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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Troy Ounce
International bedeutendes Edelmetallgewicht, das 31,1035 g wiegt. 1 Troy Ounce = 20 Pennyweights = 480 Grains. 12 Troy Ounces = 1 Troy Pound (siehe dort).

Troy Pound
Traditionelle Gewichtseinheit für Edelmetalle in England vom Mittelalter bis heute, die sich auch in anderen Ländern durchgesetzt hat. Ursprünglich handelt es sich um das Pfund der französischen Stadt Troyes, das die Engländer schon im Mittelalter übernahmen. Das Troy Pound wiegt 373,242 g und ist unterteilt in 12 Troy...

Trugschriften
Unlesbare, sinnlose oder entstellte Münzaufschriften, die meist bei der Münzprägung kulturell unterentwickelter Völker entstanden, die in Berührung mit Hochkulturen kamen. Meist waren die betreffenden Münzer Analphabeten und ahmten die ihnen unbekannten Schriftzeichen mehr oder weniger getreu nach oder brachten sie in ...

Trzeciak
Polnische Silbermünze im Wert von 3 Denaren, auch als Ternar bezeichnet.

Tscherwonetz
Russische Bezeichnung für westeuropäische Goldmünzen, vor allem Dukaten. Der russische Ausdruck bedeutet etwa 'Rote Münze'. Die 1923 ausgeprägte russische Goldmünze zu 10 Rubel wird auch als Tscherwonetz bezeichnet. Die von der Sowjetunion 1975 ausgeprägte goldene Tscherwonetz war nur zum Verkauf ins Ausland gedac...

Tschetwertak
Bezeichnung des russischen 25-Kopekenstücks im Wert von 1/4 Rubel, zuvor Polupoltina und Polupoltinik genannt. Der Ausdruck Tschetwertak (abgeleitet von Tschetwerka = ein Viertel) kam im 19. Jh. in Gebrauch.

Tschetwertina
In Russland wurden 1654 europäische Talermünzen in vier Teile zerschnitten und überprägt. Sie wurden aufgrund ihres Wertes zu 1/4 Rubel als Tschetwertina bezeichnet (Tschetwerka = ein Viertel). Die Viertelstücke sollten als Übergangsmünzen dienen, ihre Ausgabe wurde aber gestoppt, weil sie gegenüber dem Reche...

Tughra
Kunstvoll kalligraphisch verschlüsseltes arabisches Herrschersymbol, das Name und Titel des Herrschers sowie seines Vaters enthält. Die Seldschuken führten die Tughra ein, die auf die asiatische Bogen-Pfeil-Symbolik zurückgehen soll, aber auch als Abdruck der geöffneten Hand (Handsiegel) gedeutet wird. Ihre endgültige ...

Tugrik
Auch Tukhrik oder Togrok, bezeichnet die Währungsmünze der Mongolei. 1 Tugrik = 100 Mongo. Kennzeichen der Gepräge der Mongolei (seit 1925) auf den Vs.n ist das Soyombo-Emblem, ein altes Symbol der Mongolei. Es zeigt oben eine Flamme als Zeichen des Wohlstands, darunter Sonne und Mond als Symbol für ewiges Leben der Nation, zwei...

Turmtaler
Der Salzburger Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau (1587-1612) ließ im Jahr 1593 in Hall (Tirol) eine Talermünze prägen, die auf der Rs. einen von Wellen umtosten Turm zeigt. Die Vs. zeigt den Stiftsheiligen St. Rudpertus über dem Wappen. Die Turmtaler sind in Erinnerung an die Türkenkriege geschlagen, zu denen die erzbi...

Turner
Schottische Kupfermünze zu 2 Pence, die zwischen 1604 und 1697 häufig ausgegeben wurde. Die Vs. zeigt die Krone über gekreuzten Schwertern, die Rs. gekrönte Disteln. 1642 erhielt die Münze den Beinamen Bodle.

Turnose
Auch Turnosegroschen oder Turnos, ist eine Bezeichnung für den franz. Gros tournois und seine Nachahmungen und Beischläge von deutschen und niederländischen Münzständen. Seit dem ausgehenden 13. Jh. wurden Nachahmungen der französischen Groschenmünze geprägt, die sich zunächst noch weitgehend an das M&uu...

Twopence
Englische Münze zu 2 Pence, die meist in Silber, selten in Kupfer (wie der Cartwheel) geprägt wurde. Das Nominal ist besser bekannt als Half Groat (halber Groat) und wurde von Königin Viktoria durch den Threepence verdrängt, im Maundy money allerdings beibehalten.

