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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523
IHS
Griechische Abkürzung für Jesus, volkstümlich als "Jesus, Heiland, Seligmacher" gedeutet. Das Christusmonogramm findet sich auf vielen Münzbeschriftungen seit dem 15. Jh.
Ikilik
Türkische Bezeichnung des 2-fachen Ghurush (doppelter Piaster), nach dem türkischen Zahlwort iki (zwei).
Ichi-Bu Gin
Auch Itsi-Bu Gin ist eine rechteckige Münze in Silber (jap.: Gin) im Wert eines Bu, die in Japan seit der Tempo-Ära von 1837 bis in die Kwaheishi-Ära 1869 im Gewicht von etwa 8,66 g geprägt wurde.
H
Münzzeichen der Münzstätten Günzburg auf Münzen des Römisch-Deutschen Reichs 1782-1805, Darmstadt auf Münzen des Deutschen Kaiserreichs (1872-1882) und La Rochelle auf französischen Münzen (1539-1837), Heaton Mint (Privatmünze in Birmingham) und Hermosillo (Mexiko).
Hydrostatische Probe
Mittels der hydrostatischen Probe lässt sich der Feingehalt einer Goldmünze durch das spezifische Gewicht bestimmen. Das spezifische Gewicht ist das Gewicht im Verhältnis zu dem gleichen Raumteil Wasser. Das spezifische Gewicht von Gold ist fast doppelt so hoch wie das von Silber (etwa 1:1,84) und mehr als doppelt so hoch wie das von...
Hyperpyron
Byzantinische Goldmünze, die in der Münzreform von 1092 unter Kaiser Alexios I. Komnenos (1081-1118) als Standardgoldmünze die Nachfolge des Stamenon nomisma antrat. Sie wog - wie der Solidus - 4,5 g und hatte einen Feingehalt von 21 Karat, was einem Legierungsverhältnis von 21 Teilen Gold zu 3 Teilen anderem Metall entspricht.
Hwan
Südkoreanische Münzeinheit, bis zur Währungsreform 1962 im Wert von 100 Chon. Danach wurden 100-Hwan-Stücke aus Kupfer-Nickel eingezogen, die 50-Hwan-Stücke wurden auf 5, die Nominale zu 10 Hwan auf 1 Won gesetzt und 1975 eingezogen.
Hvid
Skandinavische Bezeichnung für den Witten zu 4 Pfennig, nach dem dänischen Wort hvidt (weiß). Die ersten dänischen Nachahmungen der Münze des wendischen Münzvereins liegen zeitlich im letzten Drittel des 14. Jh.s. Im 15. Jh. entwickelten sich die Hvide zu einer Hauptmünzsorte, zeitweise sogar zur einzigen Mü...
Huitain
Genfer Achteltaler, die 1623-1628 mit dem Stadtschild Genfs auf der Vs. und dem Reichsadler auf der Rs. ausgegeben wurden.
Hundesechstel
Volkstümliche Spottbezeichnung für den 1822 geprägten Sechsteltaler von Preußen. Auf der Rs. der Münzen deckte das Wappenbild die beiden oberen Glieder der sie umgebenden Ordenskette so ab, dass darin zwei sich gegenüberstehende Hunde gesehen werden konnten. Ein Jahr später wurde der Stempel so abgeändert, d...
Hundsgulden
Bezeichnung des unter Albrecht Ernst I. von Öttingen (1659-1683) geprägten silbernen Gulden zu 60 Kreuzer aus dem Jahr 1675, benannt nach der Rückseitendarstellung eines Bracken (Wappentier der Öttinger), der nach links läuft. Die Vs. zeigt den Fürstenhut über dem Monogramm, das die Jahreszahl 1675 teilt. Albrecht...
Hussitenpfennige
Einseitig geprägte Löwenpfennige von Böhmen aus der Zeit der Hussitenkriege (1419-1436).
Hurenkarrentaler
Volkstümliche Bezeichnung für die prächtigen Schautaler, die 1622 zur Erinnerung an die Gründung der Stadt Magdeburg geschlagen wurden. Es gab einfache, anderthalbfache, doppelte (auch als hexagonale Klippe), dreifache Taler und 10-Dukaten-Stücke. Sie zeigen auf der Vs. Otto den Großen hoch zu Ross, auf der Rs. Venus ...
