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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Kreuzgroschen
1. Eine Variante des Meißner Groschen, die Markgraf Friedrich III. von Meißen seit 1369 prägen ließ. Im Unterschied zum Gepräge des Ursprungstyps zeigt diese Variante als Beizeichen auf der Rs. ein kleines gleichschenkliges Kreuz, das die unterwertige Legierung der Kreuzgroschen kennzeichnet. Vier Jahre später lie&s...

Kriegsgefangenenlagergeld
Gefangenenlagergeld

Kriegsgeld
Im weiteren Sinn bezeichnet der Begriff das Geld, das in Kriegszeiten hinsichtlich Herstellung, Gestalt oder Feinheit einfacher oder schlechter als die sonst üblichen Gepräge ausgebracht wurde. Dazu gehören Belagerungsmünzen, Feldklippen und Notmünzen, z.B. das Inchiquin Money der irischen Rebellen aus dem 17. Jh. oder das ...

Kriegssechstel
Bezeichnung des Kriegsgelds im Siebenjährigen Krieg (1756-1763), das in erster Linie aus dem Sechsteltaler bestand; auch Drittel, Zwölftel und regionale Werte wurden geprägt. Der Wert eines Sechsteltalers war durch den Fünfzehnkreuzer in der 2. Hälfte des 17. Jh.s bereits zum festen Bestandteil des Geldumlaufs geworden. In ...

Krisgeld
Vormünzliches Zahlungsmittel (Waffengeld) auf der Insel Java, die heute zum Indonesien gehört. Die Krise waren seit dem 16. Jh. wertvolle und große Dolche der Malayen. Beim Krisgeld handelt es sich um 10 bis 12 cm kleine Kümmerformen der Krise, die als Waffen ungeeignet waren. Sie liefen in der späten Majapahit-Zeit und im...

Krohnemanstaler
Alchemistische Talermünzen von 1678/79, nach Baron von Krohneman benannt, der behauptete, sie seien aus Silber gemünzt, das er künstlich hergestellt habe. Tatsächlich stammte das verwendete Edelmetall wohl aus den Beständen des Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth, das der "findige" Baron veruntreut hatte. Im...

Kroiseios
Nach literarischen Quellen bezeichnete Goldmünzen, nach dem letzten, sprichwörtlich reichen König des Lyderreiches Kroisos (561-546 v.Chr.) benannt. Besser bekannt ist die Namensform Krösus. Die Goldmünzen liegen als 1-, 1/3-, 1/6- und 1/12-Stater-Stücke vor, und zwar allesamt im schwereren (babylonischen) Gewicht (etw...

Krona
Schwedische Bezeichnung für die Krone, die mit der Gründung der Skandinavischen Münzunion vom 30. 5. 1873 als Währungseinheit eingeführt wurde, Mehrzahl Kronor. 100 Öre = 1 Krona. Ebenfalls Währungseinheit in Island, Mehrzahl Kronur. 100 Aurar = 1 Krona.

Krone
Deutschsprachige Bezeichnung aus dem lat. corona (frz.: couronne, engl.: crown) für eine ganze Reihe europäischer Münzen, die ältesten sind mittelalterliche Goldmünzen aus Frankreich. Dabei handelt es sich um die Couronne d´or und den Ecu d´or au soleil, letzterer auch in anderen Regionen beigeschlagen, vor alle...

Kronentaler
Talermünze der österreichisch-habsburgischen Niederlande, die im Zuge einer Neuordnung des Münzwesens 1755 als Nachfolger des Albertustalers eingeführt wurde. Der Name geht auf das Münzbild der Rs. zurück, das 3 bzw. 4 Kronen in den Winkeln des burgundischen Andreaskreuzes zeigt: Die Prägungen unter Maria Theresia...

Kronprinzentaler
Preußische Gedenkmünze in Talergröße auf den Besuch des Kronprinzen Friedrich Wilhelm IV. in der Berliner Münzstätte im Jahr 1812. Die Vs. zeigt den Kopf des Königs Friedrich Wilhelm III., ebenso wie der zu dieser Zeit geprägte Reichstaler, die Rs. die Aufschrift GOTT SCHÜTZE IHN; im Abschnitt Wertbeze...

