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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Plenersche Bankakte
Bezeichnung der nach dem damaligen österreichischen Finanzminister Plener benannten Vorschrift, die 1862 ein zweistufiges Deckungssystem für die Banknoten der Privilegierten Österreichischen Nationalbank vorsah. Der Versuch, die Napoleonischen Kriege durch die vermehrte Ausgabe von Staatspapiergeld (Bankozettel) zu finanzieren, f&uum...

Pluto
Griechischer Gott des Reichtums, Sohn der Eirene, auf griechischen Münzen gelegentlich in Gestalt eines kleinen Knaben an die Seite seiner Mutter gestellt.

Plåtmynt
Schwedische Bezeichnung für die großen und schweren Kupferplattenmünzen (engl. Plate money), die das Königreich Schweden zwischen 1644 und 1768 (mit Unterbrechungen) ausgab. Es handelt sich um rohe, rechteckige Kupferplatten, die gewöhnlich in der Mitte einen und an den Ecken vier Stempel tragen. Der mittlere Stempel ist m...

Poesia in Nummis
Bezeichnung einer Motivsammlung von Münzen und Medaillen, die thematisch auf Dichter und Schriftsteller und ihre Werke Bezug nehmen. Dazu gehören z.B. Gedenkmünzen zu Ehren von Joseph von Eichendorff (5 DM, BRD 1957 zum 100. Todestag), Theodor Fontane (5 DM, BRD 1969), Johann Wolfgang Goethe (3 und 5 RM, Weimarer Republik 1932; 20 M,...

Pogh
Kleine Kupfermünze des Königreichs Armenien von etwa 1080 bis zur Unterwerfung durch die Osmanen 1375. Der häufigste Typ zeigt auf der Vs. den König sitzend, ein Kreuz haltend, die Rs. ein Langkreuz zwischen zwei Löwen.

Points secrets
Französische Bezeichnung (geheime Punkte) für die Münzzeichen, die im spätmittelalterlichen Frankreich unter bestimmten Buchstaben in der Umschrift angebracht wurden. Die Punkte veränderten ihre Position, je nachdem, von welcher Münzstätte sie stammten. Die Münzen der Pariser Münzstätte waren z.B. m...

Poisha
Bengalischer Ausdruck für Paisa, Bezeichnung für die kleine Münzeinheit des Staates Bangladesch seit 1972, nachdem sich der durch Indien getrennte Ostteil Pakistans (Ostbengalen) von Pakistan 1971 unabhängig gemacht hatte: 100 Poisha = 1 Taka.

Poitevin
Bezeichnung der französischen Denare, die im Mittelalter in Poitiers geschlagen wurden. Poitiers war die Hauptstadt der Grafschaft Poitou. Im Jahr 1265 war beispielsweise Alphonse, der Bruder des französischen Königs Louis IX., mit den Grafschaften Poitou und Toulouse belehnt. Er ließ Poitevins mit der Inschrift COMES PICTAVIE....

Pojköre
Seltenes schwedisches Örestück von 1772, das auf größerem Schrötling als das normale Örestück geprägt wurde. Die Benennung soll auf 'pojke' (Junge) zurückgehen, denn ein Junge soll - beim Versuch das Örestück zu fälschen - einen besseren Stempel als den des Originals geschnitten haben. De...

Polarbär
Bezeichnung der bimetallenen 2-Dollar-Münze, die 1996 in Kanada den 2-Dollar-Schein ablöste, nach dem Rückseitenmotiv benannt, das einen Eisbär auf einer Eisscholle zeigt.

Polgrosze
Bezeichnung des polnischen Halbgroschens (siehe auch Kwartnik).

Polierte Platte
Eigentlich kein Erhaltungsgrad, sondern eine Sonderanfertigung speziell für Sammler, die die höchste Qualitätsstufe moderner Prägungen darstellt. Die auch kurz als PP-Münzen bezeichneten Sammelstücke sind unter Verwendung polierter Stempel sowie polierter Ronden hergestellt. Das Polieren der Stempel ist deshalb mö...

