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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Franc
Bezeichnung dreier verschiedener Münzen in Frankreich: 1. Spätmittelalterliche französische Goldmünzen. Siehe unter Franc d´or. 2. Französische Silbermünze des 16./17. Jh.s. Siehe unter Franc d´argent. 3. Währungseinheit Frankreichs seit der Französischen Revolution. Am 17. April 1795 wurde die...

Franc d´argent
Französische Silbermünze, die 1575 unter Heinrich (Henri) III. (1574-1589) als schwererer Nachfolger des Teston mit einem Raugewicht von 14,188 g (833/1000) eingeführt wurde. Das Münzbild zeigt auf der Vs. das Porträt des Königs, auf der Rs. das H (für Henricus) im Blumenkreuz. Seine Nachfolger ließen weiter...

Franc d´or
Seltene spätmittelalterliche Feingoldmünzen zur Zeit des Hundertjährigen Kriegs (1338-1453), in dessen Verlauf zeitweise nahezu ganz Frankreich von England besetzt war: 1. Der Franc à cheval im Gewicht von 3,885 g war der erste Franc überhaupt und wurde nach einer Verordnung vom 5. Dezember 1360 mit einem Goldgewicht vo...

Franceschino
Die Verkleinerungsform von Francescone bezeichnete die Halbstücke der silbernen Scudi des 18./19. Jh.s in der Toskana.

Francescone
1. Beiname des silbernen Scudo, den Großherzog Francesco I. (1574-1587) in der Toskana einführte. 2. Beiname des silbernen Scudo zu 10 Paoli, den Herzog Franz Stephan von Lothringen (Francesco III.) zu Beginn seiner Regierungszeit (1737-1765) in der Toskana einführte. Auch die nachfolgenden Scudi behielten den Namen Francescone bis...

Franciscus
Beiname des Dizain zu 10 Deniers, der unter dem französischen König Franz (François) I. (1515-1539) geprägt wurde. Der Franciscus zeigt auf der Vs. ein großes F, auf der Rs. ein Kreuz mit 4 Lilien.

Franco
1. Im Jahr 1805 übergab Napoleon Bonaparte seiner Schwester Elisa Bacciochi das in der Toskana gelegene Lucca als Fürstentum. Die Herrscherin veranlasste daraufhin die Prägung von Silbermünzen in Entsprechung zum französischen Franc, die zeitgenössisch Franchi genannt wurden. Auch Silberstücke zu 5 Franchi mit den...

Francofurtia
oder Francofordia ist die weibliche Personifikation der Stadt Frankfurt (Main), auf Vereinstalern und Doppeltalern der Stadt zwischen 1857 und 1866 dargestellt. Sie zeigen auf der Vs. die Büste, zu der die Schauspielerin Janauschek Modell gesessen hat. Der Medailleur August von Nordheim signierte die Münzen mit A. v. Nordheim. Die Signatu...

François d´or
Beiname der Doppeldukaten, die Herzog Franz (François) III. Stephan(e) im letzten Regierungsjahr 1736 für Lothringen prägen ließ. Sie zeigen die Büste des Herzogs auf der Vs., auf der Rs. das gekrönte Wappen, von zwei Adlern gestützt.

Frang
Moselfränkische Bezeichnung für den luxemburgischen Franc, ausgeschrieben auf 5-Francs-Stücken von 1949 und auf Papiergeld der Luxemburger Währung.

Franka Ar
Auch Frang(a) (Ar), war die Münzeinheit Albaniens, die Präsident Amet Zogu (seit 1928 König) im Jahr 1925 als Münzeinheit nach dem Vorbild des Franken der Lateinischen Münzunion einführte. Obwohl Ar eigentlich Gold bedeutet, wurden auch die silbernen 1-, 2- und 5-Franka-Stücke, ebenso wie die goldenen 10- bis 100-...

Franken
Offizielle Bezeichnung für den schweizerischen Franc seit 1850. In Deutschland wurde früher auch der französische Franc als Franken bezeichnet, besonders im Zusammenhang mit der Währung der Lateinischen Münzunion. Auch die saarländischen Münzen von 1954/55, die in Gewicht, Durchmesser und Legierung genau den gleic...

