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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Restituierte Münzen
In Typ und Art einer früher umgelaufenen Münze nachgeschlagene Prägung, besonders beliebt in der römischen Kaiserzeit. Dabei haben die Kaiser mit der Restitution der Münzen besonders bewunderte Staatsmänner aus der Vergangenheit verehrt. So haben die Kaiser Titus (79-81 n.Chr.), Domitian (81-96) und Nerva (96-98) vor a...

Retrograd
Eine Schrift wird als retrograd (rückläufig) bezeichnet, wenn sie entgegen der üblichen Schriftrichtung läuft, wobei die Buchstaben seitenverkehrt sind. Retrograde Schrift kommt auf archaischen und frühklassischen griechischen Münzen und bei barbarischen Nachahmungen der Kelten häufiger vor, gelegentlich auch auf ...

Reul
Bezeichnung des Sixpence-Stücks in der irischen Landessprache, das von 1928 bis zur Einführung der Dezimalwährung am 15. Februar 1971 im Freistaat Irland (seit 1922) bzw. in der Irischen Republik (seit 1937) geprägt wurde. Es zeigt auf der Vs. die Brian-Horn-Harfe (Staatsemblem), auf der Rs. den Irischen Wolfshund. Das irische T...

Revers
Französische, international übliche Bezeichnung für die Rückseite einer Prägung, meist mit rv. oder rs. abgekürzt.

Rheingolddukaten
Flussgolddukaten

Rheinischer Gulden
Bezeichnung der goldenen Leitwährungsmünze im 14. und 15. Jh. im Rheingebiet. Durch die umfangreiche Prägung des Goldguldens durch die Kurfürsten von Köln, Mainz, Trier und der Pfalz gewannen die rheinischen Gulden im 14. und 15. Jh. an Bedeutung und bildeten die Währung im rheinischen Raum. Aufgrund des Goldmangels ve...

Rhodischer Münzfuß
Die auf der Insel Rhodos gelegenen Städte Ialysos Lindos und Kamiros hatten in der archaischen Periode nach dem attischen Münzfuß geprägt. Nach den Perserkriegen trat eine Prägepause ein. Schon bald nach der Gründung der gleichnamigen Hauptstadt Rhodos (408 v.Chr.), die sich schnell zu einer reichen Handelsmetropole e...

Rial
In arabischen Staaten verbreitete Münzeinheit (siehe auch Riyal): 1. Im Iran wurde mit der Währungsreform vom 13. März 1932 der Rial, unterteilt in 100 (neue) Dinars (= 20 Shahi), eingeführt. Bis 1937 galten 100 Rials einen goldenen Pahlewi, danach wurde die Goldmünze zum Tageskurs (Gold-Silber) in Rial berechnet. Bis 195...

Ricardo, David
(1772-1823)Bedeutender britischer Nationalökonom, Politiker und Geschäftsmann, der sich als Theoretiker der klassischen Nationalökonomie einen Namen machte. Er entstammte einer jüdischen Familie portugiesischer Abkunft, die noch vor seiner Geburt in London von Holland nach England auswanderte. Bereits mit 14 Jahren trat er in die Börs...

Richtpfennig
Der Richtpfennig ist der 256. Teil der Gewichtsmark. Je nach dem Gewicht der Mark, das im Mittelalter regional schwankte, wogen die Richtpfennige also etwa zwischen 0,9 und 1,1 g. Im Mittelalter war man wohl nur in einigen Handelszentren (Lübeck, Köln, Wien) befähigt, feinere Gewichte abzuwägen. Zur Unterteilung des Richtpfennig...

Rider
Schottische Goldmünze, die unter Jakob III. (1460-1488) in Anlehnung an den französischen Franc à cheval (siehe Franc d´or) 1475 eingeführt wurde. Die Vs. zeigt den König in vollem Harnisch und mit gezücktem Schwert auf galoppierendem Pferd, die Rs. das gekrönte Wappenschild auf einem Langkreuz. Es gab auc...

Riel
Währungseinheit in Kambodscha. 1 Riel = 100 Sen.

Rigsbankdaler
Dänische Hauptsilbermünze, die nach dem Staatsbankrott 1813 zu 96 Rigsbank-Skilling bzw. 30 Schilling Courant (in Schleswig-Holstein) geprägt wurde. Der Rigsbankdaler im Gewicht von 14,447 g (875/1000 fein) wurde mit 1/2 Rigsdaler Specie (Speciesdaler) bewertet. Die Vs.n zeigen die Büste der jeweils herrschenden dänischen K...

