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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523
Münzschrank
Aufbewahrungsort für Münzsammlungen in Form eines Schranks mit flachen Schubfächern oder eines Kastens mit flachen Einlegeböden. Die prächtigsten Münzschränke stammen aus der Barockzeit. Sie sind für Fürstenhäuser aus edlen Hölzern meist mit Elfenbeineinlagen gefertigt worden. Heute sind sie au...
Münzserien
Suitenmedaillen und Münzserien
Münzstand
Fürstentum, Reichsstadt, geistliche oder sonstige (adlige) Herrschaft mit Münzrecht im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.
Münzstätte
Ort, Gebäude, Werkstatt oder Fabrik zur Herstellung von Münzen, auch kurz als Münze bezeichnet. Die griechischen Münzen aus der Antike wurden meist in dem Hauptort der Stadtstaaten geprägt. Häufig gehörte auch noch das Umland dazu oder der Bündnispartner (Bundesmünzen). Die erste Münzstätte Rom...
Münzsurrogate
In den Zeiten der Metallwährung bezeichnete man Papiergeld oder Token, die in begrenzten Gebieten als Zahlungsmittel kursierten, als Münzsurrogat, da sie als Ersatz für Kurantmünzen gesehen wurden. Siehe auch Münzersatzmittel.
Münztechnik
Technische Verfahren zur Herstellung von Münzen. Um sich einen kurzen Überblick über die technischen Verfahren zu verschaffen, wird im Folgenden die Münzherstellung vom Metall zur geprägten Münze beschrieben. Die Metalle werden in vorgeschriebener Legierung in einem Windofen geschmolzen. Die Schmelze wird in entspreche...
Münzunion
Lateinische Münzunion und Skandinavische Münzunion.
Münzvereine
Schon in der Antike vereinbarten griechische Stadtstaaten, nach gemeinsamem Münzfuß, teilweise sogar mit ähnlichem Münzbild, gleiche Nominale auszugeben, um den betreffenden Münzen größere Geltung zu verschaffen (Bundesmünzen). Im Mittelalter kennzeichnete die politische und monetäre Zersplitterung - v...
Münzverrufungen
Das Einziehen der im Umlauf befindlichen Münzen und das Ersetzen durch neue Münzen war im Mittelalter ein gebräuchliches Instrument der Münzpolitik. Ursprünglich diente die Münzverrufung (lat. renovatio monetae) dazu, die karolingischen Pfennigmünzen im Frankenreich reichsweit durchzusetzen, denn in der Regel galt...
Münzverschlechterung
In den Zeiten der Metallwährungen zieht sich die Verschlechterung der Münzen wie ein roter Faden durch die Münzgeschichte. Schon in der Antike wird von Verschlechterung der Münzen durch Absenkung des Feingehalts oder Erhöhung des Nominalwerts berichtet. Der karolingische Pfennig war schon einer schleichenden Gewichtsvermind...
Münzvertrag
Vertrag zwischen zwei oder mehreren Münzständen, die ein Münz- oder Währungsabkommen schließen. Im Hochmittelalter kam es bei schwacher oder fehlender Zentralgewalt zu Münzverträgen, in denen sich (in der Regel benachbarte) Münzstände verpflichteten, auf Nachahmungen oder Beischläge zu verzichten. ...
Münzverwaltung
Die Münzverwaltung umfasst die Organisation, Einrichtung und Überwachung des Münzbetriebs. Im römischen Münzwesen leitete der 'Praefectus monetae' (Geldminister) die Verwaltung, der von einem 'Optio' (eine Art Münzmeister) unterstützt wurde. Was das Münzwesen der Merowingerzeit betrifft, schließt man vo...
Münzwerkstoffe
Bezeichnung für die Metalle und Legierungen, die zur Herstellung von Münzen verwendet werden. Für die Wahl der Münzwerkstoffe waren folgende Gesichtspunkte bestimmend: Korrosionsbeständigkeit, hohe Verschleißfestigkeit, lange Haltbarkeit, gute Prägbarkeit, Farbe, möglichst geringe Fälschbarkeit und Prei...
Münzwerkzeuge
Die zur Herstellung der Münzen verwendeten Werkzeuge und ihre Funktion sind unter dem Begriff Münztechnik aufgeführt. Unter den Prägewerkzeugen versteht man im engeren Sinn nur die für den eigentlichen Prägevorgang verwendeten Werkzeuge.
