Kopie von `Münzen Lexikon`
Die Wörterliste gibt es nicht mehr oder die Website ist nicht (mehr) online.
Nachstehend finden Sie eine Kopie der Informationen. Eventuell ist die Information nicht mehr aktuell.
Wir weisen Sie darauf hin, bei der Beurteilung der Ergebnisse kritisch zu sein.
Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523
Scheidewasser
Bezeichnung der Salpetersäure (HNO 3) in einer Konzentration von 50 bis 55%, die früher in Münzstätten zur Scheidung von Silber und Kupfer aus Goldlegierungen und zur Feingehaltsbestimmungen von Goldmünzen verwendet wurde. Diese Lösung greift Gold (und Platin) nicht an, löst aber Silber und Kupfer aus der Goldlegi...
Schekel
1. Auch Shekel oder Sheqel (Plural: Shekalim oder Sheqalim), leitet sich in den alten semitischen Sprachen von der Bezeichnung für "Wiegen" ab. Ursprünglich war der Schekel ein altorientalisches Gewicht (nachweisbar in Babylon und Kanaan). 60 Schekel gingen auf eine Mine, die allerdings lokal im Gewicht verschieden war. Da die Mine im ein...
Scherf
Auch Schärf, Skärf (nordisch), Hälbling, Helling oder Obol, wird das Halbstück des mittelalterlichen Pfennigs genannt. Erst als sich im 14. Jh. der Heller (Haller) als Halbpfennig durchsetzte, wurde die Bezeichnung zurückgedrängt.
Scheuern
Nach dem Weißsieden wurden die Münzen früher gescheuert, um sie zu polieren. Bei wertvollen Gold- und Silbermünzen geschah dies per Hand durch eine Mischung aus Kohlenstaub und Wasser, später benutzte man Sägespäne und pulverisierten Weinstein. Münzen aus minderen Materialien wurden in Rollfässern gesch...
Schiffsdarstellungen
Münzen mit Schiffsmotiv erfreuen sich bei den Sammlern hierzulande seit Jahrzehnten großer Beliebtheit und zählen zum Sammelgebiet Numisnautik. Schon auf frühen antiken Münzen sind Galeeren dargestellt, vor allem auf Münzen des phönizischen Seefahrervolkes (in Arados, Byblos, Sidon) seit dem späten 5. Jh. v....
Schiffsnobel
Nobel
Schiffsgeld
Als Schiffsgeld werden die roh geprägten spanisch-amerikanischen Silbermünzen in Werten von 1 bis 8 Reales bezeichnet, die Acht-Reales-Stücke dieser groben Machart wurden Schiffspesos oder -piaster genannt. Aufgrund der schlechten Gepräge und der nur unvollkommen runden Formen nahm man an, dass die Stücke in aller Eile w&au...
Schiffstaler
Auch Reisetaler, werden die von Herzog August dem Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel (1635-1666) undatierten Talermünzen genannt, die auf den Rückseiten Schiffsmotive zeigen. Sie zeigen in verschiedenen Varianten entweder zwei Schiffe oder einen Dreimaster; auf allen Stücken steht rechts unten am Ufer ein Mann. In der U...
Schild
Wichtige Schutzwaffe, die schon lange vor Entstehen der mittelalterlichen Heraldik zum Symbol seines Trägers wurde. Der auf den Vs.n städtischer Gepräge Böotiens (u.a. Theben, Akraiphia, Haliartos, Koroneia, Mykalessos, Orchomenos, Pharai, Tanagra) schon in archaischer und klassischer Zeit erstaunlich einheitlich dargestellte Ov...
Schildgroschen
Typ des Meißner Groschen, bei dem zum ursprünglichen Typ auf beiden Seiten der Landsberger Pfahlschild tritt, deshalb auch als Landsberger Groschen bezeichnet. Auf der Vs. ist der Schild in der Umschrift zu sehen, teilweise mit einem kleinen Löwen darüber. Auf der Rs. befindet er sich im Münzfeld, links neben dem Löwe...
