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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523
Victoriola
Kleine Victoria-Statuette, die auf römischen Münzen in Händen einer Gottheit oder eines Feldherrn bzw. Kaisers dargestellt wurde. Die Victoriola symbolisierte die sieghafte Kraft ihres Trägers oder spielt auf die militärischen Erfolge des dargestellten Kaisers an. Darstellung der Victoria mit Victoriola auf einem As d...
Viehgeld
Das Viehgeld diente als Teil des Naturalgeldes (aus tierischen und pflanzlichen Produkten) mit der Arbeitsteilung in vielen Frühkulturen von Naturvölkern (vor allem Hirtenvölker) der Übertragung von Vermögenswerten. Es wurde als Wertmesser und Wertmaß, zur Entlohnung von Dienstleistungen, zur Bezahlung von Schulden, S...
Vierchen
Kleinsilbermünzen zu vier Vinkenaugen, die im 15. und zu Anfang des 16. Jh.s von einer Reihe von Städten in Pommern geprägt wurden, auch Vierken genannt. Vier Vierchen entsprachen dem Wert eines pommerschen Schillings. Das Gewicht des Vierchens lag bei etwa 0,5 g oder knapp darunter, seine ursprüngliche Feinheit von 360/1000 fie...
Vierer
Verschiedene Münzen zu vier Pfennigen, Hellern (Haller) oder Stäblern, die vor allem am Oberrhein sowie im süddeutschen und schweizerischen Gebiet seit dem späten Mittelalter geprägt wurden: Die wohl frühesten Vierer stammen aus der Reichsstadt Straßburg, die seit 1397 Vierpfennigstücke im Gewicht von etwa 1...
Vierkaisertaler
Dreikaisertaler
Vierlander
Bezeichnung eines burgundischen Doppelgroschens (Patard), den Philipp der Gute für die vier Provinzen Flandern, Brabant, Hennegau und Holland seit 1434 prägen ließ. Er war damit die erste einheitliche Prägung für die Niederlande. Die Vs. zeigt das burgundische Wappen, Löwe und Kreuz, die Rs. das Langkreuz mit Löw...
Vierpass
Vier nach außen weisende Bögen, die das innere Münzfeld umrahmen. Als Stilelemente der Gotik findet sich der Vierpass noch häufiger auf mittelalterlichen Münzen als der Dreipass. Wenn die runden Bögen von vier nach außen weisenden Spitzen ergänzt werden, spricht man von einem Spitzvierpass. Vierpass a...
Vierschildheller
Bezeichnung von Hohlringhellern, die die rheinischen Kurfürsten von Mainz, Köln, Trier und der Pfalz in zwei Perioden (zwischen 1464 bis etwa 1484 und 1502 bis 1521) prägten. Sie zeigen die vier Wappenschilde der Kurfürstentümer in Kreuzform. Die Schilde der früheren Periode sind schlank und spitz zulaufend gestaltet, ...
Vierschlagpfennige
Verschiedene mittelalterliche Pfennige aus Lothringen, der Schweiz und Süddeutschland, die nicht auf runden, sondern auf rechteckigen oder quadratischen ausgeschnittenen Schrötlingen beruhten. Um den vier Ecken der Münzen eine rundere Form zu geben, wurden sie mit einem Hammerschlag ausgedehnt und stumpf oder zipfelig hoch gebogen. D...
Viertelgulden
Bezeichnung und Wert des 15-Kreuzer-Stücks. Viertelgulden wurden in der 2. Hälfte des 17. und zu Beginn des 18. Jh.s in großen Mengen ausgeprägt, vorwiegend nach dem Leipziger Fuß. Darunter kann der Sammler viele interessante und sogar einige seltene Stücke finden. Der schweizerische Viertelgulden wurde als Örtl...
Vierteltaler
Auch Ort oder Ortstaler (in Mittel- und Ostdeutschland) genannt, war der vierte Teil des Talers, erstmals unter Friedrich III. (dem Weisen) 1507 in Zwickau geprägt. Die Prägung der Vierteltaler war beliebt und nahm erst mit der Ausprägung der Zweidritteltaler oder Gulden ab. Das Viertelstück des Reichstalers war ein 6-Groschen-S...
