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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Grande Plaque
Bezeichnung französischer Gros, die auf einem besonders breiten Schrötling geprägt wurden, wie z.B. die in der Mitte des 14. Jh.s von den Herzögen von Lothringen in Nancy geprägten Groschen. Eine Variante des Gros Blanc unter König Charles VII. (1422-1461) aus der Münzstätte Tournai ist ebenfalls auf einem br...

Grano
1. Ursprünglich das kleinste Münzgewicht zu 44,5 mg, das Kaiser Friedrich II. (1189-1250) in der ersten Hälfte des 13. Jh.s als Grano (Grän) oder Acino in Süditalien einführte. 2. Kleine Kupfermünze Süditaliens, die unter König Ferdinando I. von Aragon (1458-1494) in Neapel eingeführt wurde. Das w...

Grant Memorial
Gedenkmünze zum 100. Geburtstag des siegreichen Oberbefehlshabers im Sezessionskrieg und 18. Präsidenten der USA (1869-1876), Ulysses Simpson Grant. Es gab 1922 einen Gold-Dollar und einen silbernen Halfdollar, beide typengleich: Sie zeigen auf der Vs. das etwas grimmig dargestellte Kopfbild des Präsidenten mit dem Schriftzug ULYSSES...

Graumannscher Fuß
König Friedrich II. erließ am 14. 7. 1750 ein Edikt für die preußische Münzreform, die der Generalmünzdirektor Johann Philipp Graumann ausgearbeitet hatte. Nach ihm ist der Münzfuß, ein 14-Taler- oder 21-Gulden-Fuß (1 süddeutscher Gulden = 2/3 Taler) benannt, der dem preußischen Münzw...

Grave
Portugiesische Billonmünze von König Fernando (1367-1383) aus der 2. Hälfte des 14. Jh.s im Wert von 15, später von 7 Soldi. Die Vs. zeigt den Schild, mit F gekrönt, über einer Lanze, die Rs. den Schild zwischen 4 Kastellen.

Gravierte Medaillen
Kleinkunstwerke in Form von dünnen, meist oval geformten Silberplättchen, die mit Ritzungen (wie Kupferstiche) versehen waren. Manchmal wurden die Einritzungen mit schwarzer Farbe ausgefüllt. Sie erlebten im ausgehenden 16. und im beginnenden 17. Jh. in England und den Niederlanden eine Blütezeit, verbunden mit dem Namen des Hol...

Gravierungen
Münzgravierungen sind aus verschiedenen Gründen vorgenommen worden: Auf Belagerungsmünzen wurde häufig die Geschichte der Belagerung eingraviert, z.B. auf den Landauer Klippen General Mélacs von 1702. Der unbeprägte Rand von Klippen wurde gerne zur Gravierung von Ornamenten und Verzierungen genutzt. Taler- oder Gulde...

Greenbacks
Volkstümliche Bezeichnung für das in den ersten beiden Jahren im Sezessionskrieg (1861-1865) ausgegebene Papiergeld in Nominalen von 1 bis 1000 Dollar. Die Benennung leitet sich von der grünen Farbe der Rs.n der Noten ab. Die Greenbacks wurden stilbildend für das amerikanische Papiergeld bis heute: Die Bezeichnung hat sich auch ...

Greger Selige
Bibersteiner

Greif
Ursprünglich orientalisches Fabelwesen in Gestalt einer Mischung aus Löwe (Körper) und Adler (Vorderteil). Schon auf Münzen der Antike (Abdera, Phocaia u.a.) kommen Greifen vor. Der schwarz-goldene Greif (schwarzes Vorderteil) spielt seit etwa 1500 in der deutschen Heraldik als Schildhalter des kaiserlichen, später des kai...

Greschel
Auch Gröschel oder Gröschlein, wurden die süddeutschen 3-Pfennig-Stücke (Dreier) bezeichnet.

Greshamsches Gesetz
Nach dem Finanzberater der Königin Elisabeth I. von England, dem Gründer der Londoner Börse, Sir Thomas Gresham (1519-1579), benanntes Gesetz. Es besagt, dass schlechteres Geld stets das bessere Geld aus dem Umlauf verdrängt. Vorausgesetzt, jemand hat die Wahl, zwei oder mehrere Münzen mit gleichem Nominalwert in Umlauf zu ...

