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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523
Oberstempel
Auch Obereisen, bezeichnet den frei beweglichen Stempel, im Gegensatz zum fest verankerten Unterstempel. Zur Zeit der Hammerprägung wurde der Prägeschlag direkt auf das Obereisen ausgeübt. Es unterlag einer erhöhten Abnutzung, da die Prägekraft direkt auf den Oberstempel einwirkte, wohingegen die durch das Münzplä...
Obligation
Abgeleitet vom lat. obligatio (Haftung, Verbindlichkeit, Verpflichtung), bezeichnet eine beurkundete Schuldverschreibung, wobei sich der Aussteller dem Gläubiger gegenüber zu einer Geldleistung mit laufender Verzinsung verpflichtet. Eigentlich handelt es sich um ein langfristiges Darlehen, das dem Herausgeber der Anleihe vom Käufer g...
Obol
Bezeichnung des (silbernen) Halbstücks des Pfennigs bzw. Denars im Mittelalter. Die Benennung bildete sich über die lateinische Form des griechischen Obolos und hat sich in dem Ausdruck "den Obolus entrichten" bis heute erhalten. Die Bezeichnung Obol kam über die romanischen Sprachen (französisch) auch in Ungarn und Deutschland ...
Obolos
1. Altgriechische Kleinmünze, das Sechstel der Drachme. Der Ausdruck soll sich über die Bezeichnung "Obelos" (eiserner oder bronzener Bratspieß) gebildet haben. Solche Spießchen haben bei den alten Griechen wohl als Gerätegeld gedient, vor allem auf dem Peloponnes. In Gräbern und im Heraheiligtum (Votivfunde) von Arg...
Obolino
Verkleinerungsform für Obol im Italienischen. Der Obolino kam in Oberitalien (Mailand und Como) vor.
N
Münzbuchstabe der französischen Münzstätte Montpellier vom 16. bis 18. Jh. auf französischen Münzen.
obverse
Englische Bezeichnung für die Vorder- oder Hauptseite einer Münze; die Entsprechung im Deutschen ist avers.
Nugget
1. Die Bezeichnung für Goldklumpen oder Goldkörner leitet sich aus dem engl. Nugget (Klumpen) ab. Solche Goldklumpen kommen an allen reichen Goldfundstätten vor, populär wurden sie allerdings durch den kalifornischen Goldrausch von 1849. Repräsentative und interessant geformte Stücke werden über den bloßen G...
Numismatica in Nummis
Bezeichnung des Sammelgebiets von Münzen und Medaillen, deren Gepräge numismatische Motive zeigen. Dabei kann es sich ebenso um Prägewerkzeuge oder -maschinen handeln wie um Darstellungen von Münzgebäuden und Medailleuren, Graveuren, Münzmeistern oder Numismatikern etc. Drei verschiedene Medaillen mit Darstellun...
Numismatik
Die Wissenschaft, die sich mit dem historischen Geldwesen beschäftigt. Der Begriff geht heute weit über den Begriff Münzkunde hinaus. Er leitet sich von griech. nomisma, lat. nummus ab (wörtlich übersetzt: Münze, sinngemäß: Geld). Die Numismatik beschreibt, analysiert und katalogisiert nicht nur die Mün...
Numisnautik
Bezeichnung von Motivsammlungen, die Darstellungen von Schiffen sowie die Geschichte der Seefahrt und des Seewesens auf Münzen und Medaillen zeigen. Die Numisnautik ist heutzutage ein beliebtes und umfangreiches Sammelgebiet. Vergleiche auch Schiffsdarstellungen, Schiffstaler oder Prora. Medaille auf die Schlacht am Skagerrak und Admiral...
Nummion
Auch Noummion oder Nummium, bezeichnet eine Einheit der reichen byzantinischen Kupferprägung, die nur in Vielfachen ausgeprägt wurde, 40 Nummia entsprechen einem byzantinischen Follis. Der Beginn der byzantinischen Kupferprägung fällt in die Regierungszeit von Anastasius I. (491-518 n.Chr.). Zu Beginn der Prägung wurden auc...