Hustaler
Medaillen in Talergröße mit der Darstellung des tschechischen Reformators Hus, der während des Konstanzer Konzils 1415 trotz Zusage des freien Geleits als Ketzer verbrannt wurde. Dies löste im empörten Böhmen die Hussitenkriege aus. Die ursprünglichen Stücke wurden 1637 von Ludwig Neufahrer und Hieronymus Ma...
Husumer Taler
Talermünze von 1522, die der dänische König Frederik (Friedrich) I. für das Herzogtum Schleswig und Holstein im Jahr 1522 ausgab. Der Name geht auf die Umschrift der Rs. zurück: MONET(A) NOVA* ARGENTA: HVSIMITI (Neues Geld: Silbergeld von Husum) zurück. Die Vs. zeigt die Büste Friedrichs mit Mütze im Perlkrei...
Hobo Nickels
Bezeichnung für die durch die Hobos modifizierten Stücke des offiziellen US-amerikanischen 5-Cent-Stückes (Nickel). Die Blütezeit der Hobo Nickels fiel in die Zeit, in der der Typ Buffalo Nickel (1913-1938) umlief. In dieser bewegten Epoche, die den 1. Weltkrieg, die Prohibition, die "Roaring Twenties" und die tiefe wirtschaftli...
Hochmeister
Das Oberhaupt des Deutschen Ordens (auch Deutschritter- oder Deutschherrenorden; engl.: Teutonic order) in Ostpreußen war Fürst des Deutsch-Römischen Reichs. Kaiser Friedrich II. verlieh Hochmeister Hermann von Salza 1226 neben landesherrlichen Hoheitsrechten in Preußen auch das Münzrecht. Unter Hochmeister Winrich von Kn...
Hochrandpfennige
Neuere Bezeichnung der Sachsenpfennige, da sie formal durch ihren aufgebördelten hohen Rand auffallen. In alten numismatischen Werken wurden sie noch als Wendenpfennige bezeichnet.
Hochzeitstaler
Im weiteren Sinn werden alle Talermünzen, die auf die Hochzeit oder das Hochzeitsjubiläum (meist in den Fürstenfamilien) geprägt wurden, als Hochzeitstaler bezeichnet. Im engeren Sinn sind die Hochzeitstaler aus der Reihe der Glaubenstaler gemeint, die Herzog Ernst von Sachsen-Gotha (1640-1675) auf die Hochzeiten seiner Söh...
Hoferzwanziger
Sandwirtszwanziger
Hoedjesschelling
Niederländische Schillingmünze (Hutschilling) zu 6 Stuiver, die zwischen 1672 und 1783 von der Provinz Seeland ausgegeben wurde. Die Rs. zeigt einen Löwen mit Speer, auf dessen Spitze die Freiheitsmütze zu sehen ist.
Hoffaktor
Bezeichnung für den Leiter einer Faktorei, der im Auftrag des Fürsten die Geschäfte des Hauses leitete. Der Hoffaktor handelte mit Waren und Geld des Fürsten. Er war für den Bedarf des Hofs an Lebensmitteln, Luxusgütern, Kleidung u.a. zuständig und hatte deren Finanzierung sicherzustellen. Das Aufgabengebiet eines...
Hog Money
Bezeichnung des ersten Kolonialgelds, das England etwa 1616 für Nordamerika (auf den Bermudas) ausgab. Die Benennung leitet sich von der Darstellung eines Schweins auf der Rs. ab. Diese Tiere sollen in großen Mengen auf der unbewohnten Atlantik-Inselgruppe vorgefunden worden sein, als Sir George Somers mit seinem Flaggschiff "Sea Venture...
Hohlmedaillen
Bezeichnung für Medaillen, die nicht durchgängig aus Metall bestehen, sondern innen einen Hohlraum aufweisen. Meist wurden beide Seiten getrennt hergestellt und dann miteinander verbunden (gelötet oder verschweißt). Ein Meister der Hohlmedaille war im 17. Jh. der niederländische Medailleur Pieter van Abeele, der die beide...