Griechisches Münzwesen
Ältester und neben den römischen Münzen größter Teilbereich der antiken Numismatik. Nach Herodot gelten die Lyder in Kleinasien im späten 7. Jh. v.Chr. als Erfinder der Münze. Es handelte sich um gestempelte Elektronmünzen, die einige Rinder oder viele Schafe wert waren. Es gilt keineswegs als gesichert, das...

Griffon
Bezeichnung für verschiedene Gold- und Silbermünzen aus den Niederlanden, nach dem französischen Wort für das Münzbild (frz.: griffon, ndl.: grijpen, dt.: Greif). 1. Gold- und Silbermünze des Bistums Lüttich, die unter den Bischöfen Johann von Bayern (1389-1418) und seinem Nachfolger Johann von Heinsberg (14...

Grivenka
Russische Gewichtseinheit, die vom 14. bis 18. Jh. besonders für Edelmetalle und wertvolle Waren (z.B. Pfeffer) benutzt wurde, ähnlich wie die Gewichtsmark (Mark) in Westeuropa. Man unterscheidet die große Grivenka (409,5 g), die einer Gewichtsgrivna und dem späteren russischen Pfund entsprach, von der kleinen Grivenka (204 g),...

Grivennik
Bezeichnung des russischen 10-Kopeken-Stücks, das von Peter dem Großen (1682-1725) im Zuge seiner Münzreformen nach westlichem Vorbild um 1700 eingeführt wurde. Seit 1704 taucht auch die Bezeichnung Grivna auf der Münze auf. Die Silbermünze wurde im Laufe des 18. Jh.s zur wichtigsten Umlaufmünze im zaristischen R...

Grivna
Bezeichnung für eine Geld-, Gewichts- und Recheneinheit aus dem mittelalterlichen Russland, seit 1704 auch Münzbezeichnung für das 10-Kopeken-Stück (Grivennik). Vermutlich leitet sich der Begriff etymologisch von dem russischen 'griva' (Mähne, Halsband) ab und bezeichnete wohl Halsschmuck, der für die ursprünglich...

Groat
Englische Groschenmünze zu 4 Pence, die schon unter König Edward I. 1279 mit einem Gewicht von 5,77 g eingeführt wurde. Die Ausgabe wurde aber bereits 1286 wieder eingestellt, vermutlich hat man zu den alltäglichen Zahlungen noch kein 4-Pence-Stück benötigt. Eine erfolgreiche Ausgabe erfolgte erst ab der Mitte des 14. ...

Grobe Sorten
Auch grobe Münzen bezeichnen Großsilbermünzen, im Gegensatz zu den kleinen Pfennig- oder Scheidemünzen. Die Bezeichnung wurde gelegentlich auch für Groschen, besonders aber für Talermünzen und ihre Mehrfach- und Teilstücke vom 16. bis ins 19. Jh. verwendet. Die groben Sorten wurden nach einem genaueren M&uum...

Groot
Bezeichnung der niederländischen Groschenmünze, die ursprünglich als Nachahmung des französischen Gros tournois von Johann II. von Brabant (1294-1312) und Robert von Bethune, Graf von Flandern, um 1302 eingeführt wurde. Der ursprüngliche Typ wich nur in kleinen Einzelheiten von seinem französischen Original ab, se...

Gros
1. Französische Bezeichnung für den Groschen (Gros tournois und Gros parisis). 2. Französisches Münzgewicht (3,824 g), auch Ternal genannt, nach dem Gewicht von drei Deniers.

Gros heaumé
Typ des silbernen Gros, den der französische König Charles VI. (1318-1422) im Jahr 1420 prägen ließ. Der Groschen ist nach dem großen Helm (heaumé = behelmt) über dem Wappenschild auf dem Münzbild benannt. Bischof Jan van Hoorn (1484-1505) gab eine Nachahmung des Typs für das Bistum Lüttich hera...

Gros parisis
Französische Groschenmünze (Gros), die unter König Philipp VI. (1328-1350) eingeführt wurde. Die Groschenmünze war mit einer Bordüre von 15 Lilien umgeben, die ihren Wert von 15 Deniers darstellte. Entsprechend ihrem Wert wog der Pariser Groschen um 1/5 mehr als sein Gegenstück aus Tours (Gros tournois), der im W...