Münzwert
Der Wert einer Münze kann differieren, je nachdem welcher Wert gemeint ist: 1. Der Metall- oder Materialwert sollte zur Zeit der Edelmetallwährung annähernd mit dem Nennwert übereinstimmen, was aber selten erreicht wurde. Lediglich der Materialwert bestimmter Ausgaben niederländischer 2 1/2-Gulden, schweizerischer 5-Franke...
Münzwesen
Der Ausdruck wird meist als umfassender Begriff für das Münzsystem, die Verwaltung, Herstellung und Technik sowie die Gestaltung der Münzen eines Landes benutzt. Der Begriff wurde in der Zeit der Edelmetallmünzen geprägt und oft gleichbedeutend mit Numismatik benutzt.
Münzzeichen
Im weiteren Sinn alle Zeichen, die sich auf die Herstellung der Münze beziehen, also Münzmeister-, Graveur-, Medailleur-, Stempelschneider-, Designer-, Emissions- oder Auftraggeberzeichen. Im engeren Sinn ist damit aber das Zeichen für die Herkunft der Münze, also das Zeichen für die Münzstätte gemeint. Die ersten...
Münzähnliche Gegenstände
Bezeichnung für technisch wie Münzen hergestellte Gegenstände, die aber ohne Geldcharakter sind, wie z.B. Gemmen, Jeton, Marken, Medaille, Medaillon, oder Plaketten oder Verdienstmedaillen (Orden).
Müte
Volkstümliche Bezeichnung für eine Kleinmünze und einen Rechnungswert in Westfalen (Lippe, Ravensberg und Münsterland). Die Benennung leitet sich vermutlich von den niederländischen Mijten ab. Nach Schrötter wurde die Münze zum ersten Mal 1497 im lippischen Lemgo im Wert von 2 Pfennigen gemünzt. In der benach...
Nachahmungen
Als Nachahmungen oder Beischläge werden Münzen bezeichnet, die auf der Imitation von Münzen anderer Herkunft (Münzstände, Staaten) beruhen. Im Gegensatz zur Falschmünzerei wurden die Nachahmungen in der Regel von landesherrlichen Münzstätten hergestellt, nicht von Heckenmünzen. Die Nachahmungen müss...
Nachbeschickung
Bis zum beginnenden 19. Jh. wurde der Zusatz an Kupfer Nachbeschickung genannt, im Gegensatz zur Vorbeschickung, das ist der Zusatz an Kupfer, der bereits vor der Schmelze der Legierung zum Ausgleich des Kupferverlusts zugegeben wurde. Die Nachbeschickung wurde nach der Tiegelprobe - also nachträglich - der Schmelze zugegeben, um den Verlust d...
Nachprägung
Der Begriff bezeichnet die von Berechtigten zeitlich später geprägten Münzen früherer Münzeditionen, meist mit Hilfe der frühen Originalstempel oder möglichst exakt nachgearbeiteter Stempel. Charakteristisch für die Nachprägung ist die Absicht, die ursprüngliche Münze möglichst genau zu ko...
Nachschnitte
Stempelausbesserungen und Nachschärfungen von Stempeln während des Prägeprozesses, ohne zusätzliche Veränderungen des Prägebilds (Umschnitte). Nach neueren Untersuchungen ist die Häufigkeit der Nachschnitte von der Numismatik bisher unterschätzt worden. Da die Stempel während des Prägevorgangs gro&s...
Nachtschilling
Bezeichnung des österreichischen 50-Groschen-Stücks von 1934, das wegen seiner Größe im Dunkeln leicht mit dem Schilling verwechselt werden konnte und bald wieder eingezogen wurde. Es zeigt auf der Vs. den nimbierten Doppeladler mit Staatswappen, auf der Rs. die Wertzahl im Quadrat.
Nadel
Strichprobe
Nadelgeld
Pfeilspitzengeld
Namenszahl
Die hinter gleichlautenden Namen der Herrscher in römischen Ziffern beigegebene Ordnungszahl, wie Karl I., Karl II., Karl III. etc. Gezählt wurde meist in chronologischer Reihenfolge, bei Doppelnamen bezieht sich die Ordnungszahl auf den Namen, hinter der sie steht, wie z.B. bei Maximilian III. Joseph (1799-1805) von Bayern, der dritte ba...
Nami Mon
Japanische Münze zu 4 Mon. Charakteristisch ist die wellenförmige Zeichnung auf der Rs. Die Münze wurde zwischen 1759 und 1867 in Kupfer (gegossen), Eisen oder Messing ausgegeben.
