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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523
Dime
Das US-amerikanische 10-Cent-Stück, im Jahr 1796 zum ersten Mal ausgeprägt. Eine Probeprägung von 1792 erschien mit der Bezeichnung Disme. Der Name ist also eine verkürzte Form des französischen Décime. Der Dime war bis 1964 eine Silbermünze mit einem Feingehalt von 900/1000, nach dem Gesetz vom 18. Januar 1837....
Dinar
1. Goldmünze des mittelalterlichen arabischen Münzsystems, die nach dem Gewicht des byzantinischen Solidus (4,25 g) eingeführt wurde. Die Benennung leitet sich aus dem lateinischen Denarius (aureus) ab. Nach der Münzreform im Jahre 77 AH (= 696/7 AD), die das Münzsystem der Omajjaden (andere Schreibweise Umayyaden) schuf, w...
Diner
Bezeichnung der Währungseinheit in Andorra seit 1983. 1 Diner = 100 Cèntims. Die zwischen 1960 und 1965 geprägten 25- und 50-Diner-Stücke sind privat ausgegebene Medaillen mit fiktiven Nennwerten.
Dinara
Goldmünze des nordwestindisch-asiatischen Reichs Kushan, das sich schon vor Christus vom heutigen Afghanistan aus im Indusgebiet ausbreitete. Vermutlich im 3. Jh. n.Chr. beherrschte Kanischka, der bedeutendste Großkönig des Kushan-Reichs, Teile Zentralasiens, Baktriens, den Hindukusch, das Kabultal, Nord- und Nordwestindien. Aufgrun...
Dinero
Spanische Bezeichnung für den Denar. Der spanische Denar entwickelte sich in den nordöstlichen Gebieten Spaniens, die nicht arabisch besetzt waren, nach dem französischen Denier. Im 11. Jh. ließen Sancho III. von Navarra (1000-1035) und Alfonso VI. von Kastilien Dineros schlagen. Die unter Alfonso VI. geprägten Stücke...
Dinertaler
Bezeichnung für preußische Talermünzen von 1871, mit den auf den Adlerschwingen aufgelöteten Brustbildern des Kronprinzen Friedrich Wilhelm und des Prinzen Friedrich Karl. Ihr Name leitet sich von einem Diner (Festessen) in Magdeburg ab, bei dem sie angeblich an die Teilnehmer des Festbanketts verschenkt worden sind. Es handelt...
Dinheiro
Portugiesische Bezeichnung des Dinars. Die ersten portugiesischen Dinare wurden unter dem ersten portugiesischen König Alfons I. (1143-1185) als Billonmünzen im Gewicht von ca. 1 g geprägt. Das Halbstück hieß Maelha. Alfons IV. (1325-1357) ließ leichtere Denare, sog. Dinheiros affonsinos, schlagen.
Diobelie
Regelmäßige Zahlung des Athener Staats an beschäftigungslose arme Bürger der Stadt, im Umfang von einem Diobolon täglich. Die Diobelie wurde wahrscheinlich um 413 v.Chr. eingeführt und war Vorläufer der Theorika.
Diobolon
Antikes griechisches 2-Obolos-Stück, das in zahlreichen griechischen Staaten nach verschiedenem Münzfuß ausgebracht wurde. Nach attischem Münzfuß galt es eine Dritteldrachme, auch Gramma genannt. Die Münze zeigt zwei Eulen mit einem Kopf auf der Rs. und wog ca. 1,4 g. Das Diobolon war eine sehr gebräuchliche M&u...
Dione
In Dodona als Gemahlin des Zeus und Mutter der Aphrodite verehrt. Sie erscheint auf Münzen von Epiros zusammen mit Zeus mit belorbeerter Stephane (Stirnreif) und Schleier. Allein kommt sie belorbeert und verschleiert vor.
Dionysos
Griechischer Gott des Weines und des Weinanbaus, ursprünglich aus der thrakischen Mythologie, entspricht dem römischen Bacchus. Auf antiken griechischen und römischen Münzen ein sehr häufiges Motiv. Dionysos erscheint bärtig oder als nackter Jüngling mit Weinlaub bekränzt. Als Naturgott ist er oft in Begleitu...
