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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523
Litas
Münzeinheit von Litauen zwischen 1924 und 1940 und seit der Unabhängigkeit, die am 6. September 1991 von der Sowjetunion anerkannt wurde. 1 Litas (Plural: Litai, Litu) = 100 Centu (Singular: Centas). Die Münzen Litauens zeigen auf der Vs. meist einen Reiter zu Pferd, auf der Rs. die Wertbezeichnung.
Litra
Antikes Gewichtsmaß in Sizilien und Unteritalien, das in 12 Unzen (Oncia) unterteilt war, ähnlich wie das römische Pfund in 12 Unzen (Uncia). Im Gewicht von etwa 109 g wurde die Litra als Bronzemünze in Lipara im 4. Jh. v.Chr. ausgeprägt. Weitere Bronzelitren sind die mit XII bezeichneten Münzen von Katane, Rhegion un...
Lituus
Römisches Priestergerät in Form eines gekrümmten Stabs, der als Insignium (Abzeichen) der Auguren zeremoniellen Zwecken diente. Der Lituus (Augurenstab) wurde von dem 15-köpfigen Kollegium (Cäsar ernannte einen 16. Auguren) zum Abstecken eines Beobachtungsfeldes am Himmel (Templum) verwendet. Daraus lasen die Auguren die Vo...
Livornina
Pezza della Rosa
Livornino
Bezeichnung zweier toskanischer Talertypen, an deren Prägung sich drei toskanische Großherzöge aus dem Haus der Medici im 17./18. Jh. beteiligten. Auf den Vs.n der Taler (ital. Talleri) ist das Kopfbild bzw. die Büste des jeweiligen Herrschers zu sehen. Der erste Typ, der auf der Rs. den Hafen von Leghorn (Livorno) zeigt, wurde...
Livre
Das französische Pfund, vom lat. Libra abgeleitet, ursprünglich französische Rechengeldeinheit auf der Basis des Karlspfunds, ähnlich der Lira in Italien. Die Livre wurde zu 20 Sols (Sous) Ã 12 Deniers = 240 Deniers gerechnet. Die wichtigste Silbergewichtseinheit war zunächst die Livre parisis, später setzte sic...
Livre d´argent fin
Livre de la Compagnie des Indes
Livre de la Compagnie des Indes
Beiname des Livre d´argent fin, nach dem Edikt vom 4. Dezember 1719 im Wert von 20 Sols ausgegeben. Die nur im Jahr 1720 geprägte Feinsilbermünze erhielt den Beinamen nach der von John Law gegründeten Kolonialgesellschaft 'Compagnie des Indes'. Sie stellte nur kurzzeitig den Wert der Recheneinheit Livre dar. Ihr Wert stieg und...
Lochmünzen
Im Gegensatz zu gelochten Münzen werden die Löcher bei Lochmünzen direkt beim Prägevorgang gestanzt und nicht erst nachträglich. Deshalb sind ungelochte Lochmünzen als Fehlprägungen anzusehen. Das Loch liegt immer im Zentrum der Münze (Zentralloch) und kann rund oder quadratisch sein. Beispiele für Lochm...
Lombarden
Nach der oberitalienischen Region Lombardei bezeichnete ober- und mittelitalienische Kaufleute (aus Mailand, Florenz, Genua, Siena, Lucca und dem Piemont), die seit dem späten 12. Jh. hauptsächlich im nordwestlichen Europa (Champagne, Flandern) die Entwicklung des Geld- und Finanzwesens nachhaltig beeinflussten. In der 2. Hälfte des ...
Lombardkredit
Kurzfristige Kreditgewährung gegen Verpfändung von Waren oder Wertpapieren. Die verpfändeten Gegenstände werden nicht zum vollen Wert beliehen, sondern bis zu 2/3 bei Waren und bis zu 3/4 bei Wertpapieren, damit Verluste möglichst vermieden werden. Dabei ist der Zinssatz 1 bis 2% höher als der Diskontsatz, weil das Lom...
Lombardsatz
Festgelegter Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken durch Verpfändung von Effekten bei der Zentralbank refinanzieren können.
Long-Cross Penny
Englischer Silber-Penny (selten auch in Gold) oder Sterling, der in England von 1247 bis 1278 unter den Königen Heinrich (Henry) III. (1216-1272) und Eduard (Edward) I. (1272-1307) geschlagen wurde. Auch in Schottland gab es um die Mitte des 13. Jh.s Münzen, deren Rs.n ein langes Kreuz zeigten, das bis an den Rand reichte. Der zuvor gesch...