Polletter
Auch Boletten, ist die Mehrzahl von Polett, das sich vermutlich vom ital. 'bolla' (Siegel) ableitet. Es handelt sich um private Marken aus Schweden, die seit dem 17. Jh. als Quittung für geleistete Arbeiten, gelieferte Waren oder bezahlte Steuern und als Passiermarken für Brücken und Privatwege umliefen. Später liefen Polletter ...

Poltina, Poltinnik
Russische Bezeichnung für den halben Rubel. Die Poltina als Zahlungsmittel war im 13. Jh. die Hälfte eines als Rubel bezeichneten Silberbarrens. Diese Barrenhälfte hatte etwa das Gewicht von 100 g (ca. 850/1000 fein). Als Recheneinheit wurde sie in 50 Kopeken oder 5 Grivna unterteilt. Unter Zar Alexej Michailowitsch (1645-1676) wurde...

Poltura
Ungarische Bezeichnung für den Dreipölker, den die ungarischen Malkontenten während ihres Aufstands gegen die Habsburger zwischen 1704 und 1707 prägen ließen (siehe auch Malkontentenmünzen). Die Poltura galt 1 1/2 Krajczar (Kreuzer), es gab Stücke zu 1, 4, 10 und 20 Poltura. Sie zeigen meist auf der Vs. den bekr&...

Poludenga
Auch Poluschka, ist die Bezeichnung des Halbstücks der russischen Denga, die seit dem ausgehenden 14. Jh. als Silbermünze im Gewicht von etwa 0,45 g geprägt wurde. Seit dem 16. Jh. entsprach sie einer Viertelkopeke, seit der Münzreform Peters des Großen (1682-1725) wurde sie in Kupfer ausgebracht.

Poluimperial
Bezeichnung des Halbstücks des russischen Imperial zu 5 Rubel.

Polupoltina
oder Polupoltinnik, ist die Bezeichnung für das alte russische Viertelstück des Rubels (25 Kopeken), wörtlich eigentlich das Halbstück (Polu) der Poltina (1/2 Rubel). Die Bezeichnung Polupoltina wurde in der 1. Hälfte des 19. Jh.s durch den Ausdruck Tschetwertak (Viertelstück) ersetzt.

Polupoluschka
Der kleinste Teilwert der russischen Denga. Der Ausdruck bedeutet 1/2 Poluschka oder 1/2 Poludenga, entsprach also 1/4 Denga. Im 16. Jh. war die Polupoluschka eine Recheneinheit. Unter Peter dem Großen wurde sie als kupferne 1/8-Kopeke ausgegeben und stellt damit das kleinste Nominal dar, das jemals in Russland ausgeprägt wurde. Ihre Vs....

Pond
Währungsbezeichnung des Burenstaates Südafrikanische Republik (Transvaal). Das Pond zu 20 Shillings wurde nach britischem Vorbild zum ersten Mal unter dem Präsidenten Thomas François Burgers (1872-1877) im Jahr 1874 in Gold (916/1000) ausgeprägt, allerdings nur in einer Auflage von 837 Exemplaren. Die Stücke zeigen d...

Ponscarme, François Joseph Hubert
(1827-1903)Französischer Medailleur und Stempelschneider sowie Professor an der Ecole des Beaux Arts (Schule der Schönen Künste) in Paris, u.a. Lehrer von Roty. Zahlreiche Medaillen stammen von seiner Hand.

Pontifex Maximus
Titel des höchsten geistlichen Würdenträgers im alten Rom, Vorsitzender des Kollegiums der Pontifices, des obersten Gremiums des Priesterkollegiums, das sämtliche öffentliche und private Kulte beaufsichtigte. Das mit hohem Ansehen verbundene Amt wurde auf Lebenszeit verliehen und lag seit Caesar (bis zu Konstantin dem Gro&s...

Pontifikalgeräte
Bezeichnung für die Opfergeräte und priesterlichen Insignien, die den Römern zu Opferzwecken und als Abzeichen der Priesterwürde dienten; gelegentlich sind sie als Attribute von Göttern auf römischen Münzen abgebildet, wie z.B. die Patera. Die einzelnen Pontifikalgegenstände sind unter den folgenden Stichpunk...

Popolino
Bezeichnung italienischer Silbermünzen, so der Popolino di Firenze (von Florenz) zu 2 Soldi von 1305, der im Durchmesser und Typ dem silbernen Fiorino entspricht. Der Popolino di Roma (von Rom) soll 1/12 des Grosso Romanino gegolten haben.