Frankfurter Judenpfennige
Bezeichnung für illegale Kupfermünzen, die zu Beginn des 19. Jh.s im Währungsbereich des rheinischen Guldens, vor allem wohl im Frankfurter Raum in großen Mengen zirkulierten. Die Benennung hat sich durch die Vermutung eingebürgert, die Scheidemünzen seien in der Umgebung Frankfurts von Juden geprägt worden, ein ...

Franklin Cent
Fugio-Cent

Franklin Half Dollar
US-amerikanisches silbernes Halbdollar-Stück zu 50 Cent, das zwischen 1948 den Typ Walking Liberty ablöste. Die Vs. zeigt die Büste Benjamin Franklins (1706-1790), auf der Rs. findet sich die Darstellung der gesprungenen Freiheitsglocke (Liberty Bell). Einige Stücke aus dem Jahr 1955 zeigen einen durch einen kleinen Stempelsprun...

Franz-Joseph d´or
Bezeichnung der österreichisch-ungarischen Goldmünzen im Wert von 8 Gulden (Forint) bzw. 20 Franken und 4 Gulden (Forint) bzw. 10 Franken, die der Doppelmonarch Franz Joseph (1848-1916) in den Jahren 1870 bis 1892 in Frankenwährung prägen ließ. Sie zeigen auf der Vs. den bekränzten Herrscher mit Backenbart. Bereits am...

Franztaler
Auch Franzgeld, war im 18. Jh. die volkstümliche Bezeichnung für den aus Frankreich stammenden Ecu blanc, der in Form der Ecus neufs oder Ecus à six livres und ihrer Teilstücke in der Mitte des 18. Jh. zum Hauptkurantgeld im Westen und Südwesten Deutschlands sowie in Preußen wurde. In der zweiten Hälfte des Jh....

Frauengeld
Bezeichnung für das von den Insulanern der mikronesischen Inselgruppe Yap (Westkarolinen) selbst als 'Yar' bezeichneten Muschelgelds. Es besteht aus den Schalen der Großen Seeperlmuschel, die innen charakteristisch perlmutten glänzen. Sie wurden als Zahlungsmittel und Schmuck genutzt. Das einzigartige Steingeld auf Yap war nur den M...

Frederik d´or
Seltene dänische Goldmünze im Wert von 5 Speciestaler mit einem Raugewicht von 6,64 g (896/1000), die König Frederik VI. (1808-1839) im Jahr 1826 als Doppelstück einführte, ein Jahr später folgten auch Einfachstücke. Sie zeigen av. den Kopf des Königs, rv. die Wertbezeichnung mit Jahresangaben bzw. das gekr&o...

Frederiker
Beiname der schwedischen Caroliner (Carolin) aus der Regierungszeit König Frederiks I. (1720-1751). Die Münze ist nach dem schwedischen König benannt, dessen Kopfbild auf der Vs. zu sehen ist.

Freiberger Zinsgroschen
Groschenmünzen aus dem Silber der Schneeberger Gruben im Erzgebirge, die 1496 und 1498-1500 mit einem Feingehalt von ca. 480/1000 in Freiberg, Leipzig und Schneeberg in großen Mengen geschlagen wurden. Sie wurden zum Vorbild der bedeutenden Freiberger Groschenprägung. Mit dem Antrag auf Erteilung des Bergbaurechts ('Mut') an einem b...

Freies Prägerecht
Das Recht von Privatpersonen, das Währungsmetall vorgegebener Feinheit gegen Erstattung der Prägekosten in Währungsmünzen ausprägen bzw. bei Übernahme der Einschmelzungskosten in Barren zurückverwandeln zu lassen. Von einigen Ausnahmen abgesehen, galt dieses Recht bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs. So hatte z.B...

Freiheitsmütze
Die Mütze der phrygischen Fischer wurde von den Jakobinern während der Französischen Revolution zum Freiheitssymbol erhoben und ist als Kopfbedeckung auf den frühen Centime- und Décime-Stücken zu sehen.

Freimaurermedaillen
Auch Logenmedaillen, wurden auf Ereignisse (Gründung und Jubiläum) und Personen (Ehrung von Stiftern und Meistern) geschlagen, die im Zusammenhang mit Freimaurerlogen stehen. Eine der ersten Freimaurermedaillen wurde 1733 auf Sackville, den Stifter der Loge von Florenz, geschlagen. Obwohl im 18. Jh. viele Großlogen gegründet wu...

