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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523
Sovereign
Englische Goldmünze, die im Jahr 1489 von König Heinrich VII. (1458-1509) im Wert eines Pfundes Silbermünzen (entsprach 20 Rechnungsschillingen) eingeführt wurde. Die auf einem breiten Schrötling von ca. 43 mm Durchmesser geprägte Münze aus fast reinem Gold wog 15,55 g (Feingewicht ca. 15,47 g) und zeigt auf der V...
Sovrano
Bezeichnung der in der Lombardei und Venedig unter der Herrschaft der österreichischen Habsburger im 18./19. Jh. (bis 1856) geprägten Goldmünze, die das italienische Gegenstück des Souverain d´or darstellt. Sovrano 1793 des Franz II. (1792-1835)
Spade Guinea
Bezeichnung der zwischen 1787 und 1799 geprägten Guinea, die auf der Rs. einen gekrönten viergeteilten Wappenschild zeigt, der in Spatenform (engl. spade) spitz zuläuft.
Spanish milled Dollar
Bezeichnung des maschinengeprägten spanisch-amerikanischen Peso (8 Reales), der vor und nach der Unabhängigkeit in Nordamerika ein wichtiges und unverzichtbares Zahlungsmittel in den Kolonien bzw. den Vereinigten Staaten von Amerika war. Die im Norden des Kontinents umlaufende Großsilbermünze stammte meist aus der Münzst&a...
Spatengeld
Spatengeld zählt zu den vormünzlichen Zahlungsmitteln, und zwar zum Gerätegeld. Das Spatengeld leitet sich vermutlich von einem frühen Ackergerät ab, ist aber für den Gebrauch als Gerät ungeeignet. Spatengeld kommt im Sudan vor, aber nicht in rechteckiger Form, wie unsere Spaten, sondern fladenförmig. Unter d...
Spatenmünzen
Das chinesische Spatengeld war ursprünglich die Währung der immer größere Gebiete Nordchinas beherrschenden Tschou-Dynastie (1122-249 v.Chr.) und auch in den kleineren Feudalstaaten des Westens und Nordens (u.a. Chen, Song und Lu). Als Faustregel gilt: Je leichter und in der Form differenzierter die Spatenmünzen, desto sp&...
Species
Lat. Wort (wörtlich: das Sehen, Aussehen), wird meist in Zusammensetzungen, wie z.B. Speciestaler oder Riksdaler Species gebraucht und bedeutet ausgemünztes Geld, im Gegensatz zu Rechnungsgeld. Der Ausdruck war vor allem in den skandinavischen Ländern und in Deutschland gebräuchlich. In der Mitte des 18. Jh.s wurden die Reichsta...
Sperandio
(um 1430-1504)Eigentlich Bartolomeo Savelli, genannt Sperandio, ein vielseitiger italienischer Renaissance-Künstler, der in Mantua geboren und in Ferrara aufgewachsen war. Sperandio betätigte sich als Medailleur, Bildhauer und Goldschmied und arbeitete während der zweiten Hälfte des 15. Jh. in Mantua, Bologna, Faenza, Ferrara, Mailand und Ven...
Spes
Römische Personifikation der Hoffnung, auf römischen Münzen der Kaiserzeit meist als stehende oder schreitende Figur dargestellt, mit einer Blume in einer Hand, mit der anderen Hand ihr Gewand raffend. So ist sie als ein Rückseitentyp der Sesterz unter Kaiser Claudius (41-54 n.Chr.) zu sehen, der unter Kaiser Titus (79-81 n.Chr....
Spezialsammlung
Im Gegensatz zur Querschnittssammlung ist eine Spezialsammlung auf einen bestimmten Teil der Münz- oder Geldgeschichte beschränkt. Eine Spezialsammlung kann sich z.B. auf bestimmte (historische) Zeiten, eine Epoche, bestimmte Motive oder Themen, Nominale oder Metalle spezialisieren. Die Spezialsammlung kann sich auch auf territoriale oder...
Sphragistik
Siegelkunde, siehe Siegel.
Spielmarken
Marken, die bei Glücksspielen stellvertretend für Münzen benutzt wurden. Bei den Römern benutzte man schon bestimmte Tessarae zu diesem Zweck, in der Neuzeit waren dies vorwiegend Rechenpfennige, Münzmeisterjetone und andere Marken oder Jetone.
