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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Quantitätstheorie
Klassische Geldtheorie, die einen (proportionalen) Zusammenhang zwischen der Geldmenge und dem Preisniveau annimmt. Erste Ansätze zur Quantitätstheorie gab es bereits in der zweiten Hälfte des 16. Jh.s, als die großen Preiserhöhungen als eine Folge der verstärkten Edelmetallzufuhr aus den amerikanischen Kolonien inter...

Quart d´ecu
Französische Bezeichnung des 1/4-Ecu-Stücks im Wert von 15 Sols. Das Teilstück des silbernen Ecu wurde 1578 unter Heinrich (Henri) II. im Jahr 1578 eingeführt. Es zeigt auf der Vs. das Wappen zwischen II und II, auf der Rs. das Blumenkreuz. Das Viertelstück des Ecu war nicht nur in Frankreich eine beliebte Umlaufmünze,...

Quartenses
Zeitgenössische Bezeichnung der schlesischen Silbermünzen, die zwischen 1292 und 1322 von vielen Münzständen Schlesiens geprägt wurden. Ihre lateinische Benennung (die Viertelteile) leitet sich von ihrem Wert her, denn sie bildeten ein 1/4-Skot oder -Schoter, eine damals in dieser Gegend gängige Recheneinheit (= 1/24 e...

Quarter Eagle
US-amerikanische Goldmünze zu 2 1/2 Dollars, das Viertelstück des Eagle. Der Quarter Eagle wurde zwischen 1796 und 1929 geprägt und zeigt auf der Rs. verschiedene Adler-Typen, auf den Vs.n bis 1907 verschiedene Darstellungen der Liberty, danach das Kopfbild eines Indianers (Typ Indian Head).

Quarterolus
Zeitgenössische lateinische Bezeichnung einer Billonmünze des 13. Jh.s aus Venedig. Die italienisch auch als Quartarolo und Quartero bezeichnete kleine Münze wurde wahrscheinlich im beginnenden 13. Jh. von dem Dogen Enrico Dandolo im Gewicht von etwa 0,77 g in Venedig eingeführt. Sie zeigt auf der Vs. die vier Buchstaben VEN(eti...

Quartinho
Bezeichnung des Viertelstücks der portugiesischen Goldhandelsmünze Moidor (Moeda de ouro zu 4000 Reis). Der Quartinho wurde zum ersten Mal 1677 geprägt. Auch nach Einführung der goldenen Escudos (1722) wurde der Quartinho zu 1000 Reis bis weit ins 19. Jh. weiter geprägt, zuletzt 1821.

Quartje
Bezeichnung des niederländischen Viertelguldens zu 25 Cents, volkstümlich auch Heitje genannt. Manchmal erscheint noch die alte Schreibweise Kwartje.

Quarto
Bezeichnung des Viertelstücks des spanischen Real, aber in der Regel Cuarto geschrieben. Die Schreibweise 'Quarto' erscheint z.B. auf den in London 1842 geprägten Münzen für Gibraltar im Wert von 1/24 Real, der mit der Wertbezeichnung One Quart versehen ist. Es gab auch kupferne Half- und Two-Quarts. 24 Quarts = 1 Real.

Quartuncia
Das Viertelstück der Uncia stellt wohl das kleinste Nominal der römischen Republik dar. Die Bronzemünze wurde nur selten und in wenigen Jahren (etwa um 221 v.Chr.) ausgegeben. Ihr Gewicht beträgt ca. 3 g, das Gepräge zeigt - wie die Uncia - den Kopf der Bellona und die Prora.

Quasiautonome Münzen
Bezeichnung von Münzen aus der römischen Kaiserzeit, die weder durch die Legende noch durch das Münzbild auf den Kaiser hinweisen und die deshalb leicht mit autonomen Münzen verwechselt werden können. Sie werden manchmal auch als pseudoautonome Münzen bezeichnet. Es handelt sich oft um Prägungen mit geringem Wert ...

Quaternio
Bezeichnung des vierfachen römischen Aureus, der in der römischen Kaiserzeit nur selten geschlagen wurde. Vielleicht handelt es sich um Donativprägungen, denn es sind nur seltene Exemplare von wenigen Kaisern bekannt, u.a. von Augustus und Domitian. Die Numismatik hat zudem aus Geprägen von Münzen aus unedlen Metallen auf w...

