Kopie von `Münzen Lexikon`

Die Wörterliste gibt es nicht mehr oder die Website ist nicht (mehr) online. Nachstehend finden Sie eine Kopie der Informationen. Eventuell ist die Information nicht mehr aktuell. Wir weisen Sie darauf hin, bei der Beurteilung der Ergebnisse kritisch zu sein.
Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Kleinod
Allgemein bezeichnet Kleinod ein Schmuckstück oder eine Kostbarkeit. In der numismatischen Terminologie bezeichnet das Kleinod speziell den Teils des Ordens, der an der Ordenskette hängt und nach dem der Orden meist benannt ist, z.B. Goldenes Vlies. Auch Gnadenpfennige wurden als Kleinodien bezeichnet. In der Heraldik wird der Begriff in ...

Kleinsilber
Numismatischer Ausdruck für die kleinen Silbermünzen der Kelten, die sich weder in das griechische noch in das römische Währungssystem einordnen lassen. Da die (keltischen) Bezeichnungen für ihre Münzen nicht überliefert sind, werden alle Goldmünzen im Gewicht um 8 g Statere genannt, ihre Teilstücke deme...

Klemmergulden
Volkstümliche Bezeichnung für den Goldgulden, den Herzog Reinhold von Jülich zwischen 1402 und 1423 schlagen ließ. Die Benennung bezieht sich auf die Darstellung des Löwen im Wappen, der an der Mittellinie des Schildes hoch zu klimmen (niederdt.: klemmen) scheint. Die Bezeichnung Klemmergulden findet sich in vielen zeitgen...

Klevischer Gulden
Rechnungsmünze aus der niederrheinischen Gegend um Kleve, die 2/3 des Klevischen Talers und faktisch dem niederländischen Silbergulden zu 20 Stuiver aus dem 18. Jh. entsprach.

Klevischer Taler
Rechnungsmünze zu 30 Stüber im 17./18. Jh. aus dem niederrheinischen Gebiet um Kleve. Siehe auch Klevischer Gulden.

Klippen
Bezeichnung für Münzen in eckiger Form, im Gegensatz zu den runden Münzen. Dabei dominieren regelmäßige viereckige Gestaltungen, meist rechteckige, quadratische oder trapezförmige, aber auch unregelmäßige und mehreckige Klippen kommen vor. Die Benennung ist vom skandinavischen Klipping (dt.: mit der Schere ...

Klipping
Klippen

Klippwerk
auch Fall- oder Schlagwerk, ist ein Prägewerk, das bis ins 19. Jh. vorwiegend zur Prägung von Kleinmünzen benutzt wurde. Der Oberstempel war in einen Rahmen eingelassen, der in einer Führung auf und nieder bewegt werden konnte. Durch Niedertreten des Steigbügels mit dem Fuß wurde der Stempelrahmen angehoben. Das M&uum...

Klop
Niederländische Bezeichnung für Gegenstempel.

Klopschelling
Staatenschelling

Klöster
Die vom lat. claustrum (Verschluss, Umfriedung) abgeleitete Benennung Kloster bezeichnet die zu einer Einheit zusammengefassten Gebäude gemeinsam lebender Angehöriger (Mönche oder Nonnen) eines katholischen Ordens. Die Vorsteher der Klöster waren Äbte und Äbtissinnen, die im Mittelalter oftmals aus dem Umkreis kö...

Knapper Schrötling
Ausdruck für Münzen, deren Durchmesser kleiner ist als der der Münzen in Normalgröße. Aus diesem Grund fehlt bei dem knappen Schrötling häufig ein Teil des Randbereichs des Gepräges, was trotz gleichem Gewicht ein Grund zur Wertminderung sein kann. Prägungen auf knappem Schrötling finden sich vor a...

Knappkuchen
Spottbezeichnung für minderwertige Goldgulden, nach einem Gebäck benannt, dessen typisches Geräusch beim Zerbrechen angeblich ebenso klingt wie das der berstenden unterwertigen Gulden beim Probebiegen. Ursprünglich bezeichnete das niederländische Volk die Postulatsgulden aus Utrecht und deren Beischläge aus Friesland, ...

