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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Depositenscheine
Papiergeldartige Urkunden über kurzfristige Geldeinlagen (Depositen), die meist übertragbar, verzinslich und voll gedeckt waren. Der Ausdruck leitet sich vom lat. deponere (nieder-, hinterlegen) ab. Depositen stellten kein Kreditgeld dar, waren also vor Verlusten durch Spekulationen geschützt. Historisch gesehen waren die Depositen d...

Depotfunde
Prähistorische Funde von Metallgeräten aus der Bronzezeit. Solche Pfeilspitzen, Beile, Schwerter usw. wurden entweder frei oder in Gefäßen bzw. Umhüllungen (Leder, Stoff oder Rinde) gefunden und gelten als vormünzliche Zahlungsmittel. Barren-, Hacksilber- und Münzfunde werden als Schatzfunde bezeichnet.

Deunx
Römische Maß- und Gewichtseinheit, die nie ausgeprägt wurde. Bezeichnung für das Ganze minus einer Unze, im römischen Duodezimalsystem also 11/12.

Deut
Deutscher Ausdruck für Kleinmünzen im Wert von 1/8 Stüber, in Entsprechung zum niederländischen Duit. Der Duit diente als Vorbild für Deut-Prägungen im westdeutschen Raum. Im brandenburgischen Cleve wurden z.B. zwischen 1669 und 1697 Deute zu 1/8 Stüber bzw. 2 Pfennigen geprägt, im 17. Jh. gab es kupferne Deu...

Deutsche Bundesbank
Seit 26. Juli 1957 Nachfolgerin der Bank Deutscher Länder mit Sitz in Frankfurt am Main. Die Staatsbank der Bundesrepublik Deutschland bestimmt die Währungspolitik des Staates. Als Zentralnotenbank ist sie die einzige Herausgeberin der gesetzlich gültigen Banknoten der Bundesrepublik. Ihre Hauptverwaltungen in den einzelnen Länd...

Deutsche Mark
Währungseinheit der Bundesrepublik und der Deutschen Demokratischen Republik (bis 1964). 1 Deutsche Mark = 100 Pfennige. Die bundesdeutsche Währung wurde von den westlichen Alliierten (unter Ausschluss der Sowjetunion) durch die Währungsreform vom 20. Juni 1948 eingeführt. Vor der Gründung der Bundesrepublik Deutschland am ...

Devalvation
Die Herabsetzung des Wertes einer Münze nach ihrem Edelmetallwert (innerer Wert). Prägungen fremder Währungen wurden im Römischen Reich Deutscher Nation vom frühen Mittelalter bis ins frühe 19. Jh. nach ihrem Feingewicht abgewertet. Die Zettel, auf denen diese Devalvationen bekannt gegeben wurden, sind ein beliebtes Sa...

Devise
In der mittelalterlichen Heraldik dienten Sinnbilder in Form von kleinen Beizeichen zu den ererbten Wappen als Unterscheidungsmerkmale für die verschiedenen Linien eines Fürstenhauses. Seit dem Beginn der Neuzeit wurde es bei Münzherren in ganz Europa beliebt, Wortdevisen, Sinn- oder Wahlsprüche (Motto) auf ihren Münzen zu ...

Devisen
Zunächst Bezeichnung für Wechsel (Handelspapiere) in ausländischer Währung, heute für alle ausländischen Zahlungsmittel. Die Devisenkurse richten sich nach Angebot und Nachfrage.

Devisenbewirtschaftung
Staatliche Maßnahmen zur Überwachung, Beschränkung und Lenkung des Zahlungsverkehrs. Die Devisenbewirtschaftung wurde in Deutschland 1915 mit dem Verbot der Goldausfuhr eingeführt und nach vorübergehender Aufhebung (1927) 1933 sogar noch auf Waren und Rohstoffe ausgedehnt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Devisenwirtschaft ...

Dextans
Römische Maß- und Gewichtseinheit, von dempto sextante, also 10/12 des Ganzen. Als Münznominal zu 10 Unciae in nur zwei Ausprägungen bekannt, die aus der 2. Hälfte des 3. Jh.s stammen.