Portcullis money
Bezeichnung für eine Serie englischer Silbermünzen, die nur 1600/01 geprägt wurden und ein Fallgitter (portcullis) auf der Rs. zeigen. Die Münzen wurden auf Anordnung der Königin Elisabeth I. für die East India Company (Ostindische Gesellschaft) geprägt, konnten sich aber nicht durchsetzen. Ihr Münzfuß ...

Porträtmedaillen
Bezeichnung für eine Gruppe von Medaillen, die das Porträt einer bestimmten Person zeigen, keine Allegorien. Dabei kann es sich um Porträts von Herrschern, Adligen und ihren Familienangehörigen handeln oder um bürgerliche Personen (Personenmedaillen) wie Kaufleute, Maler, Musiker oder Dichter. Bei Porträtmedaillen hand...

Portugaleser
Auch Portugalöser, ist die Bezeichnung des Portuguez und seiner Nachahmungen, die in der 2. Hälfte des 16. und im 17. Jh. in Norddeutschland und Skandinavien entstanden. Die meisten Nachahmungen der portugiesischen Goldmünze stammen aus Hamburg, das zwischen 1553 und 1673 Ein-, Halb- und Viertel-Portugaleser-Stücke 'nach Portuga...

Portuguez
Schwere portugiesische Goldmünze im Wert von 10 Cruzados de ouro, die König Manuel I. (1495-1521) um 1499 aus fast reinem Gold in Portugal einführte. Die Vs. zeigt den Wappenschild mit zum Teil doppelseitigen Inschriften, die sich auf erfolgreiche portugiesische Eroberungen und Entdeckungen der Zeit beziehen. Die Rs. zeigt das gleich...

Porzellannotmünzen
1. Deutsches Notgeld (2) aus Porzellan oder Steingut aus den Jahren 1920 bis 1922. Die meisten Porzellanmünzen stammen aus der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meißen und sind aus weißem Biskuit-Porzellan oder braunem Böttger-Steingut hergestellt. Letzteres war praktischer für den geplanten Geldumlauf, vor allem weil es s...

Poseidon
Griechischer Gott des Erdbebens und Beherrscher des Meeres, aber nicht verstanden als Beschützer der Seefahrt, sondern eher als grollender Erreger des Sturmes und des tobenden Meeres, das er mit seinem Attribut, dem Dreizack aufwühlt und bändigt. Auf antiken Münzen der griechischen Welt erscheint er gewöhnlich bärtig u...

Possidierende Fürsten
Nach dem Tod von Johann Wilhelm, dem letzten Herzog von Jülich-Kleve-Berg, begann 1609 der Streit um die Erbfolge. Mehrere Parteien beanspruchten das Erbe: Kaiser Rudolf II. und Matthias (offiziell Kaiser seit 1612) für das Haus Habsburg, die ältere Schwester des verstorbenen Herzogs, Eleonore (Ehefrau von Kurfürst Albrecht Frie...

Postage Currency
Bezeichnung der ersten offiziellen Ausgabe von Kleingeldscheinen der USA, die im Bürgerkrieg (1861-1865) vom 21. August 1862 bis zum 27. Mai 1863 in Werten zu 5, 10, 25 und 50 Cents ausgegeben wurden. Sie zeigen 5- und 10-Cent-Briefmarken, manche haben perforierte Ränder (wie Briefmarken). Die Emission des Postage-Currency wurde erst nach...

Postgebots-Auktion
Mail-Bid-Auktion

Postulatsgulden
Bezeichnung unterwertiger Goldgulden, die Graf Rudolph von Diepholz (1426-1433, Bischof 1433-1455) als Postulatus, d.h. nicht geweihter Anwärter auf den Bischofsstuhl von Utrecht, prägen ließ. Da diese Münzen kaum mehr als die Hälfte des für den Goldgulden vorgeschriebenen Feingoldgewichts enthielten, wurden sie nur f...

postume Münzen
Bezeichnung für Münzen, die nach dem Tod (postum) des Münzherrn noch mit dessen Bildnis und unter seinem Namen weiter geprägt wurden. Nach dem Tod seines Vorgängers führte der neue Münzherr gewöhnlich für eine kurze Übergangszeit dessen Prägung fort, bis neue Prägestempel mit seinem Bildni...

