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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Edikt von Péronne
Das französische Edikt von 1641 schuf ein neues Münzsystem, das bis zur Französischen Revolution galt. Es basiert auf dem 1640 eingeführten goldenen Louis d´or und der im Edikt von Péronne 1641 eingeführten Großsilbermünze, dem Ecu blanc, der mit 60 Sous bewertet wurde. Die Hauptstücke hielten s...

Effekte
Urkundlich verbriefte Wertpapiere, die leicht zu übertragen (fungibel) sind und an der Börse gehandelt werden. Man unterscheidet Teilhaber-Effekte (Aktien und Kuxe), Schuldverschreibungen auf den Inhaber (Pfandbriefe, Obligationen) und Zertifikate über Anteile an Investmentfonds.

Ehemedaillen
Hochzeitsmünzen und -medaillen.

Ehrenmedaillen
Staatliche, kommunale oder korporative Verdienstmedaillen, die seit dem 18. Jh. zur Dekoration getragen wurden. Sie wurden für zivile oder militärische Verdienste verliehen und oft am Bande getragen (wie die Orden). Ihr Aussehen ist rund, kreuz- oder spangenförmig.

Ehrenmünzrecht
Das Recht, mit Schrift, Bild oder Wappen auf Münzen zu erscheinen, ohne selbst an der Regierung oder am Münzrecht teilzuhaben. Regling gibt als Beispiel römische Statthalter aus der Zeit des Augustus auf provinzialen Münzen an.

Eichung
Die amtliche Abstimmung der Maße und Gewichte auf die behördlich festgesetzten Normalwerte. Der gewerbliche Gebrauch von eichungspflichtigen Messgeräten und Gewichten wird nach dem Gesetz für das - und Eichwesen vom 11. 7. 1969 erst durch Eichung statthaft. Das Gesetz wird durch die Eichordnung vom 15. 1. 1975 ergänzt. Dab...

Einfassung
Umrahmung der Münze in Form von Kranz, Perlkreis, Bandmuster oder Kreislinien. Die Einfassung des Münzbildes konnte ornamentalen Charakter haben, ihr Hauptzweck diente jedoch zur Verhinderung von Fälschung und Beschneidung.

Einhieb
Auch Einschnitt nennt man die Echtheitsprüfung bei Münzen im Altertum und im Mittelalter. Dabei wurden mit dem Meißel ein oder mehrere (X-förmige) tiefe Einschnitte in die Münze geschlagen, um eine Metallprobe abzunehmen. Zu demselben Zweck wurden auch Abschläge am Rand der Münze geschlagen. Solche Einhiebe wurde...

Einhorngulden
Sammlerbezeichnung für den unter Herzog Ernst August (1692-1698) von Braunschweig-Lüneburg im Jahr 1694 geprägten Zweidritteltaler im Wert eines Gulden. Er erhielt seinen Namen nach einer Erhebung auf der Stirn des welfischen Rosses (Münzrückseite), die durch einen Stempelriss verursacht wurde. Danach sah das Pferd wie ein ...

Einlösungsscheine
Österreichisches Papiergeld aus dem Jahr des Staatsbankrotts 1811, das zur Einlösung der Bankozettel im Verhältnis 1:5 ausgegeben wurde. Die Scheine wurden als 'Wiener Währung' in Nennwerten bis zu 100 Gulden von der 'Privilegierten Vereinigten Einlösungs- und Tilgungsdeputation' ausgegeben. Seit 1816 bestanden sie neben de...

einseitige Prägung
Bezeichnung für Münzen, Medaillen und Proben, die nur mit einem Stempel auf der Vs. geprägt wurden. Solche Prägungen gab es vor allem in Form von Not- und Belagerungsmünzen und bei Fehlprägungen und Abschlägen. Aber auch reguläre Münzen konnten einseitig geprägt werden, so z.B. die Schüsselpfen...

Eintrachtstaler
Sammelbezeichnung für Talermünzen des 16.-18. Jh.s, die in Bild und/oder Schrift die Eintracht und Harmonie zwischen regierenden Brüdern ausdrücken. Eine der frühesten ist ein 1599 in Goslar geprägter Schautaler des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel auf die Einigkeit mit seinen Brüdern Phi...

