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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Oexlein, Johann Leonhard
(1715-1787)Deutscher Stempelschneider, Medailleur und Gemmenschneider, zählt zu den bedeutendsten Vertretern des Rokokostils. Er lernte die Kunst von seinem Vater Christian Daniel Oexlein in Regensburg und Bengt Richter in Wien. Der Künstler arbeitete für verschiedene Fürstenhöfe, Bischöfe und Münzstätten, seit 1737 vor...

off-center
Englischer Ausdruck für dezentrierte Prägung, wie sie häufig auf Münzen des Römischen Reichs vorkommt.

Officina
Bezeichnung der Werkstätte, in der römische Münzen hergestellt wurden. Jede größere römische Münzstätte war in zwei oder mehr solcher Officinae unterteilt, der ein Officinator vorstand. Auf römischen Münzen der späten Kaiserzeit finden sich an verschiedenen Stellen (oft vor oder hinter dem M&u...

Oktadrachmen
1. Griechische Silbermünzen zu 8 Drachmen, die im ausgehenden 6. Jh. bis in das erste Viertel des 5. Jh.s v.Chr. im makedonisch-thrakischen Raum gemünzt wurden. Auch Alexander I. von Makedonien ließ nach 480 v.Chr. noch Oktadrachmen in phönikischem Münzfuß (im Gewicht von etwa 28,8 g) ausgeben, so in der Stadt Abdera...

Oktobol
Selten geprägte griechische Silbermünze zu 8 Oboloi, die u.a. von den euböischen Städten Chalkis und Histiäa ausgegeben wurde. Das Nominal entsprach im Gewicht etwa einem Drittel der attischen Drachme. Außerdem werden Silbermünzen im Gewicht von 5 g aus dem 3. Jh. v.Chr. aus Bruttium als Oktobol bezeichnet.

Old Coppernose
Spitzname König Heinrichs VIII. von England (1507-1547), der zur Behebung des Geldmangels der englischen Krone eine 'versteckte Steuer' erhob, indem er den Silbergehalt der silbernen Umlaufmünzen verminderte. Dies betraf vor allem die Testoons der dritten Prägeperiode (1544-1547), die das Porträt des Königs zeigten. Um die ...

Olympia-Münzen
Schon in der Antike wurden anlässlich der Olympischen Spiele Preismedaillen ausgegeben, die aber eigentlich nicht als Münzen zu bezeichnen sind. Sie zählen mit den anlässlich der neuzeitlichen Olympischen Spiele ausgebrachten Münzen zum Sammelgebiet der Olympia-Münzen. Die Gepräge zeigen alle Motive, die sich auf ...

Omajjaden
Auch Umayyaden, bezeichnet die erste Kalifen-Dynastie, begründet durch Moawija I. (661-680), der sich selbst zum 5. Kalifen ausrufen ließ. Das Islamische Reich wurde nach Turkistan, dem Panschab und Nordafrika bis nach Spanien ausgedehnt. Um 750 n.Chr. wurden die Omajjaden in Damaskus durch die Abbasiden vom Kalifenthron gestürzt. I...

Oncia
Vom lateinischen Uncia abgeleitet, war die Oncia im 10. Jh. ein Goldgewicht (um 1220 in 600 Grana unterteilt) in Italien. Um 1335 wurde die Oncia Rechnungsmünze in Florenz (100 Oncia = 5 Fiorini). Im frühen 18. Jh. wurde die Oncia auf Malta in Silber und in Palermo als Goldmünze Siziliens ausgeprägt. Die Goldstücke wurden z...

One tenth of a Penny
Der Zehntelpenny ist ein ungewöhnliches Nominal, das von der britischen Krone zwischen 1906 und 1957 nur für Britisch-Westafrika ausgegeben wurde. Damit sind die Gebiete Britisch-Kamerun (1961 zu Kamerun), -Togoland (1957 zu Ghana), Gambia, Goldküste (seit 1957 Ghana), Nigeria und Sierra Leone zusammengefasst. Die Stücke wurden ...

Oortje
Bezeichnung des Viertelstübers in Ostfriesland (Örtgen).

Opfergeräte
In der Antike waren Pontifikalgeräte, die als Gerätschaften der Priester dienten, als Attribute auf Münzen zu finden.

Opfermark
Dänischer Sechsteltaler (1/6 Rigsdaler Courant) aus der Münzstätte Altona von 1808. Die Vs. zeigt das königlich gekrönte Monogramm Friedrichs (Frederik) VI. (1808-1839), die Rs. eine Inschrift zur Erinnerung daran, dass die Münze als 'freiwilliges Opfer für das Vaterland' aus gespendeten Silbergegenständen de...