Rigsbanktegn
Nach dem Staatsbankrott zwischen 1813 und 1815 von der dänischen Reichsbank (Rigsbank) ausgegebene kupferne Notmünzen zu 2, 3, 4, 6, 12 und 16 Skilling. Die Reichsbankmarken zeigen auf den Vs.n ein ovales Wappen unter der Königskrone, auf den Rs.n sind sie mit RIKSBANKTEGN, der Wertbezeichnung, dem Wert und der Jahreszahl beschriftet...

Rigsdaler
Der Reichstaler in Dänemark und Norwegen (bis 1814 mit Dänemark verbunden). Die Bezeichnung Rigsdaler erscheint zum ersten Mal auf einem Speciestaler unter der Regentschaft des Kronprinzen Frederik (1784-1808), des späteren Königs Frederik VI. (1808-1839), der anstelle des senilen König Christian VII. (1766-1808) regierte. ...

Rijder
Niederländische Gold- und Silbermünze, dessen Typ - wie der schottische Rider - dem französischen Franc à cheval angelehnt ist. Die Goldmünzen des Typs siehe unter Goldener Reiter, die Silbermünzen unter Silberner Reiter.

Rijksdaalder
Bezeichnung der nach dem Fuß des Reichstalers geschlagenen Talermünzen der Generalstaaten, zur Unterscheidung von Talermünzen (Daalder) nach anderem Münzfuß. Die ersten Rijksdaalder wurden 1583 mit dem Bildnis eines geharnischten Ritters mit Schwert von fast allen nördlichen Provinzen geprägt, teilweise auch als...

Rikets Ständers Riksgäldskontor-Polleter
Bezeichnung offizieller schwedischer Polletter aus Kupfer, Ersatzgeldmarken die zwischen 1799 und 1802 vom 'Reichsschuldenamt der Reichsstände' in Werten zu 1/4 und 1/2 Skilling ausgegeben wurden.

Riksdaler
Die ersten schwedischen Talermünzen wurden um 1534 unter Gustav Wasa geprägt und Daler genannt. Die Hauptmünze war und blieb aber die schwedische Mark. Der Wert der Daler stieg bald auf 4 Mark und wurde weiterhin so gerechnet (Rechnungsmünze), die ausgeprägten Dalermünzen entfernten sich aber von diesem Wert. Der Riksd...

Riksdaler Riksmynt
Mit der Einführung der Dezimalwährung in Schweden (1855) wurde der Riksdaler Riksmynt zu 100 Öre eingeführt, 4 Riksdaler Riksmynt entsprachen dem Riksdaler (Species), ein Wertverhältnis, das auf den alten Rechnungswert des Dalers (4 Daler = 1 Riksdaler) aus dem 17. Jh. zurückgeht.

Rin
Kleinste japanische Münzeinheit, die mit der Einführung des modernen Münzsystems in Japan in der Meiji-Ära nach 1870 ausgegeben wurde. 1000 Rin = 100 Sen = 1Yen. Das 1-Rin-Nominal wurde bis 1884, das 5-Rin-Nominal bis 1909 geschlagen.

Ringdollar
Das erste Geld Australiens aus der Provinz New South Wales (Neusüdwales) wurde aus etwa 40.000 spanischen Pesos hergestellt, die unter Gouverneur Lachlan Mac Quarie zu 4 Shilling 9 Pence je Stück aufgekauft wurden. In Sydney wurden die Mittelstücke ausgestanzt, umgeprägt und gelangten als Dumps zu 1 Shilling 3 Pence (oder im Wer...

Ringgelder
Einfache oder spiralförmige Ringe und Reife aus Halbedelsteinen, Muscheln, Palmfasern und fast allen Metallen (Gold, Silber, Kupfer, Bronze, Messing, Zinn, Eisen) waren nicht nur als zierender Schmuck für Arme, Beine, Finger, Füße, Hals, Ohren oder Stirn beliebt, sondern stellten (wie der meiste Schmuck) auch Wertobjekte dar, d...

Ringgit
Malaiische Bezeichnung des spanisch-amerikanischen Pesos auf der malaiischen Halbinsel und Umgebung (Borneo, Sumatra) im 18./19. Jh., heute die Währungseinheit von Malaysia. 1 Ringgit (Malaysia-Dollar) = 100 Sen (Cents). 200 Ringgit 1976 auf den Fünfjahresplan

Ringprägung
Nach dem heutigen Stand der Technik erfolgt der eigentliche Prägevorgang in einem Ring. Nach dem Randstauchen und der Prägung der Randschrift werden die Ronden mit einer Vorschubzange einem glatten (ungeteilten) Prägering zugeführt, in dem durch den beweglichen Ober- und Unterstempel die Prägung erfolgt. Durch eine Bewegung...

