Kopie von `Münzen Lexikon`

Die Wörterliste gibt es nicht mehr oder die Website ist nicht (mehr) online. Nachstehend finden Sie eine Kopie der Informationen. Eventuell ist die Information nicht mehr aktuell. Wir weisen Sie darauf hin, bei der Beurteilung der Ergebnisse kritisch zu sein.
Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Jupiter
Höchster römischer Himmelsgott, Gott der Blitze, der die Eidbrüchigen mit dem Aussenden der Blitze bestraft, sowie Schutzgott Roms. Seine Attribute sind Zepter und Blitze, manchmal sitzt ein Adler zu seinen Füßen.

Justieren
Das Berichtigen oder Zurichten von Schrötlingen auf ihr vorgeschriebenes Gewicht. Früher unterschied man das Justieren al marco, bei dem eine bestimmte Anzahl von Platten auf das erforderliche Durchschnittsgewicht gebracht wurde, und das Justieren al pezzo, bei dem das Gewicht einzelner Stücke innerhalb vorgeschriebener Abweichungen ...

Justitia
Iustitia

Justo
Portugiesische Goldmünze, die 1485 unter João (Johann) II. (1481-1495) im Wert von 2 Cruzados eingeführt wurde. Die 22-karätige Goldmünze mit einem Feingewicht von ca. 5,29 g ist nach ihrer rückseitigen Umschrift benannt: IVSTVS SICVT PALMA FLOREBIT. Das Halbstück wird als Espadin bezeichnet.

Ka-Kim
Armreifähnliche gekrümmte, gestempelte Silberbarren, die etwa seit dem 13. Jh. im Königreich Lanna Thai (im Norden des heutigen Thailands) als reguläre Zahlungsmittel umliefen. Das Ka-Kim soll sich ursprünglich aus Ringen oder Armreifen entwickelt haben. Die gekrümmten Stücke sind in der Mitte dicker und verjü...

Kabinettstück
Bezeichnung für einen außergewöhnlichen Erhaltungsgrad von Sammelobjekten. Das Münzsammeln zu wissenschaftlichen und repräsentativen Zwecken geht zurück auf die Renaissance. Die ersten systematischen Sammler waren Fürsten, die ihre möglichst wenig abgenutzten, schönen Stücke sorgsam in den Kabinett...

Kaiser
Vom lat. Caesar entlehnte Bezeichnung für die höchste Herrscherwürde, ursprünglich der Name des Begründers der Idee der Alleinherrschaft über das Römische Reich. Der erste römische Kaiser war Augustus. Aus Amtsbezeichnung, Eigen-, und Ehrenname entwickelten sich im Römischen Reich die wichtigsten Titelbe...

Kaisergroschen
Habsburgische Groschenmünze zu 3 Kreuzer aus dem 16. Jh., nach dem Brustbild des Kaisers auf der Vs. benannt. Dreikreuzer.

Kaisertaler
Veraltete Bezeichnung der österreichischen Konventionstaler.

Kakaobohnen
Schon bei den Azteken und Mayas wurden die Samen der Früchte des Kakaobaumes (Bohnen) als Zahlungsmittel benutzt. Als Kleingeld in loser Form waren die Bohnen in Mittelamerika von großer Bedeutung. In bestimmter Anzahl in Säcke verpackt wurden sie auch zur Bezahlung größerer Werte benutzt. Bis ins 17. Jh. lief in manchen ...

Kalakaua-Dollar
Bezeichnung für Dollarmünzen, die König Kalakaua (1874-1891) im Jahr 1883 für sein Königreich Hawaii in San Francisco prägen ließ. Die Vs. zeigt das Kopfbild des Herrschers, die Rs. den gekrönten Wappenschild zwischen der Wertangabe (in englischer Sprache). Unten ist die Wertbezeichnung Dala (Dollar) in hawa...

Kalendermedaillen
Medaillen, deren Gepräge Kalenderschemata zeigen, mit Angaben zu Monaten, Wochen und Tagen, beweglichen Festen, Sonnenaufgang und -untergang, Mondphasen, Sternbildern usw. Die Kalendermedaillen waren im 17./18. Jh. in Mode und konnten wie Taschenkalender benutzt werden. Eine Sonderform stellte der Ewige Kalender dar, der aus gegeneinander vers...

