Kopie von `Münzen Lexikon`

Die Wörterliste gibt es nicht mehr oder die Website ist nicht (mehr) online. Nachstehend finden Sie eine Kopie der Informationen. Eventuell ist die Information nicht mehr aktuell. Wir weisen Sie darauf hin, bei der Beurteilung der Ergebnisse kritisch zu sein.
Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Kurantmark
Hauptrechnungsmünze zu 16 Schillingen im hamburgischen Münzfuß, der 1726 zu 34 Kurantmark auf die feine Gewichtsmark (233,855 g) entsprechend einem 11 1/3-Taler-Fuß in Hamburg eingeführt wurde. Mit dem Anschluss Lübecks 1727/28 und Mecklenburg-Schwerins 1763 bildete sie die grundlegende Rechnungseinheit im hamburgisc...

Kurfürst
Zur Wahl des Königs im Römisch-Deutschen Reich berechtigter Fürst, lat. Elector genannt. Der Ausdruck Kurfürst leitet sich vom ahd. 'Churi' (Wahl) ab. Nach dem Sachsenspiegel um 1250 waren dies die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, ferner der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenbur...

Kurhut
Rote Samtmütze, deren Krempe mit rotem Hermelin besetzt ist. Der Kurhut erscheint auch auf Münzen seit dem 17. Jh.

Kurrheinischer Kreis
Zum kurrheinischen Reichskreis (gemäß der Reichseinteilung von Worms 1521) zählen die Münzprägungen der Erzbistümer (und Kurfürsten von) Köln (1508-1777), Mainz (1489-1802) und Trier (1503-1794) sowie des Kurfürstentums Pfalz (1505-1802), allesamt bedeutende Münzstände. Sie bildeten mit dem Rh...

Kursmünze
Im Gegensatz zu Sonderprägungen werden die Kursmünzen speziell für den Zahlungsverkehr ausgegeben. Sie sind über Jahre hinweg meist mit demselben Münzbild im Umlauf.

Kurswert
Münzwert (3)

Kurush
1. Auch Ghurush, ist vom die vom lat. 'Grossus' (ital. Grosso) abgeleitete türkische Bezeichnung des Piasters. Die Bezeichnung ist schon in einer osmanischen Urkunde von Bajezid I. 1393 erwähnt, wobei hier eine fremde (ausländische) Währung gemeint ist. Im 17. Jh. erfreuten sich im Osmanischen Reich neben dem niederländisch...

Kusstaler
Medaille, deren Prägung Herzog Johann Casimir von Sachsen-Gotha im ausgehenden 16. Jh. veranlasst haben soll. Er soll damit seine geschiedene Gattin verspottet haben, die ihn angeblich betrogen hatte und daraufhin geschieden und ins Kloster verbannt wurde. Die Vs. zeigt ein sich küssendes Paar mit der Umschrift: 'Wie küssen sich die ...

Kwacha
Währungseinheit in Sambia seit 1971. 1 Kwacha (Morgendämmerung, Freiheit) = 100 Ngwee. Im Nachbarland Malawi ist der Malawi-Kwacha zu 100 Tambala (Hahn) Währungseinheit.

Kwanza
Währungseinheit der seit dem 11. November 1975 unabhängigen Volksrepublik Angola. 100 Lwei = 1 Kwanza.

Kwartnik
Polnischer Halbgroschen, den Kasimir der Große (1333-1370) Mitte des 14. Jh.s einführen ließ. Die Münze zeigt auf der Vs. den König sitzend mit Zepter, auf der Rs. den polnischen Adler. Sie stellte bis ins erste Viertel des 15. Jh.s die Hauptumlaufmünze in Polen dar.

Küchler, Conrad Heinrich
(1740-1810)Deutschstämmiger Medailleur und Stempelschneider, der 1793 von Boulton an die Soho Mint bei Birmingham berufen wurde. Dort war er bis zu seinem Tod beschäftigt und gestaltete Stempel, Proben und Medaillen, darunter den Cartwheel genannten Kupfer-Penny und den Bank of England Dollar (Bankdollar) von 1804.

Kümmerformen
Verkümmerte oder geschwundene Formen von Waffen- und Gerätegeld, das von den ursprünglichen Formen der Landwirtschafts- oder Jagdgeräte schon so erheblich abweicht, dass die Stücke den Gebrauchswert zugunsten des Geldwerts verloren haben. Die Veränderung des Werts geht einher mit der quantitativen bzw. qualitativen Ver...