Spieße
Volkstümliche Spottbezeichnung brandenburgisch-preußischer Kleinmünzen, die das Zepter in den Fängen des Adlers so undeutlich darstellen, dass es von der Bevölkerung als Spieß gedeutet wurde. Vor allem die roten Sechser und die nachfolgenden 6-Pfennig-Stücke anderen Typs wurden bis ins 19. Jh. als Spieße b...
Spindelprägewerk
Auch Stoß- oder Balancierwerk (frz. balancier), wurde vermutlich in Italien erfunden. Die erste Verwendung eines noch einfachen Spindelwerks soll auf Donato Bramante (sehr eingeschränkt) und Benvenuto Cellini zurückgehen, es wurde hauptsächlich für die Herstellung von Medaillen benutzt. Um 1550 soll ein Spindelpräge...
Spintriae
Eine bestimmte Gruppe römischer Tessarae, die aufgrund ihrer erotischen Darstellungen als Eintritts- oder Wertmarken für Bordelle gedeutet werden. Insbesondere eine gleichartige Folge der frühen Kaiserzeit, die auf den Vs.n erotische Darstellungen und auf den Rs.n die Ziffern I bis XVI tragen, werden als Spintriae bezeichnet.
Spitzgroschen
Sächsischer Groschentyp, der nach der Münzordnung vom 28. Dezember 1474 aus gutem Silber im Namen des Kurfürsten Ernst (1464-1486) und der Herzöge Albrecht (1464-1500) und Wilhelm III. (1445-1482) in Freiberg, Dresden, Zwickau und Kolditz geschlagen wurden. Dem Wert eines rheinischen Goldguldens sollten 20 Spitzgroschen entsprec...
Spottmedaillen und -münzen
Spottmedaillen mit ironischen und satirischen Darstellungen und Beschriftungen kommen schon seit der Barockzeit vor. Vor allem Ereignisse des Zeitgeschehens, Institutionen und ihre Vertreter waren Gegenstand des Spotts. Der Pietismus, Revolutionen, Aufstände, Kriege und Antisemitismus gaben u.a. Anlass zu Karikaturen und ironischen Beschriftun...
Spruchgroschen
Groschen mit Sprüchen oder Zitaten auf den Rs.n, die vor allem zur Reformationszeit und zur Kipper- und Wipperzeit ausgegeben wurden. Es handelte sich vor allem um Zitate aus der Bibel und um fromme Sprüche. Die Groschenmünzen waren als Träger der propagandistischen Parolen geeignet, denn sie stellten den Hauptgeldumlauf des ein...
Spur Ryal
Englische Bezeichnung des halben Ryal, wie er in der zweiten und dritten Münzausgabe (1604-1619) unter König Jakob I. ausgegeben wurde. Die Goldmünze zu 15 Shilling ist nach einer Besonderheit der Rückseitendarstellung benannt: Die früher auf der Rs. des Ryal dargestellten Sonnenstrahlen sind so zugespitzt, dass sie eher an...
Srang
Tibetische Silbermünze im Wert von 10 Sho, die ursprünglich seit 1909 im Gewicht von 18,5 g ausgegeben wurde. In den Jahren 1909, 1914 und 1918/19 erschienen vier verschiedene Typen, teilweise mit Varianten. Zwischen 1918 und 1921 wurde ein Goldstück im Wert von 20 Srang geprägt. In den 30er Jahren erschienen 1 1/2- und 3-Srang-...
St. Albansgulden
Albansgulden
St. Blasiustaler
Blasiustaler
St. Gaudens Double Eagle
US-amerikanische 20-Dollar-Goldmünze, die 1907 nach einem Entwurf von Augustus Saint-Gaudens eingeführt wurde und für einen der schönsten Münztypen der Vereinigten Staaten gehalten wird. Die Vs. zeigt die stehende Liberty (Freiheitsgöttin) mit Fackel und Zweig in Händen, die Rs. den Steinadler im Flug vor der aufg...
St. Patrick Pieces
Halfpennies (Halbpfennige) und Farthings (Viertelpfennige), die der irische Einwanderer Mark Newby 1681 nach New Jersey mitbrachte, danach auch Mark Newby Pieces genannt. Die Kupferstücke (es gibt auch seltene silberne Farthings) wurden vermutlich in den 70er Jahren in Dublin geprägt und im Mai 1682 von der Generalversammlung der nordamer...