Napoleon
Eigentlich Napoleon d´or, ist die volkstümliche Bezeichnung für die noch unter dem Konsulat von Napoleon Bonaparte 1803 eingeführten goldenen 20-Francs-Stücke, die von Tiolier geschnitten wurden. Die Bezeichnung wird unabhängig davon gebraucht, ob die Goldstücke von den Geschwistern und Abkömmlingen Napoleon...
Nasenblutengulden
Die Bezeichnung hat sich für einen Zweidritteltaler von Braunschweig-Lüneburg-Calenberg aus dem Jahr 1693 eingebürgert, der aus der Münzstätte Clausthal stammt. Die Stücke sind nach einer Merkwürdigkeit auf der vorderseitigen Darstellung der Münze benannt, die die Büste von Herzog Ernst August von Brauns...
Nasse Probe
Maßanalytisches Verfahren zur exakten Feststellung des Feinsilbergehalts. Das auf der Maßanalyse beruhende chemische Verfahren löste die ungenauere Kupellenprobe ab. Die chemische Analyse wird mit Hilfe der Titrierung vorgenommen: In die zu analysierende Lösung mit salpetersaurem Silber (Silbernitrat) lässt man die Messl&...
Naturalgeld
Die wohl ursprünglichste, am wenigsten entwickelte Geldform, die aus dem Warentausch entstand. Voraussetzung für den Tausch in der Naturalwirtschaft ist, dass verschiedene Gemeinschaften andersartige Produkte hervorbringen, z.B. pflanzt eine Gemeinschaft Knollenfrüchte, eine benachbarte fängt Fisch etc. Ein Problem entstand, wen...
NB
Münzbuchstabe der Münzstätte Nagybánya (Neustadt), heute Baia Mare, die seit dem 17. Jh. für das Römisch-Deutsche Reich und zwischen 1805 und 1851 für Österreich-Ungarn prägte.
Negenmanneke
Volkstümliche Bezeichnung (in Flandern) einer Kupfermünze des 17. Jh.s aus den südlichen Niederlanden. Sie zeigt das Landesschild auf der Vs., auf der Rs. Andreaskreuz, Krone und Goldenes Vlies. Siehe auch Gigot.
Negotiepenning
Niederländische Handelsgoldmünze, die nach Einführung der Silberwährung 1848 und 1850 bis 1853 geprägt wurde. Die Goldstücke zeigen auf der Vs. den Kopf der Könige Wilhelm II. (1840-1849) und Wilhelm III. (1849-1890), auf der Rs. das gekrönte Staatswappen im Kranz und die Jahreszahl, jedoch keine Wertangaben....
Nennwert
Der auf der Münze bei der Ausgabe angegebene Wert, der sich später ändern konnte. Bis ins 19. Jh. war der Nennwert (lat.: valor impositus) häufig umstritten. Die schwierige Bewertung von umlaufenden Edelmetallmünzen war früher Gegenstand von Flugschriften, die einheimische und auswärtige Münzen tarifierten (V...
Neptun
Römischer Gott, ursprünglich wohl ein Gott des Süßwassers, im 4. Jh. v.Chr. dem griechischen Poseidon - als Gott des Meeres - gleichgesetzt. Alljährlich wurde am 23. Juli zu Ehren des Meergottes in Rom das Neptunalia oder Laubhüttenfest gefeiert. Auf römischen Münzen erscheint der Meeresgott meist mit dem ch...
Neuabschläge
Bezeichnung für Münzen, die mit einem alten Stempel zeitlich später nachgeprägt werden. Private Neuabschläge sind grundsätzlich nicht legal, es sei denn, sie werden zu 'wissenschaftlichen Zwecken' hergestellt und sind mit einem auch für Laien kenntlichen Merkmal versehen. Manche Regierungen lassen von erfolgreiche...
Neue Zweidrittel
Zweidritteltaler oder Gulden im Leipziger Fuß, die in Pommern im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jh. kursierten. Sie kamen u.a. aus Sachsen, Braunschweig-Lüneburg, Brandenburg und Mecklenburg, da in Pommern Guldenmangel herrschte. In schriftlichen Quellen wurden sie meist mit N 2/3 abgekürzt.
Neuer August d´or
Bezeichnung des im Siebenjährigen Krieg in den Jahren 1762/62 geprägten minderwertigen August d´or. Nachdem der preußische König Friedrich der Große im besetzten Sachsen bereits 1758-1760 die sächsische Goldmünze verschlechtern ließ (Mittel-August d´or), folgten weitere Verminderungen des Goldg...