Dezentrierte Prägung
Ausdruck für Gepräge, deren Stempelabdruck sich nicht genau mittig im Zentrum der Münze befindet, sondern seitlich verrutscht ist, da einer oder beide Stempel nicht die Mitte des Schrötlings trafen. In der Antike waren solche Dezentrierungen die Norm und beeinträchtigten keinesfalls den Wert der Münze. Heute werden sol...

Dezimalsystem
Das im Münzwesen heute übliche Zählsystem, das die Münzeinheiten durch Verzehnfachung (10, 100, 1000 usw.) bzw. durch Zehntelteilung (1/10, 1/100, 1/1000) ordnet. Das dekadische System oder Dezimalsystem wurde (neben anderen Systemen) schon in der Antike benutzt, z.B. bei der griechischen Unterteilung der Mine in 10 Dekadrachmen...

Dhabu
Gelochte Kupfermünze aus dem im Nordwesten Indiens gelegenen Fürstentum Kutsch im 19. Jh. 1 Dhabu = 2 Dhinglo = 3 Dokda. 1 Kori = 8 Dhabu.

Dharana
Rohe altindische Purana-Münzen aus dem 6. bis 2. Jh. v.Chr. mit unregelmäßigem Aussehen und Gewicht. Sie waren gepunzt und wurden deshalb von den Engländern 'punch marked coins' genannt.

Dhebua
Kleine Kupfermünze aus Nepal des 17./18. Jh.s. 1 Mohar = 50 Dhebua.

Dhinglo
Kupfermünze aus dem indischen Fürstentum Kutsch aus dem 18. und 19. Jh. 1 Kori = 16 Dhinglo.

Diadem
Kopfbinde aus Stoff, die in der Antike als Zeichen des Sieges und als Symbol der Priester und Herrscher diente. Seit dem 3. Jh. v.Chr. schmückt das Diadem das Haupt auf Münzbildern der Perserkönige. Erst in der konstantinischen Zeit im 4. Jh. n.Chr. taucht das mit Perlen und Edelsteinen besetzte Diadem (neben dem Lorbeerkranz) wieder...

Diamante
1. Beiname einer Silbermünze aus Ferrara, die aus dem 15. Jh. stammt. Sie wurde nach der vorderseitigen Darstellung des rhomboiden Wappenschilds des Hauses Este benannt, das an einen Diamanten erinnert. Das Halbstück wurde diminutiv (verkleinernd) Diamantino genannt. 2. Beiname des 5-Tornesi-Stücks, einer Cinquina aus Neapel in der ...

Diana
Römische Göttin der Jagd, Schwester des Apollon, entspricht der griechischen Artemis. Auf römischen Münzen mit den Attributen Bogen und Köcher dargestellt und von Jagdhunden und Jagdtieren begleitet. Auf Kistophoren König Hadrians ist die DIANA EPHESIA dargestellt.

Dichtmünzen
Veralteter Ausdruck für die zweiseitig beprägten Denare aus dem Mittelalter, zur Unterscheidung von den dünneren einseitig geprägten Hohlmünzen oder Brakteaten.

Dicke Emma
Volkstümliche Bezeichnung des Doppeltalers, der in der Regierungszeit der Fürstin Emma zu Waldeck und Pyrmont 1847 geprägt wurde. Der als Vereinsmünze geprägte Doppeltaler ist die einzige Münze, die in ihrer Umschrift auf die Fürstin hinweist, die zwischen 1845 und 1852 die Regierungsgeschäfte für ihren ...

Dicke Penning
Ostfriesische Bezeichnung für den selten ausgeprägten Arensgulden, eine Rechnungsmünze zu 15 Krummsteert = 6 (ostfriesische) Stüber = 60 Witten.

Dicke Tonne
Volkstümliche zeitgenössische Bezeichnung für Taler im 16./17. Jh., vermutlich aus einer Verballhornung von Ducatone entstanden und möglicherweise im deutschen Sprachraum nur für diese italienischen Talermünzen gebraucht.

Dicken
Silbermünze im Wert eines Drittels des rheinischen Guldens, die 1482 nach dem Vorbild des norditalienischen Testone in Bern eingeführt wurde. Andere Münzstände aus der Schweiz und Südwestdeutschland folgten dem Beispiel, denn die damals umlaufenden Kleinmünzen (Pfennig und Kreuzer) genügten den wirtschaftlichen An...