Tyche
Ursprünglich war die griechische Glücks- und Schicksalsgöttin wohl eine Göttin und Glücksbringerin der Seefahrer. Später wurde sie an vielen Orten auch zur Stadtgöttin. Tyche ist auf vielen griechischen Münzen zu sehen, sowohl als Ganzfigur mit Füllhorn und Steuerruder als Attributen, wie auch als Kopfbi...

Tympf
Geringhaltiger polnischer Ort (Vierteltaler), der nach dem Münzpächter Andreas Tympf benannt ist, der die Silbermünze nach 1654 auf 1/5 Taler verschlechterte. Die auch Achtzehngröscher genannte Münze erfuhr weitere Verschlechterungen. Sie wurde auch in Preußen geprägt.

Uber(i)tas
Römische Personifikation der Ergiebigkeit und Fruchtbarkeit, auf Münzen der römischen Kaiserzeit selten dargestellt. Uber(i)tas kommt z.B. als stehende Figur mit Füllhorn und Weintrauben in Händen auf Antoninianen des Kaisers Claudius II. Gothicus (268-270 n.Chr.) vor.

Uhlhorn, Dietrich
(1764-1837)Deutscher Ingenieur, Mechaniker und Erfinder des Kniehebelprägewerks, das er 1817 in Grevenbroich (bei Köln) zum ersten Mal baute. Diese Erfindung Uhlhorns wurde ein Jahr später in Düsseldorf vorgestellt und bereits 1820 an der Berliner Münzstätte eingesetzt. An der Londoner Münze experimentierte man seit 1828 mit...

Ulrique
Schwedisches 2-Mark-Stück, das 1719 unter Königin Ulrika Eleonora (1719-1720) geprägt wurde.

Umi Keneta
Dala

Umlaufmünze
Auch Kursmünze, ist eine Münze, die meist längerfristig als Zahlungsmittel in einem bestimmten Gebiet (Umlaufgebiet) zirkulierte, im Gegensatz zu Sondermünzen oder zu einem bestimmten Anlass geprägten Münzen (z.B. Gedenkmünzen oder Sterbemünzen). Meist zeigen die Kurs- oder Umlaufmünzen über Jahre h...

Umlaufsverlust
Der durch den längeren Umlauf entstandene Gewichtsverlust konnte insbesondere bei Edelmetallmünzen recht beträchtlich sein. Dies galt vor allem für reine Gold- oder Silbermünzen, die für den Umlauf eigentlich zu weich waren, oder für ungünstige Legierungen. Bei großem Umlaufsverlust fielen die Münz...

Umschrift
Die Schrift, die längs um den Rand auf der Vs. oder Rs. der Münze läuft. Die Umschriften sind meist nach der Stellung der Buchstaben rechtsläufig, in diesem Falle verläuft die Schrift von links nach rechts, wie wir es gewohnt sind. Seltener verläuft die Schrift von rechts nach links oder rückläufig, wie dies ...

Uncia
Der lat. Ausdruck Uncia (Unze) bezeichnete bei den Römern den zwölften Teil eines Ganzen. Die Uncia war zugleich eine Gewichtsbezeichnung und eine Münzbezeichnung. Als Gewicht unterteilte sie das römische Pfund (Libra) in 12 Teile (1 Libra = 12 Unciae), als Münze galt die Uncia 1/12 As (1 As = 12 Unciae). Die Uncia war ihre...

Uncialfuß
Die Reihen des römischen Aes grave wurden ausgehend vom Libralfuß seit dem letzten Viertel des 3. Jh.s im Gewicht reduziert, zunächst über den Semilibralfuß, den Trientalfuß und den wichtigen Sextantalfuß bis hin zum Uncialfuß. Das Normgewicht des im Uncialfuß geprägten As entsprach 1/12 des r...

Uncialis
Zeitgenössische lat. Bezeichnung von Guldinern, Guldengroschen und früher Talermünzen, da ihr Gewicht etwa einer Unze (nach der Kölner Mark etwa 29,23 g) entsprach.

Uncirculated
Engl. Bezeichnung für bankfrisch (siehe Erhaltungsgrad).

