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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Bissona
Mailänder Silbermünze, die unter der Herrschaft des französischen Königs Ludwig XII. (1500-1512) im Wert von 3 Soldi herausgegeben wurde. Der Name leitet sich von dem Münzbild zweier bekrönter Nattern (ital. bissolo) zwischen zwei französischen Wappenschilden her.

Bisti
Georgisches Münznominal, das zuletzt 1804-1833, schon unter Leitung zaristisch-russischer Münzmeister, in der Münzstätte Tiflis ausgeprägt wurde. 1 Bisti = 20 Fuli. Seit 1934 galten nur noch russische Zahlungsmittel.

Bit
1. Singular (Einzahl) von Bits. 2. Kleinste Unterteilung des Währungssystems in der Kolonie Dänisch-Westindien (St. Thomas und einige kleinere Inseln der Kleinen Antillen) im Wert von 1/5 Cent. 500 Bit = 100 Cents = 5 Francs = 1 Daler. Die Bezeichnung ist von Bits abgeleitet. Zwischen 1905 und 1913 wurden runde Bronzemünzen in den W...

Bits
Bezeichnung für Ausstanzungen und Ausschnitte, die aus größeren Silbermünzen, meist spanisch-amerikanischen Pesos (Cut money), herausgetrennt wurden, um den Geldmangel in den vorwiegend britischen Kolonien der Karibischen Inseln (Westindies) und Guyana zu beheben. Der Name leitet sich von dem englischen Wort "bit" (Bissen) ab. ...

Biunx
Selten ausgeprägtes 2-Uncia-Stück des altitalischen Aes grave nach dem Dezimalsystem, das also dem Sextans im Duodezimalsystem entsprach.

Beau
Französische Bezeichnung für den Erhaltungsgrad "schön" einer Münze, in Münzkatalogen meist mit B abgekürzt.

Bechot, Marc
(1520-1557)Französischer Stempelschneider, der 1547 mit dem Posten eines "Graveur général" betraut wurde, der die Aufsicht über die Herstellung der Münzstempel vorsah. Die Münzstempel für die Münzen des französischen Königreichs wurden nun in der Pariser Münze gefertigt und an die kleinen Provinzm&uum...

Bechtler
Die deutschstämmigen Metallurgen und Mechaniker August und Christopher Bechtler zählen zu den Pionieren der Territorialgoldmünzung (Territorial Gold) in den USA. Ihre private Münzanstalt in Rutherforton (North Carolina) ist wohl die langlebigste Prägeanstalt ihrer Art. Dort prägten sie zwischen 1831 und 1842 aus dem au...

Beichlingtaler
Spezieller Typ des Bankotalers aus dem Jahr 1702, der einen politischen Skandal auslöste. Normalerweise zeigten die Prägungen des polnisch-sächsischen Bankotalers im Jahr 1702 auf ihrer Münzvorderseite die um ein Wappen gelegte Kette des dänischen Elefantenordens, dem August II. (der Starke) angehörte, der in Personalu...

Beichttaler
Breite Schaumünzen aus dem Jahr 1663 zu 4, 1 1/2 und 1 Taler, die der sächsische Kurfürst Georg II. (1656-1680) vermutlich als Beichtgeld - das ist die Abgabe des Beichtenden an den Beichtvater - benutzt hat.

Beiersgulden
Auch Beyers- oder Jansgulden ist die niederländische Bezeichnung für die unter Johann von Bayern (Jan van Beieren, 1420-1425), dem Regenten von Holland geschlagenen Goldgulden (Florene), die auf der Vs. fünf Schilde, auf der Rs. Johannes den Täufer zeigen.

Beilgeld
Vormünzliches axt- und beilförmiges Zahlungsmittel, das zum Gerätegeld zählt. Äxte und Beile waren ursprünglich multifunktionale Arbeitsgeräte und Waffen, die beim Hausbau, dem Schlachten, der Jagd und im Krieg unentbehrlich waren. In voneinander unabhängigen Kulturen haben sich zu verschiedenen Zeiten die al...

