Kopie von `Münzen Lexikon`
Die Wörterliste gibt es nicht mehr oder die Website ist nicht (mehr) online.
Nachstehend finden Sie eine Kopie der Informationen. Eventuell ist die Information nicht mehr aktuell.
Wir weisen Sie darauf hin, bei der Beurteilung der Ergebnisse kritisch zu sein.
Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523
Tamlung
Bezeichnung des 4-fachen Tikal oder Baht im Königreich Siam (Thailand). Der Tamlung in Ringform (Ka-Kim) hielt sich bis ins beginnende 19. Jh. im Umlauf.
Tanga
Kolonialmünze Portugiesisch-Indiens (Goa, Diu), die seit 1615 als Silbermünze im Gewicht von knapp über 3 g in Goa geprägt wurde, seit 1765 als Kupfermünze. Die Vs. zeigt meist das portugiesische Wappen mit einem Kreuz, die Rs. ein Monogramm. 10 Atia = 1 Tanga, 5 Tanga = 1 Xerafim.
Tangka
Silbermünze von Tibet, die 1 1/2 Sho oder 15 Skar bewertet wurde. 3 Tangkas gingen auf eine Rupie, die in der ersten Hälfte des 20. Jh.s auch in Tibet geprägt wurde. Die meisten Münzen sind aus minderwertigem Silber und Billon, ihr Gewicht liegt etwa zwischen 3 und 6 g. Die frühesten Silbermünzen, die seit der 2. H&aum...
Tanka
Auch Tankah, bezeichnet spätmittelalterliche Gold- und Silbermünzen aus Indien. Ursprünglich war der Tanka eine spätmittelalterliche Silbermünze, zuerst im Wert von 8 Dirhem, später von schwankendem Wert, da auch bronzene Tankas ausgegeben wurde. Seit dem frühen 13. Jh. war der Tanka die Goldmünze des Sultana...
Tari
1. Auch Taro oder Tareno, ist eine kleine Goldmünze im Gewicht von 0,8 bis 1 g (Feingehalt von 16 2/3 Karat), die in Sizilien unter der Herrschaft der Araber (Fatimiden) um die Mitte des 10. Jh.s eingeführt wurde. Die Tari wurden von den Normannen in Sizilien und Süditalien übernommen, zunächst noch unter Beibehaltung kufis...
Tartemorion
Eigentlich Tetartemorion
Taschenwerk
Bezeichnung für eine Münzprägemaschine, die als Weiterentwicklung des Walzenwerks entstand. Im Gegensatz zu den in die Walzen eingeschnittenen Stempeln beim Walzenprägewerk wurden beim Taschenwerk die pilzförmigen Stempel mit gewölbten Oberflächen in den "Taschen" der Walzen befestigt. Dies hatte den Vorteil, dass...
Tauftaler
Medaillenartige Gepräge im Talergewicht, die speziell als Patengeschenke bei der Taufe angefertigt wurden. Sie wurden vor allem im 17. und 18. Jh. in sächsischen Münzstätten und in Zellerfeld (Harzer Tauftaler) hergestellt. Die Gepräge der Tauftaler zeigen vielfältige Darstellungen der Taufe, wie z.B. die Taufe Christi...
Taula di Cambi
Auch Canvi, sind Wechselbanken, die im Königreich Aragon seit dem frühen 15. Jh. entstanden. Sie nahmen Einlagen an, tätigten Überweisungen, vergaben aber keine Kredite. Die 1401 gegründete Taula di Cambi in Barcelona gilt als erste öffentliche Bank der Welt. Weitere Gründungen von Wechselbanken in aragonischen St...
S
Kennbuchstabe der gräflich Mansfeld´schen Münzstätte Schraplau seit dem 16. Jh., der württembergischen Münzstätte Stuttgart im 17. Jh., Schwabach auf Münzen des fränkischen Kreises und auf österreichisch-ungarischen Münzen für Schmölnitz (Smolnik, Slowakei). Ebenfalls auf Münzen...
S C
Abkürzung für "Senatus consulto" (auf Beschluss des Senats), die vor allem auf den Rs.n römischer AE-Münzen der Kaiserzeit vorkommt. Die Abkürzung S C bedeutet, dass die betreffenden Münzen auf Anordnung des römischen Senats geprägt wurden, der bei den AE-Münzen bestimmte Rechte innehatte, während d...