Ungarischer Dukat
Bekannte ungarische Goldmünze, die auf der Vs. den hl. Ladislaus, auf der Rs. die Madonna zeigt. Der Typ wurde vor allem in italienischen Münzstätten oft kopiert und fand sogar den Weg nach Russland. Im Italienischen wird der Typ als Ungaro oder Ongaro bezeichnet.

Unikum
Auch Unikat, ein Kunstgegenstand oder eine Münze, die nur einmal vorkommt, also den höchsten Grad der Seltenheit erreicht und deshalb meist sehr teuer ist. Ein Unikum ist oft das letzte bekannte Exemplar einer kleinen Auflage. Wenn ein weiteres Exemplar des Typs auftaucht, kann die Münze schon nicht mehr als Unikum bezeichnet werden....

Union latine
Französische Bezeichnung für die Lateinische Münzunion. Die zwischen Belgien, Frankreich, Italien und der Schweiz 1865 getroffenen Vereinbarungen über Gewicht, Gehalt, Form und Umlauffähigkeit der Gold- und Silbermünzen wurde anfangs schlicht Convention monétaire (Münzkonvention) genannt. Da die Sprachen de...

Unite
Englische und schottische Goldmünze, die unter König Jakob (James) I. von England, der als Jakob VI. auch König von Schottland war und in Personalunion beide Königreiche vereinte, im Jahr 1604 in beiden Königreichen erstmals geprägt wurde. Die Münzbezeichnung und die lat. Umschrift FACIAS EOS IN GENTEM UNAM (dt.: ...

Universalsammlung
Sammelgebiet, das alle Länder und alle Zeiten umfasst, keine Münze bleibt ausgeschlossen. Universalsammlungen sind aufgrund der benötigten zeitlichen Beanspruchung und der Höhe der finanziellen Mittel heute den Museen vorbehalten. Privatsammler haben die Möglichkeit, einen Querschnitt repräsentativer Münzen aus al...

Unze
Handelsgewicht in den deutschen Staaten, Österreich und der Schweiz. Das Gewicht der Unze schwankte örtlich analog dem Pfund oder der Mark. Auf Basis der Kölner Mark war 1 Unze = 1/8 Kölner Mark = 2 Lot = 29,227 g. Als Apothekergewicht schwankte die Unze zwischen 29,23 g in Preußen und Sachsen und 35 g in Österreich.

Upstalsboom-Taler
Hannoversche Talermünze, die Georg V. (1851-1866) im Jahr 1865 zur 50-Jahr-Feier der Vereinigung von Ostfriesland mit dem Königreich Hannover prägen ließ. Die Münzbezeichnung leitet sich von der niederdt. Bezeichnung Upstalsboom (etwa Aufstellungsbaum) ab. Unter diesem Baum in der Nähe von Aurich nahmen die Friesen im...

Urceus
Römisches Pontifikalgerät in Form eines einhenkeligen Krugs, der u.a. dem Weinopfer diente.

Urkantone
Die drei Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden (später in Ob- und Nidwalden getrennt) gründeten 1291 die Eidgenossenschaft und nahmen gemeinsam 1503 in der Münzstätte Bellinzona die Prägung auf. Nach einem Konflikt prägte die Münzstätte zeitweise nur für Uri und Unterwalden und wurde nach der Wiederverei...

Uroboros
Griech. Bezeichnung des Symbols der Unendlichkeit und der Unsterblichkeit, in schlangen- oder drachenähnlicher Gestalt, die sich in den Schwanz beißt, darstellt. Das Motiv stellt den universellen Kreislauf dar, die Kraft, die fortwährend verbraucht und erneuert. Der Uroboros ist in der Neuzeit selten auf Münzen, aber öfter...

Ursulataler
Auch Dreikönigstaler, werden die ersten Guldengroschen von Köln genannt, die zwischen 1512 und 1516 geprägt wurden. Sie zeigen auf der Vs. die Beschützer der Stadt, die Heiligen Drei Könige, und auf der Rs. die Patronin der Stadt, die hl. Ursula, mit ihren Gefährtinnen in einem Schiff, das sie nach Köln hinauf tr&...

Usualalbus, Usualgeld
Im 17. Jh. gebräuchlicher Begriff für Münzen, die nicht nach dem Reichsmünzfuß geprägt wurden und daher nur auf das Umlaufgebiet des jeweiligen Münzherrn beschränkt blieben. Da der größte Teil des im 17. Jh. umlaufenden Kleingeldes nicht nach dem Reichsmünzfuß ausgebracht wurde, machte ...