Longinusgroschen
Kleine Groschenmünze von Herzog Heinrich d. Ä. von Braunschweig-Wolfenbüttel, die den heiligen Longinus mit Lanze zeigen. Nach der frühchristlichen Legende soll der römische Hauptmann Longinus, der bei der Kreuzigung die Seite Jesu Christi mit der Lanze durchstieß, als Märtyrer gestorben sein. Er ist damit einer ...
Loon Dollar
Elfeckige kanadische Dollarmünze, die nach dem Rückseitenbild, einem in Kanada beheimateten Wasservogel, Loon (Eistaucher) benannt ist. Die Münze wurde 1987 in Kanada eingeführt, um die 1-Dollar-Banknote auf Dauer zu ersetzen. Mit einem Durchmesser von 26,5 mm war die Dollarmünze ungewöhnlich klein konzipiert. Damit si...
Loos
Berühmte deutsche Medailleurs- und Stempelschneiderfamilie, die über drei Generationen die Münz- und Medaillenkunst in Berlin prägte. Daniel Friedrich Loos (1735-1819) arbeitete nach seiner Ausbildung (1754) an den Münzstätten Leipzig und Magdeburg (1756-1767) und als Hauptmünzgraveur an der Berliner Münze (s...
Lorbeerkranz
In der Mythologie des antiken Griechenland spielte der Lorbeerbaum eine Rolle im Apollokult als Symbol der Reinigung und Sühne. In der römischen Mythologie dann im Jupiterkult als Zeichen des Siegers. Als Beizeichen der Göttin Pax findet sich der Lorbeerkranz oder -zweig als Zeichen des Friedens auf Münzen der römischen Kai...
Lorbeertaler
Laubtaler und Ecu blanc (Typ Ecu aux lauriers).
Lorenzgulden
Laurentiusgulden
Los
Die bei Auktionen oder in Katalogen vergebene Nummer für den Verkauf von Münzen oder sonstigen numismatischen Gegenständen. Dabei kann es sich bei einem Los um eine Sammlung, einen Fund (oder Teilfund), ein Lot oder ein Einzelstück handeln.
Losungsdukaten, -taler
Bezeichnung der unter der Besetzung des schwedischen Königs Gustav II. Adolph in Würzburg geprägten Silber- und Goldmünzen von 1631/32. Bei den Silberprägungen handelt es sich um Stücke, die vom Viertel- bis zum Doppeltaler reichten, die Goldprägung reichte vom einfachen bis zum zehnfachen Dukaten. Der schwedische...
Lot
1. Aussprache: kurzes o - Aus dem Englischen stammende Bezeichnung für die bei Auktionen oder in einem Katalog zusammengefassten numismatischen Gegenstände, die zusammen als ein Posten versteigert oder verkauft werden. Dabei kann es sich um eine Sammlung, einen Fund oder um einen nach anderen Gesichtspunkten zusammengestellten Posten hand...
Lotteriedukat
Bezeichnung einer goldenen Gedenkmünze in Dukatgröße, die der pfälzische Kurfürst Karl Theodor (1743-1799) auf die Errichtung der Mannheimer Lotterie 1767 schlagen ließ. Die Vs. zeigt die Büste des Kurfürsten, die Rs. die unbekleidete Glücksgöttin Fortuna.
Louis d´argent
Ecu blanc
Louis d´or
Französische Goldmünze, die im Rahmen der groß angelegten Münzreform von 1640/41 durch die Verordnung vom März 1640 mit Mehrfach- und Teilstücken eingeführt wurde. Bei einem Raugewicht von etwa 6,7 g wurde die Goldmünze 22-karätig (916 2/3 / 1000 fein) ausgemünzt und entsprach damit der spanischen ...
Louisiana Cents
Bezeichnung für Kupfermünzen aus den Jahren 1721/22, die Frankreich als Kolonialgeld prägte. Die Münzen zu 4, 9 und 18 Deniers liefen vor allem in der damaligen französischen Kolonie Louisiana um, die nach König Louis XIV. benannt wurde.