Vinkenaugen
Auch Finkenaugen, lat. "vincones" oder "parvi denarii slavicales" genannt, sind kleine, geringhaltige Pfennige, die hauptsächlich im 14. und 15. Jh. im mecklenburgisch-pommerschen Gebiet geprägt wurden. Die meist zweiseitig beprägten Pfennige wogen etwa 0,25 g (200/1000 fein). In geringeren Mengen wurden sie auch in der Mark Brandenb...
Vintem
Portugiesische Silbermünze zu 20 Reis, die König Johannes II. im Jahr 1489 einführte. Die Vs. zeigt ein gekröntes Y, die Rs. das portugiesische Wappen. Manuel I. (1495-1521) ließ das Y durch ein M ersetzen, Johann III. (1521-1557) ging wieder zum Y über. Letzterer ließ auch Doppelstücke zu 40 Reis präg...
Virenium
Bezeichnung eines modernen Münzmetalls, das für Münzen der Insel Man seit 1978 verwendet wird. Das zwischen 1978 und 1982 verwendete Virenium besteht aus einem Nickelkern, plattiert mit einer Legierung (Magnimat M) von Kupfer (81%), Zink (10%) und Nickel (9%). Das seit 1983 verwendete Münzmaterial enthält keinen Nickelkern ...
Veld Pond
Seltene goldene Feldmünze im Wert eines Sovereigns, die die Buren während des Burenkriegs im Jahr 1902 in Pigrims Rest (Südafrika) schlugen. Sie zeigt auf der Vs. die Abkürzung ZAR (Zuid Afrikaanske Republik) und die Jahreszahl, auf der Rs. die Wertbezeichnung EEN POND (Pound). Siehe auch Pond.
Velddaalder
Niederländischer Begriff, der in der Bedeutung über den deutschen Ausdruck Feldtaler oder -münze hinausgeht (Feldklippen): Der niederländische Begriff Velddaalder bezieht sich nicht nur auf Silbermünzen, die während eines Feldzugs für die Soldaten geschlagen wurden, sondern auch auf das Notgeld belagerter Stä...
Vellon
Spanisch für Billon. Nach der Pragmatica von Medina del Campo 1497 gab es nur eine Münze, die nicht aus gutem Silber ausgeprägt wurde, die Blanca de Vellon, die im Wert 1/64 des silbernen Real entsprach. Unter Philipp II. begann die Münzverschlechterung, die zur Ausprägung der Reales de Vellon (nur 51% Silbergehalt) fü...
Velloninflation
Siehe Vellon und Inflation
Venezolano
Der Peso wurde unter der Bezeichnung Venezolano zur Münzeinheit der unabhängigen Republik Venezuela. Zunächst wurden dort jedoch hauptsächlich Kupfermünzen ausgegeben, die in der englischen Münzstätte Heaton in Auftrag gegeben wurden. 100 Centavos = 1 Venezolano. Erst im Jahr 1875 entstand ein auf dem Münzfu&...
Venuspfennige
Ein Typ der Rechenpfennige.
Venus
Römische Göttin der Liebe, kommt seit der Republikzeit bis zum ausgehenden 3. Jh. n.Chr. oft auf römischen Münzen vor. Besonders häufig ist sie auf Münzen Cäsars dargestellt. Dieser beanspruchte Venus Genetrix als mythische Ahnfrau (Mutter der Abkömmlinge von Aeneas) seiner Gens (julische Dynastie). Für ...
Venustaler
Hurenkarrentaler
Verdienstmedaillen
Für Verdienste verliehene Medaillen oder Plaketten. Sie wurden meist für patriotische Verdienste um das Vaterland verliehen. Es gab sie aber auch für verdienstvolle Leistungen auf anderen Gebieten, wie z.B. im Bereich der Landwirtschaft. Die Zeit der Verdienstmedaillen begann Anfang des 19. Jh.s. Sie sind verwandt mit den Preismedail...
Vereinstaler
Im engeren Sinn die Talermünzen, die nach dem Wiener Münzvertrag 1857 durch den deutsch-österreichischen Münzverein geprägt wurden. Die Kölner Mark wurde vom Zollpfund zu 500 g abgelöst, aus dem 30 Taler (900/1000 fein) ausgeprägt werden sollten. Im weiteren Sinn wird die Bezeichnung auch auf Talermünzen...
