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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523
Penny
Der Penny entwickelte sich im angelsächsischen England nach dem Vorbild des karolingischen Denars. Seit etwa 765 n.Chr. begann im Königreich Kent die Ablösung der leichten Sceattas durch schwerere Silberstücke, die sich in Gewicht und Feingehalt an den karolingischen Pfennigen auf dem Festland orientierten, wie sie Pippin seit e...
Pennyweight
Das englisch-amerikanische Pfenniggewicht (abgekürzt dwt) ist eine Unterteilung der Gewichtseinheit Troy Pound (Troy Pfund): 1 Troy Pound = 20 Troy Ounces (oz) = 240 Pennyweights (1 oz = 20 dwt). Das Pennyweight selbst wurde seit 1280 in 24 Grains (je 0,0648 g) unterteilt. Angaben in Pennyweight finden sich auf vielen englischen Münzgewic...
Pentadrachmen
Bezeichnung der goldenen Fünfdrachmenstücke im Gewicht von etwa 17,8 g, die von den ersten Königen der Ptolemäer in der ersten Hälfte des 3. Jh.s v.Chr. geschlagen wurden. Die Pentadrachme wurde auch Trichrysus genannt, da sie dem Silberwert von 60 (phönizischen) Drachmen entsprach und damit drei Stateren gleichkam (Ch...
Pentagramm
Das auch Drudenfuß genannte Zeichen in Form eines fünfzackigen Sterns galt früher als Abbild eines Fußes elfischer Wesen und sollte zum Vertreiben der Elfen dienen. Der Fünfstern kam im Frühmittelalter auf merowingischen Münzen und im 10./11. Jh. auf Münzen von Bourges (Frankreich) vor. Später diente e...
Pentalitron
Bezeichnung des Fünffachstücks der Litra, wie sie als Silbermünze von etwa 4,3 g im sizilischen Akragas vorkommt. Ihr Wert entsprach etwa einer attischen Drachme oder einem halben korinthischen Silberstater.
Pentanummion
Bezeichnung einer kleinen byzantinischen Kupfermünze zu 5 Nummi (1/8-Follis). Die von Kaiser Anastasios I. (491-518) eingeführte Münzsorte hielt sich bis in die zweite Hälfte des 7. Jh.s. Die Stücke tragen als Zahlwert (5) auf den Rs.n ein griechisches E oder ein lateinisches V, letzteres auf Prägungen westlicher M&uum...
Pentekontadrachme
Selten geprägtes Goldstück im Wert einer goldenen Tetradrachme, die 50 Silberdrachmen entsprach. Das Nominal wurde gelegentlich unter den Ptolemäern in Ägypten ausgeprägt.
Pentekontalitron
In Sizilien wurde die Dekadrachme (10-Drachmen-Stück) auch als Pentekontalitron (50 sizilischen Litrae) bezeichnet. Sie wurde als Silbermünze in Syrakus geprägt.
Pentobolon
Fünffachstück des Obolos, wie es als Silbermünze z.B. im 4. Jh. v.Chr. in Athen geprägt wurde.
Pentonkion
Das antike sizilisch-unteritalische Fünfunzenstück (lat. Quincunx) kommt als kleine Silbermünze in Leontinoi (Sizilien) mit fünf Kugeln als Wertbezeichnung vor. In Rhegion und Katane wurde das Pentonkion als Bronzemünze geprägt; sein Wert wurde mit bezeichnet, in Menaion mit E. Das bronzene Pentonkion von Himera aus d...
Pepiones
Mittelalterliche kastilische Pfennige, die unter Alfonso X. (Alfons der Weiße, 1252-1284) von Kastilien und Leon im Wert eines halben Denars (von Burgos) geprägt wurden. Das Münzbild zeigt auf der Vs. das Kastell (Kastilien) mit der Umschrift ALF REX CASTELLE und auf der Rs. den Löwen (Leon), Umschrift EX LEGIONE. Auch im Namen...
Perfecit
Lat. Ausdruck ('hat fertiggestellt') findet sich meist abgekürzt (perf.) gelegentlich auf Medaillen, nie auf Münzen, denn der Ausdruck bezieht sich auf die Abformung (Guss), nicht auf den Stempelschnitt.
Periodisierung
Die Einteilung des Geschichtsablaufs in Zeitabschnitte (Epochen) ist wissenschaftlich umstritten und hängt mit unterschiedlichen Vorstellungen vom Gang der Weltgeschichte zusammen. Die älteste Periodisierung nach altbabylonischer Vorstellung (Weltaltermythos) geht von einem ursprünglich Goldenen Zeitalter der Menschheit aus, das in d...