Kroon
1. Währungseinheit der Republik Estland in der Zeit der Unabhängigkeit zwischen 1919 und 1940, allerdings erst 1933 ausgeprägt. Nach der Anerkennung der Unabhängigkeit durch den Staatsrat der Sowjetunion 1991 ließ die Währungsreform vom 20. Juni 1992 die Währungsbezeichnung wieder aufleben: 100 Senti = 1 Kroon. ...

Krummsteert
Auch Cromstaert, ist eine niederländische Groschenart des 15. Jh.s, ursprünglich wohl ein flämischer Doppelgroschen (dubbele groot), der seit 1419 unter Herzog Johann ohne Furcht (1415-1419) geprägt wurde. Er ist wahrscheinlich nach dem stark gekrümmten Schwanz eines Löwen auf der Vs. benannt, der auf der Flanke den bu...

Koban
Flach-ovale Goldmünze aus Japan im Wert von 1 Rio, die um 1601 mit einem Gewicht von etwa 18 g und einem Durchmesser von 70 mm x 40 mm eingeführt wurde. Während ihrer mehr als 250 Jahre währenden Umlaufzeit verloren die Kobane an Gewicht (von ursprünglich 18 g auf 8 g im Jahr 1859), auch der Feingehalt verschlechterte sich....

Koch, Kilian
Bedeutender Nürnberger Rechenpfennigmacher im 16. Jh., der meist lateinisch mit Cilianus Coccius signierte. Wenn auch die Stückzahlen seiner Rechenpfennige hinter der Produktion seines Konkurrenten Hans Krauwinckel zurückblieben, so erreichte die künstlerische Qualität seiner Erzeugnisse doch den gleichen hohen Stand.

Koehler, Johann David
(1684-1755)Deutscher Universitätsprofessor für Geschichte in Göttingen und numismatischer Autor, der wöchentlich von 1729 bis 1750 das beliebte Heftchen "Historische Münzbelustigung" ausgab. Die Basis seiner detaillierten und breiten Ausführungen über Münzen bildete sein reiches historisches Wissen, das sich bestän...

Kolbenschillinge
Beiname für die Schillinge, die Gottfried IV., Schenk von Limburg und Bischof von Würzburg (1443-1455), prägen ließ. Die Benennung erfolgte nach der Darstellung eines Streitkolbens im Familienwappen des Bischofs, das auch auf dem Gepräge der Schillinge zu sehen ist.

Kometentaler
Gedenkmünzen der Stadt Straßburg aus dem Jahr 1681, in dem der französische König Louis XIV. die Freie Reichsstadt erobern ließ. Das Münzbild zeigt einen Kometen, der 1680 erschien und als astrologisches Zeichen für die französische Eroberung der Stadt ein Jahr später gedeutet wurde.

Kommunionspfennig
Abendmahlpfennig

Kommisszeichen
Bezeichnung für Marken, die vom Militär in Kantinen von Kasernen ausgegeben werden.

Kontermarke
Gegenstempel

Konstantinrubel
Sehr seltener Rubel aus dem Jahr 1825 mit dem Porträt des ursprünglich als Thronfolger des Zaren Alexander I. (1801-1825) vorgesehenen Konstantin Pawlowitsch, der zugunsten von Nikolaus Pawlowitsch (1825-1855) auf den Zarenthron verzichtete. Es handelt sich eigentlich um Probestücke, die in russischen Sammlerkreisen sehr beliebt sind...

Kontokorrent
Das aus dem ital. conto corrente (laufende Rechnung) zusammengesetzte Wort bezeichnet eine Geschäftsverbindung zwischen Bankier und Kunden (auch zwischen Banken), in der die entstehenden Ansprüche und Verbindlichkeiten aufgerechnet werden. Der Kunde eröffnet dazu bei der Bank ein Konto, auf dem er Zahlungen von Schuldnern empfän...

Kontorniaten
Numismatischer Sammelbegriff für römische Medaillons in Sesterzgröße aus der späteren Kaiserzeit (4.-5. Jh.) mit auffälligem, sich scharf abzeichnendem Rand, der nachträglich durch eine tiefe Rille eingeschliffen wurde. Die Bezeichnung kommt vom ital. contorno und bedeutet etwa Randstück. Die meisten Kontorn...