Dickpfennig
Selten benutzte Bezeichnung für mittelalterliche Dichtmünzen.

Dickplappart
Zeitgenössischer schweizerischer Ausdruck für den Dicken.

Dicktaler
Bezeichnung für Talermünzen, die im Vergleich zu den im Standard geprägten Talern gleichen Gewichts und Feingehalts einen kleineren Umfang besitzen, dafür aber dicker sind. Ihre Form erklärt sich aus der Modeerscheinung des 17. Jh.s, Talermünzen mit Stempeln zu beprägen, die eigentlich für Stücke vorgese...

Didrachme
Das 2-Drachmen-Stück der antiken griechischen Staatenwelt, das in den verschiedenen Münzfüßen in manchen Gebieten - z.B. in einigen griechischen Städten Siziliens - häufiger geprägt wurde als die Drachme. Im attischen Münzfuß entspricht die Didrachme dem Stater. In Athen selbst wurde das Nominal nur se...

Dime
Das US-amerikanische 10-Cent-Stück, im Jahr 1796 zum ersten Mal ausgeprägt. Eine Probeprägung von 1792 erschien mit der Bezeichnung Disme. Der Name ist also eine verkürzte Form des französischen Décime. Der Dime war bis 1964 eine Silbermünze mit einem Feingehalt von 900/1000, nach dem Gesetz vom 18. Januar 1837....

Dinar
1. Goldmünze des mittelalterlichen arabischen Münzsystems, die nach dem Gewicht des byzantinischen Solidus (4,25 g) eingeführt wurde. Die Benennung leitet sich aus dem lateinischen Denarius (aureus) ab. Nach der Münzreform im Jahre 77 AH (= 696/7 AD), die das Münzsystem der Omajjaden (andere Schreibweise Umayyaden) schuf, w...

Dinara
Goldmünze des nordwestindisch-asiatischen Reichs Kushan, das sich schon vor Christus vom heutigen Afghanistan aus im Indusgebiet ausbreitete. Vermutlich im 3. Jh. n.Chr. beherrschte Kanischka, der bedeutendste Großkönig des Kushan-Reichs, Teile Zentralasiens, Baktriens, den Hindukusch, das Kabultal, Nord- und Nordwestindien. Aufgrun...

Diner
Bezeichnung der Währungseinheit in Andorra seit 1983. 1 Diner = 100 Cèntims. Die zwischen 1960 und 1965 geprägten 25- und 50-Diner-Stücke sind privat ausgegebene Medaillen mit fiktiven Nennwerten.

Dinero
Spanische Bezeichnung für den Denar. Der spanische Denar entwickelte sich in den nordöstlichen Gebieten Spaniens, die nicht arabisch besetzt waren, nach dem französischen Denier. Im 11. Jh. ließen Sancho III. von Navarra (1000-1035) und Alfonso VI. von Kastilien Dineros schlagen. Die unter Alfonso VI. geprägten Stücke...

Dinertaler
Bezeichnung für preußische Talermünzen von 1871, mit den auf den Adlerschwingen aufgelöteten Brustbildern des Kronprinzen Friedrich Wilhelm und des Prinzen Friedrich Karl. Ihr Name leitet sich von einem Diner (Festessen) in Magdeburg ab, bei dem sie angeblich an die Teilnehmer des Festbanketts verschenkt worden sind. Es handelt...

Dinheiro
Portugiesische Bezeichnung des Dinars. Die ersten portugiesischen Dinare wurden unter dem ersten portugiesischen König Alfons I. (1143-1185) als Billonmünzen im Gewicht von ca. 1 g geprägt. Das Halbstück hieß Maelha. Alfons IV. (1325-1357) ließ leichtere Denare, sog. Dinheiros affonsinos, schlagen.

Diobelie
Regelmäßige Zahlung des Athener Staats an beschäftigungslose arme Bürger der Stadt, im Umfang von einem Diobolon täglich. Die Diobelie wurde wahrscheinlich um 413 v.Chr. eingeführt und war Vorläufer der Theorika.