Kniehebelprägewerk
Eine Münzprägemaschine, die von Dietrich Uhlhorn erfunden wurde und zum ersten Mal 1817 in Grevenbroich bei Köln gebaut wurde. Das Prinzip der Kraftübertragung beruht nicht auf dem senkrechten Stoß, wie bei den früheren Prägewerken, sondern wird mit einem sog. Kniehebel auf ein Pendel übertragen. Der in For...

Knielauf-Figur
Vorderseitenmotiv auf antiken Münzen (vor allem der persischen Achämeniden), das eine kniende Figur mit Waffen, meist einen Bogenschützen (griech. toxotai) zeigt. Die frühere Deutung des Bogenschützen als König ist in neuerer Zeit in Zweifel geraten. Die Knielauf-Figur wurde unter dem persischen König Dareios (lat...

Kningsäugelche
Kölner Dialektausdruck für das 'kleine 20-Pfennig-Stück', das in der 1. Münzperiode des Deutschen Kaiserreichs zwischen 1873 und 1877 geprägt wurde. Der Ausdruck bedeutet 'kleines Kaninchenauge', wohl, weil die Münze so klein war.

Knopfzwanziger
Bezeichnung für Kleinmünzen, die mit Drahtschlingen versehen als Knöpfe Verwendung fanden, im 17./18. Jh. vor allem in Bayern und Österreich für die alpenländischen Trachten benutzt. Die Benennung stammt vermutlich von dem 20-Kreuzer-Stück, obwohl auch andere Nominale benutzt wurden, wie z.B. das im Deutschen Kais...

Koban
Flach-ovale Goldmünze aus Japan im Wert von 1 Rio, die um 1601 mit einem Gewicht von etwa 18 g und einem Durchmesser von 70 mm x 40 mm eingeführt wurde. Während ihrer mehr als 250 Jahre währenden Umlaufzeit verloren die Kobane an Gewicht (von ursprünglich 18 g auf 8 g im Jahr 1859), auch der Feingehalt verschlechterte sich....

Koch, Kilian
Bedeutender Nürnberger Rechenpfennigmacher im 16. Jh., der meist lateinisch mit Cilianus Coccius signierte. Wenn auch die Stückzahlen seiner Rechenpfennige hinter der Produktion seines Konkurrenten Hans Krauwinckel zurückblieben, so erreichte die künstlerische Qualität seiner Erzeugnisse doch den gleichen hohen Stand.

Koehler, Johann David
(1684-1755)Deutscher Universitätsprofessor für Geschichte in Göttingen und numismatischer Autor, der wöchentlich von 1729 bis 1750 das beliebte Heftchen 'Historische Münzbelustigung' ausgab. Die Basis seiner detaillierten und breiten Ausführungen über Münzen bildete sein reiches historisches Wissen, das sich bestän...

Kolbenschillinge
Beiname für die Schillinge, die Gottfried IV., Schenk von Limburg und Bischof von Würzburg (1443-1455), prägen ließ. Die Benennung erfolgte nach der Darstellung eines Streitkolbens im Familienwappen des Bischofs, das auch auf dem Gepräge der Schillinge zu sehen ist.

Kolonialmünzen
1. Bezeichnung für die Münzen, die im römischen Kaiserreich für den Umlauf in den Kolonien und Provinzen des Römischen Reichs geprägt wurden, manchmal auch als Provinzialausgaben bezeichnet. Die meisten davon sind Bronzemünzen, in der Mehrzahl wurden Kolonialmünzen für Kleinasien geprägt. Als Koloni...

Kometentaler
Gedenkmünzen der Stadt Straßburg aus dem Jahr 1681, in dem der französische König Louis XIV. die Freie Reichsstadt erobern ließ. Das Münzbild zeigt einen Kometen, der 1680 erschien und als astrologisches Zeichen für die französische Eroberung der Stadt ein Jahr später gedeutet wurde.

Kommisszeichen
Bezeichnung für Marken, die vom Militär in Kantinen von Kasernen ausgegeben werden.

Kommunionspfennig
Abendmahlpfennig

Konföderationstaler
Seltene Medaille in Talergröße, die der aufständische Adel von Targowitz (Targowica) in Polen im Jahr 1793 prägen ließ. Die sog. Magnatenkonföderation richtete sich gegen die 'Maiverfassung' von 1793, die erste kodifizierte Verfassung Europas, die der vierjährige Sejm (1788-1791) am 3. Mai 1791 verabschiedete. D...