Kalif
Vom arab. Chalifa (Nachfolger) abgeleiteter Titel der Nachfolger Mohammeds als religiöses und weltliches Oberhaupt des Islamischen Reichs. Die ersten vier 'rechtgeleiteten' Kalifen wurden in Medina von Anhängern Mohammeds gewählt. Der Dynastie der Omajjaden (661-750) folgten die Abbasiden (750-1258 in Bagdad bzw. bis 1517 als Scheink...

Kammergrafen
Privatangestellte des ungarischen Königs im mittelalterlichen Ungarn. Zwischen dem 13. und 16. Jh. fungierten die Kammergrafen als Pächter und Leiter der Münz-, -Berg- und Salzkammern. Ihnen oblag die Münzprägung und der Umlauf der Edelmetalle und des Salzes. Mitte des 14. Jh.s wurden die Berg- und Münzkammern zusammen...

Kammergulden
Zeitgenössische deutsche Bezeichnung für den goldenen Fiorino di camera der Renaissance-Päpste, der seit 1475 in Rom geprägt wurde. Die Benennung geht auf den Zweck der Prägung zurück: Die päpstliche Kammer zahlte mit der Goldmünze die Beamtengehälter.

Kammerherrentaler
Bezeichnung des seltenen preußischen Talers von 1817/18, der auf der Vs. das Brustbild König Friedrich Wilhelms III. (1797-1840) zeigt. Die Legende lautet: FR. WILH. III K. V. PREUSS. Der König beanstandete die stark abgekürzte Schrift der Münze mit der Bemerkung, die Leute könnten glauben, er sei der Kammerherr von P...

Kandarin
Candareen

Kannelierter Rand
Bezeichnung für den Riffelrand auf modernen Münzen, von frz. canneler (riffeln, furchen) abgeleitet. Die frz. Entsprechung ist tranche cannelée, engl. reeded edge.

Kanu-Dollar
Volkstümliche Bezeichnung des einfachen Silberdollars aus Kanada, nach der Darstellung eines auf der Fahrt befindlichen Indianer-Kanus auf der Rs., die offizielle Bezeichnung lautet Voyager Dollar. Der erste Kanu Dollar wurde zum 25-jährigen (silbernen) Regierungsjubiläum König Georgs V. (1936-1952) im Jahr 1935 geschlagen. Ein ...

Kanugeld
Auch Bootsgeld, ist eine Sammlerbezeichnung für in Form eines Kanus oder Boots gestaltete Bronzebarren, die im 18. und 19. Jh. im Gebiet des Mekongflusses als Zahlungsmittel kursierten. Sie liefen gemeinsam mit den Silberbarren des Tigerzungengelds um und wurden - neben dem Münzgeld - nachweislich bis zum ausgehenden 19. Jh. in Laos und i...

Kapitelmünzen
Bezeichnung für Münzen, die von den verschiedenen Domkapiteln geprägt wurden. Die Domkapitel übten meist in den Zeiten der Sedisvakanz, der Zeit, als der Stuhl des Erzbischofs, Abtes oder Bischofs unbesetzt war, das Münzrecht aus. Manche Domkapitel hatten aber auch ein eigenes Münzrecht, meist beschränkt auf Kupfe...

Kapuzen
Volkstümlicher Name für den Denartyp der Stadt Ragusa aus dem 14. Jh., der auf der Vs. ein Brustbild mit kaiserlichem Diadem und Togaüberwurf zeigt. Die Darstellung sieht aus, als wäre der Kopf mit einer Kapuze bedeckt. Die Rs. zeigt ein großes gotisches R zwischen 4 Sternen.

Karat
Vom griech. Keration (lat. Siliqua), der Same des Johannisbrots, war im Mittelmeerraum früher ein übliches Gewicht von etwa 0,189 g, das dem getrockneten Schotenkern des Johannisbrots entsprochen haben soll. 1728 Karat entsprachen einem römischen Pfund, ein (byzantinischer) Solidus wog 24 Karat (4,5 g). Zusätzlich ist Karat auch...

