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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523
Zloty
Ursprünglich polnische Goldmünze; der Name bedeutet "Goldener" oder "Gulden". Sie wurde erstmals ab der Münzreform 1528 unter König Sigismund I. geprägt. Im 17. Jh. war der Zloty nur Münzrechnungseinheit zu 30 Groszy (Einzahl: Grosz) und wurde gar nicht ausgeprägt. Erst seit der Mitte des 18. Jh.s hat man wieder Z...
Zilveren rijder
Silberner Reiter
Zink
An der Luft leicht oxidierendes Metall, chem. Zeichen Zn. Weil es billig ist, wurde es fast nur in Kriegs- und Notzeiten zur Münzherstellung verwendet. In Deutschland wurden im 1. und 2. Weltkrieg sowie in der Nachkriegszeit bis zur Währungsreform Zinkmünzen geprägt. Auch in Belgien, Frankreich und den Niederlanden verwendete ma...
Zinn
Silbergraues, glänzendes Metall, chem. Zeichen Sn. Zinn in reiner Form ist gegen Oxidationen beständig. Da es sehr weich ist, wurde es in Europa fast nur in Not- und Belagerungszeiten als Münzmetall verwendet. Im Gebiet von Malaya und Indonesien wurden aufgrund der großen Bodenvorkommen Münzen aus Zinn (Pitis) geprägt...
Zinsgroschen
Sächsische Groschenmünzen, mit denen angeblich Zinsabgaben geleistet wurden. Es handelt sich um eine Abart des Meißner Groschens, die nach 1492 bis in das Jahr 1500 geschlagen wurde. Ein Zinsgroschen hatte den Wert von 12 Pfennigen, 21 Groschen gingen auf den rheinischen Goldgulden. Sie wurden in großen Mengen aus neuen Silber...
Ziselierung
Feine Bearbeitung eines Metallstückes mit Meißel, Feile, Stichel oder Punze. In der Medaillenherstellung wird Ziselierung vor allem seit der Mitte des 16. Jh.s oft zur Nachbearbeitung der Oberfläche angewendet, vor allem von unsauber ausgeformten Gussmedaillen aus Bronze. Die Ziselierung erlaubt eine Entfernung von unerwünschte...
Zeus
In der griechischen Antike der oberste der olympischen Götter, Bruder und zugleich Gemahl der Hera. Er galt als Vater und Beschützer vieler Städte und wurde somit sehr häufig auf griechischen Münzen dargestellt, meist mit vollem, lorbeerumkränztem Haar und kräftigem Bart. Seine Attribute waren Blitz, Donnerkeil, S...
Zechine
Deutschsprachige Bezeichnung des venezianischen Zecchino.
Zecchino
Bezeichnung des berühmten venezianischen Dukaten, der, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, unverändert bis zum Ende der Republik Venetien über sechs Jahrhunderte lang (von 1284 bis 1797) geprägt wurde und noch einmal unter Habsburger Herrschaft nach 1797 und 1815 (Lombardei-Venetien). Der Name Zecchino leitet sich von "Zeccha"...
Zeer frai
Niederländische Bezeichnung für den Erhaltungsgrad "sehr schön".
Zehner
Bezeichnung für verschiedene Zehnkreuzer- oder Zehnpfennigstücke: 1. 10-Kreuzer-Stücke nach den Augsburger Reichsmünzordnungen von 1551 und 1559. 2. Das 10-Kreuzer-Stück nach dem Konventionsfuß im 18. Jh. 3. Der sächsische Neugroschen aus dem Jahre 1840; er galt im Gegensatz zum früheren Groschen 10 Pfe...
Zehnersystem
Dezimalsystem
Zeichen
Andere Bezeichnung für Marken und Token.
Zeitrechnung
Neben unserer Zeitrechnung, welche die Jahre vor und nach Christi Geburt zählt (christliche Ära), waren und sind auch zahlreiche andere Zeitrechnungen üblich. Einige Zeitrechnungen beginnen mit der Erschaffung der Welt. Dieser Zeitpunkt liegt nach jüdischer Zeitrechnung umgerechnet am 7. Oktober 3761 v.Chr., die Byzantiner rechn...
