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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Mancus
Bezeichnung für den arabischen Dinar im christlichen Abendland zwischen dem ausgehenden 8. und dem 13. Jh. Im weiteren Sinn auch eine Rechnungsmünze und ein Gewicht, das diesem Wert entsprach. Die Benennung geht wohl auf das arabische zurück, ein Ausdruck für die seit der Münzreform von Abd al-Malik (696-698) geprägten...

Mandat Territorial
Französisches Papiergeld, das während der Revolution die Assignaten ablöste. Das Papiergeld wurde 1796 als Promesses des Mandats Territoriaux zu 25, 100, 250 und 500 Francs als Anweisungen auf Mandats und selten als Mandats Territoriaux zu 5 Francs ausgegeben. Der Inhaber der Mandats sollte das Recht erhalten, beschlagnahmtes Grundei...

Mandorla
Ital. Bezeichnung für Mandel, eine mandelförmige spitz-ovale Form, die ähnlich dem Heiligenschein in der christlichen Mystik als Symbol für die Unbeflecktheit steht. Daher findet sich auf Münzbildern meist Maria (z.B. die Madonna auf ungarischen Münzen) oder Christus in der Mandorla (z.B. auf Zechinen aus Venedig). Sei...

Mangir
Bezeichnung der türkischen Kupfermünze etwa von der Mitte des 14. Jh.s bis zum Beginn des 18. Jh.s. Die unregelmäßigen Kupferprägungen der Osmanen sind in schwankenden Gewichten geschlagen worden. Auch ihr Wertverhältnis zu dem kleinen silbernen Akce war großen Schwankungen unterworfen, je nach Zeit und Gewicht....

Mangul
Bezeichnung von kleinen Salzbarren, die im Königreich Bornu im heutigen Nordnigeria als Zahlungsmittel dienten. Sie wurden aus großen Salzbarren hergestellt, die zur Trockenzeit importiert worden waren. In eigens dafür hergestellten kleinen Tontöpfen löste man Salzstückchen auf, die nach erneuter Kristallisierung zers...

Manilla
Auch Manilha oder Manilly, sind europäische Bezeichnungen für ein vormünzliches Zahlungsmittel aus Kupfer oder Messing, das in Form von hufeisenförmig gebogenen Dreiviertelringen mit verdickten, schnabelförmigen oder abgeplatteten Enden am Golf von Guinea und dem Hinterland als wichtiges Zahlungsmittel kursierte. Das Verbre...

Mansfelder Ausbeutetaler
Bezeichnung für die Talermünzen, die der König von Preußen zwischen 1826 und 1862 aus der Ausbeute der Silberbergwerke der an Preußen gefallenen ehemaligen Grafschaft Mansfeld prägen ließ (Ausbeutetaler). Ihre Vs.n zeigen das Porträt des preußischen Königs, die Rs.n die Schrift SEGEN DES MANSFEL...

Mansois
Bezeichnung des mittelalterlichen Deniers (Denar) der Grafschaft Maine, die heute im Wesentlichen die Départements Mayenne und Sarthe (Hauptstadt Le Mans) umfasst. Die Grafschaft Maine war Lehensgebiet der französischen Krone und stand im frühen Mittelalter zuerst unter dem Einfluss der benachbarten Normannen im Nordwesten und seit...

Mantelet d´or
Beiname des unter dem französischen König Philipp IV., dem Schönen (1285-1314), zwischen 1305 und 1308 ausgegebenen Petit Royal d´or. Der Name entstand nach dem Münzbild auf der Vs., das den sitzenden König im Mantel zeigt, in den Händen Zepter und Fleur de lis. Die Rs. der Goldmünze zeigt das Blumenkreuz mi...

Maple Leaf
1. Bezeichnung der kanadischen Gold-, Silber- und Platinbarrenmünzen, die in 5-, 10-, 20- und 50-Dollar-Stücken ausgegeben werden. Die Vs. zeigt Königin Elisabeth II., die Rs. das kanadische Ahornblatt (engl.: maple leaf) und Angaben zu Feingewicht und/oder Feingehalt. 2. Bezeichnung seltener kanadischer Währungsmünzen von...

Maravedi
1. Auch Marabinito oder Morabinito, sind ursprünglich Bezeichnungen für Nachahmungen der arabisch-spanischen Goldmünzen durch christliche Herrscher in Spanien und Portugal im 12./13. Jh. n.Chr. Als Vorlage dienten die Goldmünzen der Almoraviden (bis 1147) bzw. der nachfolgenden Almohaden. Die ersten portugiesischen Marabiniti wu...

