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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Satirische Medaillen
Medaillen, deren Darstellungen sich in beißendem Spott auf Personen, Missstände oder Anschauungen der Zeit beziehen. Satirische Darstellungen auf Kursmünzen sind selten, obwohl es gemilderte satirische (spöttische) Darstellungen gibt, wie die emblematischen Taler des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1...

Saudukat
Auch Schweins- oder Eberdukat, ist eine der zahlreichen Jagdmünzen des Landgrafen Ludwigs VIII. (1739-1768) von Hessen-Darmstadt. Siehe auch Ebergulden.

Saugulden
Ebergulden

Scalptor
Von 'scalpere' (ritzen, gravieren) abgeleitete lat. Bezeichnung der römischen Gemmen- und Stempelschneider sowie der Münzgraveure.

Sceatta
Bezeichnung einer frühmittelalterlichen Münzsorte, die ursprünglich von den Angelsachsen seit der 2. Hälfte des 7. Jh.s geschlagen wurde und von der sich das Wort 'Schatz' ableitet. Es handelt sich um kleine silberne Münzen im Gewicht von 1 bis 1,5 g (Durchmesser ca. 10-13 mm), die stilistisch - trotz starker Abstrahierung ...

Scellino
Währungseinheit von Somalia seit 1962. Die Münzen wurden erst seit 1967 in Kupfer-Nickel ausgeprägt. Goldene Mehrfachstücke wurden bereits zum 5. Jahrestag der Unabhängigkeit 1965 und 1966 geprägt. Die Bezeichnung ist von dem engl. Wort Shilling abgeleitet. 1 Scellino Somali = 100 Centesimi.

Schaeffer, Anton
(1722-1799)Pfälzischer Medailleur, Stempelschneider, Sohn des Münzgraveurs Wiegand Schaeffer. Als Münzmeister der kurpfälzischen Münzstätte Mannheim, die 1735 von Heidelberg nach Mannheim verlegt worden war, gestaltete Anton Schaeffer eine Reihe kurpfälzischer Münzen, u.a. die Rheingolddukaten von 1763 und 1764 und die ...

Schaf
Bezeichnung des doppelten Stübers in Ostfriesland im 16. Jh., der wohl im beginnenden 16. Jh. ursprünglich 3 Stüber gegolten hat. Die Bezeichnung leitet sich vermutlich von einem burgundisch-niederländischen Silbermünztyp aus dem ausgehenden 15. Jh. ab, der aus den Niederlanden in den Umlauf Ostfrieslands gelangte und dort ...

Schafsträger
Volkstümliche Bezeichnung der Doppelschillinge des Wendischen Münzvereins des 16. Jh.s im norddeutschen Raum nach dem rückseitigen Motiv, das Johannes den Täufer mit einem Schaf auf dem Arm zeigt.

Schah
Persische Bezeichnung für König. Der Titel war auch schon für die Dynastie der Achämeniden und Sassaniden sowie für kleinere Dynastien gebräuchlich. Er bezeichnet auch die Herrscher der indischen Mogul-Dynastie.

Schanzentaler
Züricher Talertyp aus dem 18. Jh., der die Stadt am Limmat innerhalb ihrer neuen Schanzen (Befestigungen) zeigt, die im 17. Jh. erbaut wurden. Die Vs. zeigt zwei Löwen, die das Wappen halten.

Scharff, Anton
(1845-1903)Bedeutender österreichischer Medailleur, Münzgraveur und Stempelschneider, der an der Wiener Münze tätig war. Sein Hauptwerk besteht aus einer Vielzahl Medaillen im Stil des Realismus, die sich durch die künstlerische Gestaltung ausdrucksvoller Porträts auszeichnen. Außerdem gravierte Scharff, der meist mit A. SC...

Scharfrichterpfennige
Keine Münzen, sondern Hamburger Silbermedaillen, die im Gewicht etwa einem doppelten Taler entsprechen. Nach einem alten Brauch übergaben die Hamburger Scharfrichter den aus dem Amt scheidenden Richtern der Stadt die Medaillen als eine Art Treue- oder Lehensgabe. Die Tradition der Ausgabe von Hamburger Stadtrichterpfennigen bestand seit 1...