Beiname
Seit Alexander dem Großen (356-323 v.Chr.) legten sich die hellenistischen und später auch die römischen Herrscher Beinamen zu, die in der Regel in abgekürzter Form auf Beschriftungen antiker Münzen erscheinen. Dabei handelt es sich meist um Beinamen, die Eigenschaften ausdrücken wie etwa Philipator (der seinen Vater ...

Beischlag
Nachprägung einer verbreiteten Münze durch einen anderen Münzherrn. Die Nachahmungen imitierten nur selten detailgenau ihre Vorbilder. Meist wurden absichtlich ein paar Kleinigkeiten verändert, um so dem Vorwurf des Münzbetrugs zu begegnen. Hinter einigen Beischlägen verbarg sich oftmals eine Münzverschlechterung,...

Beischrift
Schriftliche Beifügung auf Münzen, die sich auf das Münzbild beziehen. Dabei kann es sich um ein Wort handeln, das die Darstellung auf der Münze einfach benennt, z.B. "Apollo" zum Bildnis des gleichnamigen Gottes. Beispiele für Mehrwortbeischriften sind die vielen Münzumschriften, die den dargestellten römischen K...

Beiza
Baisa

Beizeichen
Bilder, Buchstaben oder sonstige kleine Zeichen, die auf Münzen häufig wechseln. Der Begriff ist der mittelalterlichen Heraldik entlehnt und bezeichnet die kleinen Zeichen im Wappen, die eine Linie der Familie von der anderen unterscheidet. Meist legten sich die Seitenlinien der Fürstenhäuser ein Beizeichen im Wappen zu, die Sta...

Beizen
Chemisches Verfahren zu Beseitigung von Münzbeschädigungen, die durch Oxidation bei der Herstellung von Münzen entstehen. Das Beizen ist eine Fortentwicklung des Weißsiedens und wurde seit dem beginnenden 19. Jh. zur chemischen Behandlung bei der modernen Produktion von Silbermünzen angewendet. Die vormals verwendeten L&ou...

Belga
Bezeichnung auf einigen Münzen für das belgische 5-Francs-Stück.

Belli, Valeriano
(1468-1546)Berühmter Gemmenschneider der Renaissance, der auch Stempel für Münzen und Medaillen schnitt, nach eigenem Zeugnis über 150 Stück. Unter den Päpsten Clemens VII. (1523-1534) und Paul III. (1534-1545) und dem Kardinal Farnese arbeitete er an der vatikanischen Münzstätte und schnitt Stempel für Münzen...

Bellissimo
Italienische Bezeichnung für den Erhaltungsgrad "sehr schön" einer Münze, meist mit BB abgekürzt.

Bello
Italienische Bezeichnung für den Erhaltungsgrad "schön", in italienischen Münzkatalogen mit B abgekürzt.

Belohnungsmedaillen
Sammelbezeichnung für Prämien-, Preis-, Schulprämien- und Verdienstmedaillen.

Bellona
Römische Kriegsgöttin, deren Kopf auf frühen Bronzemünzen der Römischen Republik auf der Uncia und der seltenen Quartuncia erscheint.

Benediktuspfennige
Keine Münzen, sondern Wallfahrtspfennige, Weihe- und Amulettmünzen, die auf ihren Geprägen den heiligen Benedikt von Nursia (480-503) zeigen. Dieser wird meist mit erhobenem Kreuz auf der Münzvorderseite dargestellt, revers zeigt sich ein ovales Schild mit einem länglichen Kreuz, das mit dem Benediktussegen versehen ist: In...

Benehmschere
Sehr starke Stückelungsschere zum Ausschneiden der Metallplatten (Schrötlingen) aus Metallstreifen (Zainen). Die Benehmschere hielt sich an einigen Münzstätten bis in das 18. Jh., trotz der aufkommenden Stanztechnik seit dem 16. Jh.

Bergeron, Etienne
Einer der ersten Münzmeister, der sich in Frankreich mit dem damals neuartigen Balanciers (Spindelprägewerk) beschäftigte. Bereits in Troyes (1550-1553) arbeitete er erfolgreich mit dem Stoßwerk, bevor er nach Paris berufen wurde. Dort beschleunigte er die Münzprägung mittels der neuen Techniken. Dies führte zu W...