Orden
1. Von lat. ordo (Regel, Stand, Reihenfolge, Ordnung), bezeichnet Gemeinschaften, die sich einer Lebensform nach bestimmten Regeln unterworfen haben. Fast alle Religionen haben religiös motivierte Lebensgemeinschaften ausgebildet. Im Christentum entwickelten sich aus der Askese der Einsiedler die Regeln mönchischer Gemeinschaften nach den...

Ordensmünzen
Münzen der Ritterorden, wie z.B. die Münzen des Johanniterordens oder des Deutschen Ordens (Orden 1.). Münzen, die bildliche Darstellungen von Ordensemblemen (Orden 2. und 3.) zeigen, wie die sächsischen Münzen, die sich auf den engl. Hosenbandorden oder den dänischen Elefantenorden beziehen. Brandenburgische und preu&...

Oregon Exchange Company
Die Entdeckung von Gold in Kalifornien zog nicht nur Goldsucher an, sondern rief auch viele Siedler auf den Plan. Schnell entwickelte sich Goldstaub zum Tauschmittel, war aber für die Kaufleute aufgrund der unsicheren Qualität und Wiegevorrichtungen unbefriedigend. Petitionen für eine standardisierte Goldmünzenprägung wurde...

Oresmius, Nicolaus
(um 1320-1382)Der in der Nähe von Caen (Normandie) geborene Gelehrte, Philosoph, Theologe, Mathematiker, Geldtheoretiker und Bischof von Lisieux war einer der bedeutendsten Wegbereiter der neuzeitlichen Wissenschaft im Spätmittelalter. Er erkannte u.a. das Fallgesetz und die Grundgesetze der analytischen Geometrie (vor Descartes). Neben den naturwissen...

Orfini, Emiliano
Eigentlich Emiliano Piermattei aus Foligno, wurde von Papst Pius II. (1458-1464) mit der Anfertigung päpstlicher Münzen betraut. Zur Finanzierung eines geplanten, aber nie ausgeführten Kreuzzuges gab der Papst eine ganze Reihe neu geschaffener Münzen heraus, für deren Gestaltung Orfini verantwortlich war. Auch unter den P&a...

Originalhenkel
Bezeichnung für die mitgegossene oder geprägte Öse an einer Medaille oder Marke, die zum Tragen des Stücks an einer Kette oder einem Band vorgesehen war. Im Gegensatz zu einer nachträglich angelöteten Öse kommt das Entfernen des Originalhenkels einer Entwertung gleich.

Ormonde Money
Bezeichnung eines Teils des irischen Notgelds, das während des Aufstands (Great Rebellion) der katholischen Bevölkerung gegen die protestantische Krone zwischen 1841 und 1849 geprägt wurde. Die aus drei Ausgaben bestehende Prägung wurde nach dem Earl of Ormande, dem Befehlshaber der Protestanten benannt, der sie als 'Lieutenant ...

Ort
Alte Bezeichnung für 'Viertel', im Münzwesen das Viertel einer Münzeinheit, z.B. der Ortsgulden, Ortstaler, Örtli oder Örtgen. Der Reichsort (1/4 Reichstaler) war ein Sechsgroschenstück, das auch als Sechsling bezeichnet wurde. Das Dreigroschenstück wurde dementsprechend als halber Reichsort bezeichnet. Der polnis...

Ortukiden
Artukidenmünzen

Osella
Bezeichnung der venezianischen Geschenkmünze, die in bescheidenem Umfang auch als Kursmünze umlief. Die Benennung leitet sich von 'uccella', der weiblichen Form von 'uccello' (Vogel) ab. Nach Umbildung der venezianischen Staatsordnung im aristokratischen Sinn (um 1297) überreichten die Dogen der Republik Venedig den Aristokraten der ...

Osmanen
Bezeichnung des Herrschergeschlechts und der Bewohner des Osmanischen Reichs, nach dem Begründer der Dynastie Osman (1299-1326). Nach der Niederlage der Rum-Seldschuken gegen die Mongolen (1242) zerfiel das Reich der Rum-Seldschuken in Anatolien. Die schwache Zentralgewalt förderte die Bildung kleiner Fürstentümer (Begliks), die...