Gros tournois
Erste schwere Silbermünze, die der französische König Louis IX. (Ludwig der Heilige, 1226-1270) im Jahr 1266 zum ersten Mal ausprägen ließ. Das Münzbild wurde nach dem Vorbild des Denier tournois geschaffen. Die Vs. zeigt das Châtel tournois mit der Inschrift TVRONVS CIVIS, darum ein Kranz von 12 Lilien, die den...

Grosch
Bezeichnung des kupfernen 2-Kopeken-Stücks, das unter dem Zaren Peter der Große in den Jahren 1724 und 1727 geprägt wurde. Später änderte sich die Münzbezeichnung des Stücks in '2 Kopeken'.

Groschen
Da der Denar (Pfennig) den gestiegenen Anforderungen des Geldumlaufs nicht mehr genügte, entwickelte sich in der 2. Hälfte des 13. Jh.s eine neue Münzsorte, die sich in Europa verbreitete, je nach wirtschaftlicher Anforderung bzw. verbunden mit der Entdeckung neuer Silbervorkommen. Die Benennung der Sorte entwickelte sich aus der lat...

Groschenkabinett
Bis ins 19. Jh. zeitgenössische Bezeichnung für eine Kleinmünzensammlung.

Großbronze
Numismatischer Begriff zur Unterscheidung der AE-Münzen der römischen Kaiserzeit: Sie werden nach ihrem Umfang in Groß- (ca. 30-36 mm), Mittel- (23-29 mm) und Kleinbronzen (< 23 mm) unterschieden. Unter Großbronzen fallen z.B. Dupondien und Sesterze.

Großer Groschen
Umgangssprachliche zeitgenössische Bezeichnung des Guldengroschens.

Grossetto
Das Diminutiv (Verkleinerungsform) von Grosso bezeichnet das Halbstück der italienischen Groschenmünzen. Der Ausdruck wurde im 15. Jh. auch zur Bezeichnung des untergewichtigen ganzen Groschens verwendet, so z.B. zur Bezeichnung des venezianischen Grossetto a navigar, der unter den Dogen Giovanni (1485/6) und Agostino Barbarigo (1486-1501...

Großfürst
Russischer Titel (Velikij knjaz), ursprünglich für den Herrscher des Kiewer Reichs bis zu dessen Untergang im 12. Jh. Im spätmittelalterlichen Moskau führten mehrere Familien den Titel, zu Beginn des 16.Jh.s nur noch die Familie des Moskauer Herrschers, der nach Annahme des Zarentitels 1547 und des Kaisertitels 1721 die Bezeichn...

Großherzog
Fürstentitel (lat.: Magnus dux), im Rang zwischen Herzog und König, der zum ersten Mal 1569 von Papst Pius V. (1566-1572) an den Gründer der jüngeren Linie der Medici, Herzog Cosimo I. (1536-1574) von Florenz, verliehen wurde. Im Jahr 1575 erkannte Kaiser Maximilian II. den Titel Großherzog von Toskana an, ohne allerdings ...

Grosso
Bezeichnung für die italienische Münzsorte, die seit dem 12./13. Jh. in unterschiedlichen Gewichten und Werten in vielen ober- und mittelitalienischen Städten ausgegeben wurde. Ihre Gemeinsamkeit besteht darin, dass sie größer sind und auch höher bewertet wurden als der doppelte Denaro, der bis dahin als grö&szli...

Grosso Romanino
Bezeichnung der Silbermünze des Römischen Senats, die seit der Mitte des 13. Jh.s ausgegeben und im frühen 15. Jh. durch den päpstlichen Groschen ersetzt wurde. Die ersten Grossi Romanini wurden zwischen 1252 und 1255 im Gewicht von ca. 3,2 g und mit hohem Feingehalt eingeführt. Der Typ zeigt auf der Vs. die Roma sitzend mi...