Rio
Gewichtseinheit im alten Japan vor der Meiji-Ära (1870). 1 Rio = 4 Bu = 1 Shu.

Rittenhouse, David
(1732-1796)Berühmter US-amerikanischer Uhrmacher, Astronom und Wissenschaftler, der am 4. April 1792 von Präsident George Washington zum ersten Münzdirektor des Münzamts in Philadelphia bestellt wurde. Erst zwölf Tage zuvor war das Gesetz verabschiedet worden, das erste US-Münzamt in der damaligen Hauptstadt Philadelphia zu erric...

Rixdollar
Eine nach dem niederländischen Münzsystem geprägte Silbermünze zu 48 Stivers - so die engl. Bezeichnung des niederländischen Stuiver - der britischen Kolonie Ceylon, dem heute unabhängigen Sri Lanka. Nachdem 1785 französische Revolutionstruppen die Vereinigten Provinzen der Niederlande erobert und die Batavische R...

Riyal
Auch Ryal oder Rial, bezeichnet ursprünglich die (europäischen) Großsilbermünzen (u.a. Taler, Peso) in den mohammedanischen Ländern Arabiens. Später wurde der Name in einigen Ländern auf (zunächst silberne) Münzeinheiten übertragen (Rial).

Robotmarken
Abgeleitet vom slaw. raboti (Arbeit, Fron), sind Marken, die in den slawischen Ländern Osteuropas als Gegenwert für Frondienste oder für Arbeitsleistungen vergeben wurden. Sie kommen in verschiedenen Formen und aus verschiedenen Materialien vor, auch aus Glas. Die meisten Robotmarken liefen in den großen landwirtschaftlichen G&...

Roettiers
Medailleurs- und Graveursfamilie flämischer Herkunft, die über ein Jh. lang in den Diensten englischer, französischer und spanischer Monarchen stand. Als der spätere englische König Charles (Karl) II. (1660-1685) zur Zeit der Diktatur unter Lordprotector Oliver Cromwell ins Exil nach Antwerpen ging, unterstützte ihn de...

Rogus
Lateinische Bezeichnung des Scheiterhaufens, der auf Consecrationsmünzen der römischen Kaiserzeit zwischen Antoninus Pius (138-161 n.Chr.) und Nigrianus (gest. ca. 285 n.Chr.) erscheint. Der Rogus diente der Verbrennung des Körpers der verstorbenen Kaiser oder weiblicher Angehöriger der Kaiserfamilie. Er wurde als pompöses,...

Rollbatzen
Auch 'Rollenbatz', ist eine zeitgenössische Bezeichnung für die Batzen zu 4 Kreuzer im ausgehenden 15. und beginnenden 16. Jh. in der Schweiz und in Süddeutschland. In Italien, wo die Rollbatzen schweizerischen Gepräges vielfach unterwertig nachgeahmt wurden, war die Bezeichnung Rollobasso (auch Rolabasso) verbreitet. Die Herlei...

Rollsiegel
In die Zeit der frühen Hochkultur Mesopotamiens (um 3000 v.Chr.) werden die ersten Rollsiegel datiert, die schon bei den frühen Hochkulturen der Sumerer die Hauptsiegelart bildeten und von den nachfolgenden Reichen in und um das Zweistromland (Assur, Elam, Altbabylon) übernommen wurden. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, blieben die Ha...

Roma
Personifikation der Stadt Rom und damit des römischen Staates als weibliche Gottheit. Die Roma entwickelte sich nach dem Vorbild griechischer Stadtgottheiten und ist häufig auf römischen Münzen dargestellt. In der frühen Republikzeit ist die Darstellung des Romakopfes mit verziertem Helm vor allem auf Silber-Denaren vorherr...

Romanow
Russische Zarendynastie, ursprünglich Bojaren (russische Adlige), die durch Verwandtschaft mit den Rurikiden 1613 durch Michail Fjodorowitsch (Zar Michael I.) auf den Zarenthron gelangte. Die direkte Linie der Romanows herrschte bis 1730 (Peter II.) in männlicher und bis 1762 in weiblicher Folge (Elisabeth II.) über Russland. Mit Pet...

