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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523
Floren
Die wohl bedeutendste Goldmünze des Mittelalters. Sie wurde ab 1252 in der Republik Florenz geschlagen. Seit ca. 500 Jahren gab es damals in Mittel- und Westeuropa nur Silbermünzen, lediglich in Süditalien, Sizilien und Spanien wurde (vorwiegend unter arabischem und byzantinischem Einfluss) auch Gold gemünzt (z.B. Solidus, Augus...
Florette
Französische Groschenmünze zu 20 Deniers tournois, die von König Karl (Charles) VI. (1380-1422) im Jahr 1417 als Silbermünze im Raugewicht von 3,4 g (666/1000 fein) eingeführt wurde. Seine Vs. zeigt die Krone über drei Lilien, die Rs. das Lilienkreuz. Zunächst als Dauphin (Thronanwärter) und seit 1422 als K&o...
Florin
1. Französische, spanische und englische Bezeichnung für den goldenen Floren und dessen Nachahmungen. Die letzten französischen Florins wurden bis ins beginnende 17. Jh. von dem Grafen Charles II. Gonzague (1601-1637) von Rethel an der Aisne (Champagne) und von den Bischöfen von Verdun geprägt. 2. Die sehr seltenen englisc...
Flower money
Blumengeld
Flosupeningr
Zeitgenössische norwegische Bezeichnung für einseitige Prägungen (Brakteaten), die zwischen 1100 und 1350 n.Chr. in Norwegen hergestellt wurden. Mit einem Gewicht bis zu unter einem Gramm (0,06 g) zählen sie zu den dünnsten und leichtesten Münzen weltweit. Das Wort bedeutet etwa Schuppenpfennige (von Flosu = Schuppe).
Flussgolddukaten
Ausbeutemünzen im weiteren Sinn, geprägt aus dem Gold, das aus dem Sand des jeweiligen Flusses in aufwendigen Verfahren gewonnen wurde. In Deutschland stammen die Flussgolddukaten des 17.-19. Jh.s aus den Flüssen Rhein, Donau, Eder, Isar, Inn und Schwarza. Die Gepräge zeigen auf dem Münzbild den betreffenden Fluss, die Besc...
Fiala, Eduard
(1855-1924)Tschechischer Numismatiker, Ehrendoktor der Universität Prag, Präsident des Vereins für Numismatik, der 1919 in Prag gegründet wurde sowie Herausgeber der numismatischen Zeitschrift Vestnik (Prag 1919-1923). Die Schwerpunkte seiner numismatischen Forschungsarbeit lagen auf den Gebieten der habsburgischen, welfischen, böhmis...
FIDEM
Abkürzung für Fédération Internationale de la Médaille, eine internationale Gesellschaft mit Sitz in Paris, die sich seit ihrer Gründung 1937 der Förderung der Medaille und der Medailleure verschrieben hat. Die Gesellschaft veranstaltet u.a. regelmäßige Ausstellungen und Versammlungen in verschied...
Fides
Römische Personifikation der Treue, des Eids und des Einhaltens eines Versprechens. Sie ist als weibliche Figur auf römischen Bronzen der Republik- und Kaiserzeit dargestellt, zivil mit den Attributen Ähren und Fruchtkorb oder militärisch mit Legionszeichen. Auch in den außenpolitischen Vorstellungen Roms spielte die Fides...
fieri fecit
Bezeichnung für den Auftraggeber auf Medaillen seit der Renaissance. Der Ausdruck kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "hat anfertigen lassen".
Filiberto
1. Goldmünze zu 9 Lira, die zur Regierungszeit von Emanuel Philibert (Emanuele Filiberto, 1553-1580) auch als dreifache Stücke im Herzogtum Savoyen geschlagen wurde. Die Einfachstücke zeigen auf den Vs.n das Brustbild des Herzogs, auf den Rs.n einen Elefanten in einer Schafherde mit den lateinischen Worten INFESTUS INFESTIS (schwach ...