Hohlpfennige
Bezeichnung für kleine Brakteaten mit sehr einfachen, aber stark reliefierten Geprägen, die im 14. und 15. Jh. vor allem in Norddeutschland geschlagen wurden.
Hohlringheller
Einseitig geprägte Heller, die mit einem wulstartigen Hohlring umfasst sind. Sie sind im Rheinland vor allem im 15. Jh. verbreitet und werden dort auch Möhrchen genannt. Sie zeigen meist Wappen, im Hohlring häufig Buchstaben oder Beizeichen. Man unterscheidet die alten Hohlringheller des 16. Jh.s von den neuen des 17. Jh.s, die aus r...
Holey Dollar
Gelochte Münzen in Dollargröße, meist spanisch-amerikanische Pesos. Die Benennung leitet sich aus dem englischen "hole" (Loch) ab. Seit der 2. Hälfte des 18. Jh.s liefen auf den Karibischen Inseln (Westindies) Holey Dollars als Notgeld um. Die wertvollsten Sammlerstücke sind die auch als Ringdollars bezeichneten seltenen S...
Holzgeld
In Europa ist Holz nur in den Notzeiten nach dem Ersten Weltkrieg in einigen deutschen und österreichischen Städten zur Herstellung von Notgeld verwendet worden, z.B. Hadersfelder Notgeld. Die amerikanischen Wooden Nickels sind vorwiegend zu Sammelzwecken hergestellt worden. In China wurden im 18. und 19. Jh. Bambusstäbchen als Bankg...
Holzmedaillen
Mit großem Druck auf Holz geprägte Medaillen aus der Barockzeit, die meist als kunstvolle Brettsteine für das Damespiel gefertigt wurden (Dambrettsteine).
Holzkirche
Bezeichnung für ein Münzbild auf mittelalterlichen Geprägen, die ein stilisiertes Kirchengebäude zeigen. Die vom karolingischen Tempel-Typ abgeleitete Holzkirche findet sich häufig auf Pfennigmünzen des 10. und 11. Jh.s, vor allem auf Sachsenpfennigen und auf Otto-Adelheid-Pfennigen. Darstellung der Holzkirche au...
Hongkong-Dollar
Währungseinheit der britischen Kronkolonie Hongkong (1841-1997) bis heute. Als Zweigstelle der Royal Mint in London war Hongkong 1866-1868 Münzstätte, dort wurden Silberdollars, deren Halbstücke und Stücke zu 1, 5, 10 und 20 Cents geprägt. Die Währungsmünzen Hongkongs sind sowohl englisch als auch chinesisch ...
Hoorngulden
Horngulden
Honos
Römische Personifikation der (militärischen) Ehre erscheint auf römischen Münzen meist zusammen mit Virtus. Selten allein mit den Attributen Füllhorn und Zweig (oder Zepter) auf Münzen der röm. Kaiserzeit aus dem 2. Jh. n.Chr.
Horngold
Bezeichnung für geringhaltige Goldlegierungen, die im Mittelalter gelegentlich zur Prägung von Goldmünzen verwendet wurden.
Horngroschen
Sächsischer Goschentyp, den die Herzöge Ernst und Albrecht gemeinsam mit Wilhelm III. zwischen 1465 und 1469 in Freiberg und Kolditz prägen ließen. Die Münzen zeigen auf der Vs. den behelmten sächsischen Schild, auf der Rs. den thüringischen Löwenschild und den Helm mit Büffelhörnern, wonach der Gr...
Horngulden
Unterwertiger Goldgulden, den der Bischof von Lüttich, Johann von Hoorn (1484-1506), prägen ließ. Das Feingewicht zweier Goldgulden entsprach etwa dem Feingewicht eines rheinischen Guldens; im Rheinland rechnete man im Verhältnis 1:2. Der Feingehalt der Goldmünze lag bei 50% und darunter (10-12 Karat), daher leitet sich de...
Hornsilber
Chemisch Silberchlorid (AgCl), ist eine Salzverbindung, die sich auf Silber bildet. Sie entsteht durch Verbindung von Silber mit Salzsäure, Schmutz und organischen Stoffen. Dadurch bildet sich auf Silbermünzen ein fester graugelber bis dunkelbrauner Belag.
