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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Moraglia
Bezeichnung der Billonmünze zu 3 bzw. 2 Soldi, die in einigen nord- und mittelitalienischen Staaten im 16./17. Jh. geprägt wurde. In Modena wurde sie auch als Baiarda, im Kirchenstaat als Muraiola bezeichnet.

Morgan Dollar
Bezeichnung des silbernen US-Dollartyps zwischen 1878 und 1921, nach dem Münzgraveur George D. Morgan benannt, der den Entwurf besorgte. Die Vs. des variantenreichen Typs stellt den Freiheitskopf (Liberty Head) nach dem Bildnis der Anna W. Williams dar, in der Umschrift das Motto E PLURIBUS UNUM (Aus Vielem zum Einen) umgeben von 13 Sternen, i...

Mormon Gold
In dem von den Mormonen organisierten Gebiet, dem "State of Deseret" (Staat der Honigbiene) wurde in der Mitte des 19. Jh.s auch Gold gefunden, das zwischen 1849 und 1860 in Salt Lake City auf Initiative von Bringham Young ausgemünzt wurde. Die Goldstücke in Nennwerten zu 2 1/2, 5, 10 und 20 Dollars zeigen auf der Vs. das Auge Gottes, dar...

Morsezeichen
Nur auf den kanadischen Gedenkmünzen zu 5 Cents (1943-1945) kommen Morsezeichen vor, und zwar auf dem zwölfeckigen Rand der Münzrückseite. Sie nimmt Bezug auf den 2. Weltkrieg und zeigt ein V zwischen einer Fackel, das sowohl als römische Wertzahl (5) wie auch als ein Zeichen für Victory (Sieg) gedeutet wird. Die Morse...

Moskovka
Bezeichnung der Denga von Moskau im 16. und 17. Jh., die zwar spärlich ausgeprägt wurde, aber als Rechnungsmünze bedeutend war. Die doppelte Denga wurde Kopejka (Kopeke) genannt.

Motivsammlungen
Münzsammlungen nach bestimmten Motiven und nicht nach strengen historischen oder geographischen Gesichtspunkten. Sammelgebiete nach Motiven können kulturgeschichtlich oder ästhetisch sehr interessant sein und auf bestimmten Gebieten auch wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Die Meinung, das Motivsammeln ginge auf die Phil...

Mott Token
US-amerikanisches Kupferstück ohne Wertangabe, das nach dem Herausgeber, der Firma William & John Mott benannt ist, die in New York u.a. mit Uhren, Gold- und Silberwaren handelte. Die Stücke zählen zu den ersten von einer amerikanischen Firma hergestellten Token und zeigen auf der Vs. Adler und Jahresangabe, auf der Rs. eine Stan...

Motto
Auch Leit-, Sinn- oder Wahlspruch, erscheint auf Münzen in der Neuzeit als Ergänzung zu einem Sinnbild. Die Mottos dienten zur Erläuterung der Sinnbilder und waren vor allem auf barocken Geprägen beliebt.

Mouton d´or
Auch Agnel oder Aignel (Lamm), ist eine französische Goldmünze, die König Philipp IV. "der Schöne" (1285-1314) um 1311 im Gewicht von etwa 4,2 g einführte. Die Goldstücke im Wert von 20 Sols tournois aus fast reinem Gold zeigen auf der Vs. das Lamm mit Kreuz und Banner, mit der lat. Umschrift nach dem Evangelium von J...

Mijten
Bezeichnung für die in Brabant und Flandern seit der Mitte des 15. Jh.s geschlagenen geringwertigen Billonmünzen, die seit Karl V. (1506-1555) in reinem Kupfer ausgegeben wurden. Schrötter vermutet eine Ableitung des Namens Mijt von der Münzbezeichnung Maille. Der Großteil der Mijten (deutsch meist in der Schreibweise Mite...

Mil
Bezeichnung von Kleinnominalen (vom lat. millesimum = ein Tausendstel), die in verschiedenen Ländern unter britischem Einfluss im 19./20. Jh. als Tausendstelunterteilung der Währungseinheit eingeführt wurden. 1. Zuerst bezeichnete Mil eine Kleinmünze, die nur 1863-1866 als Unterteilung des Hongkong-Dollar in der britischen Kro...