Filippo
Auch Felippo, ist eine Talermünze von Mailand, die in der Regierungszeit des spanischen Herrschers Philipp (Filippo) II. (1556-1598) eingeführt wurde. Im Vergleich zu seinem schwereren Vorgänger, dem Ducatone Karls (Carlo) V., wog er lediglich 27,5 g (26 g fein), wurde aber ebenso mit 100 Soldi bewertet. Nach dem Greshamschen Gesetz,...
Fils
Kleinste Münzeinheit in folgenden arabischen Staaten: Bahrain, Irak, Jordanien, Kuwait, Vereinigte Arabische Emirate (in diesen Ländern entsprechen 1000 Fils = 1 Dinar) und Jemen (100 Fils = 1 Rial).
Finkenaugen
Kleine mittelalterliche Denare in Mecklenburg und Pommern, siehe unter Vinkenaugen.
fine
Englische Bezeichnung für den Erhaltungsgrad schön.
fior de conio
Italienische Bezeichnung für den Erhaltungsgrad Stempelglanz.
Fiorino
1. Italienische Bezeichnung der Goldmünze aus Florenz, nach dem Bild des Stadtwappens, einer Blüte (fiore), benannt. Siehe unter Floren. 2. Bezeichnung für eine Groschenmünze aus Florenz aus dem 13. Jh., die dem goldenen Floren vorausging, im 14. Jh. Popolino genannt. Die Silbermünze zeigt eine Lilienblüte (Stadtwappe...
Fiorino della regina
Beiname des goldenen Franc à pied, den die Königin (lat.: regina) Johanna von Neapel (Jeanne de Naples) für die Provence schlagen ließ.
Fiorino di camera
Bezeichnung der Goldmünze des Kirchenstaats, die zum ersten Mal unter Papst Sixtus IV. (1471-1484) im Jahr 1475 in Rom geprägt wurde. Die Päpste ließen sie für fast ein Jh. zunächst neben dem Dukat, später neben dem Scudo d´oro prägen, zuletzt Papst Pius V. (1566-1572). Der Fiorino di camera zeigt meis...
Fischgeld
Früher wurde auf Island, Neufundland und gelegentlich auch in einigen Gebieten Skandinaviens und Kanadas Fisch in getrockneter Form (Stockfisch) als Naturalgeld verwendet. Auf Island wurde der 96. Teil der dänischen und norwegischen Speciestaler als "fisk" bezeichnet.
fecit
Abgekürzt "f." oder "fec." stammt aus dem Lateinischen (dt.: machte) und bezeichnet - zusammen mit dem Signum (Signatur) des Künstlers - den Stempelschneider der betreffenden Münzen oder Medaillen. Zur Bezeichnung des Auftraggebers wurde aber mit den Ausdrücken fieri fecit oder direxit (dir.) abgezeichnet, mit dem Hinweis inveni...
Fecunditas
Römische Göttin der weiblichen Fruchtbarkeit, meist auf Münzen römischer Kaiserinnen mit kleinen Kindern und den Attributen Füllhorn, Caduceus oder Zweig dargestellt. Darstellung der Fecunditas auf einem Denar der Julia Mamaea
Federgeld
Zahlungsmittel und Wertobjekt auf den Santa-Cruz-Inseln im Osten Melanesiens aus den wertvollen roten Vogelfedern des Kardinalhonigfressers. Die Federgeldrollen wurden ursprünglich auf der Insel Ndeni, später auch auf anderen Inseln des Archipels arbeitsteilig von Spezialisten hergestellt. Die von "Geistern erhaltenen" Fähigkeiten de...
Federtaler
West- und südwestdeutsche Bezeichnung für die seit 1741 in Straßburg geprägten Laubtaler (Ecu blanc), nach ihrem auf dem Münzbild dargestellten Lorbeerkranz aus Laub, der wie Federn aussah.
Fedi di credito
Auch Fedi di deposito, waren seit der Mitte des 16. Jh.s Einzahlungsquittungen der öffentlichen Banken, zunächst in den Städten des Königreichs beider Sizilien, im 17. Jh. auch in anderen italienischen Städten. Sie waren durch Indossament übertragbar und konnten auf Konten gutgeschrieben oder in klingender Münze a...