Staatendaalder
Von einigen niederländischen Provinzen geschlagene Talermünze im Gewicht von 30,5 g, die nur in den Jahren 1578/79 vor der 1579 geschlossenen Union von Utrecht geschlagen wurde. Der Staatendaalder zeigt auf der Vs. das Hüftbild des spanischen Königs Philipp II. mit Krone auf dem Haupt und einem Zepter in der linken Hand, auf der...
Staatenschelling
Auch Rijder- oder Placeatschelling werden die seit 1672 geprägten niederländischen Schillinge zu 6 Stuiver genannt, die auf den Vs.n den Provinzialschild, auf den Rs.n einen Reiter mit Schwert zeigen. Da ihre Vollwertigkeit auf Plakaten betont wurde, werden sie auch Placeatschellinge genannt. Die Prägung endete 1692, die vollwertigen...
Stadtpyr
Heraldische Figur aus dem Mittelalter, die als Hauptbestandteil des Wappens von Augsburg auf vielen (auch neuzeitlichen) Münzen der Freien Reichsstadt (seit 1806 zu Bayern) zu sehen ist. Das Zeichen entwickelte sich aus der antiken Figur des Pinienzapfens und ähnelt diesem. Der Stadtpyr auf einem 1/6 Taler 1628
Stamenon nomisma
Auch Histamenon, bezeichnet die byzantinische Standardgoldmünze, die unter dem Kaiser Nikephoros II. Phokas (963-969 n.Chr.) an die Stelle des Solidus trat. Sie wog 4,4 g, daneben führte Nikephoros eine zweite Goldmünze ein, die um 1/12 leichtere Tetarteron nomisma (4,05 g). Beide Goldmünzen zeigen zunächst gleichartige M&u...
Stampfer, Jacob
(um 1505-1579)Bedeutender schweizerischer Medailleur und Münzgraveur, Sohn und Schüler eines Züricher Goldschmieds und Münzmeisters, den er 1531 porträtierte. Stampfer schuf eine große Anzahl von Schaumünzen in Gold und Silber. Neben Stempeln für Münzen seiner Heimatstadt Zürich werden ihm auch Stempelschnitte f...
Stanniol
Dünne Folie aus Zinn (lat. stannum) oder Aluminium, wie sie beispielsweise bei der Verpackung von Schokoladentafeln verwendet wird. Münzsammler benutzen sie zur Abformung der Konturen einer Prägung.
Stanze
Durchschnitt
Stanzgitter
Bezeichnung für den in der modernen Münztechnik beim Ausstanzen der Münzplättchen anfallenden Abfall, in der alten Münztechnik Abschrote genannt. Heute schneidet das Stanzwerk gleichzeitig mehrere Ronden aus, die anfallenden Stanzgitter werden recycelt (zerschnitten und wieder eingeschmolzen). Stanzgitter mit einer entspre...
Stater
Ursprünglich eine Gewichtsbezeichnung für das Doppelte einer unbestimmten Einheit und eines unbestimmten Metalls. Der Ausdruck leitet sich vermutlich vom griech. Wort für 'wägen' her und beinhaltet die auf beide Seiten einer Waage gelegten identischen Gewichte, die eine Waage im Gleichgewicht halten. Der Name wurde auf verschied...
Stebler
Stäbler
Steckmedaille
Variante der Schraubtaler bzw. -medaillen, die nicht miteinander verschraubt, sondern ineinander gesteckt werden. Sie sind meist aus weichen Metallen oder Legierungen hergestellt. Deshalb würde sich ein Schraubgewinde schnell abnutzen. Ihre Ränder sind meist konisch geformt, sodass die beiden Seiten der Medaille gut verschließen. ...
Steingeld
Vormünzliches Zahlungsmittel aus Stein, das in verschiedenen Teilen der Erde vorkam. In vorkolonialer Zeit gab es in Togo und Teilen Ghanas flache, rundliche und in der Mitte mit einem Zentralloch versehene Quarzscheibchen im Durchmesser von 3 bis 10 cm, die als Steingeld angesehen werden. Sie wurden von Sammlern Togosteine, von den Einheimisc...
Stella
Bezeichnung der etwa im Umfang von 460 Exemplaren geschlagenen Proben (1879/80) des geplanten, aber nie verwirklichten US-amerikanischen Goldstücks zu 4 Dollars. Sie sind nach der Rückseitendarstellung benannt, die einen fünfstrahligen Stern zeigt, darin STELLA und die Wertbezeichnung in Cents. Das geplante Nominal sollte damals ein ...