Marcello
Bezeichnung der halben Lira aus Venedig, die nach dem Dogen Nicolo Marcello (1473/4) benannt ist, der sie im Wert von 10 Soldi einführte. Sie zeigt auf der Vs. den vor dem hl. Markus knienden Dogen, auf der Rs. Christus. Der Wert der etwa 3,25 g schweren Silberstücke (948/1000 fein) wurde im 16. Jh. auf 12 Soldi erhöht und bis in die...

Marderdenare
Banaldenare

Marengo
Goldene Gedenkmünze zu 20 Francs auf den französischen Sieg bei der Schlacht von Marengo (bei Turin). Sie zeigt auf der Vs. den Kopf der Minerva, auf der Rs. die Jahresbezeichnung L´AN 9 oder L´AN 10 nach republikanischem Kalender, nach dem Gregorianischen Kalender also 1800/01 n.Chr. Die Stempel wurden von Amadeo de Lavy, dem...

Margarethengroschen
Bezeichnung von Groschenmünzen, die neben dem Namen des Kurfürsten Friedrich II. auch dessen Gemahlin Margarethe nennen. Es handelt sich um die seit 1440 geprägten meißnischen Schildgroschen, die teilweise auch noch den Namen Wilhelm III. aufweisen.

Maria-Theresien-Taler
Bezeichnung des nach dem Konventionsfuß geprägten österreichischen Talers, der auf der Vs. die Büste der Königin Maria Theresia (1740-1780) trägt. Im Besonderen ist damit ein Typ gemeint, der als Handelsmünze des 18. und 19. Jh.s in Afrika und im Orient (Levantetaler) eine herausragende Bedeutung gewann. Er stammte au...

Marianne
Allegorie der Republik Frankreich. Sie ist nicht identisch mit der weiblichen Symbolfigur der Freiheit, die nach der Französischen Revolution auf vielen republikanischen Franc- und Centime-Münzen dargestellt ist. "Marianne" war die Bezeichnung einer revolutionären Geheimgesellschaft im Frankreich der Restauration und des Bürgerk...

Mariengroschen
Niedersächsische Groschenmünze vom 16. bis zum 19. Jh., deren Name sich von der Darstellung der Mutter Gottes mit Kind auf dem ursprünglichen Münzbild ableitet. Kennzeichnend für Niedersachsen waren die seit dem Spätmittelalter relativ mächtigen, unabhängigen Städte, die neben den Fürsten der Welfen...

Marientaler
Madonnentaler

Mariengulden
Vorwiegend Rechnungsmünze, als Zweidritteltaler gelegentlich auch ausgeprägt, z.B. von Herzog Friedrich Ulrich (1613-1634) von Braunschweig-Wolfenbüttel in den Jahren 1623/24, auch als Halbstück (Dritteltaler). Der Mariengulden zeigt auf der Vs. das Monogramm des Fürsten, auf der Rs. die Wertbezeichnung.

Mark I
1. Ursprünglich Gewichtseinheit, Recheneinheit (Zählmark) und Bezeichnung für verschiedene Münzen und Währungen, letztere siehe Mark II. Der Ursprung des Wortes kommt wohl aus dem Altnordischen, ein Zusammenhang mit "markieren" (zeichnen) wird angenommen. Im 11./12. Jh. löste die Mark in Europa allmählich das karo...

Mark Newby Halfpence
St. Patrick Pieces

Mark II
Die Mark als Münzbezeichnung wurde in der frühen Neuzeit vor allem im norddeutschen und nordeuropäischen Raum verwendet: 1. Im Jahr 1501 beschlossen die Städte des Wendischen Münzvereins mit der Ausprägung ihrer bisherigen Zählmark zu 16 Schillingen einen eigenen Weg zu beschreiten. Die Zwei- und Eindrittelst&uum...

Marken
Numismatische Objekte oder Münzersatzmittel, die zu verschiedenen Zwecken - meist wie Münzen - aus Metall, aber auch aus anderen Materialien (Bein, Holz, Glas, Pappe, Papier) hergestellt wurden. Die münzähnlichen Gebilde dienten schon im Altertum als Berechtigung zum Bezug von Waren (Getreide, Öl) und Geld, als Eintrittskar...