Neufürsten
Im Unterschied zu den Altfürsten werden diejenigen Fürsten Neufürsten genannt, die erst nach dem Reichstag zu Augsburg 1582 gefürstet wurden. Auf dem Reichstag zu Augsburg wurde festgesetzt, welche Fürstenhäuser im Reichsfürstenrat saßen, die Reichstagsstimme wurde an das Territorium geknüpft (Territori...
Neugroschen
Billonmünze im Königreich Sachsen und im Herzogtum Sachsen-Altenburg, die nach dem in der Münzreform von 1840 eingeführten neusächsischem Münzsystem geschaffen wurde. Es übernimmt den preußischen 14-Talerfuß, der Taler unterteilt in 30 Neugroschen, der Groschen unterteilt in 10 Pfennige. Die Dezimaltei...
Neuguinea-Münzen
Nachdem Großbritannien am 6. November 1884 den Südosten der zweitgrößten Insel der Erde durch ein Kriegsschiff zu ihrem Herrschaftsgebiet erklärt hatte, ließ Bismarck am 16. November des gleichen Jahres an der Nordostküste die deutsche Fahne hissen. Nachdem die beiden Länder ihre Interessen gegenseitig abg...
Neujahrsmünzen und -medaillen
Schon Ovid berichtete, dass die Römer zu Neujahr Bronzemünzen mit der Darstellung des Janus als Hinweis auf den Jahreswechsel verschenkten. Aus der römischen Kaiserzeit gibt es Bronzemedaillen der Kaiser Hadrian (117-138), Antoninus Pius (138-161) und Severus Alexander (222-235) auf das Neujahr. Seit dem 17. Jh. häufen sich die ...
Neukreuzer
Bezeichnung der österreichischen Kreuzer, die nach dem Wiener Münzvertrag von 1857 mit den deutschen Zollvereinsstaaten ausgegeben wurden. Der Kreuzer wurde von nun an nach dem Dezimalsystem (in zehn Zehntel) unterteilt und nicht mehr nach dem Duodezimalsystem. Daher wurde die Prägung der 3- und 6-Kreuzer-Stücke aufgegeben. Das ...
Neumann, Josef
(1805-1878)Österreichischer Numismatiker, dessen Sammlung von etwa 30.000 Kupfermünzen und Marken die Grundlage seines 6-bändigen Werks über Kupfermünzen bildete, das 1966 nachgedruckt wurde. Es gilt heute noch als Standardwerk für Kupfermünzen, zumal in den siebziger Jahren ein Indexband dazu herausgegeben wurde. Darüb...
Neuner
Volkstümliche Bezeichnung für Münzen, die im neunfachen Wert verschiedener Nominale ausgeprägt wurden. Der Neunfachwert ergab sich aus dem Bruchteil einer Rechnungsmünze. So stellte z.B. das 9-Grote-Stück von 1807 aus Kniphausen einen Achteltaler dar (72 Grote = 1 Taler).
Neuprägungen
Nachprägung
Neusilber
Auch Alpaka, Argentan und German silver (engl.), ist eine Legierung aus 50-70% Kupfer, 15-40% Zink und 10-26% Nickel, teilweise noch mit Zusätzen an Blei oder Mangan. Die Legierung ähnelt in seinen Eigenschaften dem Kupfernickel (ähnliche Farbe, etwas härter). Der Münzwerkstoff wurde in vielen Ländern verwendet, u.a. f...
Neutaler
1. Bezeichnung für den Ecu neuf in der Schweiz (in Deutschland Laub-, Lorbeer- oder Federtaler). Die seit 1726 ausgegebene französische Großsilbermünze wurde in der Schweiz - wie in Süddeutschland - zur Hauptumlaufmünze und mit 38 bis 40 Batzen bewertet (je nach Ort und Zeit). Gegengestempelte Neutaler liefen noch in ...
Neuzeit
Der Begriff wurde von den italienischen Humanisten zur Unterteilung in drei Zeitepochen (Antike, Mittelalter und Neuzeit) gebraucht. Die Geschichtswissenschaften setzten den Beginn der Neuzeit um 1500 n.Chr. an. Als Beginn der Neuzeit ist das Aufkommen von Renaissance, Humanismus, Reformation oder der Beginn des wissenschaftlichen Denkens genannt w...