Milan d´or
Beiname der serbischen Goldmünzen zu 10 und 20 Dinar, die Prinz und König Milan (1868-1889) in Anlehnung an die Währung der Lateinischen Münzunion in den Jahren 1879 und 1882 in zwei Typen prägen ließ. Die von Ernest Pauline Tasset 1879 gravierten 20-Dinar-Stücke zeigen auf der Rs. Wertzahl, Wertbezeichnung und J...

Miliaresia
Lat. Bezeichnung des Miliarense.

Miliarense
Auch Miliaresia, bezeichnet eine Silbermünze aus der späten römischen Kaiserzeit, die unter Konstantin dem Großen um 320 n.Chr. zum ersten Mal gemünzt wurde. Eigentlich handelt es sich um zwei Münzen: Neben den am häufigsten ausgegebenen Leicht-Miliarense, im Gewicht von ca. 4,55 g kamen auch sog. Schwer-Miliaren...

Miliaresion
Griechische Bezeichnung für den Miliarense (lat. Miliaresia) im griechischsprachigen Oströmischen Reich und dem nachfolgenden Byzantinischen Reich.

Milled coins
Englischer Ausdruck für maschinengeprägte Münzen, im Gegensatz zu hammered coins, Handprägungen unter Zuhilfenahme des Hammers. Viele Sammler britischer Münzen haben sich auf eines dieser beiden Spezialgebiete festgelegt. Obwohl auf dem von Mestrelle in London errichteten Spindelprägewerk zwischen 1561 und 1570 die ers...

Millefiori-Perlen
Bezeichnung aus dem Italienischen (Millefiori, wörtlich 1000 Blumen) für Glasperlen, die mit Blumenmustern versehen sind. Verschiedene Perlen, die in weiten Teilen Afrikas als Wertobjekte, Handelsperlen oder zu Tausch- und Zahlungszwecken dienten, waren mit Blumenmustern versehen, z.B. viele Sorten der Akoriperlen.

Milreis
Portugiesische Münzeinheit, wörtlich 1000 Reis, wurde 1854 mit der nun auch faktisch (durch Münzgesetz) anerkannten Goldwährung zur Rechnungseinheit. Basis der Goldwährung war die Goldkrone (Corõa d´ouro) zu 10 Milreis. Es gab auch Nominale zu 5, 2 1/2, und 1 Milreis. Die Silbermünzen zu 1000, 500, 200, 10...

Mine
Alte orientalische Gewichtseinheit, die von den Griechen übernommen wurde. Sie stellte 1/60 Talent dar und zerfiel in 100 Drachmen, im Orient in 60 Schekel. In den Kleinstaaten des antiken Griechenlands bildeten sich verschiedene lokale Minen zu unterschiedlichen Gewichten, die zu verschiedenen Münzfüßen führten. Der wicht...

Minerva
Schutzgöttin der Handwerker, Künstler und der Stadt Rom (in der Trias Jupiter-Juno-Minerva). Minerva wurde der griechischen Göttin Athene gleichgesetzt. Sie erscheint auf römischen Münzen der Kaiserzeit behelmt und mit den Attributen Speer und Schild. Darstellung der Minerva auf einem As des Domitianus

Ming-Messer
Die bekannteste und am häufigsten gefundene Sorte des späten chinesischen Messergelds. Die Ming-Messer zählen zu den chinesischen Gerätemünzen. Die Bezeichnung bezieht sich auf das chinesische Schriftzeichen Ming (hell), das auf der Vs. der Klinge vorkommt. Die Ming-Messer wurden vor allem im Norden und Osten Chinas gefunde...

Miniassegni
Italienische Bankanweisungen und Kleinschecks zu niedrigen Werten, die seit 1975 als eine Art papiernes Notgeld umlaufen (ital. Assegni = Anweisungen).

Minimi
Bezeichnung winziger Münzen, die von einigen Sammlern speziell gesucht werden. Das vom lat. minimus abgeleitete Wort bedeutet "die Kleinsten". Kleine Bronzemünzen liefen in spätrömischer Epoche, zur Völkerwanderungszeit und im frühen Mittelalter um. Zu den kleinen Bronzemünzen zählen aksumitische Münzen ...

Minuskel
Kleinbuchstabe, vom lat. minusculus (ziemlich klein), der im Gegensatz zur Majuskel selten zur Beschriftung von Münzen diente.