Horoskop
Aus dem Griechischen, wörtlich "der die Stunde der Geburt ansehende Stern", d.h. der Stern, der in der Geburtsstunde am Osthorizont aufsteigt. In der römischen Kaiserzeit im 2. Jh. n.Chr. verlagerte sich die Bedeutung des astrologischen Begriffs auf schematische Darstellung aller Planeten im Tierkreiszeichen im Hinblick auf die Geburtsstu...
Hosenbandorden
Höchster englischer Orden (Order of the Garter), der 1350 von König Edward III. (1327-1377) zu Ehren des hl. Georg gestiftet wurde. Er besteht aus dem Ordensband, dem Bruststern und einem am linken Knie getragenen Schnallenband mit der französischen Aufschrift "HONI SOIT QUI MAL Y PENSE" (Ehrlos sei, wer Schlechtes dabei denkt). Band...
Hibernia
Die lateinische Bezeichnung für Irland findet sich auf irischen Münzen bis ins beginnende 19. Jh. als Landesbezeichnung (heute Eire).
Hiberno-Norse Coins
Englische Bezeichnung für die Nachahmungen der englischen Denare, die die norwegischen Wikinger in Irland schlugen. Es handelt sich meist um stark barbarisierte Imitationen der Prägungen des englischen Königs Ethelred II. (978-1016). Die Schrift der barbarischen Nachprägungen ist entweder unleserlich oder nachgemacht, sodass sie...
Hieronymus d´or
Jérôme d´or
Hidschra
Auch Hedschra, bezeichnet die Auswanderung des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina im September des Jahres 622 n.Chr. Der 1. Tag der mohammedanischen Zeitrechnung (nach Mondjahren) ist auf den 16. Juli 622 unserer Zeitrechnung festgelegt und wird international mit A. H. (Anno Hegirae) abgekürzt.
Hilaritas
Römische Personifikation der Heiterkeit mit den Attributen Füllhorn, Palmzweig, gelegentlich auch Zepter oder Patera, manchmal von einem oder zwei Kindern umgeben. Sie findet sich auf Münzen der römischen Kaiserzeit seit Hadrian (117-138 n.Chr.), oftmals auf Münzen der Kaiserinnen. Darstellung der Hilaritas auf dem Re...
Hildebrand, Bror Emil
(1806-1884)Schwedischer Numismatiker, der einen vollständigen Katalog über schwedische Medaillen herausgab. Außerdem gab der am Münzkabinett in Stockholm beschäftigte Forscher ein Verzeichnis der in Schweden gefundenen angelsächsischen Denare heraus, das durch die genaue Angabe der Umschriften besticht.
Hippokamp
Antikes Fabelwesen mit dem Vorderteil eines Pferdes und dem Hinterteil eines Fisches, (ähnlich dem Seepferdchen), das als Reittier von Göttern auf Münzen in Phönizien, Griechenland, Kleinasien und Italien vorkommt. In klassischer und römischer Zeit wurde es als Reittier der Verstorbenen auf der Reise ins Jenseits dargestell...
Hirschdukaten
Dukaten mit der Darstellung eines Hirsches, im weitesten Sinne zählen darunter auch die seit Mitte des 17. Jh.s geprägten Dukaten der Grafen von Stolberg, die den Hirsch (als Wappentier) zeigen. Im Besonderen sind aber die Dukaten des Landgrafen Ludwig VIII. (1739-1768) von Hessen-Darmstadt gemeint. Der leidenschaftliche Jäger lie&sz...
Hirschgulden
1. Bezeichnung der Kippergulden des Herzogtums Württemberg zu 60 Kreuzern aus den Münzstätten Christophstal, Stuttgart und Tübingen. Diese wurden in den Jahren 1622/23 mit der Darstellung eines liegenden Hirsches auf der Rs. geprägt. Aus dem Jahr 1623 gibt es auch doppelte Stücke, die zwei sich gegenüberliegende H...
Hirtenpfennige
Bezeichnung der einseitigen Pfennige der ehemaligen Reichsstadt Buchhorn (heute Friedrichshafen) am Bodensee, die das Stadtwappen, ein Hirtenhorn, neben einer Buche zeigen.