S C
Abkürzung für 'Senatus consulto' (auf Beschluss des Senats), die vor allem auf den Rs.n römischer AE-Münzen der Kaiserzeit vorkommt. Die Abkürzung S C bedeutet, dass die betreffenden Münzen auf Anordnung des römischen Senats geprägt wurden, der bei den AE-Münzen bestimmte Rechte innehatte, während d...
Szostak
Polnische Bezeichnung für den Sechsgröscher.
Sycee-Silber
Chinesische Silberbarren in verschiedenen Formen (meist bootförmig), die in China bis um 1935 verbreitet waren und der Bezahlung größerer Beträge im Handel und als Geldanlage dienten. Die Benennung Sycee (ausgesprochen Saisi) leitet sich wohl vom chin. Si-tsu (feine Seide) ab und bezieht sich auf die seidenfadenähnlichen L...
Syli
Bezeichnung der Währungseinheit der Westafrikanischen Republik Guinea seit der Währungsreform vom 2. Oktober 1972, als der Staat aus dem Währungsverband des CFA-Francs ausstieg. Der Syli ist nach dem Wappentier Guineas (Elefant) benannt. 1 Syli = 100 Cauris. Durch die Währungsreform vom 6. Januar 1986 wurde der Syli durch den Gu...
Sword Dollar
Schottische Silbermünze zu 30 Shillings schottisch (Ryal), die König Jakob VI. zwischen 1567 und 1582 herausgab. Eine Seite zeigt immer das gekrönte Wappen, es gibt aber verschiedene Rückseitendarstellungen: Zwischen 1567 und 1571 ist ein aufgerichtetes bekröntes Schwert mit einer Hand zu sehen, die auf die Wertzahl (XXX) h...
Sword and Sceptre Piece
Schottische Goldmünze im Wert von 120 Shillings (schottisch) oder 6 Pounds (schottisch), die unter König Jakob VI. (1567-1625) in den Jahren 1601 bis 1604 geprägt wurde. Die Goldstücke sind nach der Rückseitendarstellung benannt, die unter der Krone Schwert und Zepter (engl. sword and sceptre) gekreuzt zeigen. Die Vs. zeigt...
Subaerat
Antike Münzen, die unter einem dünnen Edelmetallüberzug einen Kern aus unedlen Metall aufweisen, werden als subaerate Münzen bezeichnet (siehe auch gefütterte Münzen). Dabei muss es sich nicht unbedingt um Fälschungen handeln.
Sucre
Währungsmünze im südamerikanischen Ecuador, benannt nach dem Befreiungsgeneral und ersten Präsidenten der verfassungsgebenden Versammlung Kolumbiens, Antonio José de Sucre, dessen Bildnis die Münze zeigt. Der Sucre wurde 1884 als schwere Silbermünze (Peso) eingeführt, in den Jahren 1899 und 1900 gab es gold...
Sueldo
Nach Errichtung der Republik Bolivien 1825 wurde der Real vom Sueldo abgelöst (1852 in Sol umbenannt), bis schließlich 1864 mit der Umstellung auf die Dezimalwährung der Boliviano eingeführt wurde. 8 Sueldos ( Soles) = 1 Peso. Es gab silberne 1/2-, 1-, 2-, 4- und 8-Sueldo-Stücke (alle 903/1000 fein), letztere im Gewicht vo...
Suhle, Artur
(1898-1974)Einer der führenden deutschen Numismatiker, der vor allem auf den Gebieten der deutschen und mittelalterlichen Münzen forschte. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Philosophie in Freiburg (Breisgau) und Berlin wurde er bereits 24-jährig Kustos am Münzkabinett des Berliner Museums (1935 zum geschäftsführend...
Suki
Bezeichnung des Viertelstücks des Mohar in Nepal (bis 1932).
Suka
Bezeichnung des silbernen Halbstücks des nepalesischen Mohar bis 1932.
Suku
Sehr selten geprägtes Währungsnominal in Indonesien bis ins 19. Jh. 1 Suku = 100 Kepings = 1/4 Spanischer Dollar (8 Reales).
Sultan
Arab. "Herrschaftsgewalt", Titel unabhängiger Herrscher in einem islamischen Gebiet (Sultanat), der in der Regel vom Kalifen verliehen wurde. Der erste Herrscher mit dem Beinamen Sultan war Mahmut von Gazna (999-1030), auf Münzen kommt der Name erstmals auf solchen des Seldschuken Tugril Beg (1038-1063) vor. Bei den ägyptischen Fatim...