Eiraku Sen
Japanische Bezeichnung einer ursprünglich chinesischen Käschmünze der Ming-Dynastie, Epoche Yung Lo (1403-1423). Dieser Münztyp wurde als Handelsmünze aus China importiert, als die Prägetätigkeit in Japan eingestellt worden war. Durch den Handel mit China und Korea erreichte der chinesische Münztyp Japan, das...

Eirene
Griechische Friedensgöttin (eine der Horen), Tochter von Zeus und Thetis. Sie ist gelegentlich auf griechischen Münzen der Antike dargestellt. Ihre Attribute sind Ölzweig, Ähren oder der Caduceus, manchmal erscheint sie zusammen mit Pluto. Sie gilt - besonders im ikonographischen Sinn - als Vorbild der römischen Pax.

Eisen
1. Das Metall, chemisches Zeichen Fe, fand schon früh Verwendung als vormünzliches Gerätegeld, z.B. in Form von eisernen Spießen im archaischen Griechenland (siehe Obolos) oder als afrikanisches Eisengeld. Im antiken Griechenland finden sich die ersten Eisenmünzen schon im 4. Jh., in China im 3. Jh. vor unserer Zeitrechnun...

Eisengeld
Allgemein wird aus Eisen hergestelltes Geld als Eisengeld bezeichnet. Im Besonderen ist der Ausdruck im Zusammenhang mit den vormünzlichen eisernen Zahlungsmitteln aus Afrika in Gebrauch. Hacken, Wurfmesser, Lanzen- und Speerspitzen, Eisenstäbe und Barren in mannigfaltigen Formen (Prunk-, Wucher- und Schwundformen) haben sich (südlic...

Eisenhower-Dollar
Bezeichnung des nach dem Entwurf von Frank Gasparro zwischen 1971 und 1978 geprägten Typs des US-amerikanischen 1-Dollars, nach der Vorderseitendarstellung des Kopfbildes von Dwight D. Eisenhower, der zwischen 1953 und 1961 Präsident der USA war. Die Rs. zeigt den Weißkopf-Seeadler mit Ölzweig in den Fängen, der auf eine M...

Ekuele
Währungseinheit der zentralwestafrikanischen Republik Äquatorialguinea von 1975 bis 1979. 1 Ekuele = 100 Céntimos.

Ekwele
Währungseinheit der Republik Äquatorialguinea von 1980 bis 1984. 1 Ekwele = 100 Céntimos. Die Mehrzahlform heißt Bipkwele.

Elector
Titel des Kurfürsten des Römisch-Deutschen Reiches, das Wort ist abgeleitet aus dem lat. eligere (wählen). Der Titel lautete ausgeschrieben Sacri Romani Imperii Elector, Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches. Alle Kurfürsten waren seit dem 13. Jh. im Römisch-Deutschen Reich zur Wahl des Königs berechtigt un...

Eleemosyne-Zeichen
Präsenzzeichen des Domkapitels von Münster im 16./17. Jh. Die Eleemosyne war eine Wohlfahrtseinrichtung; sie wurde durch den Nachlass der Domherren finanziert. Die münzähnlichen Zeichen wurden in bestimmten Gottesdiensten verteilt und konnten dann an der Kasse eingelöst werden, ähnlich wie die Bursarienzeichen.

Elefantenorden
Der älteste und höchste dänische Orden war ursprünglich ein geistlicher Ritterorden, der 1559 n.Chr. in einen weltlichen Orden umgewandelt wurde. Seit 1693 besteht er in seiner jetzigen Verfassung als einklassiger Orden des dänischen Königshauses. Dazu zählen der Großmeister (dänischer König), die ...

Elektron
Eine natürlich vorkommende Legierung aus Gold und Silber, ursprünglich als eigenes Metall betrachtet. Das Elektron wurde im 7. Jh. v.Chr. in den griechischen Städten Kleinasiens (Lydien) zur Herstellung von Schmuck, Gerät und den ersten Münzen verwendet. Das griechische Wort wurde aus ungeklärten Gründen auß...