Ludovicus
Beiname des unter König Ludwig XII. von Frankreich (1489-1514) im Jahr 1512 geprägten Dizain im Wert von 10 Deniers tournois. Sein Gewicht beträgt 2,64 g (319/1000). Die Vs. zeigt ein Monogramm (großes L) zwischen X und II, das durch eine Krone ragt, die Rs. ein Blumenkreuz, in den Winkeln zwei Fleurs de lis und zwei L in den W...
Luftfahrtmedaillen und -münzen
Beliebtes Sammelgebiet für Freunde des Flugwesens. Schon im 18. Jh. gab es eine Reihe Medaillen zum Thema Ballone und Ballonfahrten, u.a. auf die Ballonfahrten der Gebrüder Montgolfier und M. Blanchard. Im 19. Jh. wurden eine Reihe von Erinnerungsmedaillen auf Fesselballone hergestellt, die z.B. als Publikumsattraktionen bei Weltausstellu...
Luftpumpentaler
Schautaler auf die Lösung der brüderlichen Eintracht der Herzöge Rudolph August und Anthon Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel aus dem Jahr 1702. Der Bruderzwist soll durch die Gemahlin Anthon Ulrichs, Elisabeth Juliane von Holstein-Norburg, verursacht worden sein. Die Darstellung der Vs. zeigt zwei Pferde bei dem vergeblichen ...
Luigino
Nach dem Vorbild der französischen 5-Sol-Stücke geprägte Billonmünze, die in verschiedenen Münzständen Oberitaliens in den 60er Jahren des 17. Jh.s hauptsächlich für die Levante gemünzt wurde. Ihr Wert war meist 8 Soldi. Die meisten Gepräge zeigen die Büste des prägenden Münzherrn auf...
Lulab
Sakraler Wedel aus verschiedenen Zweigen, den die Juden beim Laubhüttenfest verwenden. Er ist auf antiken Münzen und auf modernen Geprägen Israels abgebildet.
Luna
Römische Mondgöttin, in Entsprechung zur griechischen Selene oder in Synkretismus mit Diana Lucifera. Sie erscheint relativ selten auf römischen Münzen, meist zusammen mit Sol, mit dem sie in der römischen Kaiserzeit die Wagenrennen im Circus Maximus beschirmt. Auf Münzen von Julia Domna und Gallienus wird Luna zum ers...
Lunula
Bezeichnung der Mondsichel, die auf antiken römischen Münzen zunächst als Beizeichen über dem Haupt der Luna schwebend oder an deren Stephane (Kranz) befestigt dargestellt ist. In der Regierungszeit des Kaisers Caracalla (198-217) wird der Antoninian im Wert von zwei römischen Denaren als neues Nominal eingeführt. Als ...
Lunus
Men
Luschburger
Volkstümliche deutsche Bezeichnung für luxemburgische Beischläge und Nachahmungen englischer Pfennige, die in großen Mengen unter Graf Johann dem Blinden (1309-1346) von Luxemburg geprägt wurden. Sie hatten in Westdeutschland einen schlechten Ruf und wurden dort 'Lusshebournes' oder Luschburger, in England Lushburnes gena...
Lushburnes
Zeitgenössisch 'Lusshebournes' (Luxemburger) werden im englischsprachigen Raum die minderwertigen Bei- und Nachschläge englischer Sterlinge genannt, die in der Mehrzahl aus dem Raum Luxemburg stammten. Die massenhaft aus schlechtem Silber geprägten Stücke gelangten über englische Kaufleute, die im Gebiet von Flandern Handel...
Luzer
Auch Lutzer oder Lucer, bezeichnet Schillinge aus der Stadt Luzern, die im 17./18. Jh. in der Schweiz und am Oberrhein zirkulierten. Sie wurden auch von anderen schweizerischen Münzstädten (Basel, Zug, Schwyz) nachgeahmt.
Lwei
Kleine Münzeinheit in der Volksrepublik Angola seit 1975. 100 Lwei = 1 Kwanza.
Lübische Mark
In einem 1501 geschlossenen Rezess beschlossen die Städte des Wendischen Münzvereins die Ausprägung von Silbermünzen zu 2/3 (32 Witten) und 1/3 Lübischer Mark (16 Witten), die jedoch in der Praxis nur von den Städten Lübeck und Lüneburg in geringen Mengen ausgeprägt wurden. Das Feingewicht der etwa 15-l&...