Staatendaalder
Von einigen niederländischen Provinzen geschlagene Talermünze im Gewicht von 30,5 g, die nur in den Jahren 1578/79 vor der 1579 geschlossenen Union von Utrecht geschlagen wurde. Der Staatendaalder zeigt auf der Vs. das Hüftbild des spanischen Königs Philipp II. mit Krone auf dem Haupt und einem Zepter in der linken Hand, auf der...
Staatenschelling
Auch Rijder- oder Placeatschelling werden die seit 1672 geprägten niederländischen Schillinge zu 6 Stuiver genannt, die auf den Vs.n den Provinzialschild, auf den Rs.n einen Reiter mit Schwert zeigen. Da ihre Vollwertigkeit auf Plakaten betont wurde, werden sie auch Placeatschellinge genannt. Die Prägung endete 1692, die vollwertigen...
Stadtpyr
Heraldische Figur aus dem Mittelalter, die als Hauptbestandteil des Wappens von Augsburg auf vielen (auch neuzeitlichen) Münzen der Freien Reichsstadt (seit 1806 zu Bayern) zu sehen ist. Das Zeichen entwickelte sich aus der antiken Figur des Pinienzapfens und ähnelt diesem. Der Stadtpyr auf einem 1/6 Taler 1628
Stamenon nomisma
Auch Histamenon, bezeichnet die byzantinische Standardgoldmünze, die unter dem Kaiser Nikephoros II. Phokas (963-969 n.Chr.) an die Stelle des Solidus trat. Sie wog 4,4 g, daneben führte Nikephoros eine zweite Goldmünze ein, die um 1/12 leichtere Tetarteron nomisma (4,05 g). Beide Goldmünzen zeigen zunächst gleichartige M&u...
Stampfer, Jacob
(um 1505-1579)Bedeutender schweizerischer Medailleur und Münzgraveur, Sohn und Schüler eines Züricher Goldschmieds und Münzmeisters, den er 1531 porträtierte. Stampfer schuf eine große Anzahl von Schaumünzen in Gold und Silber. Neben Stempeln für Münzen seiner Heimatstadt Zürich werden ihm auch Stempelschnitte f...
Stanze
Durchschnitt
Stanniol
Dünne Folie aus Zinn (lat. stannum) oder Aluminium, wie sie beispielsweise bei der Verpackung von Schokoladentafeln verwendet wird. Münzsammler benutzen sie zur Abformung der Konturen einer Prägung.
Stanzgitter
Bezeichnung für den in der modernen Münztechnik beim Ausstanzen der Münzplättchen anfallenden Abfall, in der alten Münztechnik Abschrote genannt. Heute schneidet das Stanzwerk gleichzeitig mehrere Ronden aus, die anfallenden Stanzgitter werden recycelt (zerschnitten und wieder eingeschmolzen). Stanzgitter mit einer entspre...
Stebler
Stäbler
Stater
Ursprünglich eine Gewichtsbezeichnung für das Doppelte einer unbestimmten Einheit und eines unbestimmten Metalls. Der Ausdruck leitet sich vermutlich vom griech. Wort für "wägen" her und beinhaltet die auf beide Seiten einer Waage gelegten identischen Gewichte, die eine Waage im Gleichgewicht halten. Der Name wurde auf verschied...
Steckmedaille
Variante der Schraubtaler bzw. -medaillen, die nicht miteinander verschraubt, sondern ineinander gesteckt werden. Sie sind meist aus weichen Metallen oder Legierungen hergestellt. Deshalb würde sich ein Schraubgewinde schnell abnutzen. Ihre Ränder sind meist konisch geformt, sodass die beiden Seiten der Medaille gut verschließen. ...
Steingeld
Vormünzliches Zahlungsmittel aus Stein, das in verschiedenen Teilen der Erde vorkam. In vorkolonialer Zeit gab es in Togo und Teilen Ghanas flache, rundliche und in der Mitte mit einem Zentralloch versehene Quarzscheibchen im Durchmesser von 3 bis 10 cm, die als Steingeld angesehen werden. Sie wurden von Sammlern Togosteine, von den Einheimisc...
Stella
Bezeichnung der etwa im Umfang von 460 Exemplaren geschlagenen Proben (1879/80) des geplanten, aber nie verwirklichten US-amerikanischen Goldstücks zu 4 Dollars. Sie sind nach der Rückseitendarstellung benannt, die einen fünfstrahligen Stern zeigt, darin STELLA und die Wertbezeichnung in Cents. Das geplante Nominal sollte damals ein ...