Quatrefoil
Englische Bezeichnung des vierblättrigen Kleeblatts, das öfter als Münzzeichen auf englischen Münzen erscheint, z.B. für 2 Jh.e als Mittelpunkt des Kreuzes auf Münzen der Erzbischöfe von York.

Quatrunx
Selten verwendete Bezeichnung der altitalischen AE-Münzen im Wert von 4 Unciae oder 1/3 As, gebräuchlicher ist die Bezeichnung Triens.

Quattrino
Kleine Silbermünze, die im Kirchenstaat und in vielen italienischen Staaten seit dem 14. Jh. geprägt wurde. Die Benennung leitet sich von ihrem Wert von vier (ital. quattro) Piccoli ab. Seit dem 16. Jh. wurden die Quattrini als kupferne Scheidemünzen ausgegeben, die päpstlichen Quattrini seit Clemens VIII. (1592-1605). Im Kirche...

Quattrocento
Kunsthistorischer Begriff für die Blütezeit der Frührenaissance in Italien, die ins 15. Jh. fällt. Die italienische Bezeichnung (wörtlich 1400) wird auch für das gesamte 15. Jh. (1400-1499) gebraucht. Der aus der Antike abgeleitete neue künstlerische Stil des Quattrocento (in Architektur, Malerei, Bildhauerei) str...

Quecksilber
Chemisches Zeichen Hg (Hydrargyrum, 'Wassersilber'), früher auch Mercurius genannt. Quecksilber ist ein äußerst giftiges Metall von silberartig glänzendem Aussehen, das meist in flüssigem oder gasförmigem Zustand vorkommt, da es sich erst bei minus 38,87° verfestigt. Bereits bei Zimmertemperatur neigt es zum Verda...

Quellenfunde
Münzen, die man meist in oder nahe bei heilbringenden Quellen gefunden hat. Das Hervortreten des Wassers aus der Erde wurde schon in der Antike von den Griechen und Römern als heilig angesehen und meist in Form von Quellnymphen und lokalen Schutzgeistern (lat. genius loci) verehrt. Diesen brachte man als Opfergaben Münzen dar, die in...

Quentchen
Nach dem alten Gewichtssystem wurde die Gewichtsmark (Mark I) in 16 Lot zu je 4 Quentchen unterteilt. Ein Quentchen stellte also den 64. Teil der alten Gewichtsmark dar und wurde seinerseits wieder in 4 Richtpfennige unterteilt. Das Quentchen der Kölner Mark stellte umgerechnet ein Gewicht von 3,654 g dar. Diesem Gewicht entsprach das Privileg...

Querschnittssammlung
Münzsammlungen, die nach historischen, geographischen oder numismatischen Gesichtspunkten auf ein breites Spektrum hin angelegt sind. Die Querschnittssammlung soll ein anschauliches Beispiel der Münzprägung eines bestimmten Zeitabschnitts bieten und hebt nicht auf eine möglichst komplette Sammlung von Serien oder nach Katalognum...

Quetschgeld
Zeitgenössische Bezeichnung aus einem Bericht der Münzstätte Zellerfeld (Harz) im Jahr 1780, der die Schrötlinge auf dem Weg zur Verarbeitung zu Münzen als Quetschgeld bezeichnet. In der Münze Zellerfeld wurde noch um 1780 teilweise mit der Hand- oder Hammerprägung gearbeitet, die sich seit 1500 nicht wesentlich v...

Quetzal
Währungseinheit in Guatemala seit der Währungsreform am 26. November 1924, nach dem farbenprächtigen, langschwänzigen Tropenvogel Quetzal benannt, dem Wappenvogel der mittelamerikanischen Republik. 1 Quetzal = 100 Centavos. Das 1-Quetzal-Stück wurde als Silbermünze nur 1926 im Gewicht von 33,33 g (720/1000) gepräg...

Quilate
Spanische und portugiesische Bezeichnung für Karat, die den Feingehalt der Legierungen von Goldmünzen angibt.

Quinar
Lat. eigentlich Quinarius (Fünfer), bezeichnet eine römische Silbermünze, die um 211 v.Chr. zusammen mit dem Denar und dem Sesterz eingeführt wurde. Ihr Münzbild zeigt zunächst auf der Vs. das Kopfbild der Roma, auf der Rs. die galoppierenden Dioskuren und die Schrift ROMA. Der Quinar ist hinter dem Romakopf mit der r&...