Kontrafekt-Medaillen
Zeitgenössischer Ausdruck aus dem 16. Jh. für Porträt-Medaillen, d.h. Gepräge mit dem Porträt eines Herrschers, des Münzherrn, eines Heiligen oder sonst einer berühmten Persönlichkeit. Der Künstler, der diese Medaillen herstellte, wurde Kontrafetter, Konterfetter oder Konterfeier genannt. Gelegentlich fi...

Konventionstaler
Bezeichnung der nach dem Konventionsfuß seit 1753 geprägten Taler, 10 Stück aus der 900/1000 feinen Mark. Die Großsilbermünzen aus den deutschen Ländern sind meist mit der Aufschrift X EINE FEINE MARK, AD NORM(AM) CONVENT(IONIS) oder CONVENTION TALER versehen. Die österreichischen Stücke tragen bis 1804 mei...

Kopeke
Im Zuge der Münzreform von 1534 wurde im Großherzogtum Moskau die "schwere Denga" von Nowgorod (Nowgorodka) als hundertster Teil des (Nowgoroder) Rechnungsrubels eingeführt, im doppelten Wert der Moskauer Denga. Die Münzreform fiel in die Regierungszeit von Elena Glinskaja, der Mutter von Iwan IV., "dem Schrecklichen" (1546-158...

Kopernikus, Nikolaus
(1473-1543)Der Astronom, Theologe und Jurist wurde als Sohn des Kaufmanns Nikolaus Koppernigk in Thorn geboren. Er vertrat nach seinem Studium das Domkapitel des Bistums Ermland auf Landtagen der königlich-preußischen Stände. Dabei setzte er sich für eine Münzreform zur Ordnung der monetären Verhältnisse zwischen Ermland, P...

Kori
Silbermünze, die im 19. Jh. bis zur Unabhängigkeit Indiens 1947 in einigen Fürstentümern Indiens umlief, z.B. in Katsch (Kutch), einem Marionettenstaat der britischen Kolonialmacht, im Nordwesten von Indien am Golf von Katsch gelegen. Die Kori wurden im Namen der englischen Krone geprägt, zuletzt 1947 im Raugewicht von 4,7 ...

Korn
Alter Begriff im Münzwesen für die Feinheit einer Münze, im Gegensatz zu Schrot, der das Raugewicht einer Münze bezeichnet.

Kornjudenmedaillen
Bezeichnung für Medaillen, die seit 1694 in den Jahren der Missernten als antisemitische Spottmedaillen auf die Teuerung des Getreides bzw. den Hunger der Bevölkerung herauskamen. Das Münzbild der von Christian Wermuth 1694 hergestellten Medaille, die als älteste Kornjudenmedaille gilt, zeigt auf der Vs. einen kleinen Teufel, d...

Korona
Bezeichnung der ungarischen Währungseinheit, die 1926 vom Pengö abgelöst wurde. Die Korona war das Gegenstück zur österreichischen Krone. 100 Filler = 1 Korona.

Korrosion
Durch chemische und physikalisch-chemische Vorgänge entstehende Schädigungen und Zerstörungen von Münzen. Im Metall von Fundmünzen entstehen meist feine, tiefe Löcher (Lochfraß), die sich vergrößern, bis die ganze Oberfläche der Münze angefressen ist. Seit einem halben Jh. wächst die Sch...

Korshvid
Bezeichnung des Hvid zu 4 Pfennigen, der unter König Christian (von Bayern, 1440-1448) mit einem Langkreuz (kors = Kreuz) auf der Rs. in Dänemark eingeführt wurde. In der 2. Hälfte des 15. Jh.s wurden die Korshvide die meistgeprägten Münzen Dänemarks. Auch in dem Dänemark angegliederten Norwegen wurden Hvide ...

Korte
Auch Courte, bezeichnet ursprünglich eine geringhaltige flandrische Silbermünze, die seit Mitte des 14. Jh.s im Wert von zwei (flandrischen) Mijten geprägt wurde. Die Benennung geht auf das kurze Kreuz (ndl.: kort = kurz) auf des Rs. der Münze zurück. Im 15. und 16. Jh. wurden auch in anderen Gebieten Korte gemünzt, se...