Karbowanez
Seit dem 13. November 1992 kleine Rechnungseinheit der seit 1991 unabhängigen Ukraine zu 100 Kopeken. 1995 gab es eine Reihe von Gedenkmünzen zu 200.000 Karbowanez auf das Ende des 2. Weltkriegs. Sie zeigen auf dem Münzbild Gedenkstätten (Monumente) in verschiedenen Städten. In den Jahren 1917/18 wurde in der Ukraine auch s...

Kardinal
Höchster katholischer Würdenträger nach dem Papst. Die Kardinäle dienen dem Papst als Ratgeber, Mitarbeiter, Gesandte (Legaten) und bilden den päpstlichen Senat. Die in begrenzter Zahl vom Papst ernannten Kardinäle haben das Recht, den Papst zu wählen. Ihre Insignien sind das rote Birett (früher Kardinalshut ...

Karl d´or
1. Die Pistole Herzogs Karl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel (1735-1780), auch Karolin genannt. 2. Bayerische Goldmünze. Karolin (1).

Karlspfund
Mehrere Dokumente aus dem Mittelalter weisen darauf hin, dass Karl der Große (768-814 n.Chr.) im Rahmen einer Münzreform ein neues Basisgewicht als Münzgewicht eingeführt hat, das neben die römische Libra trat. Das genaue Datum und das genaue Gewicht sind allerdings unbekannt. Die Münzreform wird etwa zwischen 780 und...

Karneol
Die in Idar-Oberstein geschliffenen roten Halbedelsteine wurden etwa um 1830 von indischen Händlern an der Westküste Afrikas als Tauschmittel eingeführt. Der Vertrieb wurde später auch auf verschiedenfarbige Achate ausgedehnt und hielt sich bis in die 2. Hälfte des 20. Jh.s. Die Schmucksteine in Form von Perlen, Ringen, Oli...

Karolin
1. Bayerische Gold- und Handelsmünze, die unter Kurfürst Karl Albert 1726 nach dem Vorbild des französischen Louis d´or eingeführt wurde. Der Nachfolger des Max d´or in Bayern wog 9,7 g, bei einem Feingewicht von 7,5 g und sollte 10 Goldgulden gelten. Obwohl der Reichsmünztag von 1738 ihn auf 8 Gulden, 5 Kreuzer...

Karolingische Münzen
Das nach Karl dem Großen (768-814 n.Chr.) benannte Geschlecht der Karolinger stammt von dem 641 n.Chr. verstorbenen Bischof Arnulf von Metz ab. Pippin II. konnte 687 n.Chr. das einflussreiche Amt als Hausmeier (lat. maior domus) des fränkischen Reichs erblich an sein Geschlecht binden. Sein Enkel, Pippin III., vertrieb den letzten Merowi...

Karolus
Beiname des französischen Dizain, nach König Karl VII. (1483-1498) benannt.

Karolusgulden
Niederländische Rechnungsmünze, die wertäquivalent unter Karl V. - jedoch nicht gleichzeitig - in Gold (Carolus d´or) und Silber (Carolus d´argent) geprägt wurde.

Kartusche
Von frz. cartouche (Rolle) abgeleitet, bezeichnet Kartusche die seit der Spätrenaissance gebräuchlichen Einfassungen, die aus Ornamenten zusammengesetzt sind. Im Barock und Rokoko auf Münzen als Schmuckeinfassungen für Wappen (ohne heraldische Bedeutung), Devisen und Embleme verwendet.

Kas
Kleine dicke Münzen (Cash), die in der dänischen Kolonie Tranquebar in Ostindien ausgegeben wurden. Sie wurden in der Mitte des 17. Jh.s zuerst aus Blei gegossen, ab 1667 auch aus Kupfer geschlagen. Die Stücke sind mit Wertangabe (Kas) beschriftet. Die 1-, 2-, 4- und 10-Kas-Stücke wurden bis zum Verkauf der Kolonie an England (1...