Stempel
Münz- oder Prägestempel (engl. die) sind Prägewerkzeuge, die zur Prägung von Münzen eingesetzt werden, heute als Matrizen bezeichnet. Früher wurden die Schriften und Bilder unter Verwendung von Stichel, Meißel und Schaber von Stempel- oder Eisenschneidern von Hand in die Prägestempel eingeschnitten. Immer wi...
Stempelfehler
Durch Irrtümer des Stempelschneiders oder Beschädigung des Stempels entstanden Stempelfehler. Die Irrtümer bestehen oft aus orthographischen, grammatikalischen oder sachlichen Fehlern: z.B. Fehlen oder Zusatz von Buchstaben und Zahlen, Verdrehungen der Reihenfolge, falsches Setzen oder Verrutschen des Abstands zwischen den Zeichen. A...
Stempelglanz
Idealer Erhaltungsgrad (abgekürzt st) von Münzen, die frei von Kratzern, Schlägen und anderen Verletzungen sein müssen. Durch die wenig schonende Behandlung bei der automatischen Herstellung, Verpackung und Transport erreichen heute nur wenige prägefrische Münzen diese hohe Erhaltungsstufe. Früher legte der Sammle...
Stempelriss oder -sprung
Durch hohen Prägedruck oder Materialfehler entstehen Risse oder Sprünge in den Stempeln, die sich auf den damit geprägten Münzen abdrücken. Dieser erhabene hervorstehende Abdruck des gesprungenen Stempels auf den Münzen wird Stempelsprung oder -riss genannt. Solche Risse kommen auf antiken, mittelalterlichen und neuzei...
Stempelschneider
Der Stempelschneider oder Medailleur wurde früher auch Eisenschneider oder Eisengraber genannt, weil er die Münzbilder mittels Stichel, Meißel und Schaber spiegelbildlich in ein enthärtetes Eisen schnitt, das später wieder gehärtet wurde. Das änderte sich erst mit der Entwicklung der mechanischen Herstellung der ...
Stempelstellung
Die Stellung der Stempel zueinander war bis zum 18. Jh. zufällig und nicht festgelegt, in manchen Staaten wurden die Münzen sowohl in Kehr- wie auch in Wendeprägung gemünzt. Seit dem 18. Jh. ist die Stellung der Stempel zwar festgelegt, aber der Gebrauch der "unglücklich gewählten" Ausdrücke Kehr- und Wendeprä...
Stephanephoren
Griechische Bezeichnung (Kranzträger) für Tetradrachmen aus hellenistischer Zeit, die auf den Rs.n mit einem Kranz (aus Eichenlaub, Lorbeer- oder Ölzweigen) um das Münzbild versehen sind. Sie wurden vermutlich nach dem Vorbild der Athener Tetradrachmen "im neuen Stil" (Glaukes) auf breiten Schrötlingen nach attischem Mü...
Stephanspfennige
1. Brakteaten des Bistums Halberstadt, die den Stiftsheiligen St. Stephan zeigen. Sie sind vor allem im 12. und 13. Jh. geprägt worden, aber auch im 14. und 15. Jh. entstanden noch Halberstädter Pfennige, die den Hl. Stephan zeigen. Es gibt verschiedene Darstellungen des Heiligen, darunter auch die Darstellung des Martyriums (Steinigung)....
Sterling
Die Etymologie des Wortes ist noch nicht ganz geklärt, vielleicht ist es von dem späten altenglischen Ausdruck "steorling" in der Bedeutung "Münze mit einem Stern" abgeleitet, zumal einige frühe anglo-normannische Pfennige einen Stern auf der Rs. aufweisen. Vielleicht wurden auch schon anglo-normannische Pfennigmünzen als S...
Sterntaler
Volkstümliche Bezeichnung der Taler, die Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel (1760-1785) in den Jahren 1776, 1778 und 1779 prägen ließ. Sie zeigen den Stern des 1770 gestifteten Ordens vom Goldenen Löwen auf der Rs. Die Münze stammt aus der Zeit, als der Landgraf hessische Soldaten als Söldner an England verkauft...
Stiefelknecht
Spottbezeichnung für preußische Groschen (Gute Groschen) und Halbgroschen aus Billon, die unter König Friedrich dem Großen (1740-1788) zwischen 1786 und 1786 geprägt wurden. Die Vs.n zeigen das gekrönte, offene Monogramm in Antiqua-Schrift, das einem Stiefelknecht ähnelt, der früher zum Ausziehen der Schuhe...