Dioskuren
Bezeichnung des Zwillingsgötterpaars Kastor (lat. Castor) und Polydeukes (lat. Pollux), Söhne von Zeus und Leda, Brüder von Helena. Ursprünglich galten sie wahrscheinlich als Lichtgötter, später als Helfer und Beschützer von Reisenden, vor allem von Seeleuten. Von den Römern schon in früher Republikzeit ...
direxit
Im 18. und 19. Jh. beliebte Inschrift auf Münzen und Medaillen, meist in Form der Abkürzung dir. Sie bezeichnet den für das betreffende Stück Verantwortlichen. Das Verb kommt aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich "hat anfertigen lassen". Meist verbunden mit der Benennung des Direktors, Besitzers oder Pächters der ...
Dirham
Währungseinheit bzw. Münznominal, nach dem arabischen Dirhem benannt: 1. In Marokko war der Dirham zu Beginn des 19. Jh.s ein Münznominal im Wert von 4, seit 1882 von 50 Mazunas. Zur Zeit des französischen Protektorats erhielt das 100-Francs-Stück die Bezeichnung Dirham. Schließlich Währungseinheit seit 1972. 1 ...
Dirhem
Silbermünze des mittelalterlichen arabischen Münzsystems aus dem späten 7. Jh., in Persien nach dem Vorbild der sassanidischen Drachme entstanden. Nach der Münzreform des omajjadischen Kalifen Abd al Malik im Jahr 77 AH (696/7) wog der Dirhem (Dirham) ca. 2,97 g und wurde mit einem Zehntel des Golddinars bewertet. Sein Geprä...
Disagio
Die Differenz zwischen dem Nennwert und dem niedrigeren Kurswert, im Gegensatz zu Agio. Edelmetallmünzen, deren Nennwert im Vergleich zum Feingewicht zu hoch angesetzt war, wurden mit einem Abschlag auf den nominellen Wert gehandelt. Früher war der geltende Münzfuß für Groschen- und Scheidemünzen häufig zu hoch a...
Disme
Probeprägung des Dime.
Diskont
Spezielle Form eines Zinses, der Betrag, der beim Ankauf einer Forderung (meist Wechsel) zum Ausgleich des Zinsverlustes abgezogen wird, wenn das betreffende Papier vor dem Verfallstag eingelöst wird. Ein Beispiel: A leistet seine Zahlung an B mit einem verzinslichen und befristeten Schuldschein und B veräußert den Schein vor Ablauf...
Divus
Lateinische Bezeichnung (der Göttliche) des posthum zu einem Gott erhobenen, verstorbenen römischen Kaisers, die weibliche lautet Diva. Die Titulierung wurde für Consecrationsmünzen aus der Römischen Kaiserzeit verwendet. Gewöhnlich verlieh der römische Senat den Titel, als offizielle Anerkennung für die Verg...
Diwarra
Bezeichnung für vormünzliche Zahlungsmittel (Nassageld) in Neulauenburg auf dem Bismarck-Archipel (heute Duke-of-York-Inseln). Die kleinen Schneckengehäuse der Nassaschnecke (Nassa callosa) werden bearbeitet, gebleicht und an Rotangstreifen zu verschiedenen Längen aufgefädelt. Das in Neulauenburg (Bismarck-Archipel) Diwarra...
Dhinglo
Kupfermünze aus dem indischen Fürstentum Kutsch aus dem 18. und 19. Jh. 1 Kori = 16 Dhinglo.
Dizain
Bezeichnung für das französische Stück zu 10 Deniers tournois. Verschiedene Typen des Dizain (Zehner) erhielten Beinamen wie Karolus, Ludovicus oder Franciscus, nach den französischen Königen, in deren Regierungszeit sie geschlagen wurden.
Dhebua
Kleine Kupfermünze aus Nepal des 17./18. Jh.s. 1 Mohar = 50 Dhebua.
Dhabu
Gelochte Kupfermünze aus dem im Nordwesten Indiens gelegenen Fürstentum Kutsch im 19. Jh. 1 Dhabu = 2 Dhinglo = 3 Dokda. 1 Kori = 8 Dhabu.
Dharana
Rohe altindische Purana-Münzen aus dem 6. bis 2. Jh. v.Chr. mit unregelmäßigem Aussehen und Gewicht. Sie waren gepunzt und wurden deshalb von den Engländern "punch marked coins" genannt.