Nummus
Lateinische Bezeichnung für Geldstück, Münze. Das Wort ist aus dem Griech. entlehnt, möglicherweise von nomizo (als Brauch, Sitte, Recht anerkennen), nomimos (gebräuchlich, gesetzlich, rechtmäßig) oder nomos (Brauch, Sitte, Gesetz). Später wurde es wieder ins Griechische rückübertragen (Nomos)
Nobel
Auch Noble, Bezeichnung der mittelalterlichen, englischen Goldmünze und deren Nachprägungen, die sich zur Handelsmünze im Nord- und Ostseehandel entwickelte. König Edward III. (1327-1377) ließ auf das kurze Experiment des Leopard (1.Goldprägeperiode, Januar bis August 1344) im Herbst 1344 den neuen Typ in Erinnerung a...
Nominalismus
Geldwerttheorie
Nominal
Vom lat. Nomen (Name) abgeleiteter Ausdruck, der die Münze nach ihrem Namen bezeichnet, wie Mark, Franc, Dollar, Schilling, Pfennig oder Cent. Die Einfachstücke, also das 1-Mark-Stück oder das 1-Dollar-Stück werden als Nominalmünzen bezeichnet. Viele Nominale sind in Mehrfach- oder Teilwerten (Nominalwert) ausgeprägt.
Nominalwert
Der Wert, der in neuerer Zeit einer im Zahlungsverkehr gültigen Münze als Wert aufgeprägt ist. Der Nominalwert sagt nichts über den Materialwert, die Kaufkraft oder den Wechselkurs einer Münze aus.
Nomisma
Griechische Bezeichnung für Geld allgemein (auch Brauch, Einrichtung), später auf Goldmünzen übertragen und schließlich auf den goldenen byzantinischen Solidus. In der zweiten Hälfte des 10. Jh.s gab es im Byzantinischen Reich die Unterscheidung zwischen dem vollwertigen Solidus, dem schüsselförmigen Stameno...
Nomos
Ursprünglich bedeutete das altgriech. Nomos Gesetz, Brauch, später Münze. Durch die Rückübertragung aus dem lat. Nummus tauchte der Ausdruck in der Schreibweise Nommos auf. Die griechischen Statere Unteritaliens, insbesondere die Goldstücke aus Tarent, wurden auf griechischen Dokumenten als Nom(m)os bezeichnet. Der Aus...
Nonsunt
Volkstümliche Bezeichnung des schottischen Groat zu 12 Pence, der nur 1558/59 unter der Herrschaft von Maria Stuart und François geprägt wurde. Die Münze wurde nach zwei Worten aus der lat. Inschrift auf der Rs. benannt: IAM NON SUNT DUO SED UNA CARO (Nun sind sie nicht zwei, sondern ein Fleisch).
Nordisk Numismatisk Union
Zusammenschluss der sechs großen numismatischen Vereine Skandinaviens, die jährlich eine Jahresschrift und zehn Monatshefte für ihre Mitglieder herausgibt.
Northumberland Shilling
Bezeichnung des ersten unter König Georg III. 1763 ausgegebenen Shilling-Typs, nach dem Herzog von Northumberland benannt, der die Shillings anlässlich seiner Ernennung zum Vizekönig bestellte, um sie an die Armen in Irland zu verteilen. Aufgrund des Silbermangels ließ die nächste Ausgabe der Münzsorte bis 1887 auf si...
Notenbank
Zur Ausgabe von Banknoten berechtigte Bank. In den meisten Nationalstaaten hat nur eine einzige Bank, die Zentralbank, das Recht, Noten auszugeben. In Deutschland ist es die Deutsche Bundesbank mit Sitz in Frankfurt. Am 1. Januar 1994 nahm das Europäische Währungsinstitut (EWI) in Frankfurt a.M. seine Arbeit auf; es war mit der Vorbereitu...
Notendeckung
Schon das zu Zeiten der Edelmetallwährungen herausgegebene Notengeld musste von den ausgebenden Notenbanken, zumindest von der Zentralnotenbank, durch eine bestimmte, festgelegte Menge an Münzgeld (zumindest an ungeprägtem Münzmetall) gedeckt sein. Dem Anteil der Deckung liegt die schon früh gemachte Erfahrung zugrunde, das...
Notenkontingentierung
Bezeichnung des gesetzlich festgelegten Betrags, zu dem die berechtigten Notenbanken Banknoten ausgeben dürfen. Als die Banknoten noch als Geldersatz (Surrogat) für Münzgeld gesehen wurden, diente die Kontingentierung - neben der Notendeckung - als Schutzmechanismus gegen eine zu große Menge an umlaufenden Noten (Überemiss...