Kassenanweisungen
Staatspapiergeld von Preußen, das 1825 die Tresorscheine ersetzte. Kassenanweisungen waren zwar kein gesetzliches Zahlungsmittel, aber die öffentlichen Kassen Preußens hatten sie anzunehmen oder in Münzgeld einzulösen (Kassenkurs). Sie gehören zu den frühen Ausgaben der Kassenscheine, die zu außerordentlic...

Kassenbillets
Staatspapiergeld aus Sachsen, das 1772 als 'Cassen-Billets' in den Werten von 1, 2, 5, 10, 50 und 100 (Rechnungs)talern ausgegeben wurde. Die Kassenbillets wurden zunächst sogar mit Agio gehandelt, die Erhöhung der Umlaufmenge während der napoleonischen Kriege ließ ihren Wert jedoch auf 13 Groschen im Jahr 1813 fallen. Nach der...

Kassenfrisch
Bezeichnung für druckfrische Geldscheine, die ohne jegliche Gebrauchsspur erhalten sind.

Kassengeld
Bezeichnung für die Taler und Talerteilstücke im Leipziger Fuß (12-Taler-Fuß), die im Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg (seit der Mitte des 18. Jh.s), später im Königreich Hannover (bis 1917) geprägt wurden. Dazu zählt neben dem Cassathaler und dem Zwei- und Eindritteltaler auch der Zwölfte...

Kastelltaler
Talermünze von Jever aus der Regierungszeit von Maria von Jever (1536-1575). Die Vs. stellt das Stadtwappen (aufrechter Löwe), die Rs. die Befestigungsanlage (Kastell) dar. Das Rückseitenmotiv ist möglicherweise als Botschaft der Wehrhaftigkeit an die Adresse der Grafen von Ostfriesland gerichtet, die die Unterwerfung Marias und...

Kastemännchen
Volkstümliche Bezeichnung im Rheinland und in Westfalen für die von 1842 bis 1873 geprägten preußischen 2 1/2-Silbergroschen-Stücke. Bedeutung und Herleitung der Bezeichnung sind ungeklärt. Später wurde sie auf das 25-Pfennig-Stück des Deutschen Reichs übertragen und erscheint als Wertbezeichnung auf ei...

Kasu
Kleine Kupfermünze aus dem indischen Fürstentum Mysore aus dem 18. Jh., die zunächst einen Elefanten (Elephant Cash), dann einen Löwen auf dem Münzbild zeigte.

Katalog
Unterschieden werden Auktionskataloge (Auktionen) und Münzkataloge. Sie sind nach Zeit, Region (Kontinent, Land) oder Münzsorten geordnet, auch Kombinationen verschiedener Anordnungen sind gängig.

Katalogwert
Münzwert (8)

Katalonische Währung
Die Währung, die auf dem katalonischen Libra zu 240 Dineros bzw. 480 Mallas beruhte. Sie galt bis zum Erlass des spanischen Münzgesetzes 1848.

Katangakreuze
Nach dem zentralafrikanischen Herkunftsgebiet Katanga (im Süden des heutigen Zaire) sind die in Afrika als Handa bezeichneten Kupferbarren in Kreuzform (ähnlich dem Andreaskreuz) benannt. Ihr Durchschnittsgewicht liegt bei ca. 800 g, kann aber auch wesentlich nach oben und unten abweichen. Wie aus frühen Reiseberichten von weiß...

Katechismustaler
Talermünze aus der Reihe von Glaubenstalern, die Herzog Ernst der Fromme von Sachsen-Gotha zwischen 1668 und 1671 prägen ließ. Sie zeigt auf der Vs. neun Strahlen, von der Sonne ausgehend, die mit den Eigenschaften Gottes beschriftet sind. Am unteren Ende des mittleren Strahls unterbricht ein Augenpaar die Umschrift: MEINE AUGEN SEH...

Katzenglanz
Bezeichnung für einen hässlichen Glanz bei Silbermünzen. Katzenglanz entsteht durch unsachgemäße Reinigung, wenn die Silbermünzen z.B. mit Silberputztüchern gereinigt werden.

Katzengulden
Spottname für die minderwertig ausgebrachten Goldgulden des Kurfürsten Ludwig III. von der Pfalz (1410-1436), die im Wappen auf den Rs.n das pfälzische Wappentier, den Löwen, zeigen.