Fehrbelliner Siegestaler
Ereignismünzen in Talerform, die der "Große Kurfürst" von Brandenburg-Preußen Friedrich Wilhelm I. (1640-1688) auf die siegreiche Schlacht bei Fehrbellin am 28. 6. 1675 gegen die Armee der damaligen schwedischen Großmacht prägen ließ. Die Talermünzen zeigen auf der Vs. den Kurfürsten mit gezückt...
Feinbuch
Im 19. Jh. im Edelmetallhandel gebräuchliches Buch mit Tabellen zur Errechnung des Verhältnisses von Rau- und Feingewicht bzw. zur Umrechnung des Feingehalts (Karat, Lot, Grän) in Gewicht (Gramm).
Feilspuren
Solche Spuren an Münzen können aus verschiedenen Gründen entstanden sein, z.B. bei der Entnahme von Metallproben oder bei der Beseitigung von Lötstellen, durch die Umarbeitung zu Amuletten oder Schmuck entstanden sind (Fassungsspuren). Auch das Justieren al pezzo mit der groben Justierfeile führte zu Feilspuren (Justierspur...
Feingehalt
Auch Feine, Feinheit oder Korn bezeichnet den chemisch reinen Anteil eines Edelmetalls in einer Legierung, der seit der Einführung des metrischen Systems in Promille (Tausendteilen) angegeben wird. Bis in die Mitte des 16. Jh.s waren Marken das Basisgewicht für die Einteilung des Mischungsverhältnisses von Silbermünzen. Die beka...
Feingewicht
Der Gewichtsanteil an Gold (bei Goldmünzen) oder Silber (bei Silbermünzen), der in der entsprechenden Münze enthalten ist, also das Nettogewicht in g. Im Gegensatz dazu steht das Raugewicht, in dem das Brutto- oder Gesamtgewicht einer Münze oder eines Barrens angegeben wird. Zur Zeit der Metallwährung bestimmte das Feingewi...
Feld
Bezeichnung für die meist glatte Grundfläche der Münze (Münzfeld), von der sich die Beschriftung und die Bilder abheben. Bei den Prägungen mit den Erhaltungsgraden polierte Platte (PP) und proof-like (PL) ist die Unversehrtheit der spiegelnden Felder ein wichtiges Merkmal.
Feldklippen
Belagerungs- und Notmünzen in Klippenform, die von Belagerten, manchmal auch von den Belagerern der Städte oder Festungen als Zahlungsmittel ausgegeben wurden. Bekannt sind die Landauer und Schweinfurter Feldklippen. Siehe auch Belagerungsmünzen. Landauer Feld-Klippe zu 2 Gulden 8 Kreuzer 1713
Feldzeichen
Fahnen und Standarten, die die Truppen voneinander unterschieden, vor allem in der Römerzeit häufig auf Münzbildern zu finden. Siehe auch Labarum, Legionsadler, Signum und Vexillum.
Fellgeld
Pelzgeld
Felippo
Filippo
Felicitas
Römische Personifikation des Glücks und des Segens. Auf Münzen der röm. Kaiserzeit als weibliche Person stehend und sitzend dargestellt, meist mit den Attributen Füllhorn und Merkurstab. Darstellung der Felicitas auf einem Dupondius des Vespasian
Fels
Auch Fals, Falus, Fols oder Fulus ist eine Kupfermünze, die seit dem 7. Jh. n.Chr. im gesamten arabischen Raum verbreitet war. Der Ausdruck leitet sich von dem byzantinischen Follis ab. Der arabische Fels wurde zunächst auch nach byzantinischem Vorbild geprägt. Ursprünglich galten 48 Fulus = 1 Dirhem. Zur Zeit des Kalifats der A...