Perlkreis
Auch Perlreif oder Perlrand, fasst einen (oder beide) Münzseiten mit einem aus perlförmigen Punkten zusammengesetzten, geschlossenen Kreis ein. Er war schon in der Antike auf griechischen, römischen und byzantinischen Münzen sehr beliebt, daneben gab es Strichelungen, (glatte) Kreise, Blätter und Kränze. Oft kommt der ...
Perner
Berner
Perper
Die Bezeichnung Perper erinnert an die byzantinische Münzbezeichnung Hyperpyron. Der Perper wurde Rechnungseinheit im östlichen Mittelmeerraum. Zur Ausprägung kam der Perper zwischen 1683 und 1750 und 1801 bis 1803 in der dalmatischen See- und Handelsstadt Ragusa (heute Dubrovnik), die zur Abwicklung ihres Handels nach außen hi...
Perpero
Italienische Bezeichnung des Perper.
Perra chica
Volkstümliche Bezeichnung des spanischen 5-Centimo-Stücks von 1870 nach dem Münzbild eines aufgerichteten Löwen (auf Wappen gestützt), der als 'kleine Hündin' verspottet wurde. Das 10-Centimo-Stück wurde Perra gorda (dicke Hündin) genannt. Die Bezeichnung hielt sich bis ins 20. Jh.
Persephone
Griechische Unterwelts- und Fruchtbarkeitsgöttin (lat.: Proserpina), Tochter der Demeter und Gattin von Hades, der sie raubte. Darstellungen der auch Kora (Mädchen) genannten Göttin findet sich auf antiken Münzen Griechenlands, Siziliens und Kleinasiens, häufig als ährenbekränztes Kopfbild, manchmal auch mit einer...
Perseus
Sagenhafter griechischer Held, Sohn des Zeus, der sich in Gestalt eines Goldregens der Mutter Danae näherte. Unter Zuhilfenahme von Sichelschwert, Flügelschuhen und -helm tötete er die Gorgone Medusa, befreite die angekettete Andromeda von einem Meeresungeheuer (Harpa) und nahm sie zur Gattin. Perseus-Darstellungen finden sich auf Ky...
Personalunion
Verbindung zweier Staaten durch die Person eines Herrschers. Im Gegensatz zur Realunion bleibt die Selbstständigkeit der einzelnen Staaten unberührt, wie z.B. bei den Personalunionen von Hannover-Großbritannien (1714-1837), Schweden-Norwegen (1814-1905) und Niederlande-Luxemburg (1815-1819).
Personenmedaillen
Ohne besonderen Anlass gegossene oder geprägte Medaillen, Gedenk- oder Schaumünzen auf Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft und Politik, im Gegensatz zu Ereignismedaillen und Gelegenheitsmedaillen. Anders als die Medaillen italienischer Künstler der Renaissance, die in der Regel Adlige und Aristokraten porträtierten, wi...
Personifikation
Verkörperung von abstrakten Begriffen, von Überindividuellem (allegorische, symbolische Personifikationen) und unbelebten Gegenständen, vor allem von Staaten, Landschaften, Flüssen und Städten (geographische Personifikationen). Die Personifikation in der Religion und Kunst entspringt bei den Griechen mythischem Denken und e...
Perücken-Achtschilling
Dänische Acht-Schilling-Münze (Parykotteskilling), die auf der Vs. das Porträt des Königs Frederik IV. (1699-1730) mit Allongeperücke, auf der Rs. die Königskrone zeigt. Ein Teil der Silberstücke wurde zu Knöpfen für Trachten umgearbeitet.
Peseta
Die Bezeichnung Peseta ist eine Verkleinerungsform von Peso, die sich bis zum Beginn des 18. Jh.s zurückverfolgen lässt, als man die 'Peseta provinzial' für den lokalen Umlauf prägte. Sie galt seit 1728 einen Viertelpeso (2 silberne Reales), seit 1772 einen Fünftel-Peso. Als Spanien 1868 seine Währung an der Lateinisch...
Pesewa
Unterteilung der ghanaischen Währungseinheit Cedi. 100 Pesewas = 1 Cedi.
Peso
Kurzform für den Peso de a ocho, d.h. Gewicht von acht, wobei Real zu ergänzen ist, also das Stück im Gewicht von acht Reales. Das spanische Acht-Reales-Stück (und sein Halbstück zu 4 Reales) wurde von dem Königspaar Ferdinand von Aragon und Isabella von Kastilien und Leon gemäß der Münzordnung von Medi...