Lügentaler
Talermünze des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel von 1596/97 aus der Münzstätte Goslar. Es ist der zweite der Spotttaler - zuvor erschien bereits der Rebellentaler, die der Herzog aus der Welfen-Dynastie auf die Auseinandersetzung mit einigen Adelsfamilien seines Landes prägen ließ, die am Reichsho...
MA
Münzkennzeichen der Münzstätte Marseille von 1786 bis 1857, meist in Ligatur gesetzt.
Mace
Englische Bezeichnung für die chinesische Silbergewichtseinheit, 1/10 des Tael. Im Kaiserreich China waren bis ins ausgehende 19. Jh. die aus verschiedenen Kupferlegierungen gegossenen Münzen mit quadratischem Loch in der Mitte (Ch´ien oder Käsch genannt) im Umlauf. Unter den schwachen Kaisern und zunehmendem Einfluss auslä...
Macuquina
Spanisch-mexikanischer Ausdruck für 'beschnittenes Stück', englisch Cob genannt. Macuquinas waren unregelmäßig geschnittene Stücke, die das Mutterland Spanien von der Mitte des 16. bis ins 18. Jh. in den süd- und mittelamerikanischen Münzstätten herstellen ließen. In den spanischen Kolonien Amerikas wa...
Macuta
Bezeichnung der portugiesischen Kolonialmünzen, die Portugal für seine Besitzungen in Schwarzafrika herstellen ließ. Der Name soll sich von Stoffgeld aus Raphiafasern ableiten, das im Gebiet von Südangola als Stoffgeld im Umlauf war und von dem portugiesischen Münzgeld nach und nach verdrängt wurde. Die Teilstück...
Madai, David Samuel
(1709-1780)Deutscher Numismatiker, veröffentlichte das 3-bändige 'Vollständige Thaler-Cabinett' (Königsberg 1765-1767), die umfangreichste Übersicht über die Taler Deutschlands und seiner Nachbarstaaten. In den folgenden Jahren kamen noch drei Nachträge heraus.
Madonnentaler
Sammlerbezeichnung für Talermünzen, die auf dem Münzbild als Motiv die Mutter Gottes zeigen. Die Heilige wird am häufigsten als Madonna mit Kind, sitzend und thronend, manchmal auch als Immaculata dargestellt. Als Schutzheilige findet sich die Madonna auf ungarischen (Patrona Hungariae), bayerischen (Patrona Bavariae) und oberit...
Madonnina
Bezeichnung eines in Oberitalien vor allem im 17./18. Jh. verbreiteten Münztyps, der das Motiv der Madonna mit Kind zeigt. Der Madonnina-Typ erscheint vor allem auf seit Mitte des 17. Jh.s geprägten Münzen Genuas, die häufig die Madonna mit Kind auf Wolken als Rückseitenbild tragen. Zu den späteren Madonninas zähl...
Magdalin d´or
Provenzalische Goldmünze, die Rene von Anjou (1434-1480) und Charles III. (1480-1482) seit 1476 in den Münzstätten Tarascon und Aix für die Provence ausgaben. Sie ist nach dem Motiv auf der Vs., Maria Magdalena mit Ölgefäß, benannt; die Rs. zeigt das Patriarchenkreuz.
Magermännchen
Zeitgenössischer Spottname für die dünnen und kleinen Viertelstüber, die von 1577 bis 1609 in der Münzstätte Groningen geprägt wurden. Der Name entstand vermutlich in Anlehnung an die Bezeichnung Fettmännchen für die Halbstüber, die zur gleichen Zeit am Niederrhein umliefen.
Magister generalis
Lat. Titel des Hochmeisters des Deutschen Ritterordens.
Magistertaler
Gedenkmünze in Talergröße von 1654 auf die Ernennung des Herzogs Bernhard von Sachsen-Weimar zum Rektor der Universität Jena. Beide Seiten zeigen gekrönte Spruchbänder in 2-facher Herzform, im Zentrum Ahnen des Herzogs mit Wappenschilden. Eine Seite zeigt die Büste Johann Friedrichs in der Mitte der deutsch besch...
Maglia
Italienische Bezeichnung für den halben Denaro des Mittelalters, der in Ober- und Mittelitalien selten ausgeprägt wurde, in Entsprechung zum französischen Maille.
Magnesium
Das Metall mit dem chem. Zeichen Mg wurde gelegentlich in geringen Mengen als Zusatz einer Aluminiumlegierung beigegeben, die zur Münzherstellung diente. Nach Berichten soll es teilweise der Hauptbestandteil von Münzen im Ghetto Litzmannstadt gewesen sein (Ghettogeld).