Elektronische Zahlungsmittel
Bezeichnung für virtuelle Zahlungsmittel bzw. für nicht-gegenständliches Geld, das durch Chips und Computer als digitale Information gespeichert und transportiert wird. Vermutlich wird der Zahlungsverkehr mit bedrucktem Papiergeld und ausgestanzten Metallstücken (Münzgeld), wie wir ihn heute noch kennen, schon bald der Verg...

Elephant Cash
Volkstümliche Bezeichnung des kupfernen Kasu aus dem indischen Mysore.

Eligius, St.
(ca. 588-660)Der Schutzpatron der Goldschmiede, Schmiede, Münzmeister und Münzgesellen arbeitete selbst als Goldschmied und Münzmeister in Paris, Marseille und Arles. Am Merowingerhof bekleidete er eine hohe Stellung und wurde unter König Dagobert (628-639) Kanzler. Schließlich leitete er als Bischof von Noyon die Missionierung der nor...

Elisabeth d´or
Deutsche Bezeichnung für das goldene 10-Rubel-Stück, das unter der russischen Zarin Elisabeth I. (1741-1762) zwischen 1755 und 1759 ausgegeben wurde. Der russische Name Zolotoj (aus Gold) wird auf einem Probestück von 1755 sogar ausdrücklich als Münzbezeichnung verwendet.

Elisabeth-Taler
Beiname des sehr seltenen hessischen Guldiners, den Landgraf Wilhelm II. (1485-1509) 1502 in der Münzstätte Kassel prägen ließ. Die Vs. zeigt den Wappenschild mit dem hessischen Löwen, die Rs. die heilige Elisabeth mit dem Marburger Dom. Es gab auch Doppel-, Halb- und Viertelstücke, letztere auch aus den Jahren 1504 u...

Elisabether
Beiname des seit dem frühen 16. Jh. in Hessen geprägten Albus zu 20 (hessischen) Pfennigen mit dem Brustbild der heiligen Elisabeth auf der Vs.

Emaillierte Münzen und Medaillen
Durch Emaillierung konnten silberne oder goldene Medaillen mit verschiedenen Farben verziert werden. Das Verfahren war besonders in der Zeit der Spätrenaissance und im Frühbarock beliebt. In der 2. Hälfte des 19.Jh.s war die Emaillierung von Münzen zu Schmuckzwecken beliebt, besonders im viktorianischen England, Deutschland und ...

Emalangeni
Pluralform von Lilangeni, der Währungsmünze im südafrikanischen Königreich Swasiland.

Emblem
Der aus dem Griechischen gebildete Ausdruck ('Hineingelegtes') wurde zunächst für Mosaiksteinchen und Schmuckeinlagen benutzt. In der Numismatik der Neuzeit steht Emblem für eine Zusammensetzung aus Bild und Wort. In diesem Sinn enthielten die emblematischen Prägungen in der Regel eine Devise, oftmals in Form von Bibelzitaten (W...

Emblematische Prägungen
Emblematisch in der neuzeitlichen Bedeutung von Emblem. In diesem Sinn sind die Taler des Fräuleins Maria von Jever (1636-1675) emblematische Talerprägungen (z.B. der Dornenkronentaler), ebenso wie eine Reihe von Talern, die Herzog Heinrich Julius von Braunschweig am Ende des 16. Jh.s auf die Streitigkeiten mit den Adligen des Landes pr&a...

Emdener Gulden
Bezeichnung für die Goldgulden, die aus der Münzstätte Emden stammen. Im 16./17. Jh. wurde die Bezeichnung für eine Rechnungsmünze gebraucht.

Emigrationsmedaillen
Sammelbezeichnung für eine Reihe von Medaillen, Schraubtalern und Rechenpfennigen, die auf die Ausweisung der Protestanten aus dem Erzbistum Salzburg im späten 17. und im 18. Jh. hergestellt wurden. Seit dem 16. Jh. hingen große Teile der Bevölkerung im Salzburger und Berchtesgadener Land, besonders Bauern und Knappen, der Leh...