Pestilentia in Nummis
Lateinische Bezeichnung eines Sammelgebiets von Münzen und Medaillen, dessen Motive sich auf Seuchen (Pest, Cholera, Blattern u.a.) und deren Bekämpfung beziehen. Das Sammelgebiet hat sich als Zweig des breiten Sammelgebiets Medicina in Nummis (mit medizinischen Motiven) gebildet.
Pesttaler
Allgemein Bezeichnung für Medaillen und Münzen in Talerform, die sich bildlich oder schriftlich mit dem Thema Pest beschäftigen und einen Teil des Sammelgebiets Pestilentia in Nummis ausmachen. Im Besonderen ist damit die ein Typ der Joachimstaler Medaillen aus den Münzstätten des Erzgebirges gemeint, der auf der Vs. die An...
Petasos
Breitkrempiger Schlapphut, der zur Chlamys getragen wurde und als Attribut von Hermes auf antiken Münzen auftaucht. Auch der Kopf des stierjagenden Jünglings auf thessalischen Münzen ist mit dem Petasos bedeckt.
Petermännchen
Bezeichnung des Albus (Weißpfennigs) aus dem Kurfürstentum Trier nach der Kipper- und Wipperzeit (seit 1625). Die Bezeichnung leitet sich von der Darstellung des hl. Peter (Petrus) ab, der auf der Rs. mit Schlüssel und Buch dargestellt ist (Vs. Wappen). In der moselfränkischen Mundart wurden die Stücke auch 'Petermenger' o...
Peterspfennige
Keine Münzen, sondern die Bezeichnung für Abgaben oder Kirchensteuern, die von den christlichen Ländern England, Irland, Skandinavien, Polen und Ungarn im Mittelalter erhoben und an den Papst abgeführt wurden. Die Abgaben in England werden zurückgeführt auf eine Schenkung des Königs Offa von Mercia im Jahr 787 f&u...
Petit(e)
Französisch für klein, gering, wurde in Frankreich im Zusammenhang mit Münzsortenbezeichnungen als vorstehender Wortbestandteil zur Bezeichnung von Halbstücken verwendet (neben Demi), wie z.B. bei Petit Blanc, Petit Tournois, Petit Ecu (siehe unter den einzelnen Münzsorten). Die Halbstücke des Franc wurde jedoch als De...
Petition Crown
Bezeichnung des wohl berühmtesten Probestücks Englands, das Thomas Simon im Jahr 1663 mit der Spindelpresse anfertigte. Nachdem 1660 König Karl II. aus dem Exil zurückgekehrt war und die Monarchie wieder errichtet war, verlor Simon seinen Posten als Chefgraveur an der Londoner Münze an die Söhne des Antwerpener Goldsc...
Petschafte
Siegelstempel oder -schnitte. Sie sind technisch und entwicklungsgeschichtlich mit den Münzstempeln verwandt. Petschafte wurden - wie die Prägeeisen für Münzen - spiegelbildlich geschnitten. Petschafte zählen, wie Siegel und Bullen zum Gegenstand der Sphragistik (Siegelkunde), die sich auf manchen Gebieten mit der Numismati...
Pewter Money
Bezeichnung des irischen Notgelds, das der englische König Jakob II. nach seiner Flucht aus England aus Weißkupfer (geringe Silberanteile haltendes Billon) in den Jahren 1689/90 prägen ließ. Es handelt sich um die Nominale Halfpenny, Penny, Groat (4-Pence) und Crown, die neben dem Gun Money zur Finanzierung der geplanten R&uum...
Pezetta
Groschenmünze der Fürsten von Monaco zu drei Sols, die von 1648 bis 1735 geprägt wurde. Die etwa 4,5 g schweren Billonmünzen zeigen auf der Vs. das jeweilige Porträt des Fürsten. Die verschiedenen Rückseitentypen stellen das Wappen oder Kreuze (manchmal aus dem Anfangsbuchstaben gebildet) dar, oft bekrönt und...
Pezza della Rosa
Gold- und Silbermünzen des Großherzogtums Toskana, die zwischen 1665 und 1721 unter den Medici geprägt wurden. Die Bezeichnung bezieht sich auf die Rückseitendarstellung, einem aus zwei Rosenstöcken bestehenden Rosenbusch. Darunter LIBVRNI (Livorno), danach auch Livornina genannt. Das Goldstück (Pezza d´oro dell...