Magnimat
Moderner Münzwerkstoff aus mehrschichtigem Metall, der von der Metallindustrie in Zusammenarbeit mit den Automaten-Münzprüfgeräte-Herstellern und den Münzämtern entwickelt wurde. Die Stücke zu 2 und 5 DM sind aus Dreischichtenwerkstoff hergestellt: Die beiden äußeren Schichten bestehen aus 75% Kupfer un...
Magnus Dux
Lateinische Bezeichnung für Großherzog.
Mahmudi
Auch Muhammadi, ist eine persische Silbermünze des 17. und 18. Jh.s. im Wert von 100 Dinar.
Mail-Bid-Auktion
Auch Mail-Bid-Sale (frz. Vente sur offre) wird die Postgebots- oder Fernauktion genannt. Es handelt sich um ein aus den USA stammendes Auktionssystem, das dort weit verbreitet ist. Dabei ist der Bieter persönlich nicht anwesend, sondern gibt bis zu einem festgelegten Zeitpunkt sein Höchstgebot schriftlich (auch telefonisch) ab. Die Auktio...
Maille
1. Französische Bezeichnung für das Halbstück des mittelalterlichen Pfennigs, der in Frankreich - ebenso wie in Deutschland und Italien - selten ausgeprägt wurde. Die Halbstücke wurden lat. als Obolus, ital. als Maglia und deutsch als Hälbling oder Scherf bezeichnet. Die Benennung Maille ist vermutlich aus dem für...
Mainaden
Auch Bacchantinnen, sind die jungen Mädchen aus dem Gefolge des Weingottes Dionysos (Bacchus). Sie kommen seit dem 4. Jh. v.Chr. mit Weinlaub oder Efeu bekränzt auf Münzen von Makedonien, Lampsakos, Kydonia und Histaia vor. Einzelne Mainaden erscheinen auf Münzen von Abdera, Ankyra, Syrakus und Sikyon, meist im Tanzschritt darge...
Maiorina
Kaiser Constans (333-350 n.Chr.), der jüngste Sohn Konstantin des Großen, führte im Rahmen der Münzreform von 346 n.Chr. eine neue Bronzemünze ein, die den Follis zunächst ersetzte. Die Münze war nur noch schwach mit Silber legiert, schwankte im Gewicht zwischen 3,5 und 7,5 g und hatte einen Durchmesser von 20 bi...
Majuskel
Bezeichnung für Großbuchstaben im Gegensatz zu Minuskel (Kleinbuchstaben). Bei der Münzbeschriftung wurden fast ausschließlich Majuskeln benutzt wird. Die Minuskel fand auf Münzen selten Verwendung, etwas häufiger auf Medaillen oder beim Chronogramm.
Makkabäermünzen
Bezeichnung der antike Münzen Israels (Judäa), die etwa zwischen 135 v.Chr. bis 135 n.Chr. geprägt wurden. Die Dynastie der Makkabäer oder Hasmonäer, regierte eigentlich nur bis 37 v.Chr., aber auch die Münzen des ersten Aufstands gegen die Römer (66-70 n.Chr.) und des 2. Aufstands oder Bar-Kochba-Krieges (132-135...
Mala conservación
Abgekürzt M.C., spanischer Ausdruck für den Erhaltungsgrad 'gering erhalten', der als nicht mehr sammelwürdig betrachtet wird.
Maler, Valentin und Christian
Bedeutende Nürnberger Medailleure (Vater und Sohn), die im späten 16. und frühen 17. Jh. Medaillen und Münzstempel schnitten. Valentin erhielt das kaiserliche Privileg, Medaillen zu fertigen, das auf vielen Stücken mit der lat. Inschrift C(um) PRIV(ilegio) C(aesaris), mit dem Privileg des Cäsaren, verbürgt ist. Be...
Maleygroschen
Kleine böhmische Groschenmünze, die zwischen 1576 und 1618 in großen Mengen umlief. Die Billonmünze wog ca. 1,05 g (390/1000 fein) und stand im Verhältnis 6:7 zum Kreuzer. Der Standardtyp zeigt auf der Vs. den (böhmischen) Löwen, auf der Rs. die gekrönten kaiserlichen Initialen über der Wertbezeichnung....