Künstlersignaturen
Die ersten gesicherten und regelmäßigen Künstlersignaturen finden sich auf antiken Münzen aus sizilischen und unteritalienischen Städten im 5./4. Jh. v.Chr., die bekanntesten sind die von Euainetos und Kimon signierten Einfach- und Mehrfachdrachmen. Schließlich auch die in Ionien (vor allem Klazomenai), Arkadien sowi...

Kyrillische Datierung
Die kyrillische Datierung mittels kyrillischer Buchstaben, die für Zahlen stehen, findet sich bis zum beginnenden 18. Jh. auf russischen Münzen. Dabei gilt folgender Schlüssel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 usw. 20 30 40 50 60 70 80 90 100 101 111 121 usw. 200 300 400 500 600 700...

Kyzikener
Die wohl wichtigsten Münzen aus Elektron in der antiken Welt, benannt nach dem Prägeort Kyzikos (heute Balkiz/Türkei) im nördlichen Kleinasien (Mysien), auf einer kleinen Halbinsel am Südufer des Marmarameeres gelegen. Im Hafen der bedeutenden Handelsstadt wurde vor allem Getreide aus Südrussland umgeschlagen. Der Hand...

Laari
Münzeinheit der Malediven, dem Inselstaat im Indischen Ozean, südlich von Sri Lanka. 100 Laari (früher Lariat) = 1 Rufiyaa (Malediven-Rupie). Zur Ableitung der Bezeichnung siehe unter Larin .

Labarum
Christliches Feldzeichen der Römer, das aus einem Schaft besteht, an dem eine rote Fahne durch eine Querstange befestigt war, auf der Spitze erschien das Christogramm. Konstantin der Große führte das Labarum als Heereszeichen ein. Nach der Legende verhieß ihm vor der Schlacht an der Milvischen Brücke 312 n.Chr. ein Traum,...

Laetitia
Römische Personifikation der Freude, die auf römischen Münzen der Kaiserzeit als weibliche Person mit den Attributen Kranz und Zepter vorkommt. Darstellung der Laetitia auf einem As der Crispina (gest. 183)

Lafayette-Dollar
Gedenkmünze der Vereinigten Staaten von Amerika, die zum 100. Todestag von George Washington, dem ersten Präsidenten der USA, am 14.12.1899 geprägt wurde. Die Silbermünze zeigt auf der Vs. die Büsten von George Washington und Marie Joseph Marquis de Lafayette, einem französischen Adligen, der seit 1777 den Unabhän...

Lagergeld
Gefangenenlagergeld

Lagerlisten
Angebotslisten von Münzhändlern über Münzen, die zu festgesetzten Preisen verkauft werden und im Lager des Münzhändlers vorrätig sind oder die er in Kommission hat.

Lammdukaten
Bezeichnung für eine Reihe von Dukaten, auch für Teil- und Mehrfachstücke, der Freien Reichsstadt Nürnberg, die als Münzbild ein Lamm zeigen. Sie wurden seit 1832 als Nürnberger Friedenswunschdukaten (auch doppelte) geprägt. Die Lammdukaten von 1649 auf den Frieden von Westfalen gibt es auch als Dreifachstück...

Lampsakener
Bezeichnung der Statere von Lampsakos, einer griechischen Stadt am Hellespont. Die Nachbarstadt von Kyzikos prägte in der ersten Hälfte des 5. Jh.s Münzen aus Elektron. Sie zeigen auf der Vs. das Vorderteil eines Pegasos (geflügeltes Pferd), manchmal im Weinlaubkranz mit Buchstaben darunter, auf der Rs. das Quadratum incusum. Zw...

Landgraf
Seit dem 12. Jh. Titel des Vorsitzenden eines Landesfriedensbezirks im Deutschen Reich. Seit dem 13. Jh. waren die Landgrafen von Ober- und Unterelsass, im Breisgau oder von Stühlingen mit der Landgrafschaft direkt vom König belehnt. In Thüringen ersetzten die Landgrafen praktisch das Stammesherzogtum und standen über den andere...

Landmünzen
Bezeichnung für Münzen, die nicht nach dem Reichsmünzfuß, sondern in geringerer Legierung geprägt wurden und deshalb nur im Geltungsbereich des jeweils prägenden Münzherrn zum vollen Nennwert umliefen. Nach der Kipper- und Wipperzeit in der ersten Hälfte des 17. Jh.s begann die massenhafte Ausprägung vo...