Konkordatsmünzen
Im Jahr 1803 gab Napoleon den einzelnen Kantonen der Helvetischen Republik das Münzrecht zurück. Am 17. April 1825 schlossen einige Kantone (Aargau, Basel, Bern, Fribourg, Solothurn und Waadt) der 1815 wiederhergestellten Eidgenossenschaft einen Münzvertrag (Konkordat), der den gemeinsamen Umlauf von Kleinmünzen (Kreuzer und Bat...

Konsekrationsmünzen
Consecrationsmünzen

Konstantinrubel
Sehr seltener Rubel aus dem Jahr 1825 mit dem Porträt des ursprünglich als Thronfolger des Zaren Alexander I. (1801-1825) vorgesehenen Konstantin Pawlowitsch, der zugunsten von Nikolaus Pawlowitsch (1825-1855) auf den Zarenthron verzichtete. Es handelt sich eigentlich um Probestücke, die in russischen Sammlerkreisen sehr beliebt sind...

Kontermarke
Gegenstempel

Kontokorrent
Das aus dem ital. conto corrente (laufende Rechnung) zusammengesetzte Wort bezeichnet eine Geschäftsverbindung zwischen Bankier und Kunden (auch zwischen Banken), in der die entstehenden Ansprüche und Verbindlichkeiten aufgerechnet werden. Der Kunde eröffnet dazu bei der Bank ein Konto, auf dem er Zahlungen von Schuldnern empfän...

Kontorniaten
Numismatischer Sammelbegriff für römische Medaillons in Sesterzgröße aus der späteren Kaiserzeit (4.-5. Jh.) mit auffälligem, sich scharf abzeichnendem Rand, der nachträglich durch eine tiefe Rille eingeschliffen wurde. Die Bezeichnung kommt vom ital. contorno und bedeutet etwa Randstück. Die meisten Kontorn...

Kontrafekt-Medaillen
Zeitgenössischer Ausdruck aus dem 16. Jh. für Porträt-Medaillen, d.h. Gepräge mit dem Porträt eines Herrschers, des Münzherrn, eines Heiligen oder sonst einer berühmten Persönlichkeit. Der Künstler, der diese Medaillen herstellte, wurde Kontrafetter, Konterfetter oder Konterfeier genannt. Gelegentlich fi...

Kontributionsmünzen
Sammelbegriff für Münzen, die im 18. Jh. in Notzeiten aus dem Edelmetall der mehr oder weniger freiwilligen Abgaben der Bevölkerung und der Kirche geprägt wurden. Dabei handelte es sich um Schmuck, Tafelsilber, Gefäße, Leuchter usw. Schon im Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) wurden 1704 in der von Bayern und Franzo...

Konventionsfuß
Österreich führte im Jahr 1750 einen Zwanzigguldenfuß ein, 10 Taler sollten aus der Kölner Mark geprägt werden. Nach diesem Münzfuß sollten alle Münzen bis zum Groschen ausgebracht werden. Um dem neuen Münzfuß einen möglichst großen Geltungsbereich zu verschaffen, schloss Österrei...

Konventionstaler
Bezeichnung der nach dem Konventionsfuß seit 1753 geprägten Taler, 10 Stück aus der 900/1000 feinen Mark. Die Großsilbermünzen aus den deutschen Ländern sind meist mit der Aufschrift X EINE FEINE MARK, AD NORM(AM) CONVENT(IONIS) oder CONVENTION TALER versehen. Die österreichischen Stücke tragen bis 1804 mei...

Kopeke
Im Zuge der Münzreform von 1534 wurde im Großherzogtum Moskau die 'schwere Denga' von Nowgorod (Nowgorodka) als hundertster Teil des (Nowgoroder) Rechnungsrubels eingeführt, im doppelten Wert der Moskauer Denga. Die Münzreform fiel in die Regierungszeit von Elena Glinskaja, der Mutter von Iwan IV., 'dem Schrecklichen' (1546-158...

Kopernikus, Nikolaus
(1473-1543)Der Astronom, Theologe und Jurist wurde als Sohn des Kaufmanns Nikolaus Koppernigk in Thorn geboren. Er vertrat nach seinem Studium das Domkapitel des Bistums Ermland auf Landtagen der königlich-preußischen Stände. Dabei setzte er sich für eine Münzreform zur Ordnung der monetären Verhältnisse zwischen Ermland, P...