Schildhalter
Heraldische Figuren, die bei der Wappendarstellung den Schild halten oder bewachen. Sie kommen u.a. in Gestalt von Wilden Männern (in Brandenburg und Braunschweig), Wildem Mann und Wilder Frau (Schwarzburg), Engeln (Sachsen), Hirsch und Löwe (Württemberg), Löwe und Greif (Köln), Greifen (Brandenburg-Bayreuth und Baden) und ...
Schildige Groschen
Schildgroschen
Schilling
Bezeichnung für viele Münzen, die zu verschiedenen Zeiten zu verschiedenen Gewichten, Werten, Gestaltungen und Münzmaterialien ausgebracht wurden. Ihr gemeinsamer Ursprung wurzelt in Bezeichnungen, wie "Skullinger", "Skilligs" "Scilling" o.ä., die germanische Völker zur Völkerwanderungszeit vermutlich für den byza...
Schinderlinge
Bezeichnung der schlechten spätmittelalterlichen Pfennige, die 1457 bis 1460 im österreichischen und süddeutschen Raum geprägt wurden und mit der ersten großen monetär bedingten Inflation der deutschen Geldgeschichte verbunden sind. Der Grund für diese Entwicklung liegt in der Edelmetallknappheit und im Gewinnstr...
Schlafrocktaler
Spöttische Bezeichnung für den sehr seltenen sächsischen Konventionstaler von 1816, der auf der Vs. das Brustbild des Königs Friedrich August I. (1763-1827, seit 1806 König) von Sachsen in sehr weitem Uniformrock (ohne Epauletten) zeigt. Die Rs. zeigt einen gekrönten, mit einer Lorbeergirlande behängten ovalen Wap...
Schlagwerk
Klippwerk
Schlagschatz
Der Schlagschatz ist der Reingewinn, den der Münzherr oder die Regierung mit der Münzprägung macht. Der Schlagschatz einer Prägung ergibt sich, wenn man von der Summe ihres Nennwertes den Metallwert und die Kosten, die durch ihre Herstellung entstehen (u.a. Prägekosten, Herstellungskosten der Stempel, Transportkosten) abzie...
Schlesien
Schlesien gehörte - wie Böhmen - formell zum heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, war aber nicht in Reichskreise eingeteilt, sodass hier die Münzstände und ihre Prägezeiten gesondert aufgeführt werden: Bistum Breslau/Fürstentum Neiße (von 1505-1796 ), die Herzogtümer Jägerndorf (1560-162...
Schleuderguss
Gusstechnisches Verfahren, das in der Zahntechnik, von Goldschmieden, aber auch von Falschmünzern benutzt wird. Eine Gussform wird in eine schnelle Rotation versetzt, wobei die dadurch entstehenden Fliehkräfte genutzt werden, um das Metall mit hohem Druck eng an die Form zu pressen.
Schmale Groschen
Zeitgenössische Bezeichnung für beschnittene Groschenmünzen, im Gegensatz zu breiten Groschen.
Schmalkaldischer Bundestaler
Der im Jahr 1531 in Schmalkalden gegründete Bund protestantischer Fürsten und Städte unter Führung des Kurfürsten von Sachsen und des Landgrafen von Hessen hatte die Wahrung des Glaubens und der Selbstständigkeit zum Ziel. Zwischen 1541 und 1546 wurden in Goslar Schmalkaldische Bundesmünzen geprägt. Es waren ...
Schmetterlingstaler
Talermünze des Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen (1694-1733) mit einem Schmetterling auf der Rs. und dem gekrönten Monogramm des Herrschers auf der Vs. Die Prägung soll Gräfin Cosel, die Mätresse des Herrschers, veranlasst haben, genaues ist nicht bekannt. Es gibt auch Teilstücke.
Schmuckgeld
Zahlungsmittel, die sich aus Schmuck entwickelt haben oder gleichzeitig als Schmuck und Geld Verwendung fanden. Schmuck wird von jeher von Menschen aller Völker als Zierrat getragen und ist sehr begehrt, sodass es naheliegt, ihn zum Erwerb von Gütern oder als Entgelt für Leistungen zu benutzen. Schmuck und Wert waren schon frühe...
Schnapphahn
Niederländisch Snapphaan, bezeichnet niederländisch-niederrheinische Silbermünzen im Wert von 6 Stübern (ndl. Stuiver), die erstmals von Herzog Karl von Geldern 1509 geprägt wurden. Die Vs. zeigt den reitenden Herzog mit geschwungenem Schwert, den das Volk als Raubritter (dt. Schnapphahn, ndl. Snapphaan) deutete. Die Mü...