Pfaffenfeindtaler
Bezeichnung von Talermünzen, die der protestantische Herzog Christian von Braunschweig nach der Eroberung der katholischen Stadt Paderborn im Dreißigjährigen Krieg 1622 schlagen ließ. Das Münzmetall stammt aus erbeuteten Kirchenschätzen, vorwiegend wohl aus dem Liborius-Schrein des Paderborner Doms. Der ehemalige Bis...
Pfalz
Der Name geht aus dem lat. 'palatium' (Palast) hervor und findet sich auch in der Bezeichnung 'Palatin' (lat. mons Palatinus), einer der sieben Hügel Roms (Kernsiedlungsgebiet), der die Residenz der römischen Kaiser (später die Unterkünfte der deutsch-römischen Kaiser bis zu Otto III.) beherbergte. Ursprünglich waren d...
Pfalzgraf
Der Pfalzgraf (lat. comes palatinus) entwickelte sich im Fränkischen Königreich aus dem Hofbeamtentum: zunächst als Beisitzer, dann als Vertreter des Königs beim Königsgericht und Vorsteher der Gerichtsschreiber. Schließlich wurden die Pfalzgrafen Vorsitzende des sich abspaltenden Pfalzgerichts. Otto der Große (...
Pfandbrief
Festverzinsliches Inhaberpapier (selten Namenspapiere), das der Finanzierung von Krediten dient. Pfandbriefe werden als Teilschuldverschreibungen gestückelter Anleihen von privaten Hypothekenbanken, öffentlich-rechtlichen Kreditanstalten und Schiffspfandbriefbanken ausgegeben. Die speziellen Vorschriften zur Ausgabe und Deckung von Pfandb...
Pfeilspitzengeld
Vormünzliches Zahlungsmittel in Form von Pfeilspitzen, das vor allem in Afrika in Umlauf war. Der Großteil des Waffengelds lag allerdings in Kümmerformen vor, das für die kriegerische Verwendung unbrauchbar war. Die stumpfen und ungehärteten Pfeilspitzen aus Eisen waren in Yaunde bis 1914 im Markthandel das gebräuchli...
Pfennig
Die Münzbezeichnung entstand im 8./9. Jh. im germanischen Sprachbereich, die etymologische Herkunft des Wortes ist nicht geklärt. Ausgangspunkt der europäischen Pfennigprägung ist der karolingische Silberpfennig oder Denar, lat. Denarius genannt. Er wurde durch die Münzreform geschaffen, die unter dem Karolinger Pippin (751...
Pfennigzeit
Numismatische Bezeichnung der mittelalterlichen Epoche, in der die Pfennige als Währungsmünzen Geltung hatten. Die Pfennigzeit beginnt im 9. Jh. und wird um die Wende vom 13. zum 14. Jh. durch die Groschenzeit abgelöst.
Pferdehufgeld
Typ des Tok money.
Pfund
Aus dem Lat. 'pondus' (Gewicht) entwickelte sich über das mhd. 'phunt' die Bezeichnung Pfund. Das römische Pfund, die Libra im Gewicht von 327,45 g, bildete im Römischen Reich die Basis, nach der die Münzen ausgerichtet wurden. Die in 12 Unciae (Unzen) eingeteilte Libra, nach der die bis 1970 geltende englische Währung 'Pfu...
Pfund Sterling
Das englische Pfund (Pound) wurde seit Beginn der Prägung des angelsächsischen Pfennigs (Penny) bis zur Einführung der Dezimalwährung 1971 mit 240 Pennys gerechnet. Das Pfund Sterling bildete sich als Zähleinheit, weil im Mittelalter - von seltenen Ausnahmen abgesehen - aus dem englischen Towerpfund exakt 240 Pfennige (Ster...
Pfundner
Tiroler Silbermünze zu 1/5 Goldgulden oder 12 Kreuzern, die Herzog (später Erzherzog) Sigismund der Münzreiche (1446-1490) etwa um 1483 einführte. Das auch 'Großer Groschen' genannte Stück zählt nicht nur zu den ersten größeren Silbermünzen (Raugewicht: 6,35 g; Silbergehalt: etwa 6 g), sondern zei...
Phai
Sio
Phalerae
Lateinischer Ausdruck für kreisförmige Metallbeschläge, die als Stirn- und Brustschmuck am Zaumzeug der Pferde befestigt waren. Sie stellten begehrte Beutestücke dar. Seit dem 2. Jh. v.Chr. wurden die Phalerae als militärische Auszeichnung an Soldaten verliehen, die sie am Riemen auf der Brust trugen. Schließlich find...