Kori
Silbermünze, die im 19. Jh. bis zur Unabhängigkeit Indiens 1947 in einigen Fürstentümern Indiens umlief, z.B. in Katsch (Kutch), einem Marionettenstaat der britischen Kolonialmacht, im Nordwesten von Indien am Golf von Katsch gelegen. Die Kori wurden im Namen der englischen Krone geprägt, zuletzt 1947 im Raugewicht von 4,7 ...

Korinthischer Münzfuß
Der nach der zweitgrößten Stadt Griechenlands benannte Münzfuß war in der Mutterstadt Korinth und auch in den vielen Kolonien Korinths (Nordwestgriechenland, Unteritalien und Sizilien) verbreitet. Er basiert auf einem Statergewicht von etwa 8,7 g und entspricht damit dem attischen Münzfuß, allerdings wurde in Korint...

Korn
Alter Begriff im Münzwesen für die Feinheit einer Münze, im Gegensatz zu Schrot, der das Raugewicht einer Münze bezeichnet.

Kornjudenmedaillen
Bezeichnung für Medaillen, die seit 1694 in den Jahren der Missernten als antisemitische Spottmedaillen auf die Teuerung des Getreides bzw. den Hunger der Bevölkerung herauskamen. Das Münzbild der von Christian Wermuth 1694 hergestellten Medaille, die als älteste Kornjudenmedaille gilt, zeigt auf der Vs. einen kleinen Teufel, d...

Korona
Bezeichnung der ungarischen Währungseinheit, die 1926 vom Pengö abgelöst wurde. Die Korona war das Gegenstück zur österreichischen Krone. 100 Filler = 1 Korona.

Korrosion
Durch chemische und physikalisch-chemische Vorgänge entstehende Schädigungen und Zerstörungen von Münzen. Im Metall von Fundmünzen entstehen meist feine, tiefe Löcher (Lochfraß), die sich vergrößern, bis die ganze Oberfläche der Münze angefressen ist. Seit einem halben Jh. wächst die Sch...

Korshvid
Bezeichnung des Hvid zu 4 Pfennigen, der unter König Christian (von Bayern, 1440-1448) mit einem Langkreuz (kors = Kreuz) auf der Rs. in Dänemark eingeführt wurde. In der 2. Hälfte des 15. Jh.s wurden die Korshvide die meistgeprägten Münzen Dänemarks. Auch in dem Dänemark angegliederten Norwegen wurden Hvide ...

Korte
Auch Courte, bezeichnet ursprünglich eine geringhaltige flandrische Silbermünze, die seit Mitte des 14. Jh.s im Wert von zwei (flandrischen) Mijten geprägt wurde. Die Benennung geht auf das kurze Kreuz (ndl.: kort = kurz) auf des Rs. der Münze zurück. Im 15. und 16. Jh. wurden auch in anderen Gebieten Korte gemünzt, se...

Korte Grote
In den Niederlanden aufgekommene Silbermünze im Wert von zwei Sterlingen, im Gegensatz zum Turnosen, der 3 Sterlinge galt.

Koruna
Währungseinheit der Tschechoslowakei von der Gründung 1919 bis zur Trennung in zwei Staaten 1993. 100 Haleru = 1 Koruna. Nach der Trennung in zwei unabhängige Staaten 1993 übernahm sowohl die Tschechische Republik als auch die Slowakei die Bezeichnung für die jeweilige Währungseinheit.

Koula
Bezeichnung einiger Goldmünzen zu 16 Pfund Sterling, die Königin Salote (1918-1965) im Königreich Tonga ausgab. Es gab auch Probestücke aus Platin. Der Koula galt bis zur Einführung des Dezimalsystems 1967.

Krabbelaer
Arendschelling

Kran
Oder Qiran ist eine persische Silbermünze, die Faht Ali Schah (1797-1834) als Hauptsilbermünze im Wert von 1000 Dinar bzw. 20 Shahi einführte. Es gab auch Viertel-, Halb-, Doppel- und Fünffachstücke. Im Zuge der Währungsreform von 1932 löste der Rial den Kran ab.

Kranz
1. Das Wort leitet sich aus der griech. Entsprechung für Ring, lat. corona (Ring, Kranz, Krone), ab. Der Kranz fand im klassischen Altertum breite und reiche Verwendung, vor allem auf Festen, Prozessionen und Umzügen. Aus Blumen und Laub gebundene Kränze dienten zu Kult- und Weihezwecken, mit ihnen ehrte man militärische Triumph...