Notgeld
1. Im weiteren Sinn bezeichnet Notgeld die in Kriegs- oder Krisenzeiten, z.B. in belagerten Städten oder Festungen, seit dem Mittelalter ausgegebenen Geldzeichen, wie z.B. Belagerungsmünzen, Feldklippen und Klippen. Sie wurden oft aus Ersatzstoffen hergestellt, wie Pappe (belagerte Stadt Leiden 1572), Tafelgeschirr (Festung Landau 1702) o...
Nova Constellatio-Ausgaben
Die silbernen Nova Constellatio sind Muster oder Proben, die als Versuch zur Gestaltung des zukünftigen Münzwesens der Vereinigten Staaten von Amerika anzusehen sind, aber nicht über das Versuchsstadium hinaus reichten. Die Muster, die 1783 von Benjamin Dudley für den Gouverneur Morris (damals "Assistant Financier" der Konfö...
Novgorodka
Bezeichnung der Denga der Republik Novgorod, die zwischen 1420 und 1535 als Silbermünze ausgegeben wurde, auch nach der Eroberung (1478) durch den Moskauer Großfürsten. Es gibt mehrere Typen: Auf der Vs. ist eine Huldigungsszene dargestellt, die Rs. ist beschriftet. Die Novgorodka war das Vorbild der russischen Kopeke.
Novodel
Auch Nowodel, bedeutet "Neuherstellung" und ist die russische Bezeichnung für amtliche Nachprägungen, die für Sammelzwecke hergestellt wurden. Sie sind von Sammlern sehr gesucht und erzielen auf Auktionen gewöhnlich hohe Preise. Sie wurden von dem Petersburger Münzhof seit etwa 1730 hergestellt, sowohl unter Verwendung alte...
Nickel
1. Silberweißes, zähes Metall, chemisches Zeichen Ni, Dichte 8,9, Schmelzpunkt 1453° C, aufgrund seiner Härte und Widerstandsfähigkeit gegen Oxidation als Münzmetall geeignet, in der Münzprägung meist in Kupferlegierungen verwendet. Das Metall hat unlegiert ferromagnetische Eigenschaften, was für die Her...
niederelbische Agrippiner
Agrippiner
Nickelmessing
Goldgelber Münzwerkstoff in der Zusammensetzung Kupfer (79%), Zink (20%) und Nickel (1%), der in vielen Ländern zur Münzherstellung verwendet wird. Abweichend ist die Legierung in Jugoslawien (75% Cu, 21% Zn, 4% Ni), Norwegen (81% Cu, 10% Zn, Ni 9%) und Taiwan (65% Cu, 20% Zn, 1% Ni) zusammengesetzt.
Nike
Griechische Göttin, die den Sieg verkörpert, in Entsprechung zur römischen Victoria. Sie ist eigentlich nicht selbst die Verleiherin, sondern die Überbringerin des Sieges, und zwar nicht nur im kriegerischen Sinn, sondern auch im friedlichen Wettstreit. Auf Münzen erscheint die Göttin als Einzelfigur, meist geflüg...
Nimbiert, Nimbus
Der Heiligenschein (vom lat. nimbus = Wolke) spielt in der christlichen Kunst eine große Rolle. Er umhüllt den Kopf von Christus, Maria, den Aposteln und Heiligen. Schon in der Antike umgab ein Strahlenkranz als Zeichen der Erhabenheit die Götter, Heroen und Herrscher. Seit der konstantinischen Zeit wurde der Strahlen- oder Lichtsch...
Ngultrum
Bezeichnung der Währungseinheit des Königreichs Bhutan, das zwischen Tibet und Indien im Himalaja liegt. Der Name Ngultrum (dNgul Tam, "Silbermünze") wurde als bhutanesische Bezeichnung der indischen Rupie eingeführt und dient seit der Währungsreform von 1974 als offizielle Bezeichnung der Währungseinheit Bhutans. Der ...
Negenmanneke
Volkstümliche Bezeichnung (in Flandern) einer Kupfermünze des 17. Jh.s aus den südlichen Niederlanden. Sie zeigt das Landesschild auf der Vs., auf der Rs. Andreaskreuz, Krone und Goldenes Vlies. Siehe auch Gigot.