Phantasieprägungen
Bezeichnung für Medaillen (private Prägungen), die sich den Anschein geben, offizielle staatliche Münzen zu sein. Sie geben vor, aus realen oder erdichteten Staaten zu stammen. Ebenso beziehen sich die Münzbezeichnungen auf bestehende oder erdachte Währungen. Phantasieprägungen sind z.B. die 2-Francs-Prägungen des...
Philippeios
Bezeichnung des Goldstaters Philipps II. von Makedonien (359-336 v.Chr.) nach inschriftlichen und literarischen Quellen. Die früheste griechische Massenprägung stammt aus der Ausbeute der Goldminen des Pangaiongebirges und wurde in vielen Münzorten ausgegeben. Der Philippeios stellt ein Didrachmon nach attischem Münzfuß (8...
Philippstaler
1. Auch Königstaler, bezeichnet die Silbermünzen, die König Philipp II. von Spanien (1555-1598) seit 1557 in seinen niederländischen Besitzungen ausbringen ließ. Die Vs. zeigt das Brustbild Philipps, die Rs. das gekrönte spanische Wappen auf dem Andreaskreuz. Die niederländisch Philipsdaalder genannte schwere Tal...
Phokäische Elektronmünzen
Die Statere aus Elektron der Stadt Phokaia (Kleinasien) zählen zu den frühesten Prägungen der Antike. Sie sind in der Regel an dem Seehund (phoca), dem (redenden) Wappen der ionischen Stadt, zu erkennen. In früher Zeit zeigen die Statere und ihre Teilstücke auf der Vs. entweder die Darstellung des Seehundes oder den Kopf de...
Phrygische Mütze
Hohe, kugelförmige Kopfbedeckung mit abgeknickter, nach vorn gelegter Spitze, die aus dem antiken Land Phrygien in Kleinasien stammt. Die phrygische Mütze ähnelt dem römischen Pileus, der aber nicht nach vorn abgeknickt ist. Während der Französischen Revolution wurde die phrygische Mütze als Freiheitssymbol ü...
Phönix
Heiliger Vogel der Ägypter in reiherähnlicher Gestalt als Erscheinungsform des Re und des Osiris. Nach griechischer Vorstellung verbrennt Phönix sich selbst und ersteht aus der Asche verjüngt wieder; daher symbolisiert er Ewigkeit und Auferstehung. In der Spätantike erscheint der Phönix auf alexandrinischen und konstan...
Pi
Frühere chinesische Bezeichnung für Geld, insofern es aus Metall hergestellt wurde. So wurde Ameisennasengeld als 'I Pi', Messergeld als 'Tao Pi', Spatengeld als 'Ch´an Pi' und die Brückenmünzen als 'Kiao Pi' bezeichnet.
Piaster
Ursprünglich die in Europa und der Levante gebräuchliche Benennung des Peso (Acht-Reales-Stück). Der Piaster wurde nicht nur an der Londoner Börse notiert, sondern verbreitete sich auch als Handelsmünze vor allem im arabischen und nordafrikanischen Mittelmeerraum, der zu dieser Zeit größtenteils von den Osmanen b...
Piastra
Bezeichnung für die schweren Silbermünzen, die in vielen italienischen Staaten in verschiedenen Gewichten und Silbergehalten im 17./18.Jh. geprägt wurden. Neben kleineren Staaten, wie Castiglione delle Stivere und Piombino, gaben vor allem das Herzogtum Toskana, der Kirchenstaat, das Königreich Neapel sowie Sizilien und Genua (L...
Piastre de Commerce
Nach dem Vorbild des Trade-Dollar gab Frankreich für den Handel in Französisch-Indochina seit 1885 eine Handelsmünze in Silber aus, den Piastre de Commerce. Dieser Piastre de Commerce war in den ersten zehn Jahren 27,215 g, später 27 g schwer (900/1000 fein) und zeigt auf der Vs. eine Allegorie der Republik Frankreich (sitzend) ...
Piatatschok
Russische Bezeichnung des 5-Kopeken-Stücks, das mit den Münzreformen des Zaren Peter der Große (1689-1725) als Silbermünze eingeführt und bereits seit 1723 abwechselnd in Kupfer und Silber ausgegeben wurde.
Piatyaltynny
Bezeichnung des nach den Münzreformen des Zaren Peter der Große (1689-1725) eingeführten silbernen 15-Kopeken-Stücks.