Freundschaftsmedaillen
Sammelbezeichnung für Medaillen, die sich in Schrift oder Bild auf die Freundschaft beziehen. Sie entstanden in der Mitte des 16. Jh.s und erlebten ihre Blütezeit im ausgehenden 17. Jh. sowie unter dem Einfluss der Romantik und des Biedermeier auch in der ersten Hälfte des 19. Jh.s. Bekannte Medailleure wie G. Hautsch (Nürnberg)...

Friedenskreuzer
Badische Kupferkreuzer, die Großherzog Friedrich (1872-1907) auf die Friedensfeier von 1871 prägen ließ. Sie zeigen auf der Vs. das gekrönte badische Wappenschild von zwei Greifen gehalten, auf der Rs. einen strahlenden Stern über der Inschrift FRIEDENSFEIER 1871, darunter die Friedenstaube. Baden, Friedenskreuzer 1...

Friedensmünzen und -medaillen
Ausgaben, die den Wunsch nach Frieden ausdrücken oder auf einen Friedensschluss geprägt sind. Erstere wurden am häufigsten während des Dreißigjährigen Kriegs (1618-1648) geprägt (z.B. Nürnberger Friedenswunsch-Dukaten), letztere auf den Westfälischen Frieden (z.B. Schautaler von Münster). Auch im 1...

Friedrich d´or
Bezeichnung für die Pistole (5-Taler-Goldmünze), die unter König Friedrich II. (dem Großen, 1740-1786) eingeführt und deren Prägung von seinen Nachfolgern Friedrich Wilhelm II. 1786-1797), III. (1797-1840) und IV. (1840-1861) weitergeführt wurde. Die Pistolen nach spanischem (Escudo de ouro) und französische...

Friedrich-Franz d´or
Pistolen (5-Taler-Goldmünzen), die Friedrich Franz I. als Großherzog (1815-1827) von Mecklenburg-Schwerin (zuvor Herzog von 1785 bis 1815), in den Jahren 1828, 1831-1833 und 1835 prägen ließ. Die Vs. zeigt den Kopf des Herrschers n. links, die Rs. das bekrönte Wappen mit Jahreszahl und Wertangabe. Es gibt auch Halb- und D...

Friedrich-Wilhelm d´or
Irrtümliche Bezeichnung der Friedrich d´ors, die unter den preußischen Königen Friedrich Wilhelm II., III. und IV. von 1786 bis 1855 geprägt wurden. Da auch die doppelt so schweren Wilhelm d´ors unter Friedrich Wilhelm I. (1713-1740) gelegentlich so bezeichnet wurden, kam es zu Irrtümern.

Friesacher
Beliebte mittelalterliche Silbermünzen, die nach der Stadt Friesach in Kärnten benannt sind. In der Nähe eines Silberbergwerks errichteten dort die Salzburger Erzbischöfe um 1125 eine Münzstätte und begannen den Schlag eines 15-lötigen Silberpfennigs mit einem Durchschnittsgewicht von 1,22 g. Das Münzbild zei...

Friktionsspindelpresse
Weiterentwicklung des Spindelprägewerks durch ein Schwungrad und zwei rotierende Friktionsscheiben, die sich am oberen Ende des Spindels befinden. Sie dienen der Erzeugung des Pressdrucks bei der Prägung. Das sich über ein Gewinde abwärts bewegende Spindel mitsamt Stößel wird dadurch angetrieben. Die Friktionsspindelp...

Fränkische Heller
Sammelbezeichnung für die Ansbacher, Bamberger, Bayreuther und Würzburger kupfernen Heller des 17./18. Jh.s. Wie die Coburger und Saalfelder Heller zirkulierten auch die Fränkischen Heller im Wert eines halben Pfennigs außerhalb von Franken.

Fränkischer Kreis
Zum Fränkischen Kreis des alten Römisch-Deutschen Reichs (Reichskreis) zählen die Münzstände der Bistümer Bamberg, Eichstätt und Würzburg, der Reichsstädte Nürnberg, Rothenburg, Schweinfurt, Weißenburg (am Sand) und Windsheim. Ferner die Markgrafschaften von Brandenburg-Ansbach und -Bayreuth, ...

Fuang
Siamesische Silbermünze nach europäischem Vorbild, die König Chom Klao (Rama IV., 1851-1868) einführte. Der König ließ sie mit der importierten Münzpresse der Firma Taylor & Challen Ltd. (Birmingham) prägen, die er im Jahr 1860 in Bangkok installieren ließ. Damit gehörte das heutige Thailand z...