Kaufkraft
Binnenwert des Geldes, gemessen an einer (bestimmten) Gütermenge pro (bestimmter) Geldeinheit. Die Kaufkraft ist durch den Preis (Währungseinheit je Mengeneinheit) der Güter festgelegt und verändert sich mit diesem. Ein stetiger Preisanstieg wird als Inflation bezeichnet. Früher wurde häufig versucht, die Kaufkraft des...

Kaufmannshandbücher
Handbücher des Münz-, Maß-, und Gewichtswesens, erstmals 1762 von J. C. Nelkenbrecher herausgegeben. Die Taschenbücher enthielten Umrechnungstabellen der in den verschiedenen Handelsstädten (später Staaten) gebräuchlichen Maße, Gewichte und Münzen. Sie waren für den kaufmännischen Gebrauch be...

Kauri
Kaurigeld

Kaurigeld
Aus den Schalen der Kaurischnecke hergestelltes vormünzliches Geld. Das Kaurigeld war in China, Indien, Thailand, Vietnam, auf den Philippinen, den Malediven, in Neuguinea, in der Südsee und in Afrika als Zahlungsmittel verbreitet. Die einzelnen Stücke des Kaurigelds - oft kurz als Kauri (engl.: cowrie, frz.: cori, ndl.: kowers) beze...

Kaurischnecke
Die porzellanartigen Gehäuse verschiedener Salzwasserschnecken, oft fälschlicherweise als Kaurimuschel bezeichnet, fanden über drei Jahrtausende als Zahlungsmittel Verwendung. Die kulturgeschichtlich bedeutenden Kaurischnecken wurden überdies auch zu Schmuck verarbeitet und hatten Symbolcharakter (u.a. Fruchtbarkeit). Die als Ge...

Kawertschen
Bezeichnung für christliche, vor allem landfremde Geldverleiher bzw. Wucherer in England, Frankreich, Süd- und Westdeutschland. Der Name entstand, nachdem die südfranzösische Stadt Cahors um die Jahrhundertwende des 12./13. Jh.s zur überregional bedeutenden Handelsstadt aufgestiegen war. Die Großkaufleute aus Cahors (...

Kazbegi
Kupfermünzen aus dem16. bis 18. Jh., die in der Nähe ihrer Prägeorte in Persien umliefen. Es gab Halb-, Doppel-, Vierfach-, selten auch Achtfach-Stücke.

KB
Kennbuchstabe der Münzstätte Kremnitz (Körmöcz Banja, heute Kremnica in der Slowakei) auf Münzen des Römisch-Deutschen Reichs und Österreichs vom 17. Jh. bis 1918. Im nahegelegenen Kremnitzer Gebirge gab es Gold- und Silberbergbau. Schon seit dem 14. Jh. war in Kremnitz die Münzherstellung fest etabliert.

Kehrprägungen
Stempelstellung

Kehrseite
Alternative Bezeichnung für die Rückseite einer Münze, im Gegensatz zur Hauptseite der Münze.

Kelchtaler
Im weiteren Sinn Bezeichnung der aus eingeschmolzenem Kirchensilber hergestellten Talermünzen der Schweiz. Im engeren Sinn der im Jahre 1526 in Zürich geprägte Taler, dessen Silber ebenfalls aus der Kirche stammt. Er zeigt auf der Vs. drei Wappen, die von zwei Löwen gehalten werden. Die Rs. zeigt in der Mitte des Münzfeldes...

Keltische Münzen
Die Münzen der Kelten bilden einen eigenständigen Teilbereich der Numismatik. Da die Kelten keine eigenen schriftlichen Dokumente hinterlassen haben, bilden die frühen Erwähnungen der Griechen und die propagandistisch gefärbten Beschreibungen der Römer neben den hinterlassenen Objekten - die wichtigsten sind wohl die M...

Ken-Gen-Tai-Ho
Bezeichnung der kleinsten Bronzemünze Japans, die etwa um 960 n.Chr. gegossen wurde.