Verfassungstaler
Zwei bayerische Geschichtstaler und eine sächsische Talermünze des 19. Jh.s, die auf die Annahme der neuen Verfassung geprägt wurden: 1. Der bayerische Konventionstaler auf die Annahme der Verfassung vom 26. Mai 1818 zeigt auf der Vs. das Kopfbild König Maximilians I. und auf der Rs. den kubischen Verfassungsstein und die Insc...
Vergolden
Die Feuervergoldung ist eine sehr haltbare, aber teure und hochgiftige Methode, die unter Verwendung von Goldamalgam (Blattgold und Quecksilber) vorgenommen wird. Durch Erhitzen des auf dem zu vergoldenden Stück verriebenen Amalgam verdampft das Quecksilber. Bei der galvanischen Kontaktvergoldung wird das mit einem Aluminiumdraht umwickelte zu...
Vergoldungsspuren
Wertmindernde Goldreste, die beim Entgolden zuvor vergoldeter Münzen übrig bleiben. Die Vergoldungsspuren sind bei kritischen Münzsammlern nicht beliebt. Manchmal erscheint erst durch chemische Reaktion bei der Reinigung einer zunächst einwandfrei aussehenden Münze ein verräterischer Goldschimmer.
Verrufungen
Münzverrufungen
Vergrabungszeit
Die Zeit, zu der ein Schatz vergraben wurde. Bei Münzschatzfunden liegt die Vergrabungszeit immer nach der Prägezeit der jüngsten im Schatz enthaltenen Münze. Diese wird Leitmünze genannt.
Versicherungen
Die kostengünstigste Versicherung für Münzsammlungen bietet die Hausratversicherung, die aber meist nur bis zu einem gewissen Höchstsatz haftet. Manchmal ist auch die Höchstsumme auf Einzelstücke beschränkt und kann bei Verlust eines wertvollen Stücks wesentlich unter dem Wert liegen. Bei Überschreitung ...
Versilbern
Das Versilbern der Münzen erfolgt ähnlich dem Verfahren des Vergoldens: Bei der Feuerversilberung verwendet man Feinsilberblech, bei der Kontaktversilberung Kaliumsilbercyanid und bei der Elektrolyse Silbersalzlösungen.
Verwahrfunde
Geschlossene Münzfunde, die sich in einer Mauer, einem Graben oder einem sonstigen Versteck befinden, meist ist noch ein Behälter erhalten. Der Verwahrfund muss den zuständigen Behörden angezeigt werden.
Verwilderte Aufschriften
Nur schwer oder gar nicht lesbare, sinnlose Münzlegenden, die meist von Analphabeten oder Stempelschneidern gefertigt wurden, die nicht fähig waren, vorgegebene Schriften wiederzugeben. Die Buchstaben wurden entstellt, seitenverkehrt oder in wahlloser Reihenfolge zusammengestellt Viele verwilderte Aufschriften kommen auf barbarischen Nach...
Vesta
Römische Göttin des Feuers, des Herdfeuers, Beschützerin der Familie und eine der wichtigsten Göttinnen des Staatskultes. Ihre Priesterinnen, die Vestalinnen, unterstanden direkt dem Pontifex maximus, ein Amt, das seit Augustus in den Händen der Kaiser lag. Vesta ist erst auf späten republikanischen Münzen dargest...
Vestner
Bedeutende deutsche Medailleure, Vater Georg Wilhelm (1677-1740) und Sohn Andreas (gest.1754), deren Werke nur schwer voneinander zu trennen sind. Georg Wilhelm Vestner wurde 1677 in Schweinfurt geboren und ließ sich nach Ausbildung und ausgedehnten Studienreisen (Chur, Berlin, Weimar) um 1700 in der Freien Reichsstadt Nürnberg nieder. D...
Vexillum
Römische Fahne in Form eines rechteckiges Tuchs, die an einer Querstange befestigt war, die mit dem Schaft der Stange des Feldzeichens verbunden war. Die Vexilla waren vor allem die Standarten der Reiterlegionen oder -manipeln und trugen Namen und Nummern ihrer militärischen Einheit. Einige sind auf Münzen der römischen Kaiserze...