Schnepfenheller
Hellerähnliche Gepräge, die die Fürsten von Isenburg seit dem beginnenden 19. Jh. zur Erinnerung an die Teilnahme bei Schnepfenjagden verteilten. Die Erinnerungsstücke tragen auf einer Seite den Namen des Fürsten, die andere Seite zeigt eine Schnepfe. Sie zählen zu dem Sammelgebiet der Jagdmünzen und -medaillen. ...
Schockgroschen
Schock bedeutete im Mittelalter eine Anzahl von 60 Stück. Der Name wurde auf die ersten Prager und Meißner Groschen übertragen, von denen 60 Stück auf die Mark gingen. Die später von Friedrich II. und Wilhelm III. zwischen 1444 und 1451 geschlagenen, im Gewicht verminderten Meißner Sechshellergroschen oder "kleinen L...
Schoter
Auch Skot, war ursprünglich ein osteuropäisches Silbergewicht, vom 13. bis ins 15. Jh. eine Rechnungsmünze (1/24 der Gewichtsmark = 30 Pfennige) in Schlesien, Preußen und Polen. Der ganze Schoter wurde nie ausgeprägt, allerdings kam das Halbschoter genannte Halbstück durch den Hochmeister des Deutschen Ritterordens Wi...
Schraubmedaille, Schraubtaler
Halbierte, ausgedrehte und mit einem Schraubgewinde versehene Taler, die in ihrem Hohlraum Bilder aufnehmen können. Schraubtaler wurden zwischen dem ausgehenden 16. und dem 19. Jh. vorwiegend in Süddeutschland (vor allem in Augsburg) gefertigt. Sie wurden auf zwei verschiedene Arten aus einem oder aus zwei Talern hergestellt. Bei der fr&u...
Schreckenberger
Engelgroschen oder Schreckenberger wurden die ursprünglich guthaltigen sächsischen Silbergroschen genannt, die seit 1498 aus den kurz zuvor entdeckten reichen Silbervorkommen des Schreckenberges bei St. Annaberg geschlagen wurden. Sie zeigen auf den Vs.n den von einem Engel gehaltenen sächsischen Kurschild (gekreuzte Schwerter), auf ...
Schrot, Schrot und Korn
Das Gesamt- oder Bruttogewicht einer Münze, also die Summe aus dem Edelmetall und den Legierungszusätzen einer Münze. Mit dem Ausdruck "Münzen von gutem Schrot und Korn" ist gemeint, dass das Rau- und das Feingewicht einer Münze unverfälscht oder stimmig ist (mit den Vorschriften der Münzordnung übereinstimmt...
schroten
Als Verb bedeutet schroten das Ausstückeln oder Ausstanzen der Schrötlinge aus den Zainen. Das Substantiv "Schroten" bezeichnet die Reste, die nach dem Ausschneiden oder Ausstanzen der Schrötlinge von den Zainen übrig blieben. Diese Rückstände wurden meist wieder eingeschmolzen.
Schuerken
Niederländische Spottbezeichnung für eine Silbermünze von Brabant im Wert eines halben Groot. Die Vs. zeigt die verunglückte Darstellung der Peterskirche von Leuwen, die im Volksmund zu Schuerken (Scheuer, Scheune) verballhornt wurde.
Schulpfennig
Typ der Rechenpfennige
Schultes
Georg Schultes (ca.1520-1556) war der erste Nürnberger Rechenpfennigmacher, dessen Signaturen (u.a. GEORG oder IORG SCHULTES) auf Nürnberger Rechenpfennigen auftauchte. Hans Schulte (1553-1583), der eine Vielzahl von verschiedenen Typen von Rechenpfennigen schlug, war vermutlich sein Sohn.
Schuppen
Zeitgenössischer Name leichter Pfennigmünzen, die im 11./12. Jh. von ostfriesischen und niederländischen Münzständen geschlagen wurden.