Fuchs
Auch Foss, sind volkstümliche Bezeichnungen für kupferne Kleinmünzen des 17./18. Jh.s im Gebiet von Nordrhein und Westfalen. Die Benennung leitet sich von der roten Kupferfarbe der Münzen ab. Dazu zählen z.B. die 3-Pfennig-Stücke der Städte Hamm und Soest aus der 1. Hälfte des 17. Jh.s, die bergischen Viertel...

Fugger
Das Geschlecht der Fugger ging aus einer Barchentweber- und Tuchhändlerfamilie hervor, die seit 1367 in Augsburg ansässig war. Jakob I. Fugger gründete das Fuggersche Handelshaus, das bereits unter seinen Söhnen ein bedeutendes Vermögen erwarb. Das Unternehmen engagierte sich im Montanbereich (vor allem Silber- und Kupferbe...

Fugio-Cent
Erste offizielle Münze der Vereinigten Staaten von Amerika (USA), die auf Veranlassung des Kongresses im Jahr 1787 ausgegeben wurde. Zuvor gab es schon Prägungen von Einzelstaaten. Die Kupfermünze zeigt auf der Vs. oben eine Sonne, die ihre Strahlen auf eine Sonnenuhr darunter wirft, Umschrift FUGIO (wörtlich ' ich fliehe', geme...

Fulus
Fels

Fun
Kleines koreanisches Münznominal von 1892 bis 1902. 100 Fun = 1 Yang. Der Typ zeigt av. einen Drachen im Perlkreis und rv. die Wertangabe (in chinesischen Schriftzeichen) im Kranz. Es gibt einige Varianten.

Fundexemplar
Bezeichnung in Auktionskatalogen und in Verkaufslisten für Münzen, die aus Bodenfunden stammen. Ihre Oberflächen weisen gelegentlich Beläge von Schwefel- oder Chlorsilber und Korrosionsspuren auf.

Funduk Altun
Türkischer Haupttyp des Sequino, der als Hauptmotiv auf der Vs. die Tughra trägt. Er wurde von Sultan Achmed III. (1703-1730) eingeführt und im Jahr 1839 n.Chr. vom Piaster abgelöst. Die Funduk Altun tragen auf beiden Seiten eine Kette als Verzierung und wurden auch Zendjirli genannt.

Fura
Tafuli´ae

Füllhorn
Cornucopia

Fünfer
1. Kleine schweizerische Billonmünzen zu 5 Hellern, die in vielen Städten der Schweiz, beispielsweise Bern, Lausanne, Zürich, Solothurn u.a., vom ausgehenden 14. bis ins beginnende 16. Jh. im Wert eines Drittelplappart ausgegeben wurden. Der Berner Fünfer z.B. hatte im Jahr 1496 ein Raugewicht von 0,94 g (277/1000 fein). 2. Be...

Fünferlein
Bezeichnung des fränkischen Halbschillings, der seit 1495 im Wert von 5 Pfennigen geprägt wurde. Sein Gewicht betrug 1,33 g (406/1000 fein). Die Grundlage zur Prägung des Fünferleins legte der neu geschaffene Münzverein zwischen Friedrich von Brandenburg-Franken (1495-1515), Otto Pfalzgraf bei Rhein und Herzog von Bayern so...

Fünfkreuzer
1. Bezeichnung einer Silbermünze, die als Teilstück des Reichsguldiners zu 60 Kreuzern mit der Augsburger Reichsmünzordnung von 1559 geschaffen worden war, aber 1566 wieder abgeschafft wurde. 2. Das 5-Kreuzer-Stück, das nach dem Konventionsfuß von 1753 in Baden, Hessen, Württemberg und in den Markgrafschaften Ansbach...

Fünfteltaler
Bezeichnung für die polnischen und preußischen Achtzehngröscher oder Tympfe.

Fünfzehnkreuzer
Bezeichnung für Sechsteltaler (vom Taler zu 90 Kreuzer) oder Fünfböhmer (vom Böhm zu 3 Kreuzern), die in der 2. Hälfte des 17. Jh.s in großen Mengen geschlagen wurden. Sie dienten in den Kriegen (2. Nordischer Krieg, Reunionskriege, Türkenkriege) zur Truppenbesoldung und Beschaffung von Kriegslieferungen. Ihre Pr...