Zentralloch
Lochmünzen
Zentralpunkt
Erhabener oder vertiefter Punkt in der Mitte der Münzplatte, der als Besonderheit einiger antiker Großbronzen auftritt, z.B. bei Münzen der Ptolemäer, Seleukiden u.a. Der Zentralpunkt ist nicht auf die Prägung, sondern auf die Gußform der Bronzemünze zurückzuführen. Mit Hilfe des Zentralpunktes konnten...
Zer Mahbub
Türkische Goldmünze seit 1711, mit dem Altun vergleichbar. Danach etwa 100 Jahre in Umlauf. Der Name bedeutet "schönes Geld".
Zepter
Auch: Szepter. In der Antike war der lange Stab (griechisch skeptron = Stab) Zeichen der Macht von Göttern, insbesondere des Zeus. Als solches wurde das Zepter häufig auf griechischen und römischen Münzen abgebildet. Im Mittelalter war das Zepter wesentlich kürzer. An der oberen Spitze konnten verschiedene Embleme angebrach...
Zettelbanken
Kreditinstitute (Bank), die zur Ausgabe von Banknoten (Zetteln) berechtigt waren. Sie entstanden im 17./18. Jh. in Großbritannien und Schweden (1656 wurde die Stockholms Banco gegründet). In der zweiten Hälfte des 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jh.s waren sie besonders in Schottland und England verbreitet. Die Zettelbanke...
Zar
Von lat. Caesar abgeleitet, slawischer Herrschertitel, in Bulgarien 917 n.Chr. von Simeon I. eingeführt. Auch einige serbische Fürsten des 14. Jh.s führten den Zarentitel. Von 1908 bis 1946 bezeichneten sich die bulgarischen Herrscher erneut als Zaren. In Russland ließ sich erstmals 1547 der Großfürst von Moskau, Iwa...
Zahngeld
Aus den Zähnen von Säugetieren hergestellte vormünzliche Zahlungsmittel, die in verschiedenen Gebieten Amerikas, Neuguineas, auf den Fidschi-Inseln, den Salomon-Inseln, den Gilbert-Inseln und anderen Inseln der Südsee als Geld, Wertobjekte oder zu Schmuckzwecken eine Rolle spielten. Einzeln und in kleinen Mengen dienten sie als ...
Zaine
Die für die Münzprägung vorgesehenen länglichen barren- oder stangenförmig gegossenen Rohlinge des Münzmetalls, aus denen die Münzplatten ausgestanzt werden. Früher hat man mit Hämmern und Streckwerken die Zaine auf Münzdicke gebracht. Dann wurden die Schrötlinge mit der Stückelschere abge...
Zainhaken
Münzmeisterwerkzeug, das bis zum ausgehenden 18. Jh. verwendet wurde. Es waren Eisenstangen mit einem Haken zum Handhaben der glühenden oder heißen Zaine. Zainhaken waren auch Zeichen des Münzmeisters und wurden als solche oft auf Münzen abgebildet, zumeist in Verbindung mit dessen Namenskürzel.
Zainprobe
Auch Stockprobe, ist eine Probe zur Überprüfung der Legierung der gegossenen Zaine oder der fertigen Münzen. Stock- oder Zainproben nennt man auch die Probestücke, die früher in ein Papier geschlagen, versiegelt und in einer Fahrbüchse aufbewahrt wurden, um sie zur amtlichen Kontrolle von Gewicht und Legierung auf Krei...
Zaire
Währungseinheit in Zaire (ehemals Belgisch Kongo) seit 1967. 1 Zaire = 100 Macuta.
Zalat
Bronzemünze aus Jemen, geprägt von 1925 bis 1928. 160 Zalat = 80 Halala = 40 Buqsha = 1 Riyal. Diese kleinste jemenitische Münze ist heute nur noch schwer zu finden und entsprechend teuer.
Zaponierung
Das Überziehen der Münzen mit Zaponlack, um sie vor Anlaufen und Korrosion zu schützen, bezeichnet man als Zaponierung. Der Lack ist farblos und bei ganz dünnem Auftragen unsichtbar. Die Münzen werden angeklammert und zunächst mit einer Hälfte in verdünnten Zaponlack eingetaucht. Diese Hälfte muss zun&au...
Y
Münzbuchstabe auf mittelalterlichen Münzen für Eisenach (YSEN) sowie für Bourges (Frankreich) im Zeitraum von 1539 bis 1772.
