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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Kandarin
Candareen

Kannelierter Rand
Bezeichnung für den Riffelrand auf modernen Münzen, von frz. canneler (riffeln, furchen) abgeleitet. Die frz. Entsprechung ist tranche cannelée, engl. reeded edge.

Kanu-Dollar
Volkstümliche Bezeichnung des einfachen Silberdollars aus Kanada, nach der Darstellung eines auf der Fahrt befindlichen Indianer-Kanus auf der Rs., die offizielle Bezeichnung lautet Voyager Dollar. Der erste Kanu Dollar wurde zum 25-jährigen (silbernen) Regierungsjubiläum König Georgs V. (1936-1952) im Jahr 1935 geschlagen. Ein ...

Kanugeld
Auch Bootsgeld, ist eine Sammlerbezeichnung für in Form eines Kanus oder Boots gestaltete Bronzebarren, die im 18. und 19. Jh. im Gebiet des Mekongflusses als Zahlungsmittel kursierten. Sie liefen gemeinsam mit den Silberbarren des Tigerzungengelds um und wurden - neben dem Münzgeld - nachweislich bis zum ausgehenden 19. Jh. in Laos und i...

Kapuzen
Volkstümlicher Name für den Denartyp der Stadt Ragusa aus dem 14. Jh., der auf der Vs. ein Brustbild mit kaiserlichem Diadem und Togaüberwurf zeigt. Die Darstellung sieht aus, als wäre der Kopf mit einer Kapuze bedeckt. Die Rs. zeigt ein großes gotisches R zwischen 4 Sternen.

Karat
Vom griech. Keration (lat. Siliqua), der Same des Johannisbrots, war im Mittelmeerraum früher ein übliches Gewicht von etwa 0,189 g, das dem getrockneten Schotenkern des Johannisbrots entsprochen haben soll. 1728 Karat entsprachen einem römischen Pfund, ein (byzantinischer) Solidus wog 24 Karat (4,5 g). Zusätzlich ist Karat auch...

Karbowanez
Seit dem 13. November 1992 kleine Rechnungseinheit der seit 1991 unabhängigen Ukraine zu 100 Kopeken. 1995 gab es eine Reihe von Gedenkmünzen zu 200.000 Karbowanez auf das Ende des 2. Weltkriegs. Sie zeigen auf dem Münzbild Gedenkstätten (Monumente) in verschiedenen Städten. In den Jahren 1917/18 wurde in der Ukraine auch s...

Kardinal
Höchster katholischer Würdenträger nach dem Papst. Die Kardinäle dienen dem Papst als Ratgeber, Mitarbeiter, Gesandte (Legaten) und bilden den päpstlichen Senat. Die in begrenzter Zahl vom Papst ernannten Kardinäle haben das Recht, den Papst zu wählen. Ihre Insignien sind das rote Birett (früher Kardinalshut ...

Karl d´or
1. Die Pistole Herzogs Karl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel (1735-1780), auch Karolin genannt. 2. Bayerische Goldmünze. Karolin (1).

Karlspfund
Mehrere Dokumente aus dem Mittelalter weisen darauf hin, dass Karl der Große (768-814 n.Chr.) im Rahmen einer Münzreform ein neues Basisgewicht als Münzgewicht eingeführt hat, das neben die römische Libra trat. Das genaue Datum und das genaue Gewicht sind allerdings unbekannt. Die Münzreform wird etwa zwischen 780 und...

Karneol
Die in Idar-Oberstein geschliffenen roten Halbedelsteine wurden etwa um 1830 von indischen Händlern an der Westküste Afrikas als Tauschmittel eingeführt. Der Vertrieb wurde später auch auf verschiedenfarbige Achate ausgedehnt und hielt sich bis in die 2. Hälfte des 20. Jh.s. Die Schmucksteine in Form von Perlen, Ringen, Oli...

Karolus
Beiname des französischen Dizain, nach König Karl VII. (1483-1498) benannt.

