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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Geographische Personifikation
Abgesehen von einigen Personifikationen von Flussgöttern, Nymphen und Tychen auf griechischen Münzen setzt die Personifikation von Orten eigentlich erst auf Münzen Roms ein. Die bekannteste geographische Personifikation der Antike ist wohl die behelmte Roma, die über Jahrhunderte auf römischen Münzen der Republik- und ...

Georg d´or
Bezeichnung der hannoverschen Pistolen, die seit 1758 unter den Kurfürsten (seit 1814 Königen) von Hannover geprägt wurden. Diese waren in Personalunion auch Könige von Großbritannien. Georg II. (1727-1760) ließ 1758 nur geringe Stückzahlen mit einem Goldgehalt von 6,05 g herausgeben, ebenso Georg III. (1760-182...

George Noble
Sehr seltene englische Goldmünze aus der Regierungszeit Heinrichs (Henrys) VIII. (1509-1547). Der englische König ließ sie in seiner zweiten Münzperiode (1526-1544) prägen, erstmals vermutlich im Jahr 1530. Der Typ zeigt auf der Vs. ein Schiff mit der Tudor-Rose, auf der Rs. den hl. Georg, der hoch zu Ross den Drachen mit ...

Georgstaler
Sammelbezeichnung für Taler und Medaillen in Talergröße, welche die Darstellung des St. Georg, meist hoch zu Ross im Kampf mit dem Drachen, zeigen. Da der Heilige als Patron der Reiter und Pferde, Ritter, Soldaten und Wanderer zu den 14 Nothelfern zählte, waren solche Taler zur Verwendung als Amulette sehr beliebt, besonders se...

Gepolijste Stempel
Niederländische Bezeichnung für den Erhaltungsgrad "Polierte Platte".

Gerauteter Wappenschild
Begriff aus der Heraldik für einen Wappenschild, der durch mehrere gleich große Rauten in zwei Tinkturen (Farbe und Metall) gemustert ist. Diese Rhomben können waagerecht (schräg) oder senkrecht (pfahlweise) stehen.

German silver
Englischsprachige Bezeichnung eines Münzwerkstoffs, der hierzulande als Neusilber bezeichnet wird. Trotz des Namens enthält die Metall-Legierung kein Silber, es handelt sich vielmehr um eine Kupfer-Nickel-Zink-Legierung, die gewöhnlich 55-60% Kupfer (Cu), 18% Nickel (Ni) und 22-27% Zink (Zn) enthält. Das anfänglich hellgelb...

Gersh
Silbermünze des Königreichs Abessinien (Äthiopien), die 1889 von König Menelik II. zunächst im Wert auf 1/20 Birr (Talari), dann 1903 per Dekret auf 1/16 Birr gesetzt wurde. Es gab auch Teilstücke aus Kupfer und silberne Mehrfachstücke. Der Gersh wurde bis zur Einführung der Dezimalwährung geprägt u...

Geschachtes Wappenfeld
Bezeichnung aus der Heraldik für einen Wappenschild, der durch Spaltungs- und Teilungslinien in mindestens 12 oder mehr gleich große Quadrate unterteilt ist. Ein solcher Schild weist zwei oder mehrere heraldische Farben (Tinkturen) auf.

Geschichtstaler
Bezeichnung für eine Reihe von bayerischen Gedenkmünzen in Form von Konventionstalern (1825-1837) und Doppel-Vereinstalern (1837-1856), die die bayerischen Könige Ludwig I. (1825-1848) und sein Nachfolger Maximilian II. (1848-1864) prägen ließen. Die Anlässe sind zum Teil von historischer Bedeutung, wie z.B. die Geden...

Geschindelter Wappenschild
Im Gegensatz zum gemauerten Wappenschild stehen beim geschindelten die senkrechten Spaltungslinien (gespaltener W.) enger zusammen als die waagerechten Teilungslinien (geteilter W.).

Gespaltener Wappenschild
Bezeichnung für einen Wappenschild, der durch eine senkrechte Linie in zwei genau gleich große Felder eingeteilt ist, im Gegensatz zum geteilten Wappenschild. Die Anzahl von Mehrfachspaltungen müssen, ebenso wie Mehrfachteilungen, in der Blasonierung angegeben sein.