Landsberger Groschen
Schildgroschen

Lanzen- und Speerspitzengeld
In Teilen Afrikas, vor allem in Zentral- und Südostafrika, waren Lanzen-, Speer-, und Pfeilspitzengeld als Zahlungsmittel oder Brautpreis verbreitet. Es wurden auch zum Gebrauch geeignete Speer- oder Lanzenspitzen als Geld verwendet, wie z.B. die feingeschmiedeten Lanzenspitzen der Mobenge. In der Mehrzahl waren für den Handel und Zahlung...

Large Cent
Bezeichnung der frühen kupfernen Cent-Stücke der Vereinigten Staaten, die auf breiten Schrötlingen (Durchmesser 26-29 mm) zwischen 1793 und 1857 (mit Ausnahme des Jahres 1815) geprägt wurden. Sie tragen das Kopfbild oder die Büste der Liberty auf den Vs.n und die Wertbezeichnung auf den Rs.n. Die Typen werden nach den versc...

Larin
oder Lari ist ein Gerätegeld, das im 16./17. bis ins beginnende 18. Jh. bei den Küstenvölkern Südostasiens entlang des Persischen Golfs, des Arabischen Meers und des Indischen Ozeans, vor allem am Golf von Bengalen, als bevorzugtes Handelsgeld und Zahlungsmittel diente. Es besteht aus einem mehr oder weniger gebogenen Silberdrah...

Lat money
Bezeichnung des Barrengelds des Königreichs Lanchang (Laos) am Fluss Mekong, das in Form des silbernen Tigerzungengelds und des bronzenen Kanugelds vom 17. bis ins 19. Jh. umlief.

Lateinische Münzunion
Bezeichnung des zwischen Frankreich, Belgien, Italien und der Schweiz am 23.12.1865 in Paris gegründeten Münzbundes. Die offizielle Bezeichnung des Münzbundes war ursprünglich Convention Monétaire (Münzvereinbarung). Da aber die Sprachen aller Gründungsstaaten auf dem lateinischen Sprachstamm beruhen, bürge...

Lats
Währungseinheit Lettlands seit 1993. 100 Santimu = 1 Lats (Mehrzahl Lati). Damit ließ Lettland die Währungsbezeichnung aufleben, die schon während der ersten Phase der Unabhängigkeit zwischen 1918 und 1940 galt.

Laubrand
Randverzierung auf Münzen und Medaillen in Form einer Reihe von Blättern.

Laubtaler
Auch Lorbeer- oder Franztaler, wurde in Deutschland der französische Ecu au lauriers, ein Typ des Ecu blanc, genannt, der in Südwestdeutschland die Haupthandelsmünze des 18. Jh.s war und auch in Preußen bis in die Mitte des 18. Jh.s zirkulierte. Die Bezeichnung leitet sich vom Münzbild ab, den Zweigen, die das Lilienwappen...

Lauer, Ludwig Christoph
(1817-1873)Nürnberger Medailleur, der die von seinem Großvater Ernst Ludwig Lauer (1762-1845) im Jahr 1790 eröffnete Nürnberger Medaillenmünze von seinem Vater Johann Jakob (1790-1865) übernahm. Nach deren technischer Erneuerung gründete er im Jahr 1860 die Münzprägeanstalt Ludwig Christoph Lauer, die unter seinen...

Lauffer, Caspar Gottlieb
Geburts- und Todesjahr unbekannt. Nürnberger Münzmeister, Medailleur und Münzwardein des Fränkischen Kreises (um 1700 bis 1745). Der große 1742 veröffentlichte Verkaufskatalog (Lauffersches Medaillen-Cabinet) bietet neben eigenen Arbeiten u.a. auch Stücke seines Vaters Lazarus Gottlieb Lauffer sowie Stücke v...

Laurel
Englische Goldmünze zu 20 Shilling, die 1619-1625 unter König Jakob (James) I. im Raugewicht von ca. 9 g (ca. 917/1000 fein) geprägt wurde. Sie ist nach dem Lorbeerkranz (engl.: laurel) benannt, der den Kopf der Königsbüste auf der Vs. ziert, die Rs. zeigt ein Langkreuz über dem gevierten Wappenschild. Man unterscheid...

Laurentiusgoldgulden
Goldgulden der Stadt Nürnberg, die vom 15. bis 17. Jh. mit dem Bild des stehenden Märtyrers Laurentius mit Feuerrost in der linken Hand geprägt wurden. Die anderen Münzseiten zeigen einen Adler oder einen ovalen Schild, manchmal mit einem N (für Nürnberg) darauf. Der Laurentiusgulden ist nach einem leichteren Guldenfu&...