Osterpfennig
Berner Gedenkzeichen, das 1668 anlässlich der Wahl an Ostern von den Ratsherren der Stadt Bern an Kinder bis 10 Jahre verschenkt wurde. Die Osterpfennige sollten den Tischlivierer ersetzen, der wegen Missbrauchs in Verruf geraten war. Obwohl der Wert des Osterpfennigs (2 Batzen) um das 16-fache höher war als der Wert der Vierer, stie&szli...

Otmani
Beiname des Akce.

Otto-Adelheid-Pfennige
Bezeichnung mittelalterlicher Denare, die als eine der umfangreichsten Prägungen des Mittelalters gelten. Sie zählen zu den Fernhandelsdenaren dieser Zeit, die - wie die Agrippiner - in großen Mengen rund um die Ostsee gefunden wurden. Aufgrund des hohen Anteils in schwedischen Funden (einschließlich Gotland) vermutet man, das...

Oudiné, Eugène André
(1810-1889)Französischer Bildhauer und Medailleur, Schüler des Stempelschneiders André Galle. Auch wenn sich der Künstler vorwiegend dem Bereich der Plastik zuwandte, entwarf er doch eine Reihe französischer und ausländischer Münzen des 19. Jh.s. Am berühmtesten ist der 'neue Ceres-Typ' der 2. Republikzeit (1848-1852...

Ouguiya
Währungseinheit der Islamischen Republik Mauretanien seit 1973. Die neue Währung war mit dem Austritt aus der Westafrikanischen Währungsunion (seit 1962) innerhalb der Währungszone des CFA Franc verbunden. Der Umtausch der neuen Geldzeichen erfolgte im Verhältnis 5 CFA-Francs = 1 Ouguiya. Das Fünftelstück des Ougu...

Oxford Crown
Bezeichnung eines englischen Probestücks, das während des Bürgerkriegs zwischen Krone (cavaliers) und Parlament (roundheads) 1644 von dem begabten Münzgraveur Thomas Rawlings in der Münzstätte Oxford hergestellt wurde. Die sehr rare silberne Crown zeigt auf der Vs. den Reiter und die Ansicht der englischen Universit&au...

Oxidation
Im weiteren Sinne die Abgabe von Elektronen, wodurch die Metalle eine Veränderung erfahren, z.B. der Übergang aus einem elementaren in einen ionischen Zustand; im engeren Sinne die Aufnahme von Sauerstoff (Oxygenium) oder der Entzug von Wasserstoff. Unter dem Einfluss von Sauerstoff (O2) oder anderen chemischen Stoffen bildet sich auf une...

Pa´anga
Bezeichnung der Währungseinheit des Königreichs Tonga seit der Einführung des Dezimalsystems 1967. Der Pa´anga (Tonga-Dollar) der polynesischen Inselgruppe steht in Währungsparität zum Australischen Dollar. 1 Pa´anga = 100 Seniti, 100 Pa´anga = 1 Hau. Es gibt interessante rechteckige Stücke (mit abger...

Pacifico
Bezeichnung einer Goldmünze von Barcelona (Katalonien), die Pedro von Portugal (1464-1466) im Jahr 1465 einführte. Sie zeigt auf der Vs. die Büste des Herrschers von vorn, auf der Rs. den Wappenschild. Es gab auch Halbstücke. Renatus von Anjou (1467-1470) führte die Prägung des Pacifico fort, und gab neben Halbstü...

Packsattelgeld
Silberbarren in Form eines Packsattels, die bis zum 19. Jh. in Südchina, Birma und Thailand im Verkehr waren und der Bezahlung größerer Beträge dienten. Sie wurden meist in fast reinem Silber gegossen und entsprachen im Gewicht (meist mehrfach) dem Tael (chin. Gewichtseinheit). Sie zählen zu dem Sycee-Silber, das als Hande...

Paduaner
Nachahmungen antiker Münzen, die im 16. Jh. vorwiegend in Padua hergestellt wurden, vorwiegend Sesterze und bronzene Medaillons. Es gibt Stücke, die sich eng an das Original halten, sowie frei erfundene Münzen von Kaisern, unter denen das Nominal gar nicht geprägt wurde. Die eigentlichen oder 'echten' Paduaner gehen auf die Zusa...

Pagament
Zeitgenössische Bezeichnung für das aus alten Münzen geschmolzene Silber, das als Münzmetall zur Münzprägung wiederverwendet wurde. Bei fehlender oder zu geringer Silberausbeute des Bergbaus und steigendem Geldbedarf behalfen sich die Münzstätten damit, das zur Neuprägung notwendige Münzmetall aus d...