Decimo
Bezeichnung des 10-Centavo-Stücks in verschiedenen Staaten Südamerikas, z.B. Chile und Kolumbien. In einigen Staaten auch als Bezeichnung auf der Münze angegeben.
Decenario
Beiname des Halbstücks des Etschkreuzers, nach seinem Wert von 10 Piccoli (lat. decem = zehn).
Decussis
Sehr seltene und schwere römische Bronzemünze aus der Zeit der Römischen Republik, die ca. 220-210 v.Chr. mit einem Gewicht von ca. 700-720 g gegossen wurde. Der Name leitet sich aus ihrem Wert von zehn (lat. decem) Asses ab. Die Vs. zeigt das Haupt einer Göttin, die Rs. eine Prora, darüber das Wertzeichen X.
Deflation
Im Gegensatz zur Inflation versteht man unter Deflation eine Steigerung des Geldwerts bei sinkendem Preisniveau in Zeiten wirtschaftlicher Depression. Die wirtschaftliche Ursache der Deflation ist in einem gesamtwirtschaftlichen Angebot zu sehen, das über die Nachfrage hinausgeht. Diese deflatorische Lücke führt zu sinkenden Preisen ...
Dei Gratia
Auf Münzen sehr oft verwendeter lateinischer Ausdruck für das Gottesgnadentum, der die Zugehörigkeit der Herrscher zum christlichen Glauben bekundet und die daraus abgeleiteten Herrschaftsansprüche rechtfertigt. Im Mittelalter war die Formel auf Urkunden und Siegeln üblich. Auf Münzumschriften setzt die regelmä&sz...
Dekadrachme
Antike griechische Silbermünze zu zehn Drachmen (altgriech.: deka = zehn). Die ersten Stücke sind seit dem frühen 5. Jh. in Athen geprägt worden. Auch in den sizilischen Städten Akragas und Syrakus wurden Dekadrachmen geprägt (Demareteion) sowie gelegentlich im Namen Alexanders des Großen. In hellenistischer Zei...
Dekanummion
Byzantinische Kupfermünze zu 10 Nummia, also im Wert von einem Viertelfollis. Die ersten Stücke stammen aus der Regierungszeit Anastasios´ I. (491-518 n.Chr.), die Prägung der Münzsorte wurde über zwei Jh.e fortgesetzt. In Münzstätten aus dem Osten wurde ihre Wertzahl 10 mit einem griechischen I (Iota) angeg...
Dekobolon
Vermutlich nur Rechnungseinheit zu 10 Oboloi aus dem antiken Griechenland. Das Dekobolon ist dokumentarisch zwar erwähnt, es ist aber keine Münze in dieser Wertigkeit bekannt. Nach aktuellem Stand wurden Oboloi nur als einfache, doppelte, drei-, vier- und fünffache Stücke ausgemünzt. Im griech. Münzsystem gingen 6 Obol...
Dekonkion
Das 10-Unzenstück wurde nur in den sizilischen Städten Katane (nach 212 v.Chr.) und Kentoripai (nach 241 v.Chr.) als Bronzemünze geprägt. Das katanische Nominal zeigt auf der Vs. die Büsten von Serapis und Isis zwischen Kornähre und der Wertbezeichnung X, auf der Rs. die stehende Ganzfigur des Apollon mit Lorbeerzweig ...
Delfinmotiv
Bezeichnung für die Darstellung eines oder mehrerer Delfine auf Geprägen, vor allem in der Antike sehr beliebt. Sie finden sich besonders auf antiken Geprägen phönizischer und griechischer Städte (oder Stadtgründungen) sowie auf Sizilien, wie z.B. der Delfin im sichelförmigen Hafenumriss auf frühen Geprä...
Demareteion
Sagenumwobene antike Münze aus dem sizilischen Syrakus, nach der Gattin Gelons, Demarete, benannt. Nach dem Sieg von Syrakus über Karthago in der Schlacht bei Himera um 480 v.Chr. soll Demarete bei den Friedensverhandlungen für die Schonung Karthagos eingetreten sein. Für ihre Bemühungen soll sie von Hamilkar 100 Talent Gol...
Demeter
Griechische Göttin der Pflanzen und der Fruchtbarkeit, insbesondere des Landbaus und der Heirat. Ihre Tochter Persephone verbrachte die Hälfte des Jahres (Sommer) bei ihrer Mutter, die andere Hälfte (Winter) bei ihrem Gemahl Hades in der Unterwelt. Dieser Mythos verkörpert den Gedanken, dass die Kräfte der Natur im Sommer a...