Gessner, Hans Jakob
(1677-1737)Der Schweizer Medailleur und Stempelschneider war seit 1706 Münzmeister an der Münze in Zürich. Er arbeitete jedoch auch für Bern und Uri. In Zürich schuf er eine Reihe von Münzen und Medaillen. Dazu gehört ebenso die Zürcher Talermünze von 1727, die auf der Rs. die Stadtansicht mit der Limmat zeigt. Sie...

Gessnertaler
Seltene und berühmte Zürcher Talermünze, die der Schweizer Maler und Dichter Salomon Gessner (1730-1788) im Jahr 1773 für seine Heimatstadt entworfen haben soll. Aufgrund eines Stempelbruchs wurden nur wenige Exemplare geprägt. Ihr Münzbild zeigt auf der Vs. den Stadtschild mit Löwen, auf der Rs. ein Schwert und B...

Gestopftes Loch
Bezeichnung für eine Manipulation an Münzen und Medaillen, die zuvor zum Tragen als Schmuck mit einem Loch versehen wurden. Um diesen sehr wertmindernden Makel zu beseitigen, werden die betreffenden Löcher wieder gestopft. Aber auch noch so fachmännisch ausgeführte Restaurationen wirken sich wertmindernd aus und sind vom ge...

Geteilter Wappenschild
Im Unterschied zum gespaltenen Wappenschild wird Schild beim geteilten Wappenschild durch eine waagerechte Teilungslinie in zwei ungefähr gleich große Felder unterteilt.

Gevierter Wappenschild
Eine Kombination aus gespaltenem und geteiltem Wappenschild mit mindestens zwei heraldischen Farben. Der Schild muss durch eine Spaltungslinie und eine Teilungslinie so quadriert werden, dass die beiden oberen Felder genau gleich groß sind; dasselbe Größenverhältnis gilt auch für die beiden unteren Felder. Die oberen m&uu...

Gabella
Groschenmünze aus dem 16. Jh. zu einem halben Bianco, der in der päpstlichen Münzstätte zu Bologna geprägt wurde. Der Haupttyp zeigt das Wappenschild oder das Brustbild des Papstes auf der Vs. und den Löwen von Bologna auf der Rs.

Gabellone
Päpstliche Silbermünze zu 4 Giuli aus der Münzstätte Bologna. Sie wurde um die Jahrhundertwende des 16./17. Jh.s als das Sechsfache der Gabella geprägt.

Gabelotte
Deutsche Bezeichnung für Cavallotto.

Gajah
Benennung für kleine aus Zinn gegossene Plastiken in Form von Elefanten, die im 18./19. Jh. auf der malaiischen Halbinsel und in Sumatra als Geld benutzt wurden. Der Name stammt aus dem Malaiischen und bedeutet Elefant.

Galerus
Pelzmütze römischer Priester in Form einer Mitra, hergestellt aus der Haut eines geopferten Tieres. Der Galerus ist eine Sonderform des Albogalerus.

Galvanoplastisches Verfahren
Veraltetes Verfahren zur Herstellung von Münzkopien und Medaillen. Mit Graphit bestrichene Negativseiten (Abdrücke) beider Münzseiten werden in ein galvanisches Bad gelegt. Die Anode wird an Kupfer oder Silber befestigt, das sich unter Stromzufuhr auf der gegenüberliegenden Kathode in festen Decken auf die Negative niederschl&au...

Garas
Bezeichnung des ungarischen Dreikreuzers.

Gambar
Bezeichnung für Zahlungsmittel, die als Zinnbarren in Form verschiedener Tierfiguren in den malaiischen Staaten Kedah und Perak umliefen. Sie waren in Gestalt von Elefanten, Fischen, Kampfhähnen, Krokodilen oder Schildkröten gegossen. Je nach Tierart haben die Barren verschiedene Gewichte und Größen.

Garzia
Carzia

Gatteaux
1. Nicolas-Marie Gatteaux (1757-1831) war ab 1773 an der Medaillen-Münze in Paris beschäftigt. Neben Stempelschnitten für Münzen, Jetons, Assignaten u.a. schuf er ca. 300 Medaillen auf die wichtigsten Ereignisse der Zeit. Medaille von Nicolas-Marie Gatteaux auf den Flug des "Le Lesseles"-Ballons 2. Sein Sohn ...