Korte Grote
In den Niederlanden aufgekommene Silbermünze im Wert von zwei Sterlingen, im Gegensatz zum Turnosen, der 3 Sterlinge galt.

Koruna
Währungseinheit der Tschechoslowakei von der Gründung 1919 bis zur Trennung in zwei Staaten 1993. 100 Haleru = 1 Koruna. Nach der Trennung in zwei unabhängige Staaten 1993 übernahm sowohl die Tschechische Republik als auch die Slowakei die Bezeichnung für die jeweilige Währungseinheit.

Koula
Bezeichnung einiger Goldmünzen zu 16 Pfund Sterling, die Königin Salote (1918-1965) im Königreich Tonga ausgab. Es gab auch Probestücke aus Platin. Der Koula galt bis zur Einführung des Dezimalsystems 1967.

Knappkuchen
Spottbezeichnung für minderwertige Goldgulden, nach einem Gebäck benannt, dessen typisches Geräusch beim Zerbrechen angeblich ebenso klingt wie das der berstenden unterwertigen Gulden beim Probebiegen. Ursprünglich bezeichnete das niederländische Volk die Postulatsgulden aus Utrecht und deren Beischläge aus Friesland, ...

Knielauf-Figur
Vorderseitenmotiv auf antiken Münzen (vor allem der persischen Achämeniden), das eine kniende Figur mit Waffen, meist einen Bogenschützen (griech. toxotai) zeigt. Die frühere Deutung des Bogenschützen als König ist in neuerer Zeit in Zweifel geraten. Die Knielauf-Figur wurde unter dem persischen König Dareios (lat...

Knopfzwanziger
Bezeichnung für Kleinmünzen, die mit Drahtschlingen versehen als Knöpfe Verwendung fanden, im 17./18. Jh. vor allem in Bayern und Österreich für die alpenländischen Trachten benutzt. Die Benennung stammt vermutlich von dem 20-Kreuzer-Stück, obwohl auch andere Nominale benutzt wurden, wie z.B. das im Deutschen Kais...

Klapmuts
Volkstümlicher niederländischer Beiname des Achtentwintig, benannt nach der auf dem Münzbild des friesischen Urtyps dargestellten Kopfbedeckung, einer Klappmütze.

Kleebau-Taler
Eigentlich eine Medaille in Talerform, die Markgraf Alexander von Ansbach-Brandenburg (1757-1791) zur BELOHNUNG/WEGEN DES/FLEISIG GETRIEBENEN/KLEE-BAUES, wie die Schrift auf der Rs. der Medaille lautet, 1775 ausgab. Die Vs. zeigt das Brustbild des Herrschers.

Kleinbronze
Nach der numismatischen Systematisierung der römischen AE-Münzen der Kaiserzeit in Groß-, Mittel- und Kleinbronzen die kleinste Einheit der Einteilung. Der Durchmesser der Kleinbronzen liegt unter 20 mm, dazu zählen Centenionalis, Semis und Quadrans.

Kleinert, Friedrich
(1633-1714)Nürnberger Silberschmied, Münzhändler und Medailleur, der zusammen mit Philipp Heinrich Müller und Caspar Gottlieb Lauffer eine Serie historischer Medaillen herausgab. Seine meist mit F.K. signierten Arbeiten zeichnen sich durch klare scharf geschnittene Porträts und einen hohen Rand aus. Als eine der ersten Medaillen in ...

Kleingeldersatzmarken
Bezeichnung für Notmünzen und Token, die mit einem geringen Nenn- oder Nominalwert ausgebracht wurden.

Kleinod
Allgemein bezeichnet Kleinod ein Schmuckstück oder eine Kostbarkeit. In der numismatischen Terminologie bezeichnet das Kleinod speziell den Teils des Ordens, der an der Ordenskette hängt und nach dem der Orden meist benannt ist, z.B. Goldenes Vlies. Auch Gnadenpfennige wurden als Kleinodien bezeichnet. In der Heraldik wird der Begriff in ...