Piccolo
Bezeichnung des leichten Denaro Oberitaliens, im Gegensatz zum schweren Grosso. Der früher auch 'Picciolo' genannte leichte Silberpfennig entwickelte sich aus dem Berner von Verona. Der Piccolo wurde bereits im ausgehenden 12. Jh. geschlagen, vor allem in Venedig. Von dort verbreitete sich die später auch Bagattino genannte Silbermün...
Pice
Bezeichnung der Paisa im alten Indien, die als kleines kupfernes Teilstücke der Rupie ausgegeben wurde: 1 Rupie = 16 Annas = 64 Pice. Beteiligt an der Pice-Prägung war die mit staatlichen Machtbefugnissen ausgestattete britische Handelsgesellschaft (British East India Company) und nach Beschneidung und Übertragung der Rechte im 19. J...
Pidyon Haben
Religiöse Zeremonie der Juden, die auf die Bibel zurückgeht. Einem alten Brauch entsprechend erlöst der Vater seinen erstgeborenen Sohn vom Tempeldienst durch symbolische Zahlung von 5 Schekel oder 100 g Silber, die in der gängigen Währung zu leisten sind. Die Zahlung hat 31 Tage nach der Geburt des Sohnes zu erfolgen, es s...
Pie
Das kleinste Nominal Indiens, das im 19. und 20. Jh. in einigen indischen Fürstentümern und von der britischen Kolonialmacht als Kupfermünze - gelegentlich auch als Bronzemünze - geprägt wurde. 12 Pies (Pai) = 4 Paise (Pice) = 1 Anna. Es gab auch Doppelstücke (Haiderabad). Mit der Unabhängigkeit des Subkontinents ...
Piécetten
In der Schweiz auch volkstümlich Piecli, Biesli oder Biesle genannte Kleinsilbermünzen im Wert von 6 bzw. 7 Kreuzern. Im Einzelnen sind dies: 1. Die 7-Kreuzer-Stücke (1786-1797) des Kantons Freiburg (Fribourg), die in entsprechenden Kreuzer-Werten auch als doppelte (1787-1789), vierfache (1793, 1798) und achtfache (1796/7) Pié...
Piéfort
Auch Piedforts, werden die französischen Dickabschläge genannt, die auf dickeren Schrötlingen ausgeführt werden als die reguläre Münzprägung, meist finden Schrötlinge von doppelter Dicke Verwendung. Im Gegensatz zu den Essais oder Proben werden die Piéforts in der Regel mit den Stempeln geprägt, d...
Pietas
Römische Göttin der Frömmigkeit und Ehrfurcht, die in Rom seit 181 v.Chr. in einem eigenen Tempel verehrt wurde. Für die Römer personifizierte die Pietas eine oft beschworene Tugend, das angemessene, ehrfürchtige Verhalten gegenüber Göttern, Eltern, Verwandten und Bekannten. Die Pietas kommt schon auf Mü...
Pieter d´argent
Brabantische Groschenmünze aus den Jahren 1430/1, die auf der Vs. Sankt Peter mit Buch und Schlüssel in Händen über dem Schild von Brabant-Burgund, auf der Rs. das Blumenkreuz zeigt. Sie enthielt etwa 1,21 g Silber, bei einem Raugewicht von ca. 2,68 g. 32 Stück gingen auf einen goldenen Pieter d´or. Es gab auch Halb- ...
Pieter d´or
Goldmünze von Brabant, die zwischen 1375 und 1432 geschlagen wurde. Sie zeigt auf der Vs. das nimbierte Brustbild des hl. Petrus mit Buch und Schlüssel in Händen, darunter den Schild von Brabant-Burgund, auf der Rs. das Blumenkreuz. Der Pieter d´or wurde im Gewicht von knapp über 4 g aus fast reinem Gold von Johanna und We...
Pileus
Römische Filzmütze, die traditionell von Fischern, Handwerkern (Schmieden) und Reisenden getragen wurde. Das Aufsetzen der runden, eng am Kopf anliegenden Mütze (pileus libertatis) gehörte zur Zeremonie bei der Freilassung von Sklaven und ist darum auch als Attribut der Libertas (Freiheitsgöttin) auf römischen Mün...
Pilgerpfennige
Keine Münzen, sondern Marken und Zeichen, die seit dem Mittelalter in Wallfahrtsorten an Pilger verkauft wurden. Sie dienten als Verehrungsgegenstände, Andenken oder Belege der unternommenen Wallfahrt. Ursprünglich wurden sie am Pilgerhut, später an Ketten und Bändern getragen. Es gibt sie aus verschiedenen Metallen und in ...