Demi-Franc
Halbstück zweier französischer Franc-Sorten: 1. Silbermünze, die zwischen 1575 und 1641 als Halbstück des Franc d´argent ausgegeben wurde. 2. Der während der Französischen Revolution geschaffene Franc wurde als Halbstück nur unter Napoleon Bonaparte von 1803 bis 1845 geprägt. Die Rs.n des Demi-Franc...
Demy-Lion
Halbstück des goldenen schottischen Lion aus dem 15. Jh. im Wert von 2 1/2 Shillings.
Denar
1. Eigentlich Denarius war für ca. 400 Jahre die Hauptsilbermünze Roms. Die Einführung des Denars wird nach neueren Erkenntnissen in die Zeit des Zweiten Punischen Kriegs datiert. Man nimmt an, dass im Rahmen einer Münzreform um 211 v.Chr. mit dem Denar auch der silberne Quinar und der Sesterz eingeführt wurden. Der Name De...
Denarius Albus
Albus
Denaro
Italienischer Ausdruck für Denar. Die Nachfolger des karolingischen Denars in Oberitalien und Rom fielen schnell in Gewicht und Feingehalt. In Genua waren schon im Jahr 1102 sog. "bruni" und "brunetti", also schwarze Paveser Pfennige, in Umlauf, die bei einem Normalgewicht von ca. 1 g lediglich einen Feingehalt von 500/1000 Silber aufwiesen. M...
Deneschka
Russisches kupfernes Halbkopekenstück, das nach 1849 ausgeprägt wurde. Die Bezeichnung ist ein Diminutiv (Verkleinerungsform) von Denga, dem eigentlichen russischen Halbkopekenstück, dessen Prägung aber 20 Jahre zuvor eingestellt wurde.
Denga
Kleine russische Silbermünze aus dem ausgehenden 14. Jh., die in der Art der Drahtkopeken gefertigt wurde. Der Name Denga leitet sich vermutlich aus dem tatarischen "Tengah" her, wie die Tataren ihre frühe Nachahmung des arabischen Dirhem genannt haben sollen. Das Gewicht der Denga von 0,93 g entsprach 1/200 des ostrussischen Rubelbarrens...
Deni
Kleine Münzeinheit in Mazedonien seit der Unabhängigkeit des Landes 1992. 100 Deni = 1 Denar. Die erste Prägung eines Deni-Werts stellt ein 50-Deni-Stück in Messing aus dem Jahr 1993 dar.
Denier
Französischer Ausdruck für den Denar. In der Nachfolge des karolingischen Denars entwickelte sich unter dem Kapetinger Ludwig dem Dicken (1108-1137) der Denier parisis (Denar von Paris, abgekürzt d.p.) mit der Inschrift FRA/NCO(rum rex) av. und dem Kreuz rv. Dieser Typ verbreitete sich unter Philipp II. August (1180-1223) in Nordfran...
Denier tournois
Bedeutendste französische Silbermünze (Denar) des Mittelalters. Sie zeigt auf der Vs. ein Kreuz, in der Umschrift den Name des Königs, auf der Rs. das Châtel tournois. Die Einführung der Münze geht auf die Eroberung der Grafschaft Touraine durch König Philipp II. (Philippe Auguste) im Jahr 1205 zurück. Der K...
Denninge
Dänische und norddeutsche Nachahmungen russischer Tropfkopeken, abgeleitet vom russischen Denga. Die ersten Denninge wurden 1619 in Kopenhagen als Handelsmünze unter König Christian IV. (1588-1648) in demselben Schrot und Korn wie ihre russischen Vorbilder geschlagen. Anlass der Prägung könnte die Ausstattung einer dän...
Dentaliumgeld
Das Dentaliumgeld zählt zu den vormünzlichen Zahlungsmitteln, und zwar zum Molluskengeld. In Küstengebieten Neuguineas und vor allem an der Pazifikküste Nordamerikas spielten die Schalen der Kahnfüßer-Gattung Dentalium als Zahlungsmittel, Grabbeigaben und Schmuck eine wichtige Rolle. Die Weichtiere, die in allen Meere...