Kleinsilber
Numismatischer Ausdruck für die kleinen Silbermünzen der Kelten, die sich weder in das griechische noch in das römische Währungssystem einordnen lassen. Da die (keltischen) Bezeichnungen für ihre Münzen nicht überliefert sind, werden alle Goldmünzen im Gewicht um 8 g Statere genannt, ihre Teilstücke deme...

Klemmergulden
Volkstümliche Bezeichnung für den Goldgulden, den Herzog Reinhold von Jülich zwischen 1402 und 1423 schlagen ließ. Die Benennung bezieht sich auf die Darstellung des Löwen im Wappen, der an der Mittellinie des Schildes hoch zu klimmen (niederdt.: klemmen) scheint. Die Bezeichnung Klemmergulden findet sich in vielen zeitgen...

Klevischer Taler
Rechnungsmünze zu 30 Stüber im 17./18. Jh. aus dem niederrheinischen Gebiet um Kleve. Siehe auch Klevischer Gulden.

Klevischer Gulden
Rechnungsmünze aus der niederrheinischen Gegend um Kleve, die 2/3 des Klevischen Talers und faktisch dem niederländischen Silbergulden zu 20 Stuiver aus dem 18. Jh. entsprach.

Klipping
Klippen

Klippen
Bezeichnung für Münzen in eckiger Form, im Gegensatz zu den runden Münzen. Dabei dominieren regelmäßige viereckige Gestaltungen, meist rechteckige, quadratische oder trapezförmige, aber auch unregelmäßige und mehreckige Klippen kommen vor. Die Benennung ist vom skandinavischen Klipping (dt.: mit der Schere ...

Klippwerk
auch Fall- oder Schlagwerk, ist ein Prägewerk, das bis ins 19. Jh. vorwiegend zur Prägung von Kleinmünzen benutzt wurde. Der Oberstempel war in einen Rahmen eingelassen, der in einer Führung auf und nieder bewegt werden konnte. Durch Niedertreten des Steigbügels mit dem Fuß wurde der Stempelrahmen angehoben. Das M&uum...

Klopschelling
Staatenschelling

Klop
Niederländische Bezeichnung für Gegenstempel.

Kies
Umgangssprachliche Bezeichnung für Geld, nach Regling vom hebräisch-aramäischen "kis" (Beutel) abgeleitet. Um Geldgeschäfte abzukürzen, waren früher im Orient Beutel mit bereits abgezähltem Geld in Gebrauch. Vom Hebräischen ging das Wort in das Rotwelsche (deutsche Gaunersprache) als "Kies" ein und wurde als ...

Kilkenny Money
Bezeichnung der kupfernen Halfpennies und Farthings aus Irland, die die katholischen Königstreuen während des Bürgerkriegs im Jahr 1662 in ihrem Hauptquartier in Kilkenny schlugen. Die Stücke zeigen auf der Vs. die Krone mit zwei Zeptern, auf der Rs. Krone und Harfe.

Kina
Währungseinheit von Papua-Neuguinea seit dem 19. April 1975. 1 Kina = 100 Toea.

Kimon
Berühmter sizilianischer Stempelschneider, der um 420-400 v.Chr. in Syrakus tätig war. Seine Dekadrachmen zeichnen sich durch eine besondere harmonische Ausstrahlung aus und zählen neben denen des Euainetos zu den vielleicht schönsten Stücken der Antike. Der Künstler hat auch goldene 100-Litra-Stücke und Tetradrac...

Kinderdukat
Andere Bezeichnung für den Sophiendukat, den Kurfürstin Sophia von Sachsen zu Weihnachten 1616 als Geschenk für ihre Kinder prägen ließ.

Kinzigtaler
Sammelbezeichnung für Ausbeutetaler des 18. Jh.s aus den fürstlich fürstenbergischen Gruben des Kinzigtals (heute Baden). Dazu zählen ein Taler aus der St. Josephszeche (1729) und ein Taler aus der Sophienzeche (1762), die unter Joseph Wilhelm Ernst (1704-1762) ausgebeutet wurden, die 1767 unter Joseph Wenzel (1762-1783) gepr&au...

Kip
Währungseinheit von Laos seit 1956. 1 Kip = 100 Att (Centimes), seit 1976 brachte die Volksrepublik Laos den (neuen) Kip de la libération = 100 Att heraus.