Schultz, Otto
(1848-1911)Deutscher Medailleur und Stempelschneider, der nach seiner Ausbildung in Berlin und London seit 1881 an der Loos´schen Münzanstalt in Berlin arbeitete. Von 1889 an war er an der Berliner Münze angestellt und schnitt die Stempel einer Reihe von Münzen des Deutschen Kaiserreichs. Auch einige Entwürfe gehen auf Otto Schultz z...
Schwalbach-Zeit
Sammlerbezeichnung für die Münzen des 19. Jh.s, die vor der Einführung der Reichswährung in Deutschland geprägt wurden. Die Bezeichnung entstand durch die Kataloge des sächsischen Sammlers C. Schwalbach "Die neuesten deutschen Münzen unter Talergröße vor Einführung des Reichsgeldes sowie die neuest...
Schwaren
Die Benennung leitet sich vermutlich von der Bezeichnung "sware Penninge" (schwere Pfennige) ab, die im 14. Jh. in Bremen gebräuchlich war. Damit waren ursprünglich aber nicht die eigenen leichten Hohlpfennige gemeint, sondern die schweren westfälischen Dickpfennige, die im Verhältnis 1:3 in Bremen umliefen. Im Jahr 1369 verpf&a...
Schwarz, Hans
Der gebürtige Augsburger gilt als erster Medailleur Deutschlands und ist gleichzeitig auch einer der bedeutendsten Vertreter seiner Zunft. Geburts- und Todesjahr sind nicht genau bekannt, seine Hauptschaffenszeit liegt zwischen 1516 und 1527. Heute sind über 130 Medaillen aus seiner Hand bekannt, am berühmtesten ist wohl das Portr&au...
Schwarzburger
Sammelbegriff für die unter Bischof Gerhard von Schwarzburg (1372-1400) geschlagenen Pfennige und deren Beischläge.
Schwarzpfennige
Auch "schwarze Pfennige", sind ungesottene Münzen, die schwarz oder dunkelfarbig aussehen, im Gegensatz zu den Weißpfennigen, die an der Oberfläche weißlich-silbrig glänzen. Der Unterschied liegt nicht im Silbergehalt - beide Pfennigsorten enthalten wenig Silber - sondern im Verfahren des Weißsiedens: Der Albus oder...
Schwefelsilber
Das Silbersulfid (Ag2S) ist eine Salzverbindung des Silbers, die meist durch den Schwefelwasserstoff-Gehalt in der Luft entsteht und sich als bläulich-schwarzer Belag auf Münzen niederschlägt. Die Schwefelsilber-Beläge treten vor allem in Städten mit hohem Schwefeldioxid-Gehalt in der Luft auf oder in Wohnungen, die mit Koh...
Schweinegeld
Birok
Schweine-Rupie
Bezeichnung einer Rupie, die 1911 unter König Georg V. (1910-1936) in Britisch-Indien geprägt wurde. Die Bezeichnung geht auf den missglückten Stempelschnitt des Elefanten (vom Elefantenorden) zurück. Die Darstellung des Tiers mit verkürztem Rüssel und kurzen Beinen wurde von der Bevölkerung als Schwein gedeutet, ...
Schwergeld
Auch Schwerkupfer, bezeichnet das italisch-römische Aes grave.
Schweineschnauzengeld
Typ des Tok money
Schwerttaler
Beiname der bayerischen Kronentaler von 1809 bis 1825, die auf der Rs. Schwert und Zepter gekreuzt zeigen.
Scilling
Irische Bezeichnung des Shilling. Südirland wurde 1922 Freistaat mit Dominionstatus (Irischer Freistaat) und nach Inkrafttreten der Verfassung am 29. Dezember 1937 unabhängige Republik. Der irische Scilling wurde seit 1928 im Gewicht von 5,6552 g ausgegeben und zeigt auf der Vs. die irische Harfe, auf der Rs. einen Stier. Das gleichzeitig...
Scripulum
Auch Scrupulum (Steinchen), ist die lateinische Bezeichnung eines kleinen und beliebten römischen Gewichts zu 1/288 des römischen Pfunds (Libra) bzw. 1/24 Uncia, umgerechnet 1,137 g. Der Sesterz, die kleinste Silbermünze der Römischen Republikzeit, wurde um 211/210 v.Chr. im Gewicht des Scripulums ausgeprägt.