Usurpator
Bezeichnung für Machthaber, die nicht legal, sondern durch Putsch, Revolution oder Verbrechen an die Macht kamen. Einige römische Gegenkaiser werden als Usurpatoren bezeichnet, ebenso wie Wang Mang (9-23 n.Chr.) in China. Einige Zeitgenossen der Französischen Revolution bezeichneten auch Napoleon als Usurpator, da er nicht aus einem ...

Vacquette
1. Französische Diminutivform von 'vache' (Kuh), bedeutet also etwa 'kleine Kuh'. Die Vacquette in Gestalt einer kleinen Kuh war das Münzzeichen der Münzstätte Pau, in den westlichen Pyrenäen gelegen. Schon im Mittelalter war in Pau, der Hauptstadt von Béarn und Navarre (Navarra), eine Münze eingerichtet. Der M&...

Valetudo
Name der römischen Göttin der Gesundheit zur Republikzeit, später Salus genannt.

Valuta
Aus dem Italienischen stammendes Fremdwort für Währung, meist in der Bedeutung für fremdländische Währung gebraucht.

Valvation
Vom lat. valere (werten) abgeleiteter alter Begriff für die Bewertung von Münzen. Seit dem ausgehenden Mittelalter wurde der Begriff für die Tarifierung (Bewertung) und die Wertverhältnisse der Münzen untereinander bei Geldwechslern und im Kaufmannsverkehr benutzt. An Kreisprobationstagen wurden in sog. Valvationstabellen d...

Variante
Mehr oder weniger geringfügige Abweichungen des Münztyps, die nicht bewusst vom Münzherrn vorgenommen wurden, nennt man Varianten. Als Variante kann z.B. eine Münze desselben Jahrgangs, jedoch mit anderem Münzmeisterzeichen, oder eine leicht veränderte Stellung der Elemente des Münzbilds zueinander bezeichnet werd...

Vatikanmünzen
Der Vatikan ist durch die Lateranverträge mit Italien ein souveräner Staat mit dem Papst als Oberhaupt, quasi eine Wiederherstellung des Kirchenstaats im Kleinformat (ca. 0,44 km² in Rom und einige kleine Enklaven). Der Vatikan gibt Kursmünzen heraus, die den Werten, Größen und Legierungen der italienischen Münze...

Vatu
Einziges Währungsnominal (ohne Unterteilung) von Vanuatu, früher französisch-britisches Kondominium Neue Hebriden, seit 1980 unabhängig.

Veld Pond
Seltene goldene Feldmünze im Wert eines Sovereigns, die die Buren während des Burenkriegs im Jahr 1902 in Pigrims Rest (Südafrika) schlugen. Sie zeigt auf der Vs. die Abkürzung ZAR (Zuid Afrikaanske Republik) und die Jahreszahl, auf der Rs. die Wertbezeichnung EEN POND (Pound). Siehe auch Pond.

Velddaalder
Niederländischer Begriff, der in der Bedeutung über den deutschen Ausdruck Feldtaler oder -münze hinausgeht (Feldklippen): Der niederländische Begriff Velddaalder bezieht sich nicht nur auf Silbermünzen, die während eines Feldzugs für die Soldaten geschlagen wurden, sondern auch auf das Notgeld belagerter Stä...

Vellon
Spanisch für Billon. Nach der Pragmatica von Medina del Campo 1497 gab es nur eine Münze, die nicht aus gutem Silber ausgeprägt wurde, die Blanca de Vellon, die im Wert 1/64 des silbernen Real entsprach. Unter Philipp II. begann die Münzverschlechterung, die zur Ausprägung der Reales de Vellon (nur 51% Silbergehalt) fü...

Velloninflation
Siehe Vellon und Inflation

Venezolano
Der Peso wurde unter der Bezeichnung Venezolano zur Münzeinheit der unabhängigen Republik Venezuela. Zunächst wurden dort jedoch hauptsächlich Kupfermünzen ausgegeben, die in der englischen Münzstätte Heaton in Auftrag gegeben wurden. 100 Centavos = 1 Venezolano. Erst im Jahr 1875 entstand ein auf dem Münzfu&...

Venus
Römische Göttin der Liebe, kommt seit der Republikzeit bis zum ausgehenden 3. Jh. n.Chr. oft auf römischen Münzen vor. Besonders häufig ist sie auf Münzen Cäsars dargestellt. Dieser beanspruchte Venus Genetrix als mythische Ahnfrau (Mutter der Abkömmlinge von Aeneas) seiner Gens (julische Dynastie). Für ...