Fen
Chinesische Gewichtseinheit vor Einführung des Dezimalsystems. Nach der Konvention von 1858 sind 100 Fen = 10 Ch´ien = 1 Tael. Nach der Währungsreform 1953 wurde der Fen in der Volksrepublik China als 1-, 2- und 5-Fen-Stück in Aluminium ausgeprägt, zum ersten Mal 1955. 100 Fen = 10 Chiao = 1 Yuan.
Fenice
Beiname der sizilianischen Oncia, die 1734-1759 in der Regierungszeit des bourbonischen Königs Karl (Carlo di Borbone) geschlagen wurde. Der Name leitet sich von dem Münzbild auf der Rs. ab, das den Vogel Phönix (ital.: fenice) zeigt. Die Vs. trägt die Büste des Herrschers.
Fenig
Polnische Bezeichnung für Pfennig (Pluralform: Fenigow). Während des 1. Weltkriegs wurden im Deutschen Reich 1-, 5-, 10- und 20-Fenig-Stücke aus Eisen und Zink für das geplante Königreich Polen geprägt.
Feorling
Bezeichnung des Farthing in Irland, der in der Irischen Republik aus Bronze mit dem Bild der Waldschnepfe auf der Rs. bis zur Einführung des Dezimalsystems 1971 geprägt wurde. 4 Feorling = 1 Pingin (Penny).
Ferding
Baltische Silbermünze im Wert einer Viertelmark aus dem 16. Jh., wahrscheinlich schon seit 1516 in Livland in Umlauf. Nach der Eroberung Estlands 1561 führte der schwedische König Erik XIV. (1560-1568) ein neues Münzsystem in Estland ein, u.a. den silbernen Ferding (Vierling). Die Stücke trugen das Wappen des Reichs und den...
Fernauktion
Mail-Bid-Auktion
Feuerprobe
Kupellenprobe
Fert
Beiname einer Reihe von Goldmünzen aus Savoyen, auf denen die Buchstaben FERT zu sehen sind und die zwischen 1450 und 1550 geschlagen wurden. Die Bedeutung der Abkürzung ist nicht ganz geklärt. Eine Erklärung ist die, dass es sich um die Anfangsbuchstaben des Mottos FORTITUDO EIUS RHODUM TENUIT (Seine Tapferkeit hielt Rhodos) ha...
Feuerspur
Gebräuchliche Bezeichnung für Brandspuren auf Münzen, die nach einem Brand auf Münzen entstehen. Der Ausdruck wird auch in Auktionskatalogen verwendet.
Feuervergoldung
Technik zur Vergoldung von Münzen, Medaillen oder anderen Metallgegenständen, die aus der späten römischen Kaiserzeit stammt. Dabei wurden die Oberflächen der zu vergoldenden Stücke mit einer Quickbeize (meist eine Lösung aus Quecksilbernitrat) gewaschen und mit einem Amalgam aus Quecksilber und Feingold versehen....
FDC
Abkürzung für den Erhaltungsgrad Stempelglanz in den Niederlanden und den romanisch sprachigen Ländern Frankreich (Fleur de coin), Italien (fior de conio), und Spanien (flor di cuño).
Falkendukat
Jagdmünzen (Dukaten) aus der Regierungszeit des Markgrafen Karl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach (1729-1757), die auf der Vs. eine Szene der Reiherbeizjagd mit zwei Falken und dem Falkner zu Pferd, auf der Rs. einen Beizfalken zeigen.
Fallwerk
Klippwerk
Falkentaler
Sammlerbezeichnung für zwei talergroße Medaillen, die der Ansbacher Medailleur Johann Samuel Gözinger fertigte. Beide Vs.n zeigen das Brustbild des Markgrafen Karl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach (1729-1757), auf der Rs. ist ein sitzender Falke mit Haube bzw. eine Jagdszene der Reiherbeize zu sehen.
Fals
Fels
Falsifikate
Bezeichnung für falsche Münzen der Falschmünzerei und der Münzfälschung sowie für nachgeahmtes und verfälschtes Papiergeld. Der Ausdruck setzt sich aus dem lat. falsus (falsch) und factum (gemacht, geschaffen) zusammen.