Gau
Bezeichnung von Muschelgeld, das auf Inseln des Karolinen-Archipels im Umlauf war. Das Material bilden die weißen, rötlichen und gelblich-rötlichen Schalen der Spondylusmuschel. Die rund geschliffenen und in der Mitte durchbohrten Scheibchen mit einem Durchmesser von 10 bis 22 mm wurden der Größe nach auf Schnüre auf...

Gaudiebchen
Volkstümliche Bezeichnung für die dünnen Magermännchen aus Groningen, die am Niederrhein vier Heller galten.

Gaul, Frantz
(1802-1874)Österreichischer Stempelschneider, der um die Mitte des 19. Jh.s eine große Anzahl von Münzstempeln zu österreichischen und ungarischen Prägungen schuf, u.a. die ungarischen Dukaten von 1857 bis 1859. Seit 1866 war er Direktor der Graveur-Akademie zu Wien.

Gazetta
Volkstümliche Bezeichnung einer venezianischen Billonmünze des 17./18. Jh.s, die in den Besitzungen Venedigs im östlichen Mittelmeerraum umlief. Die Vs. zeigt den hl. Markus bzw. den Markuslöwen mit dem knienden Dogen, die Rs. Christus. Nach Schrötter entstand der Name nach dem Preis (1 Gazetta) für die erste Zeitung ...

f
Auch fec. Abkürzung für fecit.

F
Münzbuchstabe der Münzstätten Stuttgart (auf Münzen des Deutschen Reichs ab 1873 bis hin zur Bundesrepublik Deutschland), Magdeburg (auf preußischen Münzen 1751-1767), Hall/Tirol (auf Münzen des Römisch-Deutschen Reichs 1766-1805), Angers (auf französischen Münzen 1540-1661).

Fyrk
Bezeichnung für eine schwedische Münze, die zum ersten Mal etwa 1478 als kleine Silbermünze im Wert von einem halben Örtug ausgeprägt wurde. Der Fyrk wurde zu 1/6 Öre (4 Penningar) gerechnet. Der Name leitet sich vermutlich von "vierken", einer Verkleinerungsform von "ver" (vier), ab. Die kleine Silbermünze schwan...

Fuang
Siamesische Silbermünze nach europäischem Vorbild, die König Chom Klao (Rama IV., 1851-1868) einführte. Der König ließ sie mit der importierten Münzpresse der Firma Taylor & Challen Ltd. (Birmingham) prägen, die er im Jahr 1860 in Bangkok installieren ließ. Damit gehörte das heutige Thailand z...

Fuchs
Auch Foss, sind volkstümliche Bezeichnungen für kupferne Kleinmünzen des 17./18. Jh.s im Gebiet von Nordrhein und Westfalen. Die Benennung leitet sich von der roten Kupferfarbe der Münzen ab. Dazu zählen z.B. die 3-Pfennig-Stücke der Städte Hamm und Soest aus der 1. Hälfte des 17. Jh.s, die bergischen Viertel...

Fugger
Das Geschlecht der Fugger ging aus einer Barchentweber- und Tuchhändlerfamilie hervor, die seit 1367 in Augsburg ansässig war. Jakob I. Fugger gründete das Fuggersche Handelshaus, das bereits unter seinen Söhnen ein bedeutendes Vermögen erwarb. Das Unternehmen engagierte sich im Montanbereich (vor allem Silber- und Kupferbe...

Fulus
Fels

Fugio-Cent
Erste offizielle Münze der Vereinigten Staaten von Amerika (USA), die auf Veranlassung des Kongresses im Jahr 1787 ausgegeben wurde. Zuvor gab es schon Prägungen von Einzelstaaten. Die Kupfermünze zeigt auf der Vs. oben eine Sonne, die ihre Strahlen auf eine Sonnenuhr darunter wirft, Umschrift FUGIO (wörtlich " ich fliehe", geme...

Fun
Kleines koreanisches Münznominal von 1892 bis 1902. 100 Fun = 1 Yang. Der Typ zeigt av. einen Drachen im Perlkreis und rv. die Wertangabe (in chinesischen Schriftzeichen) im Kranz. Es gibt einige Varianten.