Quinas
Das portugiesische Wappen mit den in Kreuzform gestellten fünf kleinen Schilden im Zentrum, von denen jedes wiederum fünf Punkte trägt. Die Quinas soll auf den Sieg der Portugiesen bei Ourique im Jahr 1139 anspielen, der die Reconquista (Rückeroberung) Portugals von den Mauren weitgehend abschloss. Anschließend nahm Graf A...

Quincunx
Lateinische Bezeichnung (nichtrömischer) Münzen im Wert von 5 Unciae, wie sie in den Aes-grave-Reihen ostitalischer Stämme vorkommt, deren Münzsystem dezimal geteilt ist, im Unterschied zum Duodezimalsystem der frühen römischen AE-Münzen. In Orten Apuliens - u.a. Luceria und Venusia - kommen in der zweiten Hä...

Quindar
Kleines Münznominal von Albanien (Plural Quindarka). Von 1925 bis 1939 galten 100 Quindar Leku = 1 Lek; 5 Lek = 100 Quindar Ari = 1 Franka Ar. Seit August 1965 gilt: 100 Quindarka = 1 Lek (Plural: Lekë)

Quinto di Scudo
Papetto

Quinzain d´or
Bezeichnung einer französischen Goldmünze, die in der Regierungszeit König Louis´ XV. (1715-1774) geschlagen wurde.

Quiranda de Dongo
Wohlklingender Name für eine Schmuck- und Geldschnur, die aus Scheibchen der Afrikanischen Riesenlandschnecke Achatina - deshalb auch als Achatinageld bezeichnet - gefertigt ist. Quirandas de Dongo wurden als vormünzliche Zahlungsmittel im südlichen Kongogebiet und Angola z.B. zur Begleichung des Brautpreises oder zur Bezahlung von S...

Rad
Das Wagenrad erscheint schon in archaischer Zeit auf Münzen, wie auf den Wappenmünzen Athens in Form eines vierspeichigen Rades oder - in inkuse Dreiecke eingelassen - auf den Silbermünzen der Stadt Chalkis (Insel Euböa) zwischen 510 und 480 v.Chr.; auf Bronzen (400-300 v.Chr.) der thrakischen Stadt Istros erscheint das vierspei...

Raderalbus
Volkstümliche Bezeichnung des Albus, der als Vereinsmünze der rheinischen Kurfürsten u.a. auch das Mainzer Rad als Wappen trug.

Raitpfennige
Zeitgenössische Bezeichnung der Rechenpfennige in Süddeutschland und Österreich, wohl weil 'raiten' als Synonym für 'rechnen' gebraucht wurde. Österreichischer Raitpfennig 16. Jh.

Ramatanka
Bezeichnung kleiner schüsselförmiger Goldmedaillen aus Südindien, vor allem als eine Art Krönungsmünze der Könige von Vidschayanagar. Die Typen zeigen Rama - Held des altindischen Epos Ramayana und Inkarnation des Gottes Vishnu - und seine treue Gattin Sita. Es gab auch Mehrfachstücke. Nach dem Vorbild der alten T...

Rand
Nach dem Ausscheiden aus dem britischen Commonwealth 1961 führte die Republik Südafrika noch im selben Jahr den Rand als Währungsmünze ein. 1 Rand = 100 Cents. Der Rand wird seit 1961 in Gold, seit 1965 in Silber und seit 1979 in Nickel (seit 1991 Kupferbronze, Nickel galvanisiert) geprägt. Charakteristisch für den Ran...

Randdukaten
Bezeichnung von Dukaten, die seit dem 18. Jh. mit verschiedenen Rändelungen geprägt wurden, welche die Goldmünzen vor dem Beschneiden und Befeilen am Rand sichern sollten. Die verschiedenen Randverzierungen wurden mittels eines Rändelwerks auf die Münzen aufgebracht. Durch die unverletzte Rändelung am Rand konnte der D...

Randschaden
oder Randkerben sind Beschädigungen von Münzrändern, die durch äußere Einflüsse wie Schlag, Fall, Einschneiden oder durch das Entfernen von Trageösen (Henkelspur) verursacht wurden. Sie wirken sich wertmindernd auf die Münze aus und müssen in Auktionskatalogen und Lagerlisten angegeben werden, abgek&uum...

Randschrift
Schrift auf dem Rand (Kante) der Münze, zwischen Vorder- und Rückseite, die - ebenso wie die Randverzierungen - das Beschneiden und Fälschen von Münzen erschweren sollte.