Negotiepenning
Niederländische Handelsgoldmünze, die nach Einführung der Silberwährung 1848 und 1850 bis 1853 geprägt wurde. Die Goldstücke zeigen auf der Vs. den Kopf der Könige Wilhelm II. (1840-1849) und Wilhelm III. (1849-1890), auf der Rs. das gekrönte Staatswappen im Kranz und die Jahreszahl, jedoch keine Wertangaben....
Nennwert
Der auf der Münze bei der Ausgabe angegebene Wert, der sich später ändern konnte. Bis ins 19. Jh. war der Nennwert (lat.: valor impositus) häufig umstritten. Die schwierige Bewertung von umlaufenden Edelmetallmünzen war früher Gegenstand von Flugschriften, die einheimische und auswärtige Münzen tarifierten (V...
Neptun
Römischer Gott, ursprünglich wohl ein Gott des Süßwassers, im 4. Jh. v.Chr. dem griechischen Poseidon - als Gott des Meeres - gleichgesetzt. Alljährlich wurde am 23. Juli zu Ehren des Meergottes in Rom das Neptunalia oder Laubhüttenfest gefeiert. Auf römischen Münzen erscheint der Meeresgott meist mit dem ch...
Neue Zweidrittel
Zweidritteltaler oder Gulden im Leipziger Fuß, die in Pommern im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jh. kursierten. Sie kamen u.a. aus Sachsen, Braunschweig-Lüneburg, Brandenburg und Mecklenburg, da in Pommern Guldenmangel herrschte. In schriftlichen Quellen wurden sie meist mit N 2/3 abgekürzt.
Neuer August d´or
Bezeichnung des im Siebenjährigen Krieg in den Jahren 1762/62 geprägten minderwertigen August d´or. Nachdem der preußische König Friedrich der Große im besetzten Sachsen bereits 1758-1760 die sächsische Goldmünze verschlechtern ließ (Mittel-August d´or), folgten weitere Verminderungen des Goldg...
Neugroschen
Billonmünze im Königreich Sachsen und im Herzogtum Sachsen-Altenburg, die nach dem in der Münzreform von 1840 eingeführten neusächsischem Münzsystem geschaffen wurde. Es übernimmt den preußischen 14-Talerfuß, der Taler unterteilt in 30 Neugroschen, der Groschen unterteilt in 10 Pfennige. Die Dezimaltei...
Neukreuzer
Bezeichnung der österreichischen Kreuzer, die nach dem Wiener Münzvertrag von 1857 mit den deutschen Zollvereinsstaaten ausgegeben wurden. Der Kreuzer wurde von nun an nach dem Dezimalsystem (in zehn Zehntel) unterteilt und nicht mehr nach dem Duodezimalsystem. Daher wurde die Prägung der 3- und 6-Kreuzer-Stücke aufgegeben. Das ...
Neumann, Josef
(1805-1878)Österreichischer Numismatiker, dessen Sammlung von etwa 30.000 Kupfermünzen und Marken die Grundlage seines 6-bändigen Werks über Kupfermünzen bildete, das 1966 nachgedruckt wurde. Es gilt heute noch als Standardwerk für Kupfermünzen, zumal in den siebziger Jahren ein Indexband dazu herausgegeben wurde. Darüb...
Neuner
Volkstümliche Bezeichnung für Münzen, die im neunfachen Wert verschiedener Nominale ausgeprägt wurden. Der Neunfachwert ergab sich aus dem Bruchteil einer Rechnungsmünze. So stellte z.B. das 9-Grote-Stück von 1807 aus Kniphausen einen Achteltaler dar (72 Grote = 1 Taler).
Neusilber
Auch Alpaka, Argentan und German silver (engl.), ist eine Legierung aus 50-70% Kupfer, 15-40% Zink und 10-26% Nickel, teilweise noch mit Zusätzen an Blei oder Mangan. Die Legierung ähnelt in seinen Eigenschaften dem Kupfernickel (ähnliche Farbe, etwas härter). Der Münzwerkstoff wurde in vielen Ländern verwendet, u.a. f...
Neutaler
1. Bezeichnung für den Ecu neuf in der Schweiz (in Deutschland Laub-, Lorbeer- oder Federtaler). Die seit 1726 ausgegebene französische Großsilbermünze wurde in der Schweiz - wie in Süddeutschland - zur Hauptumlaufmünze und mit 38 bis 40 Batzen bewertet (je nach Ort und Zeit). Gegengestempelte Neutaler liefen noch in ...