Hispania
Lateinische Bezeichnung des Gebiets der iberischen Halbinsel, die nach der Eroberung durch Rom im 2. Punischen Krieg (218-201 v.Chr.) in die Provinzen Hispania citerior und Hispania ulterior gegliedert wurde. Auf einigen römischen Münzen sieht man die Hispania als Personifikation Spaniens manchmal zusammen mit der Gallia dargestellt. Die ...
Histamenon
(nomisma)Das Histamenon, auch Stamenon nomisma genannt, wörtlich "Standard (Goldmünze)", löste unter Kaiser Nikephoros II. (963-969 n.Chr.) den Solidus als Standardgoldmünze des Byzantinischen Reichs ab. Siehe Stamenon nomisma. Histamenon des Kaisers Konstantinos X. (1059-1067)
Hfl.
Abkürzung für die Gulden-Währung der Niederlande (Holländischer Floren).
Heaume d´argent
Französische Groschenmünze, die König Karl (Charles) VI. (1380-1422) im Jahr 1420 im Wert von 20 Denier tournois einführte. Die Vs. zeigt einen Helm auf dem Lilienschild, die Rs. das Blumenkreuz. Auch Johann von Heinsberg (1419-1455) ließ für Lüttich Heaume schlagen.
Heaume d´or
Flandrische und französische Goldmünzen, die einen Helm (frz.: heaume) auf dem Münzbild zeigen. Zuerst ließ Louis de Male (1346-1384) von Flandern den Vieil Heaume d´or 1367/68 in Gent prägen. Er zeigt auf der Vs. das von 2 Löwen gehaltene behelmte Schild, auf der Rs. die Initiale D im Vierpass in der Mitte eine...
Hedschra
Hidschra
Hedlinger, Johann Carl
(1691-1771)Stempelschneider und Medailleur schweizerischer Herkunft (Schwyz), der nach einem kurzen Aufenthalt an der Pariser Münze (1717) als Hofmedailleur in Stockholm (1718-1745) die Stempel vieler schwedischer Münzen schnitt und etwa 150 Medaillen schuf. Hedlinger gilt als der wohl bedeutendste Medailleur des 18. Jh.s. Neben seinen Selbstbildnis...
Heilandstaler
1. Nach dem rückseitigen Motiv der Auferstehung Christi benannte Talermünze aus der Regierungszeit des Fräuleins Maria von Jever (1536-1575). Die Vs. zeigt den Löwen von Jever. 2. Sammlerbezeichnung der schwedischen Salvatortaler nach der Darstellung des Christus mit Wunden.
Heilige
Nach katholischer Kirchenlehre sind Heilige Verstorbene, die von den Lebenden verehrt und um Fürbitte bei Gott angerufen werden können. Der christliche Heiligenkult hat sich aus der Märtyrerverehrung der Urkirche entwickelt, wobei die Beliebtheit des Verstorbenen beim gläubigen Volk die entscheidende Rolle spielte. Seit dem 4. J...
Heiligenschein
Nimbus
Heiliges Jahr
oder Jubeljahr (lat.: anno jubilei) wurde zum ersten Mal im Jahr 1300 von Papst Bonifaz VIII. (1294-1303) verkündet. Es findet in regelmäßigen Abständen von 25 Jahren statt, zuletzt 1975/1976. Daneben werden auch außerordentliche Heilige Jahre verkündet, z.B. 1933/1934 zum 1900-jährigen Jubiläum des Todesja...
Heiratswappen
Allianzwappen
Heitje
Volkstümliche Bezeichnung für das auch Quartje genannte 25-Cent-Stück in den Niederlanden.
Hekte
Im weiteren Sinn bedeutet das griechische Wort Hekte eigentlich den sechsten Teil einer Einheit. Im engeren Sinn werden die Elektronmünzen im Wert eines Sechstelstaters aus Kyzikos, Mytilene und Phokaia als Hekten bezeichnet. Sie sind teilweise inschriftlich auch so genannt. Die Hekten von Mytilene und Phokaia wiegen etwa 2,6 g. Dabei sind die...