Schatzfunde
Münzschatzfunde

Schaumünzen
Gelegenheitsmünzen und Gedenkprägungen, die sich durch niedrige Stückzahlen und ihre prächtige Gestaltung von den Umlaufmünzen abhoben, auch wenn die meisten alten Schaumünzen sich in Größe und Münzfuß nach den Umlaufmünzen richten. In der Regel fanden die Schautaler, -dukaten, -gulden, - gro...

Schauri
Shauri

Scheck
Der Scheck ist ein Mittel des bargeldlosen Zahlungsverkehrs, eine auf den Namen des Empfängers oder auf den Inhaber ausgestellte übertragbare schriftliche Anweisung an ein Geldinstitut (Bank) zur Zahlung einer Geldsumme aus dem Guthaben des Ausstellers. Nach dem für Deutschland gültigen Scheckgesetz vom 14. 8. 1933 muss der Sche...

Scheepjesgulden
Niederländischer silberner Guldentyp (Schiffsgulden), der nach der Rückseitendarstellung eines Dreimasters benannt ist. Die Vs. zeigt den bekrönten Löwenschild. Die Schiffsgulden und ihre Teilstücke (1/16, 1/8, 1/4 und 1/2) wurden 1802 im westfriesischen Enkhuisen (Münzzeichen: Stern) geprägt und sollten urspr&uum...

Scheepjesschelling
Niederländischer Schillingtyp zu 6 Stuiver, der nach der Darstellung eines Segelschiffs (nach rechts) auf der Rs. benannt ist. Die Vs.n zeigen die Wappenschilde der prägenden Provinzen Holland (1670-1793), Westfriesland (1673-1771) und Utrecht (1700-1794). Sie wurden konstant im Gewicht von 4,95 g (583/1000 fein) ausgebracht, die ersten W...

Schega, Franz Andreas
(1711-1787)Angesehener Medailleur und Stempelschneider, der seit 1738 in München tätig war und zahlreiche Münzen für Bayern und die Pfalz fertigte (Signatur meist F. A. S.). Im Jahr 1751 wurde er von den Widersachern zum Ersten Bayerischen Hofmedailleur ernannt und schuf eine Reihe von künstlerisch wertvollen Medaillen (Signatur meist...

Scheidemünzen
Kleinmünzen zum Ausgleich kleiner Wertdifferenzen zwischen Käufer und Verkäufer, also, um an einem Geschäft beteiligte Leute friedlich 'zu scheiden', was bei groben Münzsorten wie Taler und Gulden nicht möglich war. Der Begriff 'Schieds- oder Scheidemünze' bildete sich im 16. Jh., da mit dem Umlauf der Großs...

Scheiden
Das Trennen von Metall aus Erzen und Legierungen durch Amalgamation, Elektrolyse und andere Verfahren.

Scheidewasser
Bezeichnung der Salpetersäure (HNO 3) in einer Konzentration von 50 bis 55%, die früher in Münzstätten zur Scheidung von Silber und Kupfer aus Goldlegierungen und zur Feingehaltsbestimmungen von Goldmünzen verwendet wurde. Diese Lösung greift Gold (und Platin) nicht an, löst aber Silber und Kupfer aus der Goldlegi...

Schekel
1. Auch Shekel oder Sheqel (Plural: Shekalim oder Sheqalim), leitet sich in den alten semitischen Sprachen von der Bezeichnung für 'Wiegen' ab. Ursprünglich war der Schekel ein altorientalisches Gewicht (nachweisbar in Babylon und Kanaan). 60 Schekel gingen auf eine Mine, die allerdings lokal im Gewicht verschieden war. Da die Mine im ein...

Scherf
Auch Schärf, Skärf (nordisch), Hälbling, Helling oder Obol, wird das Halbstück des mittelalterlichen Pfennigs genannt. Erst als sich im 14. Jh. der Heller (Haller) als Halbpfennig durchsetzte, wurde die Bezeichnung zurückgedrängt.

Scheuern
Nach dem Weißsieden wurden die Münzen früher gescheuert, um sie zu polieren. Bei wertvollen Gold- und Silbermünzen geschah dies per Hand durch eine Mischung aus Kohlenstaub und Wasser, später benutzte man Sägespäne und pulverisierten Weinstein. Münzen aus minderen Materialien wurden in Rollfässern gesch...