Minotaurus
Der Sage nach ein kretisches Ungeheuer, das als Sohn der Königin Pasiphae und eines Stiers im Labyrinth von Knossos hauste. Der Mann mit Stierkopf forderte Menschenopfer, bis er von Theseus erlegt wurde. Auf einigen griechischen Münzen der Antike ist der Minotaurus als Knielauf-Figur dargestellt.

Miscellaneamedaillen
Auch Miszellenmedaillen, ist die Sammelbezeichnung für Medaillen, die nicht in die traditionellen Bereiche wie Personen- oder Ereignismedaillen passen. Sie fallen in den Bereich "vermischte Medaillen", wenn der Ausstoß nicht bedeutend genug scheint, um einen eigenen, thematisch abgegrenzten Bereich zu bilden. Das Wort kommt vom lat. misc...

Miten
Mijten

Mitako
Bezeichnung von Kupfer- und Messingdrähten, die in Westafrika, vor allem im Kongogebiet, als universelles Zahlungsmittel kursierten. Die von den Europäern eingeführten Drahtrollen und abmontierten Telefondrähte hatten ursprünglich eine Länge von 50 cm, bei einem Durchmesser von 3 bis 4 mm. Es gab einen hohen Bedarf an ...

Mitkal
Ursprünglich ein Gewicht im Edelmetallhandel islamischer Staaten. Im marokkanischen Münzsystem des 17./18. Jh.s wurde der Mitkal in Silber nach dem Vorbild des Piaster ausgeprägt. Bei einem Gewicht von etwa 28,5 g galt er 10 (später 13 1/2) Dirham; es gab auch Halbstücke. Der goldene Mitkal galt 1/2 Bunduki, 4 Goldmitkal en...

Mitra
Kopfbedeckung geistlicher Fürsten (Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte), ursprünglich eine Mütze mit zwei herabfallenden Bändern (Infula). Durch den seitlichen Einschnitt entwickelte sie sich zu einer verzierten Bischofsmütze, die auf mittelalterlichen Münzen geistlicher Münzherren darges...

Mittel-August d´or
Nach der Eroberung Sachsens im Siebenjährigen Krieg ließ der preußische König Friedrich der Große in den Jahren 1758 bis 1760 die sächsische Pistole (August d´or) - im Goldgewicht vermindert (4,2 g) - mit den Originalstempeln der Jahre 1755 und 1756 nachprägen. So konnte der preußische König zu...

Mittel-Friedrich d´or
Unterwertig ausgebrachter goldener Friedrich d´or, den König Friedrich der Große während des Siebenjährigen Kriegs in den Jahren 1758-1763 mit vermindertem Feingewicht (4,2 g statt 6,05 g) münzen ließ. Die Münzen sind etwas dicker als die vollwertigen Friedrich d´ors und besitzen eine rötliche F...

Mittelalter
Bezeichnung der Epoche zwischen Altertum und Neuzeit, die in Früh- (6.-9. Jh.), Hoch- (10.-13. Jh.) und Spätmittelalter (14./15. Jh.) eingeteilt ist. Anfang und Ende des Mittelalters sind umstritten: Manche Periodisierungen lassen das Mittelalter bereits mit der beginnenden Völkerwanderungszeit (um 375 n.Chr.), dem Ende des Westr&oum...

Mittelbronzen
Nach der Einteilung der römischen Æ-Münzen der Kaiserzeit zählen dazu Bronzemünzen mit einem Durchmesser von 23 bis 29 cm. Darunter fallen Asse und einige Dupondien sowie der Follis der Anfangszeit unter Kaiser Diokletian.

Medaille
Bezeichnung für münzähnliche Erinnerungsstücke, die im Gegensatz zur Münze keinen Geldcharakter haben. Das Wort stammt ursprünglich vom lat. "metallum" (ital. medaglia) und wurde über die französische Bezeichnung "médaille" in die deutsche Sprache übernommen. Die antiken Vorläufer der Medaill...

Medailles de confiance
Bezeichnung für das von Privatfirmen während der französischen Revolution in den Jahren 1791/92 ausgegebene Kleingeld. Diese Bezeichnung könnte zu der irrigen Annahme führen, es handele sich um Medaillen ohne Geldcharakter. Da es sich um Zahlungsmittel handelte, ist die Bezeichnung Monnaies de confiance vorzuziehen.