Bergischer Kassentaler
Geringhaltige Talermünze, die 1802-1807 von Kurfürst Maximilian Joseph von Bayern und seinem Nachfolger Joachim von Murat, dem Erzherzog von Berg, in Düsseldorf im Wert von 21 Groschen geprägt wurde. Die Vs. zeigt den Kopf des Fürsten, die Rs. die Wertbezeichnung und später das Landeswappen. Zu Beginn des 19. Jh.s wurd...

Bergsegentaler
Sammelbezeichnung für alle Ausbeutemünzen, die mit dem Silber einer Region, nicht aus einer bestimmten Grube, geprägt wurden und deren Münzbeschriftung auf die betreffende Region hinweist.

Berieben
Zusätzliche Bezeichnung bei der Beschreibung von Erhaltungsgraden von Münzen. Oft wird der Zusatz "berieben" oder "leicht berieben" bei den Erhaltungen "polierte Platte" (PP) oder "Spiegelglanz" (PL) gebraucht. Durch unsachgemäße Behandlung kann die polierte (spiegelnde) Fläche kleine Kratzer oder einen unschönen Glan...

Berlinga
Volkstümlicher Name für die Lira im Mailand des 16. und 17. Jh.s. Der Name leitet sich möglicherweise vom italienischen Wort "berlingare" ab, was soviel wie "schmausen und dabei schwatzen" bedeutet. Die Berlinga wäre demnach eine Münze, für die man sich einen kleinen Schmaus leisten konnte, vielleicht sogar inklusive e...

Berner
In der kaiserlichen Münzstätte Verona, althochdeutsch Bern (durch Konsonantenverschiebung), wurden im 11. und zu Beginn des 12. Jh.s kleine schüsselförmige Pfennige, lat. Denarii Veronenses, geprägt. Aufgrund des kleinen Kreuzes auf beiden Münzseiten sind sie auch als Denarii cruciati dokumentiert. Durch ihre stän...

Bernstein
Bernstein zählt zu den frühesten Zahlungsmitteln im Norden Europas. Es handelt sich um Versteinerungen aus dem Harz von Nadelhölzern, die schon vor 30 bis 50 Millionen Jahren abgestorben sind. Bernstein wird bei Sturmfluten an die Küsten der Nord- und Ostsee angeschwemmt, vor allem in Jütland (Dänemark) und Samland (Os...

Bernwardsgroschen
Zwei Groschenmünzen der Stadt Hildesheim mit dem Hüftbild des heiligen Bernward auf ihrer Rückseite, der als Bischof von Hildesheim (993-1022) die Bernwardskunst begründete. Der kleine Bernwardsgroschen wurde erstmals 1468 als Körtling zu 6 Hildesheimer Pfennigen ausgeprägt. Dieser kleine Bernwardsgroschen sank im Wert...

Bes
Sehr seltene AE-Münze der Republikzeit im Wert von 8 Unciae. Es ist nur eine einzige Ausmünzung (für C. Cassius), etwa um 115 v.Chr., bekannt. Ihre Vs. zeigt den Kopf des Bacchus n.r., die Rs. einen Schiffsbug, darüber die Schrift C CASSI.

Besa
Kleine Kupfermünze, die von 1909 bis 1924 in der Kolonie Italienisch-Somaliland geprägt wurde. Es gab Stücke zu 1, 2 und 4 Besa. 100 Bese galten 1 Rupie.

Besatzungsgeld
Eingriffe in das Geldwesen eines besetzten Landes von Seiten der Besatzungsmacht waren nach der Haager Landkriegsordnung von 1899 nicht grundsätzlich verboten. Im 1. Weltkrieg gab das Deutsche Kaiserreich in den besetzten Gebieten sog. Besatzungsgeld aus, das meist aus minderwertigen Metallen hergestellt wurde. Auch das von den Alliierten kurz...