New England-Münzen
Rohe, runde Silberplatten, die auf der Vs. mit der Abkürzung NE (für New England) und auf der Rs. mit den Wertzahlen XII, VI und III für die entsprechenden Werte zu 12 (Shilling), 6 (Sixpence) und 3 (Threepence) Pence gestempelt waren. Die Stempel wurden den Schrötlingen aufgepunzt und nahmen nur einen Bruchteil des Münzfel...
New Jersey Cent
Der Staat New Jersey beauftragte 1786 die drei Privatunternehmer Thomas Goadsby, Albion Cox und Walter Mould mit der Prägung von etwa 3 Millionen Kupferstücken. Die Prägung war auf zwei Jahre befristet, fünfzehn Kupferstücke galten im Zahlungsverkehr einen Shilling. Mould stellte seine Stücke in Morristown her; Cox und...
Newton, Sir Isaac
(1642-1727)Der englische Physiker, Mathematiker und Astronom war seit 1696 als Wardein und nach seinem Umzug nach London 1699 als königlicher Münzmeister tätig. Er beschäftigte sich mit monetären Fragen aller Art, vor allem mit Maßnahmen gegen Fälschungen und Fragen zum Papiergeld, das er eher kritisch beurteilte. Die endg&...
Ngultrum
Bezeichnung der Währungseinheit des Königreichs Bhutan, das zwischen Tibet und Indien im Himalaja liegt. Der Name Ngultrum (dNgul Tam, 'Silbermünze') wurde als bhutanesische Bezeichnung der indischen Rupie eingeführt und dient seit der Währungsreform von 1974 als offizielle Bezeichnung der Währungseinheit Bhutans. Der ...
Nickel
1. Silberweißes, zähes Metall, chemisches Zeichen Ni, Dichte 8,9, Schmelzpunkt 1453° C, aufgrund seiner Härte und Widerstandsfähigkeit gegen Oxidation als Münzmetall geeignet, in der Münzprägung meist in Kupferlegierungen verwendet. Das Metall hat unlegiert ferromagnetische Eigenschaften, was für die Her...
Nickelmessing
Goldgelber Münzwerkstoff in der Zusammensetzung Kupfer (79%), Zink (20%) und Nickel (1%), der in vielen Ländern zur Münzherstellung verwendet wird. Abweichend ist die Legierung in Jugoslawien (75% Cu, 21% Zn, 4% Ni), Norwegen (81% Cu, 10% Zn, Ni 9%) und Taiwan (65% Cu, 20% Zn, 1% Ni) zusammengesetzt.
niederelbische Agrippiner
Agrippiner
Niederrheinisch-Westfälischer Kreis
Folgende Münzstände prägten im Niederrheinisch-Westfälischen Kreis (gemäß der Einteilung in Reichskreise von 1521): die Herzogtümer Jülich-Berg und Kleve-Mark, Jülich-Berg (1511-1806, zwischen 1609 und 1624 die possidierenden Fürsten), Westfalen (Köln., 1587-1743), die Fürstentümer N...
Niedersächsischer Kreis
Nach der Einteilung der Reichskreise (basierend auf dem Reichstagsbeschluss zu Worms 1521) prägten im Niedersächsischen Kreis folgende Münzstände: die Herzogtümer Braunschweig (Br.)-Grubenhagen (Älteres Haus, bis 1596), Br.-Wolfenbüttel (Mittleres Haus, ca. 1510-1659), Br.-Calenberg (Mittl. Haus 1536-1584), Br.-Wo...
Nike
Griechische Göttin, die den Sieg verkörpert, in Entsprechung zur römischen Victoria. Sie ist eigentlich nicht selbst die Verleiherin, sondern die Überbringerin des Sieges, und zwar nicht nur im kriegerischen Sinn, sondern auch im friedlichen Wettstreit. Auf Münzen erscheint die Göttin als Einzelfigur, meist geflüg...
Nimbiert, Nimbus
Der Heiligenschein (vom lat. nimbus = Wolke) spielt in der christlichen Kunst eine große Rolle. Er umhüllt den Kopf von Christus, Maria, den Aposteln und Heiligen. Schon in der Antike umgab ein Strahlenkranz als Zeichen der Erhabenheit die Götter, Heroen und Herrscher. Seit der konstantinischen Zeit wurde der Strahlen- oder Lichtsch...