Scudo
Vom ital. "Schild" abgeleitete Bezeichnung, die zunächst allgemein jedes italienische Gold- oder Silbernominal bezeichnete, das einen heraldischen Wappenschild zeigte. Der goldene Scudo (Scudo d´oro) war weniger bedeutend und wurde zwischen 1350 und 1800 (vor allem im 16. und 17. Jh.) von einigen Münzständen in Italien gepr&aum...
Scyphatus
Skyphate
Sculpsit
Lateinisches Wort (dt.: er modellierte), das sich auf Medaillen findet, meist sc. abgekürzt. Es weist auf den Künstler hin, der das Stück entwarf und modellierte, nicht aber den Stempel schnitt.
Saalfelder Heller
Kleine Kupfermünzen des Herzogtums Sachsen-Coburg-Saalfeld (Sachsen-Saalfeld wurde 1735 mit Coburg vereinigt), die seit 1646 in großen Mengen geprägt wurden. Die Saalburger Hellersorte wurde weit über den Bedarf des kleinen Herzogtums hinaus geprägt (ähnlich wie der Coburger Heller) und geriet im 17. und 18. Jh. in de...
Sachsenpfennige
Anonyme mittelalterliche Pfennige aus dem 10. und 11. Jh., die - neben Otto-Adelheid-Pfennigen - die häufigst gefundenen Pfennigmünzen ihrer Zeit sind. Neuerdings werden sie auch Hochrandpfennige genannt, aufgrund ihres hohen aufgebörtelten Randes. In der älteren numismatischen Literatur werden sie als Wendenpfennige bezeichnet,...
Sachsenspiegel
Bedeutendes Rechtsbuch des Mittelalters, das um 1224 von dem sächsischen Ritter und Richter Eike von Repgow in niederdeutscher Sprache verfasst wurde. Dem Autor wird auch die "Sächsische Weltchronik", das erste deutsche Geschichtswerk in Prosa, zugeschrieben. Der Sachsenspiegel überliefert nicht nur das sächsische Gewohnheitsrec...
Saigern
Auch seigern, ist ein aus dem Mittelalter stammender Ausdruck für das Aussondern von Münzen. Das Wort ist vom mhd. seigen (senken, neigen) abgeleitet und bedeutete zunächst soviel wie wiegen. Der Saiger war im Mittelalter eine Feinwaage, die der Münzmeister zum Wiegen und Justieren der Münzen benutzte. Früher justierte...
Saint Urbain
Französische Medailleurs- und Stempelschneiderfamilie. Ferdinand de Saint Urbain (1658-1738) war seit etwa 1673 an der Münze in Bologna und von 1683 bis 1704 an der Münze in Rom beschäftigt. In dieser Zeit arbeitete er unter vier Päpsten. Neben vielen päpstlichen Münzen schuf er auch eine Reihe von Medaillen, u.a....
Salaka
Kesa
Salung
Siamesisches Nominal im Wert 1/4 Baht nach dem Münzsystem des Königreichs Siam (Thailand).
Salus
Römische Göttin der Gesundheit und der öffentlichen (Salus populi Romani) und kaiserlichen (Salus Augusti) Wohlfahrt, entspricht der griech. Göttin Hygieia. Sie ist auf römischen Münzen der Kaiserzeit meist mit Patera, Zepter und Schlange dargestellt, die sie manchmal füttert. Auf einigen Münzen lehnt sich Sa...
Salut d´or
1. Die ersten Goldmünzen, die das religiöse Motiv der Verkündigung darstellen, gaben Karl I. von Anjou (1264/66-1275/85) und sein Nachfolger Karl II. (1285-1309) für die Grafschaft Provence und das Königreich Neapel aus. Sie zeigen auf der Vs. die Verkündigungsszene: Der Engel Gabriel, verkündet Maria die Geburt J...
Salvatortaler
Typ des schwedischen Riksdalers, der als Rückseitenmotiv die Ganzfigur von Christus als Heiland (lat. salvator) darstellt, der seine Wunden zeigt, in der Hand den Reichsapfel. Die Inschrift lautet entweder SALVATOR MVNDI ADIVVA NOS (Heiland der Welt, hilf uns) oder SALVATOR MUNDI SALVA NOS (Heiland der Welt, errette uns). Die Vs.n zeigen meist...