Beschickung
Im weiteren Sinn ein Ausdruck für die einzelnen metallischen Zusätze und die Brennstoffe in einem metallurgischen Ofen. Auch die gesamte Ofenfüllung wird so genannt. Im alten münztechnischen Sinn bezeichnete der Ausdruck die Zusetzung von Kupfer zur Silberschmelze bzw. von Kupfer und Silber zur Goldschmelze.

Beshparalik
Türkischer Name für das Stück zu 5 Para.

Beschneidung
1. Bis über das Mittelalter hinaus war das Beschneiden die gebräuchliche Methode der Justierung. In den Münzstätten wurden übergewichtige Münzen und Klippen so lange an ihren Rändern beschnitten, bis sie das vorgesehene Gewicht erreicht hatten. 2. Illegale Verminderung der Münzen durch Schneiden, Bohren und ...

Beshlik
Name des türkischen 5-fachen Kurush (5-Piaster-Stücks) im Wert von 200 Para. Der Name leitet sich aus dem türkischen Zahlwort besh (fünf) ab.

Bettlertaler
Talermünzen aus dem 16. und 17. Jh. mit dem Motiv des St. Martin, der mit einem Bettler seinen Mantel teilt. Nach der Darstellung des Bettlers wurden sie auch Kröpeltaler (mundartlich für Krüppel) und Prachertaler (niederdt. für Bettler) genannt. Die beliebten Sammlermünzen stammen aus Kur-Mainz, Berg, Schwarzburg, Hor...

Beutegroschen, -pfennige
Münzen aus dem 16. Jh., die aus erbeutetem Metall, z.B. aus Silbergeschirr oder Kanonen geschlagen worden sein sollen. Die berühmtesten Beutegroschen, die Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen 1542 angeblich aus dem Silbergeschirr des besiegten Herzogs Heinrich d. J. von Braunschweig-Wolfenbüttel ...

Bezemstuiver
Volkstümliche Bezeichnung für den niederländischen Stuiver aus dem 17./18. Jh. Seinen Namen erhielt er von der Rückseitendarstellung der sieben Pfeile, Symbol für die sieben Provinzen der Generalstaaten, vom Volk als Besen (ndl.: Bezem) verspottet.

Bezzo
Selten geprägte venezianische Billonmünze zu einem halben Soldo. Nach Schrötter leitet sich der Name von dem illyrischen Wort Becs (Kleinmünze) ab. Der Bezzo wurde zuletzt unter dem Dogen Paulo Renier (1779-1789) ausgebracht.

BC
Abkürzung für die spanische Bezeichnung des Erhaltungsgrades "schön" (bien conservada) in den spanisch sprachigen Münzkatalogen.

Bezzone
Verkleinerungsform von Bezzo, als Kupfermünze im Wert von 6 Bagattini seit 1626 in großen Mengen für die venezianischen Besitzungen in Dalmatien, Albanien, Kandia (Kreta), und Morea (Peloponnes) ausgegeben.

BB
1. Münzzeichen der Münzstätte Straßburg von 1697 bis zur Schließung der städtischen Münze 1870. 2. Abkürzung für den Erhaltungsgrad bellissimo ("sehr schön") in Italien.

BA
Münzzeichen der Münzstätte Basel und zeitweise auch für Barcelona und Buenos Aires (neben dem Münzbuchstaben B).

Baal
Semitische Gottheit, die von den Griechen mit Zeus gleichgesetzt wurde.

Babelon, Ernest
(1854-1924)Französischer Numismatiker und Archäologe, Direktor des Pariser Münzkabinetts der Bibliothèque Nationale. Der Spezialist der Antiken Numismatik ist vor allem durch sein neunbändiges Monumentalwerk "Traité des monnaies grecques et romaines" (Versuch über die griechischen und römischen Münzen), Paris 1...

Bacchus
Römischer Gott des Weines, entspricht dem griechischen Gott Dionysos. Silbermedaille um 1820 mit Büste des Baccus und Weinmotiven

Bac
Silberbarrennominale der bis ins 18. Jh. hineinreichenden Barrenwährung in Mittelvietnam. Die Barren haben brotähnliche Form mit aufgestempelter Gewichtsangabe auf den schmalen Seiten. Sie waren in 10-, 5-, 1- und 1/2-Stücken im Umlauf.