Pagoda
Alte Goldmünze Südindiens, die schon unter der Chanukya-Dynastie im 6. bis 12. Jh. umlief, charakteristisch war die Darstellung des Ebers als Münzbild. Die Pavallas der Tamil-Staaten (im äußersten Süden) gaben Pagodas aus, die einen Löwen als Motiv zeigen. Sie wurden im 11. Jh. in Kaschmir nachgeahmt, ein Fisch i...

Pahlewi
Bezeichnung der iranischen Herrscher-Dynastie (1925-1979) und der gleichnamigen iranischen Goldmünze, die nach dem Vorbild des früheren Toman zur Regierungszeit der beiden Schahs dieser Dynastie ausgegeben wurde. Der Begründer der Dynastie, Schah Riza Pahlewi, ließ den persischen Kalender während seiner Regierungszeit (192...

Paisa
Die im 18./19. Jh. von einigen Kleinstaaten Indiens und der englischen Kolonialmacht geprägten Kupfermünzen wurden Paisa (Mehrzahl Paise) oder Pice (Pices) genannt: 64 Paise (Pices) = 1 Rupee (Rupie). Als die junge Republik Indien im Jahr 1957 die Dezimalwährung einführte, wurde die Bezeichnung Naya Paisa (Neue Paisa) für d...

Palladium
Chem. Zeichen Pd, ein zur Gruppe der Platinmetalle gehörendes Edelmetall, das neuerdings gelegentlich als Münzmetall verwendet wird (Bahamas, China, Frankreich, Isle of Man, Russland, Tonga); teilweise mit Ruthenium legiert (Pd-Ru).

Pallas Athene
Beiname der griechischen Göttin Athene.

Pallastaler
Bezeichnung einer Talermünze von Sachsen-Weimar, die auf der Vs. die behelmte Göttin Pallas mit Lanze und Schild zeigt. Die Jahreszahl darüber (1622 bzw. 1623) wird vom Helm geteilt. Es gibt Varianten mit und ohne Kranz im Münzfeld. Die Rs.n zeigen behelmte Speere bzw. das behelmte Wappen mit der Umschrift NACH DEM ALTEN SCHROT ...

Pallium
Ursprünglich lat. Bezeichnung für den Tuchmantel, der in der Antike um beide Schultern bzw. um die linke Schulter des Mannes gelegt wurde, sodass die rechte Schulter frei blieb. Im Mittelalter eigentlich der Krönungsmantel des Königs bzw. Kaisers. In Bezug auf die kath. Kirche bezeichnet der Pallium einen weißwollenen Schu...

Palmbaumtaler
Talermünzen, die eine Palme als Münzbild zeigen. Die Bedeutung des Palmzweigs als Sieges- und Friedenssymbol geht auf die Antike zurück. In der Neuzeit gilt der Palmbaum als Zeichen der Stärke und Widerstandskraft. Die Münzen von Waldeck und Pyrmont zeigen eine mit einem Stein beschwerte Palme mit dem Wahlspruch der Fü...

Paludamentum
Feldherren- und Soldatenmantel, mit dem die römischen Kaiser häufig auf Münzen dargestellt sind.

Palästina-Pfund
Bezeichnung der Währungseinheit des zwischen 1918 und 1948 unter britischer Mandatsverwaltung stehenden Palästina. 1 Palästina-£ = 1000 Mils. Es wurden Münzen mit den Werten 1 Mil, 2, 5, 10, 20, 50 und 100 Mils ausgegeben, die beiden letzteren als Silbermünzen (720/1000 fein). Besonders gesucht ist das 1-Mil-Stüc...

Pan
Ursprünglich griechischer Naturgott, besonders in Arkadien Gott der Hirten und Herden, daher oft halb als Ziegenbock gestaltet (Hörner, Tierohren, Bocksfüße, Ziegenbart, kleines Schwänzchen). Seine Attribute sind oft Pedum, Hase und Bock. Ein Typ der goldenen Lampsakener aus dem 4. Jh. v.Chr. zeigt Pan mit Ziegenhörne...

Panama-Pille
Volkstümliche Bezeichnung des 2 1/2-Centesimos-Stücks der Republik Panama von 1904, das in seiner Form an eine Pille erinnert. Die winzige Silbermünze wiegt 1,25 g (900/1000 fein) und ist wegen ihres geringen Umfangs in Sammlerkreisen inzwischen sehr beliebt und relativ teuer geworden. Sie zeigt auf der Vs. das Brustbild des spanisch...