Stierle, Johann Jakob
( 1764-1806)Stempelschneider und Medailleur, der seine Kunst an der Loosschen Prägeanstalt lernte. Im Jahr 1784 wurde er an die Berliner Münze berufen. Neben zahlreichen Münzstempeln fertigte er auch eine Reihe von Medaillen auf zeitgeschichtliche Ereignisse und Persönlichkeiten seiner Zeit, u.a. auf die Hinrichtung König Ludwigs XVI. ...
Stockprobe
Zainprobe
Stockfischmedaillen
Spottmedaillen aus dem Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel, die auf den Rs.n einen Stockfisch und zwei Oberarme mit Holzhämmern in Händen zeigen, die den Stockfisch klopfen, dazu die Umschrift NON NISI CONTVSVS: Nicht (genießbar), wenn nicht geklopft. Der erste, unter Herzog Heinrich Julius (1589-1613) im Jahr 1612 geprägt...
Stoffgeld
In Schwarzafrika wurden vor allem aus der Faser der Bambuspalme (Raphia ruffia) stoff- oder mattenartige Zahlungsmittel hergestellt, die weit verbreitet waren, vor allem bei Völkern im heutigen Angola und Kongo. Man nimmt an, dass sich die Stoff- und Mattengelder meist aus Bekleidungsstücken (Lendenschürzen) ableiten. Beim dem in der...
Stoter
Beiname verschiedener, gleichwertiger Münzen in den Niederlanden. Ursprünglich wurde der englische Groat zu 4 Pence, der als Handelsmünze im 15./16. Jh. in den Niederlanden umlief, als Stoter bezeichnet. Er galt bis 1488 4, danach 6 und seit 1548 schließlich 2 1/2 niederländische Groten. Danach wurden die 1/20-Teilstü...
Stotinka
Bulgarische Kleinmünze, die seit 1881 geprägt wird (Plural Stotinki). 100 Stotinki = 1 Lew.
Strahlenkrone
Der mit gezackten Strahlen versehene Stirnreif war ursprünglich das Zeichen des Sonnengottes Helios, später der römischen Kaiser. Die Strahlenkrone ist häufig auf römischen Münzen der Kaiserzeit zu sehen, zeitweilig auch zur Unterscheidung der Nominale, wobei die Strahlenkrone das Doppelstück kennzeichnet: Den Dup...
Straits-Dollar
Die Straits Settlements (wörtlich: Meerengen-Siedlungen) waren eine britische Kronkolonie mit der Hauptstadt Singapur, die 1867 aus Erwerbungen und Vorbesitz entlang der Straße von Malakka zwischen der malaiischen Halbinsel und Sumatra gebildet wurden. Auf der malaiischen Halbinsel waren ursprünglich nur Malakka und Pinang echte Bes...
Straubenpfennige
Auch Strauben genannt, werden in Dokumenten ein- und zweiseitige Pfennige aus dem 16./17. Jh. genannt, die aus dem Obersächsischen und dem Niedersächsischen Kreis stammen. Sie wurden in Einbeck, Göttingen, Regenstein, Magdeburg, Northeim und Quedlinburg geschlagen. Die Etymologie des Wortes ist ungeklärt.
Streufunde
Münzfunde
Streckwerk
Mechanische Maschine, die in der Münztechnik dazu diente, die langen Zaine auf die gewünschte Dicke zu bringen (justieren). Dazu wurden die Zaine mehrfach zwischen zwei Rollen oder Walzen durchgelassen, daher auch Durchlass genannt. Zwischen den Durchgängen mussten die Zaine geglüht werden, um sie geschmeidig zu halten. Das noch...
Strichelreif
Am Rand der Münzoberfläche aus kleinen Strichen gebildeter Reif, der seit dem 16. Jh. zum Schutz gegen die illegale Beschneidung der Münzen angebracht wurde, in England seit 1504, in Frankreich seit 1548 angeordnet. Der Strichelreif hielt sich bis ins 19. Jh. und wurde durch die Rändelung überflüssig.
Strichlidicken
Bezeichnung der Dicken oder Sechsbätzner (24-Kreuzer) der Stadt St. Gallen aus den Jahren 1631 und 1633. Sie zeigen die Wertzahl auf der Vs. und Jahreszahl auf der Rs. im Abschnitt unter einem trennenden Strich. Der Name wurde auch auf andere schweizerische Dicken mit ähnlicher Kennzeichnung übertragen.