Potin
Französische Bezeichnung einer zinnreichen Bronzelegierung, die die Kelten vorwiegend in Gallien zum Gießen von Münzen verwendeten. Die keltischen Potinmünzen enthalten immer einen relativ hohen Zinnanteil. Den Legierungen ist in wechselnden Zusammensetzungen neben Zinn auch Kupfer, Blei, Silber und Spuren anderer Metalle beige...

Potlatchobjekte
Indianerstämme an der Nordwestküste Nordamerikas verschenkten während sog. Potlatchfeste Decken, Kleidung und andere Dinge an ihre Gäste oder zerstörten im Rahmen dieses Ritus Kupferplatten, Kanus, Häuser und andere Gegenstände, die als Zahlungsmittel, Besitz- oder Wertgegenstände fungierten. Solche Potlatchf...

Pougeoise
Bezeichnung des mittelalterlichen Vierteldenars in Südfrankreich, der in der Stadt Le Puy geprägt wurde. Der Denier von Le Puy zählt zu den französischen Feudalmünzen. Sein Wert sank durch Münzverschlechterungen auf ein Viertel ab, was sich durchaus als praktisch für den Geldverkehr erwies; denn somit war es im t&...

Pound Sterling
Pfund Sterling

PP
1. Abkürzung auf Münzen der Römerzeit. In der Mehrzahl der Fälle kommt die Abkürzung in der Bedeutung Pater Patriae vor, ein Titel, den sich viele römische Kaiser auf Münzen zulegten. In einzelnen Fällen kommt die Abkürzung auch in den Bedeutungen 'perpetuus' (andauernd, beständig,) 'praepositus' (V...

Prachertaler
Niederdeutsche Bezeichnung für Bettlertaler.

Praefectus
Lateinischer Titel des Burggrafen.

Prager Groschen
oder böhmischer Groschen sind Bezeichnungen für die Groschen, die König Wenzel II. von Böhmen mit Hilfe florentinischer Finanzberater nach dem Vorbild des französischen Gros tournois in der neu geschaffenen Münzstätte Kuttenberg um 1300 zum ersten Mal prägen ließ. Die Vs. zeigt die böhmische Krone ...

Preismedaillen
Medaillen, die bei Wettbewerben an die Sieger und/oder nächstplatzierten Teilnehmer vergeben werden, wie z.B. bei Sportveranstaltungen. Bei den Olympischen Spielen werden an die drei erstplatzierten Wettkämpfer Medaillen verliehen, je nach Platzierung gestaffelt in Gold, Silber und Bronze. Bekannt sind auch Medaillen, die Firmen bei Ausst...

Preußischer Taler
Amtliche Bezeichnung des preußischen Reichstalers nach dem Graumannschen Münzfuß seit dem 'Gesetz über die Münzverfassung in den preußischen Staaten' von 1821.

Primitivgeld
Andere Bezeichnung für vormünzliche Zahlungsmittel bzw. ursprüngliche oder traditionelle Geldformen, manchmal auch für Frühformen der Münze verwendet. Der Ausdruck ist zumindest unglücklich gewählt, da er mit der Bezeichnung 'Primitive' für Angehörige anderer Kulturen korrespondiert, die in ethische...

Princeps
Aus dem Lat. 'primus' (der Erste) und 'capere'(einnehmen) zusammengesetzt, also 'der die erste Stelle einnimmt', der Fürst oder Herrscher. Der Ausdruck erscheint auf Münzen gelegentlich im Mittelalter als Titel der Herzöge von Savoyen und der Fürsten von Oranien. Die deutschen Kurfürsten zogen in der Regel den Titel Elector...

Principat
Bezeichnung der spanischen Goldmünzen, die Ferdinand (Fernando II., der V. von Spanien) der Katholische (1479-1516) 1493 in Barcelona und Perpignan schlagen ließ. Sie wurden im Feingehalt der venezianischen Dukaten und nach den Typen der Dukaten von Barcelona geprägt. Sie zeigen auf der Vs. die gekrönte Büste des Herrscher...