Stempel
Münz- oder Prägestempel (engl. die) sind Prägewerkzeuge, die zur Prägung von Münzen eingesetzt werden, heute als Matrizen bezeichnet. Früher wurden die Schriften und Bilder unter Verwendung von Stichel, Meißel und Schaber von Stempel- oder Eisenschneidern von Hand in die Prägestempel eingeschnitten. Immer wi...
Stempelfehler
Durch Irrtümer des Stempelschneiders oder Beschädigung des Stempels entstanden Stempelfehler. Die Irrtümer bestehen oft aus orthographischen, grammatikalischen oder sachlichen Fehlern: z.B. Fehlen oder Zusatz von Buchstaben und Zahlen, Verdrehungen der Reihenfolge, falsches Setzen oder Verrutschen des Abstands zwischen den Zeichen. A...
Stempelglanz
Idealer Erhaltungsgrad (abgekürzt st) von Münzen, die frei von Kratzern, Schlägen und anderen Verletzungen sein müssen. Durch die wenig schonende Behandlung bei der automatischen Herstellung, Verpackung und Transport erreichen heute nur wenige prägefrische Münzen diese hohe Erhaltungsstufe. Früher legte der Sammle...
Stempelriss oder -sprung
Durch hohen Prägedruck oder Materialfehler entstehen Risse oder Sprünge in den Stempeln, die sich auf den damit geprägten Münzen abdrücken. Dieser erhabene hervorstehende Abdruck des gesprungenen Stempels auf den Münzen wird Stempelsprung oder -riss genannt. Solche Risse kommen auf antiken, mittelalterlichen und neuzei...
Stempelschneider
Der Stempelschneider oder Medailleur wurde früher auch Eisenschneider oder Eisengraber genannt, weil er die Münzbilder mittels Stichel, Meißel und Schaber spiegelbildlich in ein enthärtetes Eisen schnitt, das später wieder gehärtet wurde. Das änderte sich erst mit der Entwicklung der mechanischen Herstellung der ...
Stempelstellung
Die Stellung der Stempel zueinander war bis zum 18. Jh. zufällig und nicht festgelegt, in manchen Staaten wurden die Münzen sowohl in Kehr- wie auch in Wendeprägung gemünzt. Seit dem 18. Jh. ist die Stellung der Stempel zwar festgelegt, aber der Gebrauch der 'unglücklich gewählten' Ausdrücke Kehr- und Wendeprä...
Stempeländerungen
Änderungen von Stempeln wurden vor allem zu Zeiten vorgenommen, als die Stempel noch von Hand geschnitten wurden. Sie betrafen meist Jahreszahlen und Münzmeisterzeichen. Der Stempelschneider stach die zu ändernden (vertieft liegenden) Teile einfach aus und ersetzte die Stelle durch neue Zeichen. Häufig sind die alten Buchstaben ...
Stephanephoren
Griechische Bezeichnung (Kranzträger) für Tetradrachmen aus hellenistischer Zeit, die auf den Rs.n mit einem Kranz (aus Eichenlaub, Lorbeer- oder Ölzweigen) um das Münzbild versehen sind. Sie wurden vermutlich nach dem Vorbild der Athener Tetradrachmen 'im neuen Stil' (Glaukes) auf breiten Schrötlingen nach attischem Mü...
Stephanspfennige
1. Brakteaten des Bistums Halberstadt, die den Stiftsheiligen St. Stephan zeigen. Sie sind vor allem im 12. und 13. Jh. geprägt worden, aber auch im 14. und 15. Jh. entstanden noch Halberstädter Pfennige, die den Hl. Stephan zeigen. Es gibt verschiedene Darstellungen des Heiligen, darunter auch die Darstellung des Martyriums (Steinigung)....
Sterbemünzen
Zur Erinnerung an den Tod eines Herrschers oder einen Angehörigen der Fürstenfamilie geschlagene Münze. In Deutschland kommen Sterbemünzen seit dem ausgehenden 16. Jh. vor; sie wurden von vielen Münzständen geprägt, besonders von den Herrschern von Sachsen, Braunschweig-Lüneburg, Reuß, Solms, Schwarzber...
Sterling
Die Etymologie des Wortes ist noch nicht ganz geklärt, vielleicht ist es von dem späten altenglischen Ausdruck 'steorling' in der Bedeutung 'Münze mit einem Stern' abgeleitet, zumal einige frühe anglo-normannische Pfennige einen Stern auf der Rs. aufweisen. Vielleicht wurden auch schon anglo-normannische Pfennigmünzen als S...