Emission
Vom lateinischen emittere (herausschicken) abgeleiteter Ausdruck, der in der Numismatik für die Ausgabe von Münzen, Wertpapieren oder Banknoten durch die autorisierten Herausgeber steht.

Emissionsbuchstabe
Buchstabe auf antiken Münzen. Er diente in der Abfolge des jeweiligen Alphabets der Kennzeichnung einer Münzausgabe, der Zählung der Stempel bei römischen Denaren oder der Kennung der Monate.

Enckele
auch Enckelt ist die schwedische Bezeichnung für einfache (enkelt) Stücke; sie wurde bis ins 19. Jh. noch für das 1-Öre-Stück benutzt. Der Ausdruck wurde manchmal auch in Bremen für die 1-Schwaren-Stücke verwendet.

Engeladlerpfennige
Pfennigmünze der Stadt Straßburg aus dem ausgehenden 14. Jh., nach dem undeutlichen Münzbild der Stücke: Die Engeldarstellung konnte auch leicht als Adler interpretiert werden. Sie entstanden als Nachfolger der Engelpfennige des Bistums Straßburg.

Engelgroschen
Beiname der Schreckenberger

Engelköpfe
Zeitgenössische schlesische Bezeichnung der guthaltigen sächsischen Schreckenberger vor der Kipper- und Wipperzeit. Den Namen erhielten die Münzen nach der Darstellung des Engels mit Kurschild auf der Vs.

Engelot
1. Zeitgenössische deutsche Bezeichnung für den englischen Angel, nach der dänischen Bezeichnung Englot. Im Plural bezeichnen deutsche Urkunden die englischen Handelsgoldmünzen als Englotten. 2. Engels

Engelpfennig
Spätmittelalterliche Pfennige des Bistums Straßburg aus dem 12. bis 14. Jh. mit der Darstellung verschiedener Engel, auch Engeler genannt.

Engels
Unterteilung des niederländischen Troy-Gewichts (auch Engelot). 1 Troy-Pfund = 2 Mark = 32 Lot = 320 Engels. Auf einen Engels entfielen 32 As oder Ässchen.

Engelsche
Mittelalterliche Bezeichnung für die englischen Sterlings und ihre Beischläge sowie für den etwa wertgleichen norddeutschen Witten. Der Name ist urkundlich bezeugt und fand wohl im Rheinland bis nach Niedersachsen Verwendung.

Engeltaler
1. Bezeichnung der kursächsischen Kippermünzen, die 1620-1623 zu 10, 20, 40 und 60 Groschen geprägt wurden. Ihren Namen erhielten sie nach der Darstellung der schildhaltenden Engel auf beiden Münzseiten. Sie werden in der numismatischen Literatur meist als Kippertaler bezeichnet, obwohl weder ihr Feingehalt noch ihre Bewertung e...

Engenhoso
Bezeichnung der portugiesischen Goldmünze zu 500 Reis, die 1562 mit einem Raugewicht von 3,825 g (915/1000 fein) ausgegeben wurde. Ihre Vs. zeigt das bekrönte Landeswappen, die Rs. das Kreuz und die Jahreszahlangabe. Damit ist sie die erste portugiesische Münze mit Jahresangabe und darüber hinaus die erste portugiesische Mü...

Englische
Zeitgenössische Bezeichnung für die englischen Sterlings, ihre Beischläge und den wertentsprechenden hanseatischen Witten vom 13. bis 15. Jh. in West- und Südwestdeutschland. Latinisiert als ANGLIE findet sich die Bezeichnung auch auf Münzen zu 7 Hellern aus Frankfurt, die in der Mitte des 15. Jh.s ausgegeben wurden. Ihr Vo...

Engrogne
Angrogne

Enkele
Enckele

Enkeltaler
Sammlerbezeichnung für eine habsburgische Talermünze aus dem Jahr 1518, die auf der Vs. das Brustbild des Kaisers Maximilian I. (1493-1519) und auf der Rs. seine Enkel, die späteren Kaiser Karl V. (1519-1556) und Ferdinand (1558-1564), zeigt.