Salzgeld
Salzgeld zählt zum Natural- bzw. Nutzgeld und taucht schon in verschiedenen voneinander unabhängigen Frühkulturen auf. Römische Legionäre bekamen zusätzlich zu ihrem Sold eine Ration Salz als Lohn, das "salarium". Davon leitet sich die Bezeichnung "Salär" (frz. salaire) für Lohn und Gehalt von Soldaten und Be...
Sammelgebiete
Es gibt viele Gesichtspunkte, eine numismatische Sammlung einzugrenzen, d.h. einem Sammelgebiet zuzuordnen. Im folgenden ist eine Auswahl von Aspekten und Beispielen von Sammelgebieten aufgeführt, die auch untereinander kombiniert werden können: Nach territorialen Aspekten wie z.B. Münzen bestimmter Städte, Gebiete, Länder,...
Sammlerwert
Münzwert
Samson d´or
Fort d´or
Sammlerzeichen
Auf Münzen eingeritzte oder eingeschlagene Zeichen (Monogramme, Wappen) früherer Sammler, die damit deutlich machten, dass sich die betreffenden Sammelstücke in ihrem Besitz befanden. Sammlerzeichen traten seit dem 16./17. Jh. bis ins 19. Jh. auf. Sie wirken sich oft wertmindernd aus, es sei denn, die Stücke sind als Teil einer ...
Sancta-Colonia-Typ
Mittelalterlicher Rückseitentyp der Agrippiner und deren Nachahmungen und Beischläge. Die Kölner Denare tragen die folgende dreizeilige Aufschrift: Ein mit einem waagrechten Strich versehenes S/COLONIA/A oder später AG (Sancta Colonia Agrippina). Der Typus soll aus der Zeit Ludwigs IV. (900-911 n.Chr.) stammen, der als Kind zum ...
Sandwirtszwanziger
Auch Hoferzwanziger, ist ein Beiname der silbernen 20-Kreuzer-Stücke, die während des Tiroler Aufstands unter Führung des "Sandwirts" Andreas Hofer 1809 in der Münzstätte Hall (Tirol) geprägt wurden. Die von dem Innsbrucker Uhrmacher Josef Beyrer gelieferten Prägestempel zeigen auf der Vs. den Tiroler Adler mit Eh...
Sanpietrino
Kupfermünze zu 2 1/2 Baiocchi, die Papst Pius VI. (1775-1799) zwischen 1795 und 1797 im Kirchenstaat schlagen ließ. Die Vs.n zeigen meist den hl. Petrus, die Rs.n den Wert (BAIOCCHI/ DVE E MEZZO), Ort und Datum
Sanese d´oro
Goldmünze aus der norditalienischen Republik Siena, die seit 1340 im Gewicht des Florentiner Fiorino geprägt wurde. Der Typ zeigt auf der Vs. ein großes verziertes S, auf der Rs. ein Kreuz. Er wurde auch unter der Herrschaft Giovanni Galeazzos (1390-1404) weitergeprägt und hielt sich bis 1553.
Santa Croce
Luccheser Münze zu 25 Soldi oder im Wert von 2 Barbone, die in der 2. Hälfte des 16. Jh.s eingeführt wurde. Die Silbermünze der Republik Lucca im Gewicht von 8,64 g (895/1000 fein) wurde zwischen 1615 und 1682 sowie 1734 und 1756 geprägt. Der Typ zeigt auf der Vs. das verzierte Wappen, auf der Rs. den gekreuzigten St. Vultu...
Santims
Kleine Münze der Republik Lettland von 1922 bis zur russischen Besetzung 1940 und - nach Anerkennung der Unabhängigkeit Lettlands 1991 - wieder seit der Münzreform vom 5. März 1993. 100 Santimu = 1 Lats. Die Bezeichnung lehnt sich landessprachlich an das frz. "Centime" an. Es gibt Stücke zu 1 Santims, 2 und 5 Santimi und 10...
Sapek
Andere Schreibweise von Sapèque.