Randstab
Stäbchenrand

Randverzierungen
Verzierungen auf dem Münzrand, die neben ihrem ornamentalen Charakter das Beschneiden und Fälschen der Münze erschweren sollten. Es handelt sich meist um gekerbte oder geriffelte parallele Linien (Kerbrand, Riffelrand), seltener kommen Kettenrand oder Laubrand vor.

Rappen
Bezeichnung der Pfennige des Rappenmünzbundes und bis heute der Schweizer Pfennige (Centimes) zu 1/100 Schweizer Franken (Franc). Die Ableitung des Münznamens ist etymologisch verschieden gedeutet worden. Früher leitete man den Namen von den Freiburger Pfennigen des 14. Jh.s ab, man vermutet, dass er möglicherweise vom Münz...

Rappenmünzbund
Münzgemeinschaft oberrheinischer Münzherren und Städte, die nach ihrem wichtigsten Münznominal, dem Rappen, benannt wurde. Nachdem bereits die Herzöge von Österreich und verschiedene Städte und Gebiete im 14. Jh. mittels Absprachen versucht hatten, das Münzwesen am Oberrhein einheitlicher zu gestalten, schlos...

Rathaustaler
1. Medaillenähnliche Taler der Stadt Nürnberg, die ohne Jahresangabe (etwa 1688) geprägt wurden. Die Vs.n zeigen das Rathaus der Stadt mit der Stadtgöttin im Vordergrund, die Rs.n die Stadtansicht. Es gibt zwei Typen: das Rathaus mit geschlossenen Türen und der Stadtansicht von Süden und - seltener - das Rathaus mit ge...

Ratszeichen
Auch Ratspräsenzmarken, wurden vorwiegend zwischen dem 16. und 18. Jh. den meist ehrenamtlich tätigen Ratsherren zur Entschädigung oder Belohnung für die Teilnahme an Ratssitzungen oder Verdienste um die Stadt ausgehändigt. Teilweise wurden auch andere Bürger, wie die Stadtmusiker, mit Ratszeichen belohnt. In rheinisch...

Raugewicht
Das Bruttogewicht oder Gesamtgewicht einer Münze, im Gegensatz zum Netto- oder Feingewicht, das nur den Anteil des Edelmetalls einer Münze aufwiegt. Das früher auch Schrot genannte Raugewicht bezog sich auf die raue Mark, wie z.B. ' 1/9 der rauhen Mark' bei einem Taler im 9-Talerfuß. Auch in Lot (16 Lot = 1 Kölner Mark = 2...

Raumfahrtmedaillen
Medaillen auf die Raumfahrt sind ein junges Sondersammelgebiet, vor allem in den USA. Die Mehrzahl der Medaillen, die mittlerweile in die Hunderte gehen, sind auf die bemannte Raumfahrt ausgegeben worden. Auch aus Russland gibt es einige offizielle Ausgaben, wie die Rubelstücke von 1981 und 1991 auf den 20. bzw. 30. Jahrestag der ersten Erdumk...

Rautengroschen
In den Jahren 1456/57 unter Herzog Wilhelm III. (1445-1482) für Thüringen geschlagener seltener Groschentyp. Der Rautengroschen hielt ebenso wie der zeitgleich von seinem Bruder Kurfürst Friedrich II. von Sachsen geprägte Schwertgroschen 1,03 g Silber.

Rautenheller
Unter Herzog Wilhelm III. von Sachsen (1440-1482) um die Mitte des 15. Jh.s geprägte Heller im Wert eines halben Pfennigs (Gewicht etwa 0,24 g). Die Benennung der einseitigen Billonmünze leitet sich von dem Münzbild ab, das einen Rautenschild zeigt.

Rautenkranz
Stirnreif, mit blattförmig ausgebildeten Zinken besetzt, benannt nach der Mauerraute, der er ähnlich gewesen sein soll, als er in der heraldischen Frühzeit als schräg über ein Schild gezogenes Beizeichen benutzt wurde. Der durchgehende Rautenkranz im Wappen von Sachsen stellte das Beizeichen einer jüngeren Linie des as...

Rautenschild
Der Rautenschild wird durch mehrere schrägrechte und schräglinke Linien in gleichen Abständen gebildet (gerauteter Wappenschild). Die Damenwappen wurden in Westeuropa oftmals rautenförmig (auch oval) dargestellt.

RDR
Abkürzung für Römisch-Deutsches Reich in der numismatischen Literatur. Unter diesem Begriff sind meist die kaiserlichen Prägungen gemeint, vor allem die Prägungen der Habsburger für ihre Stammlande (Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation).