Schießprämie
Schützentaler und -medaillen

Schiffsdarstellungen
Münzen mit Schiffsmotiv erfreuen sich bei den Sammlern hierzulande seit Jahrzehnten großer Beliebtheit und zählen zum Sammelgebiet Numisnautik. Schon auf frühen antiken Münzen sind Galeeren dargestellt, vor allem auf Münzen des phönizischen Seefahrervolkes (in Arados, Byblos, Sidon) seit dem späten 5. Jh. v....

Schiffsgeld
Als Schiffsgeld werden die roh geprägten spanisch-amerikanischen Silbermünzen in Werten von 1 bis 8 Reales bezeichnet, die Acht-Reales-Stücke dieser groben Machart wurden Schiffspesos oder -piaster genannt. Aufgrund der schlechten Gepräge und der nur unvollkommen runden Formen nahm man an, dass die Stücke in aller Eile w&au...

Schiffsnobel
Nobel

Schiffstaler
Auch Reisetaler, werden die von Herzog August dem Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel (1635-1666) undatierten Talermünzen genannt, die auf den Rückseiten Schiffsmotive zeigen. Sie zeigen in verschiedenen Varianten entweder zwei Schiffe oder einen Dreimaster; auf allen Stücken steht rechts unten am Ufer ein Mann. In der U...

Schild
Wichtige Schutzwaffe, die schon lange vor Entstehen der mittelalterlichen Heraldik zum Symbol seines Trägers wurde. Der auf den Vs.n städtischer Gepräge Böotiens (u.a. Theben, Akraiphia, Haliartos, Koroneia, Mykalessos, Orchomenos, Pharai, Tanagra) schon in archaischer und klassischer Zeit erstaunlich einheitlich dargestellte Ov...

Schildgroschen
Typ des Meißner Groschen, bei dem zum ursprünglichen Typ auf beiden Seiten der Landsberger Pfahlschild tritt, deshalb auch als Landsberger Groschen bezeichnet. Auf der Vs. ist der Schild in der Umschrift zu sehen, teilweise mit einem kleinen Löwen darüber. Auf der Rs. befindet er sich im Münzfeld, links neben dem Löwe...

Schildhalter
Heraldische Figuren, die bei der Wappendarstellung den Schild halten oder bewachen. Sie kommen u.a. in Gestalt von Wilden Männern (in Brandenburg und Braunschweig), Wildem Mann und Wilder Frau (Schwarzburg), Engeln (Sachsen), Hirsch und Löwe (Württemberg), Löwe und Greif (Köln), Greifen (Brandenburg-Bayreuth und Baden) und ...

Schildige Groschen
Schildgroschen

Schilling
Bezeichnung für viele Münzen, die zu verschiedenen Zeiten zu verschiedenen Gewichten, Werten, Gestaltungen und Münzmaterialien ausgebracht wurden. Ihr gemeinsamer Ursprung wurzelt in Bezeichnungen, wie 'Skullinger', 'Skilligs' 'Scilling' o.ä., die germanische Völker zur Völkerwanderungszeit vermutlich für den byza...

Schinderlinge
Bezeichnung der schlechten spätmittelalterlichen Pfennige, die 1457 bis 1460 im österreichischen und süddeutschen Raum geprägt wurden und mit der ersten großen monetär bedingten Inflation der deutschen Geldgeschichte verbunden sind. Der Grund für diese Entwicklung liegt in der Edelmetallknappheit und im Gewinnstr...

Schlafrocktaler
Spöttische Bezeichnung für den sehr seltenen sächsischen Konventionstaler von 1816, der auf der Vs. das Brustbild des Königs Friedrich August I. (1763-1827, seit 1806 König) von Sachsen in sehr weitem Uniformrock (ohne Epauletten) zeigt. Die Rs. zeigt einen gekrönten, mit einer Lorbeergirlande behängten ovalen Wap...

Schlagschatz
Der Schlagschatz ist der Reingewinn, den der Münzherr oder die Regierung mit der Münzprägung macht. Der Schlagschatz einer Prägung ergibt sich, wenn man von der Summe ihres Nennwertes den Metallwert und die Kosten, die durch ihre Herstellung entstehen (u.a. Prägekosten, Herstellungskosten der Stempel, Transportkosten) abzie...