Diobolon
Antikes griechisches 2-Obolos-Stück, das in zahlreichen griechischen Staaten nach verschiedenem Münzfuß ausgebracht wurde. Nach attischem Münzfuß galt es eine Dritteldrachme, auch Gramma genannt. Die Münze zeigt zwei Eulen mit einem Kopf auf der Rs. und wog ca. 1,4 g. Das Diobolon war eine sehr gebräuchliche M&u...

Dione
In Dodona als Gemahlin des Zeus und Mutter der Aphrodite verehrt. Sie erscheint auf Münzen von Epiros zusammen mit Zeus mit belorbeerter Stephane (Stirnreif) und Schleier. Allein kommt sie belorbeert und verschleiert vor.

Dionysos
Griechischer Gott des Weines und des Weinanbaus, ursprünglich aus der thrakischen Mythologie, entspricht dem römischen Bacchus. Auf antiken griechischen und römischen Münzen ein sehr häufiges Motiv. Dionysos erscheint bärtig oder als nackter Jüngling mit Weinlaub bekränzt. Als Naturgott ist er oft in Begleitu...

Dioskuren
Bezeichnung des Zwillingsgötterpaars Kastor (lat. Castor) und Polydeukes (lat. Pollux), Söhne von Zeus und Leda, Brüder von Helena. Ursprünglich galten sie wahrscheinlich als Lichtgötter, später als Helfer und Beschützer von Reisenden, vor allem von Seeleuten. Von den Römern schon in früher Republikzeit ...

direxit
Im 18. und 19. Jh. beliebte Inschrift auf Münzen und Medaillen, meist in Form der Abkürzung dir. Sie bezeichnet den für das betreffende Stück Verantwortlichen. Das Verb kommt aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich 'hat anfertigen lassen'. Meist verbunden mit der Benennung des Direktors, Besitzers oder Pächters der ...

Dirham
Währungseinheit bzw. Münznominal, nach dem arabischen Dirhem benannt: 1. In Marokko war der Dirham zu Beginn des 19. Jh.s ein Münznominal im Wert von 4, seit 1882 von 50 Mazunas. Zur Zeit des französischen Protektorats erhielt das 100-Francs-Stück die Bezeichnung Dirham. Schließlich Währungseinheit seit 1972. 1 ...

Dirhem
Silbermünze des mittelalterlichen arabischen Münzsystems aus dem späten 7. Jh., in Persien nach dem Vorbild der sassanidischen Drachme entstanden. Nach der Münzreform des omajjadischen Kalifen Abd al Malik im Jahr 77 AH (696/7) wog der Dirhem (Dirham) ca. 2,97 g und wurde mit einem Zehntel des Golddinars bewertet. Sein Geprä...

Disagio
Die Differenz zwischen dem Nennwert und dem niedrigeren Kurswert, im Gegensatz zu Agio. Edelmetallmünzen, deren Nennwert im Vergleich zum Feingewicht zu hoch angesetzt war, wurden mit einem Abschlag auf den nominellen Wert gehandelt. Früher war der geltende Münzfuß für Groschen- und Scheidemünzen häufig zu hoch a...

Diskont
Spezielle Form eines Zinses, der Betrag, der beim Ankauf einer Forderung (meist Wechsel) zum Ausgleich des Zinsverlustes abgezogen wird, wenn das betreffende Papier vor dem Verfallstag eingelöst wird. Ein Beispiel: A leistet seine Zahlung an B mit einem verzinslichen und befristeten Schuldschein und B veräußert den Schein vor Ablauf...

Disme
Probeprägung des Dime.

Divus
Lateinische Bezeichnung (der Göttliche) des posthum zu einem Gott erhobenen, verstorbenen römischen Kaisers, die weibliche lautet Diva. Die Titulierung wurde für Consecrationsmünzen aus der Römischen Kaiserzeit verwendet. Gewöhnlich verlieh der römische Senat den Titel, als offizielle Anerkennung für die Verg...

Diwarra
Bezeichnung für vormünzliche Zahlungsmittel (Nassageld) in Neulauenburg auf dem Bismarck-Archipel (heute Duke-of-York-Inseln). Die kleinen Schneckengehäuse der Nassaschnecke (Nassa callosa) werden bearbeitet, gebleicht und an Rotangstreifen zu verschiedenen Längen aufgefädelt. Das in Neulauenburg (Bismarck-Archipel) Diwarra...