Markgraf
Lat. Marchio, Marchisus, bezeichnete im Frankenreich den Stellvertreter des Königs im militärisch gesicherten Vorfeld der Stammesherzogtümer (Marken), der mit besonderen Befugnissen ausgestattet war. Die dem Reichsgebiet vorgelagerten Marken spielten eine wichtige Rolle als militärisches Aufmarschgebiet zu Kriegszeiten, im Osten...

Markka
Bezeichnung der finnischen Währungseinheit. 1 Markka = 100 Pennia. Die Markka (Mehrzahl: Markkaa) wurde 1860 im damals unter russischem Einfluss stehenden Großherzogtum Finnland als 1/4-Rubel eingeführt. Die Bezeichnung geht auf die Mark (Mark II) zurück, eine im Ostseeraum seit dem 16. Jh. gebräuchliche Münze in Skan...

Mars
Italischer und römischer Gott des (gerechten) Kriegs, in Entsprechung zum griechischen Ares. Nach ihm ist der Monat März genannt. Auf Münzen der römischen Republik war häufig der Kopf des Kriegsgottes dargestellt (Mars-Adler-Gold). Auf Münzen der Kaiserzeit erscheint Mars meist als stehende Ganzfigur mit Helm und den A...

Mars-Adler-Gold
Seltene Goldstücke der Römischen Republik, die während des 2. Punischen Kriegs nur in den Jahren 211/210 v.Chr. in Werten zu 60, 40 und 20 Asses geprägt wurden. Die Vs. der Goldmünze zeigt den behelmten Kopf des Kriegsgottes Mars, die Rs. den Adler auf Donnerkeilen.

Massachusetts-Cent und -Half
Die Generalversammlung des Staates Massachusetts, einer der 13 jungen Staaten der Vereinigten Staaten von Nordamerika, beschloss am 17. Oktober 1786 ein Gesetz zur "Errichtung einer Münze zur Prägung von Gold, Silber und Kupfer". Es kam allerdings nur zur Prägung von Kupfermünzen in zwei Größen. Sie zeigen auf der Vs....

Massachusettsgeld
Sammelbezeichnung für die ersten von Massachusetts eigenständig geprägten Münzen der englischen Kolonien Nordamerikas. Dazu zählen die New England- und die typverwandten Oak Tree-, Pine Tree- und Willow Tree-Münzen. Ihnen allen gemeinsam ist die Angabe der Wertzahl, des Jahres (1652) und der Wertstufen XII (12), VI (6)...

Masse d´or
Französische Goldmünze, die Philipp III. (1270-1285) im Gewicht von etwa 4,75 g aus fast reinem Gold einführte. Zur Unterscheidung der von seinem Nachfolger Philipp IV. geprägten schwereren und größeren Masse d´or wird die Goldmünze Petite masse d´or genannt. Die unter Philipp IV. (1285-1314) ausgegeb...

Mata
Kesa

Mat
Ehemalige birmesische Gewichts- und Münzeinheit. 1 Mat = 2 Mu.

Masson
Lothringische Billonmünze aus dem 18. Jh. im Wert von 12 Sols 6 Deniers, die nach Masson, dem damaligen Münzdirektor im Herzogtum Lothringen, benannt ist. Herzog Leopold I. (1697-1729), Masson 1728

Matapan
Venezianischer Grosso, den der Doge Enrico Dandolo (1192-1205) um 1202 in Venedig einführte. Das Münzbild zeigt auf der Vs. den hl. Markus, der dem Dogen die Herzogsfahne überreicht, auf der Rs. den thronenden Christus mit den Initialen IC und XC im Feld. Der Wert des Grosso überstieg wahrscheinlich 12 Denari. Bei einem Gewicht ...

Materialwert
Ausdruck für den Wert des Materials, das zur Herstellung des Geldes verwendet wird. In den Zeiten der Edelmetallwährungen ist er praktisch mit dem Metallwert gleichgesetzt und drückt den inneren Wert der Gold-, Silber- oder Kupfermünzen aus. Der Begriff Materialwert ist etwas weiter gefasst als der Metallwert, denn er gilt beisp...

Matona
Bezeichnung der äthiopischen Kleinmünze, die nach der Kaiserkrönung Haile Selassies 1930 n.Chr. (nach äthiopischer Zeitrechnung 1923) ausgegeben wurde und seit der Einführung des Dezimalsystems von 1933 bis 1945 als Unterteilung des Birr (Talers) fungierte: 100 Matonas = 1 Birr. Es gab 1- und 5-Matonas-Stücke in Kupfer...