Real
Bezeichnung spanischer und portugiesischer Silbermünzen, die um die Mitte des 14. Jh.s eingeführt wurden, sich in beiden Ländern aber verschieden entwickelten. Auf der Insel Mallorca ließ König Pedro IV. von Aragon (1343-1387) Goldmünzen schlagen, die auf der Vs. den König auf dem Thron, auf der Rs. das Patriarch...

Real de a Ocho
Spanische Bezeichnung des Acht-Reales-Stücks.

Rebellentaler
Der erste von fünf emblematischen Prägungen (Talern), die Herzog Julius Heinrich von Braunschweig-Wolfenbüttel im Jahr 1595 auf die Streitigkeiten mit Adligen seines Landes prägen ließ. Der Rebellentaler zeigt auf der Vs. den braunschweigischen Wilden Mann mit Fackel und einem doppelseitig gespitzten Pfeil in Händen. ...

Rechenpfennige
Münzähnliche Marken aus unedlen Metallen, die zwischen dem 13. und 17./18. Jh. als Hilfsmittel für das 'Rechnen auf den Linien' dienten, in Österreich und Süddeutschland Raitpfennige, in den Niederlanden Werpp- oder Legpenninge, in Frankreich Gectoirs oder Jetoirs, später Jetons, in England counters und in Spanien cont...

Rechnungsmünze
Kein tatsächlich ausgeprägtes Geldstück, sondern eine Rechnungsgröße, nach der bei Geschäften abgerechnet wurde. Hierzulande sind die mittelalterliche Mark und der norddeutsche Schilling urkundlich als Rechnungseinheiten erwähnt, bevor sie ausgeprägt wurden. Ähnliches gilt eine Zeit lang für den Ru...

Reckbank
Auch Streck- oder Reckwerk, früher auch 'Rockenbank' genannt, ist ein Gerät, das zwischen dem 16. und 18. Jh. verwendet wurde, um die langen Zaine auf eine gleichmäßige Dicke zu bringen. Bis zum 16. Jh. wurden die langen Zaine durch mühsames und zeitraubendes Dünnklopfen mit dem Hammer bearbeitet. Beim Reck- oder Stre...

Redend
1. Redende Münzen sind im Gegensatz zu stummen Münzen beschriftet und erleichtern in der Regel die Bestimmung der Münze, es sei denn, die Schrift ist unleserlich oder unverständlich. 2. Redende Abzeichen, Symbole oder Wappen finden sich schon in der Antike auf Münzen, wie die Rose der Stadt Rhodos oder wenn der Name des Be...

Reduktionsmaschine
Die Reduktionsmaschine dient der Übertragung des in größerem Maßstab entworfenen Modells auf die gewünschte Größe der Patrize. Das positiv geschnittene Gipsmodell des Künstlers wird zunächst in gleicher Größe auf eine Hartkopie (positiv) übertragen und dann von dem Abtaststift der Redu...

Reduzierter Follis
Follis

Réformation
Französischer Ausdruck für die Überprägung von Münzen. Unter den Monarchen Ludwig XIV. (1643-1715) und Ludwig XV. (1715-1774) wurden nach 1680 vor allem die alten Münztypen des Ecu blanc in rascher Folge verrufen, eingezogen, überprägt und mit erhöhten Werten wieder in Umlauf gesetzt. Der daraus gezogene...

Reformationsmünzen und -medaillen
Im engeren Sinn Münzen und Medaillen, die anlässlich der Reformations-Jubiläen geprägt wurden. Der Reformationstag ist auf die Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers am 31. Oktober 1517 festgelegt. Zur Jahrhundertfeier ließ Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen 1617 einen Taler ausgeben, der die Hüftbi...

Regenbogenschüsselchen
Sammelname für verschiedene Typen keltischer Goldmünzen, die im Gebiet von Ungarn, Österreich, Süddeutschland, Hessen und im rheinischen Raum gefunden wurden. Sie werden den keltischen Stämmen der Boier und Vindeliker und den Rheingermanen zugeordnet. Der Name Regenbogenschüsselchen entstand aufgrund ihrer charakterist...

Regensburger
Die Regensburger Pfennige werden dokumentarisch auch lat. als Ratisponenses oder als 'lange Pfennige', letzteres im Gegensatz zu den Würzburger Pfennigen, die als 'kurze Pfennige' bezeichnet wurden. Herzog Otto III. von Bayern und Bischof Heinrich von Regensburg ließen die mittelalterlichen Pfennige seit 1290 gemeinschaftlich in Regensbu...