Fyrk
Bezeichnung für eine schwedische Münze, die zum ersten Mal etwa 1478 als kleine Silbermünze im Wert von einem halben Örtug ausgeprägt wurde. Der Fyrk wurde zu 1/6 Öre (4 Penningar) gerechnet. Der Name leitet sich vermutlich von 'vierken', einer Verkleinerungsform von 'ver' (vier), ab. Die kleine Silbermünze schwan...

Fürstengroschen
1. Die ersten Fürstengroschen wurden wohl zur Regierungszeit des Landgrafen Balthasar von Thüringen (1367-1401) zu 8 Pfennigen ausgegeben. Ihre Vs. zeigt ein Lilienkreuz, die Rs. einen Löwen, die späteren aus der ersten Hälfte des 16. Jh.s den Landsberger Schild. Letztere wurden deshalb auch als Landsberger Groschen oder Sc...

Gabella
Groschenmünze aus dem 16. Jh. zu einem halben Bianco, der in der päpstlichen Münzstätte zu Bologna geprägt wurde. Der Haupttyp zeigt das Wappenschild oder das Brustbild des Papstes auf der Vs. und den Löwen von Bologna auf der Rs.

Gabellone
Päpstliche Silbermünze zu 4 Giuli aus der Münzstätte Bologna. Sie wurde um die Jahrhundertwende des 16./17. Jh.s als das Sechsfache der Gabella geprägt.

Gabelotte
Deutsche Bezeichnung für Cavallotto.

Gajah
Benennung für kleine aus Zinn gegossene Plastiken in Form von Elefanten, die im 18./19. Jh. auf der malaiischen Halbinsel und in Sumatra als Geld benutzt wurden. Der Name stammt aus dem Malaiischen und bedeutet Elefant.

Galerus
Pelzmütze römischer Priester in Form einer Mitra, hergestellt aus der Haut eines geopferten Tieres. Der Galerus ist eine Sonderform des Albogalerus.

Galle, André
(1761-1844)Französischer Medailleur und Kupferstecher, der als Chronist der napoleonischen Zeit in Frankreich gilt. Diesen Ruf erwarb er sich durch zahlreiche Ereignismedaillen, z.B. auf die Krönung Napoleons, die Eroberung Ägyptens und Algeriens, die Überführung der Gebeine Napoleons u.a. Darüber hinaus schuf er eine Reihe gro&s...

Galvanoplastisches Verfahren
Veraltetes Verfahren zur Herstellung von Münzkopien und Medaillen. Mit Graphit bestrichene Negativseiten (Abdrücke) beider Münzseiten werden in ein galvanisches Bad gelegt. Die Anode wird an Kupfer oder Silber befestigt, das sich unter Stromzufuhr auf der gegenüberliegenden Kathode in festen Decken auf die Negative niederschl&au...

Gambar
Bezeichnung für Zahlungsmittel, die als Zinnbarren in Form verschiedener Tierfiguren in den malaiischen Staaten Kedah und Perak umliefen. Sie waren in Gestalt von Elefanten, Fischen, Kampfhähnen, Krokodilen oder Schildkröten gegossen. Je nach Tierart haben die Barren verschiedene Gewichte und Größen.

Garas
Bezeichnung des ungarischen Dreikreuzers.

Garzia
Carzia

Gatteaux
1. Nicolas-Marie Gatteaux (1757-1831) war ab 1773 an der Medaillen-Münze in Paris beschäftigt. Neben Stempelschnitten für Münzen, Jetons, Assignaten u.a. schuf er ca. 300 Medaillen auf die wichtigsten Ereignisse der Zeit. Medaille von Nicolas-Marie Gatteaux auf den Flug des 'Le Lesseles'-Ballons 2. Sein Sohn ...

Gau
Bezeichnung von Muschelgeld, das auf Inseln des Karolinen-Archipels im Umlauf war. Das Material bilden die weißen, rötlichen und gelblich-rötlichen Schalen der Spondylusmuschel. Die rund geschliffenen und in der Mitte durchbohrten Scheibchen mit einem Durchmesser von 10 bis 22 mm wurden der Größe nach auf Schnüre auf...

Gaudiebchen
Volkstümliche Bezeichnung für die dünnen Magermännchen aus Groningen, die am Niederrhein vier Heller galten.