Funduk Altun
Türkischer Haupttyp des Sequino, der als Hauptmotiv auf der Vs. die Tughra trägt. Er wurde von Sultan Achmed III. (1703-1730) eingeführt und im Jahr 1839 n.Chr. vom Piaster abgelöst. Die Funduk Altun tragen auf beiden Seiten eine Kette als Verzierung und wurden auch Zendjirli genannt.

Fura
Tafuli´ae

Fundexemplar
Bezeichnung in Auktionskatalogen und in Verkaufslisten für Münzen, die aus Bodenfunden stammen. Ihre Oberflächen weisen gelegentlich Beläge von Schwefel- oder Chlorsilber und Korrosionsspuren auf.

fraai
Niederländische Bezeichnung für den Erhaltungsgrad schön.

Fractionel Currency
Kleingeldscheine zu 3, 5, 10, 25, und 50 Cents, die aufgrund des Kleinmünzenmangels während des nordamerikanischen Bürgerkriegs (1861-1865) ausgegeben wurden. Nach der ersten Emission der Postage Currency legalisierte der Kongress am 3. März 1863 die Emission der Postal Currency und autorisierte die folgenden Emissionen. Am 10. ...

Franc d´argent
Französische Silbermünze, die 1575 unter Heinrich (Henri) III. (1574-1589) als schwererer Nachfolger des Teston mit einem Raugewicht von 14,188 g (833/1000) eingeführt wurde. Das Münzbild zeigt auf der Vs. das Porträt des Königs, auf der Rs. das H (für Henricus) im Blumenkreuz. Seine Nachfolger ließen weiter...

Franc
Bezeichnung dreier verschiedener Münzen in Frankreich: 1. Spätmittelalterliche französische Goldmünzen. Siehe unter Franc d´or. 2. Französische Silbermünze des 16./17. Jh.s. Siehe unter Franc d´argent. 3. Währungseinheit Frankreichs seit der Französischen Revolution. Am 17. April 1795 wurde die...

Franc d´or
Seltene spätmittelalterliche Feingoldmünzen zur Zeit des Hundertjährigen Kriegs (1338-1453), in dessen Verlauf zeitweise nahezu ganz Frankreich von England besetzt war: 1. Der Franc à cheval im Gewicht von 3,885 g war der erste Franc überhaupt und wurde nach einer Verordnung vom 5. Dezember 1360 mit einem Goldgewicht vo...

Franceschino
Die Verkleinerungsform von Francescone bezeichnete die Halbstücke der silbernen Scudi des 18./19. Jh.s in der Toskana.

Francescone
1. Beiname des silbernen Scudo, den Großherzog Francesco I. (1574-1587) in der Toskana einführte. 2. Beiname des silbernen Scudo zu 10 Paoli, den Herzog Franz Stephan von Lothringen (Francesco III.) zu Beginn seiner Regierungszeit (1737-1765) in der Toskana einführte. Auch die nachfolgenden Scudi behielten den Namen Francescone bis...

Franciscus
Beiname des Dizain zu 10 Deniers, der unter dem französischen König Franz (François) I. (1515-1539) geprägt wurde. Der Franciscus zeigt auf der Vs. ein großes F, auf der Rs. ein Kreuz mit 4 Lilien.

Imadi Riyal
Silbermünze in Dollargröße aus dem Mutawakkilitischen Königreich (Jemen) aus der Regierungszeit des Imams Yahya Bin Mohammed (1904-1948). Sie wurde 1948 durch den Ahmadi Riyal ersetzt.

Imhoof-Blumer, Friedrich
(1838-1920)Schweizer Sammler und Numismatiker, der die Stempel-Sequenzen alter griechischer Münzen erforschte. Darauf beruht die moderne chronologische Einteilung der antiken Münzen Griechenlands. Seine umfangreiche Sammlung griechischer Münzen (ca. 20.000 Exemplare) schenkte er 1900 dem Berliner Münzkabinett, seine Sammlung schweizerische...

Imitativprägungen
Barbarisierende Nachahmungen von Münzen, oft mit Verfremdung bekannter Münzbilder, wie z.B. die Imitativprägungen langobardischer Herrscher von byzantinischen Münzen.