Schlagwerk
Klippwerk

Schlesien
Schlesien gehörte - wie Böhmen - formell zum heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, war aber nicht in Reichskreise eingeteilt, sodass hier die Münzstände und ihre Prägezeiten gesondert aufgeführt werden: Bistum Breslau/Fürstentum Neiße (von 1505-1796 ), die Herzogtümer Jägerndorf (1560-162...

Schleuderguss
Gusstechnisches Verfahren, das in der Zahntechnik, von Goldschmieden, aber auch von Falschmünzern benutzt wird. Eine Gussform wird in eine schnelle Rotation versetzt, wobei die dadurch entstehenden Fliehkräfte genutzt werden, um das Metall mit hohem Druck eng an die Form zu pressen.

Schlicksche Prägungen
Die Prägungen der Grafen Schlick sind vor allem aufgrund der Bedeutung der Joachimstaler, die auch Schlicktaler oder Schlick´sche Taler genannt wurden, international ein beliebtes Sammelgebiet. Dazu gehören auch die späteren Prägungen der gräflichen Familie. In nur acht Jahren (1520-1528) hatten der mit dem Münzr...

Schlüssel
Symbolische Wappenfigur des Heiligen Petrus in den Wappen von Bremen, Genf und Regensburg (gekreuzte Schlüssel).

Schlägel und Eisen
Das Wahrzeichen des Bergbaus wird aus sich kreuzenden Schlägel oder Hämmer und einem Spitzmeißel gebildet. Das Zeichen erscheint auf den meisten Ausbeutemünzen, auf dem Kopf stehend bedeutet es, dass die Grube stillgelegt ist. Ähnlich sieht das Münzzeichen der norwegischen Münzstätte Kongsberg aus, das durch...

Schmale Groschen
Zeitgenössische Bezeichnung für beschnittene Groschenmünzen, im Gegensatz zu breiten Groschen.

Schmalkaldischer Bundestaler
Der im Jahr 1531 in Schmalkalden gegründete Bund protestantischer Fürsten und Städte unter Führung des Kurfürsten von Sachsen und des Landgrafen von Hessen hatte die Wahrung des Glaubens und der Selbstständigkeit zum Ziel. Zwischen 1541 und 1546 wurden in Goslar Schmalkaldische Bundesmünzen geprägt. Es waren ...

Schmetterlingstaler
Talermünze des Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen (1694-1733) mit einem Schmetterling auf der Rs. und dem gekrönten Monogramm des Herrschers auf der Vs. Die Prägung soll Gräfin Cosel, die Mätresse des Herrschers, veranlasst haben, genaues ist nicht bekannt. Es gibt auch Teilstücke.

Schmuckgeld
Zahlungsmittel, die sich aus Schmuck entwickelt haben oder gleichzeitig als Schmuck und Geld Verwendung fanden. Schmuck wird von jeher von Menschen aller Völker als Zierrat getragen und ist sehr begehrt, sodass es naheliegt, ihn zum Erwerb von Gütern oder als Entgelt für Leistungen zu benutzen. Schmuck und Wert waren schon frühe...

Schnapphahn
Niederländisch Snapphaan, bezeichnet niederländisch-niederrheinische Silbermünzen im Wert von 6 Stübern (ndl. Stuiver), die erstmals von Herzog Karl von Geldern 1509 geprägt wurden. Die Vs. zeigt den reitenden Herzog mit geschwungenem Schwert, den das Volk als Raubritter (dt. Schnapphahn, ndl. Snapphaan) deutete. Die Mü...

Schnepfenheller
Hellerähnliche Gepräge, die die Fürsten von Isenburg seit dem beginnenden 19. Jh. zur Erinnerung an die Teilnahme bei Schnepfenjagden verteilten. Die Erinnerungsstücke tragen auf einer Seite den Namen des Fürsten, die andere Seite zeigt eine Schnepfe. Sie zählen zu dem Sammelgebiet der Jagdmünzen und -medaillen. ...