Vacquette
1. Französische Diminutivform von "vache" (Kuh), bedeutet also etwa "kleine Kuh". Die Vacquette in Gestalt einer kleinen Kuh war das Münzzeichen der Münzstätte Pau, in den westlichen Pyrenäen gelegen. Schon im Mittelalter war in Pau, der Hauptstadt von Béarn und Navarre (Navarra), eine Münze eingerichtet. Der M&...
Valuta
Aus dem Italienischen stammendes Fremdwort für Währung, meist in der Bedeutung für fremdländische Währung gebraucht.
Valetudo
Name der römischen Göttin der Gesundheit zur Republikzeit, später Salus genannt.
Valvation
Vom lat. valere (werten) abgeleiteter alter Begriff für die Bewertung von Münzen. Seit dem ausgehenden Mittelalter wurde der Begriff für die Tarifierung (Bewertung) und die Wertverhältnisse der Münzen untereinander bei Geldwechslern und im Kaufmannsverkehr benutzt. An Kreisprobationstagen wurden in sog. Valvationstabellen d...
Variante
Mehr oder weniger geringfügige Abweichungen des Münztyps, die nicht bewusst vom Münzherrn vorgenommen wurden, nennt man Varianten. Als Variante kann z.B. eine Münze desselben Jahrgangs, jedoch mit anderem Münzmeisterzeichen, oder eine leicht veränderte Stellung der Elemente des Münzbilds zueinander bezeichnet werd...
Vatu
Einziges Währungsnominal (ohne Unterteilung) von Vanuatu, früher französisch-britisches Kondominium Neue Hebriden, seit 1980 unabhängig.
U
Kennbuchstabe der Münzstätte Turin unter Napoleon und der französischen Münzstätte Pau, deren Münzzeichen bis ins 18. Jh. eine kleine Kuh (Vacquette) war.
Usurpator
Bezeichnung für Machthaber, die nicht legal, sondern durch Putsch, Revolution oder Verbrechen an die Macht kamen. Einige römische Gegenkaiser werden als Usurpatoren bezeichnet, ebenso wie Wang Mang (9-23 n.Chr.) in China. Einige Zeitgenossen der Französischen Revolution bezeichneten auch Napoleon als Usurpator, da er nicht aus einem ...
Usualalbus, Usualgeld
Im 17. Jh. gebräuchlicher Begriff für Münzen, die nicht nach dem Reichsmünzfuß geprägt wurden und daher nur auf das Umlaufgebiet des jeweiligen Münzherrn beschränkt blieben. Da der größte Teil des im 17. Jh. umlaufenden Kleingeldes nicht nach dem Reichsmünzfuß ausgebracht wurde, machte ...
Urceus
Römisches Pontifikalgerät in Form eines einhenkeligen Krugs, der u.a. dem Weinopfer diente.
Urkantone
Die drei Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden (später in Ob- und Nidwalden getrennt) gründeten 1291 die Eidgenossenschaft und nahmen gemeinsam 1503 in der Münzstätte Bellinzona die Prägung auf. Nach einem Konflikt prägte die Münzstätte zeitweise nur für Uri und Unterwalden und wurde nach der Wiederverei...
Hobo Nickels
Bezeichnung für die durch die Hobos modifizierten Stücke des offiziellen US-amerikanischen 5-Cent-Stückes (Nickel). Die Blütezeit der Hobo Nickels fiel in die Zeit, in der der Typ Buffalo Nickel (1913-1938) umlief. In dieser bewegten Epoche, die den 1. Weltkrieg, die Prohibition, die 'Roaring Twenties' und die tiefe wirtschaftli...
Hochmeister
Das Oberhaupt des Deutschen Ordens (auch Deutschritter- oder Deutschherrenorden; engl.: Teutonic order) in Ostpreußen war Fürst des Deutsch-Römischen Reichs. Kaiser Friedrich II. verlieh Hochmeister Hermann von Salza 1226 neben landesherrlichen Hoheitsrechten in Preußen auch das Münzrecht. Unter Hochmeister Winrich von Kn...
Hochrandpfennige
Neuere Bezeichnung der Sachsenpfennige, da sie formal durch ihren aufgebördelten hohen Rand auffallen. In alten numismatischen Werken wurden sie noch als Wendenpfennige bezeichnet.