Romanow-Rubel
Silberne Gedenkmünze zu einem Rubel von 1913 auf die 300-Jahrfeier der Dynastie Romanow. Sie zeigt auf der Vs. die Büsten des ersten (Michail I. Feodorowitsch) und letzten Zaren (Nikolaus II.) der Dynastie, auf der Rs. den gekrönten russischen Doppeladler über den Jahreszahlen 1613-1913.

Ronde
Bezeichnung für den ungeprägten Münzrohling, auch Plättchen oder Platte genannt; entspricht der alten Bezeichnung Schrötling.

Roosevelt-Dime
Der jüngste Typ des US-amerikanischen Dime ist nach dem Tod des 32. US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt (1882-1945) von John R. Sinnock kreiert und 1946 erstmals ausgegeben wurde. Er zeigt auf der Vs. das Kopfbild Roosevelts, auf der Rs. eine Fackel zwischen zwei Zweigen. Seit 1965 wurde der zuvor als Silbermünze (900/1000) ausgegeb...

Roosschelling
Niederländischer Schillingtyp (Rosenschilling), der in der ersten Hälfte des 17. Jh.s geprägt wurde, benannt nach der Rückseitendarstellung einer Rose im Zentrum eines mit Blumen verzierten Kreuzes.

Rosa Americana
Bezeichnung kupferner Token, die der englische Fabrikant William Woods nach 1722 für die englischen Kolonien in Nordamerika ausbrachte. Ausgegeben wurden die drei Nominale Halfpenny, Penny und Twopence. Der Typ zeigt auf der Vs. die lorbeerbekränzte Büste König Georgs I., die Rs. eine meist bekrönte, voll-erblühte Rose...

Rose Ryal
Englische Goldmünze zu 30 Shillings, die König Jakob (James) I. (1603-1625) seit 1604 ausgeben ließ. Sie wurde zwischen 1612 und 1619 mit 33 Shillings bewertet. Die Vs. zeigt den König auf dem Thron sitzend mit Zepter und Reichsapfel in Händen, die Rs. den königlichen Wappenschild (vierfeldig) auf einer großen R...

Roseler
Vorläufer des Schildgroschens, eines Typs des Meißner Groschens, geprägt von Friedrich dem Streitbaren zwischen 1405 und 1402. Er zeigt als Rückseitenvariante den Löwenschild, von einer fünfblättrigen Rose umgeben.

Rosenobel
Spätmittelalterliche englische Goldmünze, die in der ersten Regierungszeit Eduards IV. (1461-1470, 1471-1483) entstand, mit dem erstmals die Dynastie York den englischen Kaiserthron usurpierte. Der Rosenobel oder Ryal unterscheidet sich im Typ vom Nobel (Schiffsnobel) auf der Vs. durch eine Fahne (mit Monogramm E) neben dem gewappneten He...

Rosina
Pezza della Rosa

Rosstaler
Bezeichnung der Taler in den braunschweigischen Landen, die das springende Sachsenross zeigen. Erstmalig erschien der Rosstaler im Jahre 1649 unter Herzog Christian Ludwig von Braunschweig-Lüneburg-Celle (1648-1665). Bald wurden auch goldene Dukaten und Mehrfachdukaten (bis zu 4 Dukaten), Schautaler (bis zu 10 Talern) und Talerteilstücke ...

Rosswerk
Wenn die Einrichtungen der Münzen nicht durch Wasserkraft angetrieben werden konnten, mussten sie (vor Erfindung der Dampfmaschine) mit Pferdekraft, den sog. Rosswerken, betrieben werden. Die geblendeten Pferde gingen an einem Göpel ständig im Kreis. Die Kraft der Pferde wurde auf eine senkrechte Achse übertragen, an der ein Rad...

Rostralkrone
Lat. als corona rostrata oder corona navalis (Schiffsschnabelkrone) bezeichnet, ähnelt einer Strahlenkrone und ist mit kleinen Schiffsvorderteilen (Prora) verziert. Sie wurde den römischen Feldherren für Seesiege verliehen. Auf römischen Bronzemünzen ist z.B. Agrippa, der Jugendfreund, Flottenchef, Mitregent und designierte...

Rostrum
Lat. Bezeichnung (eigentlich Schnabel) des Rammsporns (griech. embolon), die wichtigste Waffe am Vorderteil (Prora) der Schiffe in der Antike. Solange man den Schiffsvorderteilen die Gestalt eines Tiers gab, war das spitze, keilförmige Rostrum in Gestalt der Schnauze eines Tiers (u.a. Fisch, Eber, Stier, Adler) gestaltet. Später ragte das...