Law, John
(1671-1729)Nationalökonom, Geldtheoretiker und Finanzfachmann schottischer Abkunft, eine der schillerndsten Figuren seiner Zeit. Nach seinem Studium und längeren Aufenthalten in den Niederlanden und Italien fand Law 1716 in Frankreich Gelegenheit zur Umsetzung seiner visionären Theorien, die er in 'Mémoire sur les banques' (1715) skizzie...

Leberecht, Karl
(1749-1827)Russischer Medailleur, Münzgraveur und Gemmenschneider deutscher Abstammung, der die meiste Zeit seines Lebens an der St. Petersburger Münze arbeitete. Er war Mitglied der dortigen Akademie der Künste und Ehrenmitglied der Stockholmer und Berliner Akademie der Künste. Er schuf Medaillen auf historische Persönlichkeiten und ...

Leder
1. Leder ist schon in archaischer Zeit als Tauschmittel vorgekommen. Es gilt als gesichert, dass im alten Rom vor dem schweren Bronzegeld gestempelte Lederhäute als Zahlungsmittel umliefen. 2. Geld aus dem Material Leder findet sich gelegentlich als Zahlungsanweisung in Notzeiten im Mittelalter. Suhle datiert die Ausgabe von Ledergeld durch ...

Leeuwendaalder
Löwentaler

Legal tender
Englische Bezeichnung für ein gesetzliches Zahlungsmittel.

Legende
Numismatische Bezeichnung für die Aufschrift auf Münzen. Unterschieden wird die Randschrift, die Umschrift und die Inschrift. Die Legenden auf Münzen sind in der Regel abgekürzt um das Kopfbild des Monarchen oder Herrschers angebracht. Im Gegensatz zum Motto (religiöser oder patriotischer Sinnspruch) bezeichnet die Legende ...

Legierung
Werkstoff aus zwei oder mehreren Bestandteilen, wovon mindestens einer ein Metall ist. Man unterscheidet den Hauptbestandteil (Grundmetall) von den Nebenbestandteilen (Zusätzen). Das Legieren verändert die Eigenschaften des Werkstoffs. Die Herstellung von Legierungen geschieht meist durch Zusammenschmelzen der Bestandteile, das Sintern pu...

Legpenninge
Niederländische Bezeichnung (niederdeutsch auch Werppenninge) für numismatische Objekte, die vergleichbar mit den deutschen Rechenpfennigen oder den französischen Jetons sind.

Lei
Plural (Mehrzahl) der rumänischen Währungseinheit Leu.

Leicester Rijksdaalder
Talermünze auf der Grundlage des ersten einheitlichen Münzgesetzes der niederländischen Generalstaaten. Königin Elisabeth I. (1558-1603) von England schickte zur Unterstützung der protestantischen Provinzen eine Streitmacht in die Niederlande, die von ihrem Günstling Robert Dudley, Earl of Leicester, befehligt wurde. O...

Leipziger Fuß
Bezeichnung des Münzfußes, der in der Leipziger Münzkonvention im Jahr 1690 von Brandenburg, Sachsen und Braunschweig-Lüneburg angenommen wurde. Das silberarme Kurfürstentum Brandenburg prägte schon seit 1687 nicht mehr nach dem alten Zinnaischen Münzfuß (10 1/2-Talerfuß), den die kleineren Münzs...

Leitmotiv
Aus der Musik entlehnter Begriff für ein Hauptmotiv, das sich immer wieder auf Münzen bestimmter Staaten findet. Beispiele sind das Ahornblatt als Leitmotiv auf Münzen Kanadas, das Känguru auf Münzen Australiens oder die Harfe auf Münzen Irlands.

Leitmünze
Der Begriff Leitmünze wird in der Numismatik in zwei verschiedenen Zusammenhängen gebraucht. 1. Eine Münze, die im überregionalen Zahlungsverkehr, also über den eigenen Geltungsbereich hinaus, Münz- oder Recheneinheit ist. Im Mittelalter konnten sich aus Münzen mit stabilem Edelmetallgehalt Leitmünzen entwic...

Leitwährung
Im 17. Jh. übernahmen Währungen nordwesteuropäischer Finanzplätze im gesamten europäischen Zahlungsverkehr die Funktion von Leitwährungen. Im gesamten Ostseeraum wurde im 17./18. Jh. nicht nach Gulden gerechnet, sondern es wurden auch Wechsel ausgestellt und die Buchhaltung in Guldenwährung geführt. Im 18. Jh...