Enrique
Beiname der goldenen Dobla, die König Heinrich (Enrique) IV. von Kastilien und Leon (1454-1474) als Halb-, Einfach- und 5-Dobla-Stück nach dem Vorbild der französischen Chaise d´or schlagen ließ. Die Vs. zeigt den thronenden König mit Krone und Schwert (mit oder ohne Löwe zu Füßen), die Rs. das durch ...

Enzola, Gianfrancesco
Goldschmied, Medailleur und Stempelschneider aus Parma, der in den Jahren 1455-1478 neben vielen Plaketten hauptsächlich große und prachtvolle Gussmedaillen für die Fürsten F. Sforza von Mailand, P.M. Rossi von Barceto und C. Sforza in Pessaro schuf.

Ephraimiten
Während des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) von preußischen Münzpächtern verschlechterte Gold- und Silbermünzen (August d´or, Achtzehngröscher). Sofort nach Ausbruch des Kriegs besetzte der preußische König Friedrich der Große (1740-1786) das Kurfürstentum Sachsen unter Kurfürs...

Episcopus
Lateinische Bezeichnung für den Bischof, Mehrzahl episcopi. Die Bischöfe wurden stark in die Belange weltlicher Macht einbezogen und profitierten von den Münzrechtsverleihungen an die Kirche, die seit ottonischer Zeit im 10. Jh. vorgenommen wurden. Der Ausdruck Episcopat bezeichnet die Regierungszeit eines Bischofs.

Equipaga
Portugiesische Kolonialmünze zu 12 1/2 Reis bzw. 1/4 Macuta. Die Kupfermünze lief nur in den afrikanischen Besitzungen (Angola), nie im Mutterland Portugal selbst oder in den indischen oder südamerikanischen Kolonien um.

Erasion
oder Eradierung bezeichnet die Tilgung von Wort und Schrift auf öffentlichen Denkmälern und auf Münzen nach der Damnatio memoriae, der posthumen Verdammung römischer Kaiser. Bei Münzen ist die Ausführung der Ausradierung des Brustbilds oder der Beschriftung nur schwer nachweisbar. Sie ist wohl auch selten in die Tat um...

Erbländischer Taler
Sammlerbezeichnung für eine Talermünze, die im Münzbild das Porträt des Markgrafen der Oberlausitz und Kurfürsten von Sachsen, Johann Georg II. (1656-1680), mit den Insignien der Kurwürde (Mantel, Kurschwert und Kurhut) zeigen. Aufgrund der Beschwerde der Stände aus der Oberlausitz ließ der Landesherr auch T...

Erbstein
Die Brüder Richard Julius (1836-1907) und Heinrich Albert Erbstein (1840-1890) zählen zu den bedeutendsten Numismatikern ihrer Zeit. Nach einer Anstellung am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg (1861-1866) gelangten sie nach Dresden. Am dortigen Münzkabinett katalogisierten sie verschiedene Sammlungen, u.a. das Schulthei&szl...

Ereignismünzen, -medaillen
Münzen oder Medaillen, die auf bestimmte Ereignisse geprägt oder gegossen wurden und dies in Bild und Schrift auch dokumentieren. Dazu zählen Geburten, Hochzeiten, Tode, Kriege, Schlachten, Friedensverträge, Staatsgründungen, Zusammenschlüsse von Ländern, Erfindungen, Entdeckungen, Einweihungen und Jubiläen. ...

erfundene Münzen
oder erdichtete Münzen sind Gepräge, die nur in der Phantasie, nie real existiert haben. Teilweise wurde der Glaube an die Existenz der Münze durch Legenden oder gemalte Abbildungen in alten Münzbüchern genährt. Solche Münzen wurden dann auch von phantasievollen Fälschern hergestellt, beispielsweise Münz...

Erlanger
Spätmittelalterliche Pfennigmünze, die Kaiser Karl IV. (1355-1378) von 1374 bis 1378 nach dem Vorbild der Regensburger Pfennige in der kaiserlichen Münzstätte Erlangen schlagen ließ. Ihre Rs. zeigt ursprünglich das Brustbild des Kaisers im Doppelspitzbogen, später stellvertretend Wappen oder Krone. Die Erlanger P...