Yuzluk
Türkisches 2 1/2-Piaster-Stück im Wert von 100 Para, das 1789 unter Sultan Selim III. (1789-1807) als Silbermünze im Gewicht von 32 g (465/1000 fein) eingeführt wurde. In der Regierungszeit Sultans Mahmud II. (1808-1839) wurde der Yuzluk seit 1829 als Billonmünze im Gewicht von etwas über 7 g (220/1000) mit fallendem S...
Yirmilik
Bezeichnung des türkischen 20-Para-Stücks abgeleitet von türkisch yirmi (zwanzig). Siehe Para.
Yuan
Schon früher war Yuan das chinesische Zeichen für Münze und wurde zur Bezeichnung des Dollars, der in China seit dem ausgehenden 19. Jh. geprägt wurde (erste regelmäßige Prägung seit etwa 1897). 1 Yuan = 100 Cents = 1000 Käsch. Die meisten Dollar-Münzen der Kaiserzeit zeigen auf den Vs.n einen Drachen u...
Yen
Japanische Münz- und Währungseinheit, die in der Meiji-Ära unter dem Tenno (Kaiser) Mitsuhito (1868-1912) als modern geprägte Rundmünze im Dezimalsystem (nach europäisch-amerikanischem Vorbild) eingeführt wurde. 1 Yen = 10 Rin = 100 Sen. Der Yen wurde zunächst nach dem Vorbild des US-Dollars als Silbermü...
X
Münzbuchstabe der französischen Prägestätte Villefranche von 1539 bis 1578, danach von Amiens (1579 bis 1836).
Yang
Koreanische Münze im Zeitraum von 1892 bis 1902. 1 Yang = 100 Fun.
Xer
Auch Xr., war die Abkürzung für Kreuzer, die sich u.a. auf deutschen Münzen, in Urkunden, Rechnungen und Preislisten findet.
Xerafim
Roh geprägte Kolonialmünze Portugiesisch-Indiens (Goa, Diu), die von 1570 bis 1871 geprägt wurde. Die Silbermünze wog ursprünglich etwa 19 g (17,5 g Silber), fiel aber bald im Gewicht auf knapp 5,5 g in der Mitte des 18. Jh.s. Ihr Wert war 300 Reis (ursprünglich 360 Reis) oder eine halbe Rupie. Es gibt verschiedene Typ...
W
Kennbuchstabe der französischen Münzstätte Lille (1694-1836).
Wyon
Außergewöhnliche englische Stempelschneider- und Medailleurdynastie, die im 19. Jh. die Szene der Medaille und Münzprägung beherrschte und darüber hinaus auch viele Münzstempel für die englischen Kolonien schnitt. Der Gründer der englischen Medailleursfamilie war Peter Georg Wyon (1710-1744), der bereits f&u...
Wucherformen
Bei vormünzlichen Zahlungsmitteln wie Geräte-, Schmuck- oder Waffengeld treten Prunk- oder Wucherformen auf, d.h. die Form der als Zahlungsmittel verwendeten Objekte ist überdimensioniert. Der Grund für diese Wucherformen ist nicht genau bekannt, Prestigestreben oder der Versuch einer Werterhöhung werden vermutet. Bei Kulto...
Wurfmessergeld
Zum Waffengeld zählendes Zahlungsmittel, das in Zentralafrika (vor allem im Kongobecken) verbreitet war. Das Wurfmesser war eine gefährliche, aber wohl auch eine lebensnotwendige und wertvolle Waffe, die sich zum Zahlungsmittel entwickelte. Es gibt verschiedene Formen und Typen des Wurfmessergeldes, häufig kommen monströse Wuche...
Won
Koreanische Münzeinheit von 1902 bis zur Umwandlung in eine japanische Provinz 1910. 1 Won = 100 Chon. Zwischen 1905 und 1907 wurden silberne Halbstücke geprägt sowie goldene 10- und 20-Won-Stücke (1906-1910), die sehr selten und teuer sind. Sowohl Nordkorea (1959) wie auch Südkorea (1962) nahmen die Münzbezeichnung wi...