Grossone
Zeitgenössische italienische Bezeichnung, die noch bis ins ausgehende 18. Jh. für den Groschen zu 12 Denaren verwendet wurde. Ferrara, Grossone des Ercole d´Este (1471-1505)

Großpfennige
Der Ausdruck wurde im weiteren Sinne zur Bezeichnung von Vielfachen eines Pfennigs verwendet, beispielsweise des Prager Groschens, des Turnosegroschens usw. Im engeren Sinne versteht man darunter die pommerschen Schillinge, eine Gemeinschaftsprägung der Städte Anklam, Greifswald und Stralsund von 1395 im Wert von sechs lübischen Pfen...

Grossus
Lateinische Bezeichnung des Groschens.

Grosz
Bezeichnung des polnischen Groschens, der in Nachahmung des Prager Groschens unter Kasimir dem Großen (1433-1470) mit einem Gewicht von 3,1 g (842/1000) eingeführt, aber nur in geringen Mengen ausgeprägt wurde. Das Münzbild zeigt den polnischen Adler anstelle des böhmischen Löwen. Allerdings wurden die Halbstücke...

Groten
Die Pfennige wurden in den Gebieten um die Unterweser im beginnenden 14. Jh. von niederländischen, westdeutschen und französischen Turnosegroschen (Gros tournois) verdrängt. Diese Groschen wurden in Bremen und Umgebung Groten Turnos genannt. In der Mitte des 14. Jh.s bildete sich die Bremer Gewichtsmark, die in 32 Grote unterteilt wu...

Grünspan
Ein giftiges Gemisch basischer Kupferacetate, das sich unter Einwirkung von Säuren auf Kupfer und Messing allmählich bildet. So entsteht beispielsweise auf Kupferdächern durch Einwirkung von Luftsauerstoff und säurehaltigen Schmutzpartikeln über einen längeren Zeitraum Grünspan. Diese Grünspanschicht auf Kupf...

Grän
Altes Kleingewicht für Gold, Silber und Juwelen. Der Name leitet sich aus dem lat. granum (Korn) her. Das Gewicht schwankte erheblich, je nach Ort und Zeit. In Frankreich stellte man zu Beginn des 16. Jh.s feine Waagen her, die eine genauere Gewichtsunterteilung in Grain erlaubte. In Deutschland wurde das Karat (9,744 g) als Goldgewicht seit 1...

Gröschel, Gröschlein
Bezeichnung des süddeutschen Dreiers.

Guarani
Währungseinheit von Paraguay seit dem 5. Oktober 1943. 1 Guarani = 100 Centimos. Ein Großteil der Münzen ist in Frankreich (Paris) geprägt, viele der hohen Guarani-Werte müssen als Pseudomünzen angesehen werden.

Guelfo
Bezeichnung des 1345 eingeführten Grosso von Florenz mit einem Raugewicht von ca. 2,5 g (956/1000). Die Silbermünze zu 4 Soldi zeigt auf der Vs. Johannes den Täufer sitzend, auf der Rs. die Florentiner Lilie. Repulik Florenz, Grosso Guelfo

Guilder
Währungseinheit von Surinam, das nach mehr als 300 Jahren niederländischer Herrschaft (Niederländisch Guayana) im Jahr 1975 unabhängig wurde. 1 Guilder (Surinam-Gulden) = 100 Cent.

Guilloche
Muster aus wellenförmig verschlungenen Linien auf Wertpapieren und Briefmarken. Die feinen und regelmäßigen Linien dienen in erster Linie zum Schutz vor Fälschungen, sind gleichzeitig aber auch als Verzierungen gedacht, besonders schön in verschiedenfarbiger Ausführung. Sie werden mit der Guillochiermaschine, einer Pr...

Guinea
Britische Goldmünze, die unter König Charles II. im Jahr 1663 zu 20 Shillings eingeführt wurde. Wegen der Verschlechterung der Silbermünzen stieg ihr Wert auf 30 Shillings im Jahr 1694. Nach der Münzreform 1696 wurde ihr Wert auf 21 Shillings 6 Pence gesetzt; die endgültige Festlegung auf 21 Shillings im Jahr 1717 fand...

Guinea-Dukaten
Bezeichnung für dänische und brandenburgische Goldmünzen in Form von Dukaten. Das erbeutete Gold der Kurfürsten von Brandenburg wurde aus der kolonialen Ansiedlung Großfriedrichsburg, die königlich-dänische Ausbeute aus der Festung Christiansborg nach Europa verschifft. Die brandenburgischen Guinea-Dukaten wurden...