Ernst d´or
Goldmünze nach dem Vorbild des Karolin (Karl d´or) aus dem Jahr 1733, die Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt (1678-1739) auch als Halb- und Viertelstücke schlagen ließ. Die Vs. zeigt den Kopf des Landesherrn, die Rs. die kreuzförmig viermal gegeneinander gestellten Initialen EL.

Erondelle, Jean
Französischer Stempelschneider, der sich von 1552 bis 1554 an der Münzstätte in Paris mit dem Balancier (Spindelprägewerk) beschäftigte. Danach wechselte er an die Münzstätte Pau im Königreich Navarra und richtete dort Prägemaschinen ein. Als Graveur der Münzstätte arbeitete er eng mit Etienne...

Eros
Griechischer Liebesgott, eng verbunden mit Aphrodite. Darstellungen zeigen ihn als schönen Jüngling oder geflügelten Knaben, meist unbekleidet mit den Attributen Pfeil und Bogen oder Köcher. Auf antiken Münzen ist Eros auf Delphinen reitend dargestellt oder als Begleiter zusammen mit Aphrodite. Manchmal kommt er auch im Str...

Erotische Medaillen
Medaillen und Spielmarken, die in allegorischer, symbolischer, satirischer und realistischer Weise in Schrift und Bild auf die Liebesbeziehungen der Geschlechter geprägt sind. Auch Medaillen auf die Eheschließung, sog. Hochzeitsmedaillen, zählen dazu. Beispiele für erotische Medaillen sind z.B. die römischen Spintriae, die...

Erstabschläge
Die ersten 100 bis 200 Münzen, die von einem neuen Stempelpaar hergestellt werden. Nach der Prägung werden sie einzeln der Maschine entnommen und weisen deshalb auch keine Beschädigungen (bag marks) auf. Sie zeigen im Unterschied zu den gewöhnlichen Münzen einen stärkeren Glanz. In manchen Ländern, z.B. in der Sch...

erstarrtes Gepräge
immobilisierter Typ

Erze
Natürlich vorkommende, metallhaltige Mineralien oder Gemische, die zu Werkstoffen weiterverarbeitet werden. Für die Münzprägung waren gold-, silber- und kupferhaltige Erze von großer Bedeutung.

Erzherzog
Lat. Archidux, ist seit der Anerkennung durch Friedrich III. 1453 der regelmäßig geführte Titel der österreichischen Prinzen. Das Zeichen des Erzherzogs war der Erzherzogshut, der durch einige spitze Zinken hinter dem Hermelinstulp gekennzeichnet ist. Der Titel verschwindet mit der Entmachtung der Habsburger nach dem 1. Weltkri...

Erzämter
Ursprünglich Ämter, die bestimmten Persönlichkeiten am Hof des karolingischen, fränkischen und ottonischen Königs übertragen wurden. Die Ämter wurden erblich und die Inhaber der höchsten Ämter zu Electoren bzw. Kurfürsten. Durch die Goldene Bulle aus dem Jahre 1356 wurden die Erzbischöfe von Tr...

Escalin
Bezeichnung des Schillings in den Niederlanden, vor allem Beiname des Arendschellings.

Escudillo
Diminutivform (kleines Schild) von Escudo, Münzbezeichnung des goldenen Halbstücks des Escudo. Der Escudillo wurde 1738 bis 1759, 1772 bis 1796 und 1817 in Madrid (Münzzeichen: gekröntes M) und Sevilla (Mzz: S, S/L) geprägt. Die Vs.n zeigen das Porträt des herrschenden Königs, die Rs.n das viergeteilte Landeswappe...

Escudo
1. Siehe Escudo de oro. 2. Spanische Währungseinheit von 1864 bis 1870, die sowohl als einfache und doppelte Silberstücke wie auch als goldene 2-, 4- und 10-Escudo-Stücke ausgeprägt wurde. 1 Escudo = 100 Centimos. 1870 wurde die Peseta zur Währungseinheit Spaniens. 3. Währungseinheit der Republik Portugal von 1911 bi...