Wood´s Hibernia Tokens
Von William Wood in Bristol geschlagene Kupfertokens, die ursprünglich für den Umlauf in Irland vorgesehen waren. Es waren Halfpennies und Farthings, die auf den Vs.n die Königsbüste, auf den Rs.n die Hibernia (weibliche Personifikation Irlands) zeigen. Sie lösten einen Skandal aus, da die Legierung nur ein Achtel des erfor...
Woshele
Wurfmessergeld
Wormser Rentengeld
Nach der Kipper- und Wipperzeit gab die Verwaltung für städtische Einnahmen, die Rentkammer der Stadt Worms, reichlich Kleingeld heraus, das die Aufschrift Rentengeld oder abgekürzt R.G. trug. Es handelte sich um Pfennige und Weißpfennige, die für Regalien wie Zoll, Münze und Jagd dienten. Stadt Worms, Rentengel...
Wiener
Drei Brüder, Jacques (1815-1899), Leopold (1823-1891) und Charles (1832-1888), die sich allesamt als Medailleure betätigten. Jacques, der älteste der Brüder, ging nach seiner Lehrzeit in Aachen über Paris 1839 nach Brüssel und schnitt dort eine große Menge von Medaillen, bis ein Augenleiden seinem Schaffensdrang ...
Wiener Pfennig
Mittelalterliche Pfennigmünze aus Wien, die vom 13. bis zur Mitte des 15. Jh.s aus konstant gutem Silber geprägt wurde. Über den österreichischen Raum hinaus bis nach Bayern im Norden und Florenz im Süden spielte der Wiener Pfennig die Rolle einer Leitmünze und wurde im Handel gerne angenommen. Aufgrund der häufig...
Wilder Mann
Sagengestalt des Harzes, ein furchterregender Riese, behaart und fast nackt, nur mit einem Eichenkranz als Lendenschurz bekleidet, der in der Hand einen ausgerissenen Baum trägt. Ähnliche Sagengestalten (Faune und Silvane) kommen in allen Teilen der Welt vor, z.B. der "einäugige Zyklop" der antiken griechischen Sagen oder Rübeza...
Wilhelm d´or
1. Preußische Goldmünze (Doppelpistole), die im Jahr 1737 von Friedrich Wilhelm I. (1713-1714) eingeführt wurde. Sie löste die seit der 2. Hälfte des 16. Jh.s geprägten Dukaten ab. Die Stücke zeigen auf den Vs.n die Büste des preußischen Königs, auf den Rs.n den preußischen Adler im Rundschi...
Witten
Silbermünze zu 4 Pfennigen, die zuerst von den Hansestädten, die dem Wendischen Münzverein angehörten, im 2. Drittel des 14. Jh.s geprägt wurde. Der Name leitet sich von der "weißen" oder hellen Farbe ab, die sie aufgrund des relativ hohen Silbergehalts annahm (ähnlich wie bei den Bezeichnungen Weißpfennig ...
Whan
Koreanische Münzeinheit von 1892 bis 1902. 100 Fun = 1 Yang, 1 Yang = 5 Whan. Der Whan wurde als Großsilbermünze im Gewicht von 26,95 (900/1000) nur im Jahr 1893 ausgeprägt. Ein Jahr zuvor erschien eine Silbermünze in demselben Gewicht und derselben Feinheit. Diese trägt die Wertbezeichnung 5 Yang.
Wechsel
An bestimmte formale Vorschriften gebundene schriftliche Zahlungsversprechen, die an einem anderen Ort eingelöst wurden. Wechsel waren schon im 12. und 13. Jh. auf Messen der Champagne in Gebrauch. Im 14./15. Jh. entwickelte sich der "gezogene Wechsel" (Tratte), wobei der Auftragsteller, der den Wechsel verkaufte, auf seinen Bankier "zog". Der...
Weckeler
Bezeichnung der pfälzischen Weckenschildpfennige des 14. und 15. Jh.s, die einen Weckenschild (mit langgezogenen Rauten) zeigen.
Wechseltaler
Sächsische Talermünzen, die unter Kurfürst Johann Georg 1670 speziell nach burgundischem Münzfuß (861/1000 fein) geprägt wurden und nicht nach dem landesüblichen Zinnaischen Münzfuß. Da die sächsischen Zweidritteltaler im Handel gegenüber den nach dem Burgundischen Fuß kursierenden Tale...