Rote Sechser
Bezeichnung unterwertiger brandenburgisch-preußischer 6-Pfennig-Stücke. Die Prägung der unterwertigen Sechser, die schon nach kurzer Umlaufzeit nicht mehr silbern, sondern kupferrot aussahen, wurde noch ein Jahr vor dem Tod des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm (1640-1688) im Jahr 1687 begonnen. Unter Friedrich III. (16...

Rote Seufzer
Bezeichnung unterwertiger sächsischer 6-Pfennig-Sücke, die ihre dünne Silberschicht im Umlauf schnell verloren und eine kupferrote Farbe annahmen. Kurfürst August I. von Sachsen (1694-1733) veranlasste in den Jahren 1701/02 in der Münzstätte Leipzig die Ausprägung enormer Mengen (nach Suhle 28 Millionen Stück...

Rothschild
Privatbankiersfamilie mit Banken in verschiedenen Ländern, die bis zum Ersten Weltkrieg ein 'Gesamthaus Rothschild' bildeten. Der Aufstieg des Hauses Rothschild begann, als der Frankfurter Münz-, Antiquitäten-, Textilien- und Wechselhändler Meyer Amschel Rothschild im Jahr 1769 Hoffaktor des reichen Landgrafen von Hessen-Kassel ...

Rothschild Love Dollar
In den USA gebrauchte Bezeichnung von Vereinstalern (1857-1866) und Doppeltalern (1860-1866) der Freien Stadt Frankfurt (am Main), die nach dem Fuß des Wiener Münzvertrags geprägt wurden. Die Taler zeigen auf den Rs.n den gekrönten Adler, auf den Vs.n das Brustbild der Personifikation Frankfurts, der Francofurtia, wofür di...

Roty, Louis Oscar
(1846-1911)Berühmter französischer Medailleur und Stempelschneider, Professor an der Ecole des Beaux Arts, gilt als Begründer der modernen Medaillenkunst (Impressionismus, Jugendstil). Nach seiner Lehre bei A. Dumont und H. Ponscarme begann er bald in einem realistischen, aber romantisch wirkenden Stil zu arbeiten. Seine Werke zeichnen sich dur...

Royal d´or
Französische Goldmünze, die schon in schriftlichen Dokumenten aus dem 13. Jh. genannt wird. Die frühesten bekannten Exemplare wurden unter König Karl IV. (1322-1328) nicht vor 1326 im Gewicht von etwa 4,2 g geprägt (24-karätig). Die Vs. zeigt den König mit Zepter in einer gotischen Estrade stehend, die Rs. ein Lil...

Royalin
Bezeichnung kleiner Münzen aus Tranquebar (Dänisch-Indien) an der Südostküste von Indien; die Mehrzahl lautet Royaliner. Sie entsprach im Gewicht (um 1,5 g), Silbergehalt und Wert dem Fano, den er um 1755 ablöste. Er wurde bis 1807 geprägt, danach folgte ihm wieder der Fano. Der Royalin von Tranquebar zeigt auf der Vs....

Rs.
Abkürzung für die Rückseite (Revers) der Münze.

Rubel
Vermutlich ist der Ausdruck Rubel vom russ. 'rubitj' abgeleitet und bezieht sich auf das Abschlagen von Teilen größerer Silberbarren. Diese Silberbarrenstücke waren in Nowgorod, Moskau und anderen russischen Fürstentümern bis ins ausgehende 14. Jh. das gebräuchliche Zahlungsmittel. Die Bezeichnung Rubel ist dokumentar...

Rubeljefimok
Jefimok

Rufiyaa
Landessprachliche Bezeichnung der Malediven-Rupie, der Währungseinheit der Malediven, einem Archipel (über 100 Koralleninseln) im Indischen Ozean. 1 Rufiyaa = 100 Laari.

Runenmünzen
Münzen mit nordischer Runenschrift sind selten. Es gibt einige englische und friesische Sceattas aus dem 7./8. Jh. mit Runentypen. Außerdem sind ca. 500 dänische und etwa ebenso viele norwegische Exemplare bekannt. Unter Sven Estridsen (1047-1074) und spät unter Harald Hardrada (1047-1066) wurden die dänischen Runenmü...