Karolin
1. Bayerische Gold- und Handelsmünze, die unter Kurfürst Karl Albert 1726 nach dem Vorbild des französischen Louis d´or eingeführt wurde. Der Nachfolger des Max d´or in Bayern wog 9,7 g, bei einem Feingewicht von 7,5 g und sollte 10 Goldgulden gelten. Obwohl der Reichsmünztag von 1738 ihn auf 8 Gulden, 5 Kreuzer...

Karolusgulden
Niederländische Rechnungsmünze, die wertäquivalent unter Karl V. - jedoch nicht gleichzeitig - in Gold (Carolus d´or) und Silber (Carolus d´argent) geprägt wurde.

Kartusche
Von frz. cartouche (Rolle) abgeleitet, bezeichnet Kartusche die seit der Spätrenaissance gebräuchlichen Einfassungen, die aus Ornamenten zusammengesetzt sind. Im Barock und Rokoko auf Münzen als Schmuckeinfassungen für Wappen (ohne heraldische Bedeutung), Devisen und Embleme verwendet.

Kas
Kleine dicke Münzen (Cash), die in der dänischen Kolonie Tranquebar in Ostindien ausgegeben wurden. Sie wurden in der Mitte des 17. Jh.s zuerst aus Blei gegossen, ab 1667 auch aus Kupfer geschlagen. Die Stücke sind mit Wertangabe (Kas) beschriftet. Die 1-, 2-, 4- und 10-Kas-Stücke wurden bis zum Verkauf der Kolonie an England (1...

Kassenanweisungen
Staatspapiergeld von Preußen, das 1825 die Tresorscheine ersetzte. Kassenanweisungen waren zwar kein gesetzliches Zahlungsmittel, aber die öffentlichen Kassen Preußens hatten sie anzunehmen oder in Münzgeld einzulösen (Kassenkurs). Sie gehören zu den frühen Ausgaben der Kassenscheine, die zu außerordentlic...

Kassenbillets
Staatspapiergeld aus Sachsen, das 1772 als "Cassen-Billets" in den Werten von 1, 2, 5, 10, 50 und 100 (Rechnungs)talern ausgegeben wurde. Die Kassenbillets wurden zunächst sogar mit Agio gehandelt, die Erhöhung der Umlaufmenge während der napoleonischen Kriege ließ ihren Wert jedoch auf 13 Groschen im Jahr 1813 fallen. Nach der...

Kassenfrisch
Bezeichnung für druckfrische Geldscheine, die ohne jegliche Gebrauchsspur erhalten sind.

Kassengeld
Bezeichnung für die Taler und Talerteilstücke im Leipziger Fuß (12-Taler-Fuß), die im Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg (seit der Mitte des 18. Jh.s), später im Königreich Hannover (bis 1917) geprägt wurden. Dazu zählt neben dem Cassathaler und dem Zwei- und Eindritteltaler auch der Zwölfte...

Kasu
Kleine Kupfermünze aus dem indischen Fürstentum Mysore aus dem 18. Jh., die zunächst einen Elefanten (Elephant Cash), dann einen Löwen auf dem Münzbild zeigte.

Kastelltaler
Talermünze von Jever aus der Regierungszeit von Maria von Jever (1536-1575). Die Vs. stellt das Stadtwappen (aufrechter Löwe), die Rs. die Befestigungsanlage (Kastell) dar. Das Rückseitenmotiv ist möglicherweise als Botschaft der Wehrhaftigkeit an die Adresse der Grafen von Ostfriesland gerichtet, die die Unterwerfung Marias und...

Katalog
Unterschieden werden Auktionskataloge (Auktionen) und Münzkataloge. Sie sind nach Zeit, Region (Kontinent, Land) oder Münzsorten geordnet, auch Kombinationen verschiedener Anordnungen sind gängig.