Dizain
Bezeichnung für das französische Stück zu 10 Deniers tournois. Verschiedene Typen des Dizain (Zehner) erhielten Beinamen wie Karolus, Ludovicus oder Franciscus, nach den französischen Königen, in deren Regierungszeit sie geschlagen wurden.

DN
Abkürzung auf spätrömischen und byzantinischen Münzen für den Titel Dominus Noster (Unser Herr), den sich die Kaiser seit Aurelian (270-275 n.Chr.) gaben.

Dobla
Spanischer Ausdruck für das Doppelte (= Dobla), der für eine Münzeinheit verwendet wird, vor allem bei Goldmünzen. Dobla bezeichnet aber auch eine spanische Münzeinheit, und zwar die mittelalterliche Goldmünze des vereinigten Königreichs Kastilien und Leon. König Alfons (Alfonso) XI. (1312-1350) führte d...

Doblado
Bezeichnung für den südamerikanischen goldenen Doppel-Escudo, der nach der Befreiung von Spanien - also seit etwa 1825 - in den meisten ehemaligen spanischen Kolonien Südamerikas übernommen wurde. Doblados wurden beispielsweise in Argentinien und Ecuador ausgegeben. Die Prägung wurde mit der Einführung der Dezimalw&aum...

Doblenga
Mittelalterliche spanische Billonmünze im Wert von zwei Dineros (daher der Name) im 12./13. Jh., die zur Zeit der Vereinigung der Grafschaft Barcelona mit dem Königreich Aragonien entstand.

Dobler
Geringhaltige Billonmünze auf der Insel Mallorca, die als Doppelstück des Diners (Denars) in der ersten Regierungszeit von Jakob (Jaime) II. (1276-1285 und 1298-1311) eingeführt wurde. Das Gepräge zeigt die Büste des Königs und das Kalvarienkreuz. Später wurde sie als Kupfermünze ausgebracht und hielt sich a...

Doblón
Dublone

Doblón de Isabel
Centen

Doblón Sencillo
Rechnungsmünze zu 60 Reales im altspanischen Währungssystem.

Dobra
1. Nach dem Maravedi der zweite portugiesische Goldmünzentyp überhaupt. Die Dobra soll schon in der Regierungszeit Pedros I. (1357-1367) nach dem Vorbild des französischen Ecu d´or geschlagen worden sein. Unter Fernando I. (1367-1383) wurden zwei Typen ausgeprägt, die Dobra pé terra (auch als Halbstück) und die...

Dobrão
Brasilianisch-portugiesische Goldmünze aus dem 18./19. Jh., die auf der Grundlage ungeheuer reicher Goldfunde (17. Jh.) in der brasilianischen Provinz Minas Gerais geprägt wurde. Nach der Eröffnung der Münzstätte in der Provinzhauptstadt Villa Rica (Münzzeichen M, auch MMMM) 1724 ließ der portugiesische Köni...

Dodekadisches System
Neben dem Begriff Duodezimalsystem Bezeichnung für ein Zählsystem, das die Einheiten in 12 Teile gliedert.

Dodekadrachme
Bezeichnung des silbernen 12-Drachmen-Stücks, der größten antiken Silbermünze aus dem griechisch beeinflussten Kulturkreis. Dodekadrachmen wurden nach attischem Münzfuß (im Gewicht von ca. 51,6 g) von den Ptolemäern in Ägypten geschlagen. Im späten 3. Jh. v.Chr. wurden in Karthago 12-Drachmen-Stüc...

Dodrans
Römische Maß- und Gewichtseinheit, zusammengesetzt aus lat. de quadrans, eigentlich ein Viertel fehlend vom Ganzen, nach dem dodekadischen System also 9/12 oder 3/4. Als Bronzemünze mit dem Gewicht von 9 Unciae oder 3/4 As in der Römischen Republik nur zwischen 125 und 110 v.Chr. für M. C. Metellus und C. Cassius ausgem&uu...