Strichprobe
Verfahren zur Feststellung des Edelmetallgehalts in Legierungen mittels eines Probiersteins aus schwarzem Kupferschiefer (geschliffen). Eine Goldmünze wird auf dem Probierstein so gerieben, dass sie einen metallischen Strich hinterlässt, der mit einem Strich verglichen wird, der von Probiernadeln stammt. Ein Satz Probiernadeln besteht aus...
Strohtaler
Spottbezeichnung für die sehr geringhaltigen 24-Kreuzer-Stücke aus Schlesien zur Kipper- und Wipperzeit (1621-1623).
Struwwelkopfpfennig
Einseitige Pfennige aus dem Breisgau, die in der ersten Hälfte des 13. Jh.s geprägt wurden. Die Bezeichnung leitet sich von der Darstellung eines struppigen Kopfes auf dem Münzbild ab.
Stschoty
Das Wort ist vermutlich vom russ. Stschot (Rechnung) abgeleitet und bezeichnet das russische Rechenbrett, das auf dem Dezimalsystem basierte. Wie der Abakus diente die Stschoty dem Rechnen auf den Linien und ist ähnlich wie das chinesische Rechenbrett (suan pan) konstruiert, unterscheidet sich aber im arithmetischen Aufbau. Typisch für di...
Stuiver
Ursprünglich eine spätmittelalterliche Groschenmünze (Doppelgroot oder Plak) der Grafen von Flandern, die zur wichtigsten Klein- und Rechenmünze in den Niederlanden bis zur Einführung der Dezimalwährung (1815) wurde. Als burgundische Nachahmungen der flämischen Groschenmünze den Feuerstahl des Ordens vom Gold...
Stuyver
Volkstümliche Bezeichnung für das silberne 1-Öre-Stück SM (Sölff Mynt, Silbermünze) nach der Mitte des 17. Jh.s in Schweden. Nach 1776 ging der Name auf die Münzen zu 1/6 Skilling Banco und 1/4 Skilling Riksgäld über.
Styca
Eine Besonderheit der Penny-Prägung des Königreichs Northumbria (England) im 8./9. Jh. n.Chr. Ausgehend vom Sceatta entwickelte sich im restlichen England ein breiterer Pfennig, während sich in Northumbria eine reine Kupferprägung entwickelte, die erst mit der Eroberung Yorks durch die Wikinger 866/67 endete. Der kupferne Styca ...
St. Albansgulden
Albansgulden
St. Blasiustaler
Blasiustaler
St. Gaudens Double Eagle
US-amerikanische 20-Dollar-Goldmünze, die 1907 nach einem Entwurf von Augustus Saint-Gaudens eingeführt wurde und für einen der schönsten Münztypen der Vereinigten Staaten gehalten wird. Die Vs. zeigt die stehende Liberty (Freiheitsgöttin) mit Fackel und Zweig in Händen, die Rs. den Steinadler im Flug vor der aufg...
St. Patrick Pieces
Halfpennies (Halbpfennige) und Farthings (Viertelpfennige), die der irische Einwanderer Mark Newby 1681 nach New Jersey mitbrachte, danach auch Mark Newby Pieces genannt. Die Kupferstücke (es gibt auch seltene silberne Farthings) wurden vermutlich in den 70er Jahren in Dublin geprägt und im Mai 1682 von der Generalversammlung der nordamer...
Srang
Tibetische Silbermünze im Wert von 10 Sho, die ursprünglich seit 1909 im Gewicht von 18,5 g ausgegeben wurde. In den Jahren 1909, 1914 und 1918/19 erschienen vier verschiedene Typen, teilweise mit Varianten. Zwischen 1918 und 1921 wurde ein Goldstück im Wert von 20 Srang geprägt. In den 30er Jahren erschienen 1 1/2- und 3-Srang-...
Spade Guinea
Bezeichnung der zwischen 1787 und 1799 geprägten Guinea, die auf der Rs. einen gekrönten viergeteilten Wappenschild zeigt, der in Spatenform (engl. spade) spitz zuläuft.
Spanish milled Dollar
Bezeichnung des maschinengeprägten spanisch-amerikanischen Peso (8 Reales), der vor und nach der Unabhängigkeit in Nordamerika ein wichtiges und unverzichtbares Zahlungsmittel in den Kolonien bzw. den Vereinigten Staaten von Amerika war. Die im Norden des Kontinents umlaufende Großsilbermünze stammte meist aus der Münzst&a...