Katalogwert
Münzwert (8)

Katangakreuze
Nach dem zentralafrikanischen Herkunftsgebiet Katanga (im Süden des heutigen Zaire) sind die in Afrika als Handa bezeichneten Kupferbarren in Kreuzform (ähnlich dem Andreaskreuz) benannt. Ihr Durchschnittsgewicht liegt bei ca. 800 g, kann aber auch wesentlich nach oben und unten abweichen. Wie aus frühen Reiseberichten von weiß...

Katechismustaler
Talermünze aus der Reihe von Glaubenstalern, die Herzog Ernst der Fromme von Sachsen-Gotha zwischen 1668 und 1671 prägen ließ. Sie zeigt auf der Vs. neun Strahlen, von der Sonne ausgehend, die mit den Eigenschaften Gottes beschriftet sind. Am unteren Ende des mittleren Strahls unterbricht ein Augenpaar die Umschrift: MEINE AUGEN SEH...

Katzenglanz
Bezeichnung für einen hässlichen Glanz bei Silbermünzen. Katzenglanz entsteht durch unsachgemäße Reinigung, wenn die Silbermünzen z.B. mit Silberputztüchern gereinigt werden.

Katzengulden
Spottname für die minderwertig ausgebrachten Goldgulden des Kurfürsten Ludwig III. von der Pfalz (1410-1436), die im Wappen auf den Rs.n das pfälzische Wappentier, den Löwen, zeigen.

Kaufkraft
Binnenwert des Geldes, gemessen an einer (bestimmten) Gütermenge pro (bestimmter) Geldeinheit. Die Kaufkraft ist durch den Preis (Währungseinheit je Mengeneinheit) der Güter festgelegt und verändert sich mit diesem. Ein stetiger Preisanstieg wird als Inflation bezeichnet. Früher wurde häufig versucht, die Kaufkraft des...

Kauri
Kaurigeld

Kaurigeld
Aus den Schalen der Kaurischnecke hergestelltes vormünzliches Geld. Das Kaurigeld war in China, Indien, Thailand, Vietnam, auf den Philippinen, den Malediven, in Neuguinea, in der Südsee und in Afrika als Zahlungsmittel verbreitet. Die einzelnen Stücke des Kaurigelds - oft kurz als Kauri (engl.: cowrie, frz.: cori, ndl.: kowers) beze...

Kaurischnecke
Die porzellanartigen Gehäuse verschiedener Salzwasserschnecken, oft fälschlicherweise als Kaurimuschel bezeichnet, fanden über drei Jahrtausende als Zahlungsmittel Verwendung. Die kulturgeschichtlich bedeutenden Kaurischnecken wurden überdies auch zu Schmuck verarbeitet und hatten Symbolcharakter (u.a. Fruchtbarkeit). Die als Ge...

Kawertschen
Bezeichnung für christliche, vor allem landfremde Geldverleiher bzw. Wucherer in England, Frankreich, Süd- und Westdeutschland. Der Name entstand, nachdem die südfranzösische Stadt Cahors um die Jahrhundertwende des 12./13. Jh.s zur überregional bedeutenden Handelsstadt aufgestiegen war. Die Großkaufleute aus Cahors (...

Kazbegi
Kupfermünzen aus dem16. bis 18. Jh., die in der Nähe ihrer Prägeorte in Persien umliefen. Es gab Halb-, Doppel-, Vierfach-, selten auch Achtfach-Stücke.

J
Münzbuchstabe der Münzstätte Hamburg auf Münzen Deutschlands (1873 bis heute) und auf Münzen für Deutsch-Ostafrika.

Judenkopfgroschen
Volkstümliche Bezeichnung der Bärtichten Groschen, die von 1444 bis 1451 in Sachsen die Oberwähr zu den minderwertigen Schildgroschen (Beiwähr) bildete. Der Name leitet sich von dem Münzbild der Rs. ab, der als Helmschmuck einen bärtigen Kopf zeigt, der von einem spitzen Hut bedeckt ist, wie ihn die Juden im Mittelalte...