Prinzendaalder
Bezeichnung einer niederländischen Talermünze nach dem Münzfuß des Rijksdaalders. Die aus dem Jahr 1581 stammende Silbermünze zeigt das Brustbild Wilhelms von Oranien. Sie wurde in der holländischen Stadt Dordrecht geprägt, die der Mittelpunkt des Befreiungskampfes der Vereinigten (nördlichen) Niederlande ge...

private Münzen und Münzstätten
Münzen, die nicht von staatlichen Münzstätten, sondern von Privatleuten, Unternehmern oder Gesellschaften ausgegeben wurden. Die Frage, ob die ersten Münzen aus Elektron, die aus dem Gebiet Lydien-Ionien stammen, private oder staatliche Ausgaben sind, ist bisher nicht geklärt. Die zentralistische und straffe Organisation im...

Privatsammlungen
Münzsammlungen, die von Privatpersonen zusammengetragen wurden, im Gegensatz zu öffentlichen Sammlungen.

Privileg des Quentchens
Kaiser Karl V. verfügte am 10. März 1524, dass Münzen für Österreich nicht nach der Esslinger Reichsmünzordnung (8 Reichsguldiner auf die Kölner Mark) geprägt werden sollten, sondern nach dem von Erzherzog Ferdinand am 15. Februar in Nürnberg instruierten Münzfuß (8 1/8 Guldiner auf die Kö...

Probekörner
Bezeichnung der nach der Kupellenprobe verbleibenden Körner chemisch reinen Silbers.

Probemünzen
Auch Probeabschläge oder Proben sind Münzen, die zu Probezwecken vor der geplanten Ausführung der Prägung geschlagen werden. Als Unterscheidungsmerkmale der Proben von den regulären Stücken gelten z.B. unterschiedliches Aussehen, die Verwendung (meist billigeren) Materials, die einseitige Beprägung oder die Ausf&u...

Probiergewichte
Die Probiergewichte waren ideelle Gewichte, die der Untersuchung (Probierung) von Erzen dienten. Sowohl ihre Benennung wie auch ihre Stückelung unterschied sich von den Warengewichten und schwankte regional. So wog der sog. Probierzentner in Westfalen 3 g, in Sachsen 3,75 g, in Österreich 4,375 g und im Oberharz 5 g. Nach den Probiergewic...

Probiernadel
Strichprobe

Probierordnung
In der Augsburger Reichsmünzordnung von 1559 erließ Kaiser Ferdinand I. die Probierordnung, die Verwaltung und Aufsicht über das Münzwesen im Römisch-Deutschen Reich (bis 1806) regeln sollte. Dabei wurde der Versuch unternommen, bereits bestehende Gebräuche - wie den Kreisprobationstag - auf das gesamte Römisch-D...

Probierstein
Strichprobe

Proconsul
Römischer Titel, der sich auf ein Amt mit vorwiegend militärischem Charakter in der Provinz bezog. Gelegentlich nahm auch der römische Kaiser diesen Titel an. Auf Münzen findet sich der Titel abgekürzt (PROCOS) seit der Regierungszeit des Geschlechts der Severer, wenn auch selten.

Proklamationsgeld
Bezeichnung von speziellen Münzen und Medaillen, die zur Ausrufung (Proklamation) der spanischen Könige anlässlich ihres Regierungsantritts zwischen 1701 (Felipe V.) und 1808 (Fernando VII.) in den Münzstätten der spanischen Kolonien in Süd- und Mittelamerika (vor allem Mexiko) ausgegeben wurden. Auch spanische Mü...

Pronkdaalder
Niederländische Bezeichnung (Prunktaler) einer ca. 61,2 g schweren Talermünze im Wert von zwei Philippstalern, die der spanische König Philipp II. (1556-1598) als Herzog von Geldern als Geschenk vergab. Die Vs. der silbernen Donativprägung zeigt das Brustbild des Königs, die Rs. das spanische Wappen, umgeben von 18 Wappensc...

proof
Englische Bezeichnung für die Spezialanfertigung Polierte Platte, der Ausdruck proof-like entspricht in etwa dem deutschen 'Spiegelglanz'.

proof sets
Englische Bezeichnung für Sätze von Münzen in der Spezialanfertigung Polierte Platte, die speziell für Sammelzwecke von vielen Ländern hergestellt werden. Das Geschäft mit Münzsätzen in Polierter Platte boomte seit den 60er Jahren des 20. Jh.s, als kleine Inselstaaten proof sets mit exotischen Motiven verkauf...