Neuzeit
Der Begriff wurde von den italienischen Humanisten zur Unterteilung in drei Zeitepochen (Antike, Mittelalter und Neuzeit) gebraucht. Die Geschichtswissenschaften setzten den Beginn der Neuzeit um 1500 n.Chr. an. Als Beginn der Neuzeit ist das Aufkommen von Renaissance, Humanismus, Reformation oder der Beginn des wissenschaftlichen Denkens genannt w...
New Jersey Cent
Der Staat New Jersey beauftragte 1786 die drei Privatunternehmer Thomas Goadsby, Albion Cox und Walter Mould mit der Prägung von etwa 3 Millionen Kupferstücken. Die Prägung war auf zwei Jahre befristet, fünfzehn Kupferstücke galten im Zahlungsverkehr einen Shilling. Mould stellte seine Stücke in Morristown her; Cox und...
Newton, Sir Isaac
(1642-1727)Der englische Physiker, Mathematiker und Astronom war seit 1696 als Wardein und nach seinem Umzug nach London 1699 als königlicher Münzmeister tätig. Er beschäftigte sich mit monetären Fragen aller Art, vor allem mit Maßnahmen gegen Fälschungen und Fragen zum Papiergeld, das er eher kritisch beurteilte. Die endg&...
NB
Münzbuchstabe der Münzstätte Nagybánya (Neustadt), heute Baia Mare, die seit dem 17. Jh. für das Römisch-Deutsche Reich und zwischen 1805 und 1851 für Österreich-Ungarn prägte.
Nachahmungen
Als Nachahmungen oder Beischläge werden Münzen bezeichnet, die auf der Imitation von Münzen anderer Herkunft (Münzstände, Staaten) beruhen. Im Gegensatz zur Falschmünzerei wurden die Nachahmungen in der Regel von landesherrlichen Münzstätten hergestellt, nicht von Heckenmünzen. Die Nachahmungen müss...
Nachbeschickung
Bis zum beginnenden 19. Jh. wurde der Zusatz an Kupfer Nachbeschickung genannt, im Gegensatz zur Vorbeschickung, das ist der Zusatz an Kupfer, der bereits vor der Schmelze der Legierung zum Ausgleich des Kupferverlusts zugegeben wurde. Die Nachbeschickung wurde nach der Tiegelprobe - also nachträglich - der Schmelze zugegeben, um den Verlust d...
Nachschnitte
Stempelausbesserungen und Nachschärfungen von Stempeln während des Prägeprozesses, ohne zusätzliche Veränderungen des Prägebilds (Umschnitte). Nach neueren Untersuchungen ist die Häufigkeit der Nachschnitte von der Numismatik bisher unterschätzt worden. Da die Stempel während des Prägevorgangs gro&s...
Nachtschilling
Bezeichnung des österreichischen 50-Groschen-Stücks von 1934, das wegen seiner Größe im Dunkeln leicht mit dem Schilling verwechselt werden konnte und bald wieder eingezogen wurde. Es zeigt auf der Vs. den nimbierten Doppeladler mit Staatswappen, auf der Rs. die Wertzahl im Quadrat.
Nadelgeld
Pfeilspitzengeld
Nadel
Strichprobe
Namenszahl
Die hinter gleichlautenden Namen der Herrscher in römischen Ziffern beigegebene Ordnungszahl, wie Karl I., Karl II., Karl III. etc. Gezählt wurde meist in chronologischer Reihenfolge, bei Doppelnamen bezieht sich die Ordnungszahl auf den Namen, hinter der sie steht, wie z.B. bei Maximilian III. Joseph (1799-1805) von Bayern, der dritte ba...
Nami Mon
Japanische Münze zu 4 Mon. Charakteristisch ist die wellenförmige Zeichnung auf der Rs. Die Münze wurde zwischen 1759 und 1867 in Kupfer (gegossen), Eisen oder Messing ausgegeben.
Napoleon
Eigentlich Napoleon d´or, ist die volkstümliche Bezeichnung für die noch unter dem Konsulat von Napoleon Bonaparte 1803 eingeführten goldenen 20-Francs-Stücke, die von Tiolier geschnitten wurden. Die Bezeichnung wird unabhängig davon gebraucht, ob die Goldstücke von den Geschwistern und Abkömmlingen Napoleon...