Depositenscheine
Papiergeldartige Urkunden über kurzfristige Geldeinlagen (Depositen), die meist übertragbar, verzinslich und voll gedeckt waren. Der Ausdruck leitet sich vom lat. deponere (nieder-, hinterlegen) ab. Depositen stellten kein Kreditgeld dar, waren also vor Verlusten durch Spekulationen geschützt. Historisch gesehen waren die Depositen d...
Depotfunde
Prähistorische Funde von Metallgeräten aus der Bronzezeit. Solche Pfeilspitzen, Beile, Schwerter usw. wurden entweder frei oder in Gefäßen bzw. Umhüllungen (Leder, Stoff oder Rinde) gefunden und gelten als vormünzliche Zahlungsmittel. Barren-, Hacksilber- und Münzfunde werden als Schatzfunde bezeichnet.
Deunx
Römische Maß- und Gewichtseinheit, die nie ausgeprägt wurde. Bezeichnung für das Ganze minus einer Unze, im römischen Duodezimalsystem also 11/12.
Deut
Deutscher Ausdruck für Kleinmünzen im Wert von 1/8 Stüber, in Entsprechung zum niederländischen Duit. Der Duit diente als Vorbild für Deut-Prägungen im westdeutschen Raum. Im brandenburgischen Cleve wurden z.B. zwischen 1669 und 1697 Deute zu 1/8 Stüber bzw. 2 Pfennigen geprägt, im 17. Jh. gab es kupferne Deu...
Deutsche Bundesbank
Seit 26. Juli 1957 Nachfolgerin der Bank Deutscher Länder mit Sitz in Frankfurt am Main. Die Staatsbank der Bundesrepublik Deutschland bestimmt die Währungspolitik des Staates. Als Zentralnotenbank ist sie die einzige Herausgeberin der gesetzlich gültigen Banknoten der Bundesrepublik. Ihre Hauptverwaltungen in den einzelnen Länd...
Deutsche Mark
Währungseinheit der Bundesrepublik und der Deutschen Demokratischen Republik (bis 1964). 1 Deutsche Mark = 100 Pfennige. Die bundesdeutsche Währung wurde von den westlichen Alliierten (unter Ausschluss der Sowjetunion) durch die Währungsreform vom 20. Juni 1948 eingeführt. Vor der Gründung der Bundesrepublik Deutschland am ...
Devalvation
Die Herabsetzung des Wertes einer Münze nach ihrem Edelmetallwert (innerer Wert). Prägungen fremder Währungen wurden im Römischen Reich Deutscher Nation vom frühen Mittelalter bis ins frühe 19. Jh. nach ihrem Feingewicht abgewertet. Die Zettel, auf denen diese Devalvationen bekannt gegeben wurden, sind ein beliebtes Sa...
Devise
In der mittelalterlichen Heraldik dienten Sinnbilder in Form von kleinen Beizeichen zu den ererbten Wappen als Unterscheidungsmerkmale für die verschiedenen Linien eines Fürstenhauses. Seit dem Beginn der Neuzeit wurde es bei Münzherren in ganz Europa beliebt, Wortdevisen, Sinn- oder Wahlsprüche (Motto) auf ihren Münzen zu ...
Devisen
Zunächst Bezeichnung für Wechsel (Handelspapiere) in ausländischer Währung, heute für alle ausländischen Zahlungsmittel. Die Devisenkurse richten sich nach Angebot und Nachfrage.
Devisenbewirtschaftung
Staatliche Maßnahmen zur Überwachung, Beschränkung und Lenkung des Zahlungsverkehrs. Die Devisenbewirtschaftung wurde in Deutschland 1915 mit dem Verbot der Goldausfuhr eingeführt und nach vorübergehender Aufhebung (1927) 1933 sogar noch auf Waren und Rohstoffe ausgedehnt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Devisenwirtschaft ...
Dextans
Römische Maß- und Gewichtseinheit, von dempto sextante, also 10/12 des Ganzen. Als Münznominal zu 10 Unciae in nur zwei Ausprägungen bekannt, die aus der 2. Hälfte des 3. Jh.s stammen.