Prora
Griechische und lateinische Bezeichnung für den Bug (Vorderteil) größerer Schiffe. Die Prora kommt als Symbol für ganze Schiffe auf verschiedenen griechischen und römischen Münzen der Antike vor. Die Prora läuft in zwei Enden aus, einem spitzen, unter Wasser liegenden Rammsporn und einem nach oben gebogenen Schna...

Proserpina
Römische Göttin (Tochter der Ceres), die der griechischen Göttin Persephone entspricht.

Providentia
Römische Vergöttlichung der göttlichen Vorsehung (Providentia deorum) und der voraussichtigen Fürsorge des Kaisers (Providentia Augusti) für Thron und Reich. Ihre Darstellung erscheint auf römischen Münzen aus der Kaiserzeit als stehende (später auch sitzende) Gestalt mit ausgestreckten Händen, mit kurze...

Prunkwaffen
In Afrika dienten Waffen - in Form von Messern, Beilen, Lanzen, Speer- oder Pfeilspitzen - immer auch als Wertobjekte, sei es als Brautpreis, als Ablösung bei Vergehen gegen die gesellschaftlichen Bräuche, als Entgelt für soziale Dienstleistungen oder als Grabbeigabe der Verstorbenen. Als Prunkwaffen werden besonders schöne, mit...

Pruta
Auch Prutah, bezeichnet sowohl antike Bronzemünzen des Königreichs Judäa als auch die kleinen Münzen des modernen Israel zwischen 1949 und 1959 (Plural Prutot): 1000 Prutot = 1 Israelische Lira (Pfund). Die modernen Prutot sind nach den Vorbildern der antiken Makkabäer-Münzen gestaltet: Sie zeigen wie ihre antiken Vorb...

Prägefehler
Fehlprägungen

prägefrisch
bankfrisch

Prägemedaillen
Bezeichnung für Medaillen, die im Prägeverfahren hergestellt sind (wie das Gros der Münzen) im Gegensatz zu Gussmedaillen (Gussverfahren) oder Gravurmedaillen (graviert). Das Bild und die Schrift der Prägemedaille wird mit einem Stempelpaar auf einen Schrötling (Platte) geprägt.

Prägequote
Die auferlegte Menge (Minimum oder Maximum) der an einer Münzprägung beteiligten Münzstände bzw. Münzstätten. Prägequoten wurden schon seit dem ausgehenden Mittelalter von den Münzvereinen getroffen. Die Prägequote von Münzvereinigungen wurde nach verschiedenen Kriterien vergeben. Im Münchener ...

Prägering
Ringförmiges Prägewerkzeug aus Stahl, das die Münzplättchen während des Prägevorgangs an den Seiten umschließt. Die genau zylindrische angeordneten Innenwandungen sind gehärtet, um dem hohen Druck standzuhalten, der bei der Prägung entsteht. Der Innendurchmesser entspricht genau dem der zu prägende...

Prägewerkzeuge
Die Werkzeuge zum Prägen von Münzen, Medaillen und Marken sind im Wesentlichen Prägering, Rändelbacken, die Stempel oder Matrizen und im weiteren Sinn auch die Patrizen, die zur Herstellung der Stempel verwendet werden.

Prägung
In der Münztechnik bezeichnet man mit Prägevorgang die Herstellung von Münzen aus Plättchen (Schrötlingen), indem das Metall im Prägestock (zwischen zwei Prägestempeln und dem Prägering) durch hohen Druck (Stoß, Schlag) verformt wird. Früher wurden die Münzen durch Schlag mit dem Hammer per Ha...

Prämienmedaillen und -münzen
Gepräge mit oder ohne Geldcharakter, die als Anerkennung, Auszeichnung oder Belohnung für bestimmte Leistungen vor allem im Zeitraum zwischen dem 17. und 19. Jh. vergeben wurden, auch in Klippenform. Man spricht von Prämientalern und - je nach Wert bzw. Größe - auch von Prämiendoppeltalern, -halbtalern und -zweidritte...