Medailleur
Bezeichnung für den Schöpfer von Münzen und Medaillen. Der Medailleur gestaltet das Modell, das vom Stempelschneider oder Graveur auf den Stempel übertragen wird. Im Fall von Gussmedaillen modelliert der Medailleur die Gussformen. Die Namen der Medailleure sind in der Regel erst seit der Renaissance überliefert.

Medaillon
1. In der Numismatik Bezeichnung für antike, großformatige Schau- oder Gedenkstücke aus Bronze oder Edelmetall. Die meisten antiken Medaillons stammen aus den offiziellen Münzstätten der römischen Kaiserzeit, nur wenige aus der hellenistischen Epoche. Sie zeigen auf der Vs. die Büste des Kaisers und preisen auf d...

Medici
Einflussreiche Florentiner Kaufmanns- und Bankiersfamilie (ältere Linie) und Fürsten (jüngere Linie), die sich auch als Mäzene der Kunst einen Namen machte. Nachdem Giovanni di Bicci (1360-1429) durch Finanzgeschäfte mit dem Papst den Grundstock für den Reichtum der Medici gelegt hatte, konnte sein Sohn Cosimo (il Vecc...

Medicina in Nummis
Umfangreiches Sammelgebiet von Münzen und Medaillen, die sich auf medizinische Themen beziehen. Bereits seit dem 19. Jh. werden Motive aus diesem Gebiet gesammelt. Schon in Antike gab es Gepräge mit Darstellungen der Götter der Heilkunst (Asklepios, Hygieia, Salus), Ärzten (Hippokrates, Xenophon), Heilpflanzen (Mohn) und Heiltie...

Medina del Campo
Spanischer Ort in Kastilien, an dem die neue spanische Münzordnung vom 3. Juni 1497 verkündet wurde, die als Pragmatische Sanktion (Pragmatica) von Medina del Campo in die Geschichte einging. Sie bildete den Abschluss der schon seit 1475 anhaltenden Reformbemühungen um die Neuordnung der Münzverhältnisse Spaniens. Das Edikt...

Medino
Auch Meidin, war die Bezeichnung des Para, der unter der Herrschaft der Osmanen in Ägypten umlief.

Medusa
Mythologisches Ungeheuer des Altertums, das zusammen mit seinen beiden Schwestern die Gorgonen bildet. Der Blick der hässlichen, geflügelten, mit Schlangen behaarten Medusa ließ jedes menschliche Wesen zu Stein erstarren. Der Sage nach gebiert sie bei ihrem Tod (durch den Helden Perseus) Chryasor und Pegasos. Perseus übergibt d...

Mehlmarken
Münzförmige Zeichen, die zur Abrechnung von Mehl für geliefertes Getreide ausgegeben wurden, auch Mühlenmarken genannt. Die städtischen Mühlen gaben, je nach Getreidesorte und eingelieferter Menge, Marken in verschiedenen Metallen und Legierungen aus, die gegen Mehl eingetauscht werden konnten. Einige Städte gaben...

Melgorien
Bezeichnung des mittelalterlichen Deniers aus der Münzstätte Melgueil (im Departement Bouches du Rhône). Die Melgorienses waren zwischen dem 11. und 13. Jh. in Südfrankreich weit verbreitet. Sie zählen zu den Feudalmünzen Frankreichs, die sich bei schwacher Zentralmacht im 11. Jh. verschlechterten. Dadurch bildete sic...

Melikertes
Auch Palaimon, ist eine griechische Meeresgottheit der Antike. Der Sohn von Athamos und Ino floh vor seinem Vater ins Meer und kommt auf korinthischen Bronzemünzen als Knabe im Arm seiner Mutter, auf dem Altar oder zusammen mit Delfinen vor.

Melkart
Phönizischer Gott, Stadtgott von Tyros, erscheint auf Münzen der phönizischen See- und Handelsstadt im 4./5. Jh. v.Chr. auf einem Hippokamp sitzend, mit Pfeil und Bogen. Später wird er mit Herakles identifiziert.

Melioli, Bartolomes
(1448-1514)Italienischer Goldschmied, Stempelschneider und Medailleur aus Mantua. Melioli, der in Diensten von Francesco II. Gonzaga (1484-1519) von Mantua stand, gilt als Stempelschneider für einige der schönsten Münzen der Renaissance. Nur wenige Medaillen sind von ihm bekannt, die meisten zeigen Porträts von Mitgliedern der Adelsfamilie...