Judenpfennige
Frankfurter Judenpfennige

Juliusturm
Nach Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1568-1589) benannter Turm der Spandauer Zitadelle (Berlin), der nach kaiserlicher Verordnung vom 22. Januar 1874 zur Aufbewahrung des deutschen Reichskriegsschatzes im Wert von 40 Millionen Talern diente. Die Rücklage wurde aus der Kriegsentschädigung von 5 Milliarden Francs entnommen...

Junkheitsgroschen
Bezeichnung einer Groschenmünze aus Aachen, die als älteste datierte Münze Deutschlands gilt. Der früheste Junkheitsgroschen war mit der Jahresangabe 1372 versehen.

Juno
Höchste römische Himmelsgöttin, Mondgöttin, Schutzgöttin der Frau, der Hochzeit, Geburt und verschiedener mittelitalienischer Städte. In der römischen Kaiserzeit trägt sie ähnliche Züge wie die griechische Hera. Sie ist auf römischen Münzen sitzend oder stehend mit den Attributen Schale od...

Jupiter
Höchster römischer Himmelsgott, Gott der Blitze, der die Eidbrüchigen mit dem Aussenden der Blitze bestraft, sowie Schutzgott Roms. Seine Attribute sind Zepter und Blitze, manchmal sitzt ein Adler zu seinen Füßen.

Justieren
Das Berichtigen oder Zurichten von Schrötlingen auf ihr vorgeschriebenes Gewicht. Früher unterschied man das Justieren al marco, bei dem eine bestimmte Anzahl von Platten auf das erforderliche Durchschnittsgewicht gebracht wurde, und das Justieren al pezzo, bei dem das Gewicht einzelner Stücke innerhalb vorgeschriebener Abweichungen ...

Justitia
Iustitia

Justo
Portugiesische Goldmünze, die 1485 unter João (Johann) II. (1481-1495) im Wert von 2 Cruzados eingeführt wurde. Die 22-karätige Goldmünze mit einem Feingewicht von ca. 5,29 g ist nach ihrer rückseitigen Umschrift benannt: IVSTVS SICVT PALMA FLOREBIT. Das Halbstück wird als Espadin bezeichnet.

Joachimstaler
Bezeichnung der bedeutenden Guldengroschen aus dem böhmischen St. Joachimsthal, die zwischen 1520 und 1528 in großen Mengen gemünzt wurden und dem Thaler (später: Taler) ihren Namen gaben. Die Grafen Schlick fanden erhebliche Silbervorkommen im südlichen Erzgebirge nahe Konradsgrün, das nach einer kurzen stürmisc...

Joachimstaler Medaillen
Sammelbezeichnung für eine Reihe von Medaillen, die im silberreichen St. Joachimsthal in der Mitte des 16. Jh.s hergestellt wurden. Sie zeigen in der Regel religiöse Motive, auch die beliebten Reformationsmedaillen auf Luther und die Hustaler gehören hierher. Ebenso die Medaillen, die als Talisman und zur Abwehr von Krankheiten Verwe...

Joe
Bezeichnung der portugiesischen Goldhandelsmünze João auf den Westindischen Inseln. Im ausgehenden 18. Jh. kamen Fälschungen englischer und amerikanischer Privatprägeanstalten zu einem verminderten Feingehalt in Umlauf. Die englischen und französischen Verwaltungen ließen daraufhin die Stücke gegenstempeln.

Jiao
Bezeichnung des 10-Cent-Stückes der Volksrepublik China, in anderer Transkription Chiao. 10 Jiao = 1 Yuan (Dollar).

Joey
Volkstümliche Bezeichnung des Britannia Groat.

Je-Steine
Länglich-oval geschliffene Wertsteine der Dani, einem Papuavolk aus dem Beliemtal im zentralen Hochland von Westneuguinea. Die noch bis ins 20. Jh. steinzeitlich lebenden Dani-Leute tauschten die Schiefersteine von den benachbarten Jalemo ein. Die Wertsteine konnten eine Länge bis zu 60 cm, 20 cm Breite und 20 mm Dicke erreichen. Ihre Bew...