Immobilisierter Typ
Bezeichnung für ein Münzbild, das über einen längeren Zeitraum nahezu unverändert beibehalten wurde, wie z.B. die vier Haupttypen der mittelalterlichen Otto-Adelheid-Pfennige oder der Haupttyp des venezianischen Zecchino, der über mehr als 500 Jahre konstant blieb. Der Ausdruck ist an die französische Bezeichnung ...

Immobilisierung
Beibehaltung eines beliebten Münzgepräges (Bild und/oder Schrift) über einen langen Zeitraum, wie im Fall der karolingischen Münzen nach Karl dem Großen.

Imperator
Seit dem 2. Jh. v.Chr. in der römischen Republik Ehrentitel der siegreichen (obersten) Feldherren, die auf Initiative der Soldaten, seltener des Senats, zum Imperator ausgerufen wurden. Der Kaiser kann mehrmals - jeweils nach militärischen Siegen - zum Imperator ausgerufen werden, auf Münzen mit IMP abgekürzt. Mehrfache Akklamat...

Imperial
Bezeichnung der russischen Goldmünze zu 10 Rubel, die seit 1755 unter Zarin Elisabeth (1741-1762) geprägt wurde. Sie zeigt auf der Vs. die Büste der Herrscherin, auf der Rs. ein aus 5 Schilden gebildetes Kreuz mit der Jahreszahl in den Winkeln. Unter Zar Nikolaus II. (1894-1917) erschienen von 1895-1897 auch Stücke mit der Schri...

Impfmedaillen
Zweig des Sammelgebiets Medicina in Nummis, das mit dem Aufkommen der Pockenimpfung in der Mitte des 18. Jh.s entstand. Es gibt Gepräge auf Ärzte, die sich besonders für die Impfung eingesetzt haben, einige Medaillen zeigen z.B. den Entdecker der Vaccination, Edward Jenner, der am 14. März 1796 zum ersten Mal die Pockenimpfung v...

Franco
1. Im Jahr 1805 übergab Napoleon Bonaparte seiner Schwester Elisa Bacciochi das in der Toskana gelegene Lucca als Fürstentum. Die Herrscherin veranlasste daraufhin die Prägung von Silbermünzen in Entsprechung zum französischen Franc, die zeitgenössisch Franchi genannt wurden. Auch Silberstücke zu 5 Franchi mit den...

Francofurtia
oder Francofordia ist die weibliche Personifikation der Stadt Frankfurt (Main), auf Vereinstalern und Doppeltalern der Stadt zwischen 1857 und 1866 dargestellt. Sie zeigen auf der Vs. die Büste, zu der die Schauspielerin Janauschek Modell gesessen hat. Der Medailleur August von Nordheim signierte die Münzen mit A. v. Nordheim. Die Signatu...

Frang
Moselfränkische Bezeichnung für den luxemburgischen Franc, ausgeschrieben auf 5-Francs-Stücken von 1949 und auf Papiergeld der Luxemburger Währung.

Franka Ar
Auch Frang(a) (Ar), war die Münzeinheit Albaniens, die Präsident Amet Zogu (seit 1928 König) im Jahr 1925 als Münzeinheit nach dem Vorbild des Franken der Lateinischen Münzunion einführte. Obwohl Ar eigentlich Gold bedeutet, wurden auch die silbernen 1-, 2- und 5-Franka-Stücke, ebenso wie die goldenen 10- bis 100-...

Franken
Offizielle Bezeichnung für den schweizerischen Franc seit 1850. In Deutschland wurde früher auch der französische Franc als Franken bezeichnet, besonders im Zusammenhang mit der Währung der Lateinischen Münzunion. Auch die saarländischen Münzen von 1954/55, die in Gewicht, Durchmesser und Legierung genau den gleic...

Franklin Cent
Fugio-Cent

Frankfurter Judenpfennige
Bezeichnung für illegale Kupfermünzen, die zu Beginn des 19. Jh.s im Währungsbereich des rheinischen Guldens, vor allem wohl im Frankfurter Raum in großen Mengen zirkulierten. Die Benennung hat sich durch die Vermutung eingebürgert, die Scheidemünzen seien in der Umgebung Frankfurts von Juden geprägt worden, ein ...