Pano
Bezeichnung für eine kupferne Kolonialmünze Portugals zu 5 Reis im 18. Jh. Sie stellt ein Zehntel der Macuta dar.

Panterino
Kleinste Kupfermünze der Republik Lucca, die 1682 den Quattrino ablöste. Sie wurde zwischen 1682 und 1692 und einmal zwischen 1715 und 1718 geschlagen. Ihr Gewicht schwankte zwischen 0,6 und 1 g. Der Typ zeigt beidseitig (das republikanische und das städtische) Wappen.

Paolo
Päpstlicher Grosso zu 10 Baiocchi, der meist den stehenden Apostel Paulus (Paolo) als Münzbild zeigt. Er wurde zum ersten Mal unter Papst Paul III. (1534-1550) ausgeprägt und galt - ebenso wie der öfter geprägte Giulio - ein Zehntel des silbernen Scudo.

Papadopoli, Nicolo
(1848-1922)Italienischer Numismatiker, dessen Katalog 'Le Monete di Venezia' (3 Bde., 1893-1919) noch heute als Standardwerk über die Münzen der Venezianischen Republik gilt.

Papageientaler
Spottbezeichnung für einen preußischen Probetaler, den König Friedrich Wilhelm II. (1786-1797) im Jahr 1788 schlagen ließ. Die rückseitige Darstellung des preußischen Adlers auf einer Erdkugel im ovalen Schild wurde als Papagei auf einer Schaukel verspottet.

Papetto
Bezeichnung einer päpstlichen Silbermünze zu 20 Baiocchi, die unter den Päpsten Gregor XVI. (1831-1846) und Pius IX. (1846-1878) geprägt wurde. Sie stellte praktisch das Doppelstück des Giulio dar. Da 5 Papetti einen Scudo galten, wird sie auch als Quinto di Scudo (Fünftel-Scudo) bezeichnet.

Papiergeld
Zahlungsmittel in Form von bedrucktem Papier, dessen Wert vom Staat (Staatsnote), von der ausgebenden Bank (Banknote) oder einer anderen befugten Institution garantiert wird. Das erste Papiergeld zirkulierte in China wohl schon seit dem 7. Jh. n.Chr., in Europa entwickelte es sich zur Zeit der Metallwährungen neben dem Münzgeld. Das erste...

Papphan
Volkstümliche Bezeichnung für die silbernen 4-Schilling-Stücke, die Johann Albrecht II. (1611-1636) von Mecklenburg-Güstrow im Jahr 1616 schlagen ließ. Die Benennung entstand als Verballhornung von 'Papageienhahn', nach der spöttischen Bezeichnung für den Reichsadler, den die Stücke auf der Vs. zeigen. Sp&au...

Papst
Vom lat. 'papa' (Vater) abgeleitet, ist ursprünglich der Titel für den Nachfolger des Apostels Petrus als Bischof von Rom, der schon in konstantinischer Zeit die Vormachtstellung vor allen anderen Bischöfen beanspruchen konnte. Im Westteil des Römischen Reichs entstandenen Machtvakuum behauptete sich Leo I. (440-461) als 'heimli...

Para
Türkisches Nominal im Wert von 1/40 Piaster (Kurush). Der Para wurde als Silbermünze unter Murad IV. (1623-1640) im Osmanischen Reich eingeführt. Bei fallendem Gewicht und Feingehalt wurden im 17./18. Jh. viele silberne Mehrfachstücke des Para geprägt: der Besparalik (5 Para), Onluk (10), Yirmilik (20) und Zolata (30). Seit...

Parallelwährung
Auch Simultanwährung, ist die Bezeichnung eines Währungssystems, bei dem Gold- und Silbermünzen nebeneinander umlauffähig waren, was bis ins 19. Jh. durchaus üblich war. Im Gegensatz zur Doppelwährung bestand bei der Parallelwährung kein gesetzlich festgelegtes Wertverhältnis zwischen den Münzen der vers...

Parazonium
Bezeichnung für das römische Kurzschwert, das als Attribut des Mars, der Virtus, der Roma oder der römischen Kaiser häufig auf Münzbildern antiker Münzen vorkommt.

Pardao
Xerafim

Parisis d´or
Bezeichnung einer Goldmünze im gotischen Stil, die der französische König Philipp VI. (1328-1350) im Jahr 1329 schlagen ließ. Sie zeigt auf der Vs. den König auf einem verzierten Thron mit Zepter und Fleur de lis in Händen, auf der Rs. das Blumenkreuz im Vierpass mit vier Lilien in den inneren und vier Kronen in den &...