Spatengeld
Spatengeld zählt zu den vormünzlichen Zahlungsmitteln, und zwar zum Gerätegeld. Das Spatengeld leitet sich vermutlich von einem frühen Ackergerät ab, ist aber für den Gebrauch als Gerät ungeeignet. Spatengeld kommt im Sudan vor, aber nicht in rechteckiger Form, wie unsere Spaten, sondern fladenförmig. Unter d...
Species
Lat. Wort (wörtlich: das Sehen, Aussehen), wird meist in Zusammensetzungen, wie z.B. Speciestaler oder Riksdaler Species gebraucht und bedeutet ausgemünztes Geld, im Gegensatz zu Rechnungsgeld. Der Ausdruck war vor allem in den skandinavischen Ländern und in Deutschland gebräuchlich. In der Mitte des 18. Jh.s wurden die Reichsta...
Sperandio
(um 1430-1504)Eigentlich Bartolomeo Savelli, genannt Sperandio, ein vielseitiger italienischer Renaissance-Künstler, der in Mantua geboren und in Ferrara aufgewachsen war. Sperandio betätigte sich als Medailleur, Bildhauer und Goldschmied und arbeitete während der zweiten Hälfte des 15. Jh. in Mantua, Bologna, Faenza, Ferrara, Mailand und Ven...
Spes
Römische Personifikation der Hoffnung, auf römischen Münzen der Kaiserzeit meist als stehende oder schreitende Figur dargestellt, mit einer Blume in einer Hand, mit der anderen Hand ihr Gewand raffend. So ist sie als ein Rückseitentyp der Sesterz unter Kaiser Claudius (41-54 n.Chr.) zu sehen, der unter Kaiser Titus (79-81 n.Chr....
Spezialsammlung
Im Gegensatz zur Querschnittssammlung ist eine Spezialsammlung auf einen bestimmten Teil der Münz- oder Geldgeschichte beschränkt. Eine Spezialsammlung kann sich z.B. auf bestimmte (historische) Zeiten, eine Epoche, bestimmte Motive oder Themen, Nominale oder Metalle spezialisieren. Die Spezialsammlung kann sich auch auf territoriale oder...
Sphragistik
Siegelkunde, siehe Siegel.
Spielmarken
Marken, die bei Glücksspielen stellvertretend für Münzen benutzt wurden. Bei den Römern benutzte man schon bestimmte Tessarae zu diesem Zweck, in der Neuzeit waren dies vorwiegend Rechenpfennige, Münzmeisterjetone und andere Marken oder Jetone.
Spintriae
Eine bestimmte Gruppe römischer Tessarae, die aufgrund ihrer erotischen Darstellungen als Eintritts- oder Wertmarken für Bordelle gedeutet werden. Insbesondere eine gleichartige Folge der frühen Kaiserzeit, die auf den Vs.n erotische Darstellungen und auf den Rs.n die Ziffern I bis XVI tragen, werden als Spintriae bezeichnet.
Spitzgroschen
Sächsischer Groschentyp, der nach der Münzordnung vom 28. Dezember 1474 aus gutem Silber im Namen des Kurfürsten Ernst (1464-1486) und der Herzöge Albrecht (1464-1500) und Wilhelm III. (1445-1482) in Freiberg, Dresden, Zwickau und Kolditz geschlagen wurden. Dem Wert eines rheinischen Goldguldens sollten 20 Spitzgroschen entsprec...
Spruchgroschen
Groschen mit Sprüchen oder Zitaten auf den Rs.n, die vor allem zur Reformationszeit und zur Kipper- und Wipperzeit ausgegeben wurden. Es handelte sich vor allem um Zitate aus der Bibel und um fromme Sprüche. Die Groschenmünzen waren als Träger der propagandistischen Parolen geeignet, denn sie stellten den Hauptgeldumlauf des ein...
Spur Ryal
Englische Bezeichnung des halben Ryal, wie er in der zweiten und dritten Münzausgabe (1604-1619) unter König Jakob I. ausgegeben wurde. Die Goldmünze zu 15 Shilling ist nach einer Besonderheit der Rückseitendarstellung benannt: Die früher auf der Rs. des Ryal dargestellten Sonnenstrahlen sind so zugespitzt, dass sie eher an...
Soho Mint
Privatmünzstätte in Handsworth nahe Birmingham, deren Inhaber Matthew Boulton in enger Zusammenarbeit mit seinem Freund James Watt die ersten mit Dampfkraft betriebenen Prägemaschinen entwickelte, die er 1786 in der Soho Mint errichtete. Die Münze war Teil der Soho Werke, die im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jh. europawei...