Venuspfennige
Ein Typ der Rechenpfennige.

Venustaler
Hurenkarrentaler

Verdienstmedaillen
Für Verdienste verliehene Medaillen oder Plaketten. Sie wurden meist für patriotische Verdienste um das Vaterland verliehen. Es gab sie aber auch für verdienstvolle Leistungen auf anderen Gebieten, wie z.B. im Bereich der Landwirtschaft. Die Zeit der Verdienstmedaillen begann Anfang des 19. Jh.s. Sie sind verwandt mit den Preismedail...

Vereinsgoldmünzen
Kronen und Halbkronen, die nach dem Wiener Münzvertrag von 1857 in Österreich und in verschiedenen Staaten des Deutschen Bundes bis 1865 geprägt wurden.

Vereinsmünzen
Münzen, die nach dem Wiener Münzvertrag 1857 von Österreich und den beteiligten Staaten des Deutschen Bundes geprägt wurden. Dazu zählen auch die Vereinsgoldmünzen und die Vereinstaler. Die meisten dieser Münzen sind mit der Aufschrift 'Vereinsmünze' versehen.

Vereinstaler
Im engeren Sinn die Talermünzen, die nach dem Wiener Münzvertrag 1857 durch den deutsch-österreichischen Münzverein geprägt wurden. Die Kölner Mark wurde vom Zollpfund zu 500 g abgelöst, aus dem 30 Taler (900/1000 fein) ausgeprägt werden sollten. Im weiteren Sinn wird die Bezeichnung auch auf Talermünzen...

Verfassungstaler
Zwei bayerische Geschichtstaler und eine sächsische Talermünze des 19. Jh.s, die auf die Annahme der neuen Verfassung geprägt wurden: 1. Der bayerische Konventionstaler auf die Annahme der Verfassung vom 26. Mai 1818 zeigt auf der Vs. das Kopfbild König Maximilians I. und auf der Rs. den kubischen Verfassungsstein und die Insc...

Verfälschungen
Wenn preiswerte Originale durch Änderung oder Umarbeiten (u.a. von Wertangabe, Jahreszahlen, Münzzeichen oder Münzbild) zu seltenen und teuren Varianten verfälscht werden, spricht man von Verfälschungen. Die Verfälschung zählt zur Münzfälschung und kann für den Sammler gefährlich sein. Fäl...

Vergolden
Die Feuervergoldung ist eine sehr haltbare, aber teure und hochgiftige Methode, die unter Verwendung von Goldamalgam (Blattgold und Quecksilber) vorgenommen wird. Durch Erhitzen des auf dem zu vergoldenden Stück verriebenen Amalgam verdampft das Quecksilber. Bei der galvanischen Kontaktvergoldung wird das mit einem Aluminiumdraht umwickelte zu...

Vergoldungsspuren
Wertmindernde Goldreste, die beim Entgolden zuvor vergoldeter Münzen übrig bleiben. Die Vergoldungsspuren sind bei kritischen Münzsammlern nicht beliebt. Manchmal erscheint erst durch chemische Reaktion bei der Reinigung einer zunächst einwandfrei aussehenden Münze ein verräterischer Goldschimmer.

Vergrabungszeit
Die Zeit, zu der ein Schatz vergraben wurde. Bei Münzschatzfunden liegt die Vergrabungszeit immer nach der Prägezeit der jüngsten im Schatz enthaltenen Münze. Diese wird Leitmünze genannt.

Verprägungen
Während der Prägung entstehende Fehler, wie nichtzentrierte Prägungen durch ungenaues Aufsetzen des Stempels oder Verrutschen der Ronden. Wenn bei der Hammerprägung bei mehrfachem Zuschlagen zwischen den Schlägen der Oberstempel verrutschte, entstanden Doppelschläge, die später durch die Erfindung des Klippwerks v...

Verrufungen
Münzverrufungen

Versicherungen
Die kostengünstigste Versicherung für Münzsammlungen bietet die Hausratversicherung, die aber meist nur bis zu einem gewissen Höchstsatz haftet. Manchmal ist auch die Höchstsumme auf Einzelstücke beschränkt und kann bei Verlust eines wertvollen Stücks wesentlich unter dem Wert liegen. Bei Überschreitung ...