Kratzer
Beschädigung an der Oberfläche von Münzen oder Medaillen, die entweder vor, während oder nach dem Prägevorgang entstanden sind. Die Kratzer vor dem Prägen sind durch Befeilen bei der Justierung entstanden und wirken sich nicht so wertmindernd aus wie die Kratzer nach der Justierung.

Krauwinckel, Hans
Bedeutender Nürnberger Rechenpfennigmacher, der seit etwa 1586 Rechenpfennige in großer Zahl herstellte, die auch nach Frankreich und in die Niederlande exportiert wurden. Trotz der großen Menge bleibt die künstlerische Qualität seiner Rechenpfennige nicht hinter der seines Nürnberger Konkurrenten Kilian Koch zur&uu...

Kredit
Die Gabe eines Gutes durch einen Kreditgeber (Gläubiger) zur gegenwärtigen Nutzung an einen Kreditnehmer (Schuldner), der sich zu einer zukünftigen Gegenleistung verpflichtet. Der Begriff leitet sich aus dem lat. credere (vertrauen, glauben) ab. Das Vertrauen in die Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers ist Voraussetzung für d...

Kreditgeld
Volkswirtschaftliche Bezeichnung für Geld, das nur geringen eigenen stofflichen Wert besitzt. Den Geldcharakter und Wert erhält es durch den ausgebenden Staat und das Vertrauen seiner Bürger. Dazu zählt das gesamte Papiergeld und die Kreditmünzen, praktisch das ganze Geld der heutigen Währungen.

Kreditmünzen
Münzen, deren Nennwert bedeutend höher liegt als ihr Metallwert, heute praktisch alle Münzen. Früher waren vor allem Scheidemünzen Kreditmünzen, fast alle Münzen aus unedlen Metallen sind Kreditmünzen, bei Goldwährung auch Silbermünzen.

Kreisgroschen
Groschenmünze im Wert von 1/24 Taler, deren Prägung der Obersächsische Kreis im Jahr 1656 verfügte, um die vielen schlechten Groschenmünzen fernzuhalten. Das Ergebnis war aber umgekehrt: Nach dem Greshamschen Gesetz wurden die guthaltigen Groschen aus dem Land gezogen und eingeschmolzen, während die schlechthaltigen si...

Kreismünzen
Bezeichnung aller Münzen, die von mehreren oder allen Münzständen eines Reichskreises gemeinschaftlich geprägt wurden. Seit 1512 war das Römisch-Deutsche Reich in zehn Reichskreise eingeteilt, die zum Teil Münzen nach gemeinsamen Münzfuß und gelegentlich sogar nach gemeinsamer Gestaltung prägten. Die be...

Kreisprobationstag
Vom obersten Fürsten eines Reichskreises bestimmter Tag, an dem die Münzen auf Feinheit und Gewicht nachgeprüft (probiert) wurden. Die rheinischen Kurfürsten führten 1399 einen Probationstag in Koblenz ein, zunächst in jährlicher, seit 1409 in halbjährlicher Regelmäßigkeit. Münzbeamte, seit 14...

Kremnitzer Medaillen
Bezeichnung für die in der Münzstätte Kremnitz (heute das slowakische Kremnica) seit der 2. Hälfte des 16. Jh.s gefertigten Medaillen. Neben einer Gruppe von Medaillen auf Kaiser und Fürsten handelt es sich im Wesentlichen um religiöse Medaillen. Berühmt wurde der als Georgstaler bezeichnete Medaillentyp, der nach...

Kreuz
Vom lat. Crux (Marterpfahl) abgeleitete Bezeichnung eines Symbols, das schon seit vorgeschichtlicher Zeit bekannt ist und sich in vielen Variationen in den verschiedensten Kulturen findet. Auf Münzen das wohl am häufigsten gebräuchliche Symbol. Schon auf archaischen griechischen Münzen kommt das Quadratum incusum auch swastikaf&...

Kreuzer
Kleine Groschenmünze, die Graf Meinhard II. von Görz-Tirol (1258-1296) in Anlehnung an die vorangegangenen Adlergroschen seit 1274 in Meran schlagen ließ, damals (nach ihrem Wert von 20 Veroneser Pfennigen oder Bernern) Zwainziger, in lat. Dokumenten vigintinus oder vigintiarius genannt. Erst im 14. Jh. bekam die Münzsorte den ...