Präsenzzeichen
Marken, die bei Versammlungen u.ä. an die Anwesenden verteilt wurden und zum Empfang einer Gratifikation berechtigten. Dazu gehören z.B. die Ratsmarken, die vor allem von Städten im Rheinland zum Zeichen der Anwesenheit bei Ratsversammlungen an Mitglieder des Stadtrats ausgegeben wurden.

Pseudoautonome Münzen
quasiautonome Münzen

Pseudolegenden
Unleserliche oder unverständliche Legenden, die auf Münzen des Altertums, der Völkerwanderungszeit und des Mittelalters erschienen. Pseudolegenden tauchen vor allem auf Münzen von Völkern oder Stämmen auf, die keine oder eine unterentwickelte Schriftkultur besitzen, wie auf barbarischen Nachprägungen verschiedener...

Pseudomünzen
Bezeichnung von Münzen, die in Wirklichkeit nicht als Geld dienen, da sie nicht für den Geldumlauf eines Staates geprägt wurden. Dabei bedienen sich die Regierungen der verschiedenen Ausgabe-Staaten (Entwicklungsländer, kleine Inselstaaten) einiger Tricks: Entweder wird der Nennwert so hoch angesetzt, dass die Münzen als Za...

Ptolemäer
Ursprünglich aus Makedonien stammendes Herrschergeschlecht, das nach Ptolemaios, einem engen Freund, Leibwächter und General Alexander des Großen, benannt ist. Nach Lagos, einem makedonischen Adligen und dem Vater des Ptolemaios, wird die Dynastie auch als 'Lagiden' bezeichnet; seine Mutter Arsinoë entstammte einer Seitenlinie ...

Pu-Münzen
Bezeichnung der chinesischen Gerätemünzen in Form von Spaten oder Grabegabeln.

Pudicitia
Römische Personifikation der Züchtigkeit, Schamhaftigkeit und Keuschheit. Sie kommt auf römischen Münzen der Kaiserzeit vorwiegend als sitzende (seltener stehende) Frauengestalt mit Schleier vor. Meist ist sie auf Münzen von Kaiserinnen dargestellt, auch wenn deren Lebenswandel alles andere als keusch zu nennen war. Einen s...

Pul
Kupfermünze der Goldenen Horde zwischen dem 13. und 15. Jh. in schwankendem Gewicht (1 bis 2 g). Die Münzbilder beziehen sich häufig auf Sternbilder, Tiere oder geometrische Figuren. In Russland wurde im 15. und zu Anfang des 16. Jh.s der kupferne Pulo nach dem Vorbild des Pul geschlagen. Bei den Tataren und Turkmenen wurde die Bezei...

Pulken
Bezeichnung für die polnischen Halbgroschen (polnisch: Polki), die seit Kasimir IV. (1444-1494) bis zur Münzreform unter König Sigismund I. (1506-1548) im Jahr 1526 die wichtigsten Umlaufmünzen in Polen waren. Ihre Vs.n zeigen den polnischen Adler, ihre Rs.n eine Krone. Das Gewicht lag bei ca. 0,4 g.

Pulo
Bezeichnung einer seltenen russischen Münze, die nach dem Vorbild des (tatarischen) Pul im 15. und zu Beginn des 16. Jh.s geprägt wurde. Die Kupfermünzen liefen eher in Twer um, seltener in Moskau oder Nowgorod (Lokalmünze). In welchem Wertverhältnis der Pulo zu den zeitgenössischen Silbermünzen Russlands stand, i...

Pumphosenkrone
Spöttische Bezeichnung der dänischen Silberkrone von 1665. Der Name geht auf die Vorderseitendarstellung zurück, die König Frederik III. (1648-1670) als Ganzfigur (stehend) in auffällig weiten Hosen zeigt.

Punktvarianten
Abweichungen der Münzstempel in der Interpunktion, die bei Kleinmünzen zwischen dem 16. und 18. Jh. besonders häufig vorkommen. Sie sind für Numismatiker wichtig, die über die Stempelanalyse (Feststellung der Stempelkopplungen) Aussagen z.B. über die Emissionsfrequenz oder über die Chronologie machen.