Saracenatus
Auch Sarazino oder Saraceno, wurden in Europa die nach dem Fuß des byzantinischen Solidus geschlagenen arabischen Goldstücke genannt. Um die Mitte des 12. Jh.s bezeichnete man dann die von den Kreuzfahrerstaaten nachgeahmten Stücke der ayubidisch-arabischen Dinare lat. als Saracenati. Die kufischen Aufschriften der Nachahmungen sind...
Sargpfennige
Stephanspfennige
Sassaniden
Auch in der Schreibweise Sasaniden, ist die letzte altpersische Dynastie, die von Ardaschir, einem Vasallen der Parther, in der Persis begründet wurde. Die Dynastie ist nach dem Großvater Ardaschirs, Sassan, einem Priester des Feuerkults, benannt. Etwa zwischen 220 und 224 n.Chr. besiegte Ardaschir den letzten Partherkönig und lie&s...
Satang
Kleine Münze des Königreichs Siam (heute Thailand). Seit 1897 wurden Mehrfachstücke (2 1/2, 5, 10 und 20) aus Kupfernickel ausgeprägt, es gab auch bronzene 1/2 und 1-Satang-Stücke (1908-1937) sowie ein silbernes 50-Satang-Stück (1929). Später wurden die Stücke in Werten von 1 bis 50 Satang in verschiedenen, m...
Saudukat
Auch Schweins- oder Eberdukat, ist eine der zahlreichen Jagdmünzen des Landgrafen Ludwigs VIII. (1739-1768) von Hessen-Darmstadt. Siehe auch Ebergulden.
Satirische Medaillen
Medaillen, deren Darstellungen sich in beißendem Spott auf Personen, Missstände oder Anschauungen der Zeit beziehen. Satirische Darstellungen auf Kursmünzen sind selten, obwohl es gemilderte satirische (spöttische) Darstellungen gibt, wie die emblematischen Taler des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1...
Saugulden
Ebergulden
R
1. Kennbuchstabe auf Münzen der französischen Münzstätten Rennes (bis 1540), St. André de Villeneuve (von 1540 bis ca. 1700) und schließlich Orleans (von 1700 bis 1794); ferner für Rom auf päpstlichen, napoleonischen (gekröntes R) und italienischen Münzen und schließlich für Rio de Jan...
Ryal
1. Englische Goldmünze, die zuerst unter Edward IV. 1465 geschlagen wurde und volkstümlich als Rosenobel bezeichnet wurde. 2. Sehr seltene schottische Goldmünze im Wert von 3 Pfund, die nur in den Jahren 1555 bis 1558 ausgeprägt wurde. Die Vs. zeigt die Büste der Königin Maria Stuart, die Rs. den bekrönten Lö...
Rubel
Vermutlich ist der Ausdruck Rubel vom russ. "rubitj" abgeleitet und bezieht sich auf das Abschlagen von Teilen größerer Silberbarren. Diese Silberbarrenstücke waren in Nowgorod, Moskau und anderen russischen Fürstentümern bis ins ausgehende 14. Jh. das gebräuchliche Zahlungsmittel. Die Bezeichnung Rubel ist dokumentar...
Rufiyaa
Landessprachliche Bezeichnung der Malediven-Rupie, der Währungseinheit der Malediven, einem Archipel (über 100 Koralleninseln) im Indischen Ozean. 1 Rufiyaa = 100 Laari.
Rubeljefimok
Jefimok
Runstycke
Schwedische Bezeichnung (Rundstück) für die seit 1522 ausgegebenen silbernen, runden Öre-Münzen, zur Unterscheidung von den Klippen. Die Benennung ging dann im 18. Jh. auf die Öre KM (Kupfermünze) und schließlich auf die im 1. Drittel des 19. Jh.s geschlagenen kupfernen 1/12-Skilling-Stücke über.
Rupee
Engl. Bezeichnung der britisch-indischen Rupie.
Rupia
Portugiesische Rupie, die von den Portugiesen für ihre indischen Besitzungen Diu und Goa seit 1725 geprägt wurde. Sie wurde mit 600 Reis bewertet und galt 2 Pardao oder 10 (später 16) Tanga. Die Mehrzahl der Silberstücke wurde in Goa ausgemünzt und zeigt auf den Vs.n das Kopfbild der portugiesischen Regenten, auf den Rs.n d...