Sterntaler
Volkstümliche Bezeichnung der Taler, die Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel (1760-1785) in den Jahren 1776, 1778 und 1779 prägen ließ. Sie zeigen den Stern des 1770 gestifteten Ordens vom Goldenen Löwen auf der Rs. Die Münze stammt aus der Zeit, als der Landgraf hessische Soldaten als Söldner an England verkauft...
Stettiner Währung
Eine Abart der Lübischen Währung im 16. und 17. Jh. Sie entstand dadurch, dass die Stettiner Kaufleute an den alten, schweren Münzen festhielten, sodass der Wert bestehen blieb, als diese nicht mehr umliefen. Es wurden neue schwere Münzen geprägt, während Lübeck zu einem leichteren Münzfuß überging...
Stiefelknecht
Spottbezeichnung für preußische Groschen (Gute Groschen) und Halbgroschen aus Billon, die unter König Friedrich dem Großen (1740-1788) zwischen 1786 und 1786 geprägt wurden. Die Vs.n zeigen das gekrönte, offene Monogramm in Antiqua-Schrift, das einem Stiefelknecht ähnelt, der früher zum Ausziehen der Schuhe...
Stierle, Johann Jakob
( 1764-1806)Stempelschneider und Medailleur, der seine Kunst an der Loosschen Prägeanstalt lernte. Im Jahr 1784 wurde er an die Berliner Münze berufen. Neben zahlreichen Münzstempeln fertigte er auch eine Reihe von Medaillen auf zeitgeschichtliche Ereignisse und Persönlichkeiten seiner Zeit, u.a. auf die Hinrichtung König Ludwigs XVI. ...
Stockfischmedaillen
Spottmedaillen aus dem Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel, die auf den Rs.n einen Stockfisch und zwei Oberarme mit Holzhämmern in Händen zeigen, die den Stockfisch klopfen, dazu die Umschrift NON NISI CONTVSVS: Nicht (genießbar), wenn nicht geklopft. Der erste, unter Herzog Heinrich Julius (1589-1613) im Jahr 1612 geprägt...
Stockprobe
Zainprobe
Stoffgeld
In Schwarzafrika wurden vor allem aus der Faser der Bambuspalme (Raphia ruffia) stoff- oder mattenartige Zahlungsmittel hergestellt, die weit verbreitet waren, vor allem bei Völkern im heutigen Angola und Kongo. Man nimmt an, dass sich die Stoff- und Mattengelder meist aus Bekleidungsstücken (Lendenschürzen) ableiten. Beim dem in der...
Stoßwerk
Spindelprägewerk
Stoter
Beiname verschiedener, gleichwertiger Münzen in den Niederlanden. Ursprünglich wurde der englische Groat zu 4 Pence, der als Handelsmünze im 15./16. Jh. in den Niederlanden umlief, als Stoter bezeichnet. Er galt bis 1488 4, danach 6 und seit 1548 schließlich 2 1/2 niederländische Groten. Danach wurden die 1/20-Teilstü...
Stotinka
Bulgarische Kleinmünze, die seit 1881 geprägt wird (Plural Stotinki). 100 Stotinki = 1 Lew.
Strahlenkrone
Der mit gezackten Strahlen versehene Stirnreif war ursprünglich das Zeichen des Sonnengottes Helios, später der römischen Kaiser. Die Strahlenkrone ist häufig auf römischen Münzen der Kaiserzeit zu sehen, zeitweilig auch zur Unterscheidung der Nominale, wobei die Strahlenkrone das Doppelstück kennzeichnet: Den Dup...
Straits-Dollar
Die Straits Settlements (wörtlich: Meerengen-Siedlungen) waren eine britische Kronkolonie mit der Hauptstadt Singapur, die 1867 aus Erwerbungen und Vorbesitz entlang der Straße von Malakka zwischen der malaiischen Halbinsel und Sumatra gebildet wurden. Auf der malaiischen Halbinsel waren ursprünglich nur Malakka und Pinang echte Bes...
Straubenpfennige
Auch Strauben genannt, werden in Dokumenten ein- und zweiseitige Pfennige aus dem 16./17. Jh. genannt, die aus dem Obersächsischen und dem Niedersächsischen Kreis stammen. Sie wurden in Einbeck, Göttingen, Regenstein, Magdeburg, Northeim und Quedlinburg geschlagen. Die Etymologie des Wortes ist ungeklärt.