Jefferson Nickel
Bezeichnung des US-amerikanischen 5-Cent-Stücks, das 1938 dem Typ Buffalo Nickel folgte. Die Vs. zeigt Thomas Jefferson, den dritten Präsidenten der USA (1801-1809) und Autor der Unabhängigkeitserklärung (1776). Die Rs. zeigt die Vorderansicht seines Wohnsitzes Monticello, der nach seinen eigenen Entwürfen in Virginia gebau...

Jefimok
Russischer Ausdruck für Taler, der sich - über die polnische Bezeichnung Joachimik - von der Bezeichnung Joachimstaler ableitet. Durch den Handel mit Westeuropa kam Russland im 16. Jh. in den Besitz westeuropäischer Taler. Der Handel war staatlich monopolisiert, der Umlauf der Taler innerhalb Russlands strengstens verboten. Zwar wurd...

Jeton
Ursprünglich eigentlich Auswurfmünzen, die zum Gedenken an Krönungen und große Feierlichkeiten aufbewahrt wurden. Seit der Mitte des 13. Jh.s wurden in Frankreich sog. "Gectoirs" hergestellt, seit dem 16. Jh. Jetons genannt. Die Darstellungen auf den Jetons waren den Münzbildern häufig zum Verwechseln ähnlich, di...

Januskopf
Die Darstellung des doppelköpfigen Janus findet sich auf vielen frühen Münzen (vor allem auf Assen) der Römischen Republikzeit bis ins 1. Jh. v.Chr. Auch einige griechische Münzen zeigen den Doppelkopf, meist ist ein Gesicht bärtig, das andere unbärtig dargestellt. Dies wird meist als Gegensatzpaar, männlich-...

Janus
Einer der ältesten und rätselhaftesten römischen Götter, dessen Wesen und Darstellung im Doppelkopf noch keine sichere Deutung gefunden hat. Die Theorie, wonach Janus das Numen der Haustür, Gott der Ein- und Ausgänge und der Passagen sei, ist fraglich geworden. Das Wort bedeutet "gedeckter Gang", wie das Forum, auf dem...

Jacondale
Französische Bezeichnung für den Joachimstaler.

Jansgulden
Beiersgulden

Jaeger, Kurt
(1909-1975)Deutscher Numismatiker und Verfasser mehrerer Kataloge. Berühmt geworden ist Jaeger als Autor des Katalogs "Die Deutschen Münzen seit 1871", der 1942 zum ersten Mal erschien und 1975 bereits die 11. Auflage erfuhr. Die deutschen Münzen seit der Reichsgründung (Jaeger-Münzen) sind durchnummeriert (Jaeger-Nummern) und unter B...

Jagdhornpfennige
Württembergische einseitige Pfennige zu zwei Hellern ohne Jahresangabe. Sie sind nach dem Münzbild, einem Jagdhorn (als württembergische Helmzier) benannt. Sie wurden erstmals nach dem Riedlinger Münzvertrag von 1423 geschlagen. Zuvor (nach 1404) erschienen bereits im Vierschlag geschlagene Heller, die auf der Vs. das Jagdhorn z...

Jahreszahlen
Datierung

Jaital
1. Billonmünze der Sultane von Delhi aus dem 13./14. Jh. im Wert eines halben Dugani. 64 Jaital = 1 Tanka (Bronze). 2. Kupfermünze im hinduistischen Großreich Vijayanagar, das in Südindien von der Mitte des 14. bis zur Mitte des 16. Jh.s bestand. Die gleichnamige Hauptstadt Vijayanagar soll mit etwa 1.000.000 Einwohnern zu de...

Jakobiten
Veraltete deutsche Bezeichnung für das irische Gun Money.

I
Kennbuchstabe der frz. Münzstätte Limoges bis 1837.

Jakobstaler
Ausbeutetaler der St. Jakobszeche zu Lautenthal im Harz, die 1633/34 unter Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1613-1634) ausgebracht wurden. Die Vs. der Silbermünzen zeigt das Wappen in verschiedenen Varianten, die Rs. den hl. Jakob mit Wanderstab. Es gab sowohl Teil- (1/4, 1/2) als auch Mehrfachstücke (Schaust&uu...