Kreuzfahrermünzen
Sammelbezeichnung für Münzen, die in den von Kreuzrittern eroberten Kreuzfahrerstaaten geprägt wurden. Nach dem 1. Kreuzzug (1096-1099 n.Chr.) bildeten sich im östlichen Mittelmeerraum mehrere christliche Staaten, deren Herrscher, französische und flandrische Adlige, von Haus aus das Münzrecht innehatten oder von Verwa...

Kreuzgroschen
1. Eine Variante des Meißner Groschen, die Markgraf Friedrich III. von Meißen seit 1369 prägen ließ. Im Unterschied zum Gepräge des Ursprungstyps zeigt diese Variante als Beizeichen auf der Rs. ein kleines gleichschenkliges Kreuz, das die unterwertige Legierung der Kreuzgroschen kennzeichnet. Vier Jahre später lie&s...

Kreuztaler
Albertustaler

Kriegsgefangenenlagergeld
Gefangenenlagergeld

Kriegsgeld
Im weiteren Sinn bezeichnet der Begriff das Geld, das in Kriegszeiten hinsichtlich Herstellung, Gestalt oder Feinheit einfacher oder schlechter als die sonst üblichen Gepräge ausgebracht wurde. Dazu gehören Belagerungsmünzen, Feldklippen und Notmünzen, z.B. das Inchiquin Money der irischen Rebellen aus dem 17. Jh. oder das ...

Kriegssechstel
Bezeichnung des Kriegsgelds im Siebenjährigen Krieg (1756-1763), das in erster Linie aus dem Sechsteltaler bestand; auch Drittel, Zwölftel und regionale Werte wurden geprägt. Der Wert eines Sechsteltalers war durch den Fünfzehnkreuzer in der 2. Hälfte des 17. Jh.s bereits zum festen Bestandteil des Geldumlaufs geworden. In ...

Krisgeld
Vormünzliches Zahlungsmittel (Waffengeld) auf der Insel Java, die heute zum Indonesien gehört. Die Krise waren seit dem 16. Jh. wertvolle und große Dolche der Malayen. Beim Krisgeld handelt es sich um 10 bis 12 cm kleine Kümmerformen der Krise, die als Waffen ungeeignet waren. Sie liefen in der späten Majapahit-Zeit und im...

Krohnemanstaler
Alchemistische Talermünzen von 1678/79, nach Baron von Krohneman benannt, der behauptete, sie seien aus Silber gemünzt, das er künstlich hergestellt habe. Tatsächlich stammte das verwendete Edelmetall wohl aus den Beständen des Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth, das der 'findige' Baron veruntreut hatte. Im...

Kroiseios
Nach literarischen Quellen bezeichnete Goldmünzen, nach dem letzten, sprichwörtlich reichen König des Lyderreiches Kroisos (561-546 v.Chr.) benannt. Besser bekannt ist die Namensform Krösus. Die Goldmünzen liegen als 1-, 1/3-, 1/6- und 1/12-Stater-Stücke vor, und zwar allesamt im schwereren (babylonischen) Gewicht (etw...

Krona
Schwedische Bezeichnung für die Krone, die mit der Gründung der Skandinavischen Münzunion vom 30. 5. 1873 als Währungseinheit eingeführt wurde, Mehrzahl Kronor. 100 Öre = 1 Krona. Ebenfalls Währungseinheit in Island, Mehrzahl Kronur. 100 Aurar = 1 Krona.

Krone
Deutschsprachige Bezeichnung aus dem lat. corona (frz.: couronne, engl.: crown) für eine ganze Reihe europäischer Münzen, die ältesten sind mittelalterliche Goldmünzen aus Frankreich. Dabei handelt es sich um die Couronne d´or und den Ecu d´or au soleil, letzterer auch in anderen Regionen beigeschlagen, vor alle...

Kronentaler
Talermünze der österreichisch-habsburgischen Niederlande, die im Zuge einer Neuordnung des Münzwesens 1755 als Nachfolger des Albertustalers eingeführt wurde. Der Name geht auf das Münzbild der Rs. zurück, das 3 bzw. 4 Kronen in den Winkeln des burgundischen Andreaskreuzes zeigt: Die Prägungen unter Maria Theresia...