Schockgroschen
Schock bedeutete im Mittelalter eine Anzahl von 60 Stück. Der Name wurde auf die ersten Prager und Meißner Groschen übertragen, von denen 60 Stück auf die Mark gingen. Die später von Friedrich II. und Wilhelm III. zwischen 1444 und 1451 geschlagenen, im Gewicht verminderten Meißner Sechshellergroschen oder 'kleinen L...

Schoter
Auch Skot, war ursprünglich ein osteuropäisches Silbergewicht, vom 13. bis ins 15. Jh. eine Rechnungsmünze (1/24 der Gewichtsmark = 30 Pfennige) in Schlesien, Preußen und Polen. Der ganze Schoter wurde nie ausgeprägt, allerdings kam das Halbschoter genannte Halbstück durch den Hochmeister des Deutschen Ritterordens Wi...

Schraubmedaille, Schraubtaler
Halbierte, ausgedrehte und mit einem Schraubgewinde versehene Taler, die in ihrem Hohlraum Bilder aufnehmen können. Schraubtaler wurden zwischen dem ausgehenden 16. und dem 19. Jh. vorwiegend in Süddeutschland (vor allem in Augsburg) gefertigt. Sie wurden auf zwei verschiedene Arten aus einem oder aus zwei Talern hergestellt. Bei der fr&u...

Schreckenberger
Engelgroschen oder Schreckenberger wurden die ursprünglich guthaltigen sächsischen Silbergroschen genannt, die seit 1498 aus den kurz zuvor entdeckten reichen Silbervorkommen des Schreckenberges bei St. Annaberg geschlagen wurden. Sie zeigen auf den Vs.n den von einem Engel gehaltenen sächsischen Kurschild (gekreuzte Schwerter), auf ...

Schrot, Schrot und Korn
Das Gesamt- oder Bruttogewicht einer Münze, also die Summe aus dem Edelmetall und den Legierungszusätzen einer Münze. Mit dem Ausdruck 'Münzen von gutem Schrot und Korn' ist gemeint, dass das Rau- und das Feingewicht einer Münze unverfälscht oder stimmig ist (mit den Vorschriften der Münzordnung übereinstimmt...

schroten
Als Verb bedeutet schroten das Ausstückeln oder Ausstanzen der Schrötlinge aus den Zainen. Das Substantiv 'Schroten' bezeichnet die Reste, die nach dem Ausschneiden oder Ausstanzen der Schrötlinge von den Zainen übrig blieben. Diese Rückstände wurden meist wieder eingeschmolzen.

Schrötling
In der alten Münztechnik wurde das ausgestanzte, aber noch ungeprägte Münzstück als Schrötling bezeichnet (von schroten = zerhacken, zerteilen, ausstanzen). Seit dem 18. Jh. haben sich andere Namen wie Plättchen, Platte oder Ronde eingebürgert.

Schrötlingsfehler
Fehler, die schon vor der Prägung dem Schrötling anhafteten. Sie konnten schon beim Gießen, Strecken oder Walzen der Zaine entstanden sein.

Schrötlingsrisse
Durch Ausdehnung der Schrötlinge beim Prägevorgang entstandene Risse am Rand oder im Feld der Münze. Schrötlingsrisse traten früher durch die Materialbeanspruchung, -verunreinigung oder bei sprödem Material auf, vorwiegend an extrem dicken antiken Münzen oder besonders dünnen mittelalterlichen Brakteaten. Sei...

Schrötter, Friedrich Freiherr von
(1862-1944)Nationalökonom, Historiker und Numismatiker mit dem Schwerpunkt auf dem Gebiet des neuzeitlichen Münzwesens Brandenburg-Preußens, zu dem er zwischen 1904 und 1925 ein mehrbändiges Werk herausgab. Auch zu dem neuzeitlichen Geldwesen von Brandenburg-Franken, des Kurfürstentums Trier und Magdeburg liegen Veröffentlichung...

Schuerken
Niederländische Spottbezeichnung für eine Silbermünze von Brabant im Wert eines halben Groot. Die Vs. zeigt die verunglückte Darstellung der Peterskirche von Leuwen, die im Volksmund zu Schuerken (Scheuer, Scheune) verballhornt wurde.