Iuventas
Römische Personifikation der Jugend, die nur selten auf römischen Münzen erscheint.

Iustitia
Römische Personifikation der Gerechtigkeit, erscheint selten auf Münzen der römischen Kaiserzeit. Ein bronzener Dupondius zeigt die Büste von Livia Drusilla, der Frau des Kaisers Augustus und Mutter des Kaisers Tiberius (14-37 n.Chr.), darunter die Schrift IVSTITIA. Später ist ihre Darstellung mit den Attributen Waage, &Oum...

Ius in nummis
Sammelgebiet von Münzen, Medaillen und Marken, die sich mit thematischen Darstellungen von Recht, Gerechtigkeit, Gesetzen, rechtlichen Bestimmungen usw. beschäftigen. Schon seit der römischen Republikzeit gibt es eine ganze Reihe von Münzen, die sich auf Recht (lat. ius) und Gesetz (lat. lex) beziehen. Zu dem Sammelgebiet zä...

Itsi-Bu Gin
Ichi-Bu Gin

Italma
In Italien entwickelte Aluminiumlegierung, die sich für die Münzprägung besser eignet als das sonst für Münzen gebräuchliche Aluminium. Die Legierung besteht aus 96,2% Aluminium (Al), 3,5% Magnesium (Mg) und 0,3% Mangan (Mn).

Iterationszahl
Zahl, die die Wiederholung der Erneuerung einer Amtszeit angibt und zur Datierung von Münzen der römischen Kaiserzeit wichtig ist. Aufgrund der Ämterhäufung der Kaiser seit Augustus wird die Datierung, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nach den Ämtern der Kaiser vorgenommen. Das Amt des Volkstribunen (POT, TR. P) muss jä...

Isabella
Beiname der spanischen Dublone aus der Regierungszeit der Königin Isabella II. (1833-1868).

Isargold-Dukaten
Aus dem Flussgold der Isar hergestellte Dukaten (1756-1830) der Kurfürsten und Könige (seit 1806) von Bayern. Sie zeigen auf der Vs. den Kopf des herrschenden Landesherrn, die Rs. zeigt den in der Isar sitzenden Flussgott mit Gefäßen zum Auswaschen des Goldes, im Hintergrund die Liebfrauenkirche von München. Im Abschnitt d...

Ishu-Gin
Japanische Silbermünze zu 1 Shu, die im 19. Jh. in den Epochen Bunsei (1818-1830) und Kaei (1853-1860) ausgegeben wurde.

Isis
Ägyptische Göttin, Gattin des Osiris, Mutter von Horus und Harpokrates. Die ursprünglich ägyptische Göttin entwickelte sich zu einer der führenden Gottheiten des Mittelmeerraums in hellenistischer Zeit. Seit dem 2. Jh. v.Chr. erscheint sie auf zahlreichen Münzen, besonders häufig auf Alexandrinern. Häufi...

Isiskrone
Der Kopfschmuck der Göttin Isis besteht aus einer Sonnenscheibe zwischen zwei Hörnern des Rindes, manchmal mit Straußenfedern oder Uräusschlangen verziert. Sie findet sich auf dem Haupt der Göttin Isis, aber auch allein auf Münzen Ägyptens, Numidiens, Syriens, Kleinasiens und Griechenlands.

Inchiquin Money
Bezeichnung für die irischen Crowns, Halfcrowns, Shillings, Ninepence, Sixpence und Groats, die während der Rebellion 1642 ausgegeben wurden. Das Notgeld ist nach Lord Inchiquin benannt, der die protestantische Armee der Provinz Munster befehligte. Die Silberstücke sind sehr unregelmäßig, Aufstempelungen geben das Gewicht ...

Incusus
Plural Incusi, siehe inkuse Münzen und Quadratum incusum.