Streckwerk
Mechanische Maschine, die in der Münztechnik dazu diente, die langen Zaine auf die gewünschte Dicke zu bringen (justieren). Dazu wurden die Zaine mehrfach zwischen zwei Rollen oder Walzen durchgelassen, daher auch Durchlass genannt. Zwischen den Durchgängen mussten die Zaine geglüht werden, um sie geschmeidig zu halten. Das noch...
Streufunde
Münzfunde
Strichelreif
Am Rand der Münzoberfläche aus kleinen Strichen gebildeter Reif, der seit dem 16. Jh. zum Schutz gegen die illegale Beschneidung der Münzen angebracht wurde, in England seit 1504, in Frankreich seit 1548 angeordnet. Der Strichelreif hielt sich bis ins 19. Jh. und wurde durch die Rändelung überflüssig.
Strichlidicken
Bezeichnung der Dicken oder Sechsbätzner (24-Kreuzer) der Stadt St. Gallen aus den Jahren 1631 und 1633. Sie zeigen die Wertzahl auf der Vs. und Jahreszahl auf der Rs. im Abschnitt unter einem trennenden Strich. Der Name wurde auch auf andere schweizerische Dicken mit ähnlicher Kennzeichnung übertragen.
Strichprobe
Verfahren zur Feststellung des Edelmetallgehalts in Legierungen mittels eines Probiersteins aus schwarzem Kupferschiefer (geschliffen). Eine Goldmünze wird auf dem Probierstein so gerieben, dass sie einen metallischen Strich hinterlässt, der mit einem Strich verglichen wird, der von Probiernadeln stammt. Ein Satz Probiernadeln besteht aus...
Strohtaler
Spottbezeichnung für die sehr geringhaltigen 24-Kreuzer-Stücke aus Schlesien zur Kipper- und Wipperzeit (1621-1623).
Struwwelkopfpfennig
Einseitige Pfennige aus dem Breisgau, die in der ersten Hälfte des 13. Jh.s geprägt wurden. Die Bezeichnung leitet sich von der Darstellung eines struppigen Kopfes auf dem Münzbild ab.
Stschoty
Das Wort ist vermutlich vom russ. Stschot (Rechnung) abgeleitet und bezeichnet das russische Rechenbrett, das auf dem Dezimalsystem basierte. Wie der Abakus diente die Stschoty dem Rechnen auf den Linien und ist ähnlich wie das chinesische Rechenbrett (suan pan) konstruiert, unterscheidet sich aber im arithmetischen Aufbau. Typisch für di...
Stuiver
Ursprünglich eine spätmittelalterliche Groschenmünze (Doppelgroot oder Plak) der Grafen von Flandern, die zur wichtigsten Klein- und Rechenmünze in den Niederlanden bis zur Einführung der Dezimalwährung (1815) wurde. Als burgundische Nachahmungen der flämischen Groschenmünze den Feuerstahl des Ordens vom Gold...
Stumme Münzen
Münzen, ohne jede Legende (zu Beginn der Münzprägung üblich) oder auch Münzen mit vorgetäuschten, nicht identifizierbaren Trugschriften, wie sie vor allem bei Nachahmungen in der Völkerwanderungszeit und noch im Mittelalter häufig vorkamen, zählt Suhle zu den stummen Münzen.
Stuyver
Volkstümliche Bezeichnung für das silberne 1-Öre-Stück SM (Sölff Mynt, Silbermünze) nach der Mitte des 17. Jh.s in Schweden. Nach 1776 ging der Name auf die Münzen zu 1/6 Skilling Banco und 1/4 Skilling Riksgäld über.
Stüber
Auch Stüver, ist die deutsche Bezeichnung des niederländischen Stuiver und dessen Nachahmungen und Beischläge in Ostfriesland, Westfalen und im (nördlichen) Rheinland. Im ausgehenden 15. Jh. liefen in Ostfriesland Groninger und Emdener Stüber um, die mit 1/24 Goldgulden bewertet wurden, später gingen 30 Stüber auf...
Styca
Eine Besonderheit der Penny-Prägung des Königreichs Northumbria (England) im 8./9. Jh. n.Chr. Ausgehend vom Sceatta entwickelte sich im restlichen England ein breiterer Pfennig, während sich in Northumbria eine reine Kupferprägung entwickelte, die erst mit der Eroberung Yorks durch die Wikinger 866/67 endete. Der kupferne Styca ...