Matrize
Die negative Matrize wird aus der positiven Patrize im Senkverfahren hergestellt. Siehe auch Stempel und Münztechnik.

Mattengeld
Aus Pflanzenfasern hergestellte Matten, die - je nach Region - verschiedene Geldfunktionen übernahmen. Als eine der wenigen Geldarten Polynesiens gelten die kunstvoll gearbeiteten Matten der Samoaner, die mit roten Federn verziert waren. Sie galten als Wert- und Tauschobjekte, in reichen Familien wurden sie als Mitgift bei Eheschließunge...

Mattier
Auch in den Schreibweise Matthier oder Mat(h)ier Matthiasgroschen.

Matthiasgroschen
Im weiteren Sinn Bezeichnung für alle Groschenmünzen, die das Bild des Apostels Matthias aufweisen. Zu Beginn des 15. Jh.s waren die Pfennigmünzen im Silbergehalt und im Wert so weit abgesunken, dass sich die Stadt Goslar und das Bistum Hildesheim entschlossen, dem Beispiel anderer Münzstände zu folgen und ihrerseits Grosch...

Matzenkopf
Stempelschneider- und Medailleur-Familie, deren Mitglieder bis zur Abtretung des Fürstentums Salzburg an Österreich 1805 an der Münze in Salzburg tätig waren. Franz Matzenkopf der Ältere schuf etwa zwischen 1727 und 1754 nicht nur schöne Münzstempel für die Erzbischöfe von Salzburg sondern fertigte auch ...

Mauerkrone
Eine Krone, deren Gestalt an eine Burgmauer erinnert. Oft mit Ziegelmustern, kleinen Türen und Fenstern und oben mit kleinen Türmen und Zinnen versehen. Diese Art der Krone wurde schon in der Antike im griechischen Kulturkreis ausschließlich von weiblichen Figuren getragen. Man findet sie auf den Köpfen von Aphrodite (auf M&uum...

Maundy Money
Satz von vier kleinen Silbermünzen zu 1 Penny, 2, 3 und 4 Pence, die von Großbritannien alljährlich geprägt werden. Sie werden traditionell am Gründonnerstag (Maundy Thursday) vom regierenden englischen Monarchen oder einem Repräsentanten an arme, ältere Männer und Frauen verteilt, die sich um das Gemeinwohl...

Max d´or
Goldmünze, die Kurfürst von Bayern Maximilian Emanuel (1679-1726) seit 1715 als doppelten bayerischen Goldgulden prägen ließ. Die Max d´ors waren aber weniger wert als zwei Goldgulden und wurden folglich auf dem Reichsmünztag von Regensburg 1737 um 4 Kreuzer niedriger bewertet als der doppelte Goldgulden. Die Goldm&u...

Mazuna
Algerische und marokkanische Kleinmünze, die bis 1837 im Namen des türkischen Sultans ausgegeben wurde. Für das unabhängige Algerien wurden zuletzt 3-Mazunas-Stücke ausgegeben, deren Prägung mit der Gefangennahme des Berberfürsten Abd el-Kader durch die Franzosen 1848 endgültig erlosch. 24 Mazunas galten eine...

Lwei
Kleine Münzeinheit in der Volksrepublik Angola seit 1975. 100 Lwei = 1 Kwanza.

L
Kennbuchstabe der französischen Münzstätte Bayonne von der Mitte des 16. Jh.s bis 1837.

Ludovicus
Beiname des unter König Ludwig XII. von Frankreich (1489-1514) im Jahr 1512 geprägten Dizain im Wert von 10 Deniers tournois. Sein Gewicht beträgt 2,64 g (319/1000). Die Vs. zeigt ein Monogramm (großes L) zwischen X und II, das durch eine Krone ragt, die Rs. ein Blumenkreuz, in den Winkeln zwei Fleurs de lis und zwei L in den W...

Luftpumpentaler
Schautaler auf die Lösung der brüderlichen Eintracht der Herzöge Rudolph August und Anthon Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel aus dem Jahr 1702. Der Bruderzwist soll durch die Gemahlin Anthon Ulrichs, Elisabeth Juliane von Holstein-Norburg, verursacht worden sein. Die Darstellung der Vs. zeigt zwei Pferde bei dem vergeblichen ...