Regimentstaler
Eigentlich Schautaler oder Medaillen einiger schwäbischer Städte, die sich auf das 'Stadtregiment' (Regierungsgewalt) der Ratsherren bezogen. Der Ulmer Regimentstaler aus dem Jahr 1622 zeigt auf der Vs. die Stadtansicht, auf der Rs. einen Schildhalter, der acht Wappen der Ratsherren zeigt. Regimentstaler 1622 von Ulm

Regling, Kurt
(1876-1935)Archäologe, Historiker, klassischer Philologe und hervorragender Numismatiker auf dem Gebiet der antiken Münzen. Seit 1899 gehörte er dem Berliner Münzkabinett an und wurde als Nachfolger Julius Menadiers 1921 zu dessen Direktor ernannt. In diesem Jahr wurde er zum Honorarprofessor für Numismatik der Universität Berli...

Reichsapfel
Der Reichsapfel des Römisch-Deutschen Reichs in Form der Weltkugel mit aufgesetztem Kreuz gehört zu den Reichsinsignien und war das Symbol der Kaiser- bzw. Königsherrschaft. Er geht historisch auf den Globus der Römer zurück, der die Weltherrschaft des Römischen Reichs symbolisierte. Auf mittelalterlichen und neuzeitli...

Reichsbank
Als Nachfolgerin der Preußischen Bank entstand am 1. Januar 1876 die Reichsbank als Hauptnotenbank des Deutschen Reichs. Sie gab zunächst nur Noten zu 100 und 1000 Mark, erst seit 1906 auch zu 20 und 50 Mark aus. Daneben gab es auch Reichskassenscheine und Scheine privater Notenbanken. Im Inflationsjahr 1923 gab das Banknoteninstitut Sch...

Reichsdeputationshauptschluss
Beschluss der letzten außerordentlichen Reichsdeputation von 1803, bestehend aus Kur-Mainz, Böhmen (Österreich), Sachsen, Brandenburg (Preußen), Pfalz-Bayern, dem Hoch- und Deutschmeister, Württemberg und Hessen-Kassel. Ihre Vertreter verhandelten über die Entschädigung der durch Abtretung der linksrheinischen G...

Reichsgroschen
Apfelgroschen

Reichsguldiner
Auch Reichsguldener, bezeichnet die Großsilbermünzen, die von den Reichsmünzordnungen im 16. Jh. geschaffen wurden. Der Guldiner der Esslinger Reichsmünzordnung von 1524 im Wert von 21 Groschen sollte im Gesamtgewicht von 29,23 g (davon 27,41 g Feinsilber) ausgebracht werden, wurde aber nur in wenigen Versuchen geprägt (Rs...

Reichsinsignien
Hoheitsabzeichen der Kaiser des Römisch-Deutschen Reiches. Sie bestehen aus den Reichskleinodien Krone, Zepter, Reichsapfel, den Reichsheiligtümern Heilige Lanze, Schwerter und Kleidungsstücke des Krönungsornates. Die Reichskleinodien wurden auf Reichsburgen und Pfalzen (im Mittelalter) und in der Heilig-Geist-Kirche in Nür...

Reichskassenscheine
Bezeichnung des Staatspapiergeldes, das vom Deutschen Kaiserreich nach dem Gesetz vom 30. April 1874 ausgegeben und an die Einzelstaaten des Kaiserreichs gemäß ihrem Anteil an der Bevölkerungszahl verteilt wurde. Es sollte die Kassenscheine ersetzen, die von den Einzelstaaten vor der Reichsgründung 1871 ausgegeben wurden (Kasse...

Reichskreditkassenmünzen
Münzen der 1940 gegründeten Reichskreditkasse, die für die besetzten Gebiete Zinkmünzen zu 5 und 10 Reichspfennigen prägte. Sie waren in der Mitte mit einem Loch versehen, um Verwechslungen mit den Prägungen für das Reich zu vermeiden. Deshalb wurden sie auch als Lochgeld bezeichnet. Die Reichskreditkasse hatte w&...

Reichskreise
In der Regierungszeit unter Kaiser Maximilian I. (1493-1519) wurde das Römisch-Deutsche Reich auf dem Kölner Reichstag (1512) zunächst in sechs, auf dem Wormser Reichstag (1524) in zehn Reichskreise unterteilt. Ihre Aufgaben waren die Wahrung des Landfriedens, die Aufstellung der Kreistruppen, die Erhebung von Reichssteuern und Aufsi...