Versilbern
Das Versilbern der Münzen erfolgt ähnlich dem Verfahren des Vergoldens: Bei der Feuerversilberung verwendet man Feinsilberblech, bei der Kontaktversilberung Kaliumsilbercyanid und bei der Elektrolyse Silbersalzlösungen.

Verwahrfunde
Geschlossene Münzfunde, die sich in einer Mauer, einem Graben oder einem sonstigen Versteck befinden, meist ist noch ein Behälter erhalten. Der Verwahrfund muss den zuständigen Behörden angezeigt werden.

Verwilderte Aufschriften
Nur schwer oder gar nicht lesbare, sinnlose Münzlegenden, die meist von Analphabeten oder Stempelschneidern gefertigt wurden, die nicht fähig waren, vorgegebene Schriften wiederzugeben. Die Buchstaben wurden entstellt, seitenverkehrt oder in wahlloser Reihenfolge zusammengestellt Viele verwilderte Aufschriften kommen auf barbarischen Nach...

Vesta
Römische Göttin des Feuers, des Herdfeuers, Beschützerin der Familie und eine der wichtigsten Göttinnen des Staatskultes. Ihre Priesterinnen, die Vestalinnen, unterstanden direkt dem Pontifex maximus, ein Amt, das seit Augustus in den Händen der Kaiser lag. Vesta ist erst auf späten republikanischen Münzen dargest...

Vestner
Bedeutende deutsche Medailleure, Vater Georg Wilhelm (1677-1740) und Sohn Andreas (gest.1754), deren Werke nur schwer voneinander zu trennen sind. Georg Wilhelm Vestner wurde 1677 in Schweinfurt geboren und ließ sich nach Ausbildung und ausgedehnten Studienreisen (Chur, Berlin, Weimar) um 1700 in der Freien Reichsstadt Nürnberg nieder. D...

Vexillum
Römische Fahne in Form eines rechteckiges Tuchs, die an einer Querstange befestigt war, die mit dem Schaft der Stange des Feldzeichens verbunden war. Die Vexilla waren vor allem die Standarten der Reiterlegionen oder -manipeln und trugen Namen und Nummern ihrer militärischen Einheit. Einige sind auf Münzen der römischen Kaiserze...

Vianen, Paul van
(gest. 1613)Vielseitiger niederländischer Künstler, der sich als Radierer, Goldschmied und Medailleur einen Namen machte. Sein Geburtsjahr ist ungewiss, sicher ist, dass er am Prager Hof Kaiser Rudolfs II. die Nachfolge von Antonio Abondio antrat. Vianens Porträtmedaillen Rudolfs II. zählen zu den schönsten und prächtigsten Portr...

Vicarius
Lat. Aufschrift auf Münzen, bezeichnet Vikare oder Stellvertreter, die nach dem Tod des Kaisers als dessen Stellvertreter Münzen ausgaben, bis der nächste Kaiser gewählt war. Lat. Bezeichnungen wie 'Archi vicarius' oder 'Rex elector' (Reichsverweser) sind auf diesen Vikariatsmünzen zu finden.

Victoria
Weibliche Personifikation des Sieges der Römer, entspricht der griechischen Nike. Auf Münzen der Republikzeit ist die Siegesgöttin meist als kleine Figur über Zwei- oder Vierspännern (Biga oder Quadriga) schwebend dargestellt. Eine Ausnahme ist der silberne Victoriatus, der auf der Rs. Victoria, ein Tropaeum errichtend, zei...

Victoriatus
Silbermünze aus der Zeit der römischen Republik, die etwa seit ca. 200 v.Chr., noch vor den ersten Denaren, geprägt wurde. Der Victoriatus ist nach der Rückseitendarstellung, der Victoria, die ein Tropaeum errichtet, benannt, die Vs. zeigt das Kopfbild des Jupiter. Das Gewicht der Münze lag bei drei Scripula, also etwa 3,4 ...

Victoriola
Kleine Victoria-Statuette, die auf römischen Münzen in Händen einer Gottheit oder eines Feldherrn bzw. Kaisers dargestellt wurde. Die Victoriola symbolisierte die sieghafte Kraft ihres Trägers oder spielt auf die militärischen Erfolge des dargestellten Kaisers an. Darstellung der Victoria mit Victoriola auf einem As d...

Viehgeld
Das Viehgeld diente als Teil des Naturalgeldes (aus tierischen und pflanzlichen Produkten) mit der Arbeitsteilung in vielen Frühkulturen von Naturvölkern (vor allem Hirtenvölker) der Übertragung von Vermögenswerten. Es wurde als Wertmesser und Wertmaß, zur Entlohnung von Dienstleistungen, zur Bezahlung von Schulden, S...