Luigino
Nach dem Vorbild der französischen 5-Sol-Stücke geprägte Billonmünze, die in verschiedenen Münzständen Oberitaliens in den 60er Jahren des 17. Jh.s hauptsächlich für die Levante gemünzt wurde. Ihr Wert war meist 8 Soldi. Die meisten Gepräge zeigen die Büste des prägenden Münzherrn auf...

Lulab
Sakraler Wedel aus verschiedenen Zweigen, den die Juden beim Laubhüttenfest verwenden. Er ist auf antiken Münzen und auf modernen Geprägen Israels abgebildet.

Luna
Römische Mondgöttin, in Entsprechung zur griechischen Selene oder in Synkretismus mit Diana Lucifera. Sie erscheint relativ selten auf römischen Münzen, meist zusammen mit Sol, mit dem sie in der römischen Kaiserzeit die Wagenrennen im Circus Maximus beschirmt. Auf Münzen von Julia Domna und Gallienus wird Luna zum ers...

Lunus
Men

Lunula
Bezeichnung der Mondsichel, die auf antiken römischen Münzen zunächst als Beizeichen über dem Haupt der Luna schwebend oder an deren Stephane (Kranz) befestigt dargestellt ist. In der Regierungszeit des Kaisers Caracalla (198-217) wird der Antoninian im Wert von zwei römischen Denaren als neues Nominal eingeführt. Als ...

Luschburger
Volkstümliche deutsche Bezeichnung für luxemburgische Beischläge und Nachahmungen englischer Pfennige, die in großen Mengen unter Graf Johann dem Blinden (1309-1346) von Luxemburg geprägt wurden. Sie hatten in Westdeutschland einen schlechten Ruf und wurden dort "Lusshebournes" oder Luschburger, in England Lushburnes gena...

Lushburnes
Zeitgenössisch "Lusshebournes" (Luxemburger) werden im englischsprachigen Raum die minderwertigen Bei- und Nachschläge englischer Sterlinge genannt, die in der Mehrzahl aus dem Raum Luxemburg stammten. Die massenhaft aus schlechtem Silber geprägten Stücke gelangten über englische Kaufleute, die im Gebiet von Flandern Handel...

Luzer
Auch Lutzer oder Lucer, bezeichnet Schillinge aus der Stadt Luzern, die im 17./18. Jh. in der Schweiz und am Oberrhein zirkulierten. Sie wurden auch von anderen schweizerischen Münzstädten (Basel, Zug, Schwyz) nachgeahmt.

Lombarden
Nach der oberitalienischen Region Lombardei bezeichnete ober- und mittelitalienische Kaufleute (aus Mailand, Florenz, Genua, Siena, Lucca und dem Piemont), die seit dem späten 12. Jh. hauptsächlich im nordwestlichen Europa (Champagne, Flandern) die Entwicklung des Geld- und Finanzwesens nachhaltig beeinflussten. In der 2. Hälfte des ...

Lombardkredit
Kurzfristige Kreditgewährung gegen Verpfändung von Waren oder Wertpapieren. Die verpfändeten Gegenstände werden nicht zum vollen Wert beliehen, sondern bis zu 2/3 bei Waren und bis zu 3/4 bei Wertpapieren, damit Verluste möglichst vermieden werden. Dabei ist der Zinssatz 1 bis 2% höher als der Diskontsatz, weil das Lom...

Lombardsatz
Festgelegter Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken durch Verpfändung von Effekten bei der Zentralbank refinanzieren können.

Long-Cross Penny
Englischer Silber-Penny (selten auch in Gold) oder Sterling, der in England von 1247 bis 1278 unter den Königen Heinrich (Henry) III. (1216-1272) und Eduard (Edward) I. (1272-1307) geschlagen wurde. Auch in Schottland gab es um die Mitte des 13. Jh.s Münzen, deren Rs.n ein langes Kreuz zeigten, das bis an den Rand reichte. Der zuvor gesch...

Longinusgroschen
Kleine Groschenmünze von Herzog Heinrich d. Ä. von Braunschweig-Wolfenbüttel, die den heiligen Longinus mit Lanze zeigen. Nach der frühchristlichen Legende soll der römische Hauptmann Longinus, der bei der Kreuzigung die Seite Jesu Christi mit der Lanze durchstieß, als Märtyrer gestorben sein. Er ist damit einer ...