Schulpfennig
Typ der Rechenpfennige

Schulprämienmedaillen
Auch Schulpreismedaillen, wurden von Schulen und Universitäten zur Belohnung fleißiger Schüler und Studenten ausgegeben und waren (später) teilweise auch mit Geldpreisen verbunden. Sie wurden meist am Ende des Schuljahrs, nach Abschluss von Examina oder aufgrund besonderer Preisaufgaben vergeben. Sie verbreiteten sich im sp&aum...

Schultes
Georg Schultes (ca.1520-1556) war der erste Nürnberger Rechenpfennigmacher, dessen Signaturen (u.a. GEORG oder IORG SCHULTES) auf Nürnberger Rechenpfennigen auftauchte. Hans Schulte (1553-1583), der eine Vielzahl von verschiedenen Typen von Rechenpfennigen schlug, war vermutlich sein Sohn.

Schultz, Otto
(1848-1911)Deutscher Medailleur und Stempelschneider, der nach seiner Ausbildung in Berlin und London seit 1881 an der Loos´schen Münzanstalt in Berlin arbeitete. Von 1889 an war er an der Berliner Münze angestellt und schnitt die Stempel einer Reihe von Münzen des Deutschen Kaiserreichs. Auch einige Entwürfe gehen auf Otto Schultz z...

Schuppen
Zeitgenössischer Name leichter Pfennigmünzen, die im 11./12. Jh. von ostfriesischen und niederländischen Münzständen geschlagen wurden.

Schwalbach-Zeit
Sammlerbezeichnung für die Münzen des 19. Jh.s, die vor der Einführung der Reichswährung in Deutschland geprägt wurden. Die Bezeichnung entstand durch die Kataloge des sächsischen Sammlers C. Schwalbach 'Die neuesten deutschen Münzen unter Talergröße vor Einführung des Reichsgeldes sowie die neuest...

Schwaren
Die Benennung leitet sich vermutlich von der Bezeichnung 'sware Penninge' (schwere Pfennige) ab, die im 14. Jh. in Bremen gebräuchlich war. Damit waren ursprünglich aber nicht die eigenen leichten Hohlpfennige gemeint, sondern die schweren westfälischen Dickpfennige, die im Verhältnis 1:3 in Bremen umliefen. Im Jahr 1369 verpf&a...

Schwarz, Hans
Der gebürtige Augsburger gilt als erster Medailleur Deutschlands und ist gleichzeitig auch einer der bedeutendsten Vertreter seiner Zunft. Geburts- und Todesjahr sind nicht genau bekannt, seine Hauptschaffenszeit liegt zwischen 1516 und 1527. Heute sind über 130 Medaillen aus seiner Hand bekannt, am berühmtesten ist wohl das Portr&au...

Schwarzburger
Sammelbegriff für die unter Bischof Gerhard von Schwarzburg (1372-1400) geschlagenen Pfennige und deren Beischläge.

Schwarzpfennige
Auch 'schwarze Pfennige', sind ungesottene Münzen, die schwarz oder dunkelfarbig aussehen, im Gegensatz zu den Weißpfennigen, die an der Oberfläche weißlich-silbrig glänzen. Der Unterschied liegt nicht im Silbergehalt - beide Pfennigsorten enthalten wenig Silber - sondern im Verfahren des Weißsiedens: Der Albus oder...

Schwedische Besitzungsmünzen
Bezeichnung für Prägungen der schwedischen Könige in deren Besitzungen in Deutschland, Polen und im Baltikum. Dazu zählen die Münzen der Städte Tallinn/Reval (1561-1681), Narva (1670-72), Riga (1621-1707), Elbing (1627-35, 1656-60), Thorn (1654-1658) und die Münzen Livlands (1644-1669), letztere wurden in der M&uu...

Schwefelsilber
Das Silbersulfid (Ag2S) ist eine Salzverbindung des Silbers, die meist durch den Schwefelwasserstoff-Gehalt in der Luft entsteht und sich als bläulich-schwarzer Belag auf Münzen niederschlägt. Die Schwefelsilber-Beläge treten vor allem in Städten mit hohem Schwefeldioxid-Gehalt in der Luft auf oder in Wohnungen, die mit Koh...