Pillar Dollar
Englischsprachige Bezeichnung des Säulenpiasters. Das Wort Pillar (Säule) bezieht sich auf die Rückseitendarstellung der beiden Herkulessäulen des spanisch-mexikanischen Acht-Reales-Stückes. Das Acht-Reales-Stück war im Geldumlauf Nordamerikas zur Kolonialzeit die vorherrschende Großsilbermünze und wurde auc...
Piloncito
Kugelförmige Goldmünzen auf den Philippinen der vorkolonialen Zeit. Die etwa 1,5 bis 2 g schweren Goldklümpchen (etwa 915/1000 fein) liefen einige hundert Jahre (bis ins 16. Jh.) in einem großen Gebiet der philippinischen Inselwelt um. Die Piloncitos sind heute sehr selten, vermutlich wurden viele eingeschmolzen.
Pine-Tree-Münzen
Letzte Folge des Massachusettsgelds, das zwischen 1667 und 1682 in der nordamerikanischen Kolonie geprägt wurde. Die Münzen wurden zuerst (nach ihrer Herkunft) als Bay- oder Boston Coinage bezeichnet, seit etwa 1680 bürgerte sich dann der heute gebräuchliche Name ein, nach der Darstellung des Kiefernbaums (engl.: Pine Tree) auf ...
Pingin
Bezeichnung des (Penny) in der irischen Landessprache, der seit 1928 im Irischen Freistaat und in der 1937 gegründeten Irischen Republik geprägt wurde. Bis 1971 galten 12 Pingin (Pence) = 1 Scilling (Shilling). Es gab Stücke zu 1/4 Pingin (irisch Feorling, engl. Farthing genannt), zu 1/2 Pingin (irisch Leat Pingin, engl. Halfpenny), ...
Pinienzapfen
Stadtpyr
Pisano, Antonio
(1395-1455)Berühmter italienischer Maler, Zeichner und Medailleur, genannt Pisanello (der kleine Pisaner). Er gilt als Erfinder der Medaille und führte sie gleich zu einem Höhepunkt. Die im Jahr 1438 entstandene Gussmedaille auf den Paläologenkaiser Johannes VIII. (1435-1448) gilt als erste Medaille im Sinne einer bis heute ununterbrochene...
Pistole
Volkstümliche Bezeichnung für eine weit verzweigte und wichtige Familie von Goldmünzen, die sich neben den Dukaten bildete. Die Herkunft der Bezeichnung Pistole ist nicht geklärt, man vermutet eine Ableitung von 'pistola' oder 'piastra' (Münzplättchen). Ausgangspunkt der Pistole ist das Doppelstück des Escudo de o...
Pistrucci-Crown
Pistrucci
Pistrucci, Benedetto
(1784-1855)Italienischer Gemmenschneider, Münzgraveur und Medailleur, der sich mit Kameen und Gemmen in Pisa, Florenz und Rom einen Namen machte. Im Jahr 1814 kam der Künstler nach Paris, wo er ein Wachsmodell von Napoleon Bonaparte anfertigte. Nach der Niederlage Napoleons floh der Künstler noch vor der Ankunft der Alliierten in Paris (1815) n...
Pite
In verschiedenen Gebieten Frankreichs übliche Bezeichnung für den mittelalterlichen Viertelpfennig. In Südfrankreich war eher der Ausdruck Pougeoise gebräuchlich.
Pitis
Auch Pitjis oder Pitjes, Bezeichnung für Münzen, die aus Zinnlegierungen gegossen sind. Sie liefen zwischen dem 17. und der Mitte des 19. Jh.s in Gebieten der malaiischen Halbinsel (Malaysia) und der benachbarten Inselwelt (Sumatra, Borneo, Bangka, Java u.a.) um. Die Münzen sind verschieden groß und schwer, rund, sechs- oder ac...
Pius
1. Lat. 'pius' bedeutet fromm oder der Fromme. Ehrenname römischer Kaiser seit Antoninus Pius (138-161 n.Chr.), später durch 'felix' (glücklich) erweitert, wie z.B. bei Umschriften der Kaiser Caracalla und Elagabal ( ANTONINVS PIVS FEL(IX) AVG). Bei Gordianus III. (GORDIANUS PIUS FEL AVG) gehört Pius zum Namen. Die Ehrenbezeichn...