Franklin Half Dollar
US-amerikanisches silbernes Halbdollar-Stück zu 50 Cent, das zwischen 1948 den Typ Walking Liberty ablöste. Die Vs. zeigt die Büste Benjamin Franklins (1706-1790), auf der Rs. findet sich die Darstellung der gesprungenen Freiheitsglocke (Liberty Bell). Einige Stücke aus dem Jahr 1955 zeigen einen durch einen kleinen Stempelsprun...

Franz-Joseph d´or
Bezeichnung der österreichisch-ungarischen Goldmünzen im Wert von 8 Gulden (Forint) bzw. 20 Franken und 4 Gulden (Forint) bzw. 10 Franken, die der Doppelmonarch Franz Joseph (1848-1916) in den Jahren 1870 bis 1892 in Frankenwährung prägen ließ. Sie zeigen auf der Vs. den bekränzten Herrscher mit Backenbart. Bereits am...

Franztaler
Auch Franzgeld, war im 18. Jh. die volkstümliche Bezeichnung für den aus Frankreich stammenden Ecu blanc, der in Form der Ecus neufs oder Ecus à six livres und ihrer Teilstücke in der Mitte des 18. Jh. zum Hauptkurantgeld im Westen und Südwesten Deutschlands sowie in Preußen wurde. In der zweiten Hälfte des Jh....

Frauengeld
Bezeichnung für das von den Insulanern der mikronesischen Inselgruppe Yap (Westkarolinen) selbst als "Yar" bezeichneten Muschelgelds. Es besteht aus den Schalen der Großen Seeperlmuschel, die innen charakteristisch perlmutten glänzen. Sie wurden als Zahlungsmittel und Schmuck genutzt. Das einzigartige Steingeld auf Yap war nur den M...

Frederik d´or
Seltene dänische Goldmünze im Wert von 5 Speciestaler mit einem Raugewicht von 6,64 g (896/1000), die König Frederik VI. (1808-1839) im Jahr 1826 als Doppelstück einführte, ein Jahr später folgten auch Einfachstücke. Sie zeigen av. den Kopf des Königs, rv. die Wertbezeichnung mit Jahresangaben bzw. das gekr&o...

Frederiker
Beiname der schwedischen Caroliner (Carolin) aus der Regierungszeit König Frederiks I. (1720-1751). Die Münze ist nach dem schwedischen König benannt, dessen Kopfbild auf der Vs. zu sehen ist.

Freiberger Zinsgroschen
Groschenmünzen aus dem Silber der Schneeberger Gruben im Erzgebirge, die 1496 und 1498-1500 mit einem Feingehalt von ca. 480/1000 in Freiberg, Leipzig und Schneeberg in großen Mengen geschlagen wurden. Sie wurden zum Vorbild der bedeutenden Freiberger Groschenprägung. Mit dem Antrag auf Erteilung des Bergbaurechts ("Mut") an einem b...

Freimaurermedaillen
Auch Logenmedaillen, wurden auf Ereignisse (Gründung und Jubiläum) und Personen (Ehrung von Stiftern und Meistern) geschlagen, die im Zusammenhang mit Freimaurerlogen stehen. Eine der ersten Freimaurermedaillen wurde 1733 auf Sackville, den Stifter der Loge von Florenz, geschlagen. Obwohl im 18. Jh. viele Großlogen gegründet wu...

Freundschaftsmedaillen
Sammelbezeichnung für Medaillen, die sich in Schrift oder Bild auf die Freundschaft beziehen. Sie entstanden in der Mitte des 16. Jh.s und erlebten ihre Blütezeit im ausgehenden 17. Jh. sowie unter dem Einfluss der Romantik und des Biedermeier auch in der ersten Hälfte des 19. Jh.s. Bekannte Medailleure wie G. Hautsch (Nürnberg)...

Friedenskreuzer
Badische Kupferkreuzer, die Großherzog Friedrich (1872-1907) auf die Friedensfeier von 1871 prägen ließ. Sie zeigen auf der Vs. das gekrönte badische Wappenschild von zwei Greifen gehalten, auf der Rs. einen strahlenden Stern über der Inschrift FRIEDENSFEIER 1871, darunter die Friedenstaube. Baden, Friedenskreuzer 1...