Faluce
Kupfermünze der europäischen Kolonialmächte Niederlande und Großbritannien auf Ceylon (heute Sri Lanka). 4 Faluce = 1 Fanam
Falus
Bis zum Anschluss des Emirats Buchara an die UdSSR 1920 galten 10 Falus einen Tenga. Heute ist Buchara Teil von Usbekistan. Siehe auch Fels.
Famataler
Breite Talermünze, geprägt anlässlich des Todes des Kurfürsten Johann Georg II. (1656-1680) von Sachsen. Sie gehört damit zum Gebiet der Sterbemünzen. Sie wurde nach der Darstellung der geflügelten Fama (Personifizierung des Ruhms) benannt, die sich auf Vs. der Münze über dem sächsischen Wappen erhe...
Familientaler
Sammelbezeichnung für Talermünzen, die auf den Münzbildern die Mitglieder einer regierenden Familie zeigen. Beispiele sind die Dreibrüdertaler, die Achtbrüdertaler aus Sachsen-Weimar (1607-1619) sowie die unter Friedrich I. (1675-1691) von Sachsen-Gotha-Altenburg geprägten Stücke, die ihn mit seinen sechs Brü...
Fanam
Alte indische Münzeinheit, die vermutlich schon seit dem 9. Jh. als Goldfanam in den südindischen Tamilstaaten, Travancore und an der Malabarküste vorkommt, gesichert ist ihre Verbreitung im 14. Jh. auf Ceylon (heute Sri Lanka). Der Fanam war sowohl die kleinste Gold- als auch die größte Silbereinheit. Der Ausdruck geht wo...
Fano
Bezeichnung des kleinen silbernen Fanam aus dem indischen Tranquebar (Dänisch-Ostindien), der zwischen 1730 und 1818 geprägt wurde, zwischen 1755 und 1808 allerdings unter dem Namen Royalin. 1 Fano galt 80 Kas (Cash), 8 Fanos wurden mit 1 Rupie, 18 Fanos mit 1 Speciesdaler bewertet.
Fanon
Bezeichnung des Fanam aus Pondichery (Französisch-Indien). Die silbernen Fanons von Pontdichery zeigen auf den Vs. meist eine Krone, auf der Rs. meist französische Lilienblüten (fleur de lis), manche sind auch in indischem Stil gehalten. Der Fanon von Pondichery galt aber 1/5 (nicht 1/8) Rupie. Es gab auch Halbstücke oder Royali...
Farthing
Kleine englische Silber-, später Kupfermünze, die zuerst unter König Eduard (Edward) I. (1272-1307) mit einem Gewicht von 0,3-0,4 g ausgegeben wurde. Ihre Benennung leitet sich von fourthling (Viertelstück) nach ihrem Wert als Viertelpenny ab. Obwohl der Bedarf nach den Penny-Teilstücken groß war, wurden sie nur unreg...
Fasces
Umschnürtes Rutenbündel mit herausstehendem Beil, in der Antike Symbol der Herrscher- und Amtsgewalt. In der Römischen Republik wurde es von den Liktoren getragen und findet sich deshalb auch auf Bronzemünzen der Republikzeit dargestellt. Die Fasces-Typen erscheinen in der Neuzeit beispielsweise als Symbol für die republika...
Fassungsspuren
Beschädigungen, entstanden durch die Bearbeitung von Münzen, die als Amulette oder als Schmuck getragen wurden. Sowohl beim Einfassen der Münze, als auch beim Ausfassen entstehen neben geringfügigen Klammerspuren auch Löt- und Schweißspuren (Henkelspur), die sich je nach Grad der Beschädigung sehr wertmindernd au...
Fatimiden
Ismailitisch-schiitische Dynastie, die im 10./11. Jh. in Nordafrika, teilweise auch in Syrien und Palästina, von 969 bis 1171 n.Chr. in Ägypten herrschte. Ägypten erlebte unter der Herrschaft der Fatimiden eine Blütezeit. Die Bezeichnung leitet sich von dem Namen der als Ahnfrau geltenden Fatima ab, einer Tochter Mohammeds und G...