Kipper- und Wipperzeit
Zu Beginn des Dreißigjährigen Kriegs 1618 begann in Mitteleuropa (Deutschland, Österreich, Böhmen) eine drastische Münzverschlechterung und Geldkrise, die bis 1623 andauerte. Das Münzelend dieser Zeit war aber schon in einer früheren Entwicklung angelegt. Die Augsburger Reichsmünzordnungen hatten zwar den ge...

Kippertaler
Bezeichnung minderwertiger Talermünzen aus der Kipper- und Wipperzeit. Die Münzverschlechterung zwischen 1618 und 1623 betraf zwar vorwiegend mittlere und kleinere Münzsorten (Kippermünzen), aber auch Taler und Gulden wurden als Vielfache des verschlechterten Kleingeldes ausgebracht. An der Prägung von Kippertalern beteilig...

Kipperzeit
Kipper- und Wipperzeit

Kirchenstaat
Seit dem 4. Jh. n.Chr. bildete die römisch-christliche Kirche Grundbesitz in Italien, der sich größtenteils aus Schenkungen zusammensetzte (Patrimonium Petri). Ihre Gebietsansprüche begründeten die Päpste im Mittelalter mit einer in der 2. Hälfte des 8. Jh.s entstandenen (gefälschten) Urkunde, wonach der r&o...

Kirobo
Bezeichnung des Viertelstücks des Ariary, das in der französischen Kolonie Madagaskar bis 1958 umlief.

Kissi-Penny
Englische Bezeichnung für prämonetäres Eisengeld, das nach dem Volk der Kissi in den eisenerzreichen Gebieten im Hinterland der westafrikanischen Pfefferküste (Französisch-Guinea, Sierra Leone und Liberia) benannt wurde. Das auch Gizzi-Penny genannte Geld besteht aus etwa bleistiftdicken, gedrehten Eisenstäben, die an ...

Kista mystica
Antiker Flechtkorb mit Deckel, in dem die geheimgehaltenen, heiligen Symbole von Mysterienkulten, besonders des Dionysos und der Demeter, aufbewahrt wurden. Die Kista mystica, aus der sich eine oder zwei Schlangen winden, ist ein Zeichen der Dionysosmysterien in Pergamon. Dort wurde im beginnenden 2. Jh. eine Münzsorte eingeführt, die auf...

Kistophoren
Auch Cistophoren, sind große Silbermünzen im Wert von drei Drachmen, die ursprünglich als eine Art Gemeinschaftsprägung kleinasiatischer Städte im Königreich Pergamon ausgegeben wurden. Dieser Prägung schlossen sich auch andere Städte Kleinasiens an. Die Vs. zeigt die Kista mystica mit Schlange im Efeu- oder...

Kitharephoren
Nach dem Rückseitenbild bezeichnete Silbermünzen des Lykischen Bundes (163-63 v.Chr.). Die Rs.n des Typs zeigen ein Kithara genanntes hölzernes Saiteninstrument mit viereckigem Schallkörper, der nach hinten gewölbt ist. Die Saiten der Kithara wurden mit einem Plektron angerissen. Die Vs.n der in unregelmäßigem Ge...

Khedive
Herrschertitel der unter der Herrschaft des osmanischen Sultanats stehenden Vizekönige von Ägypten zwischen 1867 und 1914. Der Titel sollte die Sonderstellung (weitgehende Autonomie) Ägyptens herausstellen. Die ägyptischen Münzen wurden zu dieser Zeit weiterhin im Namen des Sultans geprägt, sodass Titel und Name der &a...

Kehrseite
Alternative Bezeichnung für die Rückseite einer Münze, im Gegensatz zur Hauptseite der Münze.

Kelchtaler
Im weiteren Sinn Bezeichnung der aus eingeschmolzenem Kirchensilber hergestellten Talermünzen der Schweiz. Im engeren Sinn der im Jahre 1526 in Zürich geprägte Taler, dessen Silber ebenfalls aus der Kirche stammt. Er zeigt auf der Vs. drei Wappen, die von zwei Löwen gehalten werden. Die Rs. zeigt in der Mitte des Münzfeldes...