Hochzeitsmünzen, -medaillen
Gedenkmünzen, die auf die Hochzeit oder das Hochzeitsjubiläum geprägt wurden. Es gibt solche Prägungen vom Altertum bis zur Gegenwart. Im ausgehenden 16. Jh. kommen Medaillen in Mode, die auf ihrem Gepräge die biblische Hochzeit zu Kana darstellen. Im 17. Jh. wandelt sich das Bild unter dem Einfluss der Sittengemälde d...
Hochzeitstaler
Im weiteren Sinn werden alle Talermünzen, die auf die Hochzeit oder das Hochzeitsjubiläum (meist in den Fürstenfamilien) geprägt wurden, als Hochzeitstaler bezeichnet. Im engeren Sinn sind die Hochzeitstaler aus der Reihe der Glaubenstaler gemeint, die Herzog Ernst von Sachsen-Gotha (1640-1675) auf die Hochzeiten seiner Söh...
Hoedjesschelling
Niederländische Schillingmünze (Hutschilling) zu 6 Stuiver, die zwischen 1672 und 1783 von der Provinz Seeland ausgegeben wurde. Die Rs. zeigt einen Löwen mit Speer, auf dessen Spitze die Freiheitsmütze zu sehen ist.
Hoferzwanziger
Sandwirtszwanziger
Hoffaktor
Bezeichnung für den Leiter einer Faktorei, der im Auftrag des Fürsten die Geschäfte des Hauses leitete. Der Hoffaktor handelte mit Waren und Geld des Fürsten. Er war für den Bedarf des Hofs an Lebensmitteln, Luxusgütern, Kleidung u.a. zuständig und hatte deren Finanzierung sicherzustellen. Das Aufgabengebiet eines...
Hog Money
Bezeichnung des ersten Kolonialgelds, das England etwa 1616 für Nordamerika (auf den Bermudas) ausgab. Die Benennung leitet sich von der Darstellung eines Schweins auf der Rs. ab. Diese Tiere sollen in großen Mengen auf der unbewohnten Atlantik-Inselgruppe vorgefunden worden sein, als Sir George Somers mit seinem Flaggschiff 'Sea Venture...
Hohlmedaillen
Bezeichnung für Medaillen, die nicht durchgängig aus Metall bestehen, sondern innen einen Hohlraum aufweisen. Meist wurden beide Seiten getrennt hergestellt und dann miteinander verbunden (gelötet oder verschweißt). Ein Meister der Hohlmedaille war im 17. Jh. der niederländische Medailleur Pieter van Abeele, der die beide...
Hohlmünzen
Im Gegensatz zu den Dichtmünzen nur einseitig mit einem Stempel geprägte Münzen aus dünnem Blech. Sie haben nur ein Münzbild, das sich auf der Rs. unscharf wiederholt. Zu diesen Geprägen zählen die Brakteaten, Hohlpfennige und Hohlringheller.
Hohlpfennige
Bezeichnung für kleine Brakteaten mit sehr einfachen, aber stark reliefierten Geprägen, die im 14. und 15. Jh. vor allem in Norddeutschland geschlagen wurden.
Hohlringheller
Einseitig geprägte Heller, die mit einem wulstartigen Hohlring umfasst sind. Sie sind im Rheinland vor allem im 15. Jh. verbreitet und werden dort auch Möhrchen genannt. Sie zeigen meist Wappen, im Hohlring häufig Buchstaben oder Beizeichen. Man unterscheidet die alten Hohlringheller des 16. Jh.s von den neuen des 17. Jh.s, die aus r...
Holey Dollar
Gelochte Münzen in Dollargröße, meist spanisch-amerikanische Pesos. Die Benennung leitet sich aus dem englischen 'hole' (Loch) ab. Seit der 2. Hälfte des 18. Jh.s liefen auf den Karibischen Inseln (Westindies) Holey Dollars als Notgeld um. Die wertvollsten Sammlerstücke sind die auch als Ringdollars bezeichneten seltenen S...
Holzgeld
In Europa ist Holz nur in den Notzeiten nach dem Ersten Weltkrieg in einigen deutschen und österreichischen Städten zur Herstellung von Notgeld verwendet worden, z.B. Hadersfelder Notgeld. Die amerikanischen Wooden Nickels sind vorwiegend zu Sammelzwecken hergestellt worden. In China wurden im 18. und 19. Jh. Bambusstäbchen als Bankg...