Men
Phrygischer Mondgott, Stadtgott von Antiochia/Pisidien, Gott der (Wege zur) Unterwelt und Fruchtbarkeit, ist meist auf kleinasiatischen Kolonialprägungen zur römischen Kaiserzeit dargestellt. Sein Erkennungszeichen ist die phrygische Mütze. Auf Münzen erscheint seine Büste, das Kopfbild oder seine gesamte Gestalt (stehend) ...

Menadier, Julius
(1854-1939)Numismatiker, seit 1889 Mitherausgeber der "Zeitschrift für Numismatik" (Berlin, 1874-1935), seit 1891 Direktor des Berliner Münzkabinetts (bis 1921) und 1896 zum Professor ernannt. Der Numismatiker erwarb sich vor allem Verdienste um die Erforschung des deutschen mittelalterlichen Münzwesens. Unter dem Titel "Deutsche Münzen" (...

Menger, Johan Philip
(1818-1895)Niederländischer Medailleur und von 1853 bis 1891 erster Münzgraveur an der königlich-niederländischen Reichsmünze Utrecht (Münzzeichen: Merkurstab). In Diensten des Königs Wilhelm III. (1849-1890) gravierte er die Stempel für eine Reihe niederländischer Münzen. Daneben schuf er eine große Anz...

Menudo
Kleine katalanische Billonmünze aus der Münzstätte Barcelona. Unter Philipp III. (1598-1621) wurde die Münze eingeführt. Sie zeigt auf der Vs. den Kopf des Königs, auf der Rs. ein Kreuz und den Münzbuchstaben B. Während der Besatzung Barcelonas durch den französischen König Ludwig XIII. (1641-1652) ...

Meranierpfennige
Zweiseitig beprägte Pfennige aus Ostfranken, die zwischen 1150 und 1250 im Umlauf waren. Sie wurden unter der Herrschaft des Fürstengeschlechts der Andechs-Meranier geschlagen. Dieses Fürstengeschlecht stellte ein Jh. lang sowohl die weltlichen Herren der späteren hohenzollerschen Lande wie auch fast durchgängig die Fü...

Mercandetti, Tommaso
(1758-1821)Der bedeutende italienische Medailleur und Stempelschneider kam als Sohn des römischen Stempelschneiders Pietro Mercandetti schon früh mit der Herstellung von Münzen und Medaillen in Berührung. Nach der Ausbildung bei dem Gemmenschneider Girolamo Rossi stellte ihn die päpstliche Münze in Rom bereits 1773 ein. Er schuf ...

Mereaux
Französisches Wort für Marken

Mercurius
Merkur

Merchant Bankers
Auch Kaufleute-Bankiers, ist die Bezeichnung für Häuser, die Handel und Bankgeschäft miteinander verbanden. Die ersten kombinierten Banken- und Handelsgesellschaften kamen im 13. Jh. aus der Toskana (u.a. Bardi und Peruzzi). Neben Fernhandel und Wechselgeschäften betätigten sie sich auch als Steuerpächter und Kreditgeb...

Merk
Von Mark abgeleitete, schottische Bezeichnung für ein Gewicht, dann für Rechnungsgeld. Als Balance Half Merk (1591/92) und als Thistle Merk (1601-1604) auch als Münze ausgeprägt.

Mercury Dime
Dime

Merkurstab
Caduceus

Merkur
Römischer Gott des Handels und Verkehrs, auch im Sinne von List, Verschlagenheit, im 4. Jh. v.Chr. allmählich dem griechischen Gott Hermes angeglichen. Auf römischen Münzen meist als unbekleidete Ganzfigur, stehend, mit Geldbeutel und Caduceus in Händen dargestellt.

Messing
Bezeichnung für Legierungen aus Kupfer (55-90%) und Zink (10-45%), in Sonderformen sind auch noch Beigaben von Aluminium, Blei, Mangan, Nickel, Silizium, Zinn und Eisen enthalten. Bestimmte Legierungen mit hohem Kupferanteil werden Tombak genannt. Man unterscheidet Gelb- (70% Kupfer), Gold- (85% Kupfer) und Rottombak (90%Kupfer). Die Verwendun...