Runstycke
Schwedische Bezeichnung (Rundstück) für die seit 1522 ausgegebenen silbernen, runden Öre-Münzen, zur Unterscheidung von den Klippen. Die Benennung ging dann im 18. Jh. auf die Öre KM (Kupfermünze) und schließlich auf die im 1. Drittel des 19. Jh.s geschlagenen kupfernen 1/12-Skilling-Stücke über.

Rupee
Engl. Bezeichnung der britisch-indischen Rupie.

Rupia
Portugiesische Rupie, die von den Portugiesen für ihre indischen Besitzungen Diu und Goa seit 1725 geprägt wurde. Sie wurde mit 600 Reis bewertet und galt 2 Pardao oder 10 (später 16) Tanga. Die Mehrzahl der Silberstücke wurde in Goa ausgemünzt und zeigt auf den Vs.n das Kopfbild der portugiesischen Regenten, auf den Rs.n d...

Rupie
1. Das Wort kommt aus dem Sanskrit: 'rupiya' bedeutet 'verarbeitetes Silber'. Die Rupie ist die wichtigste Silbermünze Indiens, die auch weit über die Grenzen des Subkontinents als Handelsmünze Bedeutung erlangte. Die Rupie wurde unter Sher Shah (1539-1545 n.Chr.) aus der kurzzeitig herrschenden Dynastie der Suri (1525-1555 n.Chr.) e...

Ruprechtsgulden
Bezeichnung der unter dem Pfalzgrafen Ruprecht geprägten rheinischen Gulden aus Gold. Es gibt verschiedene Typen, darunter auch minderwertige Postulatsgulden.

Ruspo, Ruspone
Bezeichnung des Dukaten aus Florenz, den Herzog Cosimo III. (1670-1723) im Jahr 1719 einführte und der bis in die Mitte des 19. Jh.s geschlagen wurde. Es gab auch als Ruspone bezeichnete Dreifachstücke gleichen Typs. Sie zeigen auf der Vs. die florentinische Lilie, auf der Rs. Johannes den Täufer sitzend. Das Gewicht der Goldmün...

Ryal
1. Englische Goldmünze, die zuerst unter Edward IV. 1465 geschlagen wurde und volkstümlich als Rosenobel bezeichnet wurde. 2. Sehr seltene schottische Goldmünze im Wert von 3 Pfund, die nur in den Jahren 1555 bis 1558 ausgeprägt wurde. Die Vs. zeigt die Büste der Königin Maria Stuart, die Rs. den bekrönten Lö...

Rübenbatzen
Batzen des Salzburger Fürstbischofs Leonard von Keutschach (1495-1519), benannt nach der Darstellung einer Rübe, die sich im Familienwappen des Erzbischofs befand. Die in großen Mengen geprägten Rübenbatzen wurden von 1500 bis 1519 geprägt.

Rübentaler
Sehr seltener Guldengroschen von 1504, den Erzbischof Leonard von Keutschach vermutlich als Probe oder Schaustück in der Münzstätte Hall (Tirol) prägen ließ. Die Silbermünze ist nach der Darstellung der Rübe im Familienwappen des Fürstbischofs benannt. Es gibt mehrere Stempel und Abschläge, darunter auc...

Saalfelder Heller
Kleine Kupfermünzen des Herzogtums Sachsen-Coburg-Saalfeld (Sachsen-Saalfeld wurde 1735 mit Coburg vereinigt), die seit 1646 in großen Mengen geprägt wurden. Die Saalburger Hellersorte wurde weit über den Bedarf des kleinen Herzogtums hinaus geprägt (ähnlich wie der Coburger Heller) und geriet im 17. und 18. Jh. in de...

Sachsenpfennige
Anonyme mittelalterliche Pfennige aus dem 10. und 11. Jh., die - neben Otto-Adelheid-Pfennigen - die häufigst gefundenen Pfennigmünzen ihrer Zeit sind. Neuerdings werden sie auch Hochrandpfennige genannt, aufgrund ihres hohen aufgebörtelten Randes. In der älteren numismatischen Literatur werden sie als Wendenpfennige bezeichnet,...

Sachsenspiegel
Bedeutendes Rechtsbuch des Mittelalters, das um 1224 von dem sächsischen Ritter und Richter Eike von Repgow in niederdeutscher Sprache verfasst wurde. Dem Autor wird auch die 'Sächsische Weltchronik', das erste deutsche Geschichtswerk in Prosa, zugeschrieben. Der Sachsenspiegel überliefert nicht nur das sächsische Gewohnheitsrec...