Kronprinzentaler
Preußische Gedenkmünze in Talergröße auf den Besuch des Kronprinzen Friedrich Wilhelm IV. in der Berliner Münzstätte im Jahr 1812. Die Vs. zeigt den Kopf des Königs Friedrich Wilhelm III., ebenso wie der zu dieser Zeit geprägte Reichstaler, die Rs. die Aufschrift GOTT SCHÜTZE IHN; im Abschnitt Wertbeze...

Kroon
1. Währungseinheit der Republik Estland in der Zeit der Unabhängigkeit zwischen 1919 und 1940, allerdings erst 1933 ausgeprägt. Nach der Anerkennung der Unabhängigkeit durch den Staatsrat der Sowjetunion 1991 ließ die Währungsreform vom 20. Juni 1992 die Währungsbezeichnung wieder aufleben: 100 Senti = 1 Kroon. ...

Krummsteert
Auch Cromstaert, ist eine niederländische Groschenart des 15. Jh.s, ursprünglich wohl ein flämischer Doppelgroschen (dubbele groot), der seit 1419 unter Herzog Johann ohne Furcht (1415-1419) geprägt wurde. Er ist wahrscheinlich nach dem stark gekrümmten Schwanz eines Löwen auf der Vs. benannt, der auf der Flanke den bu...

Krüger, Carl Reinhard
(1794-1874)Sächsischer Medailleur und Stempelschneider an der Münze zu Dresden. Der Schüler von Daniel Friedrich Loos schuf eine Reihe von Ereignismedaillen und Personenmedaillen, u.a. auf den romantischen Dichter Ludwig Tieck und den italienischen Komponisten Palestrina. Silbermedaille 1801 von Krüger auf den Frieden von Luné...

Krügerrand
Keine Geldmünze, sondern eine Unze Gold in Münzform mit der Feinheit von 22 Karat ((916/1000) aus der Republik Südafrika. Sie ist nach dem Münzbild des burischen Generals und späteren Präsidenten des Transvaal (1883-1902), Paul Krüger, benannt; die Rs. zeigt einen Springbock. Die seit 1961 geprägte Goldmü...

Krätze
oder Gekrätz ist der Abfall, der beim Herstellen und Bearbeiten der Münzen entsteht. Die Spritzer beim Gießen, der Niederschlag beim Weißsieden, die Späne beim Feilen und sonstige Abfälle wurden gesammelt, aufbereitet und wieder verwendet. Auch aus dem Kehricht der Münzstätten wurden die Metallteile ausgeso...

Krönungsmünzen, -taler und -jetons
Medaillen, Gedenk- und Auswurfmünzen, die anlässlich der Krönung von Monarchen geprägt wurden. Dazu zählen z.B. der preußische Krönungstaler von 1861 und der zu den Geschichtstalern zählende Taler auf die Krönung des bayerischen Königs Ludwig I. 1825. Geschichtstaler 1832 auf die Krönung des ...

Kröpeltaler
Mundartliche (niederdeutsche) Bezeichnung des Bettlertalers.

Kröten
Umgangssprachlicher Ausdruck für Geld, der wohl aus der Studentensprache stammt. Die Bezeichnung geht möglicherweise zurück auf das Münzbild der ersten umfangreichen Prägung im griechischen Mutterland, die ersten europäischen Münzen (noch vor 600 v.Chr.) überhaupt: Es handelt sich um die nach dem ägin&au...

Kufische Münzen
Bezeichnung für islamische Münzen der arabischen Staaten, die bis ins 12. Jh. mit kufischer Beschriftung versehen waren. Im 12./13. Jh. traten auch andere Schriftarten daneben, vor allem die Neshi- oder Naskhi-Schrift, die das Kufische allmählich verdrängt. Die kufische Schrift ist nach der iranischen Stadt Kufa benannt, die neb...

Kula-Ringtausch
Spezielle Form eines traditionellen Tauschhandels zwischen Gemeinschaften des Inselgebiets an der Ostspitze Papua-Neuguineas (Trobriand-, Woodlark-, d´Entrecasteaux-Inseln). Der Tauschhandel beinhaltet ein Netz von Verpflichtungen, die den Frieden der Beteiligten und die Freiheit des Handels gewährleisten. Im Zentrum des Ringtauschs, f&u...