Schweine-Rupie
Bezeichnung einer Rupie, die 1911 unter König Georg V. (1910-1936) in Britisch-Indien geprägt wurde. Die Bezeichnung geht auf den missglückten Stempelschnitt des Elefanten (vom Elefantenorden) zurück. Die Darstellung des Tiers mit verkürztem Rüssel und kurzen Beinen wurde von der Bevölkerung als Schwein gedeutet, ...

Schweinegeld
Birok

Schweineschnauzengeld
Typ des Tok money

Schweißpatina
Hässliche Oberfläche auf Münzen, die glatt und fettig wirkt und besonders bei Münzen auftritt, die längere Zeit als Schmuck auf der Haut oder auch auf Textilien getragen wurden (z.B. Amulettmünzen). Münzen mit Schweißpatina wirken selbst dann noch unansehnlich, wenn das Relief noch gut erhalten ist. Sie soll...

Schwergeld
Auch Schwerkupfer, bezeichnet das italisch-römische Aes grave.

Schwerttaler
Beiname der bayerischen Kronentaler von 1809 bis 1825, die auf der Rs. Schwert und Zepter gekreuzt zeigen.

Schwundmaß
Durch das Zusammenziehen des Metalls beim Erkalten entsteht eine Differenz zwischen den ursprünglichen Maßen des Modells und dem gegossenen (erkalteten) Stück, die als Schwundmaß bezeichnet wird. In welchem Umfang sich das Schwundmaß bewegt, hängt von dem Schmelzpunkt des Metalls ab (im Durchschnitt etwa 1 1/2%). We...

Schwäbischer Kreis
Zu den neuzeitlichen Prägungen des schwäbischen Reichskreises (bis 1806) zählen die Münzen des Markgrafen Christoph I. von Baden (Stammhaus) und die von seinen Söhnen in seinem Namen geprägten Münzen (1501-1525) sowie die der Markgrafen von Baden-Baden (nach 1536-1714) und Baden-Durlach (1572-1803, 1803-1806 Kurf&...

Schwäbischer Münzbund
Spätmittelalterliche Münzvereinigung im schwäbischen Gebiet. Schon im Jahr 1404 kam es zu einer Münzvereinbarung zwischen Württemberg und den Bodenseestädten, nach denen Schillinge im Wert von 1/25 des (rheinischen) Goldguldens und Hellers geschlagen wurden. Der bedeutendere Schwäbische Münzverein wurde aber ...

Schüsselpfennige
Auch 'gehulchte Pfennige', sind einseitig beprägte Pfennige, deren Ränder (meist Perlränder) sich durch den Hammerschlag bei der Prägung teller- oder schüsselartig hochwölbten. Auf der leicht nach außen gewölbten ungeprägten Seite drückte sich das Münzbild teilweise konkav durch. Vorläufe...

Schützentaler und -medaillen
Auch Schießprämienmünzen und -medaillen, sind Stücke, die seit dem 17. Jh. in großen Mengen und vielen Formen als Auszeichnung an gute Schützen vergeben wurden. Viele haben Talergröße, es gibt aber auch Jetone und Schützenmünzen in Klippenform, letztere waren besonders in Sachsen üblich. Sol...

Schärf
Scherf

Schöner Taler
Bezeichnung einer Talermünze, die Herzog August der Jüngere von Braunschweig-Wolfenbüttel (1635-1666) kurz vor seinem Tod in den Jahren 1665/66 schlagen ließ. Der Typ zeigt auf der Vs. einen Engel mit Posaune, der einen Lorbeerkranz über das mit einer Mütze versehene Haupt des Herzogs hält. Die Rs. zeigt den von ...

Scilling
Irische Bezeichnung des Shilling. Südirland wurde 1922 Freistaat mit Dominionstatus (Irischer Freistaat) und nach Inkrafttreten der Verfassung am 29. Dezember 1937 unabhängige Republik. Der irische Scilling wurde seit 1928 im Gewicht von 5,6552 g ausgegeben und zeigt auf der Vs. die irische Harfe, auf der Rs. einen Stier. Das gleichzeitig...