Nasenblutengulden
Die Bezeichnung hat sich für einen Zweidritteltaler von Braunschweig-Lüneburg-Calenberg aus dem Jahr 1693 eingebürgert, der aus der Münzstätte Clausthal stammt. Die Stücke sind nach einer Merkwürdigkeit auf der vorderseitigen Darstellung der Münze benannt, die die Büste von Herzog Ernst August von Brauns...
Nasse Probe
Maßanalytisches Verfahren zur exakten Feststellung des Feinsilbergehalts. Das auf der Maßanalyse beruhende chemische Verfahren löste die ungenauere Kupellenprobe ab. Die chemische Analyse wird mit Hilfe der Titrierung vorgenommen: In die zu analysierende Lösung mit salpetersaurem Silber (Silbernitrat) lässt man die Messl&...
Naturalgeld
Die wohl ursprünglichste, am wenigsten entwickelte Geldform, die aus dem Warentausch entstand. Voraussetzung für den Tausch in der Naturalwirtschaft ist, dass verschiedene Gemeinschaften andersartige Produkte hervorbringen, z.B. pflanzt eine Gemeinschaft Knollenfrüchte, eine benachbarte fängt Fisch etc. Ein Problem entstand, wen...
M
Münzbuchstabe der Münzstätten Toulouse (auf französischen Münzen von 1540 bis 1837), Mailand (Milano) auf österreichischen Münzen zwischen 1770 und 1780 und auf italienischen Münzen (bis 1878); Madrid (seit 1591) auf spanischen Münzen, seit 1728 gekröntes M, Mallorca (auch PM oder Diamant), Mexiko (...
M.B.C.
Abkürzung für den spanischen Ausdruck 'muy buena conservación', der dem Erhaltungsgrad 'sehr schön' entspricht.
M.B.C.
Abkürzung für den spanischen Ausdruck "muy buena conservación", der dem Erhaltungsgrad "sehr schön" entspricht.
Mwali
Reichverzierte Armreifen, die zusammen mit den Bagi (Halsketten) als symbolische und hochwertige Tauschobjekte am traditionellen Kula-Ringtausch beteiligt sind, der unter bestimmten Gemeinschaften stattfindet, die auf Inselgruppen (u.a. Trobriand ) an der Ostspitze Neuguineas beheimatet sind. Die Mwali wurden in Handarbeit gefertigt und sind - &aum...
Muhammadi
Mahmudi
Mu
Bezeichnung einer birmesischen Gewichts- und Münzeinheit bis zur Umstellung auf das Dezimalsystem am 1. Juli 1952. Es galten zuletzt 8 Pyas = 2 Pe = 1 Mu. 2 Mu = 1 Mat. 1970/71 wurden von den konservativen Aufständischen unter dem ehemaligen Ministerpräsidenten U Nu (1948-1958, im Exil seit 1966) 80 kg Feingold aus den Beständen...
Mule
Englischer Ausdruck für Zwittermünze, -prägung.
Muraiola
Umgangssprachliche Bezeichnung der Billonmünzen des Kirchenstaats. Auf dem Gepräge tragen sie meist einen Heiligen und Wertangaben. Die Wertangabe kann z.B. in Baiocchi (Baiocco) angegeben sein.
Muschelgeld
Traditionelle Bezeichnung für vormünzliche Zahlungsmittel, die in Gebieten Asiens, Afrikas, Amerikas und Ozeaniens umliefen. Da die Mehrzahl des Schmuckgelds nicht aus Muschelschalen, sondern aus den Gehäusen von Schnecken (Kaurigeld) hergestellt wurde, ist der treffendere wissenschaftliche Begriff eigentlich Molluskengeld. Die wicht...
Muschelstatere
Keltische Goldmünzen (Statere) aus dem böhmischen Gebiet, die auf den Rs.n muldenförmige Vertiefungen zeigen. Im Randbereich der Vertiefungen befinden sich meist feine Strichverzierungen, die im Bild an eine Muschel erinnern, daher der Name Muschelstater. Die Vs.n zeigen meist einen unregelmäßigen Buckel. Die Muschelstater...