Punzen
Kleine Stempel (Positive), die das Bild oder die Schrift erhaben tragen. Aus vielen kleinen Punzen könnte man eine Patrize zusammensetzen. In der Technik der Vorpunzierung werden die erhabenen Grundbilder oder -schriften in Form von Stahlstäben in den Stempel eingesenkt oder früher mit dem Hammer in den Stempel geschlagen und dann na...

Purimtaler
Sammlerbezeichnung für eine Talermünze von Erfurt aus dem Jahr 1632, die im Dreißigjährigen Krieg unter schwedischer Besatzung geschlagen wurde. Sie zeigt auf der Vs. oben 'Jehova' in hebräischer Schrift in einem strahlenden Oval. Die Rs. ist mit einer 12-zeiligen Schrift in lateinischer Sprache versehen, eine Huldigung an...

Pyr
Stadtpyr

Qirsh
Andere Schreibweise für Ghirsh.

Quadrans
Römische Bronzemünze der Republik- und Kaiserzeit. Der Quadrans erschien zuerst in der Reihe des Aes grave als 1/4 des Asses (im Libralfuß). Nach dem Duodezimalsystem (1 As = 12 Unciae) wird der Quadrans mit 3 Unciae bewertet und ist daher auch mit drei Kugeln als Wertzeichen versehen. Die charakteristische Vorderseitendarstellung d...

Quadratum incusum
Lateinischer Ausdruck (dt.: etwa 'eingeschlagenes Viereck') für eine besondere Rückseitengestaltung bei älteren griechischen Münzen der Antike, die vor allem in archaischer Zeit zu finden ist, als die Münzprägung noch in den Anfängen war. Ursprünglich diente der Oberstempel nicht zur bildlichen Gestaltung, so...

Quadratum supercusum
Bezeichnung des leicht erhabenen, quadratischen Zentrums, das zuerst auf Pfennigen aus Metz sowie auf süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Vierschlagpfennigen und Rappenmünzen im Mittelalter erscheint. Das Quadratum supercusum erklärt sich aus der eigentümlichen Herstellung und Bearbeitung der betreffenden Sch...

Quadratzwanziger
Bezeichnung der nach dem Konventionsfuß geprägten 20-Kreuzer-Stücke, die als auffälliges Element des Münzbildes ein auf der Spitze stehendes (um 90° gedrehtes) Quadrat aufweisen. Die Verwendung des Quadrats war nach der Konvention von 1753 eigentlich den halben Konventionsgulden zu 30 Kreuzern vorbehalten. Trotzdem set...

Quadriga
Lateinische Bezeichnung des vierspännigen Wagens der Antike. In der Mythologie taucht die Quadriga als Gefährt des Sonnengottes Helios und als Kampfwagen der homerischen Helden auf. Der Vierspänner wurde in historischer Zeit bei Kampfspielen benutzt, in Olympia seit 680 v.Chr. Ähnlich wie die Biga (Zweigespann) ist das Viergespa...

Quadrigatus
Verschiedene römische Silbermünzen der Republikzeit sind nach der Darstellung der Quadriga auf der Rückseite Quadrigatus benannt, was etwa 'mit einer Quadriga versehenes Gepräge' bedeutet. 1. Die ersten Quadrigati (etwa von 225 bis 213/12 v.Chr.) stellen das Bindeglied zwischen den frühen römischen Didrachmen und dem...

Quadrupla
Auch Quadrupel, ist die italienische Bezeichnung für große Goldmünzen, die 1547 im vierfachen Wert und Gewicht des Scudo d´oro unter der spanischen Herrschaft Karls V. in Neapel und Sizilien eingeführt wurden. Auch der Kirchenstaat und Savoyen gaben zwischen dem ausgehenden 16. und dem beginnenden 18. Jh. Quadrupla aus, s...

Quaestor
Römischer Kassenbeamter, dem zur Republikzeit die Verwaltung der Staatskasse oblag. Daher waren die Quaestoren zur Republikzeit auch mit dem Münzwesen Roms, seiner Provinzen und Kolonien befasst. Gelegentlich kommt die Bezeichnung - meist mit Q abgekürzt - auf republikanischen, provinzialen und kolonialen Münzen Roms vor.