Reichsmarkwährung
Die Reichsmark löste die Rentenmark ab, die 1923 als Übergang zur Stabilisierung der Währung gedient hatte, nachdem die Mark des Kaiserreichs durch die Hyperinflation nach dem 1. Weltkrieg völlig entwertet war. Sie wurde nach dem Münzgesetz vom 30. August 1924 als gesetzliches Zahlungsmittel (1 Reichsmark = 100 Reichspfenni...

Reichsmünzen
Bezeichnung der Münzen, die vom Deutschen Reich zwischen 1871 und 1945 geprägt wurden. Das Sammelgebiet der Reichsmünzen umfasst ungefähr 600 verschiedene Typen (ohne Jahrgangs- und Münzstätten-Varianten) und erfreut sich in Deutschland großer Beliebtheit. Neben Typensammlern gibt es auch Jahrgangssammler, die ve...

Reichsmünzordnungen
Darunter versteht man die Esslinger Reichsmünzordnung von 1524 und die beiden Augsburger Reichsmünzordnungen von 1551 und 1559. Letztere blieb formell bis zum Ende des Römisch-Deutschen Reichs (1803/06) in Kraft, auch wenn sie bald nach ihrem Erscheinen ergänzt (Augsburger Münzedikt 1566) und umgangen wurde. Im Mittelalter ...

Reichspfennigmeister
Auch Reichskassierer. Die Abgaben gingen im Römisch-Deutschen Reich seit dem 16. Jh. von den Reichsständen in den 'Legstätten' Augsburg, Frankfurt a.M., Leipzig, Nürnberg, Regensburg an die zuständigen Reichskreise weiter, die sie den Reichspfennigmeistern ablieferten. Bei den Abgaben handelte es sich um die Kammerzieler un...

Reichsstädte
Unmittelbar dem Kaiser und seinen Behörden unterstellte Städte im Römisch-Deutschen Reich, die sich von den geistlichen oder weltlichen Fürsten unabhängig gemacht hatten. Die Reichsstädte standen unter dem Schutz des Kaisers, von dem sie auch besteuert wurden. Die Freiheit von den Landesherren, auf deren Gebiet sie lag...

Reichstaler
1. Der Reichstaler wurde mit dem Münzedikt von 1566 geschaffen und wurde bald zur Hauptwährungsmünze Deutschlands und zum Vorbild ausländischer Talerprägungen (siehe die niederländischen Rijksdaalder und die schwedischen Riksdaler). Im Grunde handelte es sich um die Legalisierung des sächsischen Guldengroschens al...

Reichsvikar
Auch Reichsverweser, verwaltete die Königsmacht bei Thronvakanz, Regierungsunfähigkeit oder längerer Abwesenheit des Königs. In Gebieten des sächsischen Rechts nahm der Herzog von Sachsen, in den Ländern fränkischen Rechts der Pfalzgraf bei Rhein das Stellvertreteramt wahr; in den Jahren 1623 bis 1724 beanspruchte...

Reinigung
Münzen oder Medaillen sollten eigentlich nicht gereinigt werden. Eine Reinigung sollte nur im Notfall und mit äußerster Vorsicht vorgenommen werden, ganz gleich, ob es sich um eine mechanische oder chemische Reinigung handelt. Bei der chemischen Reinigung sind grundsätzlich die Vorschriften über Aufbewahrung und Behandlung...

Reinoldsgroschen
Auch Reinoldigroschen, bezeichnet die Groschenmünzen der Stadt Dortmund aus dem 15. Jh., die das Kopfbild des Stadtheiligen St. Reinold tragen. Die andere Seite zeigt den Reichsadler. Sie waren Hauptzahlungsmittel in Dortmund und in der Umgebung. Ihr Gewicht lag bei etwa 2,4 g, es gab auch Halb- und Viertelstücke.

Reinoldsgulden
Bezeichnung der minderwertigen Goldgulden, die Reinold IV. (1394-1423) zwischen 1402 und 1423 im Herzogtum Geldern schlagen ließ. Es gab verschiedene Typen, die meist auf den Vs.n Heilige, auf den Rs.n meist Wappenschilder zeigen. Ein Vorderseitentyp zeigt den Herzog unter gotischem Baldachin, ein anderer einen Engel mit dem Schild von Gelder...