Nobel
Auch Noble, Bezeichnung der mittelalterlichen, englischen Goldmünze und deren Nachprägungen, die sich zur Handelsmünze im Nord- und Ostseehandel entwickelte. König Edward III. (1327-1377) ließ auf das kurze Experiment des Leopard (1.Goldprägeperiode, Januar bis August 1344) im Herbst 1344 den neuen Typ in Erinnerung a...
Nomenmünzen
Kleine römische Kolonialmünzen, die für die Gaue (Nomen) Ägyptens geschlagen wurden. Sie zeigen, wie die anderen Alexandriner eine reiche Typenvielfalt und sind griechisch beschriftet.
Nominal
Vom lat. Nomen (Name) abgeleiteter Ausdruck, der die Münze nach ihrem Namen bezeichnet, wie Mark, Franc, Dollar, Schilling, Pfennig oder Cent. Die Einfachstücke, also das 1-Mark-Stück oder das 1-Dollar-Stück werden als Nominalmünzen bezeichnet. Viele Nominale sind in Mehrfach- oder Teilwerten (Nominalwert) ausgeprägt.
Nominalismus
Geldwerttheorie
Nominalwert
Der Wert, der in neuerer Zeit einer im Zahlungsverkehr gültigen Münze als Wert aufgeprägt ist. Der Nominalwert sagt nichts über den Materialwert, die Kaufkraft oder den Wechselkurs einer Münze aus.
Nomisma
Griechische Bezeichnung für Geld allgemein (auch Brauch, Einrichtung), später auf Goldmünzen übertragen und schließlich auf den goldenen byzantinischen Solidus. In der zweiten Hälfte des 10. Jh.s gab es im Byzantinischen Reich die Unterscheidung zwischen dem vollwertigen Solidus, dem schüsselförmigen Stameno...
Nomos
Ursprünglich bedeutete das altgriech. Nomos Gesetz, Brauch, später Münze. Durch die Rückübertragung aus dem lat. Nummus tauchte der Ausdruck in der Schreibweise Nommos auf. Die griechischen Statere Unteritaliens, insbesondere die Goldstücke aus Tarent, wurden auf griechischen Dokumenten als Nom(m)os bezeichnet. Der Aus...
Nonsunt
Volkstümliche Bezeichnung des schottischen Groat zu 12 Pence, der nur 1558/59 unter der Herrschaft von Maria Stuart und François geprägt wurde. Die Münze wurde nach zwei Worten aus der lat. Inschrift auf der Rs. benannt: IAM NON SUNT DUO SED UNA CARO (Nun sind sie nicht zwei, sondern ein Fleisch).
Nordisk Numismatisk Union
Zusammenschluss der sechs großen numismatischen Vereine Skandinaviens, die jährlich eine Jahresschrift und zehn Monatshefte für ihre Mitglieder herausgibt.
Northumberland Shilling
Bezeichnung des ersten unter König Georg III. 1763 ausgegebenen Shilling-Typs, nach dem Herzog von Northumberland benannt, der die Shillings anlässlich seiner Ernennung zum Vizekönig bestellte, um sie an die Armen in Irland zu verteilen. Aufgrund des Silbermangels ließ die nächste Ausgabe der Münzsorte bis 1887 auf si...
Notenbank
Zur Ausgabe von Banknoten berechtigte Bank. In den meisten Nationalstaaten hat nur eine einzige Bank, die Zentralbank, das Recht, Noten auszugeben. In Deutschland ist es die Deutsche Bundesbank mit Sitz in Frankfurt. Am 1. Januar 1994 nahm das Europäische Währungsinstitut (EWI) in Frankfurt a.M. seine Arbeit auf; es war mit der Vorbereitu...
Notendeckung
Schon das zu Zeiten der Edelmetallwährungen herausgegebene Notengeld musste von den ausgebenden Notenbanken, zumindest von der Zentralnotenbank, durch eine bestimmte, festgelegte Menge an Münzgeld (zumindest an ungeprägtem Münzmetall) gedeckt sein. Dem Anteil der Deckung liegt die schon früh gemachte Erfahrung zugrunde, das...
Notenkontingentierung
Bezeichnung des gesetzlich festgelegten Betrags, zu dem die berechtigten Notenbanken Banknoten ausgeben dürfen. Als die Banknoten noch als Geldersatz (Surrogat) für Münzgeld gesehen wurden, diente die Kontingentierung - neben der Notendeckung - als Schutzmechanismus gegen eine zu große Menge an umlaufenden Noten (Überemiss...