Loon Dollar
Elfeckige kanadische Dollarmünze, die nach dem Rückseitenbild, einem in Kanada beheimateten Wasservogel, Loon (Eistaucher) benannt ist. Die Münze wurde 1987 in Kanada eingeführt, um die 1-Dollar-Banknote auf Dauer zu ersetzen. Mit einem Durchmesser von 26,5 mm war die Dollarmünze ungewöhnlich klein konzipiert. Damit si...

Loos
Berühmte deutsche Medailleurs- und Stempelschneiderfamilie, die über drei Generationen die Münz- und Medaillenkunst in Berlin prägte. Daniel Friedrich Loos (1735-1819) arbeitete nach seiner Ausbildung (1754) an den Münzstätten Leipzig und Magdeburg (1756-1767) und als Hauptmünzgraveur an der Berliner Münze (s...

Lorbeertaler
Laubtaler und Ecu blanc (Typ Ecu aux lauriers).

Lorbeerkranz
In der Mythologie des antiken Griechenland spielte der Lorbeerbaum eine Rolle im Apollokult als Symbol der Reinigung und Sühne. In der römischen Mythologie dann im Jupiterkult als Zeichen des Siegers. Als Beizeichen der Göttin Pax findet sich der Lorbeerkranz oder -zweig als Zeichen des Friedens auf Münzen der römischen Kai...

Lorenzgulden
Laurentiusgulden

Los
Die bei Auktionen oder in Katalogen vergebene Nummer für den Verkauf von Münzen oder sonstigen numismatischen Gegenständen. Dabei kann es sich bei einem Los um eine Sammlung, einen Fund (oder Teilfund), ein Lot oder ein Einzelstück handeln.

Losungsdukaten, -taler
Bezeichnung der unter der Besetzung des schwedischen Königs Gustav II. Adolph in Würzburg geprägten Silber- und Goldmünzen von 1631/32. Bei den Silberprägungen handelt es sich um Stücke, die vom Viertel- bis zum Doppeltaler reichten, die Goldprägung reichte vom einfachen bis zum zehnfachen Dukaten. Der schwedische...

Lot
1. Aussprache: kurzes o - Aus dem Englischen stammende Bezeichnung für die bei Auktionen oder in einem Katalog zusammengefassten numismatischen Gegenstände, die zusammen als ein Posten versteigert oder verkauft werden. Dabei kann es sich um eine Sammlung, einen Fund oder um einen nach anderen Gesichtspunkten zusammengestellten Posten hand...

Lotteriedukat
Bezeichnung einer goldenen Gedenkmünze in Dukatgröße, die der pfälzische Kurfürst Karl Theodor (1743-1799) auf die Errichtung der Mannheimer Lotterie 1767 schlagen ließ. Die Vs. zeigt die Büste des Kurfürsten, die Rs. die unbekleidete Glücksgöttin Fortuna.

Louis d´or
Französische Goldmünze, die im Rahmen der groß angelegten Münzreform von 1640/41 durch die Verordnung vom März 1640 mit Mehrfach- und Teilstücken eingeführt wurde. Bei einem Raugewicht von etwa 6,7 g wurde die Goldmünze 22-karätig (916 2/3 / 1000 fein) ausgemünzt und entsprach damit der spanischen ...

Louis d´argent
Ecu blanc

Li
Kleines chinesisches Münzgewicht von 1/1000 Tael.

Louisiana Cents
Bezeichnung für Kupfermünzen aus den Jahren 1721/22, die Frankreich als Kolonialgeld prägte. Die Münzen zu 4, 9 und 18 Deniers liefen vor allem in der damaligen französischen Kolonie Louisiana um, die nach König Louis XIV. benannt wurde.

Liang
Alte chinesische Gewichtseinheit, die früher etwa 6,3 g wog. Der Liang diente auch als Basisgewicht für Silber im Handel.

Liard
Französische Billon-, später Kupfermünze im Wert von 3 Denier tournois, unter König Ludwig (Louis) XI. (1461-1483) 1467 in ganz Frankreich eingeführt. Ebenso wie der zu gleichem Wert und zur selben Zeit im gesamten Königreich Frankreich eingeführte Hardi, der aus der Provinz Guyenne stammt, wurde der Liard aus der...