Sol
1. Französische Recheneinheit und Münze, in späterer Form Sou genannt. Ursprünglich stellte der Sol im mittelalterlichen Frankreich eine Recheneinheit von 12 Deniers dar und entsprach dem deutschen Schilling. Die Recheneinheit geht auf das karolingische Rechensystem zurück, nach der das Karlspfund, aus dem 240 Denare (Denie...
Sol aux Balances
Der zur Revolutionszeit in Frankreich geprägte letzte Typ des Sol ist nach dem Rückseitenbild einer umkränzten Waage (frz. balance) benannt. Im Kranz findet sich die Wertangabe (1 S), darüber die Freiheitsmütze, die die Umschrift LIBERTE und EGALITE trennt. Die Vs. zeigt die Verfassungstafel mit der Schrift LES HOMMES SONT ...
Soldatenpfennig
Keine Münze, sondern eine Kupfermarke, die beurlaubte schwedische Soldaten unter den Königen Karl XI. (1672-1697) und Karl XII. (1697-1718) in den unter schwedischer Herrschaft stehenden Herzogtümern Bremen und Verden mit sich führen mussten, um nicht als Deserteure angesehen zu werden.
Soldo
Die italienische Entsprechung zum französischen Sol und dem deutschen Schilling. Der Soldo wurde gegen Ende des 12. Jh.s von Heinrich VI. (1190-1197) in Mailand eingeführt. Der König ließ ihn als Einfachstück im Gewicht von ca. 1,25 g und als Doppelstück (Doppio Soldo) im Gewicht von etwa 2,1 g schlagen. Andere italie...
Solidus
Lat.: "in der Bedeutung gediegen", bezeichnete zum ersten Mal in konstantinischer Zeit eine Goldmünze, die Konstantin der Große (306/309-337) sukzessive in seinem Herrschaftsgebiet prägen ließ. Bereits vor 310 v.Chr. wurden Solidi in der Münzstätte Treveri (Trier), danach auch in anderen Münzstätten des kon...
Solot
Kleinster Wert aus dem Königreich Siam (heute Thailand), nach dem alten Gewichtssystem. 128 Solot = 64 Att = 8 Fuang = 1 Tikal (Baht). Der Solot war die kleinste Unterteilung des Tikal, der bis ins 19. Jh. als Kugelmünze ausgegeben wurde. Das Silbergewicht dieser Solot lag bei etwa 0,12 g. Nach Umstellung auf die Münzprägung nac...
Som
Der Som (Solidus) wurde im November 1993 in Usbekistan als Parallelwährung (Kupon) ohne Unterteilung eingeführt, seit dem 1. Januar 1994 galt: 1 Som (Kupon) = 1 Russischer Rubel. Die Währungsreform vom 1. Juli 1994 brachte einen neuen Som = 1000 Som (Kupons), der in 100 Tiyin unterteilt war.
Somalo
Währungs- und Billonmünze von Somalia als italienisches Treuhandgebiet (1950-1960). 100 Centesimi = 1 Somali. Nach der Unabhängigkeit Somalias folgte dem Somalo 1962 der Scellino (Somalischer Shilling).
Sonnenkrone
Deutsche Bezeichnung der französischen Goldmünze Ecu d´or au soleil (Ecu d´or), die schon vor der Mitte des 16. Jh.s als Haupthandelsmünze in den Niederlanden umlief und dort auch nachgeahmt wurde (Zonnekroon). Unter der Bezeichnung Sonnenkrone fanden die Goldstücke auch Eingang in den Geldverkehr des Römisch-De...
Sonnenpistole
Volkstümliche deutsche Bezeichnung des letzten unter Ludwig XIV. (1643-1715) geprägten Typ der französischen Goldmünze Louis d´or. Der Typ ist nach einer kleinen Sonne - dem persönlichen Kennzeichen des Königs - im Zentrum der Rs. benannt. In Frankreich wird der Typ Louis d´or au soleil genannt. Der zwische...
Sophiendukat
Unter Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen zu Weihnachten 1616 erstmals geprägter Dukat, der später als Patengeschenk zur Taufe beliebt war und bis ins 19. Jh. in der Dresdener Münze nachgeprägt wurde, immer mit der ursprünglichen Jahresangabe. Die Vs. zeigt das Monogramm der Kurfürstin Sophia (der Mutter Johann G...
Sou
Sols