Badehosentaler
Sammlerbezeichnung für eine Nassauer Talermünze aus dem Jahr 1681. Die Gestaltung der Münzvorderseite zeigt das Bild der fünf Fürstenbrüder von Nassau in Rüstungen, die aufgrund der Darstellung wie Badehosen aussehen.

Bag marks
Englische Bezeichnung für Münzbeschädigungen, wie sie bei der automatisierten Entnahme nach der Prägung entstehen, beispielsweise beim Fallen der Münzen in Kästen oder bei der Abfüllung in Säcke.

Bagarone
Bezeichnung des Halbstücks des Bolognino piccolo. Der kupferne Bagarone wurde in Bologna, Ferrara, Modena und anderen italienischen Münzstätten vom 15. bis ins 18. Jh. geprägt.

Bagattino
In Italien im Spätmittelalter gebräuchliche Bezeichnung des Piccolo, des leichten Silber-Denars, der in den oberitalienischen Städten später in Billon und schließlich in Kupfer geprägt wurde. Ursprünglich galten 20 Bagattini einen Aquilino (Adlergroschen). Es gab verschiedene Typen, darunter einen venezianischen ...

Bagi
Halsketten aus roten Muschelscheibchen, Perlen, weißen und andersfarbigen Muschelscheibchensträngen aus Ovula- und Kaurischneckengehäusen, Austernschalen und Bananensamen. Zusammen mit den Mwali (Armreifen) stellen sie die symbolischen Wertobjekte des traditionellen Kula-Ringtauschs dar, der den Rahmen für ein kompliziertes Tau...

Bahagani
Bezeichnung mittelalterlicher Kupfermünzen aus dem Gebiet des indischen Kaschmir im Wert von 8 Shahi.

Bahar Azadi
Die Goldmünze der Islamischen Republik Iran trägt seit 1979 den Namen Bahar Azadi (Frühling der Freiheit). Ihr Gewicht entspricht ihrem Vorläufer (Pahlewi), der Typ zeigt auf der Vs. das Siegel des 4. Kalifen Ali Ibn-e-Abi Taleb (um 600-661), auf der Rs. den Heiligen Schrein (Moschee) von Imam Reza in Mesched. Es gibt auch 1/4-,...

Baht
Währungseinheit im Königreich Siam (seit 1939 Thailand genannt). Der Baht stellt praktisch die im Gewicht entsprechende Münzbezeichnung zum alten Tikal im Gewicht von 15,4 g dar, der früher in Form kugelförmiger Münzen oder Barren ausgegeben wurde. Unter Rama IV. (Chom Klao, 1851-1868) wurde in Siam die moderne Prä...

Baiarda
Bezeichnung der im 16. Jh. geprägten Billonmünze in der italienischen Grafschaft Modena. Sie entspricht der Moraglia (oder Muragliola) genannten Billonmünze zu 2 bzw. 3 Soldi, wie sie auch in anderen oberitalienischen Münzorten geprägt wurde.

Baiocco
Ursprünglich das kleinste Silbernominal des Kirchenstaates, das 1464 den Bolognino Romano ablöste. Die Baiocchi liefen seit der Mitte des 16. Jh.s als Billonmünze um, bis sie ab 1725 in Kupfer geprägt wurden. Sie galten 5 Quattrini. Ihr kupfernes Halbstück, der Mezzo Baiocco, wurde unter Papst Clemens VIII. (1592-1605) in R...

Baioccone
Bezeichnung des kupfernen 5-Baiocco-Stücks zur Zeit des Papstes Pius IX. (1846-1878).

Baiocchella
Päpstliche Billonmünze aus der zweiten Hälfte des 16. Jh.s. Sie wurde wegen ihrer vielen Nachahmungen und Fälschungen 1592 abgeschafft und durch den kupfernen Quattrino ersetzt.