Scripulum
Auch Scrupulum (Steinchen), ist die lateinische Bezeichnung eines kleinen und beliebten römischen Gewichts zu 1/288 des römischen Pfunds (Libra) bzw. 1/24 Uncia, umgerechnet 1,137 g. Der Sesterz, die kleinste Silbermünze der Römischen Republikzeit, wurde um 211/210 v.Chr. im Gewicht des Scripulums ausgeprägt.

Scudo
Vom ital. 'Schild' abgeleitete Bezeichnung, die zunächst allgemein jedes italienische Gold- oder Silbernominal bezeichnete, das einen heraldischen Wappenschild zeigte. Der goldene Scudo (Scudo d´oro) war weniger bedeutend und wurde zwischen 1350 und 1800 (vor allem im 16. und 17. Jh.) von einigen Münzständen in Italien gepr&aum...

Sculpsit
Lateinisches Wort (dt.: er modellierte), das sich auf Medaillen findet, meist sc. abgekürzt. Es weist auf den Künstler hin, der das Stück entwarf und modellierte, nicht aber den Stempel schnitt.

Scyphatus
Skyphate

Seated Liberty
Ein Haupttyp der Darstellung der Liberty, der die Personifikation der Freiheit sitzend zeigt. Der Entwurf geht auf Christian Gobrecht zurück. Der Typ Seated Liberty ist auf mehreren US-amerikanischen Silbermünzen des 19. Jh.s zu sehen. Die zwischen 1836 und 1891 geprägten Half Dimes (1837-1873), Dimes (1837-1891), 20-Cent-Stücke...

Sebaldusgoldgulden
Bezeichnung eines seltenen Guldentyps der Reichsstadt Nürnberg, der auf der Rs. den hl. Sebaldus als stehende Figur mit Kirchenmodell darstellt. Die Sebalduskirche in Nürnberg beherbergte bis zur Reformationszeit die Reliquien des Stadtpatrons, dem Peter Vischer zwischen 1508 und 1519 ein kunstvolles Grabmal schuf. Die Sebaldusgoldgulden ...

Sebastianstaler, -gulden
Talermünze des Fürsten Johann Aloys I. zu Öttingen-Wallerstein-Spielberg (1737-1780) von 1759 mit der Darstellung des Martyriums des heiligen Sebaldus, der nach der Legende von Pfeilen durchbohrt wurde. Die Rs. zeigt den Patron der Schützen und Schutzheiligen gegen die Pest auf einer Wolke von mehreren Pfeilen durchbohrt vor ein...

Secespita
Römisches Pontifikalgerät, ein einschneidiges Opfermesser, mit dem der Priester die Stirnhaare des Opfertiers abschnitt.

Sechsbätzner
Der Sechsbätzner zu 24 Kreuzern (6 Batzen) wurde seit dem beginnenden 17. Jh. im österreichischen und süddeutschen Raum geprägt. In der Kipper- und Wipperzeit (1619-1623) wurden sie in großen Mengen weit unter ihrem Nominalwert geprägt. Neben den Dreibätznern und den mitteldeutschen Schreckenbergern waren die ver...

Sechser
Volkstümliche Bezeichnung für eine Reihe von Münzen, die das Sechsfache einer kleinen Münzeinheit darstellen, wie Sechspfennig-Stücke, Sechsbätzner, Sechsgröscher und Sechskreuzer. Letzterer wurde als Halbstück des Pfundners (zuerst auch Halbpfundner, später Sechser genannt) im Wert von 6 Kreuzern etwa z...

Sechsgröscher
Polnisch-preußische Silbermünze, polnisch als Szostak bezeichnet. König Sigismund I. führte sie im Jahr 1526 im Gewicht von ca. 5,3 g (868/1000 fein) ein. Unter König Sigismund III. (1587-1632) verschlechterten sich die Sechsgröscher, im Laufe des 17. und 18. Jh. wurden sie u.a. auch in Königsberg geprägt. D...

Sechshellergroschen
Sächsische Groschenmünze, die unter Kurfürst Friedrich II. und Landgraf Wilhelm III. von Thüringen zwischen 1444 und 1451 geprägt wurde. Drei Sechshellergroschen galten einen Groschen der sächsischen Oberwähr, 60 Stück gingen auf den rheinischen Gulden, demnach auch als neue Schockgroschen bezeichnet.