Musica in nummis
Sammelbezeichnung für Münzen und Medaillen, die sich mit dem Thema Musik beschäftigen. Sie zeigen Musikinstrumente, Musiker, Sänger, Gesangsvereine, Komponisten, Gebäude (Oper, Philharmonie) oder beziehen sich auf musikalische Ereignisse. Schon die frühen antiken Münzen aus dem griechischen Kulturkreis zeigen als ...
Moco
Bezeichnung des Mittelstücks des zerschnittenen Peso in San Domingo. Die Stücke sind mit D gegengestempelt worden.
Mocenigo
Lira Moceniga
Model Penny
Bezeichnung eines inoffiziellen englischen Penny aus Kupfer mit einem Mittelstück aus Silber, das den Kopf der Königin Viktoria zeigt. Die beliebte Kleinmünze wurde um 1845 in der Birmingham Mint als Modell eines neuen Penny geprägt.
Modell
Seit der Renaissance werden zur Herstellung von Prägewerkzeugen bzw. beim Medaillenguss Entwürfe oder Muster hergestellt. Zur Herstellung von Stempeln und Rändelbacken schneidet der Medailleur oder Graveur mit Stichel und Schabwerkzeugen das Motiv vergrößert mit erhabenem Relief (positiv). Diese Urmodelle sind in der Regel...
Modius
Lateinisch für den Getreidescheffel, bei den Römern ein Holzgefäß mit Dauben und Beschlägen, das auf römischen Münzen häufig als Attribut der Göttin Annona und der Ceres erscheint. In Verbindung mit Annona ragen aus dem Gefäß oben häufig Ähren heraus, in Verbindung mit Ceres Mohn. D...
Moeda de ouro
Portugiesische Bezeichnung für das goldene 4-Cruzado-Stück. Der Name (wörtlich eigentlich Geld aus Gold) wurde schon 1575 für ein Goldstück zu 500 Reis verwendet und in der Folgezeit auf mehrere Nominale übertragen. Mit der Erhöhung des Cruzado auf 1000 Reis im Jahr 1662 ging der Name auf das Vierfachstück zu...
Moffat & Co.
US-amerikanische Firma, die während des kalifornischen Goldrauschs in San Francisco privat Gold ausmünzte. Moffat & Co begann im Sommer 1849 mit der Ausgabe von Goldbarren in Werten von 9,43 bis 264 Dollar, die heute fast alle eingeschmolzen sind. Lediglich zwei Barren zu 9,43 und 14,25 und wenige zu 16 Dollars sind erhalten. In den J...
Mohar
Bezeichnung der nepalesischen Währungseinheit des 19. und frühen 20. Jh.s. Das im Himalaja-Massiv gelegene Königreich Nepal wurde 1769 von einem Fürsten der eingewanderten Gurkha gegründet. Trotz seiner Lage als Pufferstaat zwischen China und Indien blieb der Staat selbstständig mit eigener Münzhoheit. Die Bezeich...
Mohur
Indische Goldmünze, die von Großmogul Akbar (1556-1605 n. Chr.) eingeführt wurde und beständig bis zum Ende des Mogulreichs (Mitte des 19. Jh.s) und darüber hinaus geprägt wurde. Die Benennung kommt aus der persischen Sprache, von mur (Siegel) oder muhur (Siegelring) abgeleitet. Je nach Zeit und Gewicht wurde der Mohu...
Moidor
Bezeichnung der portugiesischen Welthandelsmünze Moeda de ouro. Das Wort Moidor (frz.: Moidore) ist vermutlich aus der Zusammenziehung von Moeda de ouro entstanden.
Mokko
Bezeichnung der Bronzetrommel, die zwischen dem 17. und dem beginnenden 20. Jh. auf den im Osten Indonesiens gelegenen Kleinen Sundainseln Alor und Pantar als Hauptzahlungsmittel in Gebrauch war. Die aus zwei oder drei gegossenen Teilen zusammengesetzten Stücke in Sanduhrform sind etwa 30-70 cm hoch und etwa 2,5 bis 10 kg schwer. Für das ...
Moka-Kina
Sakrales Wertobjekt, das bei der Moka-Zeremonie, einem rituellen Geschenkaustausch, und als Brautpreis im Hochland von Papua-Neuguinea eine große Rolle spielt. Es besteht aus einer Kinamuschel, die zusammen mit einem Bambusröhrchen in eine mit Rötel gefärbte Holzplatte eingebettet ist. Die Kinamuschel war im Hochland von Neugui...