Gulden
1. Siehe Goldgulden, Floren. 2. Seit dem Ende des 15. Jh.s entstanden im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation mit dem Guldengroschen oder Guldiner in Silber geprägte Äquivalente des Goldguldens. Die Augsburger Reichsmünzordnung von 1559 brachte einen silbernen Reichsguldiner zu 60 Kreuzern hervor, der in Süddeutschlan...

Guldengroschen
Zeitgenössische Bezeichnung aus dem beginnenden 16. Jh. für die Großsilbermünzen im Wert des rheinischen Goldguldens. Damals waren die Bezeichnungen Taler und Reichstaler noch nicht in Gebrauch. Später wurde auch in Franken, Bayern und Schwaben der Reichsguldiner als Guldengroschen bezeichnet.

Guldentympf
Nach dem Münzpächter Andreas Tympf benannte unterwertige polnische Gulden, die im Wert von 18 Groschen (statt 30) im Umlauf geduldet wurden. Die in Millionenauflagen in den Jahren 1663-1665 geprägten Stücke halfen dem polnischen Staat kurzfristig aus der Geldnot. Die kurz auch Tympfe genannten unterwertigen Stücke fügt...

Guldiner
Zeitgenössische österreichische, süddeutsche und schweizerische Bezeichnung für die Großsilbermünzen im Wert eines Goldguldens, im Gegensatz zu den in Mittel- und Norddeutschland ausgeprägten Großsilbermünzen, die als Guldengroschen bezeichnet wurden. Der erste Guldiner wurde unter Erzherzog Sigismund ...

Guldkrone
Dänische Goldmünze, die von König Christian IV. (1588-1648) im Jahr eingeführt wurde. Sie hat den gleichen Wert wie die silberne Krone und zeigt wie diese auf der Rückseite die dänische Königskrone. Am häufigsten wurden bis 1668 Doppelstücke ausgeprägt, die ein Raugewicht von 5,99 g (917/1000 fein) ...

Guldridder
Seltene dänische Goldmünze, von König Christian IV. (1588-1648), die nach dem Vorbild des niederländischen Goldenen Reiter zwischen 1611 und 1629 ausgebracht wurde. Ihr Raugewicht betrug 8,99 g (833/1000 fein). Das Münzbild zeigt auf der Vs. das Brustbild des Herrschers, auf der Rs. einen Elefanten.

Gun Money
Bezeichnung für das Notgeld aus dem Metall eingeschmolzener Kanonen und Glocken, das König Jakob II. in den Jahren 1689/90 nach seiner Vertreibung aus England (Glorious Revolution) im bürgerkriegsgeschüttelten irischen Exil anfertigen ließ. Die Stücke, die in Nominalen von der Crown bis zum Sixpence reichten, sollten ...

Gusskönig
Bezeichnung eines Metallstücks, wenn es nach dem Guss aus der Form entnommen wird; in früherer Zeit also in Barrenform, der der Form des Tiegelbodens entsprach (meist oben flach, unten konvex).

Gute Groschen
Nord- und mitteldeutsche Silbermünze im Wert von 1/24 Taler, im Gegensatz zum leichteren Mariengroschen, der mit 1/36 Taler bewertet wurde. Der Ausdruck geht auf die Restauration des Fürstengroschens nach der Kipper- und Wipperzeit zurück. Das Königreich Hannover prägte noch bis in die Mitte des 19. Jh.s Stücke zu 4-, ...

Guyennois
Seltenes Goldstück, das die englischen Herrscher Edward III. (1317-1355) und sein Sohn, der 'Schwarze Prinz' (1355-1375), während des Hundertjährigen Kriegs (1338-1453) in den besetzten Teilen Frankreichs (Aquitanien) ausgaben. Die erste Prägestätte war Bordeaux, später auch Limoges, Poitiers und La Rochelle. Die Vs. z...

Gyllen
Bezeichnung für die seltenen schwedischen Gulden, die 1523 in Uppsala und 1528 in Stockholm geprägt wurden.

Hackengeld
Objekte in Form einer Hacke oder einer Grabegabel, die in China während der Zhou-Dynastie (1122-255 v.Chr.) als Zahlungsmittel verwendet wurden. Das Gerätegeld wurde aus Bronze gegossen und mit Schriftzeichen versehen. In Zentral- und Westafrika, wo sich ein fast ausschließlich von Frauen betriebener Ackerbau entwickelte, war fr&uu...