Indian Head Cent
Der fünf Jahrzehnte lang (von 1859 bis 1909) geprägte Typ des US-amerikanischen 1-Cent-Stücks (small cent) zeigt auf der Vs. eine federgeschmückte, aber "unechte" Indianerin. Als Vorlage des Entwurfs soll James B. Longacre das Porträt seiner Tochter Sarah gedient haben. Die Rs. zeigt die Wertbezeichnung ONE/CENT im Kranz, d...

Indio
Portugiesische Silbermünze zu 33 (kupfernen) Reis, die um 1500 in der Regierungszeit Manuels I. (1495-1521) eingeführt wurde. Die Vs. zeigt den gekrönten Wappenschild, die Rs. ein Kreuz.

Indossament
Bezeichnung für einen auf der Rückseite (ital.: in dosso) eines Wechsels oder Orderpapiers geschriebenen Vermerk, der die auf dem Papier geforderte Leistung auf eine bis dato unbeteiligte Person überträgt. Das Indossament wurde wohl im beginnenden 15. Jh. in Genua entwickelt. Bedeutung im internationalen Zahlungsverkehr erlangte...

Indulgentia
Römische Personifikation der Gnade und Nachsicht, die auf Münzen der röm. Kaiserzeit seit Hadrian (117-138 n.Chr.) erscheint. Darstellung der Indulgentia auf einem Doppeldupondius des Antonius Pius

Inflation
Ein Prozess anhaltender allgemeiner Preissteigerung, gemessen an einem bestimmten Preisindex, z.B. Lebenshaltungskosten, Bruttosozialprodukt usw. Nach der Höhe der Preissteigerung unterscheidet man zwischen schleichender, trabender oder galoppierender (auch Hyper-) Inflation, letztere kommt meist in Verbindung mit allgemeinen Währungskris...

Infula
Bezeichnung eines Geflechts aus weißen und scharlachroten Wollflocken, das von römischen Priestern und Priesterinnen - meist in Verbindung mit einer Vitta - um den Kopf getragen wurde. Das Tragen der Infula zeigte an, dass der Kopf des Trägers einer Gottheit geweiht war. Bei Opferungen konnte auch der Kopf des Opfertiers mit einer I...

Inhaberpapiere
Wertpapiere, deren verbriefte Rechte grundsätzlich vom Inhaber geltend gemacht werden können. Der Name des Berechtigten ist nicht genannt, so kann das Papier ohne Formalität den Eigentümer wechseln. Sie werden rechtlich wie bewegliche Sachen behandelt und haben deshalb eine hohe Umlauffähigkeit. Beispiele sind z.B. Inhabera...

Initialmarke
Gelegentlich verwendeter Ausdruck für eine Münzort- oder Offizinmarke, wenn sie vor der Inschrift steht, auch Initialzeichen.

Inkunabeltaler
Zeitgenössische Bezeichnung für die ersten Talermünzen und Guldengroschen, die bis zu den 20er Jahren des 16. Jh.s entstanden sind. Das Wort ist aus der Buchdruckerkunst entlehnt, wo es die ersten Wiegendrucke (lat.: incunabula, "Windel, Wiege") bezeichnet, die um 1500 noch in Anlehnung an die alten Handschriften entstanden sind und ...

Inschrift
Im Gegensatz zur Umschrift, die längs des Randes auf der Vs. oder Rs. der Münze angebracht ist, befindet sich die Inschrift im Bereich des Münzfeldes.

Inngold-Dukaten
Dukaten aus dem Waschgold des Flusses Inn, die vom Kurfürstentum bzw. Königreich Bayern zwischen 1756 und 1830 geprägt wurden.

Insignien
Symbolische Kennzeichen der Macht, Würde oder Amtsgewalt, die seit der Antike auf Münzen erscheinen. Dazu gehören Diadem, Krone oder Fasces (Stabbündel). Zu den Reichsinsignien der Römisch-Deutschen Kaiser zählen Krone, Zepter und Reichsapfel.