Molluskengeld
Der wissenschaftlich exaktere Begriff Molluskengeld löst den traditionellen Ausdruck Muschelgeld ab, der sich fälschlicherweise für das Geld eingebürgert hatte, das zum Großteil aus den Gehäusen verschiedener Arten von Schnecken besteht, seltener aus Muschelschalen. Diese Tatsache in Verbindung mit einer grö&szli...
Mon
Altjapanische Kupfermünze mit einem rechteckigen Loch in der Mitte, die wohl nach dem Vorbild der Cash auf dem asiatischen Festland von ca. 1616 bis 1868 ausgemünzt wurde. Es gab 1- und 4-Mon-Stücke, letztere gelegentlich auch aus Eisen oder Messing. In den frühen 60er Jahren des 19. Jh.s wurden auch einige Lokalausgaben in Nomi...
Monedas de molino
Spanischer Ausdruck für die mechanische Prägung, die im ausgehenden 16. Jh. zuerst in der Münzstätte Segovia eingeführt wurde. Der Ausdruck entspricht in etwa dem frz. Monnaies du moulin oder dem engl. milled coins. Allerdings richteten die Münztechniker in Spanien nicht Spindelprägewerke ein wie in Frankreich ode...
Moneda de necesidad
Auch Moneda provisional, ist die spanische Bezeichnung für Notgeld, Belagerungsmünzen und Klippen.
Moneta
Beiname der römischen Göttin Juno, ursprünglich vielleicht eine eigenständige Gottheit, die dann mit Juno verschmolzen wurde. Die Bedeutung von Moneta für Münze, Geld kommt möglicherweise daher, dass man im Tempel der Juno Moneta auf dem Kapitol in Rom Münzen prägte. Die Ableitung des Wortes Moneta von "...
Moneta palatina
Auch Moneta palati, findet sich als Inschrift auf Münzen des Frühmittelalters und besagt, dass die betreffenden Münzen am Königshof geprägt wurden, ganz gleich, wo er sich gerade befand. Zu den frühesten Münzen mit dieser Aufschrift zählt eine Münze von König Dagobert I. (628-638 n.Chr.), die vom he...
Monetarius
Bezeichnung für Münzer und Münzarbeiter in lateinischen Dokumenten (Münzberufe).
Monetagium
Münzverrufungen
Mongo
Bezeichnung der Unterteilung der mongolischen Münzeinheit im Dezimalsystem: 100 Mongo = 1 Tugrik. Der Mongo wurde in verschiedenen Nennwerten nach der Ausrufung der Volksrepublik Mongolei am 26. November 1924 geprägt, zunächst in Kupfer (1, 2 und 5 Mongo) und Silber (10, 15, 20 und 50 Mongo), seit 1937 in Aluminiumbronze und Kupfer-N...
Monnaies de confiance, Monnerons
Auch Medailles de confiance genannt, wurden 1791/92 in Frankreich nach der Französischen Revolution aufgrund des Mangels an staatlichem Kleingeld von Gemeinden, Körperschaften und Banken ausgegeben. Die Ausgabe von Monnaies de confiance und ihrer papiernen Gegenstücke (Billets de confiance) sollte den Kleingeldmangel in den Wirren de...
Monnerons
Monnaies de confiance
Monnaies du moulin
Bezeichnung für die ersten französischen Münzen, die 1550-1559 mittels mechanischer Prägung hergestellt wurden. Der französische König Henri II. (1547-1559) ließ 1551 in seinem Pariser "Maison des Etuves" (auf der Ile de Cité) eine Prägestätte errichten, die speziell für das aus Deutschland ...
Monogramme
Ursprünglich Einzelbuchstaben, dann mehrere zu einem einheitlichen Zeichen zusammengefügte Buchstaben, die seit der Antike häufig auf Münzen verwendet werden. Auf griechischen und römischen Münzen erscheinen Monogramme meist als Abkürzung für Münzstätten und Münzbeamte. Im Byzantinischen Reich ...
Monometallismus
Eine Edelmetallwährung, bei der im Gegensatz zum Bimetallismus nur ein Edelmetall frei ausprägbar ist, entweder die Goldwährung (Monochrysismus) oder die Silberwährung (Monoargyrismus). Verschiedene Goldwährungen kamen im 19. Jh. häufig vor, z.B. in England (seit 1816), den Niederlanden (seit 1875), Deutschland und den...