Reis
Mehrzahl für den portugiesischen Real.

Reisemünzen
Adventus

Reisetaler
1. Dänische Kuranttaler zu 6 Mark aus dem 18. Jh., die für Reisen des dänischen Königs (oder Mitglieder des Königshauses) nach Norwegen geprägt wurden. Sie zeigen auf den Vs.n das Bildnis des Regenten, die Rs.n sind mit doppelter Umschrift, Wert und Datum versehen und zeigen 1704 den norwegischen Löwen (mit Helleb...

Reiterpfennige
Denninge

Rektorentaler
Italienisch Tallero Rettorale, bezeichnet die Talermünzen im Wert von 60 Grossetti aus Ragusa (heute Dubrovnik), früher ein bedeutendes See- und Handelszentrum an der Küste Dalmatiens. Die Silbermünze ist nach der Darstellung des Idealbilds eines ragusischen Rektors auf der Vs. benannt. Die Rs.n zeigen das Stadtwappen von Ragusa...

Remedium
Früher war die Münztechnik nicht in der Lage, die Gewichtsbestimmungen des Münzfußes für ausgeprägte Münzen einzuhalten. Deshalb wurde gesetzlich ein bestimmter Toleranzbereich eingeräumt, den die Münzer einhalten mussten: das Remedium. Das Remedium betraf früher nur die Toleranz nach unten; es han...

Rempelheller
Volkstümliche Bezeichnung eines Typs von Hellermünzen aus der Stadt Breslau, die etwa ab 1422 geschlagen wurden. Der Name geht auf die Deutung der Darstellung auf der Vs. zurück: Das Kopfbild des hl. Johannes (Stadtpatron) wurde von der Bevölkerung als Porträt des berüchtigten Ratsherrn Rempel gedeutet. Die Darstellung...

Renaissance
Begriff für die tiefgreifende Kunst- und Kulturwende vom Mittelalter zur Neuzeit, die im 14. Jh. von Italien ausging. Das Wort kommt aus dem Französischen und bedeutet 'Wiedergeburt': Gemeint ist die Wiedergeburt der antiken Kunst, an deren Vorbildern sich die Renaissance-Künstler orientierten. Der Ausdruck wird sowohl für die Z...

Renovatio monetae
Lateinischer Ausdruck für Münzverrufung.

Rentenkredit
Im Spätmittelalter und zu Beginn der Neuzeit war der Rentenkredit eine verbreitete Form des mittel- und langfristigen Kredits. Ein Kreditnehmer konnte sich dadurch Kapital verschaffen, dass er sein Haus, Grundstück oder seinen Acker mit einer Rente belastete. Zinssatz und Datum der fälligen Rückzahlungsbeträge waren vertrag...

Rentenmark
Einheit der Übergangswährung, die zur Zeit der Weimarer Republik im November des Jahres 1923 die Papiermark ablöste, die zur wertlosen Recheneinheit herabgesunken war. Zur Stabilisierung der Mark wurde übergangsweise die Rentenmark eingeführt. Die Rentenmarkscheine und Rentenpfennigmünzen (in Nominalwerten zu 1, 2, 5, ...

Rentenpapier
Bezeichnung eines fest verzinslichen Wertpapiers, das auf dem Rentenmarkt gehandelt wird.

Replik
Reproduktion

Reproduktion
Als Reproduktion oder Replik bezeichnet man die Nachahmung schöner alter Münzen oder Medaillen nach historischem Vorbild. Es handelt sich meist um seltene oder verloren gegangene Münzen, die für Museen oder Ausstellungen speziell angefertigt werden. In Deutschland müssen Repliken als solche auch für den Laien kenntlich...

Repräsentationsmünzen
Bezeichnung für Münzen und Medaillen, die nicht in erster Linie für den Geldumlauf geprägt wurden, sondern um das Ansehen des Münzherrn oder des Fürstenhauses zu erhöhen. Dazu zählen neben Großsilbermünzen, Gedenkprägungen und staatlichen Medaillen, auch Dukatenvielfache und andere hochwertige...

Reservewährung
Mit dem Aufkommen der Papierwährung hielten die Notenbanken immer eine Reserve im Währungsmetall (meist Gold) zur Notendeckung zurück. Mit den manipulierten Währungen (Ablösung des Geldwerts vom Metallwert) verlor das Gold an Bedeutung, vor allem in den beiden Weltkriegen. Guthaben in stabilen und international anerkannten ...