E
Kennbuchstabe der Münzstätten: Eilenburg (1621) auf Münzen des Kurfürstentums Sachsen, Königsberg (1751-1798) auf preußischen Münzen und Karlsburg (Siebenbürgen) auf Münzen des Römisch-Deutschen Reichs (1766-1806) und Österreich/Ungarns (1806-1867). Kennbuchstabe von Dresden (1872-1887) auf M&...
Eyrir
Isländische Bezeichnung der Öre (Plural Aurar). 100 Aurar = 1 (isländische) Krona. Im Jahr 1981 wurde die alte Krona inflationsbedingt durch eine neue Krona (Nykrona) ersetzt: 100 alte (gamlar) Kronur = 1 Neue Krona (Nykrona).
Exagium
Antikes Münzgewicht, vermutlich schon in Babylon im 3. Jh. v.Chr. mit einem Gewicht von ca. 17 g benutzt. Der Name leitet sich von dem lat. Verb exigere (prüfen, eichen, justieren) ab. In der spätrömischen Kaiserzeit und im späteren byzantinischen Reich gab es runde oder viereckige Bronzescheiben mit der Aufschrift "exagium...
Excelente
Spanische Goldmünze, die das Königspaar Ferdinand und Isabella (1476-1516) erstmals 1497 nach dem Münzfuß des Dukaten schlagen ließ. Es gab auch doppelte und Halbstücke, sogar Schaustücke bis zu 50 Excelentes. Die Vs. zeigt die gekrönten Büsten des Paares einander zugewandt, die Rs. den Wappenschild vo...
Exchequer bills
Schuldverschreibungen des englischen Staates, die das Schatzamt (Exchequer) im 17./18. Jh. als übertragbare, verzinsliche (2-6%) Papierscheine ausgab. Der englische Staat benötigte sie zur Finanzierung des steigenden Finanzbedarfs und des Krimkrieges. Die Exchequer bills wurden zu einer beliebten Anlageform und erst in der zweiten Hä...
exergue
Französische und englische Bezeichnung des Abschnitts einer Münze.
extremely fine
Englische Bezeichnung für den Erhaltungsgrad vorzüglich, abgekürzt EF.
extraordinariamente bien conservado
Spanische Bezeichnung für den Erhaltungsgrad vorzüglich.
Ewiger Pfennig
Im Spätmittelalter waren vor allem Handelsstädte daran interessiert, ein stabiles Zahlungsmittel zu schaffen, das nicht der Münzverschlechterung und den ständigen Münzverrufungen unterworfen war. Deshalb versuchten sie, gegen Abgaben zum Ausgleich der dadurch entstehenden fiskalischen Verluste (Schlagschatz), die betreffend...
Euainetos
Antiker Stempelschneider, der um 420-400 v.Chr. für drei sizilische Städte arbeitete: Syrakus, Katana und Kamarina. Seine Stempel zeichnen sich durch einen bisher nicht erreichten Detailreichtum und die Einführung der Perspektive (Dreiviertelprofil) aus, was die Darstellung der Bewegung vitaler erscheinen lässt als die seiner Vo...
Eulen von Athen
Die bekanntesten Münzen der Antike sind nach der Darstellung der Eule, dem Stadtwappen Athens (eigentlich ein Steinkauz), auf den Rückseiten der Münzen benannt. Die Eulen von Athen waren in der gesamten damals bekannten Welt um das Mittelmeer bekannt. Früher wurde angenommen, dass die Athener Eulen in der Regierungszeit des Tyra...
Eulendukaten
Ausbeutedukaten aus dem Gold der böhmischen Mine "Eule", die Karl VI. (1711-1740) im nahe gelegenen Prag schlagen ließ. Die einfachen (1713-1722) und doppelten (1715-1722) Stücke zeigen das Bild des stehenden Herrschers mit Reichsapfel, Schwert und Banner auf der Vs. sowie den Globus und die Eule auf der Rs. Die seltenen 5-Dukaten-S...