Doepping-Taler
Bezeichnung einer silbernen Medaille im Talergewicht aus dem Jahr 1857. Sie ist nach dem Pächter des thüringischen Ritterguts Uffenhoven, Friedrich Doepping, benannt, der für seine Mitarbeiter eine Auflage von 440 Exemplaren zur 46-Jahr-Feier seiner Pacht schlagen ließ.

Dog(g)
1. Auch Dog Dollar, ist eine Spottbezeichnung aus dem frühen 18. Jh. für die niederländische Handelsmünze, den Löwentaler. Die Bezeichnung entstand in den englischen Kolonien Nordamerikas. Der Löwe auf dem Gepräge des Talers wurde als Hund gesehen. 2. Zeitgenössische Spottbezeichnung aus dem 18./19. Jh. f&uu...

Doge
Bezeichnung des Oberhaupts der oberitalienischen Republiken Venedig (seit 697) und Genua (seit dem 12. Jh.), vom lat. 'Dux' (Führer, Herzog) abgeleitet. Die Dogen von Venedig wurden zwar ursprünglich vom Volk gewählt, die Ausübung der Amtswürde beschränkte sich jedoch auf wenige Patrizierfamilien. Der Kampf um den Tite...

Dogkate
Umgangssprachliche skandinavische Bezeichnung für den Dukaten, der lange Zeit als Handelsgeldmünze umlief.

Dokdo
Kupfermünze des 18./19. Jh.s aus den indischen Fürstentümern Katsch, Navanagar, Porbandar und später auch aus Dschunagadh. 1 Dokdo = 2 Trambiyo. Das Gewicht der Kupfermünze schwankte, je nach Zeit und Ort, zwischen 6,5 und 9 g. Die Stücke zu 1 1/2 Dokda wurden Dhinglo, die häufig geprägten, schweren 3-Dokda-S...

Dolche(n)
Volkstümliche Bezeichnung (auch Dölchlein) aus dem 16. Jh. für die lothringischen Halbgroschen, die auf ihrer Rs. ein so kurzes Schwert zeigen, dass es eher einem Dolch ähnelt.

Domkapitel
Geistliche Körperschaft an einer Bischofskirche, die aus Vikaren, Dignitären (Domprobst) und Kanonikern (Domkapitularen) bestand. Gegenüber dem Bischof hatte es nicht nur beratende Funktion, sondern durchaus eine starke und eigenständige Stellung. Im 12./13. Jh. hatte das Domkapitel sogar das Recht der Bischofswahl. Zwischen dem...

Donativprägung
Numismatische Bezeichnung für Münzen, die eigens zu Geschenkzwecken geprägt wurden und in der Regel nicht für den allgemeinen Geldumlauf gedacht waren. Der Ausdruck leitet sich vom lat. 'donativum' ab, was den seit dem frühen 3. Jh. v.Chr. üblichen Brauch der Feldherrn (später der römischen Kaiser) bezeichnet...

Donativum
Donativprägung

Donaugold-Dukaten
Bezeichnung für die Ausbeutedukaten, die 1756-1830 im Kurfürstentum bzw. Königreich Bayern aus dem Waschgold des Flusses Donau hergestellt wurden. Die Vs. zeigt das Porträt des regierenden Landesherrn, die Rs. den Flussgott mit Quellurne und die Umschrift EX AURO DANUBII (aus dem Gold der Donau). Donaugold-Dukat 1780, Kurf&...

Dong
Vietnamesische Währungs- und Gewichtseinheit. 1 Dong = 10 Hao = 100 Xu (Su). Der Name ist von der vietnamesischen Beschriftung 'Thong Bun' auf den Münzen des 18./19. Jh. abgeleitet, was soviel wie Geld bzw. Kurantmünze bedeutet. Ursprünglich wurde der Dong seit dem Mittelalter als Rundmünze mit viereckigem Loch in der Mitt...

Doppeladler
Bezeichnung des doppelköpfigen Adlers, der als Reichswappen vor allem auf (österreichischen, böhmischen, ungarischen und deutschen) Münzen der Kaiser aus dem Hause Habsburg und auf Münzen aus dem zaristischen Russland zu sehen ist. Doppeladler auf einem habsburger Taler und einem russischen Rubel

Doppelaxt
Auch Doppelbeil, Beilgeld.