Escudo de oro
In Europa und im spanisch-amerikanischen Raum weit verzweigte Familie von Goldmünzen Spaniens vom 16. bis zum 19. Jh. In der Nachfolge des Excellente wurde der Escudo de oro zum ersten Mal 1537 in der Regierungszeit Karls I. und Johannas (1516-1556) mit einem Raugewicht von 3,38 g (914/1000) hergestellt. Der Name Escudo (Schild) leitet sich vo...

Eselsgulden
Albansgulden

Espadin
1. Portugiesische Billonmünze, die Alfonso V. (1438-1481) im Jahr 1460 zum Gedenken an seinen im Vorjahr gegründeten Schwertorden (espada = Schwert) prägen ließ. Das Münzbild zeigt av. den gekrönten Wappenschild, rv. eine Hand mit gesenktem Schwert im Vierpass. 2. Wegen der Typengleichheit wird das Halbstück des...

Espèce
Französische Bezeichnung für Species.

Esphera
Beiname des halben Cruzado de ouro aus der portugiesischen Kolonie Goa, die unter dem Gouverneur Alfonso de Albuquerque (1509-1515) geschlagen wurde. Sie gilt als erste durch die europäischen Kolonialmächte in Übersee geprägte Goldmünze. Ihr Name leitet von dem Münzbild auf der Rs., einem Globus (port: esphera), ab, di...

Essai
Französische Bezeichnung für Probemünzen. Die französischen Proben führen in der Regel die kleine Aufschrift 'Essai' mit sich. Es handelt sich um Modelle, die für das Parlament, das Finanzministerium oder die Banque de France hergestellt werden, um die Wirkung der Münze zu prüfen, Kritik oder Anregungen zu &a...

Esslinger Reichsmünzordnung
Die erste Reichsmünzordnung, die am 10. November 1524 in Esslingen erarbeitet und von Kaiser Karl V. erlassen wurde. Der Kaiser und das Reich versuchten damit erstmals für gemeinsame Geldsorten zu sorgen, die auf Reichsebene gelten sollten. Der Reichstag zu Esslingen beschloss, den Goldgulden als Hauptgoldmünze des Reichs beizubehalt...

Essmarken
Wertmarken zum Bezug von Lebensmitteln und Mahlzeiten in Kantinen, Gaststätten, Mensen usw.

Esterlin
Französische Bezeichnung für die mittelalterlichen englischen Pfennige und deren Beischläge. Vermutlich nannten schon die Normannen die englischen Pfennige (Sterling) Esterlin. Esterlin des Gaucher V. de St. Pôl-Chatillon, geprägt in Yves

Etschkreuzer
Ursprüngliche Form des Kreuzers, der als kleine Groschenmünze seit 1271 unter Meinhard II. von Görz-Tirol in Meran geschlagen wurde. Seine Vs. zeigt ein Doppel- oder Radkreuz aus zwei verschieden großen, gleichschenkligen Kreuzen mit der Umschrift MEINHARDUS, auf der Rs. einen heraldischen Adler mit der Aufschrift COMES TIROL. ...

Euainetos
Antiker Stempelschneider, der um 420-400 v.Chr. für drei sizilische Städte arbeitete: Syrakus, Katana und Kamarina. Seine Stempel zeichnen sich durch einen bisher nicht erreichten Detailreichtum und die Einführung der Perspektive (Dreiviertelprofil) aus, was die Darstellung der Bewegung vitaler erscheinen lässt als die seiner Vo...

Eulen von Athen
Die bekanntesten Münzen der Antike sind nach der Darstellung der Eule, dem Stadtwappen Athens (eigentlich ein Steinkauz), auf den Rückseiten der Münzen benannt. Die Eulen von Athen waren in der gesamten damals bekannten Welt um das Mittelmeer bekannt. Früher wurde angenommen, dass die Athener Eulen in der Regierungszeit des Tyra...

Eulendukaten
Ausbeutedukaten aus dem Gold der böhmischen Mine 'Eule', die Karl VI. (1711-1740) im nahe gelegenen Prag schlagen ließ. Die einfachen (1713-1722) und doppelten (1715-1722) Stücke zeigen das Bild des stehenden Herrschers mit Reichsapfel, Schwert und Banner auf der Vs. sowie den Globus und die Eule auf der Rs. Die seltenen 5-Dukaten-S...