Malkontentenmünzen
Bezeichnung für die Prägungen der ungarischen Malkontenten, die unzufrieden (frz.: mal content ) mit der Herrschaft der österreichischen Habsburger waren. Fürst Ferenc II. Rákóczi proklamierte 1703 die Unabhängigkeit Ungarns, stellte sich an die Spitze Siebenbürgens und der ungarischen Stände und f&u...
Maloti
Plural (Mehrzahl) der Währungseinheit von Lesotho, Singular (Einzahl) Loti. Seit 1966 gilt: 1 Loti = 100 Lisente.
Mameita-Gin
Rundliche beprägte Silberklümpchen, die vom 16. Jh. bis in die zweite Hälfte des 19. Jh.s im feudalen Japan als Zahlungsmittel diente, hierzulande auch als 'Bohnensilber' bezeichnet. Sie sind beidseitig mit Stempeln versehen, darunter immer das Zeichen für den Gott des Reichtums (Daikoku). Andere Zeichen beziehen sich auf die &A...
Man-Nen-Tsu-Ho
Alter japanischer Münztyp, der zur Regierungszeit des Kaisers Junnin vom 4. bis zum 9. Jahr der Epoche Tempej-Hojo (760-765 n.Chr.) ausgegeben wurde. Der Man-Nen-Tsu-Ho, was etwa 'umlaufender Schatz der zehntausend Jahre' bedeutet, gilt - nach dem Wa-Do-Kai-Ho - als zweitältester Münztyp, der je in Japan hergestellt wurde. Neben Bron...
Mancus
Bezeichnung für den arabischen Dinar im christlichen Abendland zwischen dem ausgehenden 8. und dem 13. Jh. Im weiteren Sinn auch eine Rechnungsmünze und ein Gewicht, das diesem Wert entsprach. Die Benennung geht wohl auf das arabische zurück, ein Ausdruck für die seit der Münzreform von Abd al-Malik (696-698) geprägten...
Mandat Territorial
Französisches Papiergeld, das während der Revolution die Assignaten ablöste. Das Papiergeld wurde 1796 als Promesses des Mandats Territoriaux zu 25, 100, 250 und 500 Francs als Anweisungen auf Mandats und selten als Mandats Territoriaux zu 5 Francs ausgegeben. Der Inhaber der Mandats sollte das Recht erhalten, beschlagnahmtes Grundei...
Mandorla
Ital. Bezeichnung für Mandel, eine mandelförmige spitz-ovale Form, die ähnlich dem Heiligenschein in der christlichen Mystik als Symbol für die Unbeflecktheit steht. Daher findet sich auf Münzbildern meist Maria (z.B. die Madonna auf ungarischen Münzen) oder Christus in der Mandorla (z.B. auf Zechinen aus Venedig). Sei...
Mangir
Bezeichnung der türkischen Kupfermünze etwa von der Mitte des 14. Jh.s bis zum Beginn des 18. Jh.s. Die unregelmäßigen Kupferprägungen der Osmanen sind in schwankenden Gewichten geschlagen worden. Auch ihr Wertverhältnis zu dem kleinen silbernen Akce war großen Schwankungen unterworfen, je nach Zeit und Gewicht....
Mangul
Bezeichnung von kleinen Salzbarren, die im Königreich Bornu im heutigen Nordnigeria als Zahlungsmittel dienten. Sie wurden aus großen Salzbarren hergestellt, die zur Trockenzeit importiert worden waren. In eigens dafür hergestellten kleinen Tontöpfen löste man Salzstückchen auf, die nach erneuter Kristallisierung zers...
Manilla
Auch Manilha oder Manilly, sind europäische Bezeichnungen für ein vormünzliches Zahlungsmittel aus Kupfer oder Messing, das in Form von hufeisenförmig gebogenen Dreiviertelringen mit verdickten, schnabelförmigen oder abgeplatteten Enden am Golf von Guinea und dem Hinterland als wichtiges Zahlungsmittel kursierte. Das Verbre...
Mansfelder Ausbeutetaler
Bezeichnung für die Talermünzen, die der König von Preußen zwischen 1826 und 1862 aus der Ausbeute der Silberbergwerke der an Preußen gefallenen ehemaligen Grafschaft Mansfeld prägen ließ (Ausbeutetaler). Ihre Vs.n zeigen das Porträt des preußischen Königs, die Rs.n die Schrift SEGEN DES MANSFEL...