Holzkirche
Bezeichnung für ein Münzbild auf mittelalterlichen Geprägen, die ein stilisiertes Kirchengebäude zeigen. Die vom karolingischen Tempel-Typ abgeleitete Holzkirche findet sich häufig auf Pfennigmünzen des 10. und 11. Jh.s, vor allem auf Sachsenpfennigen und auf Otto-Adelheid-Pfennigen. Darstellung der Holzkirche au...
Holzmedaillen
Mit großem Druck auf Holz geprägte Medaillen aus der Barockzeit, die meist als kunstvolle Brettsteine für das Damespiel gefertigt wurden (Dambrettsteine).
Hongkong-Dollar
Währungseinheit der britischen Kronkolonie Hongkong (1841-1997) bis heute. Als Zweigstelle der Royal Mint in London war Hongkong 1866-1868 Münzstätte, dort wurden Silberdollars, deren Halbstücke und Stücke zu 1, 5, 10 und 20 Cents geprägt. Die Währungsmünzen Hongkongs sind sowohl englisch als auch chinesisch ...
Honos
Römische Personifikation der (militärischen) Ehre erscheint auf römischen Münzen meist zusammen mit Virtus. Selten allein mit den Attributen Füllhorn und Zweig (oder Zepter) auf Münzen der röm. Kaiserzeit aus dem 2. Jh. n.Chr.
Hoorngulden
Horngulden
Horngold
Bezeichnung für geringhaltige Goldlegierungen, die im Mittelalter gelegentlich zur Prägung von Goldmünzen verwendet wurden.
Horngroschen
Sächsischer Goschentyp, den die Herzöge Ernst und Albrecht gemeinsam mit Wilhelm III. zwischen 1465 und 1469 in Freiberg und Kolditz prägen ließen. Die Münzen zeigen auf der Vs. den behelmten sächsischen Schild, auf der Rs. den thüringischen Löwenschild und den Helm mit Büffelhörnern, wonach der Gr...
Horngulden
Unterwertiger Goldgulden, den der Bischof von Lüttich, Johann von Hoorn (1484-1506), prägen ließ. Das Feingewicht zweier Goldgulden entsprach etwa dem Feingewicht eines rheinischen Guldens; im Rheinland rechnete man im Verhältnis 1:2. Der Feingehalt der Goldmünze lag bei 50% und darunter (10-12 Karat), daher leitet sich de...
Hornsilber
Chemisch Silberchlorid (AgCl), ist eine Salzverbindung, die sich auf Silber bildet. Sie entsteht durch Verbindung von Silber mit Salzsäure, Schmutz und organischen Stoffen. Dadurch bildet sich auf Silbermünzen ein fester graugelber bis dunkelbrauner Belag.
Horoskop
Aus dem Griechischen, wörtlich 'der die Stunde der Geburt ansehende Stern', d.h. der Stern, der in der Geburtsstunde am Osthorizont aufsteigt. In der römischen Kaiserzeit im 2. Jh. n.Chr. verlagerte sich die Bedeutung des astrologischen Begriffs auf schematische Darstellung aller Planeten im Tierkreiszeichen im Hinblick auf die Geburtsstu...
Hosenbandorden
Höchster englischer Orden (Order of the Garter), der 1350 von König Edward III. (1327-1377) zu Ehren des hl. Georg gestiftet wurde. Er besteht aus dem Ordensband, dem Bruststern und einem am linken Knie getragenen Schnallenband mit der französischen Aufschrift 'HONI SOIT QUI MAL Y PENSE' (Ehrlos sei, wer Schlechtes dabei denkt). Band...
Uroboros
Griech. Bezeichnung des Symbols der Unendlichkeit und der Unsterblichkeit, in schlangen- oder drachenähnlicher Gestalt, die sich in den Schwanz beißt, darstellt. Das Motiv stellt den universellen Kreislauf dar, die Kraft, die fortwährend verbraucht und erneuert. Der Uroboros ist in der Neuzeit selten auf Münzen, aber öfter...
Ursulataler
Auch Dreikönigstaler, werden die ersten Guldengroschen von Köln genannt, die zwischen 1512 und 1516 geprägt wurden. Sie zeigen auf der Vs. die Beschützer der Stadt, die Heiligen Drei Könige, und auf der Rs. die Patronin der Stadt, die hl. Ursula, mit ihren Gefährtinnen in einem Schiff, das sie nach Köln hinauf tr&...