Parität
Das Verhältnis, in dem sich die Währung eines Landes zu der eines anderen Landes befindet. Im Mittelalter übernahmen in vielen Städten lokale Wechsler die Rolle, auswärtige Münzen oder Barren von Kaufleuten gegen einheimisches Geld zu tauschen. Die Parität wurde nach dem Silbergehalt der beteiligten Münzen be...

Parpagliola
Bezeichnung für Groschenmünzen, die seit dem 14. Jh. in verschiedenen nord- und mittelitalienischen Staaten ausgemünzt wurden. Die Parpagliola wurde seit der Mitte des 15. Jh.s vor allem von den Herzögen von Savoyen ausgegeben. Bei fallendem Silbergehalt wurde die Parpagliola schließlich im 16./17. Jh. zur Billonmünze...

Passiergewicht
Bezeichnung des Mindestgewichts, das eine Edelmetallmünze besitzen musste, um noch als vollwertig zu gelten. Wenn das Gewicht über dem Passiergewicht lag, konnte die Münze 'passieren', lag sie darunter, konnte sie zurückgewiesen werden. Das Passiergewicht war leichter als das durch den Münzfuß vorgeschriebene Normgewi...

Pataca
Ursprünglich Bezeichnung portugiesischer Kolonialmünzen, seit 1953 Münzeinheit der portugiesischen Provinz Macao, seit 1999 wieder China gehörig. 1 Pataca = 100 Avos.

Pataco
Bezeichnung der portugiesischen Bronzemünzen im Wert von 40 Reis, die seit 1811 unter Joao VI. und seinen Nachfolgern in Portugal ausgegeben wurden. Sie zeigen auf der Vs. die Büste des Königs, auf der Rs. den bekrönten Globus mit portugiesischem Schild, darunter die Wertzahl (in Reis); seit 1829 auf der Vs. den bekrönten p...

Patagon
Spanische Bezeichnung für den Albertustaler, die sich international durchgesetzt hat. Die Großsilbermünze wurde in den Spanischen Niederlanden zwischen 1612 unter den Gouverneuren Albert und Isabella eingeführt und in großen Mengen bis 1712 nahezu unverändert mit einem Feingewicht von 24,54 g geprägt. Ihr urspr&...

Patard
Bezeichnung des Stuiver in den Südlichen Niederlanden und in Frankreich.

Pater Patriae
Wörtlich 'Vater des Vaterlands', ist ein Titel, den zuerst Augustus im Jahr 2 v.Chr. annahm und der später von vielen römischen Kaisern übernommen wurde. Auf römischen Münzen erscheint er mit PP abgekürzt.

Patera
Römisches Kultgerät in Form eines flachen, tellerartigen Opfergefäßes mit einer buckelartigen Erhebung in der Mitte. Es war wohl das wichtigste Pontifikalgerät der Römer und setzte die Tradition der griechischen Phiale fort. Die Patera kommt auf römischen Münzen - oftmals zusammen mit anderen Opfergerät...

Patina
Bezeichnung des Belags, der sich im Lauf der Zeit unter äußerer Einwirkung auf Oberflächen von Metallen bildet. Die Patina bildet sich vor allem auf Kupfer und Kupferlegierungen wie Bronze und Messing, in besonderen Fällen spricht man auch von Silberpatina auf Silbermünzen. Der Oberflächenbelag entsteht durch Einwirku...

Patrick Pieces
St. Patrick Pieces

Patriotentaler
Pelikantaler.

Patrize
Der Ausdruck leitet sich vom lat. pater (Vater) ab. Im Gegensatz zur Matrize (von lat. mater = Mutter) zeigt sich das Relief der späteren Münzseite in der Patrize erhaben (positiv), wie auch bei den Münzen. In der Antike und im Mittelalter, als jeder Prägestempel für sich negativ geschnitten wurde, war eine Patrize nicht no...

Patrona
Lateinischer Ausdruck für Schutzherrin, im europäischen Kulturkreis ist seit dem Mittelalter meist die Heilige Mutter Gottes (lat. Sancta Maria Mater Dei) gemeint. In Bayern und Ungarn wurde die Madonna zur Schutzheiligen des Landes. Auf Münzen dieser beiden Länder wurde seit der Reformation die Darstellung der Madonna zum Haupt...

Pattern
Englische Bezeichnung für Probemünzen (frz.: Essai).