Doppelchen
Volkstümliche zeitgenössische Bezeichnung des Kurtrierer Doppelpfennigs (Halbkreuzers) aus dem frühen 18. Jh., später unter dem Beinamen Flimmerchen bekannt.

Doppeldukat
Goldenes 2-Dukaten-Stück, das meist in kleinen Auflagen bis in das frühe 19. Jh. geprägt wurde. In den deutschen Kleinstaaten ließ zuletzt Fürst Karl von Isenburg (1806-1815) 1811 einen Doppeldukaten mit dem Gewicht von 6,98 g unter Verwendung eines Dukatenstempels schlagen, der den Kopf des Fürsten auf der Vs. und da...

Doppelgroschen
Das 2-Groschen-Stück, das seit der Mitte des 17. Jh.s in Brandenburg-Preußen ausgebracht wurde. Die ersten Stücke wurden noch aus 7-lötigem (437,5/1000), nach Einführung des Leipziger Fußes 1690 aus 8-lötigem Silber (500/1000) ausgemünzt. Sie galten 1/12 des Rechnungstalers (24 Groschen) oder 1/16 des Speci...

Doppelheller
Hessische Kleinmünze zu 2 Heller aus dem ausgehenden 16. Jh. 6 Doppelheller = 1 Albus.

Doppelkrone
1. Offizieller Name des goldenen 20-Mark-Stücks, das zwei Jahre nach der Gründung des Deutschen Reichs (1871) bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs (1914) geprägt wurde. 2. Doppelstücke vieler anderer Münzen, die Krone genannt wurden.

Doppelpistolen
Bezeichnung der Doppelstücke der weit verzweigten Familie der Pistolen: Die Doppelstücke des französischen Louis d´or wurden unter der Herrschaft der Bourbonen Louis XIII. von 1640 bis zur Enthauptung Louis XVI. 1793 in Frankreich geprägt. Auch die goldenen 10-Taler-Stücke des 18./19. Jh.s aus den deutschen Münzs...

Doppelschilling
1. Grundlage für die Prägung des Doppelschillings war der Beschluss der Städte Lübeck, Hamburg, Lüneburg und Wismar von 1468, den Doppelschilling als Vereinsmünze des Wendischen Münzvereins im Wert von vier Sechslingen bzw. acht Dreilingen auszuprägen. 12 Doppelschillinge sollten einem (rheinischen) Goldgulde...

Doppelschlag
Ein Prägefehler, der bei der Hammerprägung häufiger auftrat, bei der modernen maschinellen Herstellung der Münzen jedoch seltener geworden ist. Vor allem größere und dickere Münzen, z. B. die Dicktaler, mussten durch mehrmaliges Zuschlagen mit dem Hammer geprägt werden, wenn der Druck des ersten Schlags nich...

Doppelsesterz
Rare antike Bronzemünze, die nur in der kurzen Regierungszeit des römischen Kaisers Trajanus Decius (249-251 n.Chr.) geschlagen wurde. Ihr Durchmesser von 34 bis 38 mm, bei einem Gewicht von 30 g und darüber, weist die Münze als Großbronze aus. Sie erreichte jedoch nicht das doppelte Gewicht des Sesterz. Wie bei den andere...

Doppeltaler
Bezeichnung für das 2-Taler-Stück, das in Form von Dickabschlägen (Dicktaler) oder mittels eigens hergestellter, größer bemessener Stempel hergestellt wurde. Im 17./18. Jh. diente der zweifache Taler vorwiegend zu Geschenk- und Sammelzwecken und befand sich nur in geringen Mengen im Umlauf. Das änderte sich aber mit d...

Doppelvierer
Kleine Silbermünze, die nach dem Beschluss vom 30. November 1498 im oberrheinischen Gebiet des Rappenmünzbundes im Wert von 2 Vierern = 4 Rappen = 8 Stäbler eingeführt wurde. Das Raugewicht des Doppelvierers betrug 1,39 g. Das die Umschrift unterbrechende Zwillingsfadenkreuz auf der Rs. kennzeichnete das Nominal. Im 16. Jh. wurd...