Weidenbaumtaler
Bezeichnung einer Reihe von hessischen Talermünzen, die Landgraf Wilhelm II. von Hessen-Kassel (1627-1637) prägen ließ. Sie sind nach der Rückseitendarstellung eines von Blitzen und Sturm gebeugten Weidenbaums benannt, der unter den Strahlen Gottes steht. Die lat. Umschrift lautet DEO VOLENTE HUMILIS LEVABOR (Wenn Gott will, we...
Weigand, Emil
(1837-1906)Deutscher Medailleur und Stempelschneider, der seit 1866 an der Berliner Münze arbeitete und nach 1887 als Chefgraveur viele Stempel für Münzen des deutschen Kaiserreichs unter Wilhelm I. und II. schnitt. Außerdem stellte er Stempel für die Münzen deutscher Kolonien (Deutsch-Ostafrika und Neuguinea) und für einig...
Weltliche Herren
In der Literatur, in Auktionskatalogen und Lagerlisten häufig benutzter Begriff für weltliche Fürsten und Souveräne zur Unterscheidung von der prägeberechtigten Geistlichkeit (Päpste, Fürst- und Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte, Domkapitel) und den prägenden Städten. Zu den weltlichen Herren ge...
Wendenpfennige
Veraltete Bezeichnung für die mittelalterlichen Sachsenpfennige des 10./11. Jh.s, die in Funden vom niedersächsischen Raum bis nach Polen vorkommen. Früher glaubte man, sie wären von den Wenden geprägt worden, da ihre Herkunft schwer erkennbar war und vielleicht auch aufgrund ihrer etwas merkwürdigen Randgestaltung (be...
Wendentaler
Talermünze der Stadt Lüneburg von 1541 im Wert von 2 Mark, die auf einer Seite die Wappen der Städte Rostock, Stralsund und Wismar, auf der anderen Münzseite die Wappen von Hamburg, Lübeck und Lüneburg zeigt. Die Städte zählten alle (zumindest zeitweise) zum Wendischen Münzverein.
Werk
Alter münztechnischer Ausdruck für den gesamten Schmelzansatz eines Tiegels, zu dem neben den Münzen auch noch der ganze Abfall zählte, wie z.B. die durch das Ausschneiden der Zaine entstandenen Zaingitter. Das Werk musste auf seinen Feingehalt hin überprüft werden, damit der vorgeschriebene Münzfuß eingehal...
Werpgeld
Niederdeutscher Ausdruck für Rechenpfennige.
Wermuth, Christian
(1661-1739)Der produktivste deutsche Medailleur und Stempelschneider des Barock und Rokoko, der nach seiner Ausbildung als Medailleur und Graveur in Dresden 1685 eine Anstellung an der Münze des Grafen von Schwarzburg-Sondershausen fand. Dort arbeitete er schon für den Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg, der ihn 1688 an die Münze nach Gotha hol...
Wertpapier
Aktie
Wertangaben
Wertangaben sind zur Unterscheidung der Wertstufen von Bedeutung, vor allem, wenn Münzen in vielen verschiedenen Stückelungen vorkommen. So denken wir heute, aber ein Rückblick auf die europäische Münzgeschichte zeigt, dass Wertangaben nur selten und erst spät für notwendig gehalten wurden. Das Erkennen des Werts ...
Wespentaler
Auch Mückentaler genannt, setzt die Reihe der emblematischen Talermünzen fort, die Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel auf den Streit mit einigen Adligen seines Landes prägen ließ. Er folgte dem Rebellen-, Lügen- und Wahrheitstaler im Jahr 1599, nachdem Kaiser Rudolf II. die gegen den Herzog rebellier...
Waffengeld
Vormünzliche Zahlungsmittel, die es schon in prähistorischer Zeit gab. Man vermutet, dass es Axt- und Beilgelder schon in der Stein- und Bronzezeit gab. Nicht jede Waffe wurde zum Zahlungsmittel, sondern nur bestimmte für diesen Zweck ausersehene Stücke, meist wertvolle und/oder über einen längeren Zeitraum gebräu...