Hackmessergeld
Das Geld der mixtekischen Kultur in Mittelamerika, von den Spaniern Hachita de Cobre genannt. Die bronzenen und kupfernen Stücke in verschiedenen Größen und Gewichten ähneln in ihrer Form Axtklingen und finden sich auch als Grabbeigaben.

Hacksilber
Geldersatz in Form von zerkleinertem silbernem Schmuck, Draht, Münzen, Barren und Rohsilber. Analog zu zerhackter Bronze der Italiker (Aes rude) fand das Hacksilber im Handel Ägyptens mit Griechenland und Vorderasien im 6. bis 4. Jh. v.Chr. Verwendung. Im frühen Mittelalter finden sich Hacksilberschätze im Ostseeraum, im Gebiet ...

Hadersfelder Notgeld
In der inflationären Zeit nach dem ersten Weltkrieg gab die österreichische Gemeinde Hadersfeld im Wienerwald Geld in Form von Sperrholzplatten aus, die von Holzfabriken der Umgebung hergestellt wurden. Die bebilderten Holzstücke sind mit Angaben zu Wert und Einlösungszeitraum versehen.

Hades
Griechischer Gott der Unterwelt und Herrscher des Totenreichs. In der Spätantike verschob sich die Bedeutung und bezeichnete den Ort der Toten. Auf griechischen Münzen der römischen Kaiserzeit finden sich Darstellungen des Hades im Synkretismus mit Serapis, der ebenfalls als Attribut den Polos trägt. Manchmal zeigt ihn das M&uum...

Hagenauer Ratsgeld
Bezeichnung für die guthaltigen Batzen, die der Stadtrat der elsässischen Reichsstadt Hagenau nach der Kipper- und Wipperzeit ausbringen ließ. Die Stücke zeigen die Rose im Wappen der Stadt.

Hagenauer, Friedrich
Deutscher Medailleur der Renaissance, der meist einseitige gegossene Medaillons anfertigte, die durch meisterhafte Porträts bestechen. Die frühen biographischen Daten sind unbekannt, wahrscheinlich stammte er aus Straßburg. Zum ersten Mal in Erscheinung tritt er als Künstler 1525/26 in München, 1527 wechselte er nach Augsb...

Hahnenkopf
Arenkopf

Hahnenkämme
Zeitgenössische Bezeichnung für die brandenburgischen 2-Pfennig-Stücke, die von 1670 bis 1700 in der Münzstätte Minden geprägt wurden. Das Volk verspottete die beiden Palmzweige, die ein Zepter auf der Rs. der Münze umgaben, als Hahnenkämme.

Hahnrei-Medaillen
Sammelbegriff für erotisch-satirische Spottmedaillen, die sich auf die Hahnreischaft beziehen. Hierzu zählen z.B. die privaten Nürnberger Medaillen des 17. Jh., die auf der einen Seite einen auf einem Hahn reitenden Mann mit Geweih zeigen, auf der anderen Seite eine Truhe mit der Inschrift 'Das kommt in die Hahnrey-Lade'. Münzch...

Haie d´or
Beiname der seltenen niederländischen Goldmünze, die Wilhelm IV. (1404-1417) im Hennegau ausbrachte. Die Benennung ist vom frz. Haie (Hecke) abgeleitet, die auf der Vs. des Münzbildes den Engel mit Schild umgibt. Wilhelm IV. ließ die Hecke wohl in Erinnerung an die Belagerung der Festung Hagestein 1406 auf seine Münzstempe...

Haj Pilgergeld
Banknoten des moslemischen Staates Pakistan, die speziell für die religiöse Pilgerfahrt (Haj) nach Mecca (Saudi-Arabien) ausgegeben werden. Zur Unterstützung der Pilgerreise, die jeder gläubige Moslem mindestens einmal im Laufe seines Lebens unternehmen sollte, gibt der pakistanische Staat mehrsprachige Noten zu 10 und 100 Rupie...