Leitzmann, Johann Jakob
(1798-1877)Deutscher Pfarrer und Numismatiker, der seit 1834 die erste numismatische Zeitung in Deutschland mit dem Titel 'Numismatische Zeitung' herausgab. Zusätzlich betätigte er sich noch als Sammler und Autor der Werke: Abriss einer Geschichte der gesamten Münzkunde, Erfurt 1828; Wegweiser auf dem Gebiete der deutschen Münzkunde, 3 Tei...

Lek
Albanische Währungseinheit seit 1925. 100 Quindar Leku = 1 Lek. 5 Lek = 1 Franka Ar (Franken Gold). Zwischen 1947 und 1964 ließ die Sozialistische Volksrepublik Albanien nur Lekë (Mehrzahl von Lek) ausprägen. Seit 1964 gilt: 100 Quindarka = 1 Lek.

Lempira
Währungseinheit des mittelamerikanischen Staats Honduras zu 100 Centavos de Lempira seit der Münzreform vom 3. April 1926. Die Benennung leitet sich von dem Indianerhäuptling Lempira ab, der gegen die ersten spanischen Eroberer Widerstand leistete. Die Rs.n der silbernen Lempiras, die erstmals 1931 im Gewicht von 12,5 g (900/1000 fei...

Leonardo da Vinci
(1452-1519)Obwohl Leonardo selbst nie Stempel schnitt oder Münzen anfertigte, entwarf das Universalgenie während seiner Schaffenszeit am Hofe des Herzogs Ludovico Sforza in Mailand (1482-1499) eine Reihe von Münzen, deren Stempel Cristofano Caradosso schnitt. Darüber hinaus beschäftigte er sich mit der Münztechnik und erstellte ...

Leone
Münzeinheit der westafrikanischen Republik Sierra Leone (Löwengebirge) zu 100 Cents seit 1964. 50 Leones = 1 Golde.

Leoni, Leone
(1509-1590)Italienischer Bildhauer, Goldschmied und Medailleur der Renaissance. Der Konkurrent von Benvenuto Cellini wurde 1537 an die päpstliche Münzstätte in Rom berufen, arbeitete aber vor allem für die spanischen Habsburger unter Karl (Carlo) V. (1534-1556) und Philipp (Filippo) II. (1556-1598) in Mailand. Seine Reisen nach Spanien, i...

Leopard
Sehr seltene Goldmünze Englands, die unter König Edward III. im Jahr 1344 im Wert eines halben Florin ausgegeben wurde. Die Darstellung der Vs. zeigt einen gekrönten Leoparden (heraldisch) mit Banner, die Rs. das Blumenkreuz im Vierpass, mit einem Leoparden in jedem Winkel. Das noch seltenere Doppelstück im Wert eines Florin zei...

Léopard d´or
Anglo-gallische Goldmünze, die Edward III. (1317-1355) in seinen südfranzösischen Besitzungen (Aquitanien) ausgeben ließ. Die Vs. zeigt den gekrönten Leoparden (nach links schreitend, hersehend) im Zehnpass, die Rs. das verzierte Kurzkreuz mit vier Leoparden in den Winkeln im Spitzvierpass. Sein Sohn Edward, der Schwarze P...

Leopold d´or
Sehr seltene lothringische Goldmünze, die Herzog Leopold I. Joseph von Lothringen (1697-1729) als Pistole nach dem Vorbild des französischen Louis d´or ausgeben ließ. Es gibt fünf verschiedene Rückseitendarstellungen, die Vs. zeigt immer das Kopfbild des Herzogs nach rechts. Außerdem gibt es Doppelstücke. ...

Lepton
Ursprünglich hat möglicherweise ein Gewichtsmaß Lepton o.ä. im antiken Griechenland existiert. Bezeichnung der alten Griechen für die kleinste Münze einer Serie, unabhängig davon, welches Metall verwendet wurde. Zur Zeit der römischen Besetzung wurden Lokalausgaben kleiner Kupfermünzen im Ostteil des R&...

Leu
Währungseinheit Rumäniens seit 1866. 100 Bani = 1 Leu. Im Jahr 1870 wurde der Leu als Silbermünze in Entsprechung zum Franc der Lateinischen Münzunion zum ersten Mal geprägt. Im Jahr 1881 wurde das aus den Fürstentümern Walachei und Moldau vereinigte Fürstentum zum Königreich proklamiert. Die zum 40. Reg...