Upstalsboom-Taler
Hannoversche Talermünze, die Georg V. (1851-1866) im Jahr 1865 zur 50-Jahr-Feier der Vereinigung von Ostfriesland mit dem Königreich Hannover prägen ließ. Die Münzbezeichnung leitet sich von der niederdt. Bezeichnung Upstalsboom (etwa Aufstellungsbaum) ab. Unter diesem Baum in der Nähe von Aurich nahmen die Friesen im...
Uncia
Der lat. Ausdruck Uncia (Unze) bezeichnete bei den Römern den zwölften Teil eines Ganzen. Die Uncia war zugleich eine Gewichtsbezeichnung und eine Münzbezeichnung. Als Gewicht unterteilte sie das römische Pfund (Libra) in 12 Teile (1 Libra = 12 Unciae), als Münze galt die Uncia 1/12 As (1 As = 12 Unciae). Die Uncia war ihre...
Uncirculated
Engl. Bezeichnung für bankfrisch (siehe Erhaltungsgrad).
Uncialis
Zeitgenössische lat. Bezeichnung von Guldinern, Guldengroschen und früher Talermünzen, da ihr Gewicht etwa einer Unze (nach der Kölner Mark etwa 29,23 g) entsprach.
Ungarischer Dukat
Bekannte ungarische Goldmünze, die auf der Vs. den hl. Ladislaus, auf der Rs. die Madonna zeigt. Der Typ wurde vor allem in italienischen Münzstätten oft kopiert und fand sogar den Weg nach Russland. Im Italienischen wird der Typ als Ungaro oder Ongaro bezeichnet.
Unikum
Auch Unikat, ein Kunstgegenstand oder eine Münze, die nur einmal vorkommt, also den höchsten Grad der Seltenheit erreicht und deshalb meist sehr teuer ist. Ein Unikum ist oft das letzte bekannte Exemplar einer kleinen Auflage. Wenn ein weiteres Exemplar des Typs auftaucht, kann die Münze schon nicht mehr als Unikum bezeichnet werden....
Union latine
Französische Bezeichnung für die Lateinische Münzunion. Die zwischen Belgien, Frankreich, Italien und der Schweiz 1865 getroffenen Vereinbarungen über Gewicht, Gehalt, Form und Umlauffähigkeit der Gold- und Silbermünzen wurde anfangs schlicht Convention monétaire (Münzkonvention) genannt. Da die Sprachen de...
Unite
Englische und schottische Goldmünze, die unter König Jakob (James) I. von England, der als Jakob VI. auch König von Schottland war und in Personalunion beide Königreiche vereinte, im Jahr 1604 in beiden Königreichen erstmals geprägt wurde. Die Münzbezeichnung und die lat. Umschrift FACIAS EOS IN GENTEM UNAM (dt.: ...
Universalsammlung
Sammelgebiet, das alle Länder und alle Zeiten umfasst, keine Münze bleibt ausgeschlossen. Universalsammlungen sind aufgrund der benötigten zeitlichen Beanspruchung und der Höhe der finanziellen Mittel heute den Museen vorbehalten. Privatsammler haben die Möglichkeit, einen Querschnitt repräsentativer Münzen aus al...
Umi Keneta
Dala
Unze
Handelsgewicht in den deutschen Staaten, Österreich und der Schweiz. Das Gewicht der Unze schwankte örtlich analog dem Pfund oder der Mark. Auf Basis der Kölner Mark war 1 Unze = 1/8 Kölner Mark = 2 Lot = 29,227 g. Als Apothekergewicht schwankte die Unze zwischen 29,23 g in Preußen und Sachsen und 35 g in Österreich.
Umlaufsverlust
Der durch den längeren Umlauf entstandene Gewichtsverlust konnte insbesondere bei Edelmetallmünzen recht beträchtlich sein. Dies galt vor allem für reine Gold- oder Silbermünzen, die für den Umlauf eigentlich zu weich waren, oder für ungünstige Legierungen. Bei großem Umlaufsverlust fielen die Münz...
Umschrift
Die Schrift, die längs um den Rand auf der Vs. oder Rs. der Münze läuft. Die Umschriften sind meist nach der Stellung der Buchstaben rechtsläufig, in diesem Falle verläuft die Schrift von links nach rechts, wie wir es gewohnt sind. Seltener verläuft die Schrift von rechts nach links oder rückläufig, wie dies ...