Wahrheitstaler
Bezeichnung des Talers von 1597/98, den Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel - wie die vorausgegangenen Rebellen- und Lügentaler - anlässlich der Auseinandersetzung mit den Adligen schlagen ließ, die ihn vor dem kaiserlichen Gericht anklagten. Die Talermünze ist nach der Darstellung der stehenden, nackten P...
Wallfahrtsmarken, Wallfahrtspfennige
Kleine münzähnliche Zeichen oder Marken, die zum Andenken an Wallfahrtsorte oder als Weihemünzen an Pilger veräußert wurden. Siehe auch Pilgerpfennige.
Walzenwerk
Auch Walzenprägewerk, diente zur Streckung von Zainen und zum Prägen von Münzen. Das Walzenwerk funktionierte nach dem Prinzip zweier gegeneinander rotierender Walzen in Längsrichtung, in die zur Prägung mehrere Prägematrizen eingraviert waren. Die Prägung erfolgte durch das Durchwalzen der Zaine durch die gegenei...
Wanzen
Spottbezeichnung für geringwertige Pfennige aus Billon, die im 18. Jh. in Brandenburg-Bayreuth geprägt wurden.
Wampum
Muschelgeld der nordamerikanischen Indianer, das von der Ostküste bis zu den großen Seen umlief. Aus den weißen, purpur oder blau schimmernden Schalen der Muschel Venus mercenaria wurden rundliche Scheibchen geschliffen, die gelocht und auf Tuch- oder Lederstreifen aufgenäht wurden. Es gab verschiedene Sorten von Wampum, die a...
Wappen
Farbiges und ursprünglich unveränderliches Abzeichen, das eine Person, ein Geschlecht und eine Körperschaft oder eine Institution repräsentiert. Das Wort ist von Waffen (mittelhochdeutsch wafen) abgeleitet (engl. arms, frz. armes), wobei die wichtigsten Schutzwaffen des Mittelalters, der Wappenschild (bei modernen Münzbesch...
Wappenmantel
Mantel- oder vorhangähnliche Drapierung, die den Wappenschild umgibt. Der Wappenmantel kam im 17. Jh. in Frankreich auf und findet sich seitdem auf Wappendarstellungen vieler Münzen, vereinzelt sogar bis ins 20. Jh.
Wappenschild
Bei Münzbeschreibungen ist es üblich, den Wappenschild einfach als Wappen (engl. arms, frz. armes) zu bezeichnen. Bei der Angabe der Felder muss der häufig vorhandene Mittelschild (Pfahl- oder Herzschild) extra gezählt werden. Im Gegensatz zur heraldischen Zählung (vom Schildhalter aus) werden in der (modernen) Numismatik ...
Wardein
Münzbeamter, dem früher die Überwachung des vorschriftsmäßigen Münzbetriebs, insbesondere die Überwachung der Qualität des Prägeguts auf Gewicht und Feingehalt sowie die Kontrolle über den Münzmeister oblag. An einigen Münzstätten fiel auch die Verwahrung von Münzstempeln und de...
Warin, Jean
(1604-1672)Berühmter französischer Stempelschneider und Medailleur flämischer Herkunft, der das Münzwesen Frankreichs neu ordnete. Sein Name taucht auch in der romanisierten Schreibweise "Varin" auf. Nachdem Nicolas Briot die Pariser Münze im Jahr 1625 in Richtung England verlassen hatte, gelang es dem münztechnisch interessiert...
Warou, Daniel
(1674-1730)Berühmter Medailleur, Münzgraveur und Münztechniker schwedischer Herkunft, der zwischen 1699 und 1629 an der bedeutenden Münzstätte Kremnitz arbeitete. Seine Bedeutung für die ungarisch-österreichische Münze ist vielleicht vergleichbar mit der Bedeutung, die Jean Warin in Frankreich zukommt. Warou führte...
Wasa-Garbe
Wappen des schwedischen Geschlechts der Wasa, die 1523 durch Gustav I. Wasa (1523-1560) erblich auf den schwedischen Thron kamen. Ihm folgten Erich XIV.(1560-1568), Johann III. (1592-1599) und Sigismund (1592-1599), der seit 1587 bereits König von Polen war, aber wegen seiner katholischen Politik von der protestantischen Opposition in Schweden...