Levantetaler
Im weitesten Sinne alle Talermünzen, die durch die Handelsbeziehungen von Europa in die Levante flossen. Dazu zählen neben dem Reichstaler Großsilbermünzen einflussreicher italienischer Staaten, vor allem venezianische Großsilbermünzen. Die Levante, hierzulande auch Morgenland oder Orient genannt, umfasst die Kü...

Levok
Russische Bezeichnung des niederländischen Löwentalers. Dem entsprach die Bezeichnung 'levkovoe serebro' für die Legierung des Löwentalers (750/1000).

Lew
Bulgarische Währungseinheit seit 1880. 100 Stotinki = 1 Lewa. Die ersten Lewa wurden als Silbermünzen nach dem Vorbild des französischen Franc geprägt. Die Legenden der bulgarischen Münzen sind in kyrillischer Schrift abgefasst.

Li
Kleines chinesisches Münzgewicht von 1/1000 Tael.

Liang
Alte chinesische Gewichtseinheit, die früher etwa 6,3 g wog. Der Liang diente auch als Basisgewicht für Silber im Handel.

Liard
Französische Billon-, später Kupfermünze im Wert von 3 Denier tournois, unter König Ludwig (Louis) XI. (1461-1483) 1467 in ganz Frankreich eingeführt. Ebenso wie der zu gleichem Wert und zur selben Zeit im gesamten Königreich Frankreich eingeführte Hardi, der aus der Provinz Guyenne stammt, wurde der Liard aus der...

Libella
Verkleinerungsform von Libra, also kleines Pfund, ursprünglich 1/10 des römisch-kampanesischen Didrachmon, dann 1/10 des Denars. Die kleine Silbermünze der römischen Republik trug als Münzbild Mars- und Pferdekopf. Später wird sie als Zehntel des Sesterz in Bronze geprägt, mit der Darstellung des Sol mit Mond und ...

Liberalitas
Römische Personifikation der persönlichen Freigebigkeit, die auf römischen Münzen der Kaiserzeit seit Kaiser Hadrian (117-138) gelegentlich als stehende Figur, die Cornucopia entleerend, oder mit den Attributen Cornucopia und Kelch erscheint. Meist ist sie im Rahmen einer Verteilungsszene mit Kaiser und Gefolge dargestellt. ...

Libertas
Die römische Personifikation der (persönlichen und politischen) Freiheit wurde schon zur Republikzeit als Göttin verehrt. Schon im späten 3. Jh. v.Chr. war ihr ein eigener Tempel auf dem Aventin geweiht. Sie erscheint auf republikanischen Münzen als Brustbild (Cassius und Brutus) oder auf einer Quadriga. Auf Münzen der...

Liberty
Die Personifikation der Freiheit (engl. Liberty) erscheint als Münzbild auf vielen Serien der offiziellen US-Münzprägung von Beginn an. George Washington selbst soll die Verwendung seines Porträts auf Münzen missbilligt haben, sodass man die allegorische Darstellung der Freiheit als Motiv der Hauptseite der US-Münzen w...

Liberty Head Nickel
Typ des US-amerikanischen 5-Cent-Stückes (Nickel 2), das 1883 bis 1912 in Kupfer (75%) und Nickel (25%) ausgegeben wurde. Die nach einem Entwurf von Charles E. Barber gestaltete Münze zeigt auf der Vs. den Kopf der Liberty nach links, darum 13 Sterne, darunter die Jahreszahl. Die Rs. ist mit der römischen Wertzahl V im Kranz versehe...

Libongo
Vormünzliches Stoffgeld, das bei vielen Stämmen Westafrikas (Königreich Kongo) - neben Kaurigeld und Katangakreuzen - als universelles Zahlungsmittel diente. Es handelt sich um Textilstücke aus der Faser von Palmen, später auch aus Baumwolle, die auch nach der Einführung von europäischen Münzen durch die Kolo...

Libra
Bezeichnung der Gewichts- und Rechnungseinheit der Römer seit dem Beginn der römischen Prägung, das sog. Römische Pfund. Die Einheit der schweren Bronzestücke (Aes grave) beruhte auf dem As, das eine Libra wog (librales As). Mit dem Beginn der Silberprägung verlor das Aes grave die Rolle als Wertmesser, die neue Libra ...

Libralfuß
Bezeichnung des Münzfußes, bei dem das As noch voll dem Gewicht der Libra (zu 327,4 oder vermindert 272,9 g) entsprochen hat. Dies war der Fall zur Zeit der Römischen Republik.