Dezimalsystem
Das im Münzwesen heute übliche Zählsystem, das die Münzeinheiten durch Verzehnfachung (10, 100, 1000 usw.) bzw. durch Zehntelteilung (1/10, 1/100, 1/1000) ordnet. Das dekadische System oder Dezimalsystem wurde (neben anderen Systemen) schon in der Antike benutzt, z.B. bei der griechischen Unterteilung der Mine in 10 Dekadrachmen...
Davidsgulden
Niederländischer unterwertiger Goldgulden aus der Amtszeit des Utrechter Bischofs David von Burgund (1455-1496). Seinen Namen erhielt er nach dem Motiv des Harfe spielenden biblischen Königs David, deshalb auch Davidsharfe genannt. Er wurde 1499 auf 16 1/4 Stuiver tarifiert, im Vergleich dazu galt der guthaltige Rheinische Gulden 20 Stuiv...
Datierung
Eine regelmäßige Datierung europäischer Münzen setzt erst im 16./17. Jh. ein. Zuvor sind Münzen nur gelegentlich mit der Angabe einer Jahreszahl versehen. Als erste datierte Münze Mitteleuropas gilt eine dänische Münze von 1248. Seit 1300 konnte z.B. der florentinische Floren (Fiorino) mit einer Genauigkeit ...
Dak
Kleines Münznominal aus Nepal, das bis 1931 8 Dam bzw. 2 Paise galt.
Daalder
Niederländische Bezeichnung für Talermünzen. Ab der 2. Hälfte des 16. Jh.s verband sich mit der Bezeichnung Daalder eine Talermünze der Vereinigten Generalstaaten, meist mit 30 Stuiver bewertet. Die numismatische Literatur verwendet für die niederländischen Talermünzen meist Wortzusammensetzungen wie z.B. Are...
Dalasi
Seit der Einführung der Dezimalwährung 1971 Währungseinheit in der westafrikanischen Republik Gambia. 1 Dalasi = 100 Butut.
Dala
Hawaiianische Bezeichnung für den Dollar, erscheint im Königreich Hawaii als Wertbezeichnung auf Münzen, die unter König Kalakaua 1883 geprägt wurden. Der Dollar ist mit der Bezeichnung AKAHI DALA versehen, der Halb-Dollar mit HAPALUA, der Viertel-Dollar mit HAPAHA, das Dime-Stück (10 Cents) mit UMI KENETA. Dem Cent en...
Daler
Skandinavische Bezeichnung für den dänischen, norwegischen (1) und schwedischen (2) Taler. 1. Unter König Christian III. (1534-1559) wurde 1537 der erste Joachimstaler für Dänemark, 1546 für Norwegen geprägt. Seine Vorgänger Christian II. (1513-1523) und Frederik I. (1523-1533) hatten seit 1516 schon silber...
Dam
1. Dicke indische Kupfermünze aus dem 16. Jh., ein Vorläufer der Paisa. Nach Schrötter mit einem Durchmesser von 19 bis 25 mm bei einem Gewicht von ca. 21 g. 2 Dam = 1 kupferne Tanka. 2. Kleinste nepalesische Münzeinheit bis 1931.1 Mohar = 128 Dam.
Dambrettsteine
In Weichholz geprägte oder reliefgedrechselte Spielsteine für das Damespiel. Sie werden als Holzmedaillen zu den numismatischen Objekten gezählt. Sächsischer Dambrettstein
Danaro
Denaro
Damnatio memoriae
Lateinischer Ausdruck für die Austilgung des Andenkens an einen unbeliebten römischen Kaiser nach dessen Tod, die durch Senatsbeschluss offiziell angeordnet wurde. Demnach sollten sämtliche öffentliche Namensbezeigungen der betroffenen Person ausgemerzt werden. Dies war bei Münzen natürlich schlecht möglich, demna...
Danegeld
Sammelbezeichnung für mittelalterliche Steuer- und Tributzahlungen Angelsachsens (England) an die Wikingerkönige und Fürsten, um sich von Plünderungen und Verwüstungen freizukaufen. Erstmals war 991 n.Chr. ein Betrag von 10.000 Pfund Silber ausgewiesen. Der angelsächsische König Ethelred II. (979-1006) soll allein...
Danieltaler
Beiname des Talers aus der Regierungszeit des Fräuleins Maria von Jever (1536-1575) aus den Jahren 1561, 1567 und Talern ohne Jahresangabe. Der Name geht auf die Darstellung auf den Münzrückseiten zurück, die Daniel in der Löwengrube zeigen. Das biblische Motiv ist eine Allegorie der bedrängten Lage, in der sich Maria ...