Euro
Aufgrund des Beschlusses der Regierungschefs der Mitgliedsstaaten im Dezember 1995 trägt die gemeinsame europäische Währung nicht den Namen ECU, sondern Euro. Die Einführung des Euro als Buchgeld (neben der weiterhin gültigen Landeswährung) für 11 europäische Länder fand am 1.1.1999 statt, im Jahr 2002 s...

Eurodollar
Giralgeld in Form von Bankguthaben in US-Dollars bei europäischen Banken, vergleichbar mit dem Petrodollar für ölerzeugende Staaten und Unternehmen.

Ewiger Pfennig
Im Spätmittelalter waren vor allem Handelsstädte daran interessiert, ein stabiles Zahlungsmittel zu schaffen, das nicht der Münzverschlechterung und den ständigen Münzverrufungen unterworfen war. Deshalb versuchten sie, gegen Abgaben zum Ausgleich der dadurch entstehenden fiskalischen Verluste (Schlagschatz), die betreffend...

Exagium
Antikes Münzgewicht, vermutlich schon in Babylon im 3. Jh. v.Chr. mit einem Gewicht von ca. 17 g benutzt. Der Name leitet sich von dem lat. Verb exigere (prüfen, eichen, justieren) ab. In der spätrömischen Kaiserzeit und im späteren byzantinischen Reich gab es runde oder viereckige Bronzescheiben mit der Aufschrift 'exagium...

Excelente
Spanische Goldmünze, die das Königspaar Ferdinand und Isabella (1476-1516) erstmals 1497 nach dem Münzfuß des Dukaten schlagen ließ. Es gab auch doppelte und Halbstücke, sogar Schaustücke bis zu 50 Excelentes. Die Vs. zeigt die gekrönten Büsten des Paares einander zugewandt, die Rs. den Wappenschild vo...

Exchequer bills
Schuldverschreibungen des englischen Staates, die das Schatzamt (Exchequer) im 17./18. Jh. als übertragbare, verzinsliche (2-6%) Papierscheine ausgab. Der englische Staat benötigte sie zur Finanzierung des steigenden Finanzbedarfs und des Krimkrieges. Die Exchequer bills wurden zu einer beliebten Anlageform und erst in der zweiten Hä...

exergue
Französische und englische Bezeichnung des Abschnitts einer Münze.

Exilprägungen
Bezeichnung für die Münzprägungen einer Exilregierung. Die Exilprägungen waren in der Regel zur Ausgabe nach Wiedererlangung der Herrschaft vorgesehen, wie im Falle der niederländischen Regierung nach dem 2. Weltkrieg. Sie sind aber auch speziell zu Sammelzwecken geprägt worden, so z.B. die kroatischen Stücke.

extraordinariamente bien conservado
Spanische Bezeichnung für den Erhaltungsgrad vorzüglich.

extremely fine
Englische Bezeichnung für den Erhaltungsgrad vorzüglich, abgekürzt EF.

Eyrir
Isländische Bezeichnung der Öre (Plural Aurar). 100 Aurar = 1 (isländische) Krona. Im Jahr 1981 wurde die alte Krona inflationsbedingt durch eine neue Krona (Nykrona) ersetzt: 100 alte (gamlar) Kronur = 1 Neue Krona (Nykrona).

Fahrbüchse
Mehrfach verschlossene Büchse aus Eisen, die zur Aufbewahrung von Zainproben und Musterprägungen diente. Nach den Reichsmünzordnungen wurden zur Kontrolle der Münzstätten in Deutschland zweimal im Jahr sog. Kreisprobationstage abgehalten. Dazu wurden in die mit einem Schlitz versehenen Fahrbüchsen eingewickelte Proben ...

Falkendukat
Jagdmünzen (Dukaten) aus der Regierungszeit des Markgrafen Karl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach (1729-1757), die auf der Vs. eine Szene der Reiherbeizjagd mit zwei Falken und dem Falkner zu Pferd, auf der Rs. einen Beizfalken zeigen.