Halala
Kleine Münzeinheit Saudi-Arabiens seit 1964. 100 Halala = 1 Saudi-Riyal. Bis 1963 wurde in der Republik Jemen die Kleinmünze aus Kupfer ausgeprägt. 80 Halala = 40 Buqsha = 1 Jemen-Riyal.

Halbac
Frankfurter Judenpfennige

Halbbatzen
Im ausgehenden 16. Jh. wurden im oberrheinischen Kreis des Römisch-Deutschen Reichs Halbbatzen im Wert von 2 Kreuzern in großen Mengen geprägt. Neben den 3-Kreuzer-Stücken dienten auch sie zur Bezahlung der Heere. Denn nur mit der Prägung von Scheidemünzen ließen sich die großen finanziellen Aufwendungen f...

Halbbrakteaten
Anderer Ausdruck für Dünnpfennige, die im Gegensatz zu den Brakteaten aber noch zweiseitig geprägt wurden.

Halber Gulden
Halbstück des Guldens, das aber nie in so großen Mengen ausgeprägt wurde wie das ganze Guldenstück. Mit dem Beitritt des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg zum Zinnaischen Münzvertrag Kurbrandenburgs und Kursachsen einigten sich besagte Länder auf die Ausprägung eines Zweidritteltalers, der als Gulden bezeichn...

Halber Pfennig
Scherf

Halber Silbergroschen
Preußische Billonmünze, die seit 1821 geprägt wurde. Die Vs. zeigt den Kopf des Königs, die Rs. ist beschriftet mit '60 einen Taler' (oben) und 'Scheidemünze' (unten), im Feld '1/2 Silbergroschen', darunter die Jahresangabe.

Halber Taler
Das Halbstück des Talers ist wegen der hohen Prägekosten nur in wenigen silberreichen deutschen Staaten (z.B. Sachsen, Braunschweig) geprägt worden, und das in weit geringeren Mengen als die ganzen Talerstücke. Sachsen-Weimar-Eisenach, Avers des 1/2 Talers 1764

Halbrubel
Poltina

Halbschoter
Groschenmünze des Deutschen Ordens, die im Wert von 16 Pfennigen unter dem Großmeister Winrich von Kniprode im Jahr 1370 in Ostpreußen eingeführt wurde. Die Stücke zeigen auf der Vs. den Großmeisterschild in 5-bogiger Einfassung, auf der Rs. das Blumenkreuz im Vierpass. Die Benennung leitet sich von Schoter (auch Sk...

Haler
Von Heller abgeleitete Bezeichnung für die kleine Münzeinheit der Tschechoslowakei, die seit 1993 in zwei völkerrechtlich unabhängige Staaten, die Tschechische und die Slowakische Republik, getrennt ist. 100 Haleru bzw. Halierov = 1 tschechische bzw. slowakische Koruna (Krone).

Half Cent
Kleinste US-amerikanische Münze im Wert eines halben Cents, die von 1793 bis 1857 ausgegeben wurde. Das Halbstück des Large Cent wurde in Kupfer ausschließlich in der Münzstätte Philadelphia geschlagen. Ursprünglich war ein Gewicht von 132 grains vorgesehen, das aber noch vor Prägebeginn auf 104 grains (6,74 g) r...

Half Dime
US-amerikanische Kleinsilbermünze im Wert von 5 Cents, die als Halbstück des Dime 1794 eingeführt wurde. Der erste Typ zeigt auf der Vs. die Freiheitsgöttin (Liberty) mit wehendem Haar, darüber LIBERTY umgeben von 13 Sternen, auf der Rs. den naturalistischen Adler. Dieser Dime wechselt häufig das Münzbild: Die Lib...

Half Dollar
Halbstück des US-amerikanischen Dollar, das 1794 im halben Gewicht des ganzen Stücks auch als Liberty-Typ eingeführt wurde. Seit 1837 mit sitzender Liberty, die phrygische Mütze in Händen haltend. Auf den nach ihrem Designer benannten Barber-Half-Dollar (1892-1915), der den belorbeerten Kopf der Liberty zeigt, folgt der Typ...

Half Eagle
Goldmünze der Vereinigten Staaten von Amerika zu 5 Dollars, das Halbstück des goldenen US-amerikanischen Eagle, beide seit 1795 geprägt. Der Half Eagle zeigt auf den Rs.n immer verschiedene Adler-Darstellungen (Eagle), die Vs.n zeigen bis 1907 verschiedene Liberty-Darstellungen, die 1908 vom Kopfbild eines Indianerhäuptlings (In...