Mestrelle, Elois
Französischer Münzgraveur und Münztechniker, der an der Münzstätte in Paris angestellt war. Die von Mestrelle bevorzugte maschinelle Münzprägung mit dem Spindelprägewerk stieß auf die Ablehnung der Pariser Münzarbeiter, die bald wieder zur Handprägung mit dem Hammer übergingen. Frustriert...

Metalle
Stoffe mit hoher elektrischer und thermischer Leitfähigkeit, die bei Zimmertemperatur (mit Ausnahme des Quecksilbers) feste und kristalline Formen bilden und einen charakteristischen Glanz ausstrahlen. Mit steigender Temperatur nimmt die Leitfähigkeit der Metalle ab. Nach ihrer Beständigkeit gegenüber Wasser und Luft unterscheid...

Metallkunde
Lehre von den Eigenschaften metallischer Werkstoffe (Metalle und Legierungen).

Metallgeld
Zum traditionellen Metallgeld gehören Edelmetalle, Buntmetalle und Eisen in Form von Barren, Stäben, Ringen, Scheiben, Drähten, Stücken und Körnern sowie Hackmetalle. Sie sind meist von bedeutenden Handelsvölkern benutzt worden und schon seit frühgeschichtlicher Zeit bekannt. Bewertet wurde das Metall(barren)geld ...

Metallismus
Eine Geldwerttheorie, die im Gegensatz zum Nominalismus den Wert des Geldes aus seinem inneren Wert bestimmt.

Metallurgie
Auch Hüttenkunde, ist die Lehre von der Technik der Gewinnung und der Verarbeitung von Metallen.

Metallwert
Der innere Wert einer Münze, im Gegensatz zum vom Münzherrn/Gesetzgeber vorgeschriebenen Nennwert. Auch in den Zeiten der Edelmetallwährungen war der Nennwert einer Münze in der Regel höher als der Metallwert (Ausnahmen siehe Münzwert und Nennwert). Die Differenz setzte sich aus den Prägekosten, dem Schlagschatz, ...

Methuen-Vertrag
Der am 27. Dezember 1703 zwischen Portugal und England abgeschlossene Vertrag ist nach dem englischen Diplomaten John Methuen benannt. Der Vertrag erlaubte eine zollgünstige Einfuhr von portugiesischem Wein (Portwein, Sherry) gegen eine Bevorzugung englischer Textilien. Die gegenseitigen Vereinbarungen waren ursprünglich gegen die franz&o...

Metica, Metical
Währungsbezeichnung der Volksrepublik Mosambik seit der Erlangung Unabhängigkeit (zuvor portugiesisch) des afrikanischen Staats 1975: 100 Céntimos = 1 Metica (Plural Meticas). Seit der Währungsreform vom 16. Juni 1980 gilt die Währungsbezeichnung Metical (Plural Meticais), unterteilt in 100 Centavos. Im Jahr 1990 hat sich...

Metrologie
Wissenschaft von den Maßen, Gewichten und Zahlen, vom Messen, Wiegen, Zählen und Rechnen. Die historische Metrologie hat in Bezug auf die Numismatik die Münzgrundgewichte, Rau- und Feingewichte, den Münzfuß, den Metallwert und die Einheit des Währungsmetalls zum Gegenstand. Die Münze erscheint als physikalische ...

Metzblanken
Spätmittelalterliche Groschenmünze aus der freien Reichsstadt Metz, die nach dem Vorbild des französischen Blanc geprägt wurde. Sie wurde zum Vorläufer der im Rheinland geprägten Blanken.

Mexico Dollar
Beiname des Dollar genannten Peso zu 8 Reales (Peso de a Ocho), nach der Münzstätte Mexiko-Stadt benannt, in der diese bekannte Weltmünze in riesigen Stückzahlen geprägt wurde. Die spanischen Kolonisten gründeten 1536 in Mexiko-Stadt die erste Münzstätte der "Neuen Welt", die bis ins beginnende 19. Jh. die ei...

Mezzo Scudo Romano
Vatikanische Goldmünze zu 50 Baiocci, die unter den Päpsten Clemens XII. (1730-1740), in der Sedisvakanz 1740 und unter Benedikt XIV. (1740-1758) gemünzt wurde. Letzterer begann auch die Prägung des Mezzo Scudo Romano in Silber als Halbstück der päpstlichen Scudoprägung, die sich über 250 Jahre erstrecken sol...