Kennedy Half Dollar
Zu Ehren des US-Präsidenten John F. Kennedy (1961-1963) im Jahr 1964 als Silbermünze (900/1000) eingeführter Typ des Halbdollars, der den Franklin Half Dollar ersetzte. Die Vs. zeigt das Kopfbild des Präsidenten, die Rs. das große Staatssiegel (heraldischer Adler mit Wappenschild, in den Fängen Pfeilbündel und &O...

Kentucky Token
Kupferne Token, die um 1793 in England hergestellt wurden. Die Rs.n zeigen auf dem Feld 15 kleine Sterne, die in einem Dreieck (Triangel) auf einem großen Stern angeordnet sind, danach auch Kentucky-Triangle genannt. Jeder der 15 kleinen Sterne ist mit einer Initiale versehen, die einen von 15 Staaten der USA repräsentiert. Die Benennung...

Keping
Kleine Kupfermünzen, die im späten 18. und frühen 19. Jh. auf Sumatra, Celebes und der malaiischen Halbinsel umlief. Sie wurde von der East India Company und von Privatunternehmen in Auftrag gegeben. Teilweise wurden die Stücke in Boultons Soho Mint mit den neuen dampfbetriebenen Maschinen hergestellt.

Kerbe
Tiefe Beschädigung, die meist am Rand der Münze vorkommt (Randschaden).

Kerbrand
Geriffelter äußerer Rand der Münzen, der aus senkrechten oder schräg laufenden parallelen Linien besteht, z.B. auf 1- und 2-Mark-Stücken des deutschen Kaiserreichs sowie auf 50-Pfennig-Stücken der Bundesrepublik bis 1973. Die auch Riffelrand genannte Kantenmarkierung sollte die Münze früher vor Beschneidunge...

Kerenka
Volkstümliche Bezeichnung für die in den Bürgerkriegswirren der russischen Revolution von der provisorischen Regierung Kerenskij herausgegebenen Papierscheine zu 20 und 40 Rubel. Die auch Kerenskij-Rubel genannten Kerenki waren ungewöhnlich klein, da sie auf Platten gedruckt wurden, die für Steuermarken Verwendung fanden.

Kerykeion
Griechischer Ausdruck für den Heroldsstab des Götterboten Hermes. Die lateinische Entsprechung lautet Caduceus (siehe dort).

Kerzendreier
Keine Münzen, sondern Nürnberger Marken aus dem frühen 18. Jh. mit religiösen Motiven (meist Christus), die zur Bezahlung von Kerzen für den Kirchenaltar verwendet worden sein sollen. Die kleinen Stücke aus Silber und Billon sollen zusammen mit einer Kerze als Patengeschenk bei der Taufe gedient haben. Es sollen auch M...

Kesa
Ein Satz von neun dünnwandigen zylindrischen Röhren, die aus den Tridacnamuscheln (Tridacna-Geld) gefertigt wurden, war bis ins 20. Jh. der meistgeschätzte Wertgegenstand auf der zu den Salomonen gehörenden Insel Choiseul. Die Insulaner nannten einen Tridacna-Zylinder Mata (Auge). Drei mit einem Sagoblatt zusammengebundene Mata ...

Kettelitaler
Bezeichnung des an drei Silberketten befestigten alten Zürichtalers, der jedes Jahr als Preis dem Schützenkönig des Knabenschießens vom Rat der Stadt Zürich überreicht wurde.

Kettenrand
Randverzierung der Münze in Form elliptischer Glieder, die wie eine Kette miteinander verbunden sind. Neben dem ornamentalen Charakter diente der Kettenrand auch zum Schutz vor Beschneidungen und Fälschungen. Siehe auch Kerbrand.

Keutschachtaler
Rübentaler

Khedive
Herrschertitel der unter der Herrschaft des osmanischen Sultanats stehenden Vizekönige von Ägypten zwischen 1867 und 1914. Der Titel sollte die Sonderstellung (weitgehende Autonomie) Ägyptens herausstellen. Die ägyptischen Münzen wurden zu dieser Zeit weiterhin im Namen des Sultans geprägt, sodass Titel und Name der &a...