Paulusmünzen
Im weiteren Sinn Bezeichnung für alle Münzen, die das Bildnis des Apostels Paulus tragen. Im Deutsch-Römischen Reich ließen vor allem die Bischöfe und das Domkapitel von Münster Paulustaler (17. Jh.), im 17./18. Jh. auch Doppelschillinge (1/4-Taler) und Pfennigwerte schlagen, die den Schutzpatron des Bistums Müns...

Pavillon d´or
Seltene französische Goldmünze zu 30 Sols, die König Philipp VI. (1328-1350) vom Juni 1339 bis zum Februar 1340 schlagen ließ. Die Benennung der 24-karätigen Goldmünze bezieht sich auf die Vs., die den König (sitzend) unter einem reich verzierten Baldachin zeigt. Die Rs. zeigt ein Blumenkreuz im Vierpass mit Kron...

Pax
Römische Personifikation des Friedens als weibliche Gestalt. Sie erscheint zum ersten Mal auf einer Münze Caesars im Jahr 44 v.Chr. Seit der im Zeichen der Pax Augusta (Rechtssicherheit, Frieden und Wohlstand) stehenden 40-jährigen Regierungszeit von Augustus erscheinen viele römische Münzen der Kaiserzeit mit der Verkö...

Peace Dollar
Bezeichnung eines Silberdollar-Typs der Vereinigten Staaten, der nach dem Ersten Weltkrieg zwischen 1921 und 1928 und 1934/35 geprägt wurde. Der Peace Dollar geht auf eine Resolution (1920) der American Numismatic Association zurück, den Silberdollar im Gedenken an den Friedensschluss zwischen den USA und Deutschland zu prägen. Nach ...

Pearl Black Crown
Bezeichnung einer Gedenkmünze der Isle of Man, die im Jahr 1990 zum 150. Geburtstag der 'Penny Black'-Briefmarke ausgegeben wurde. Die 'Penny Black' (wörtlich: Schwarzer Pfennig) war (abgesehen von Gebührenzetteln) die erste Briefmarke der Welt, die von der englischen Post am 6. 5. 1840 eingeführt wurde. Für die Darstellung...

Peca
Bezeichnung einer portugiesischen Goldmünze zu 4 Escudos, die König Johann (João) V. (1706-1750) im Jahr 1722 einführte. Sie zeigt das Kopfbild des Königs auf der Vs. und das portugiesische Wappen auf der Rs. Das Design der Wappen wechselte zwischen 1722 und 1720 jährlich. Sie stellte die halbe Dobra (3) dar und wurd...

Pecunia
Lateinisches Wort für Geld allgemein, auch Eigentum ,Vermögen. Ursprünglich möglicherweise von pecus (Vieh, Kleinvieh) abgeleitet, deutet diese nicht unumstrittene Lesart auf die Herkunft der altitalischen Währung als Viehgeld hin. In der spätrömischen Kaiserzeit verschiebt sich die Bedeutung von Pecunia auf Klein...

Pedum
In der Antike bezeichnete das Pedum einen kleinen, knorrigen, am Ende gekrümmten Knotenstock der Hirten, der dem griechischen Gott Pan und einigen Lokalgottheiten als Attribut beigegeben war. Daraus entwickelte sich im Mittelalter der Abts- und Bischofsstab als Symbol des christlichen Hirten.

Peelsche Bankakte
Die nach Robert Peel, Premierminister von England, benannte Peelsche Bankakte (engl. Peel´s Act) von 1844 ist ein Gesetz, das vordergründig die Organisationsstruktur der Bank of England reformierte und zur Grundlage des Goldstandards sowie zum Vorbild der Währungsgesetzgebung des 19. Jh.s wurde. Das Gesetz beendete mit der Wiederein...

Peerdeke
Bezeichnung einer Silbermünze zu 1/4 Snapphaan, die wohl von Herzog Karel van Egmond (1492-1538) zu Beginn des 16. Jh.s in Gelderland eingeführt wurde. Die Benennung Peerdeke (Pferdchen) leitet sich von der Vs. ab, die einen Fürsten zu Pferd zeigt. Die Rs. zeigt ein Langkreuz, das mit einem Schild belegt ist. Die Peerdeken wurden von...

Pegasos
Nach antiken Sagen wurde das geflügelte Ross von Poseidon und der Gorgone Medusa gezeugt und entsprang - bei der Tötung Medusas durch Perseus - dem Rumpf der Gorgone. Hauptsächlich stand Pegasos im Dienst von Zeus, wurde aber von Bellerophon gezähmt und bei der Tötung der Chimäre geritten. Der Pegosos steht in besonder...