Vierbrüdertaler
Talermünzen aus dem Herzogtum Sachsen-Altenburg mit verschiedenen Darstellungen der vier Söhne Friedrich Wilhelms, der vier regierenden Brüder Johann Philipp I. (1602-1639), Friedrich VIII. (1602-1625), Johann Wilhelm IV. (1602-1632) und Friedrich Wilhelm II. (1603-1669). Zwischen 1605 und 1612 sind je zwei Brüder auf jeder M&uu...

Vierchen
Kleinsilbermünzen zu vier Vinkenaugen, die im 15. und zu Anfang des 16. Jh.s von einer Reihe von Städten in Pommern geprägt wurden, auch Vierken genannt. Vier Vierchen entsprachen dem Wert eines pommerschen Schillings. Das Gewicht des Vierchens lag bei etwa 0,5 g oder knapp darunter, seine ursprüngliche Feinheit von 360/1000 fie...

Vierer
Verschiedene Münzen zu vier Pfennigen, Hellern (Haller) oder Stäblern, die vor allem am Oberrhein sowie im süddeutschen und schweizerischen Gebiet seit dem späten Mittelalter geprägt wurden: Die wohl frühesten Vierer stammen aus der Reichsstadt Straßburg, die seit 1397 Vierpfennigstücke im Gewicht von etwa 1...

Vierkaisertaler
Dreikaisertaler

Vierlander
Bezeichnung eines burgundischen Doppelgroschens (Patard), den Philipp der Gute für die vier Provinzen Flandern, Brabant, Hennegau und Holland seit 1434 prägen ließ. Er war damit die erste einheitliche Prägung für die Niederlande. Die Vs. zeigt das burgundische Wappen, Löwe und Kreuz, die Rs. das Langkreuz mit Löw...

Vierpass
Vier nach außen weisende Bögen, die das innere Münzfeld umrahmen. Als Stilelemente der Gotik findet sich der Vierpass noch häufiger auf mittelalterlichen Münzen als der Dreipass. Wenn die runden Bögen von vier nach außen weisenden Spitzen ergänzt werden, spricht man von einem Spitzvierpass. Vierpass a...

Vierschildheller
Bezeichnung von Hohlringhellern, die die rheinischen Kurfürsten von Mainz, Köln, Trier und der Pfalz in zwei Perioden (zwischen 1464 bis etwa 1484 und 1502 bis 1521) prägten. Sie zeigen die vier Wappenschilde der Kurfürstentümer in Kreuzform. Die Schilde der früheren Periode sind schlank und spitz zulaufend gestaltet, ...

Vierschlagpfennige
Verschiedene mittelalterliche Pfennige aus Lothringen, der Schweiz und Süddeutschland, die nicht auf runden, sondern auf rechteckigen oder quadratischen ausgeschnittenen Schrötlingen beruhten. Um den vier Ecken der Münzen eine rundere Form zu geben, wurden sie mit einem Hammerschlag ausgedehnt und stumpf oder zipfelig hoch gebogen. D...

Viertelgulden
Bezeichnung und Wert des 15-Kreuzer-Stücks. Viertelgulden wurden in der 2. Hälfte des 17. und zu Beginn des 18. Jh.s in großen Mengen ausgeprägt, vorwiegend nach dem Leipziger Fuß. Darunter kann der Sammler viele interessante und sogar einige seltene Stücke finden. Der schweizerische Viertelgulden wurde als Örtl...

Vierteltaler
Auch Ort oder Ortstaler (in Mittel- und Ostdeutschland) genannt, war der vierte Teil des Talers, erstmals unter Friedrich III. (dem Weisen) 1507 in Zwickau geprägt. Die Prägung der Vierteltaler war beliebt und nahm erst mit der Ausprägung der Zweidritteltaler oder Gulden ab. Das Viertelstück des Reichstalers war ein 6-Groschen-S...

Vikariatsmünzen
Münzen, die die Kurfürsten der Pfalz und vor allem von Sachsen als Stellvertreter (Vicarius) nach dem Tod des Kaisers bis zur Wahl des nächsten Kaisers in Erinnerung an dieses Ereignis prägten. Nach der Übernahme der pfälzischen Kurwürde durch Bayern gaben auch bayerische Kurfürsten Vikariatsmünzen aus. ...