Friedrich d´or
Bezeichnung für die Pistole (5-Taler-Goldmünze), die unter König Friedrich II. (dem Großen, 1740-1786) eingeführt und deren Prägung von seinen Nachfolgern Friedrich Wilhelm II. 1786-1797), III. (1797-1840) und IV. (1840-1861) weitergeführt wurde. Die Pistolen nach spanischem (Escudo de ouro) und französische...

Friedrich-Franz d´or
Pistolen (5-Taler-Goldmünzen), die Friedrich Franz I. als Großherzog (1815-1827) von Mecklenburg-Schwerin (zuvor Herzog von 1785 bis 1815), in den Jahren 1828, 1831-1833 und 1835 prägen ließ. Die Vs. zeigt den Kopf des Herrschers n. links, die Rs. das bekrönte Wappen mit Jahreszahl und Wertangabe. Es gibt auch Halb- und D...

Friedrich-Wilhelm d´or
Irrtümliche Bezeichnung der Friedrich d´ors, die unter den preußischen Königen Friedrich Wilhelm II., III. und IV. von 1786 bis 1855 geprägt wurden. Da auch die doppelt so schweren Wilhelm d´ors unter Friedrich Wilhelm I. (1713-1740) gelegentlich so bezeichnet wurden, kam es zu Irrtümern.

Friesacher
Beliebte mittelalterliche Silbermünzen, die nach der Stadt Friesach in Kärnten benannt sind. In der Nähe eines Silberbergwerks errichteten dort die Salzburger Erzbischöfe um 1125 eine Münzstätte und begannen den Schlag eines 15-lötigen Silberpfennigs mit einem Durchschnittsgewicht von 1,22 g. Das Münzbild zei...

Friktionsspindelpresse
Weiterentwicklung des Spindelprägewerks durch ein Schwungrad und zwei rotierende Friktionsscheiben, die sich am oberen Ende des Spindels befinden. Sie dienen der Erzeugung des Pressdrucks bei der Prägung. Das sich über ein Gewinde abwärts bewegende Spindel mitsamt Stößel wird dadurch angetrieben. Die Friktionsspindelp...

Follaro
Kupfermünze Süditaliens nach dem Vorbild des byzantinischen Follis. Seit dem 7. Jh. n.Chr. ließen die Herzöge und Prinzen von Beneventum kupferne Follari in Gaeta, Neapel und Sorrent, die Langobarden in Capua, Salerno und Sorrent schlagen. Nach der Eroberung Süditaliens und (später) Siziliens setzten die Normannen die...

Follis
1. Römische Scheidemünze der späten Kaiserzeit, die im Rahmen der groß angelegten Münzreformen des Kaisers Diokletian (294-305 n.Chr.) im Gewicht von ca. 10 g mit einem Durchmesser von ursprünglich ca. 28 mm eingeführt wurde. Der Name Follis bedeutet ursprünglich "Beutel" und hat sich vermutlich über di...

fondo specchio
Italienische Bezeichnung des Erhaltungsgrades Polierte Platte, abgekürzt FS.

Forint
Ungarische Währungseinheit seit dem 1. August 1946. 1 Forint = 100 Fillér. Von 1857 bis zur Einführung der Kronenwährung (Korona, Pengö) 1892 galt der silberne Forint im ungarischen Königreich unter der Habsburger k.u.k. .Monarchie 100 Krajzer, in Entsprechung zum österreichischen Gulden zu 100 Kreuzer. Er war d...

Formsand
Feuerfester Sand zur Formgebung des Metalls, bei der Münzherstellung lange Zeit zur Formung der Zaine verwendet, je nach Materialbeschaffenheit und Stand der Technik. Bis ins 19. Jh. wurde dafür eine Mischung aus porösem Sand, Asche und Bierhefe hergestellt. Heute bestehen die Gussformen der Münzen meist aus Eisen. Formsand wird...