Mansois
Bezeichnung des mittelalterlichen Deniers (Denar) der Grafschaft Maine, die heute im Wesentlichen die Départements Mayenne und Sarthe (Hauptstadt Le Mans) umfasst. Die Grafschaft Maine war Lehensgebiet der französischen Krone und stand im frühen Mittelalter zuerst unter dem Einfluss der benachbarten Normannen im Nordwesten und seit...
Mantelet d´or
Beiname des unter dem französischen König Philipp IV., dem Schönen (1285-1314), zwischen 1305 und 1308 ausgegebenen Petit Royal d´or. Der Name entstand nach dem Münzbild auf der Vs., das den sitzenden König im Mantel zeigt, in den Händen Zepter und Fleur de lis. Die Rs. der Goldmünze zeigt das Blumenkreuz mi...
Maple Leaf
1. Bezeichnung der kanadischen Gold-, Silber- und Platinbarrenmünzen, die in 5-, 10-, 20- und 50-Dollar-Stücken ausgegeben werden. Die Vs. zeigt Königin Elisabeth II., die Rs. das kanadische Ahornblatt (engl.: maple leaf) und Angaben zu Feingewicht und/oder Feingehalt. 2. Bezeichnung seltener kanadischer Währungsmünzen von...
Maravedi
1. Auch Marabinito oder Morabinito, sind ursprünglich Bezeichnungen für Nachahmungen der arabisch-spanischen Goldmünzen durch christliche Herrscher in Spanien und Portugal im 12./13. Jh. n.Chr. Als Vorlage dienten die Goldmünzen der Almoraviden (bis 1147) bzw. der nachfolgenden Almohaden. Die ersten portugiesischen Marabiniti wu...
Marcello
Bezeichnung der halben Lira aus Venedig, die nach dem Dogen Nicolo Marcello (1473/4) benannt ist, der sie im Wert von 10 Soldi einführte. Sie zeigt auf der Vs. den vor dem hl. Markus knienden Dogen, auf der Rs. Christus. Der Wert der etwa 3,25 g schweren Silberstücke (948/1000 fein) wurde im 16. Jh. auf 12 Soldi erhöht und bis in die...
Marderdenare
Banaldenare
Marengo
Goldene Gedenkmünze zu 20 Francs auf den französischen Sieg bei der Schlacht von Marengo (bei Turin). Sie zeigt auf der Vs. den Kopf der Minerva, auf der Rs. die Jahresbezeichnung L´AN 9 oder L´AN 10 nach republikanischem Kalender, nach dem Gregorianischen Kalender also 1800/01 n.Chr. Die Stempel wurden von Amadeo de Lavy, dem...
Margarethengroschen
Bezeichnung von Groschenmünzen, die neben dem Namen des Kurfürsten Friedrich II. auch dessen Gemahlin Margarethe nennen. Es handelt sich um die seit 1440 geprägten meißnischen Schildgroschen, die teilweise auch noch den Namen Wilhelm III. aufweisen.
Maria-Theresien-Taler
Bezeichnung des nach dem Konventionsfuß geprägten österreichischen Talers, der auf der Vs. die Büste der Königin Maria Theresia (1740-1780) trägt. Im Besonderen ist damit ein Typ gemeint, der als Handelsmünze des 18. und 19. Jh.s in Afrika und im Orient (Levantetaler) eine herausragende Bedeutung gewann. Er stammte au...
Marianne
Allegorie der Republik Frankreich. Sie ist nicht identisch mit der weiblichen Symbolfigur der Freiheit, die nach der Französischen Revolution auf vielen republikanischen Franc- und Centime-Münzen dargestellt ist. 'Marianne' war die Bezeichnung einer revolutionären Geheimgesellschaft im Frankreich der Restauration und des Bürgerk...
Mariengroschen
Niedersächsische Groschenmünze vom 16. bis zum 19. Jh., deren Name sich von der Darstellung der Mutter Gottes mit Kind auf dem ursprünglichen Münzbild ableitet. Kennzeichnend für Niedersachsen waren die seit dem Spätmittelalter relativ mächtigen, unabhängigen Städte, die neben den Fürsten der Welfen...
Mariengulden
Vorwiegend Rechnungsmünze, als Zweidritteltaler gelegentlich auch ausgeprägt, z.B. von Herzog Friedrich Ulrich (1613-1634) von Braunschweig-Wolfenbüttel in den Jahren 1623/24, auch als Halbstück (Dritteltaler). Der Mariengulden zeigt auf der Vs. das Monogramm des Fürsten, auf der Rs. die Wertbezeichnung.