Gaul, Frantz
(1802-1874)Österreichischer Stempelschneider, der um die Mitte des 19. Jh.s eine große Anzahl von Münzstempeln zu österreichischen und ungarischen Prägungen schuf, u.a. die ungarischen Dukaten von 1857 bis 1859. Seit 1866 war er Direktor der Graveur-Akademie zu Wien.

Gaumünzen
Bezeichnung für die Nomenmünzen, die im 1. und 2. Jh. n.Chr. unter den römischen Kaisern in etwa 50 Gauen in Ägypten geschlagen wurden.

Gazetta
Volkstümliche Bezeichnung einer venezianischen Billonmünze des 17./18. Jh.s, die in den Besitzungen Venedigs im östlichen Mittelmeerraum umlief. Die Vs. zeigt den hl. Markus bzw. den Markuslöwen mit dem knienden Dogen, die Rs. Christus. Nach Schrötter entstand der Name nach dem Preis (1 Gazetta) für die erste Zeitung ...

Gebel, Matthes
(um1500-1574)Deutscher Medailleur der Renaissance, der als bedeutendster Vertreter der von der Goldschmiedekunst beeinflussten Nürnberger Schule gilt. Obwohl nur ein Dutzend Medaillen mit der Signatur MG bekannt sind, gilt er als einer der produktivsten Medailleure seiner Zeit. Nach heutigem Forschungsstand werden ihm ca. 350 Medaillen und Schaumünzen...

Geburtstagsmünzen, -medaillen
Dazu zählen Münzen, die aus Anlass des Geburtstags von Herrschern schon seit der römischen Kaiserzeit ausgegeben wurden, z.B. auf Geburtstage der Kaiser Maximian (286-310) und Konstantin der Große (307-337). Im Deutschen Kaiserreich wurden im Jahr 1911 2-, 3- und 5-Mark-Stücke auf den 90. Geburtstag des Prinzregenten Luitp...

Gectoir
Altfranzösisch für Jeton, aber im Sinne von Rechenpfennig gebraucht.

Gedenkmünzen
Sonderprägungen, die auf ihrem Gepräge in Schrift und Bild auf wichtige Ereignisse eingehen oder bedeutende Persönlichkeiten zeigen. Häufig gedenken sie der Geburts- oder Todestage von Musikern, Erfindern, Wissenschaftlern, Schriftstellern usw. oder politischer Ereignisse. Früher wurden sie Denk- oder Jubiläumsmün...

Gefangenenlagergeld
Bezeichnung für Leder-, Papier- und Münzgeld, das in Gefangenenlagern während oder nach dem Krieg an die Kriegsgefangenen ausgegeben wurde. Es diente dem Geldverkehr der Gefangenen untereinander sowie als Zahlungsmittel für die Kantine. Nach Rittmann wurde solches Notgeld schon seit dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763) benu...

gefütterte Münzen
Münzen, deren Kern aus einem minderwertigeren Material besteht als die Oberfläche, die meist eine Edelmetallmünze vortäuscht. Schon in der Antike wurden 'scheinbare' Gold- und Silbermünzen mit Kupfer und Bronze gefüttert. Bronzemünzen hatten bisweilen einen Eisenkern. Bei diesen lateinisch als subaerat bezeichnete...

Gegenreformationstaler
Antireformationstaler

Gegenstempel
Kleine Zeichen, die mittels Stempel oder Punzen auf Münzen aufgebracht wurden. Damit wurden meist Münzen gegengestempelt (kontermarkiert), um ihnen einen (neuen) Wert zu verleihen oder sie entweder für den Umlauf zuzulassen bzw. auszuscheiden. Dazu wurden kleinere Stempel verwendet als bei der Überprägung, die (nahezu) das ...

Gegossene Münzen und Medaillen
Ausdruck zur Bezeichnung von Münzen, die nicht durch Prägung, sondern im Gussverfahren hergestellt wurden. Dabei wurde das flüssige Metall in eine Form oder Doppelform aus Ton, Formsand, Stein oder Gips gegossen. Das Gussverfahren wurde schon in vormünzlicher Zeit zur Herstellung von Zahlungsmitteln (Gerätegeld und Barren) ...