Libella
Verkleinerungsform von Libra, also kleines Pfund, ursprünglich 1/10 des römisch-kampanesischen Didrachmon, dann 1/10 des Denars. Die kleine Silbermünze der römischen Republik trug als Münzbild Mars- und Pferdekopf. Später wird sie als Zehntel des Sesterz in Bronze geprägt, mit der Darstellung des Sol mit Mond und ...

Liberalitas
Römische Personifikation der persönlichen Freigebigkeit, die auf römischen Münzen der Kaiserzeit seit Kaiser Hadrian (117-138) gelegentlich als stehende Figur, die Cornucopia entleerend, oder mit den Attributen Cornucopia und Kelch erscheint. Meist ist sie im Rahmen einer Verteilungsszene mit Kaiser und Gefolge dargestellt. ...

Libertas
Die römische Personifikation der (persönlichen und politischen) Freiheit wurde schon zur Republikzeit als Göttin verehrt. Schon im späten 3. Jh. v.Chr. war ihr ein eigener Tempel auf dem Aventin geweiht. Sie erscheint auf republikanischen Münzen als Brustbild (Cassius und Brutus) oder auf einer Quadriga. Auf Münzen der...

Liberty
Die Personifikation der Freiheit (engl. Liberty) erscheint als Münzbild auf vielen Serien der offiziellen US-Münzprägung von Beginn an. George Washington selbst soll die Verwendung seines Porträts auf Münzen missbilligt haben, sodass man die allegorische Darstellung der Freiheit als Motiv der Hauptseite der US-Münzen w...

Liberty Head Nickel
Typ des US-amerikanischen 5-Cent-Stückes (Nickel 2), das 1883 bis 1912 in Kupfer (75%) und Nickel (25%) ausgegeben wurde. Die nach einem Entwurf von Charles E. Barber gestaltete Münze zeigt auf der Vs. den Kopf der Liberty nach links, darum 13 Sterne, darunter die Jahreszahl. Die Rs. ist mit der römischen Wertzahl V im Kranz versehe...

Libongo
Vormünzliches Stoffgeld, das bei vielen Stämmen Westafrikas (Königreich Kongo) - neben Kaurigeld und Katangakreuzen - als universelles Zahlungsmittel diente. Es handelt sich um Textilstücke aus der Faser von Palmen, später auch aus Baumwolle, die auch nach der Einführung von europäischen Münzen durch die Kolo...

Libra
Bezeichnung der Gewichts- und Rechnungseinheit der Römer seit dem Beginn der römischen Prägung, das sog. Römische Pfund. Die Einheit der schweren Bronzestücke (Aes grave) beruhte auf dem As, das eine Libra wog (librales As). Mit dem Beginn der Silberprägung verlor das Aes grave die Rolle als Wertmesser, die neue Libra ...

Lichttaler
Talermünze des Herzogs Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel von 1569 bis 1588. Die verschiedenen Typen sind nach der ihnen gemeinsamen Darstellung benannt, die den Wilden Mann mit einem Leuchter mit brennendem Licht in der Hand zeigt. Die Bedeutung des Motivs ist nicht ganz geklärt. Die vielleicht gelungenste Interpretation bezieht d...

Liebesmedaillen
Medaillen mit Darstellungen des Themas Liebe. Die Mehrzahl der Liebesmedaillen sind im Stil des Barock gefertigt. Ihre Gepräge zeigen häufig sehr detailreiche Darstellungen. Solche Details haben meist religiös-symbolische Bedeutung. Die Darstellungen zeigen Allegorien auf die ewig währende Treue, wie z.B. eine Medaille von Kitte...

Ligatur
Die Verbindung meist zweier, selten mehrerer Buchstaben zu einer Einheit. In numismatischen Katalogen werden z.B. antike Bronzemünzen (Aes) mit Æ abgekürzt. Auch in Münzlegenden finden sich seit der Antike Ligaturen, vorwiegend aus Gründen der Platzersparnis, ebenso gibt es Ligaturen bei den Monogrammen.

Ligurino
Billonmünze Genuas für den Levantehandel (ebenso wie die Luigini der oberitalienischen Münzstände), die nach dem Vorbild der französischen 5-Sol-Stücke im 17. Jh. geprägt wurde. Die Bezeichnung leitet sich von Ligurien ab, der historischen Landschaft um den Golf von Genua.