Marienmünzen
Bezeichnung für Münzen mit dem Bild der hl. Maria. Die ersten Darstellungen der christlichen Heiligen erschienen auf Byzantinischen Münzen seit Kaiser Leo VI. (886-912). Auf karolingischen Münzen von Reims und Puy kommen Mariensymbole wie Stern, Rose oder Lilie vor. Seit Mitte des 11. Jh.s finden sich die ersten Mariendarstellun...
Marientaler
Madonnentaler
Mark I
1. Ursprünglich Gewichtseinheit, Recheneinheit (Zählmark) und Bezeichnung für verschiedene Münzen und Währungen, letztere siehe Mark II. Der Ursprung des Wortes kommt wohl aus dem Altnordischen, ein Zusammenhang mit 'markieren' (zeichnen) wird angenommen. Im 11./12. Jh. löste die Mark in Europa allmählich das karo...
Mark II
Die Mark als Münzbezeichnung wurde in der frühen Neuzeit vor allem im norddeutschen und nordeuropäischen Raum verwendet: 1. Im Jahr 1501 beschlossen die Städte des Wendischen Münzvereins mit der Ausprägung ihrer bisherigen Zählmark zu 16 Schillingen einen eigenen Weg zu beschreiten. Die Zwei- und Eindrittelst&uum...
Mark Newby Halfpence
St. Patrick Pieces
Marken
Numismatische Objekte oder Münzersatzmittel, die zu verschiedenen Zwecken - meist wie Münzen - aus Metall, aber auch aus anderen Materialien (Bein, Holz, Glas, Pappe, Papier) hergestellt wurden. Die münzähnlichen Gebilde dienten schon im Altertum als Berechtigung zum Bezug von Waren (Getreide, Öl) und Geld, als Eintrittskar...
Markgraf
Lat. Marchio, Marchisus, bezeichnete im Frankenreich den Stellvertreter des Königs im militärisch gesicherten Vorfeld der Stammesherzogtümer (Marken), der mit besonderen Befugnissen ausgestattet war. Die dem Reichsgebiet vorgelagerten Marken spielten eine wichtige Rolle als militärisches Aufmarschgebiet zu Kriegszeiten, im Osten...
Markka
Bezeichnung der finnischen Währungseinheit. 1 Markka = 100 Pennia. Die Markka (Mehrzahl: Markkaa) wurde 1860 im damals unter russischem Einfluss stehenden Großherzogtum Finnland als 1/4-Rubel eingeführt. Die Bezeichnung geht auf die Mark (Mark II) zurück, eine im Ostseeraum seit dem 16. Jh. gebräuchliche Münze in Skan...
Markuslöwe
Wappen und Wahrzeichen Venedigs, Symbol und Attribut des hl. Markus in Gestalt eines geflügelten Löwen. Der Legende nach ließ der Doge von Venedig im 9. Jh. die Gebeine des Evangelisten Markus von Alexandria nach Venedig überführen. Seitdem finden sich die Darstellungen des Stadtpatrons und/oder des geflügelten Lö...
Mars
Italischer und römischer Gott des (gerechten) Kriegs, in Entsprechung zum griechischen Ares. Nach ihm ist der Monat März genannt. Auf Münzen der römischen Republik war häufig der Kopf des Kriegsgottes dargestellt (Mars-Adler-Gold). Auf Münzen der Kaiserzeit erscheint Mars meist als stehende Ganzfigur mit Helm und den A...
Mars-Adler-Gold
Seltene Goldstücke der Römischen Republik, die während des 2. Punischen Kriegs nur in den Jahren 211/210 v.Chr. in Werten zu 60, 40 und 20 Asses geprägt wurden. Die Vs. der Goldmünze zeigt den behelmten Kopf des Kriegsgottes Mars, die Rs. den Adler auf Donnerkeilen.
Martí
Zeitgenössische volkstümliche Bezeichnung der kubanischen Goldmünzen in den Werten 1, 2, 4, 5 10 und 20 Pesos, die 1915/16 zum Gedenken an den Tod von José Martí (1853-1895), Schriftsteller, Journalist und Führer des Aufstands gegen Spanien, geprägt wurden. Die Stücke zeigen das Kopfbild des Freiheitsk&au...