Kies
Umgangssprachliche Bezeichnung für Geld, nach Regling vom hebräisch-aramäischen 'kis' (Beutel) abgeleitet. Um Geldgeschäfte abzukürzen, waren früher im Orient Beutel mit bereits abgezähltem Geld in Gebrauch. Vom Hebräischen ging das Wort in das Rotwelsche (deutsche Gaunersprache) als 'Kies' ein und wurde als ...

Kilkenny Money
Bezeichnung der kupfernen Halfpennies und Farthings aus Irland, die die katholischen Königstreuen während des Bürgerkriegs im Jahr 1662 in ihrem Hauptquartier in Kilkenny schlugen. Die Stücke zeigen auf der Vs. die Krone mit zwei Zeptern, auf der Rs. Krone und Harfe.

Killiansche Fälschungen
Bezeichnung der im Katalog Killian (Wien, 1858) beschriebenen Fälschungen böhmischer Münzen, Medaillen und Jetons.

Kimon
Berühmter sizilianischer Stempelschneider, der um 420-400 v.Chr. in Syrakus tätig war. Seine Dekadrachmen zeichnen sich durch eine besondere harmonische Ausstrahlung aus und zählen neben denen des Euainetos zu den vielleicht schönsten Stücken der Antike. Der Künstler hat auch goldene 100-Litra-Stücke und Tetradrac...

Kina
Währungseinheit von Papua-Neuguinea seit dem 19. April 1975. 1 Kina = 100 Toea.

Kinderdukat
Andere Bezeichnung für den Sophiendukat, den Kurfürstin Sophia von Sachsen zu Weihnachten 1616 als Geschenk für ihre Kinder prägen ließ.

Kinzigtaler
Sammelbezeichnung für Ausbeutetaler des 18. Jh.s aus den fürstlich fürstenbergischen Gruben des Kinzigtals (heute Baden). Dazu zählen ein Taler aus der St. Josephszeche (1729) und ein Taler aus der Sophienzeche (1762), die unter Joseph Wilhelm Ernst (1704-1762) ausgebeutet wurden, die 1767 unter Joseph Wenzel (1762-1783) gepr&au...

Kip
Währungseinheit von Laos seit 1956. 1 Kip = 100 Att (Centimes), seit 1976 brachte die Volksrepublik Laos den (neuen) Kip de la libération = 100 Att heraus.

Kipper- und Wipperzeit
Zu Beginn des Dreißigjährigen Kriegs 1618 begann in Mitteleuropa (Deutschland, Österreich, Böhmen) eine drastische Münzverschlechterung und Geldkrise, die bis 1623 andauerte. Das Münzelend dieser Zeit war aber schon in einer früheren Entwicklung angelegt. Die Augsburger Reichsmünzordnungen hatten zwar den ge...

Kippermünzen
Sammelbegriff für alle minderwertigen Münzen, die während der Kipper- und Wipperzeit geprägt wurden, vor allem in den Jahren von 1621 bis 1623. Es handelte sich vorwiegend um kleinere und mittlere Münzsorten wie Groschen, Schillinge, Batzen, Kreuzer, Pfennige und Heller. Auf dem Höhepunkt der Kipper- und Wipperzeit gin...

Kippertaler
Bezeichnung minderwertiger Talermünzen aus der Kipper- und Wipperzeit. Die Münzverschlechterung zwischen 1618 und 1623 betraf zwar vorwiegend mittlere und kleinere Münzsorten (Kippermünzen), aber auch Taler und Gulden wurden als Vielfache des verschlechterten Kleingeldes ausgebracht. An der Prägung von Kippertalern beteilig...

Kipperzeit
Kipper- und Wipperzeit

Kirchenstaat
Seit dem 4. Jh. n.Chr. bildete die römisch-christliche Kirche Grundbesitz in Italien, der sich größtenteils aus Schenkungen zusammensetzte (Patrimonium Petri). Ihre Gebietsansprüche begründeten die Päpste im Mittelalter mit einer in der 2. Hälfte des 8. Jh.s entstandenen (gefälschten) Urkunde, wonach der r&o...

Kirobo
Bezeichnung des Viertelstücks des Ariary, das in der französischen Kolonie Madagaskar bis 1958 umlief.