Rupie
1. Das Wort kommt aus dem Sanskrit: "rupiya" bedeutet "verarbeitetes Silber". Die Rupie ist die wichtigste Silbermünze Indiens, die auch weit über die Grenzen des Subkontinents als Handelsmünze Bedeutung erlangte. Die Rupie wurde unter Sher Shah (1539-1545 n.Chr.) aus der kurzzeitig herrschenden Dynastie der Suri (1525-1555 n.Chr.) e...
Ruprechtsgulden
Bezeichnung der unter dem Pfalzgrafen Ruprecht geprägten rheinischen Gulden aus Gold. Es gibt verschiedene Typen, darunter auch minderwertige Postulatsgulden.
Ruspo, Ruspone
Bezeichnung des Dukaten aus Florenz, den Herzog Cosimo III. (1670-1723) im Jahr 1719 einführte und der bis in die Mitte des 19. Jh.s geschlagen wurde. Es gab auch als Ruspone bezeichnete Dreifachstücke gleichen Typs. Sie zeigen auf der Vs. die florentinische Lilie, auf der Rs. Johannes den Täufer sitzend. Das Gewicht der Goldmün...
Rs.
Abkürzung für die Rückseite (Revers) der Münze.
Royalin
Bezeichnung kleiner Münzen aus Tranquebar (Dänisch-Indien) an der Südostküste von Indien; die Mehrzahl lautet Royaliner. Sie entsprach im Gewicht (um 1,5 g), Silbergehalt und Wert dem Fano, den er um 1755 ablöste. Er wurde bis 1807 geprägt, danach folgte ihm wieder der Fano. Der Royalin von Tranquebar zeigt auf der Vs....
Royal d´or
Französische Goldmünze, die schon in schriftlichen Dokumenten aus dem 13. Jh. genannt wird. Die frühesten bekannten Exemplare wurden unter König Karl IV. (1322-1328) nicht vor 1326 im Gewicht von etwa 4,2 g geprägt (24-karätig). Die Vs. zeigt den König mit Zepter in einer gotischen Estrade stehend, die Rs. ein Lil...
Roty, Louis Oscar
(1846-1911)Berühmter französischer Medailleur und Stempelschneider, Professor an der Ecole des Beaux Arts, gilt als Begründer der modernen Medaillenkunst (Impressionismus, Jugendstil). Nach seiner Lehre bei A. Dumont und H. Ponscarme begann er bald in einem realistischen, aber romantisch wirkenden Stil zu arbeiten. Seine Werke zeichnen sich dur...
Robotmarken
Abgeleitet vom slaw. raboti (Arbeit, Fron), sind Marken, die in den slawischen Ländern Osteuropas als Gegenwert für Frondienste oder für Arbeitsleistungen vergeben wurden. Sie kommen in verschiedenen Formen und aus verschiedenen Materialien vor, auch aus Glas. Die meisten Robotmarken liefen in den großen landwirtschaftlichen G&...
Roettiers
Medailleurs- und Graveursfamilie flämischer Herkunft, die über ein Jh. lang in den Diensten englischer, französischer und spanischer Monarchen stand. Als der spätere englische König Charles (Karl) II. (1660-1685) zur Zeit der Diktatur unter Lordprotector Oliver Cromwell ins Exil nach Antwerpen ging, unterstützte ihn de...
Rogus
Lateinische Bezeichnung des Scheiterhaufens, der auf Consecrationsmünzen der römischen Kaiserzeit zwischen Antoninus Pius (138-161 n.Chr.) und Nigrianus (gest. ca. 285 n.Chr.) erscheint. Der Rogus diente der Verbrennung des Körpers der verstorbenen Kaiser oder weiblicher Angehöriger der Kaiserfamilie. Er wurde als pompöses,...
Rollbatzen
Auch "Rollenbatz", ist eine zeitgenössische Bezeichnung für die Batzen zu 4 Kreuzer im ausgehenden 15. und beginnenden 16. Jh. in der Schweiz und in Süddeutschland. In Italien, wo die Rollbatzen schweizerischen Gepräges vielfach unterwertig nachgeahmt wurden, war die Bezeichnung Rollobasso (auch Rolabasso) verbreitet. Die Herlei...