Half Groat
Englische Silbermünze zu 2 Pence, deren Einführung als Halbstück des Groat mit der regelmäßigen Ausprägung des Einfachstückes im Jahr 1351 zusammenfällt.

Half Penny
Gelegentliche Prägungen des Halbstücks des Penny gab es schon im frühen Mittelalter. König Edward I. (1272-1307) führte dann den Half Penny in Form des verkleinerten Pennystücks zusammen mit dem Farthing in das englische Münzwesen ein. Die Kleinsilbermünzen wurden bis in die Mitte des 17. Jh.s geprägt. Z...

Halfcrown
1. Die goldene Halfcrown zu 2 Shillings 6 Pence wurde im Jahr 1526 als Halbstück der Crown of the Double Rose in der zweiten Münzperiode Heinrichs (Henry) VIII. in England eingeführt. Sie wurde bis in die zweite Münzperiode (1604-1619) unter König Jakob (James) I. weitergeprägt. 2. Mit der Einführung der englisch...

Halifax Currency
Bezeichnung der nordamerikanischen Währung, die im 18. Jh. im Gebiet der kanadischen Provinz Neuschottland galt. Sie bewertete den Piaster mit 5 Shillings statt dem sonst üblichen Kurs von 4 Shillings 6 Pence.

Haliotis
Aus den perlmutthaltigen Scheibchen des Gehäuses der Haliotisschnecke (Meerohr) stellten die Indianer vom Stamm der Pomos Geldschnüre und Schmuck her. Die Pomos waren an der amerikanischen Pazifikküste im Nordwesten der heutigen USA beheimatet und sind auch als Hersteller des Dentaliumgelds bekannt. Die Haliotidae, die auch als schma...

Haller
oder Häller, lat. Hallenses sind veraltete Bezeichnungen für die Heller, die ursprünglich als leichte Pfennige der Reichsmünze im schwäbischen Hall geprägt wurden.

Halser
Böse Halser

Hamburger Bankotaler
Bankotaler

Hamerani
Name einer Dynastie von Medailleuren und Münzgraveuren, deren Begründer Johann Andreas (gest. 1644) aus Hermannskirchen in Bayern von Papst Paul V. (1605-1621) an die Zecca (päpstliche Münze) in Rom berufen wurde. Sein Sohn Alberto (1620-1677) arbeitete unter den Päpsten Clemens IX. (1667-1669) und Clemens X. (1669-1676), d...

Hammered coins
Englischer Ausdruck für handgeprägte Münzen, im Gegensatz zu milled coins (maschinengeprägte Münzen). In England haben sich viele Sammler auf das Gebiet der 'hammered coins' spezialisiert. Obwohl schon im Jahr 1561 die erste Prägemaschine zur Verfügung stand, war der Widerstand der Münzarbeiter gegen die mech...

Hammerprägung
Münztechnischer Begriff zur Bezeichnung des alten Prägeverfahrens mit dem Hammer, im Gegensatz zur mechanischen Prägung. Dabei wurde die Ronde in den festgesetzten Unterstempel (Stock) gelegt, darauf kam der Oberstempel (Eisen), auf den mehrere Schläge mit dem Hammer ausgeführt wurden. Dadurch entstanden häufig Doppelp...

Handa
Katangakreuze

Handelsmünzen
Münzen, die im Herstellungsland selbst zwar meist kein gesetzliches Zahlungsmittel sind, aber sich im überregionalen Handel zu beliebten Zahlungsmitteln entwickelt haben oder speziell dafür geprägt wurden. Schon in der Antike wurden Prägungen griechischer Staaten in den Nachbarstaaten als Zahlungsmittel benutzt. Beispielswe...

Handelsperlen
Sammelbegriff für Schmuckperlen, die als Zahlungsmittel im Handel zwischen verschiedenen Kulturen dienten. Sie waren aus verschiedenen meist minderwertigen Materialien, häufig aus Glas (Glashandelsperlen). Dabei wurden die Perlen von überlegenen Geschäftspartnern in Europa, Arabien oder China hergestellt und als Währung zum...