Baisa
Auch Beiza, ist die Währungseinheit des Sultanats Oman. In der Währungsreform vom 7.5.1970 wurde im Sultanat Maskat und Oman, 1971 in Oman umbenannt, der Rial Saidi auf 1000 (Neue) Baisa gesetzt. Seit dem 11.11.1972 war der Rial Saidi durch den Rial Omani gleichwertig ersetzt. Baisa leitet sich von der Münzbezeichnung Paisa ab, einer...

Baisse
Anhaltender allgemeiner Kursrückgang, das Sinken von Wertpapieren und Preisen, im Gegensatz zu Hausse. Der Ausdruck ist an der Börse gebräuchlich.

Bajoire
Bezeichnung der einander zugewandten Porträts von Mann und Frau, vom franz. baiser (Kuss) abgeleitet. Die berühmtesten und vielleicht auch frühesten Vis-à-vis-Porträts sind die einander zugewandten Büsten des Herrscherpaares Ferdinand und Isabella (1469-1504) von Kastilien und Aragon auf goldenen Excelentes. Nach der...

Balancier
Französische Bezeichnung für das Spindelprägewerk.

Balance Half Merk
Schottische Silbermünze aus den Jahren 1591 und 1592 im Wert von 6 Shillings und 8 Pence. Die Benennung geht auf das Münzbild der Rs. zurück, das eine Waage mit einem Schwert zeigt. Auf der Vs. ist der gekrönte Schild zwischen zwei Disteln dargestellt. Das Stück enthält 5,95 g Silber, bei einem Raugewicht von 6,80 g. E...

Balastraca
Brasilianischer Peso aus der Zeit des Kriegs mit Paraguay (1866-1869). Durch die Überstempelung mit der Wertzahl 400 wurde die Münze aufgewertet. Sein Halbstück wurde ebenfalls von den Heereslieferanten mit der Zahl 200, sein Viertelstück mit 100 überstempelt.

Balboa
Währungseinheit von Panama, nach dem spanischen Konquistador Vasco Nuñes de Balboa benannt (1475-1517). Er erreichte als erster Europäer über die Landenge von Darien den Pazifik (1513), den er Südsee nannte. In Panama gilt neben der Balboa-Währung auch die US-Dollarwährung: 1 Balboa = 1 US-Dollar = 100 Centesimo...

Baldwin & Co.
Baldwin und seine Partner unterhielten 1850/51 in San Francisco eine Privatmünzanstalt, in der kalifornisches Gold zu 5-, 10- und 20-Dollar-Stücken vermünzt wurde. Die Stücke zu 20 $ verursachten im April 1851 Schlagzeilen in der Presse: Man sprach vom "großen Goldschwindel". Die Presseleute entdeckten, dass die Goldst&uum...

Ballonmedaillen
Medaillen auf Ballone, Schauflüge und Luftschiffer, die eine bedeutende Gruppe innerhalb der Luftfahrtmedaillen bilden. Bronze-Medaille 1783 auf den ersten Aufstieg eines Wasserstoffballons

Bambus-Dollar
Sammlerbezeichnung für ein sehr seltenes 1-Dollar-Stück aus der Provinz Kweichow (Republik China). Es handelt sich sehr wahrscheinlich um eine Versuchsprägung aus dem Jahr 1949. Die Münze ist nach der Darstellung der Bambuspflanze im Perlkreis auf ihrer Vorderseite benannt.

Ban
1. Bezeichnung für japanische Goldmünzen mit flach-ovalem Aussehen, die zwischen dem ausgehenden 16. Jh. bis zum Beginn der Meiji-Ära (1867) ausgegeben wurden. Die großen Stücke zu 10 Rio werden Oban genannt. Sie wiegen ca. 165 g bei wechselndem Feingehalt (bis zu 734/1000 im Jahr 1725) und tragen neben mehreren Stempeln b...

Banaldenare
Sammelbezeichnung für mittelalterliche ungarische Handelsmünzen, die unter Aufsicht des jeweiligen Banus (daher ihr Name) von Slowenien seit der Mitte des 13. Jh.s etwa 100 Jahre lang geprägt wurden. Da sie nicht der Münzverrufung unterlagen, blieb das Münzbild der Banaldenare unverändert. Es zeigt revers unter einem D...