Pjäs
Schwedische Bezeichnung für das silberne 5-Öre-Stück des 18.Jh.s. Das 10-Öre-Stück wurde Dubbel-pjäs genannt.
Placeatschelling
Staatenschelling
Plack
1. Auch Bawbee, ist eine schottische Billonmünze, die zwischen 1470 und 1590 geprägt wurde. Sie zeigt auf der Vs. das gekrönte Landesschild, auf der Rs. zuerst das Andreaskreuz, später die gekrönte Distel. 2. Plak
Plak
Auch Plack, bezeichnet verschiedene niederländische Groschen- und Billonmünzen. Die Benennung ist vom frz. 'plaque' (dünnes Metallplättchen) abgeleitet. Dementsprechend wurden Münzen, die auf dünnen Schrötlingen geprägt wurden, als Plakken (Placken) bezeichnet. Im 14./15. Jh. war dies der niederländische...
Plaketten
Kunsthistorisch versteht man unter Plaketten einseitige Metallreliefs, die aus einem Modell aus Holz, Stein oder Schiefer geschnitten, in Wachs und Gips geformt oder nach einer Treibarbeit gegossen sind und ihrerseits selbst als Modell oder Vorlage dienen. Zumindest trifft diese Rolle als Zwischenmodell für die Renaissance- und frühe Baro...
Plancustaler
Bezeichnung einer medaillenförmigen Talermünze von Basel aus dem Jahr 1623, jedoch ohne Jahresangabe, die den römischen Politiker und Feldherrn Lucius Munatius Plancus als Standfigur zeigt. Als römischer Statthalter der Provinz Gallia Comata um etwa 44/43 v. Chr. gründete Plancus - neben Lugdunum (Lyon) - die Colonia Rauric...
Plantagen-Token
Münzähnliche Marken, die von Plantagenbesitzern in Süd- und Südostasien zur Bezahlung ihrer Arbeiter ausgegeben wurden. Diese Token liefen in Indien, Indonesien, auf Ceylon, Java und Hawaii unter verschiedenen Kolonialherren um. Sie behoben in den abgelegenen ländlichen Agrargebieten den Kleingeldmangel. Das Privatgeld laut...
Plapparte
1. Auch Plapperte oder Blafferte, bezeichnen schweizerische und süddeutsche Groschenmünzen aus dem 15. Jh., die nichts mit den norddeutschen Blafferten (Hohlpfennigen) zu tun haben. Die Herkunft der Benennung ist nicht gesichert, möglicherweise vom frz. 'blafard' (bleich), nach der matten Farbe der Billonmünzen. Erstmalig werden...
Plaquette
Billonmünze aus der 2. Hälfte des 18. Jh.s, die in den Österreichischen Niederlanden im Wert von 14 Liards geprägt wurde. Sie zeigt auf der Vs. die Wertzahl, auf der Rs. den Doppeladler. Auch die Bischöfe von Lüttich prägten zur gleichen Zeit Plaquettes.
Platin
Ein hellgrau-silberglänzendes, zähes, äußerst beständiges, nicht sehr hartes Edelmetall, Hauptvertreter der Gruppe der Platinmetalle, chem. Zeichen Pt. Platin wird im Ural, Südafrika, Kanada und Kolumbien abgebaut und vorwiegend zur Herstellung von Schmuck, medizinischen Geräten und in der chemischen Industrie ge...
Platinabschläge
Abschläge von Münzen aus Platin tauchen gelegentlich seit dem 19. Jh. auf. Dabei handelt es nicht um Proben, sondern um vereinzelte Gefälligkeitsprägungen, die auf Veranlassung von Münzsammlern, Händlern oder Liebhabern geschlagen wurden.
Platinmünzen
Platinmünzen als regelrechte Zahlungsmittel wurden nur in Russland unter Zar Nikolaj Pavlovic (1825-1855) geprägt. Es handelt sich um Stücke im Nennwert von 3 (seit 1828), 6 (seit 1829) und 12 Rubel (seit 1830). Ihre Vs.n zeigen den bekrönten, russischen Doppeladler mit Zepter und Globus, die Rs.n die Jahres- und Wertzahl und ky...
Plattenmünzen
Plåtmynt
Plektron
Schlagstäbchen oder -plättchen aus Holz, Elfenbein oder Metall mit blattförmiger Spitze, das zum Anreißen der Saiten der Kithara diente. Das Plektron kommt auf einigen antiken Münzen im Zusammenhang mit der Darstellung der Leier vor, z.B. auf römischen Münzen des Brutus.