Helfferich, Dr. Karl
(1872-1924)Der Politiker und Finanzwissenschaftler entwickelte als Staatssekretär im Finanzministerium im Sommer 1923 den Plan einer Roggenwährung zur Überwindung der die Wirtschaft lähmenden Inflation. Da eine Goldwährung aufgrund zu geringer Goldreserven undurchführbar war, schlug der Reformer vor, auf eine Roggenmark, die 5 kg...
Helfricht, Friedrich Ferdinand
(1809-1892)Stempelschneider und Graveur an der Münze in Gotha. Zeitweilig Mitarbeiter an der Medaillenanstalt von Loos in Berlin. Seine Arbeit umfasst mehr als 150 Medaillen, Münzen, Petschaften, darunter zählen seine Porträtmedaillen auf berühmte sächsische Zeitgenossen.
Helios
Griechischer Sonnengott, der im Vergleich zu anderen Kulturen (z.B. Re in Ägypten) in Griechenland nicht kultisch verehrt wurde. Eine Ausnahme ist die Stadt Rhodos auf der gleichnamigen Insel im Mittelmeer, deren kultische Verehrung des Helios in dem Koloss von Rhodos (eines der sieben Weltwunder) ihren Höhepunkt fand. Auf seiner Fahrt mi...
Heller
Bezeichnung einer Pfennigmünze, die unter Kaiser Friedrich I. im ausgehenden 12. Jh. in der Reichsmünzstätte Hall (heute: Schwäbisch Hall) eingeführt wurde. Deshalb auch die Bezeichnung Haller oder Häller. Die Vs. zeigt ein Spaltkreuz und die Umschrift FRISA (Fridericus Rex Imperator Semper Augustus), die Rs. die Innen...
Helling
Hälbling
Helm
1. Bezeichnung einer sehr seltenen englischen Goldmünze im Wert eines Viertelflorins, die unter Edward III. im Jahre 1344 geprägt wurde. Sie ist das Halbstück des Leopard und zeigt auf der Vs. den behelmten Leoparden, auf der Rs. das Blumenkreuz mit einem Vierpass in der Mitte. 2. Auf vielen Münzen seit der Antike erscheint de...
Helmdecke
Ein wohl zunächst aus praktischen Gründen auf die Schädel- und Nackenpartie gelegtes Tuch. Durch die künstlerische Gestaltung entwickelte sich die Helmdecke zu einem beliebten Ornament der Heraldik, da die Helmdecke den Künstlern eine größere Freiheit ließ als beispielsweise die strenge Form des Schildinhal...
Helmpfennige
Im weitesten Sinn bezeichnet der Ausdruck alle Pfennige mit einem Helm im Münzbild. Im Besonderen wurden die von Kurfürst Friedrich I. (1415-1440) in Frankfurt/Oder für die Mark Brandenburg geprägten Hohlpfennige und die seit 1322 geprägten Pfennige der hannoverschen Stände als Helmpfennige bezeichnet.
Helmzier
Schon seit der Antike trugen die Krieger als Verzierung Rosshaarbüsche auf dem Helm. An verschiedenen Stellen des Helms finden sich Ornamente: Bei den Griechen waren vor allem die Sphinx, Skylla, Charybdis und andere mythologische Figuren sowie Schlangen, Greife und sonstige Untiere beliebt, die den Feind schrecken sollten. Daneben finden sich...
Hemi...
Das griechische Hemi bedeutet halb, die mit Hemi zusammengesetzten Worte weisen also auf ein Halbstück hin.
Helvetia
Ursprünglich lateinische Bezeichnung für das Gebiet der Schweiz. Seit Einführung der Frankenwährung (1850) erscheint die allegorische Darstellung der Helvetia als weibliche Gestalt mit Landesschild (stehend und sitzend) auf vielen Münzen der schweizerischen Eidgenossenschaft. Darstellung der Helvetia auf 1/2-, 1- u. 2-Fran...
Hemiassarion
Münze im Wert eines halben Assarion (entsprechend 1/2 römischen As). Münzen mit diesem Wert liefen zur römischen Kaiserzeit häufig in Griechenland und Kleinasien um. Die Wertaufschrift findet sich aber nur auf Münzen von Chios aus dieser Zeit.