Ken-Gen-Tai-Ho
Bezeichnung der kleinsten Bronzemünze Japans, die etwa um 960 n.Chr. gegossen wurde.

Kennedy Half Dollar
Zu Ehren des US-Präsidenten John F. Kennedy (1961-1963) im Jahr 1964 als Silbermünze (900/1000) eingeführter Typ des Halbdollars, der den Franklin Half Dollar ersetzte. Die Vs. zeigt das Kopfbild des Präsidenten, die Rs. das große Staatssiegel (heraldischer Adler mit Wappenschild, in den Fängen Pfeilbündel und &O...

Kentucky Token
Kupferne Token, die um 1793 in England hergestellt wurden. Die Rs.n zeigen auf dem Feld 15 kleine Sterne, die in einem Dreieck (Triangel) auf einem großen Stern angeordnet sind, danach auch Kentucky-Triangle genannt. Jeder der 15 kleinen Sterne ist mit einer Initiale versehen, die einen von 15 Staaten der USA repräsentiert. Die Benennung...

Keping
Kleine Kupfermünzen, die im späten 18. und frühen 19. Jh. auf Sumatra, Celebes und der malaiischen Halbinsel umlief. Sie wurde von der East India Company und von Privatunternehmen in Auftrag gegeben. Teilweise wurden die Stücke in Boultons Soho Mint mit den neuen dampfbetriebenen Maschinen hergestellt.

Kerbe
Tiefe Beschädigung, die meist am Rand der Münze vorkommt (Randschaden).

Kerbrand
Geriffelter äußerer Rand der Münzen, der aus senkrechten oder schräg laufenden parallelen Linien besteht, z.B. auf 1- und 2-Mark-Stücken des deutschen Kaiserreichs sowie auf 50-Pfennig-Stücken der Bundesrepublik bis 1973. Die auch Riffelrand genannte Kantenmarkierung sollte die Münze früher vor Beschneidunge...

Kerykeion
Griechischer Ausdruck für den Heroldsstab des Götterboten Hermes. Die lateinische Entsprechung lautet Caduceus (siehe dort).

Kerenka
Volkstümliche Bezeichnung für die in den Bürgerkriegswirren der russischen Revolution von der provisorischen Regierung Kerenskij herausgegebenen Papierscheine zu 20 und 40 Rubel. Die auch Kerenskij-Rubel genannten Kerenki waren ungewöhnlich klein, da sie auf Platten gedruckt wurden, die für Steuermarken Verwendung fanden.

Kerzendreier
Keine Münzen, sondern Nürnberger Marken aus dem frühen 18. Jh. mit religiösen Motiven (meist Christus), die zur Bezahlung von Kerzen für den Kirchenaltar verwendet worden sein sollen. Die kleinen Stücke aus Silber und Billon sollen zusammen mit einer Kerze als Patengeschenk bei der Taufe gedient haben. Es sollen auch M...

Kesa
Ein Satz von neun dünnwandigen zylindrischen Röhren, die aus den Tridacnamuscheln (Tridacna-Geld) gefertigt wurden, war bis ins 20. Jh. der meistgeschätzte Wertgegenstand auf der zu den Salomonen gehörenden Insel Choiseul. Die Insulaner nannten einen Tridacna-Zylinder Mata (Auge). Drei mit einem Sagoblatt zusammengebundene Mata ...

Kettelitaler
Bezeichnung des an drei Silberketten befestigten alten Zürichtalers, der jedes Jahr als Preis dem Schützenkönig des Knabenschießens vom Rat der Stadt Zürich überreicht wurde.

Keutschachtaler
Rübentaler

Kettenrand
Randverzierung der Münze in Form elliptischer Glieder, die wie eine Kette miteinander verbunden sind. Neben dem ornamentalen Charakter diente der Kettenrand auch zum Schutz vor Beschneidungen und Fälschungen. Siehe auch Kerbrand.

KB
Kennbuchstabe der Münzstätte Kremnitz (Körmöcz Banja, heute Kremnica in der Slowakei) auf Münzen des Römisch-Deutschen Reichs und Österreichs vom 17. Jh. bis 1918. Im nahegelegenen Kremnitzer Gebirge gab es Gold- und Silberbergbau. Schon seit dem 14. Jh. war in Kremnitz die Münzherstellung fest etabliert.