Vinkenaugen
Auch Finkenaugen, lat. 'vincones' oder 'parvi denarii slavicales' genannt, sind kleine, geringhaltige Pfennige, die hauptsächlich im 14. und 15. Jh. im mecklenburgisch-pommerschen Gebiet geprägt wurden. Die meist zweiseitig beprägten Pfennige wogen etwa 0,25 g (200/1000 fein). In geringeren Mengen wurden sie auch in der Mark Brandenb...

Vintem
Portugiesische Silbermünze zu 20 Reis, die König Johannes II. im Jahr 1489 einführte. Die Vs. zeigt ein gekröntes Y, die Rs. das portugiesische Wappen. Manuel I. (1495-1521) ließ das Y durch ein M ersetzen, Johann III. (1521-1557) ging wieder zum Y über. Letzterer ließ auch Doppelstücke zu 40 Reis präg...

Virenium
Bezeichnung eines modernen Münzmetalls, das für Münzen der Insel Man seit 1978 verwendet wird. Das zwischen 1978 und 1982 verwendete Virenium besteht aus einem Nickelkern, plattiert mit einer Legierung (Magnimat M) von Kupfer (81%), Zink (10%) und Nickel (9%). Das seit 1983 verwendete Münzmaterial enthält keinen Nickelkern ...

Virtus
Römische Verkörperung der Tapferkeit und des Mutes, der hochgeschätzten Tugend der Römer. Auf römischen Münzen wurde sie meist als weibliche behelmte Figur mit Speer und Schild dargestellt, oft mit Victoriola. Manchmal tritt sie mit Kaisern, anderen Personifikationen oder Gottheiten auf, vorwiegend mit Victoria und Hon...

Vitta
Wollband, das römische Priester und Priesterinnen im Altertum um den Kopf banden und dessen Enden hinter den Ohren auf den Hals herabhingen. Es wurde meist in Verbindung mit einer Infula (Wollflocken) getragen und bedeutete, dass die Träger einer Gottheit geweiht waren. Das Tragen der Vitta war nicht nur den Priestern vorbehalten; nach gr...

Vlieger
Volkstümliche Bezeichnung des niederländischen Arendschelling, nach der missglückten Darstellung des gekrönten Adlers auf der Rückseite. Brabant, Vlieger 1541 des Karl V. (1506-1555)

Vlieskette
Die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies, die auf vielen neuzeitlichen Münzen dargestellt ist, meist ist die Kette um das Wappen gelegt. Sie kommt vor allem auf Münzen der Habsburger (österreichische und spanische Linie) vor. Aber auch andere Münzherren, die Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies waren, verwendeten die Kette und da...

Voce Populi
Irische kupferne Token, die von dem Knopffabrikanten Roche 1760 in Dublin hergestellt wurden. Es handelt sich um Halfpennies und (seltener) Farthings, die nach der Vorderseitenschrift VOCE POPULI benannt sind. Die Worte umrahmen die belorbeerte Büste des englischen Königs Georg III., die so wenig Ähnlichkeiten mit anderen Porträ...

Voigt, Karl Friedrich
(1800-1874)Deutscher Medailleur, Graveur, Edelstein- und Stempelschneider, der u.a. an der Loos´schen Münzprägeanstalt in Berlin und unter Benedetto Pistrucci in London arbeitete, bevor er 1829 als Chefgraveur und Medailleur an die Münchener Münzstätte (bis 1855) berufen wurde. Dort schnitt er die Stempel für viele bayeris...

Volksmedaillen
Im Gegensatz zu den künstlerisch anspruchsvoll gestalteten Medaillen erhebt die Spezies der im Durchmesser oft kleineren Volksmedaillen keine künstlerischen Ansprüche. Sie entwickelte sich in der ersten Hälfte des 18. Jh.s vor dem Hintergrund des untergehenden Absolutismus, sieht man einmal von den früheren Marken, Jetons u...

Vorbeschickung
Zusatz an Kupfer zum Edelmetall, um beim Schmelzen die vorgeschriebene Legierung zu erhalten. Bis ins 18. Jh. bedeutete die Vorbeschickung nur den Zusatz an Kupfer, der erfahrungsgemäß zugesetzt wurde, um den Abgang beim Verbrennen und Sieden (insbesondere beim Weißsieden) auszugleichen. Dementsprechend war die Nachbeschickung der ...