Sacrosanctae-Münzen
Bezeichnung für päpstliche Münzen, die nach dem ersten Wort in der Aufschrift 'Sacrosanctae Basilicae Lateranensis Posessio' benannt sind. Die Lateran-Basilika war der Sitz der Bischöfe von Rom und wurde von den Päpsten beansprucht. Der Bischofssitz wurde anlässlich einer Prozession zur Lateran-Basilika in Besitz genom...

Saigern
Auch seigern, ist ein aus dem Mittelalter stammender Ausdruck für das Aussondern von Münzen. Das Wort ist vom mhd. seigen (senken, neigen) abgeleitet und bedeutete zunächst soviel wie wiegen. Der Saiger war im Mittelalter eine Feinwaage, die der Münzmeister zum Wiegen und Justieren der Münzen benutzte. Früher justierte...

Saint Urbain
Französische Medailleurs- und Stempelschneiderfamilie. Ferdinand de Saint Urbain (1658-1738) war seit etwa 1673 an der Münze in Bologna und von 1683 bis 1704 an der Münze in Rom beschäftigt. In dieser Zeit arbeitete er unter vier Päpsten. Neben vielen päpstlichen Münzen schuf er auch eine Reihe von Medaillen, u.a....

Salaka
Kesa

Salung
Siamesisches Nominal im Wert 1/4 Baht nach dem Münzsystem des Königreichs Siam (Thailand).

Salus
Römische Göttin der Gesundheit und der öffentlichen (Salus populi Romani) und kaiserlichen (Salus Augusti) Wohlfahrt, entspricht der griech. Göttin Hygieia. Sie ist auf römischen Münzen der Kaiserzeit meist mit Patera, Zepter und Schlange dargestellt, die sie manchmal füttert. Auf einigen Münzen lehnt sich Sa...

Salut d´or
1. Die ersten Goldmünzen, die das religiöse Motiv der Verkündigung darstellen, gaben Karl I. von Anjou (1264/66-1275/85) und sein Nachfolger Karl II. (1285-1309) für die Grafschaft Provence und das Königreich Neapel aus. Sie zeigen auf der Vs. die Verkündigungsszene: Der Engel Gabriel, verkündet Maria die Geburt J...

Salvatortaler
Typ des schwedischen Riksdalers, der als Rückseitenmotiv die Ganzfigur von Christus als Heiland (lat. salvator) darstellt, der seine Wunden zeigt, in der Hand den Reichsapfel. Die Inschrift lautet entweder SALVATOR MVNDI ADIVVA NOS (Heiland der Welt, hilf uns) oder SALVATOR MUNDI SALVA NOS (Heiland der Welt, errette uns). Die Vs.n zeigen meist...

Salzgeld
Salzgeld zählt zum Natural- bzw. Nutzgeld und taucht schon in verschiedenen voneinander unabhängigen Frühkulturen auf. Römische Legionäre bekamen zusätzlich zu ihrem Sold eine Ration Salz als Lohn, das 'salarium'. Davon leitet sich die Bezeichnung 'Salär' (frz. salaire) für Lohn und Gehalt von Soldaten und Be...

Sammelgebiete
Es gibt viele Gesichtspunkte, eine numismatische Sammlung einzugrenzen, d.h. einem Sammelgebiet zuzuordnen. Im folgenden ist eine Auswahl von Aspekten und Beispielen von Sammelgebieten aufgeführt, die auch untereinander kombiniert werden können: Nach territorialen Aspekten wie z.B. Münzen bestimmter Städte, Gebiete, Länder,...

Sammlerwert
Münzwert

Sammlerzeichen
Auf Münzen eingeritzte oder eingeschlagene Zeichen (Monogramme, Wappen) früherer Sammler, die damit deutlich machten, dass sich die betreffenden Sammelstücke in ihrem Besitz befanden. Sammlerzeichen traten seit dem 16./17. Jh. bis ins 19. Jh. auf. Sie wirken sich oft wertmindernd aus, es sei denn, die Stücke sind als Teil einer ...

Samson d´or
Fort d´or

San Thomé
Goldmünze Portugiesisch-Indiens, die seit 1545 (bis 1841) in Goa und 1684 bis 1757 in Diu geprägt wurde. Zwischen 1753 und 55 kam es auch in Daman (Damao) zur Ausgabe der nach St. Thomas, dem Apostel Indiens, benannten Goldmünze. Aufgrund der primitiven Prägebedingungen handelt es sich um oft sehr krude geprägte Stücke...