Pegasosstatere
Bezeichnung der antiken Silbermünzen, die in Korinth und einigen Kolonien nach korinthischem Münzfuß geschlagen wurden. Sie wurden früher volkstümlich (Pferdchen) genannt, nach dem Motiv des Pegasos auf der Vs. der Münzen. Der korinthische Stater entsprach im Gewicht etwa der Didrachme nach attischem Münzfu&szli...

Pehlewi
Mittelpersische (iranische) Schriftsprache, die sich im Zeitraum zwischen den Feldzügen Alexanders des Großen bis zu den arabischen Eroberungen im 7. Jh. n.Chr. auf Münzen im Gebiet der Persis findet. Dazu zählen vor allem die Münzen der späten Arsakiden und der Sassaniden.

Pei
Siamesische (thailändische) Porzellannotmünzen, die als Kleingeldersatz seit 1770 in großen Mengen ausgegeben wurden. Es gibt über tausend verschiedene Arten in verschiedenen Werten. Sie wurden von der Regierung im frühen 19. Jh. als Zahlungsmittel anerkannt oder zumindest geduldet und 1873 verboten, verblieben aber bis et...

Pelanor
Bezeichnung der fladenförmigen Barren (Eisengeld) aus Sparta. Aufgrund eines Fundstücks nahm man in der Forschung früher als Münzfuß des Eisengeldes das ungefähre Gewicht der Mine aus Aigina (äginäischer Münzfuß) an. Jedoch zeigten die weiteren Funde, dass die Eisenstücke im Gewicht so sehr s...

Pele
Geldschnur aus unzähligen winzigen, fein geschliffenen Scheibchen von Schneckengehäusen oder Muschelschalen, die in der Mitte mit einem Loch durchbohrt sind. Das mit einem großen Aufwand hergestellte Pele wirkt durch die weißen, violetten und orangefarbenen Scheibchen äußerlich sehr attraktiv und wurde bis ins 20. J...

Pelekys
Griechische Bezeichnung der Doppelaxt oder des zweischneidigen Beils, das in prähistorischer und archaischer Zeit neben seinem Gebrauchswert (als Waffe und Opfergerät) auch als Tausch- und Zahlungsmittel Verwendung fand. Dieses Beilgeld gehört zum Gerätegeld (Waffengeld). Unsicher ist die Deutung von Steinbeilen aus Hortfunden p...

Pelikantaler
Schaumünze des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1589-1613). Der Pelikantaler erschien im Jahr 1599 und wurde in den Münzstätten Goslar und Osterode in mehreren Varianten geprägt. Der Typ ist nach der Darstellung auf der Rs. benannt: Sie zeigt einen Pelikan, der seine Jungen mit dem eigenen Blut aus sei...

Pelzgeld
Vormünzliches Geld in Form von Tierfellen, das vor allem in den Polarländern (u.a. Sibirien, Kanada, Alaska) als Tausch- und Zahlungsmittel im Handel Verwendung fand. Das Pelzgeld wird zum Naturalgeld gerechnet.

Pence
Plural numeralis für Penny, der für die Vielfachstücke der Münze benutzt wird, z.B. Two- (2), Three- (3), Six- (6)- oder Tenpence (10). Die Mehrzahl des einfachen (bzw. halben) Pennystückes wird im Engl. mit Pennies (bzw. Halfpennies) ausgedrückt. Das Teilstück zu 1/4 Penny wird als Farthing bezeichnet.

Pengö
Ungarische Währungsmünze, die 1926 unter dem Reichsverweser Miklos Horthy zum ersten Mal ausgeprägt wurde. 100 Filler = 1 Pengö. Aufgrund der inflationären Entwicklung wurde der Pengö nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs mit der Währungsreform vom 1. 8. 1946 durch den Forint ersetzt.

Penni
Bezeichnung des finnischen Pfennigs, der im Jahr 1860 im damaligen Großfürstentum Finnland gesetzlich eingeführt und 1864 zum ersten Mal ausgeprägt wurde. 100 Penniä = 1 Markka.

Penning
Altenglischer, niederdeutscher und (bis heute) skandinavischer Ausdruck für die Pfennigmünze (Denar). In Skandinavien wurde der Penning nach dem Vorbild des englischen Penny und des lübischen Pfennigs geschlagen und war bis ins 14. Jh. die Hauptmünze. In Schweden wurde der Silverpenning (Silberpfennig) zum letzten Mal im Jahr 15...