Formular
Papiergeldkundlicher Ausdruck für amtliche Veröffentlichungen als Ankündigung über die Ausgabe eines neuen Geldscheins. Diese Vorabveröffentlichungen zeigen vereinfachte Darstellungen des künftigen Scheins oder Billets. Wenn keine Geldscheine mehr erhalten sind, wie z.B. bei den Wiener Bankozetteln, ist die Numismatik ...

Fort d´or
Sehr seltene Goldmünze, die Herzog Karl (Charles) von Aquitanien (1468-1474), Bruder des französischen Königs Ludwig (Louis) XI. (1461-1483), als einzigartigen Typ schlagen ließ. Die Vs. zeigt den stehenden Herrscher, den englischen Leoparden bezwingend, auf der Rs. ein Blumenkreuz mit geviertem Schild, das je zweimal die Wappe...

Fortuna
Römische Göttin des Glücks und des zufälligen Schicksals, mit der griechischen Göttin Tyche gleichgesetzt. Auf römischen Münzen der Republikzeit wurde schon früh das Kopfbild der Fortuna dargestellt. In augusteischer Zeit wuchs ihre Bedeutung: Als Fortuna redux wurde ihr ein Altar errichtet, der die Freude de...

Flabbe
Billonmünze zu vier Stuiver oder Stüber aus den Städten Deventer und Groningen seit der zweiten Hälfte des 16. Jh.s mit einem Raugewicht von 4,1 g (483/1000 fein). Sie zeigt auf der Vs. ein Blumenkreuz, auf der Rs. den Adlerschild.

fl.
Abkürzung für den Floren (Florin) und den Gulden.

flan bruni
Französische Bezeichnung für den Erhaltungsgrad polierte Platte. Flan aus dem lateinischen flare (gießen) bezeichnet im Französischen den Schrötling oder das Münzplättchen.

flan neuf
Réformation

Fledermaus
Spottname für eine Reihe deutscher Kleinmünzen, von der Bevölkerung meist nach den missglückten Darstellungen der Adler auf dem Gepräge benannt. Beispielsweise zeigten die schlesischen Gröschel und Dreikreuzer und die preußischen Dreigröscher Adlergebilde, die Fledermäusen glichen. Auch einige Stempelsc...

Fleur de lis
Ein Typ, der im Mittelalter weite Verbreitung fand, so auf dem Floren und dem Gigliato. Der Ausdruck stammt aus dem Französischen und bedeutet Lilienblüte. In Frankreich tauchen die fleurs de lis, die wenig Ähnlichkeit mit der Blume (Lilie) haben - häufig auch ornamental - auf Münzen seit dem 13. Jh. auf. Seit Philipp VI. (...

Fleur de coin
Französische Bezeichnung für den Erhaltungsgrad Stempelglanz, abgekürzt FDC.

Flimmerchen
Ursprünglich volkstümliche Bezeichnung aus dem 17. Jh. für kleine Billonmünzen (Pfennige und Heller) im Kurfürstentum Trier, die unter Erzbischof Karl Kaspar von der Leyen (1652-1676) geschlagen wurden. Verkleinerungsform von Flimmer in der Bedeutung von Glänzendem, Glitzerndem. Im 18. Jh. ging die Bezeichnung auf die...

Flindrich
Volkstümliche niederdeutsche Bezeichnung für ostfriesische, oldenburgische und Jeversche Groschenmünzen im Wert von drei Stübern. Da die Münzen ursprünglich auf sehr dünnen und breiten Schrötlingen geprägt wurden, leitet sich das Wort vermutlich aus Flidder (Flitter) ab. Auch Ableitungen vom englischen W...

Flitter
1. Bezeichnung kleiner kupferner Halbpfennigstücke, die in Niedersachsen und Thüringen während der Kipper- und Wipperzeit ausgegeben wurden. Es gab auch 2-, 3- und 4-Flitter-Stücke. 2. Ursprünglich Bezeichnung für kleine vergoldete Messingplättchen, die mit Sternen und anderen Ornamenten versehen waren. Nach Schr...

Floaten
Moderner währungstechnischer Begriff für das freie Schwanken der Währungen im Verhältnis zueinander. Sie können einzeln oder in Gruppen untereinander "floaten". Ursprünglich bedeutet das englische Wort "im Wasser treiben". Das Floaten ist eng mit dem Scheitern des Währungssystems verbunden, das 44 alliierte Staat...