Stückelung
1. Münztechnischer Begriff für das Ausschneiden der Schrötlinge aus den Zainen, das früher von Hand mit der Benehmschere oder mechanisch mit dem Durchschnitt geschah. Heute wird das Stückeln durch die Schneidewerkzeuge eines automatischen Stanzwerks erledigt. 2. Metrologischer Begriff für die Teilung eines Ganzen, wie...
Stäbchen
Der auf der Münze als Kreisbegrenzung erscheinende erhöhte Rand wird als Stäbchen oder Randstäbchen bezeichnet. Das Stäbchen ist so hoch wie oder höher als der höchste Punkt des Reliefs des Münzbildes bzw. der Schrift und schützt diese vor der Abnutzung. Wenn gleich große Münzen mit Stäbc...
Stäbler
Auch Stebler, bezeichnet verschiedene Pfennigmünzen. Die ältesten Stäbler sind einseitige Pfennige, die von der Stadt Basel nach Erlangung des Münzrechts 1373 geschlagen wurden. Sie zeigen meist das Wappen der Stadt, den Baselstab. Nach Gründung des Rappenmünzbundes im oberrheinischen Gebiet ging der Name auf das Halbs...
Städtebilder
Das Sammeln von Münzen mit Darstellungen von Stadtansichten (dazu können auch Hafendarstellungen zählen), ist ein attraktives und beliebtes Sammelgebiet. Schon in der Antike wurden Münzen mit Stadtansichten hergestellt, zu den schönsten zählen römische Provinzialbronzen kleinasiatischer Städte. Vereinzelt wur...
Städtemünzen
Bezeichnung für die unter der Münzhoheit von Städten herausgegebenen Münzen. Bereits frühe antike Münzen griechischer Städte und Stadtstaaten werden als Stadtprägungen bezeichnet. Dies änderte sich im wesentlichen erst mit der Entstehung verschiedener hellenistischer Königreiche, die von den Erben d...
Subaerat
Antike Münzen, die unter einem dünnen Edelmetallüberzug einen Kern aus unedlen Metall aufweisen, werden als subaerate Münzen bezeichnet (siehe auch gefütterte Münzen). Dabei muss es sich nicht unbedingt um Fälschungen handeln.
Sucre
Währungsmünze im südamerikanischen Ecuador, benannt nach dem Befreiungsgeneral und ersten Präsidenten der verfassungsgebenden Versammlung Kolumbiens, Antonio José de Sucre, dessen Bildnis die Münze zeigt. Der Sucre wurde 1884 als schwere Silbermünze (Peso) eingeführt, in den Jahren 1899 und 1900 gab es gold...
Suczava-Fälschungen
In der Burg Suczava wurden 1895 die Reste einer Falschmünzerwerkstatt gefunden, aus der eine Masse von Münzfälschungen des 17. Jh.s stammen, vor allem Solidi (Schillinge), die unter den schwedischen Königen in Riga und Livland geprägt wurden. Die Falschmünzerwerkstatt an der Moldau schädigte vor allem das Mün...
Sueldo
Nach Errichtung der Republik Bolivien 1825 wurde der Real vom Sueldo abgelöst (1852 in Sol umbenannt), bis schließlich 1864 mit der Umstellung auf die Dezimalwährung der Boliviano eingeführt wurde. 8 Sueldos ( Soles) = 1 Peso. Es gab silberne 1/2-, 1-, 2-, 4- und 8-Sueldo-Stücke (alle 903/1000 fein), letztere im Gewicht vo...
Suhle, Artur
(1898-1974)Einer der führenden deutschen Numismatiker, der vor allem auf den Gebieten der deutschen und mittelalterlichen Münzen forschte. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Philosophie in Freiburg (Breisgau) und Berlin wurde er bereits 24-jährig Kustos am Münzkabinett des Berliner Museums (1935 zum geschäftsführend...
Suitenmedaillen und Münzserien
Eine Folge (frz. suite) von Münzen oder Medaillen, die ein innerer Zusammenhang verbindet, wie Herrscher aus derselben Dynastie oder berühmte Persönlichkeiten. Sie werden oftmals nach dem Tod des verehrten Herrschers herausgegeben. Häufig weisen schematische Kennzeichen der äußeren Gestaltung wie gleicher Durchmesser ...
Suka
Bezeichnung des silbernen Halbstücks des nepalesischen Mohar bis 1932.
Suki
Bezeichnung des Viertelstücks des Mohar in Nepal (bis 1932).