Bancomark
Bankomark

Banco
Zusatz auf kleinen schwedischen Kupfermünzen der Bancosedlar-Währung von 1835, bis zur Einführung des Dezimalsystems 1855. Der Zusatz diente zur Unterscheidung der Scheidemünzen der Bancosedlar-Währung der Stockholms Banco (heute Sveriges Riksbank) von denen der gleichzeitig gültigen Riksgeld-Währung des Riksg&aum...

Bancotaler
Bankotaler

Bancopfund
Bankopfund

Bank Tokens
Englische und irische Notmünzen von 1804 bis 1818 zur Behebung des Münzmangels (Bankdollar). Diese Silbermünzen wurden in England in Nominalen zu 3 Shillings und 18 Pence, in Irland zu 30, 10 und 5 Pence ausgegeben und sind mit der Inschrift BANK TOKEN versehen.

Bankdollar
Notmünze in England im beginnenden 19. Jh. Wegen zu hoher Kosten vernachlässigte England im ausgehenden 18. Jh. die Prägung von Silbermünzen, sodass es zur Münzknappheit kam. Als der Staat dann im Krieg große Mengen spanisch-amerikanische 8-Reales Stücke erbeutete, wurden diese 1804 gegengestempelt und im Wert vo...

Bankfrisch
Erhaltungsgrad moderner Münzen, die noch nicht in Umlauf waren und vollen Stempelglanz aufweisen müssen. Diese unzirkulierten Münzen dürfen nur kleine Beschädigungen zeigen, die vom Prägen, Verpacken und Transportieren herrühren. Der Erhaltungsgrad "bankfrisch" wird oft auch mit dem Ausdruck "prägefrisch" gle...

Banking-Theorie
Eine Geldtheorie, die um die Mitte des 19. Jh.s aus der kritischen Auseinandersetzung mit der Currency-Theorie in England entwickelt wurde. Die Banking-Theorie geht nicht davon aus, dass die Banknote Geld ist, sondern sieht sie als Kreditpapier der ausgebenden Bank. Darum genüge es auch, die Banknoten zu 1/3 in Münzmetall und zu 2/3 in er...

Banknote
Geldschein, der als unbeschränktes gesetzliches Zahlungsmittel gilt. Das Papiergeld wird von einer vom Staat privilegierten Notenbank herausgegeben. Zunächst durfte das Papiergeld nur bei ausreichender Edelmetalldeckung herausgegeben werden. Die Unterscheidung zwischen Banknoten und direkt vom Staat ausgegebenen Staatsnoten verschwand ers...

Bankomark
Rechnungseinheit der Hamburger Bank, die von 1619 bis 1770 nur Speciestaler für die Giroeinlagen zuließ. Sie berechnete den vollwertigen Reichstaler mit 3 Bankomark, wobei 27 Bankomark also einer feinen Gewichtsmark entsprechen mussten. Da die Speciestaler aber selten den vollen Feingehalt an Silber erreichten, berechnete die Bank de fac...

Bankopfund
Rechnungseinheit der preußischen Königlichen Giro- und Lehnbank, die Friedrich der Große 1765 in Berlin nach dem Vorbild der Hamburger Bank gründete. Ein Jahr nach der Gründung gab der König der Bank die Erlaubnis, Banknoten auszugeben. Die Herausgabe erfolgte in 10-, 20-, 50-, 100-, 500- und 1000- Nominalen, wobei 4...

Bankotaler
Zunächst Einlagemünze der Banken, entstanden durch den Umstand, dass die 1619 gegründete Hamburger Bank den nicht mehr ganz vollwertigen deutschen Reichstaler zum selben Kurs berechnete wie den geringhaltigeren niederländischen Albertustaler. Aus diesem Grund beschlossen die niedersächsischen Stände 1695, einen Taler n...