Doppelwährung
Auch Bimetallismus, ist eine Bezeichnung für das System einer Währung, das die Kurantmünzen zweier Metalle (meist Gold und Silber) in einem gesetzlich festgelegten Verhältnis zueinander bewertet. Der Einführung einer Doppelwährung lagen meist wirtschaftspolitische Erwägungen zugrunde, z.B. der Gedanke, Gold kö...

Doppia
1. Ursprünglich Benennung für den goldenen Doppel-Dukaten, der unter Galeazzo Maria Sforza (1466-1476) in Mailand eingeführt wurde. Bei einem Gewicht von 6,9 g wurden diese Stücke in großen Mengen aus fast reinem Gold geschlagen. In der Folgezeit wurden in den meisten italienischen Staaten Doppien in verschiedenen Gewichte...

Doppia Romana
Vatikanische Goldmünze zu 30 Paoli, die Papst Pius VI. (1774-1799) 1776 als Doppelstück im Wert von 60 Paoli (Due Doppie Romane) einführte. Sie wog 10,938 g, das Einfachstück entsprechend 5,469 g (917/1000 fein), und zeigt auf der Vs. einen blühenden Lilienstock, auf der Rs. den auf einer Wolke schwebenden Petrus. Die Pr&au...

Doppietta
Goldmünze zu 2 sardischen Scudi, die unter den Königen von Sardinien und Herzögen von Savoyen Carlo Emanuele III. (1730-1773) und seinem Nachfolger Vittorio Amadeo III. (1773-1796) 1768-1774 geprägt wurden. Ihr Gewicht lag bei 3,21 g (892/1000 fein). Die Doppietta war nur für den insulären Geldumlauf auf Sardinien vorg...

Dornenkronentaler
Seltene Talermünze von Jever ohne Jahresangabe, auch Dornenkranztaler genannt. Sie zählt zu den emblematischen Talermünzen, die Maria von Jever (1536-1575) prägen ließ. Die Benennung geht auf die Rückseitendarstellung einer Dornenkrone zurück, in der Umschrift die Devise VERTRVIB GOD S WE H D V HELP, eine niederd...

Double
Kleine Währungsmünze der Ballei Guernsey, einer Inselgruppe im Ärmelkanal. Neben der gleichnamigen Hauptinsel bilden die Inseln Alderney, Brechon, Herm, Jethou, Lihou und Sark eine autonome Regierung mit eigener Verfassung, die unmittelbar der britischen Krone untersteht. Die Benennung des Münznominals leitet sich von der franz...

Double Eagle
US-amerikanisches goldenes 20-Dollar-Stück, das als Doppelstück des Eagle von 1850 bis 1931 mit verschiedenen Darstellungen des Adlers (engl. eagle) auf der Rs. ausgeprägt wurde, daher der Name.

Double Leopard
siehe Leopard und Florin

Double Lorrain
Französische Kupfermünze, die König Louis XIII. von 1633 bis 1642 in der Münzstätte Stenay für Lothringen (frz. Lorraine) prägen ließ. Sie war eine spezielle Form des Double tournois, ihre Vs. zeigt die Königsbüste, die Rs. die drei bourbonischen Lilien mit der Umschrift DOVBLE LORRAIN (Lothringer ...

Double tournois
Das Doppelstück des Denier tournois, das als Billonmünze von Philipp IV. (1285-1314) eingeführt wurde. Als Kupfermünze zum ersten Mal unter Heinrich III. (1574-1589) ausgeprägt mit der Wertangabe DOVBLE TOURNOIS. Seine letzte Prägung erfolgte im Jahr 1647 unter Ludwig XIV. (1643-1715). Double tournois 1618, Ludwi...

Doubletten
Bezeichnung für doppelt oder mehrfach vorhandene Stücke in einer Sammlung, die vom Sammler meist zu Tauschzwecken benutzt werden.

Doublone
Dublone

Douceurdukaten
Keine Münzen, sondern Donativprägungen, die in Größe und Gewicht dem Dukaten entsprechen. König Ludwig II. von Bayern (1864-1886) ließ die Douceurdukaten als königliche Geschenke bzw. Trinkgelder mit dem Porträt des Königs auf der Vs. und der Krone auf der Rs. prägen.