Hemidrachme
Das Halbstück der Drachme wird als häufigstes Teilstück der Drachme angesehen, in der Regel ein Triobol. Die Silbermünze von gewöhnlich ca. 2,2 g (nach dem attischen Münzfuß) ist als Präsenzgeld bei der Volksversammlung und als Taggeld für den athenischen Richter erwähnt. In vielen griechischen St&...
Hemihekton
Halbstück der Hekte, also 1/12 Stater. Die kleine Elektronmünze aus der Zeit der frühen Münzprägung in Griechenland und Kleinasien ist wohl seltener geschlagen worden als die Hekte.
Hemilitron
Griechische Silbermünze zu einer halben Litra, von vielen Städten auf Sizilien geprägt und meist mit H gekennzeichnet. Der Hemilitron entsprach dem römischen Semis, bei Dezimalrechnung dem Quincunx. Einige sizilianische Städte gaben bronzene Hemilitra mit 6 Kugeln (Duodezimalsystem) als Wertzeichen heraus. In Tarent und Kyr...
Hemiobol
Antike griechische Münze im Wert von einem halben Obol, die später auch in Bronze gemünzt wurde. In der Stadt Cumae (Campania) ist ein goldener Hemiobol aus dem 5. Jh. v.Chr. erwähnt.
Hemipelekon
Griechische Bezeichnung des einschneidigen, metallischen Axt- oder Beilgelds, das als Tausch- und Zahlungsmittel in prähistorischer und archaischer Zeit im ägäischen Raum genutzt wurde. Seine Verwendung als Gerätegeld ist noch bis in homerische Zeit gesichert: Der Bogenschuss des heimkehrenden Odysseus trifft durch die Ösen...
Hemistater
Das Halbstück des Stater ist als Goldmünze für Kyrene erwähnt, kommt aber auch in Makedonien (Philipp und Alexander der Große), Athen (Peloponnesischer Krieg), Karystos, Citium (auf Zypern) und Tarent vor.
Hemitetartemorion
Griechische Kleinmünze zu einem halben Tetartemorion, als 1/8 Obol. Das Nominal ist meistens als Bronzemünze, in Athen aber auch als winzige Silbermünze mit einem Gewicht von etwa 0,09 g geprägt worden.
Henkelkreuz
Das Henkelkreuz, ein T mit einem ovalen Henkel oben, ist ursprünglich das ägyptische Sinnbild für "Leben" und "Leben nach dem Tod", also Unsterblichkeit. Das Zeichen findet sich nicht auf ägyptischen Münzen, aber leicht abgewandelt auf kilikischen (südöstliches Kleinasien), karischen (südwestliches Kleinasien...
Ichi-Bu Gin
Auch Itsi-Bu Gin ist eine rechteckige Münze in Silber (jap.: Gin) im Wert eines Bu, die in Japan seit der Tempo-Ära von 1837 bis in die Kwaheishi-Ära 1869 im Gewicht von etwa 8,66 g geprägt wurde.
Henkelspur
Löt-, Schweiß-, oder Feilspuren, die durch Entfernung von Henkeln und Ösen der zuvor als Amulette oder Schmuck getragenen Münzen herrühren. Manchmal sind Münzen, die zuvor als Schmuck gedient haben, so selten oder einzigartig, dass sich das Zurückversetzen in den früheren Zustand trotz der Bearbeitungsspuren...
Hephaistos
Auf griechischen Münzen gelegentlich dargestellter Gott des Erdfeuers und der Schmiede(kunst), dem der römische Vulcanus entspricht.
Henri d´or
Französische Goldmünze, die König Heinrich (Henri) II. in den Jahren 1550-1559 mit einem Gewicht von 3,65 g (958/1000 fein) prägen ließ. Es gab drei Typen, der interessanteste ist der Henri d´or à la Gallia, der auf der Vs. die belorbeerte Büste des Königs zeigt, auf der Rs. (im Stil des römisch...
Hera
Griechische Götterkönigin, Schutzgöttin der Frauen und der Ehe, Schwester und Gemahlin des Zeus. Ein Kult breitete sich von Argos her aus, blieb aber auf Teile des Peloponnes und die griechischen Inseln der Ägäis beschränkt. Auf Münzen von Argos, Samos und Elis finden sich meist Darstellungen des Kopfes der Gö...