Ulrique
Schwedisches 2-Mark-Stück, das 1719 unter Königin Ulrika Eleonora (1719-1720) geprägt wurde.
Uhlhorn, Dietrich
(1764-1837)Deutscher Ingenieur, Mechaniker und Erfinder des Kniehebelprägewerks, das er 1817 in Grevenbroich (bei Köln) zum ersten Mal baute. Diese Erfindung Uhlhorns wurde ein Jahr später in Düsseldorf vorgestellt und bereits 1820 an der Berliner Münzstätte eingesetzt. An der Londoner Münze experimentierte man seit 1828 mit...
Uber(i)tas
Römische Personifikation der Ergiebigkeit und Fruchtbarkeit, auf Münzen der römischen Kaiserzeit selten dargestellt. Uber(i)tas kommt z.B. als stehende Figur mit Füllhorn und Weintrauben in Händen auf Antoninianen des Kaisers Claudius II. Gothicus (268-270 n.Chr.) vor.
T
Kennbuchstabe der französischen Münzstätte St. Ménéhould (1538-1551), danach von Nantes (1791). Auf Münzen für Deutsch-Ostafrika für Tabora.
Tyche
Ursprünglich war die griechische Glücks- und Schicksalsgöttin wohl eine Göttin und Glücksbringerin der Seefahrer. Später wurde sie an vielen Orten auch zur Stadtgöttin. Tyche ist auf vielen griechischen Münzen zu sehen, sowohl als Ganzfigur mit Füllhorn und Steuerruder als Attributen, wie auch als Kopfbi...
Tympf
Geringhaltiger polnischer Ort (Vierteltaler), der nach dem Münzpächter Andreas Tympf benannt ist, der die Silbermünze nach 1654 auf 1/5 Taler verschlechterte. Die auch Achtzehngröscher genannte Münze erfuhr weitere Verschlechterungen. Sie wurde auch in Preußen geprägt.
Twopence
Englische Münze zu 2 Pence, die meist in Silber, selten in Kupfer (wie der Cartwheel) geprägt wurde. Das Nominal ist besser bekannt als Half Groat (halber Groat) und wurde von Königin Viktoria durch den Threepence verdrängt, im Maundy money allerdings beibehalten.
Tughra
Kunstvoll kalligraphisch verschlüsseltes arabisches Herrschersymbol, das Name und Titel des Herrschers sowie seines Vaters enthält. Die Seldschuken führten die Tughra ein, die auf die asiatische Bogen-Pfeil-Symbolik zurückgehen soll, aber auch als Abdruck der geöffneten Hand (Handsiegel) gedeutet wird. Ihre endgültige ...
Tugrik
Auch Tukhrik oder Togrok, bezeichnet die Währungsmünze der Mongolei. 1 Tugrik = 100 Mongo. Kennzeichen der Gepräge der Mongolei (seit 1925) auf den Vs.n ist das Soyombo-Emblem, ein altes Symbol der Mongolei. Es zeigt oben eine Flamme als Zeichen des Wohlstands, darunter Sonne und Mond als Symbol für ewiges Leben der Nation, zwei...
Turmtaler
Der Salzburger Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau (1587-1612) ließ im Jahr 1593 in Hall (Tirol) eine Talermünze prägen, die auf der Rs. einen von Wellen umtosten Turm zeigt. Die Vs. zeigt den Stiftsheiligen St. Rudpertus über dem Wappen. Die Turmtaler sind in Erinnerung an die Türkenkriege geschlagen, zu denen die erzbi...
Turner
Schottische Kupfermünze zu 2 Pence, die zwischen 1604 und 1697 häufig ausgegeben wurde. Die Vs. zeigt die Krone über gekreuzten Schwertern, die Rs. gekrönte Disteln. 1642 erhielt die Münze den Beinamen Bodle.
Turnose
Auch Turnosegroschen oder Turnos, ist eine Bezeichnung für den franz. Gros tournois und seine Nachahmungen und Beischläge von deutschen und niederländischen Münzständen. Seit dem ausgehenden 13. Jh. wurden Nachahmungen der französischen Groschenmünze geprägt, die sich zunächst noch weitgehend an das M&uu...