Washington Pieces
Token mit dem Porträt George Washingtons, die mit Jahresangaben von 1783 bis 1795 versehen sind, teilweise aber erst später ausgegeben wurden. Sie beziehen sich auf die erst kurz zuvor gewonnene Unabhängigkeit der USA und zeigen den 1. Präsidenten (1789-1797) u.a. als General und Freiheitshelden mit Lorbeerkranz. Teilweise ersch...
Washington Quarter
Typ des von John Flanangan entworfenen US-amerikanischen Viertel-Dollarstücks (Quarter Dollar), benannt nach dem Kopfbild des 1. Präsidenten der Vereinigten Staaten, George Washington (1789-1797) auf der Vs. Die Rs. zeigt den Weißkopf-Seeadler mit ausgebreiteten Flügeln, eine Schriftrolle in den Klauen. Der Typ war als silberne...
Wass, Molitor & Co.
Die aus Ungarn stammenden Auswanderer S. C. Wass und A. P. Molitor gründeten ihre private Prägeanstalt 1852 in San Francisco. Sie prägten Goldstücke zu 5 und 10 Dollars, vermutlich weil Goldmünzen in kleineren Werten zu dieser Zeit fehlten (wie aus zeitgenössischen Presseberichten zu entnehmen ist). Im Jahr 1855 gaben ...
Waterloo-Taler
Gedenkmünze des Königreichs Hannover im Fuß des Vereinstalers aus dem Jahr 1856, die an den 50. Jahrestag des endgültigen Siegs der Allianz über Napoleon Bonaparte bei Waterloo (1815) erinnert. Der Taler soll den Veteranen bei der Auszahlung der Militärpension ausgehändigt worden sein. Die Vs. zeigt das Kopfbild ...
Wa-Do-Kai-Ho
Auch Wa-Do-Kai-Chin, sind die ersten eigenen japanischen Münzen, die vermutlich im ersten Jahr der Epoche Wado (708 n.Chr.) unter der Regierung der Kaiserin Genmyo eingeführt wurden. Die gegossenen Münzen ähneln in Stil, Größe und Gewicht zeitgenössischen chinesischen Münzen der Tang-Dynastie. Sie werden nac...
Vs.
Abkürzung für die Vorderseite (Avers) einer Münze.
V
Kennbuchstabe der Münzstätten Turin (16. Jh.) und Troyes (seit 1698) auf französischen Münzen; ferner der Münzstätte Venedig unter den Habsburgern (1797, 1815-1866) und der spanischen Münzstätte Valencia (seit 1497).
Vreneli
Volkstümliche Bezeichnung des goldenen 20-Franken-Stücks der Schweiz, das nach einem Entwurf von Fritz Landry gestaltet wurde. Die Vs. zeigt das Kopfbild eines Mädchens (nach Françoise Kramer geb. Egli) mit einer Edelweißkette. Die Rs. bietet den Wappenschild (mit Schweizerkreuz), Wertangabe und Jahreszahl. Das Goldst&uu...
Voyager Dollar
Kanu-Dollar
Votivfunde
Von lat. "votum" (Gelübde, Opfer) abgeleitet, Münzfunde als Gabe, Opfer oder Weihegeschenke (für Götter), die an speziellen Stätten dargebracht wurden. Typische Orte für Votivfunde sind Brunnen (Brunnenfunde) und (heilbringende) Quellen (Quellenfunde), die Nymphen, lokalen Schutzgeistern oder Schutzpatronen geweiht war...
Vorderseite
Auch Avers (abgekürzt Vs. oder Av.) ist die Hauptseite der Münze, die das Bild des Münzherren oder Herrschers, dessen Wappen oder Monogramm trägt. Auch kann ein anderes Symbol oder Merkmal, aus dem die Münzhoheit der Stadt, des Staats oder des Münzherren hervorgeht, diese Rolle übernehmen. Bei antiken Münzen ...
Vorbeschickung
Zusatz an Kupfer zum Edelmetall, um beim Schmelzen die vorgeschriebene Legierung zu erhalten. Bis ins 18. Jh. bedeutete die Vorbeschickung nur den Zusatz an Kupfer, der erfahrungsgemäß zugesetzt wurde, um den Abgang beim Verbrennen und Sieden (insbesondere beim Weißsieden) auszugleichen. Dementsprechend war die Nachbeschickung der ...