Lichttaler
Talermünze des Herzogs Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel von 1569 bis 1588. Die verschiedenen Typen sind nach der ihnen gemeinsamen Darstellung benannt, die den Wilden Mann mit einem Leuchter mit brennendem Licht in der Hand zeigt. Die Bedeutung des Motivs ist nicht ganz geklärt. Die vielleicht gelungenste Interpretation bezieht d...

Liebesmedaillen
Medaillen mit Darstellungen des Themas Liebe. Die Mehrzahl der Liebesmedaillen sind im Stil des Barock gefertigt. Ihre Gepräge zeigen häufig sehr detailreiche Darstellungen. Solche Details haben meist religiös-symbolische Bedeutung. Die Darstellungen zeigen Allegorien auf die ewig währende Treue, wie z.B. eine Medaille von Kitte...

Ligatur
Die Verbindung meist zweier, selten mehrerer Buchstaben zu einer Einheit. In numismatischen Katalogen werden z.B. antike Bronzemünzen (Aes) mit Æ abgekürzt. Auch in Münzlegenden finden sich seit der Antike Ligaturen, vorwiegend aus Gründen der Platzersparnis, ebenso gibt es Ligaturen bei den Monogrammen.

Liguria
Weibliche Personifikation der Ligurischen Republik der norditalienischen Region, die 1798-1805 auf Goldmünzen erscheint. Napoleon Bonaparte hatte 1797 die Republik Ligurien als französischen Vasallenstaat errichtet, größtenteils auf dem Gebiet der ehemaligen Republik Genua. Die Liguria erscheint auf der Vs. der Goldmünzen ...

Ligurino
Billonmünze Genuas für den Levantehandel (ebenso wie die Luigini der oberitalienischen Münzstände), die nach dem Vorbild der französischen 5-Sol-Stücke im 17. Jh. geprägt wurde. Die Bezeichnung leitet sich von Ligurien ab, der historischen Landschaft um den Golf von Genua.

Lilangeni
Münzeinheit von Swasiland seit 1968, die aber erst am 6. September 1974 als Währungseinheit des Königreichs Swasiland eingeführt wurde. Der 1968 geprägte Gold-Lilangeni hatte nur Symbolcharakter. 100 Cents = 1 Lilangeni (Plural: Emalangeni). Der Lilangeni ist paritätisch zum südafrikanischen Rand, der bis 1986 noc...

Lilienblüte
Bezeichnung für die stilisierte heraldische Darstellung der Blüte einer Lilie, die mit dem Aussehen der realen Lilie nur eine entfernte Ähnlichkeit hat. Die Lilienblüte erscheint häufig auf florentinischen Geprägen (z.B. Fiorino und Gigliato sowie deren Beischläge) und als Hoheitszeichen auf französischen M&...

Lima
1. Die Bezeichnung LIMA taucht auf englischen Münzen von 1745/46 unter der Büste des Königs Georg II. auf. Es handelt sich um goldene 1/2- und 5-Guinea-Stücke und Silbermünzen (vom Sixpence bis zur Crown), die aus der gekaperten Beute spanischer Schiffe stammten. Im Handelskrieg mit Spanien schickte England Admiral Anson au...

Lincoln Cent
Bezeichnung eines Typs des US-amerikanischen Cents nach einem Entwurf von Victor D. Brenner (Initialen: VDB). Der nach der Vorderseitendarstellung des 1809 geborenen Präsidenten Abraham Lincoln (gest. 1865 nach dem Attentat eines fanatischen Südstaatlers) benannte Cent wurde ursprünglich zum Gedenken an den 100. Geburtstag im Jahr 19...

Lindberg
1. Johan Adolf Lindberg (1839-1916) schuf eine Vielzahl von Medaillen auf Ereignisse und Persönlichkeiten seiner Zeit. Nach seiner Ausbildung bei Lea Ahlborg (1856-1863) an der Kunstakademie in Stockholm (1859-1868) und zwischenzeitlichen Aufenthalten in Kopenhagen und Paris (u.a. bei Eugène André Oudiné) war Lindbergh 1...

Linsendukaten
Bezeichnung für winzige Goldmünzen in Linsengröße aus dem 18. Jh. im Wert von 1/16, 1/24 und 1/32 Dukaten. Sie zeigen in der Regel das Münzbild des entsprechenden 1-Dukaten-Stücks. Es gab Linsendukaten aus Nürnberg (als Lammdukaten oder Lämmleindukaten, auch in Klippenform), Regensburg (gekreuzte Schlüs...