Euro
Aufgrund des Beschlusses der Regierungschefs der Mitgliedsstaaten im Dezember 1995 trägt die gemeinsame europäische Währung nicht den Namen ECU, sondern Euro. Die Einführung des Euro als Buchgeld (neben der weiterhin gültigen Landeswährung) für 11 europäische Länder fand am 1.1.1999 statt, im Jahr 2002 s...
Eurodollar
Giralgeld in Form von Bankguthaben in US-Dollars bei europäischen Banken, vergleichbar mit dem Petrodollar für ölerzeugende Staaten und Unternehmen.
Etschkreuzer
Ursprüngliche Form des Kreuzers, der als kleine Groschenmünze seit 1271 unter Meinhard II. von Görz-Tirol in Meran geschlagen wurde. Seine Vs. zeigt ein Doppel- oder Radkreuz aus zwei verschieden großen, gleichschenkligen Kreuzen mit der Umschrift MEINHARDUS, auf der Rs. einen heraldischen Adler mit der Aufschrift COMES TIROL. ...
Escalin
Bezeichnung des Schillings in den Niederlanden, vor allem Beiname des Arendschellings.
Escudillo
Diminutivform (kleines Schild) von Escudo, Münzbezeichnung des goldenen Halbstücks des Escudo. Der Escudillo wurde 1738 bis 1759, 1772 bis 1796 und 1817 in Madrid (Münzzeichen: gekröntes M) und Sevilla (Mzz: S, S/L) geprägt. Die Vs.n zeigen das Porträt des herrschenden Königs, die Rs.n das viergeteilte Landeswappe...
Escudo
1. Siehe Escudo de oro. 2. Spanische Währungseinheit von 1864 bis 1870, die sowohl als einfache und doppelte Silberstücke wie auch als goldene 2-, 4- und 10-Escudo-Stücke ausgeprägt wurde. 1 Escudo = 100 Centimos. 1870 wurde die Peseta zur Währungseinheit Spaniens. 3. Währungseinheit der Republik Portugal von 1911 bi...
Eselsgulden
Albansgulden
Escudo de oro
In Europa und im spanisch-amerikanischen Raum weit verzweigte Familie von Goldmünzen Spaniens vom 16. bis zum 19. Jh. In der Nachfolge des Excellente wurde der Escudo de oro zum ersten Mal 1537 in der Regierungszeit Karls I. und Johannas (1516-1556) mit einem Raugewicht von 3,38 g (914/1000) hergestellt. Der Name Escudo (Schild) leitet sich vo...
Espadin
1. Portugiesische Billonmünze, die Alfonso V. (1438-1481) im Jahr 1460 zum Gedenken an seinen im Vorjahr gegründeten Schwertorden (espada = Schwert) prägen ließ. Das Münzbild zeigt av. den gekrönten Wappenschild, rv. eine Hand mit gesenktem Schwert im Vierpass. 2. Wegen der Typengleichheit wird das Halbstück des...
Esphera
Beiname des halben Cruzado de ouro aus der portugiesischen Kolonie Goa, die unter dem Gouverneur Alfonso de Albuquerque (1509-1515) geschlagen wurde. Sie gilt als erste durch die europäischen Kolonialmächte in Übersee geprägte Goldmünze. Ihr Name leitet von dem Münzbild auf der Rs., einem Globus (port: esphera), ab, di...
Essai
Französische Bezeichnung für Probemünzen. Die französischen Proben führen in der Regel die kleine Aufschrift "Essai" mit sich. Es handelt sich um Modelle, die für das Parlament, das Finanzministerium oder die Banque de France hergestellt werden, um die Wirkung der Münze zu prüfen, Kritik oder Anregungen zu &a...
Essmarken
Wertmarken zum Bezug von Lebensmitteln und Mahlzeiten in Kantinen, Gaststätten, Mensen usw.