Notgeld
1. Im weiteren Sinn bezeichnet Notgeld die in Kriegs- oder Krisenzeiten, z.B. in belagerten Städten oder Festungen, seit dem Mittelalter ausgegebenen Geldzeichen, wie z.B. Belagerungsmünzen, Feldklippen und Klippen. Sie wurden oft aus Ersatzstoffen hergestellt, wie Pappe (belagerte Stadt Leiden 1572), Tafelgeschirr (Festung Landau 1702) o...
Nova Constellatio-Ausgaben
Die silbernen Nova Constellatio sind Muster oder Proben, die als Versuch zur Gestaltung des zukünftigen Münzwesens der Vereinigten Staaten von Amerika anzusehen sind, aber nicht über das Versuchsstadium hinaus reichten. Die Muster, die 1783 von Benjamin Dudley für den Gouverneur Morris (damals 'Assistant Financier' der Konfö...
Novgorodka
Bezeichnung der Denga der Republik Novgorod, die zwischen 1420 und 1535 als Silbermünze ausgegeben wurde, auch nach der Eroberung (1478) durch den Moskauer Großfürsten. Es gibt mehrere Typen: Auf der Vs. ist eine Huldigungsszene dargestellt, die Rs. ist beschriftet. Die Novgorodka war das Vorbild der russischen Kopeke.
Novodel
Auch Nowodel, bedeutet 'Neuherstellung' und ist die russische Bezeichnung für amtliche Nachprägungen, die für Sammelzwecke hergestellt wurden. Sie sind von Sammlern sehr gesucht und erzielen auf Auktionen gewöhnlich hohe Preise. Sie wurden von dem Petersburger Münzhof seit etwa 1730 hergestellt, sowohl unter Verwendung alte...
Nugget
1. Die Bezeichnung für Goldklumpen oder Goldkörner leitet sich aus dem engl. Nugget (Klumpen) ab. Solche Goldklumpen kommen an allen reichen Goldfundstätten vor, populär wurden sie allerdings durch den kalifornischen Goldrausch von 1849. Repräsentative und interessant geformte Stücke werden über den bloßen G...
Numismatica in Nummis
Bezeichnung des Sammelgebiets von Münzen und Medaillen, deren Gepräge numismatische Motive zeigen. Dabei kann es sich ebenso um Prägewerkzeuge oder -maschinen handeln wie um Darstellungen von Münzgebäuden und Medailleuren, Graveuren, Münzmeistern oder Numismatikern etc. Drei verschiedene Medaillen mit Darstellun...
Numismatik
Die Wissenschaft, die sich mit dem historischen Geldwesen beschäftigt. Der Begriff geht heute weit über den Begriff Münzkunde hinaus. Er leitet sich von griech. nomisma, lat. nummus ab (wörtlich übersetzt: Münze, sinngemäß: Geld). Die Numismatik beschreibt, analysiert und katalogisiert nicht nur die Mün...
Numisnautik
Bezeichnung von Motivsammlungen, die Darstellungen von Schiffen sowie die Geschichte der Seefahrt und des Seewesens auf Münzen und Medaillen zeigen. Die Numisnautik ist heutzutage ein beliebtes und umfangreiches Sammelgebiet. Vergleiche auch Schiffsdarstellungen, Schiffstaler oder Prora. Medaille auf die Schlacht am Skagerrak und Admiral...
Nummion
Auch Noummion oder Nummium, bezeichnet eine Einheit der reichen byzantinischen Kupferprägung, die nur in Vielfachen ausgeprägt wurde, 40 Nummia entsprechen einem byzantinischen Follis. Der Beginn der byzantinischen Kupferprägung fällt in die Regierungszeit von Anastasius I. (491-518 n.Chr.). Zu Beginn der Prägung wurden auc...
Nummus
Lateinische Bezeichnung für Geldstück, Münze. Das Wort ist aus dem Griech. entlehnt, möglicherweise von nomizo (als Brauch, Sitte, Recht anerkennen), nomimos (gebräuchlich, gesetzlich, rechtmäßig) oder nomos (Brauch, Sitte, Gesetz). Später wurde es wieder ins Griechische rückübertragen (Nomos)
Oak Tree-Münzen
Teil des Massachusettsgelds, das in der damaligen nordamerikanischen Kolonie Englands geprägt wurde. Die Oak-Serie wurde wie alle anderen zum Massachusettsgeld gehörigen Serien in den Wertstufen Threepence, Sixpence und Shilling ausgeprägt, die Besonderheit besteht in der Ausprägung des Twopence-Wertes. Der Münztyp ist nach...