Herabsetzung
Gesetzliche Verminderung des Nennwerts einer Münze, im Mittelalter regelmäßig durch die periodischen Münzverrufungen bewirkt. Später wurde die Herabsetzung einer Münze immer dann nötig, wenn der Nennwert über den tatsächlichen Verkehrswert hinausging. Manchmal setzte man eine Münzsorte auch absicht...
Herakles
Antiker Held, Sohn des Zeus und der Alkmene, der durch seine Kraft, seinen Mut und seine Heldentaten und Abenteuer - vor allem durch seine im Auftrag von Eurystheus ausgeführten zwölf Taten (Dodekathlos) - zum beliebtesten Heros Griechenlands wurde. In der Mythologie wurde Herakles als Unsterblicher in den Olymp aufgenommen. Sowohl die Do...
Heraldik
Historische Hilfswissenschaft des Wappenwesens, bestehend aus der Wappenkunde, der Lehre von den zwischen dem 12. und 16. Jh. auf den Schilden getragenen Wappen, der Wappen- oder Heroldskunst, die sich mit der Darstellung der Wappen beschäftigt und dem Wappenrecht, das den Fragen nach Wappenfähigkeit und Recht auf Wappen nachgeht. Der Beg...
Heraldische Farben
Um die Farben der Wappen im Schwarzdruck darstellen zu können, wurden verschiedene Schraffierungen festgelegt, die in der Fachsprache Tinkturen genannt werden.
Heringe
Volkstümliche Bezeichnung für die Dreier (Dreipfennig-Münzen) des Herzogs Ulrich von Württemberg (1498-1519), die um 1509 in Schwaben in großen Mengen im Umlauf waren. Die Benennung geht auf die Deutung zweier springender Fische als Heringe im Münzbild zurück. Dabei handelt es sich um das Wappen der Herrschaft vo...
Herkules
Lateinischer Name des Herakles, der als Schutzgott der griechischen Kaufleute und durch die Etrusker (Hercle) Eingang in die römische Götterwelt fand. In latinisierter Form ist er als unbezwingbarer (invictus) Siegesgott (Victor) auf Münzbildern der Kaiserzeit dargestellt.
Herkulesgruppe
Nach Einführung des Franc wurde 1795 in Frankreich als erste Münze mit der Bezeichnung Franc das 5-Francs-Stück geprägt. Sein Münzbild zeigt die Herkulesgruppe (Umschrift: UNION ET FORCE). Die Gruppe wird dominiert von dem mit dem Löwenfell dürftig bekleideten Herkules (Sinnbild der Stärke), der die sich die ...
Hermes
Griechischer Götterbote, Gott der Reisenden, Kaufleute, Diebe, Hirten, Straßen und Wege. Der Sohn von Zeus und Maia führte auch die Seelen in die Unterwelt, erfand die Lyra und war Gott der Rhetorik. Seit der klassischen Zeit stellte man sich Hermes jugendlich-sportlich vor und sah ihn auch als Schutzgott der Jugend und der Gymnasie...
Heroldsbilder
Wappenfiguren, die aus abstrakten Formen oder durch geometrische Einteilung des Schildfeldes gewonnen werden.
Heros
Bei Homer zunächst Herren, Krieger und Helden wie Achill, später auch Halbgötter, z.B. Herakles, die ähnlich wie die christlichen Heiligen kultisch verehrt werden. Es bildet sich ein lokaler Heroenkult, fast jede Stadt (Polis) hat ihren Heroen. Dabei wird vom Namen der Stadt ausgehend nachträglich ein Heros geschaffen, der ...
Herzog
Das Wort stammt aus dem ahd. herizogo, der mit dem Heer auszog (lat. dux), bei den germanischen Stämmen ein nur für die Dauer des Krieges gewählter Heerführer. Im Frankenreich wurden die Herzöge genannten Herrscher von Alemannien, Aquitanien, Bayern und Thüringen zur Bedrohung für den König. Von den Karolinge...
Herzschild
Wenn zwei oder drei Schilde aufeinander gelegt sind, wird der kleinste Schild, der zugleich meist auch das älteste bzw. wichtigste Wappen trägt, Herzschild genannt.