Lion
Schottische Goldmünze im Wert von 5 Shillings, die König Robert III. (1390-1406) einführte. Die Vs. zeigt das gekrönte Wappenschild mit Löwen, die Rs. den hl. Andreas am Kreuz. Das seltene Halbstück, der Demy-Lion, zeigt nur das Andreaskreuz. Auch die nachfolgenden Könige James (Jakob) I. (1406-1437), James II. (1...

Lion d´or
1. Französische Goldmünze, die König Philippe VI. (1328-1350) 1388 einführte. Sie zeigt auf der Vs. den König auf gotischem Thron mit Zepter und Fleur de lis in Händen und einem Löwen zu Füßen, auf der Rs. das Blumenkreuz im Vierpass mit Kronen in den Winkeln. 2. Seltene burgundische Goldmünze, di...

Lion Noble
Schottische Goldmünze, die König James (Jakob) VI. (1567-1625) in den Jahren 1584-1588 ausgab. Sie zeigt auf der Vs. den heraldischen Löwen, sitzend und erhoben, Schwert und Zepter haltend, auf der Rs. vier aus den gekrönten Buchstaben I und R (Iacobus Rex) zusammengesetzte Monogramme ins Kreuz gestellt.

Lipa
Nach der Münzreform vom 30. Mai 1994 wird die Kuna des unabhängigen Kroatien in 100 Lipe (Pluralform von Lipa) unterteilt. Lipa bedeutet 'Linde', hinter der Wertbezeichnung der Lipa-Prägungen sind Lindenblätter zu sehen, die Rs.n zeigen folgende Darstellungen aus dem Pflanzenreich: Maiskolben (1 Lipa), Weinrebe (2 Lipe), Eichenz...

Lira
Vom lat. Libra (Pfund) abgeleitete Bezeichnung für Rechengeld verschiedener italienischer Territorien, später Währungseinheit des Staates Italien. Seit der Zeit Karls des Großen lag dem Münzwesen der ober- und mittelitalienischen Territorien - wie in den Gebieten Westeuropas und Nordspaniens - auch das Karlspfund zugrunde ...

Lira Austriaca
Bezeichnung der Lira, die im Königreich Lombardei-Venetien unter österreichischer Herrschaft geprägt wurde. Nach dem Wiener Kongress von 1815 wurde aus der Lombardei und Venetien ein Königreich gebildet. Als König von Lombardei-Venetien wurde Kaiser Franz I. von Österreich (1815-1835) eingesetzt. In diesem neu gebildet...

Lira Moceniga
Die unter dem Dogen Pietro Mocenigo (1474-1476) in Venedig geprägte Lira löste die Lira Tron ab. Bei gleichem Gewicht und Feingehalt zeigt sie auf der Vs. den vor dem hl. Markus knienden Dogen, auf der Rs. den stehenden Christus. Der ursprüngliche Wert der Silbermünze von 20 Soldi wurde 1518 auf 21, 1525 auf 24 Soldi erhöht...

Lira Pontificia
Papst Pius IX. (1846-1870) führte am 18. Juni 1866 die Lira als Münzeinheit der Dezimalwährung ein, in Entsprechung zur Lira-Währung des Königreichs Italien und der Lateinischen Münzunion. Nach der Besetzung Roms durch italienische Truppen am 20. September 1870 prägte die Münzstätte des Vatikans keine M&...

Lira Tron
Die im Jahr 1472 unter dem Dogen Nicolo Trono (1471-1474) von Venedig ausgemünzte Lira zu 20 Soldi war die erste Silbermünze mit der Nominalbezeichnung Lira. Sie zeigt auf der Vs. die Büste des Dogen und zählt - neben dem Bagattino aus derselben Zeit - zu den einzigen Porträtdarstellungen auf Münzen der Republik Venedi...

Lirale
Auch Lerali (Mehrzahl: Marale) werden die interessant geformten Kupferbarren aus dem Nordosten Transvaals (Südafrika) genannt, die aus der Zeit vor Beendigung der Kupferproduktion in den 70er Jahren des 19. Jh.s stammen. Ein etwa 50 cm langer, schmaler Stab ist am Ende mit einer rechtwinklig abgeknickten, trichterförmigen Verdickung verse...

Lis
Seltene französische Gold- und Silbermünze (Lis d´or und Lis d´argent), die Louis XIV. (1643-1715) im Dezember 1655 proklamierte. Die Goldmünze zeigt auf der Vs. das aus vier Lilienblüten (Fleur de lis) gebildete Kreuz mit vier Lilienblüten in den Winkeln, auf der Rs. das gekrönte Wappen von Frankreich, das...