Oban
Kostbare japanische Goldstücke im Wert von 10 Rio Gold, die in ovaler Form seit der Tensho-Ära (1572-1592) ausgegeben wurden. Sie werden in sieben verschiedene Typen unterteilt, die nach den Epochen des Shogunats bezeichnet sind: Die beiden Tensho-Typen werden nach der diamantförmigen bzw. runden Form der Stempel unterschieden. Es fo...
Oberrheinischer Kreis
Einer der Reichskreise nach der Einteilung des Römisch-Deutschen Reichs, wie sie 1521 auf dem Reichstagsbeschluss in Worms vorgenommen wurde. Die geographische Abgrenzung folgt der politischen Zugehörigkeit zum Reichsverband, auch wenn das nicht den numismatischen Gegebenheiten entspricht. Vor allem die Prägungen der Herzogtümer...
Oberstempel
Auch Obereisen, bezeichnet den frei beweglichen Stempel, im Gegensatz zum fest verankerten Unterstempel. Zur Zeit der Hammerprägung wurde der Prägeschlag direkt auf das Obereisen ausgeübt. Es unterlag einer erhöhten Abnutzung, da die Prägekraft direkt auf den Oberstempel einwirkte, wohingegen die durch das Münzplä...
Obersächsischer Kreis
Einer der silberreichsten Reichskreise des Römisch-Deutschen Reichs war der Obersächsische Kreis (und Lausitz). Einige wichtige Münzstände vom Beginn der Neuzeit bis zum Ende des Alten Reichs (1806) waren die anhaltinischen Fürstentümer: Anhalt-Zerbst (1605-1767), A.-Köthen (1624-1751), A.-Bernburg (1635-1799), A....
Oberwähr
Bezeichnung der höherwertigen Groschenmünzen der Doppelwährung, die 1444 in Sachsen und Thüringen eingeführt wurde. Als Oberwähr galten die Judenkopfgroschen (im Verhältnis 20:1 zum Goldgulden), die eigentlich nur für den Außenhandel gedacht waren. Da die Prägung der Judenkopfgroschen (durch das un...
Obligation
Abgeleitet vom lat. obligatio (Haftung, Verbindlichkeit, Verpflichtung), bezeichnet eine beurkundete Schuldverschreibung, wobei sich der Aussteller dem Gläubiger gegenüber zu einer Geldleistung mit laufender Verzinsung verpflichtet. Eigentlich handelt es sich um ein langfristiges Darlehen, das dem Herausgeber der Anleihe vom Käufer g...
Obol
Bezeichnung des (silbernen) Halbstücks des Pfennigs bzw. Denars im Mittelalter. Die Benennung bildete sich über die lateinische Form des griechischen Obolos und hat sich in dem Ausdruck 'den Obolus entrichten' bis heute erhalten. Die Bezeichnung Obol kam über die romanischen Sprachen (französisch) auch in Ungarn und Deutschland ...
Obolino
Verkleinerungsform für Obol im Italienischen. Der Obolino kam in Oberitalien (Mailand und Como) vor.
Obolos
1. Altgriechische Kleinmünze, das Sechstel der Drachme. Der Ausdruck soll sich über die Bezeichnung 'Obelos' (eiserner oder bronzener Bratspieß) gebildet haben. Solche Spießchen haben bei den alten Griechen wohl als Gerätegeld gedient, vor allem auf dem Peloponnes. In Gräbern und im Heraheiligtum (Votivfunde) von Arg...
Obsidionalmünzen
Aus dem Französischen (monnaies obsidionales) übernommene Bezeichnung für Belagerungsmünzen.
obverse
Englische Bezeichnung für die Vorder- oder Hauptseite einer Münze; die Entsprechung im Deutschen ist avers.
Ochavo
Bezeichnung des Achtels des spanischen Real, das im Rahmen des neuen Münzsystems 1497 unter dem Königspaar Ferdinand und Isabella eingeführt wurde. Der Ochavo wurde zuerst als viereckige (ochavo quadrado) Silbermünze, später als runde Kupfermünze ausgeprägt.
Octavo
Bezeichnung des mexikanischen Achtelstücks des Real, der im frühen 19. Jh. von den Aufständischen und nach Ausrufung der föderativen Republik von 1823 von der Republik und Einzelstaaten bzw. Departements in verschiedenen Typen ausgegeben wurde.
Octonio
Bezeichnung des achtfachen Aureus, der sehr selten geprägt wurde.