Gehelmter Rijksdaalder
Volkstümliche Bezeichnung für Talermünzen, die als Vorbild des niederländischen Rijksdaalders gelten. Sie zeigen auf der Vs. das Hüftbild eines geharnischten Ritters mit Schwert, auf ihrer Rs. den Provinzialschild. Während des Befreiungskampfes der Niederlande wurde die Münze von 1583 bis 1603 von sechs der sieben...

Gehenkelte Münzen
Bezeichnung für Münzen mit einer Öse (Henkel), die zur Befestigung eines Kettchens an der Münze angelötet wurde, um sie als Schmuck oder Amulett zu tragen. Damit waren die Münzen weitgehend entwertet. Zur Reaktivierung der Münze als Sammlungsstück musste die Öse entfernt werden. Die dabei zurückblei...

Geknitterte Münzen
Numismatische Bezeichnung für meist große Münzen aus dünnem Edelmetall, die aufgrund ihrer geringen Stabilität Knitterfalten aufweisen. Besonders häufig treten solche Falten bei einigen dünnen Brakteaten des Mittelalters auf. Auch Goldmünzen wie Rosenobel oder Schiffsnobel weisen Knickspuren auf, die wohl du...

Gekrätz
Krätze

Geld
Die Frage nach der Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Geldes wurde im Laufe der Geschichte, je nach Entwicklungsstand der Geldwirtschaft und der damit verbundenen Probleme, verschieden beantwortet. Das Geld ist mit der Entwicklung des Tauschverkehrs entstanden und teilt den einseitigen Akt des Naturaltauschs in zwei Akte: den des Kaufs und den d...

Geldersatz
Sammelausdruck für Zahlungsmittel, die als Ersatz für das Geld nur beschränkt verwertbar sind. Dabei handelt es sich vor allen Dingen um Marken und Token. Es gab sie in Form von Belagerungsmünzen oder Notgeld zu Zeiten akuten Geldmangels oder als Gefangenenlager- oder Ghettogeld in ausgegrenzten Teilgemeinschaften. Frühe Pa...

Geldgeschichte
Wissenschaft von der geschichtlichen Entwicklung des Geldes als Zahlungsmittel, der prämonetären Formen des Geldes, der Münzen und des Buch- und Papiergelds. Als Teilgebiet der Wirtschaftsgeschichte liefert sie wichtige Daten über Güter- und Geldströme, Handelsbilanzen usw. Die Geldgeschichte berührt eine ganze Re...

Geldkrisen
Seit jeher ist die Geschichte des Geldes mit einem langsamen Verfall des Geldwertes (schleichende Inflation) verbunden, zu Zeiten der Metallwährungen in Form einer allmählichen, meist unmerklichen stufenweisen Verminderung des Edelmetallgehalts der Münzen. Zeitweise hat sich diese Entwicklung zu einer galoppierenden Inflation beschle...

Geldtheorie
Geldtheorien gibt es schon seit der Antike, als Aristoteles den wesentlichen Grundgedanken des Geldes als Tauschwert aufzeigte. Als im Mittelalter die Fragen nach der Berechtigung des Zinses auftauchten, beriefen sich die Scholastiker bei der Beurteilung des Zinses als Wucher auf die Bibel und, vor allem in Gestalt Thomas von Aquins, auf Aristotele...

Geldwerttheorie
Die Wirtschaftswissenschaftler und Staatsrechtler versuchen schon seit jeher, den Wert des Geldes zu erklären. So entstand eine Anzahl von Theorien, deren Elemente auch untereinander kombiniert wurden: 1. Die Produktionskostentheorie geht davon aus, dass die Produktionskosten des als Geld benutzten Edelmetalls den Geldwert bestimmen. Da der ...

Geldzeichen
Sammelbegriff für prämonetäre Geldformen (Naturalgeld), Münzen und Papiergeld.

Gelegenheitsmünzen, -medaillen
1. Ereignismünzen und -medaillen, die im Gegensatz zu Personenmedaillen auf bestimmte Ereignisse geprägt wurden, bei denen der Anlass und nicht die Person im Mittelpunkt stehen. So z.B. bei Einweihungen von Bauten, Kanälen, Eisenbahnlinien oder bei Erstfahrten und -flügen. Dazu zählen auch Geschichtsmünzen, z.B. auf di...

Gelochte Münzen
Aus verschiedenen Gründen nachträglich angebrachte Lochung bei Münzen, im Gegensatz zu Lochmünzen. Die Lochung kann am Münzrand vorgenommen worden sein, um die Münze als Schmuck oder Amulett zu tragen, oder zur betrügerischen Entnahme von Edelmetall angebohrt worden sein (Beschneidung). Auch wenn die Löcher h...