MA
Münzkennzeichen der Münzstätte Marseille von 1786 bis 1857, meist in Ligatur gesetzt.

Mace
Englische Bezeichnung für die chinesische Silbergewichtseinheit, 1/10 des Tael. Im Kaiserreich China waren bis ins ausgehende 19. Jh. die aus verschiedenen Kupferlegierungen gegossenen Münzen mit quadratischem Loch in der Mitte (Ch´ien oder Käsch genannt) im Umlauf. Unter den schwachen Kaisern und zunehmendem Einfluss auslä...

Macuquina
Spanisch-mexikanischer Ausdruck für "beschnittenes Stück", englisch Cob genannt. Macuquinas waren unregelmäßig geschnittene Stücke, die das Mutterland Spanien von der Mitte des 16. bis ins 18. Jh. in den süd- und mittelamerikanischen Münzstätten herstellen ließen. In den spanischen Kolonien Amerikas wa...

Macuta
Bezeichnung der portugiesischen Kolonialmünzen, die Portugal für seine Besitzungen in Schwarzafrika herstellen ließ. Der Name soll sich von Stoffgeld aus Raphiafasern ableiten, das im Gebiet von Südangola als Stoffgeld im Umlauf war und von dem portugiesischen Münzgeld nach und nach verdrängt wurde. Die Teilstück...

Madai, David Samuel
(1709-1780)Deutscher Numismatiker, veröffentlichte das 3-bändige "Vollständige Thaler-Cabinett" (Königsberg 1765-1767), die umfangreichste Übersicht über die Taler Deutschlands und seiner Nachbarstaaten. In den folgenden Jahren kamen noch drei Nachträge heraus.

Madonnentaler
Sammlerbezeichnung für Talermünzen, die auf dem Münzbild als Motiv die Mutter Gottes zeigen. Die Heilige wird am häufigsten als Madonna mit Kind, sitzend und thronend, manchmal auch als Immaculata dargestellt. Als Schutzheilige findet sich die Madonna auf ungarischen (Patrona Hungariae), bayerischen (Patrona Bavariae) und oberit...

Madonnina
Bezeichnung eines in Oberitalien vor allem im 17./18. Jh. verbreiteten Münztyps, der das Motiv der Madonna mit Kind zeigt. Der Madonnina-Typ erscheint vor allem auf seit Mitte des 17. Jh.s geprägten Münzen Genuas, die häufig die Madonna mit Kind auf Wolken als Rückseitenbild tragen. Zu den späteren Madonninas zähl...

Magister generalis
Lat. Titel des Hochmeisters des Deutschen Ritterordens.

Magdalin d´or
Provenzalische Goldmünze, die Rene von Anjou (1434-1480) und Charles III. (1480-1482) seit 1476 in den Münzstätten Tarascon und Aix für die Provence ausgaben. Sie ist nach dem Motiv auf der Vs., Maria Magdalena mit Ölgefäß, benannt; die Rs. zeigt das Patriarchenkreuz.

Magistertaler
Gedenkmünze in Talergröße von 1654 auf die Ernennung des Herzogs Bernhard von Sachsen-Weimar zum Rektor der Universität Jena. Beide Seiten zeigen gekrönte Spruchbänder in 2-facher Herzform, im Zentrum Ahnen des Herzogs mit Wappenschilden. Eine Seite zeigt die Büste Johann Friedrichs in der Mitte der deutsch besch...

Maglia
Italienische Bezeichnung für den halben Denaro des Mittelalters, der in Ober- und Mittelitalien selten ausgeprägt wurde, in Entsprechung zum französischen Maille.

Magnesium
Das Metall mit dem chem. Zeichen Mg wurde gelegentlich in geringen Mengen als Zusatz einer Aluminiumlegierung beigegeben, die zur Münzherstellung diente. Nach Berichten soll es teilweise der Hauptbestandteil von Münzen im Ghetto Litzmannstadt gewesen sein (Ghettogeld).

Magnus Dux
Lateinische Bezeichnung für Großherzog.

Magnimat
Moderner Münzwerkstoff aus mehrschichtigem Metall, der von der Metallindustrie in Zusammenarbeit mit den Automaten-Münzprüfgeräte-Herstellern und den Münzämtern entwickelt wurde. Die Stücke zu 2 und 5 DM sind aus Dreischichtenwerkstoff hergestellt: Die beiden äußeren Schichten bestehen aus 75% Kupfer un...