Kuna
1. Altrussischer Ausdruck für Geld allgemein und als Grivna-Kuna eine Recheneinheit zu 1/22 Grivna. Der Ausdruck taucht seit dem 11. Jh. auf und kommt wohl aus der altrussischen Bezeichnung für den Marderpelz, der auch im Handel als Tauschmittel benutzt wurde. Die Bezeichnung ging auch auf andere Handelsmünzen verschiedenen Gewichts ...

Kupelle
Tiegel aus Holz- bzw. Knochenasche oder aus porösem feuerfestem Stein. Das dickwandige Gefäß mit der muldenförmigen Vertiefung in der Mitte dient der Kupellenprobe.

Kupellenprobe
Das auch Feuerprobe genannte Verfahren zur Bestimmung des Gehalts von Edelmetall in Legierungen. Ein abgewogenes Stück einer Legierung wurde unter Zugabe von Blei und Luftsauerstoff in einer Kupelle so lange geschmolzen, bis die unedlen Metalle von dem Bleioxid aus der Legierung herausgelöst worden waren. Die so entstandene Schlacke wurde...

Kupellenraub
Kupellenprobe

Kupfer
Metallisches Element mit dem chemischen Zeichen Cu (vom lat. cuprum) mit der Dichte von 8,9 g/cm³ und einem Schmelzpunkt von 1083 °C. Das rötlich glänzende, zähe Buntmetall besitzt gute Leitfähigkeiten in Bezug auf Wärme und Elektrizität. Es besitzt die doppelte Härte von Silber und die dreifache des Gold...

Kupfer-Nickel
Kupferlegierungen

Kupferbarren
Schon in vorgeschichtlicher Zeit verwendeten die alten Italiker Barren aus Kupfererzen und Bronzeguss-Stücke als Zahlungsmittel. Bei den Römern entwickelte sich daraus im 3. Jh. v.Chr. das Münzgeld (siehe Aes rude und Aes signatum). In Zentralafrika - vor allem im südlichen und östlichen Kongogebiet - waren Kupferbarren als...

Kupferknöpfe
Spottbezeichnung für geringhaltige Kippermünzen aus der Markgrafschaft Brandenburg-Bayreuth.

Kupferlegierungen
Bei den Kreditmünzen des 20. Jh.s werden hauptsächlich folgende Kupferlegierungen benutzt: Aluminiumbronze: 90-95% Kupfer (Cu), 5-10% Aluminium (Al), Mangan (Mn) in Spuren. Bronzital oder Aluminium-Nickelbronze: 92-93% Cu, 2-6% Al, 2-6% Nickel (Ni). Bronze: 94-98% Cu, 0,5-5% Zinn (Sn) und /oder Zink (Zn), manchmal etwas Nickel statt Zinn ...

Kupfermünzen
Der Ausdruck hat sich nicht nur für Münzen aus reinem Kupfer eingebürgert, sondern auch für Münzen aus Legierungen, deren Hauptbestandteil Kupfer ist. Die gewünschte Härte und Abriebfestigkeit von Münzen wird durch Kupfer in Verbindung mit anderen Stoffen erreicht. Kupfer wurde in der Antike in Verbindung mit...

Kupferplattenmünzen
Plåtmynt

Kupferstifte
Bezeichnung der ca. 2 mm dicken Kupferdrähte, die in Zinnmedaillen des 17. und 18. Jh.s eingesetzt wurden. Die Zinnmedaillen sind an der dunklen Färbung der Kupferstifte zu erkennen. Zinn-Medaille 1780 mit Kupferstift unterhalb des Brustbildes

Kurantdukat
Dänische Goldmünze im Wert von 2 Rigsdaler Kurant, die Frederik IV. (1699-1730) während des Nordischen Kriegs (1700-1721) in den Jahren 1714-1716 prägen ließ. Das Münzbild zeigt auf der Vs. die Büste des Königs, auf der Rs. die Krone. Der Feingehalt (875/1000) und das Feingewicht (ca. 2,51 g) der Kurantdukat...

Kurantgeld, -münzen
Bezeichnung für die von staatlichen Stellen auszugebenden Landesmünzen, deren Nennwert dem Metallwert entsprach. Der Ausdruck geht auf das französische 'courante' (laufend) zurück und bezeichnet die im Zahlungsverkehr umlaufenden, gängigen Münzen, im Gegensatz zu Scheidemünzen und Papiergeld. Der Ausdruck entsprac...