Dao
Messergeld
Dantes
Auch Tandes ist eine zeitgenössische Bezeichnung für Rechenpfennige und Spielmarken aus dem 18./19. Jh. Nach Gebert leitet sich der Ausdruck aus einem Dialektwort für "Tand" ab und stammt vermutlich aus Nürnberg, der Hochburg der Rechenpfennig- und Spielmarkenproduktion.
Dardenne
Französische Kupfermünze im Wert von 6 Deniers, die 1710 bis 1712 in der Grafschaft Provence ausgegeben wurde. Zu ihrer Herstellung wurde eingeschmolzenes Kanonenmetall verwendet.
Dardenna
Monegassische Billonmünze, die 1720 im Wert von 8 Denaros mit der gekrönten Initiale des Fürsten von Monaco auf dem Gepräge eingeführt wurde.
Dareikos
Griechische Bezeichnung für die persische Goldmünze im Wert von 20 silbernen Sigloi, die nach dem persischen Großkönig Dareios I. (lat.: Darius, 522-586 v.Chr.) benannt und wohl auch in dessen Regierungszeit eingeführt wurde. Regling vermutet ihre Entstehung schon unter dem vorherigen König Kyros (II.) dem Große...
Darlehenskassenscheine
Nach dem Gesetz vom 4. 8. 1914 konnten die Reichsdarlehenskassen als Zahlungsmittel Darlehenskassenscheine in Umlauf setzen. Damit konnte während des Ersten Weltkriegs der erhöhte Kreditbedarf (an Lombardkrediten) für die deutsche Privatwirtschaft gedeckt werden. Da sie aber von der Reichsbank zur Notendeckung verwendet wurden, truge...
Dasio, Maximilian
(1865-1954)Mitbegründer und Hauptvertreter der Münchner Medaille, der zu den Erneuerern der deutschen Medaillenkunst zählt. Der gelernte Maler trat als Medailleur und Stempelschneider erst im Alter von 40 Jahren in Erscheinung (um 1905). Trotzdem schuf er ein Werk von etwa 200 Medaillen, vor allem Porträtmedaillen nach Vorbildern der sp&au...
Dassier
Schweizerische Medailleurs- und Stempelschneiderdynastie, die über drei Generationen Chefgraveure an der Genfer Münze stellte. Die größte Berühmtheit erlangte Jean Dassier (1676-1763), der u.a. bei Roettiers in Paris ausgebildet wurde und 1720 den Posten des Chefgraveurs der Genfer Münze von seinem Vater Domaine ü...
c/m
Abkürzung für Countermark, das englische Wort für Gegenstempel.
C
Kennbuchstabe für die Münzstätte Kleve (Cleve) auf preußischen Münzen (1751-1767) und Frankfurt am Main auf preußischen Münzen (1866-1879) und auf deutschen Reichsmünzen (1872-1879); für Clausthal-Zellerfeld auf Münzen für die Königreiche Westphalen (1808-1813) und Hannover (18. Jh.). Da...
Cut money
Sammelbegriff für die zerschnittenen und ausgestanzten spanisch-amerikanischen Silbermünzen, meist Acht-Reales-Stücke, die in Britisch-Westindien (= Karibische Inseln), teilweise sogar in Südamerika, im 18./19. Jh. umliefen. Die englische Bezeichnung bedeutet wörtlich "beschnittenes Geld". Siehe auch unter Bit, Gourde, Hole...
Cuartilla
Auch Quartilla, Quartino, Cuartino oder Cuartono sind diminutive Ausdrücke für den Cuarto und bezeichnen den spanisch-amerikanischen Viertelreal. Die Billon- und Kupfermünzen wurden im 19. Jh. in großen Mengen in Mexiko, Guatemala, Nicaragua, Venezuela, Kolumbien und anderen südamerikanischen Staaten geprägt.
Cuartillo
Spanische Billonmünze im Wert von 8 1/2 Maravedis, also das Viertelstück des Real, aber nur zu 8 Maravedis gerechnet. Aufgrund der spanischen Vellon-Inflation im 17. Jh. wurden die Münzen häufig mit Gegenstempeln versehen, um den Wert der Münzen zu erhöhen oder herabzusetzen.