Volksmedaillen
Im Gegensatz zu den künstlerisch anspruchsvoll gestalteten Medaillen erhebt die Spezies der im Durchmesser oft kleineren Volksmedaillen keine künstlerischen Ansprüche. Sie entwickelte sich in der ersten Hälfte des 18. Jh.s vor dem Hintergrund des untergehenden Absolutismus, sieht man einmal von den früheren Marken, Jetons u...
Voigt, Karl Friedrich
(1800-1874)Deutscher Medailleur, Graveur, Edelstein- und Stempelschneider, der u.a. an der Loos´schen Münzprägeanstalt in Berlin und unter Benedetto Pistrucci in London arbeitete, bevor er 1829 als Chefgraveur und Medailleur an die Münchener Münzstätte (bis 1855) berufen wurde. Dort schnitt er die Stempel für viele bayeris...
Vlieger
Volkstümliche Bezeichnung des niederländischen Arendschelling, nach der missglückten Darstellung des gekrönten Adlers auf der Rückseite. Brabant, Vlieger 1541 des Karl V. (1506-1555)
Voce Populi
Irische kupferne Token, die von dem Knopffabrikanten Roche 1760 in Dublin hergestellt wurden. Es handelt sich um Halfpennies und (seltener) Farthings, die nach der Vorderseitenschrift VOCE POPULI benannt sind. Die Worte umrahmen die belorbeerte Büste des englischen Königs Georg III., die so wenig Ähnlichkeiten mit anderen Porträ...
Vlieskette
Die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies, die auf vielen neuzeitlichen Münzen dargestellt ist, meist ist die Kette um das Wappen gelegt. Sie kommt vor allem auf Münzen der Habsburger (österreichische und spanische Linie) vor. Aber auch andere Münzherren, die Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies waren, verwendeten die Kette und da...
Vitta
Wollband, das römische Priester und Priesterinnen im Altertum um den Kopf banden und dessen Enden hinter den Ohren auf den Hals herabhingen. Es wurde meist in Verbindung mit einer Infula (Wollflocken) getragen und bedeutete, dass die Träger einer Gottheit geweiht waren. Das Tragen der Vitta war nicht nur den Priestern vorbehalten; nach gr...
Virtus
Römische Verkörperung der Tapferkeit und des Mutes, der hochgeschätzten Tugend der Römer. Auf römischen Münzen wurde sie meist als weibliche behelmte Figur mit Speer und Schild dargestellt, oft mit Victoriola. Manchmal tritt sie mit Kaisern, anderen Personifikationen oder Gottheiten auf, vorwiegend mit Victoria und Hon...
Vianen, Paul van
(gest. 1613)Vielseitiger niederländischer Künstler, der sich als Radierer, Goldschmied und Medailleur einen Namen machte. Sein Geburtsjahr ist ungewiss, sicher ist, dass er am Prager Hof Kaiser Rudolfs II. die Nachfolge von Antonio Abondio antrat. Vianens Porträtmedaillen Rudolfs II. zählen zu den schönsten und prächtigsten Portr...
Vicarius
Lat. Aufschrift auf Münzen, bezeichnet Vikare oder Stellvertreter, die nach dem Tod des Kaisers als dessen Stellvertreter Münzen ausgaben, bis der nächste Kaiser gewählt war. Lat. Bezeichnungen wie "Archi vicarius" oder "Rex elector" (Reichsverweser) sind auf diesen Vikariatsmünzen zu finden.
Victoria
Weibliche Personifikation des Sieges der Römer, entspricht der griechischen Nike. Auf Münzen der Republikzeit ist die Siegesgöttin meist als kleine Figur über Zwei- oder Vierspännern (Biga oder Quadriga) schwebend dargestellt. Eine Ausnahme ist der silberne Victoriatus, der auf der Rs. Victoria, ein Tropaeum errichtend, zei...
Victoriatus
Silbermünze aus der Zeit der römischen Republik, die etwa seit ca. 200 v.Chr., noch vor den ersten Denaren, geprägt wurde. Der Victoriatus ist nach der Rückseitendarstellung, der Victoria, die ein Tropaeum errichtet, benannt, die Vs. zeigt das Kopfbild des Jupiter. Das Gewicht der Münze lag bei drei Scripula, also etwa 3,4 ...