Interimstaler
Bezeichnung einiger Münzen in Talergröße, die in verschiedenen Varianten zum Spott auf das Augsburger Interim von 1548 gemünzt wurden. Obwohl Theologen beider Konfessionen an dem von Karl V. erlassenen Reichsgesetz mitgearbeitet hatten, wurde die bis zum Augsburger Religionsfrieden (1555) geltende Übergangslösung vor ...

Interregnum
Zeit zwischen dem Ende der Regierungszeit des alten und dem Beginn der Regierungszeit des neuen Herrschers. In Deutschland wird die kaiserlose Zeit zwischen dem Tod Konrad IV. im Jahr 1254 und der Wahl Rudolfs I. 1273 als Interregnum bezeichnet.

Inti
Münzeinheit der Republik Peru von 1985 bis 1991, benannt nach dem Sonnengott der Inka. 100 Céntimos = 1 Inti. Zwischen 1985 und 1988 wurden 1- und 5-Inti-Stücke aus Neusilber ausgemünzt, die auf der Vs. das peruanische Staatswappen, auf der Rs. den Großadmiral Miguel Grau zeigen. Interessant ist der halbe Inti aus Silber...

invenit
Meist mit inv. abgekürzte lat. Bezeichnung (er hat erfunden) für den Designer, den Hersteller des zeichnerischen Entwurfs einer Medaille, im Gegensatz zum fecit des Stempelschneiders.

Imadi Riyal
Silbermünze in Dollargröße aus dem Mutawakkilitischen Königreich (Jemen) aus der Regierungszeit des Imams Yahya Bin Mohammed (1904-1948). Sie wurde 1948 durch den Ahmadi Riyal ersetzt.

Imhoof-Blumer, Friedrich
(1838-1920)Schweizer Sammler und Numismatiker, der die Stempel-Sequenzen alter griechischer Münzen erforschte. Darauf beruht die moderne chronologische Einteilung der antiken Münzen Griechenlands. Seine umfangreiche Sammlung griechischer Münzen (ca. 20.000 Exemplare) schenkte er 1900 dem Berliner Münzkabinett, seine Sammlung schweizerische...

Immobilisierung
Beibehaltung eines beliebten Münzgepräges (Bild und/oder Schrift) über einen langen Zeitraum, wie im Fall der karolingischen Münzen nach Karl dem Großen.

Immobilisierter Typ
Bezeichnung für ein Münzbild, das über einen längeren Zeitraum nahezu unverändert beibehalten wurde, wie z.B. die vier Haupttypen der mittelalterlichen Otto-Adelheid-Pfennige oder der Haupttyp des venezianischen Zecchino, der über mehr als 500 Jahre konstant blieb. Der Ausdruck ist an die französische Bezeichnung ...

Imperator
Seit dem 2. Jh. v.Chr. in der römischen Republik Ehrentitel der siegreichen (obersten) Feldherren, die auf Initiative der Soldaten, seltener des Senats, zum Imperator ausgerufen wurden. Der Kaiser kann mehrmals - jeweils nach militärischen Siegen - zum Imperator ausgerufen werden, auf Münzen mit IMP abgekürzt. Mehrfache Akklamat...

Imperial
Bezeichnung der russischen Goldmünze zu 10 Rubel, die seit 1755 unter Zarin Elisabeth (1741-1762) geprägt wurde. Sie zeigt auf der Vs. die Büste der Herrscherin, auf der Rs. ein aus 5 Schilden gebildetes Kreuz mit der Jahreszahl in den Winkeln. Unter Zar Nikolaus II. (1894-1917) erschienen von 1895-1897 auch Stücke mit der Schri...

Impfmedaillen
Zweig des Sammelgebiets Medicina in Nummis, das mit dem Aufkommen der Pockenimpfung in der Mitte des 18. Jh.s entstand. Es gibt Gepräge auf Ärzte, die sich besonders für die Impfung eingesetzt haben, einige Medaillen zeigen z.B. den Entdecker der Vaccination, Edward Jenner, der am 14. März 1796 zum ersten Mal die Pockenimpfung v...