Kissi-Penny
Englische Bezeichnung für prämonetäres Eisengeld, das nach dem Volk der Kissi in den eisenerzreichen Gebieten im Hinterland der westafrikanischen Pfefferküste (Französisch-Guinea, Sierra Leone und Liberia) benannt wurde. Das auch Gizzi-Penny genannte Geld besteht aus etwa bleistiftdicken, gedrehten Eisenstäben, die an ...

Kista mystica
Antiker Flechtkorb mit Deckel, in dem die geheimgehaltenen, heiligen Symbole von Mysterienkulten, besonders des Dionysos und der Demeter, aufbewahrt wurden. Die Kista mystica, aus der sich eine oder zwei Schlangen winden, ist ein Zeichen der Dionysosmysterien in Pergamon. Dort wurde im beginnenden 2. Jh. eine Münzsorte eingeführt, die auf...

Kistophoren
Auch Cistophoren, sind große Silbermünzen im Wert von drei Drachmen, die ursprünglich als eine Art Gemeinschaftsprägung kleinasiatischer Städte im Königreich Pergamon ausgegeben wurden. Dieser Prägung schlossen sich auch andere Städte Kleinasiens an. Die Vs. zeigt die Kista mystica mit Schlange im Efeu- oder...

Kitharephoren
Nach dem Rückseitenbild bezeichnete Silbermünzen des Lykischen Bundes (163-63 v.Chr.). Die Rs.n des Typs zeigen ein Kithara genanntes hölzernes Saiteninstrument mit viereckigem Schallkörper, der nach hinten gewölbt ist. Die Saiten der Kithara wurden mit einem Plektron angerissen. Die Vs.n der in unregelmäßigem Ge...

Klanggerätegeld
Brückenmünzen

Klapmuts
Volkstümlicher niederländischer Beiname des Achtentwintig, benannt nach der auf dem Münzbild des friesischen Urtyps dargestellten Kopfbedeckung, einer Klappmütze.

Klappmützentaler
Volkstümliche Bezeichnung der ersten sächsischen Guldengroschen, die etwa um 1500 n.Chr. in einer Gemeinschaftsprägung des Kurfürsten Friedrich III. (der Weise, 1486-1525) und seiner Mitregenten Albrecht und Johann (später Georg anstelle des verstorbenen Herzogs Albrecht) eingeführt wurden. Die undatierten Großsi...

Kleebau-Taler
Eigentlich eine Medaille in Talerform, die Markgraf Alexander von Ansbach-Brandenburg (1757-1791) zur BELOHNUNG/WEGEN DES/FLEISIG GETRIEBENEN/KLEE-BAUES, wie die Schrift auf der Rs. der Medaille lautet, 1775 ausgab. Die Vs. zeigt das Brustbild des Herrschers.

Kleinbronze
Nach der numismatischen Systematisierung der römischen AE-Münzen der Kaiserzeit in Groß-, Mittel- und Kleinbronzen die kleinste Einheit der Einteilung. Der Durchmesser der Kleinbronzen liegt unter 20 mm, dazu zählen Centenionalis, Semis und Quadrans.

Kleinert, Friedrich
(1633-1714)Nürnberger Silberschmied, Münzhändler und Medailleur, der zusammen mit Philipp Heinrich Müller und Caspar Gottlieb Lauffer eine Serie historischer Medaillen herausgab. Seine meist mit F.K. signierten Arbeiten zeichnen sich durch klare scharf geschnittene Porträts und einen hohen Rand aus. Als eine der ersten Medaillen in ...

Kleingeldersatzmarken
Bezeichnung für Notmünzen und Token, die mit einem geringen Nenn- oder Nominalwert ausgebracht wurden.

Kleinmünzen
Allgemeine Bezeichnung für kleine Silber-, Billon-, Kupfermünzen oder Münzen aus anderem (minderwertigem) Metall, die im Wert etwa unterhalb des Vierteltalers lagen. Im Gegensatz zum Begriff Scheidemünzen sind mit dem Ausdruck Kleinmünzen keine geldrechtlichen Implikationen verbunden.