Mahmudi
Auch Muhammadi, ist eine persische Silbermünze des 17. und 18. Jh.s. im Wert von 100 Dinar.

Mail-Bid-Auktion
Auch Mail-Bid-Sale (frz. Vente sur offre) wird die Postgebots- oder Fernauktion genannt. Es handelt sich um ein aus den USA stammendes Auktionssystem, das dort weit verbreitet ist. Dabei ist der Bieter persönlich nicht anwesend, sondern gibt bis zu einem festgelegten Zeitpunkt sein Höchstgebot schriftlich (auch telefonisch) ab. Die Auktio...

Maille
1. Französische Bezeichnung für das Halbstück des mittelalterlichen Pfennigs, der in Frankreich - ebenso wie in Deutschland und Italien - selten ausgeprägt wurde. Die Halbstücke wurden lat. als Obolus, ital. als Maglia und deutsch als Hälbling oder Scherf bezeichnet. Die Benennung Maille ist vermutlich aus dem für...

Mainaden
Auch Bacchantinnen, sind die jungen Mädchen aus dem Gefolge des Weingottes Dionysos (Bacchus). Sie kommen seit dem 4. Jh. v.Chr. mit Weinlaub oder Efeu bekränzt auf Münzen von Makedonien, Lampsakos, Kydonia und Histaia vor. Einzelne Mainaden erscheinen auf Münzen von Abdera, Ankyra, Syrakus und Sikyon, meist im Tanzschritt darge...

Maiorina
Kaiser Constans (333-350 n.Chr.), der jüngste Sohn Konstantin des Großen, führte im Rahmen der Münzreform von 346 n.Chr. eine neue Bronzemünze ein, die den Follis zunächst ersetzte. Die Münze war nur noch schwach mit Silber legiert, schwankte im Gewicht zwischen 3,5 und 7,5 g und hatte einen Durchmesser von 20 bi...

Majuskel
Bezeichnung für Großbuchstaben im Gegensatz zu Minuskel (Kleinbuchstaben). Bei der Münzbeschriftung wurden fast ausschließlich Majuskeln benutzt wird. Die Minuskel fand auf Münzen selten Verwendung, etwas häufiger auf Medaillen oder beim Chronogramm.

Maler, Valentin und Christian
Bedeutende Nürnberger Medailleure (Vater und Sohn), die im späten 16. und frühen 17. Jh. Medaillen und Münzstempel schnitten. Valentin erhielt das kaiserliche Privileg, Medaillen zu fertigen, das auf vielen Stücken mit der lat. Inschrift C(um) PRIV(ilegio) C(aesaris), mit dem Privileg des Cäsaren, verbürgt ist. Be...

Maleygroschen
Kleine böhmische Groschenmünze, die zwischen 1576 und 1618 in großen Mengen umlief. Die Billonmünze wog ca. 1,05 g (390/1000 fein) und stand im Verhältnis 6:7 zum Kreuzer. Der Standardtyp zeigt auf der Vs. den (böhmischen) Löwen, auf der Rs. die gekrönten kaiserlichen Initialen über der Wertbezeichnung....

Maloti
Plural (Mehrzahl) der Währungseinheit von Lesotho, Singular (Einzahl) Loti. Seit 1966 gilt: 1 Loti = 100 Lisente.

Mameita-Gin
Rundliche beprägte Silberklümpchen, die vom 16. Jh. bis in die zweite Hälfte des 19. Jh.s im feudalen Japan als Zahlungsmittel diente, hierzulande auch als "Bohnensilber" bezeichnet. Sie sind beidseitig mit Stempeln versehen, darunter immer das Zeichen für den Gott des Reichtums (Daikoku). Andere Zeichen beziehen sich auf die &A...

Man-Nen-Tsu-Ho
Alter japanischer Münztyp, der zur Regierungszeit des Kaisers Junnin vom 4. bis zum 9. Jahr der Epoche Tempej-Hojo (760-765 n.Chr.) ausgegeben wurde. Der Man-Nen-Tsu-Ho, was etwa "umlaufender Schatz der zehntausend Jahre" bedeutet, gilt - nach dem Wa-Do-Kai-Ho - als zweitältester Münztyp, der je in Japan hergestellt wurde. Neben Bron...