Suku
Sehr selten geprägtes Währungsnominal in Indonesien bis ins 19. Jh. 1 Suku = 100 Kepings = 1/4 Spanischer Dollar (8 Reales).
Sultan
Arab. 'Herrschaftsgewalt', Titel unabhängiger Herrscher in einem islamischen Gebiet (Sultanat), der in der Regel vom Kalifen verliehen wurde. Der erste Herrscher mit dem Beinamen Sultan war Mahmut von Gazna (999-1030), auf Münzen kommt der Name erstmals auf solchen des Seldschuken Tugril Beg (1038-1063) vor. Bei den ägyptischen Fatim...
Sword and Sceptre Piece
Schottische Goldmünze im Wert von 120 Shillings (schottisch) oder 6 Pounds (schottisch), die unter König Jakob VI. (1567-1625) in den Jahren 1601 bis 1604 geprägt wurde. Die Goldstücke sind nach der Rückseitendarstellung benannt, die unter der Krone Schwert und Zepter (engl. sword and sceptre) gekreuzt zeigen. Die Vs. zeigt...
Sword Dollar
Schottische Silbermünze zu 30 Shillings schottisch (Ryal), die König Jakob VI. zwischen 1567 und 1582 herausgab. Eine Seite zeigt immer das gekrönte Wappen, es gibt aber verschiedene Rückseitendarstellungen: Zwischen 1567 und 1571 ist ein aufgerichtetes bekröntes Schwert mit einer Hand zu sehen, die auf die Wertzahl (XXX) h...
Sycee-Silber
Chinesische Silberbarren in verschiedenen Formen (meist bootförmig), die in China bis um 1935 verbreitet waren und der Bezahlung größerer Beträge im Handel und als Geldanlage dienten. Die Benennung Sycee (ausgesprochen Saisi) leitet sich wohl vom chin. Si-tsu (feine Seide) ab und bezieht sich auf die seidenfadenähnlichen L...
Südschwäbische Brakteaten
Bodenseebrakteaten
Syli
Bezeichnung der Währungseinheit der Westafrikanischen Republik Guinea seit der Währungsreform vom 2. Oktober 1972, als der Staat aus dem Währungsverband des CFA-Francs ausstieg. Der Syli ist nach dem Wappentier Guineas (Elefant) benannt. 1 Syli = 100 Cauris. Durch die Währungsreform vom 6. Januar 1986 wurde der Syli durch den Gu...
Szostak
Polnische Bezeichnung für den Sechsgröscher.
Tabakgeld
Aus der Tabakpflanze bestehendes Naturalgeld, das früher in verschiedenen Teilen der Erde (Amerika, Afrika, Indonesien, Melanesien) als Zahlungsmittel verbreitet war. Tabak hatte zugleich die Funktion als Zahlungs- und als Genussmittel. Das Tabakgeld wurde meist von europäischen Händlern und Kolonisten eingeführt und kam in vers...
Taboranotmünzen
Als Deutsch-Ostafrika während des 1. Weltkriegs vom Mutterland abgeschnitten war und das Münzgeld knapp wurde, ordnete die koloniale Verwaltung an, im Ausbesserungswerk des Eisenbahnknotenpunkts Tabora (heute Regionshauptstadt im Nordwesten von Tansania) eine provisorische Münzstätte einzurichten und mit der Prägung von M&u...
Tackoe
Seltene silberne Handelsmünze im Wert von 1/8 Ackey, die nur 1796 von der britischen Handelsgesellschaft African Company of Merchants für die afrikanische Goldküste (Ghana) hergestellt wurde. Es gab Stücke zu 1, 2 und 4 Tackoe.
Tael
Auch Liang, war eine Gewichtseinheit in Ostasien für Edelmetall und eine Recheneinheit, die je nach Zeit und Ort starken Schwankungen unterworfen war. Nach 1868 rechnete man in China: 1 Tael = 10 Chin (Mace) = 100 Fen (Candareen) = 1000 Li = 37,78 g, in Shanghai = 34,246 g, im Außenhandel auf Basis des Peso 33,387 g. Auch in Indonesien w...
Tafuli´ae
Auf der zu den Salomonen gehörenden Südseeinsel Malaita werden aus rund geschliffenen weißen und roten Muschelschalen noch heute lange Ketten gefertigt, die in der Sprache der Eingeborenen Tafuli´ae genannt werden. Manchmal finden auch rote Schnecken Verwendung. Die Schalen werden mit einem Stößel auf einem Stein ze...