Gemauerter Wappenschild
Im Gegensatz zum geschindelten Wappenschild Bezeichnung für einen Wappenschild, dessen Teilungslinien enger zusammenstehen als die Spaltungslinien, so dass sich das Bild einer Mauer (aus Backsteinen) ergibt.

Gemeinschaftsmünzen
Sammelbezeichnung für Münzen, die von mehreren Münzherren gemeinschaftlich ausgegeben wurden. Im weiteren Sinn versteht man darunter Münzen, die nach einem gemeinsamen Münzfuß geprägt sind. Die nach dem Konstanzer Vertrag von 1240 geprägten Bodenseebrakteaten tragen beispielsweise als Zeichen des gemeinsamen...

Gemmen
Münzverwandte (paramonetäre) Formen in Bezug auf Gravurtechnik, Ähnlichkeit der verwendeten Instrumente und (teilweise) Thematik. Die Gemmen sind wie der Münzstempel seitenverkehrt gearbeitet. Bei den Griechen galten die Gemmenschneider als gleichrangig mit den großen Meistern der Kunst, wie die Signaturen und literarische...

Genealogie
Historische Hilfswissenschaft als Lehre von der Verwandtschaft der (geschichtlich bedeutenden) Geschlechter. Für die Numismatik ist sie in Bezug auf Geschlechter und Familien, die das Münzrecht ausgeübt haben, von Bedeutung. Genealogische Taschenbücher bieten dazu wertvolle Informationen, für Deutschland bieten die 'Gothais...

Genevoise
Bezeichnung für die Münzeinheit der Genfer Republik (1794-1798), die 1794 im Dezimalsystem zu 100 Centimes = 10 Décimes eingeführt wurde. Die Vs. der Silbermünze zeigt eine weibliche Gestalt mit der Mauerkrone auf dem Kopf n.l., im Abschnitt EGALITE, LIBERTE, INDEPENDENCE (Gleichheit, Freiheit, Unabhängigkeit), Umsch...

Genius
Römischer Schutzgeist, der den Geist eines menschlichen Einzelwesens oder einer Gemeinschaft begleitet bzw. einen Ort beschützt. Seit Nero (54-68 n.Chr.) kommt der Genius als halbnackter oder ganz unbekleideter Jüngling auf Geprägen der römischen Kaiserzeit bis in die konstantinische Zeit im 4. Jh. n.Chr. vor. Eine näh...

Genovino
1. Goldmünze aus Genua, die schon 1149 durch ein Edikt beschlossen, aber erst über ein Jh. später ausgeprägt wurde. Ihre Vs. zeigt ein Kastell, die Rs. ein Kreuz, in der Umschrift CONRADUS. Der Typ des Genovino blieb ebenso beständig wie der des Fiorino von Florenz und des Zecchino von Venedig, fand aber nicht die weite Ver...

Gentil
Kurzbezeichnung für den portugiesischen Goldmünzentyp Dobra gentil. Dobra.

Geographische Personifikation
Abgesehen von einigen Personifikationen von Flussgöttern, Nymphen und Tychen auf griechischen Münzen setzt die Personifikation von Orten eigentlich erst auf Münzen Roms ein. Die bekannteste geographische Personifikation der Antike ist wohl die behelmte Roma, die über Jahrhunderte auf römischen Münzen der Republik- und ...

Georg d´or
Bezeichnung der hannoverschen Pistolen, die seit 1758 unter den Kurfürsten (seit 1814 Königen) von Hannover geprägt wurden. Diese waren in Personalunion auch Könige von Großbritannien. Georg II. (1727-1760) ließ 1758 nur geringe Stückzahlen mit einem Goldgehalt von 6,05 g herausgeben, ebenso Georg III. (1760-182...

George Noble
Sehr seltene englische Goldmünze aus der Regierungszeit Heinrichs (Henrys) VIII. (1509-1547). Der englische König ließ sie in seiner zweiten Münzperiode (1526-1544) prägen, erstmals vermutlich im Jahr 1530. Der Typ zeigt auf der Vs. ein Schiff mit der Tudor-Rose, auf der Rs. den hl. Georg, der hoch zu Ross den Drachen mit ...