Bankozettel
Österreichisches Papiergeld, von der Wiener Stadt Banco in den Jahren 1762, 1771, 1784, 1796, 1801 und 1806 in Nennwerten zwischen 5 und 1000 Gulden herausgegeben. Zunächst waren die Banknoten sehr beliebt, verfielen aber infolge des vermehrten Ausstoßes, denn der Staat benötigte sie dringend zur Kostendeckung der Kriege gegen ...

Bankportugaleser
Gedenkmünze von 1667 aus Anlass der Errichtung der Hamburger Bank. Die Münze war der portugiesischen Goldmünze (Portuguez) nachgebildet. Die später in Norddeutschland ausgegebenen goldenen 10-, 5- und 2 1/2- Dukatenstücke wurden Portugaleser genannt.

Banovac
Bezeichnung der im 13./14. Jh. im Banat und in Slowenien (damals ungarisches Lehensgebiet) geschlagenen Silberpfennige. In zeitgenössischen Dokumenten werden die Banovci lat. als "Denarii banales" bezeichnet, danach auch Banaldenare genannt. Die kleinen Silberpfennige sind etwa zwischen 1240 und 1384 geprägt. Viele zeigen als Münzbil...

Banu
Die rumänische Währungseinheit (Leu) wird in 100 Bani unterteilt. Die Bezeichnung Banu wurde nur auf die ersten Ausgaben des 1-Ban-Stücks 1867 geprägt. Die Ausgaben seit 1900 weisen alle die Bezeichnung Ban (Einzahl), meist aber Bani (Mehrzahl) auf, da sie überwiegend in größeren Nominalen ausgeprägt wurden.

Bar Cent
Auch Bar Copper, bezeichnet eine Kupfermünze, die zuerst etwa im November 1795 in New York umlief. Herkunft und Prägedatum sind ungewiss, möglicherweise handelt es sich um Proben oder Tokens, die in England für die USA hergestellt wurden. Das Kupferstück ist sehr einfach gestaltet, ähnlich wie die Knöpfe von Armee...

Barbarina
Bezeichnung oberitalienischer Münzen zu 10 Soldi, die Mitte des 16. Jh.s in der Münzstätte Mantua geprägt wurden. Der Name leitet sich von der Darstellung der heiligen Barbara ab. Der im 17. Jh. gebräuchliche Zusatz "con girasole" geht auf die Darstellung einer Sonnenblume auf dem Münzbild zurück

Barber-Typen
Nach dem Chefgraveur Charles E. Barber benannte Typen des Dime (10-Cent), Quarter (1/4-Dollar) und Half (1/2-Dollar), die zwischen 1892 und 1915/16 ausgegeben wurden. Am 28. September 1891 wurde dem US-amerikanischen Schatzamt die Erlaubnis erteilt, den Entwurf der Münzen zu erneuern, deren Gepräge ein Vierteljahrhundert oder länger ...

Barbonaccio
Volkstümliche Bezeichnung des 1806 auf 6 Soldi gesunkenen toskanischen Barbone, einer toskanischen Münze, die auf die Hälfte ihres ursprünglichen Werts gesunken war. Die italienische Bezeichnung ist eine Verkleinerungsform von Barbone und bedeutet Bärtchenträger.

Barbone
Toskanische Groschenmünze zu 12 Soldi, die seit der Mitte des 15. Jh. in Lucca geprägt wurde. Den Namen Barbone (Bartträger) erhielt die Silbermünze nach der bärtigen Darstellung des Christus auf ihrem Münzbild.

Barbuda
Portugiesische Silbermünze zu 3 Dinheiros, unter Ferdinand I. (1367-1383) geprägt. Die Vs. zeigt das Profil des behelmten Kopfes des Königs mit offenem Visier, die Rs. Schild über Kreuz. Es wurden auch Halbstücke herausgegeben.

Barduleck, Max
(1846-1923)Deutscher Medailleur, Münzgraveur und Stempelschneider, der zwischen 1865 und 1911 in Kursachsen arbeitete. Bis 1887 war er an der Münzstätte Dresden und - nach deren Schließung im Zuge der Modernisierung 1887 - an der neuen sächsischen Münzstätte Muldenhütten tätig. Das Gros der Entwürfe und Stemp...