Cuarto
1. Bezeichnung für den spanischen Viertelreal, der im Zuge der Münzreformen (Abschluss der Pragmatica am 13. Juni 1497) des spanischen Königspaars Ferdinand und Isabella (1474-1504) als Silbermünze zum ersten Mal geschlagen wurde. Die Wertangabe wird auch in der Schreibweise Quarto angegeben. 2. Seit dem 18. Jh. Bezeichnung f&u...
Cuatro
Bezeichnung für das Halbstück des Acht-Reales-Stückes, das in der Republik Bolivien zwischen 1830 und 1860 in großen Mengen ausgemünzt wurde.
Cuneus
Lateinischer Ausdruck für den Münzstempel, bedeutete ursprünglich Keil. Daraus lässt sich die Bezeichnung coin ableiten, die im Französischen "Münzstempel", im Englischen "Münze" bedeutet.
Currency
Der Ausdruck bezeichnet in England und Amerika die umlaufenden gesetzlichen Zahlungsmittel (Währung).
Currency-Theorie
Eine Geldtheorie, die sich im beginnenden 19. Jh. als besondere Ausprägung der Quantitätstheorie in England entwickelte. Die Benennung geht auf die Definition der Banknote als Currency zurück. Die Theorie entstand vor dem Hintergrund der stark ansteigenden Preise und der Verschlechterung des Wechselkurses des englischen Pfunds wä...
Cruzado Novo
Siehe unter Cruzadinho, Cruzado und Cruzado de prata.
Cruzeiro
Brasilianische Währungseinheit, die 1942 als Nachfolger des Milreis eingeführt wurde. 1 Cruzeiro = 100 Centavos. Eine Besonderheit ist die ausschließliche Ausprägung der Cruzeiros zwischen 1964 und 1967. Die Inflation zwang 1967 zu einer Währungsreform. Man führte den Cruzeiro Novo zu 1000 Cruzeiros ein, der zwischen ...
Cruzado de prata
Portugiesische Silbermünze, die unter König João IV. (1640-1656) 1643 im Wert von 400 Reis eingeführt wurde. Ursprünglich wog der Silbercruzado 22,95 g (916/1000 fein) und entsprach somit dem mitteleuropäischen Taler. 1663 wurde der Wert der Münze zur Finanzierung des spanischen Kriegs auf 500 Reis erhöht, ...
Cruzado de ouro
Portugiesische Goldmünze, die 1457 unter Alfons "dem Afrikaner" (Alfonso V., 1438-1481) eingeführt wurde, deshalb auch Alfonso de ouro (ouro = Gold) genannt. Die Herkunft des Namens Cruzado wurde bisher meist aus dem Georgskreuz auf der Münzrückseite abgeleitet, könnte aber auch von dem ersten Wort auf seiner Umschrift, CRV...
Cruzado
Brasilianische Währungseinheit vom 1. März 1986 bis zum 15. März 1990. 1 Cruzado = 100 Centavos. Bei der Währungsreform am 16. Januar 1989 wurden 1000 Cruzados auf einen Neuen Cruzado gesetzt, so dass die Währungsmünze bis zum März 1990 Cruzado Novo hieß.
Cruzadinho
Das Diminutiv (Verkleinerungsform) von Cruzado bezeichnet den portugiesischen Cruzado Novo, als dieser im 17./18. Jh. im Gewicht auf ca. 1 g abgesunken war. Nach dem Gesetz vom 4. August 1688 wurde die mit der Wertangabe 400 Reis versehene Goldmünze im Umlauf mit 480 Reis bewertet und auch Pinto genannt.
Crown
1. Englische Goldkrone, die im Jahr 1526 unter König Heinrich (Henry) VIII. (1509-1547) eingeführt wurde. Sie wurde nach ihrem Rückseitenbild - einer gekrönten Rose (Crown of the Rose) - benannt und mit 4 1/2 Shillings bewertet. Schon nach wenigen Monaten wurde sie von der Crown of the Double Rose abgelöst, die nach der Dar...
Crazia
Billonmünze im Wert von 5 Quattrini aus der Toskana (Italien), die zwischen dem 16. und 19. Jh. ausgemünzt wurde, zuletzt 1830 im Wert einer Zwölftel-Lira. Ihr Name leitet sich nach Suhle vom deutschen Kreuzer her.