Esterlin
Französische Bezeichnung für die mittelalterlichen englischen Pfennige und deren Beischläge. Vermutlich nannten schon die Normannen die englischen Pfennige (Sterling) Esterlin. Esterlin des Gaucher V. de St. Pôl-Chatillon, geprägt in Yves
Erasion
oder Eradierung bezeichnet die Tilgung von Wort und Schrift auf öffentlichen Denkmälern und auf Münzen nach der Damnatio memoriae, der posthumen Verdammung römischer Kaiser. Bei Münzen ist die Ausführung der Ausradierung des Brustbilds oder der Beschriftung nur schwer nachweisbar. Sie ist wohl auch selten in die Tat um...
Erbstein
Die Brüder Richard Julius (1836-1907) und Heinrich Albert Erbstein (1840-1890) zählen zu den bedeutendsten Numismatikern ihrer Zeit. Nach einer Anstellung am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg (1861-1866) gelangten sie nach Dresden. Am dortigen Münzkabinett katalogisierten sie verschiedene Sammlungen, u.a. das Schulthei&szl...
Erlanger
Spätmittelalterliche Pfennigmünze, die Kaiser Karl IV. (1355-1378) von 1374 bis 1378 nach dem Vorbild der Regensburger Pfennige in der kaiserlichen Münzstätte Erlangen schlagen ließ. Ihre Rs. zeigt ursprünglich das Brustbild des Kaisers im Doppelspitzbogen, später stellvertretend Wappen oder Krone. Die Erlanger P...
Ernst d´or
Goldmünze nach dem Vorbild des Karolin (Karl d´or) aus dem Jahr 1733, die Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt (1678-1739) auch als Halb- und Viertelstücke schlagen ließ. Die Vs. zeigt den Kopf des Landesherrn, die Rs. die kreuzförmig viermal gegeneinander gestellten Initialen EL.
Erondelle, Jean
Französischer Stempelschneider, der sich von 1552 bis 1554 an der Münzstätte in Paris mit dem Balancier (Spindelprägewerk) beschäftigte. Danach wechselte er an die Münzstätte Pau im Königreich Navarra und richtete dort Prägemaschinen ein. Als Graveur der Münzstätte arbeitete er eng mit Etienne...
Eros
Griechischer Liebesgott, eng verbunden mit Aphrodite. Darstellungen zeigen ihn als schönen Jüngling oder geflügelten Knaben, meist unbekleidet mit den Attributen Pfeil und Bogen oder Köcher. Auf antiken Münzen ist Eros auf Delphinen reitend dargestellt oder als Begleiter zusammen mit Aphrodite. Manchmal kommt er auch im Str...
Erotische Medaillen
Medaillen und Spielmarken, die in allegorischer, symbolischer, satirischer und realistischer Weise in Schrift und Bild auf die Liebesbeziehungen der Geschlechter geprägt sind. Auch Medaillen auf die Eheschließung, sog. Hochzeitsmedaillen, zählen dazu. Beispiele für erotische Medaillen sind z.B. die römischen Spintriae, die...
Erze
Natürlich vorkommende, metallhaltige Mineralien oder Gemische, die zu Werkstoffen weiterverarbeitet werden. Für die Münzprägung waren gold-, silber- und kupferhaltige Erze von großer Bedeutung.
Erzherzog
Lat. Archidux, ist seit der Anerkennung durch Friedrich III. 1453 der regelmäßig geführte Titel der österreichischen Prinzen. Das Zeichen des Erzherzogs war der Erzherzogshut, der durch einige spitze Zinken hinter dem Hermelinstulp gekennzeichnet ist. Der Titel verschwindet mit der Entmachtung der Habsburger nach dem 1. Weltkri...
Equipaga
Portugiesische Kolonialmünze zu 12 1/2 Reis bzw. 1/4 Macuta. Die Kupfermünze lief nur in den afrikanischen Besitzungen (Angola), nie im Mutterland Portugal selbst oder in den indischen oder südamerikanischen Kolonien um.
Ephraimiten
Während des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) von preußischen Münzpächtern verschlechterte Gold- und Silbermünzen (August d´or, Achtzehngröscher). Sofort nach Ausbruch des Kriegs besetzte der preußische König Friedrich der Große (1740-1786) das Kurfürstentum Sachsen unter Kurfürs...