Ka-Kim
Armreifähnliche gekrümmte, gestempelte Silberbarren, die etwa seit dem 13. Jh. im Königreich Lanna Thai (im Norden des heutigen Thailands) als reguläre Zahlungsmittel umliefen. Das Ka-Kim soll sich ursprünglich aus Ringen oder Armreifen entwickelt haben. Die gekrümmten Stücke sind in der Mitte dicker und verjü...

Kaiser
Vom lat. Caesar entlehnte Bezeichnung für die höchste Herrscherwürde, ursprünglich der Name des Begründers der Idee der Alleinherrschaft über das Römische Reich. Der erste römische Kaiser war Augustus. Aus Amtsbezeichnung, Eigen-, und Ehrenname entwickelten sich im Römischen Reich die wichtigsten Titelbe...

Kaisertaler
Veraltete Bezeichnung der österreichischen Konventionstaler.

Kaisergroschen
Habsburgische Groschenmünze zu 3 Kreuzer aus dem 16. Jh., nach dem Brustbild des Kaisers auf der Vs. benannt. Dreikreuzer.

Kakaobohnen
Schon bei den Azteken und Mayas wurden die Samen der Früchte des Kakaobaumes (Bohnen) als Zahlungsmittel benutzt. Als Kleingeld in loser Form waren die Bohnen in Mittelamerika von großer Bedeutung. In bestimmter Anzahl in Säcke verpackt wurden sie auch zur Bezahlung größerer Werte benutzt. Bis ins 17. Jh. lief in manchen ...

Kalakaua-Dollar
Bezeichnung für Dollarmünzen, die König Kalakaua (1874-1891) im Jahr 1883 für sein Königreich Hawaii in San Francisco prägen ließ. Die Vs. zeigt das Kopfbild des Herrschers, die Rs. den gekrönten Wappenschild zwischen der Wertangabe (in englischer Sprache). Unten ist die Wertbezeichnung Dala (Dollar) in hawa...

Kalendermedaillen
Medaillen, deren Gepräge Kalenderschemata zeigen, mit Angaben zu Monaten, Wochen und Tagen, beweglichen Festen, Sonnenaufgang und -untergang, Mondphasen, Sternbildern usw. Die Kalendermedaillen waren im 17./18. Jh. in Mode und konnten wie Taschenkalender benutzt werden. Eine Sonderform stellte der Ewige Kalender dar, der aus gegeneinander vers...

Kalif
Vom arab. Chalifa (Nachfolger) abgeleiteter Titel der Nachfolger Mohammeds als religiöses und weltliches Oberhaupt des Islamischen Reichs. Die ersten vier "rechtgeleiteten" Kalifen wurden in Medina von Anhängern Mohammeds gewählt. Der Dynastie der Omajjaden (661-750) folgten die Abbasiden (750-1258 in Bagdad bzw. bis 1517 als Scheink...

Kammergrafen
Privatangestellte des ungarischen Königs im mittelalterlichen Ungarn. Zwischen dem 13. und 16. Jh. fungierten die Kammergrafen als Pächter und Leiter der Münz-, -Berg- und Salzkammern. Ihnen oblag die Münzprägung und der Umlauf der Edelmetalle und des Salzes. Mitte des 14. Jh.s wurden die Berg- und Münzkammern zusammen...

Kammergulden
Zeitgenössische deutsche Bezeichnung für den goldenen Fiorino di camera der Renaissance-Päpste, der seit 1475 in Rom geprägt wurde. Die Benennung geht auf den Zweck der Prägung zurück: Die päpstliche Kammer zahlte mit der Goldmünze die Beamtengehälter.

Kammerherrentaler
Bezeichnung des seltenen preußischen Talers von 1817/18, der auf der Vs. das Brustbild König Friedrich Wilhelms III. (1797-1840) zeigt. Die Legende lautet: FR. WILH. III K. V. PREUSS. Der König beanstandete die stark abgekürzte Schrift der Münze mit der Bemerkung, die Leute könnten glauben, er sei der Kammerherr von P...