Sancta-Colonia-Typ
Mittelalterlicher Rückseitentyp der Agrippiner und deren Nachahmungen und Beischläge. Die Kölner Denare tragen die folgende dreizeilige Aufschrift: Ein mit einem waagrechten Strich versehenes S/COLONIA/A oder später AG (Sancta Colonia Agrippina). Der Typus soll aus der Zeit Ludwigs IV. (900-911 n.Chr.) stammen, der als Kind zum ...

Sandwich- Münzen
Die Schrötlinge moderner Münzen des 20. Jh.s bestehen oft aus mehreren Metall- oder Legierungsschichten, die wie ein Sandwich aufeinander liegen (siehe auch Dreischichtenwerkstoff).

Sandwirtszwanziger
Auch Hoferzwanziger, ist ein Beiname der silbernen 20-Kreuzer-Stücke, die während des Tiroler Aufstands unter Führung des 'Sandwirts' Andreas Hofer 1809 in der Münzstätte Hall (Tirol) geprägt wurden. Die von dem Innsbrucker Uhrmacher Josef Beyrer gelieferten Prägestempel zeigen auf der Vs. den Tiroler Adler mit Eh...

Sanese d´oro
Goldmünze aus der norditalienischen Republik Siena, die seit 1340 im Gewicht des Florentiner Fiorino geprägt wurde. Der Typ zeigt auf der Vs. ein großes verziertes S, auf der Rs. ein Kreuz. Er wurde auch unter der Herrschaft Giovanni Galeazzos (1390-1404) weitergeprägt und hielt sich bis 1553.

Sanpietrino
Kupfermünze zu 2 1/2 Baiocchi, die Papst Pius VI. (1775-1799) zwischen 1795 und 1797 im Kirchenstaat schlagen ließ. Die Vs.n zeigen meist den hl. Petrus, die Rs.n den Wert (BAIOCCHI/ DVE E MEZZO), Ort und Datum

Santa Croce
Luccheser Münze zu 25 Soldi oder im Wert von 2 Barbone, die in der 2. Hälfte des 16. Jh.s eingeführt wurde. Die Silbermünze der Republik Lucca im Gewicht von 8,64 g (895/1000 fein) wurde zwischen 1615 und 1682 sowie 1734 und 1756 geprägt. Der Typ zeigt auf der Vs. das verzierte Wappen, auf der Rs. den gekreuzigten St. Vultu...

Santims
Kleine Münze der Republik Lettland von 1922 bis zur russischen Besetzung 1940 und - nach Anerkennung der Unabhängigkeit Lettlands 1991 - wieder seit der Münzreform vom 5. März 1993. 100 Santimu = 1 Lats. Die Bezeichnung lehnt sich landessprachlich an das frz. 'Centime' an. Es gibt Stücke zu 1 Santims, 2 und 5 Santimi und 10...

Sapek
Andere Schreibweise von Sapèque.

Sapèque
Auch Sapek, französische Bezeichnung für das Geld von Annam, die aus dem Malaiischen sa (eins) und paku (Kette) abgeleitet ist, da man die durchlochten Münzen an einer Schnur aufreihte. Siehe auch Dong.

Saracenatus
Auch Sarazino oder Saraceno, wurden in Europa die nach dem Fuß des byzantinischen Solidus geschlagenen arabischen Goldstücke genannt. Um die Mitte des 12. Jh.s bezeichnete man dann die von den Kreuzfahrerstaaten nachgeahmten Stücke der ayubidisch-arabischen Dinare lat. als Saracenati. Die kufischen Aufschriften der Nachahmungen sind...

Sargpfennige
Stephanspfennige

Sassaniden
Auch in der Schreibweise Sasaniden, ist die letzte altpersische Dynastie, die von Ardaschir, einem Vasallen der Parther, in der Persis begründet wurde. Die Dynastie ist nach dem Großvater Ardaschirs, Sassan, einem Priester des Feuerkults, benannt. Etwa zwischen 220 und 224 n.Chr. besiegte Ardaschir den letzten Partherkönig und lie&s...

Satang
Kleine Münze des Königreichs Siam (heute Thailand). Seit 1897 wurden Mehrfachstücke (2 1/2, 5, 10 und 20) aus Kupfernickel ausgeprägt, es gab auch bronzene 1/2 und 1-Satang-Stücke (1908-1937) sowie ein silbernes 50-Satang-Stück (1929). Später wurden die Stücke in Werten von 1 bis 50 Satang in verschiedenen, m...