Liguria
Weibliche Personifikation der Ligurischen Republik der norditalienischen Region, die 1798-1805 auf Goldmünzen erscheint. Napoleon Bonaparte hatte 1797 die Republik Ligurien als französischen Vasallenstaat errichtet, größtenteils auf dem Gebiet der ehemaligen Republik Genua. Die Liguria erscheint auf der Vs. der Goldmünzen ...

Lilangeni
Münzeinheit von Swasiland seit 1968, die aber erst am 6. September 1974 als Währungseinheit des Königreichs Swasiland eingeführt wurde. Der 1968 geprägte Gold-Lilangeni hatte nur Symbolcharakter. 100 Cents = 1 Lilangeni (Plural: Emalangeni). Der Lilangeni ist paritätisch zum südafrikanischen Rand, der bis 1986 noc...

Lima
1. Die Bezeichnung LIMA taucht auf englischen Münzen von 1745/46 unter der Büste des Königs Georg II. auf. Es handelt sich um goldene 1/2- und 5-Guinea-Stücke und Silbermünzen (vom Sixpence bis zur Crown), die aus der gekaperten Beute spanischer Schiffe stammten. Im Handelskrieg mit Spanien schickte England Admiral Anson au...

Lincoln Cent
Bezeichnung eines Typs des US-amerikanischen Cents nach einem Entwurf von Victor D. Brenner (Initialen: VDB). Der nach der Vorderseitendarstellung des 1809 geborenen Präsidenten Abraham Lincoln (gest. 1865 nach dem Attentat eines fanatischen Südstaatlers) benannte Cent wurde ursprünglich zum Gedenken an den 100. Geburtstag im Jahr 19...

Lindberg
1. Johan Adolf Lindberg (1839-1916) schuf eine Vielzahl von Medaillen auf Ereignisse und Persönlichkeiten seiner Zeit. Nach seiner Ausbildung bei Lea Ahlborg (1856-1863) an der Kunstakademie in Stockholm (1859-1868) und zwischenzeitlichen Aufenthalten in Kopenhagen und Paris (u.a. bei Eugène André Oudiné) war Lindbergh 1...

Linsendukaten
Bezeichnung für winzige Goldmünzen in Linsengröße aus dem 18. Jh. im Wert von 1/16, 1/24 und 1/32 Dukaten. Sie zeigen in der Regel das Münzbild des entsprechenden 1-Dukaten-Stücks. Es gab Linsendukaten aus Nürnberg (als Lammdukaten oder Lämmleindukaten, auch in Klippenform), Regensburg (gekreuzte Schlüs...

Lion
Schottische Goldmünze im Wert von 5 Shillings, die König Robert III. (1390-1406) einführte. Die Vs. zeigt das gekrönte Wappenschild mit Löwen, die Rs. den hl. Andreas am Kreuz. Das seltene Halbstück, der Demy-Lion, zeigt nur das Andreaskreuz. Auch die nachfolgenden Könige James (Jakob) I. (1406-1437), James II. (1...

Lion d´or
1. Französische Goldmünze, die König Philippe VI. (1328-1350) 1388 einführte. Sie zeigt auf der Vs. den König auf gotischem Thron mit Zepter und Fleur de lis in Händen und einem Löwen zu Füßen, auf der Rs. das Blumenkreuz im Vierpass mit Kronen in den Winkeln. 2. Seltene burgundische Goldmünze, di...

Lion Noble
Schottische Goldmünze, die König James (Jakob) VI. (1567-1625) in den Jahren 1584-1588 ausgab. Sie zeigt auf der Vs. den heraldischen Löwen, sitzend und erhoben, Schwert und Zepter haltend, auf der Rs. vier aus den gekrönten Buchstaben I und R (Iacobus Rex) zusammengesetzte Monogramme ins Kreuz gestellt.

Lipa
Nach der Münzreform vom 30. Mai 1994 wird die Kuna des unabhängigen Kroatien in 100 Lipe (Pluralform von Lipa) unterteilt. Lipa bedeutet "Linde", hinter der Wertbezeichnung der Lipa-Prägungen sind Lindenblätter zu sehen, die Rs.n zeigen folgende Darstellungen aus dem Pflanzenreich: Maiskolben (1 Lipa), Weinrebe (2 Lipe), Eichenz...

Lira
Vom lat. Libra (Pfund) abgeleitete Bezeichnung für Rechengeld verschiedener italienischer Territorien, später Währungseinheit des Staates Italien. Seit der Zeit Karls des Großen lag dem Münzwesen der ober- und mittelitalienischen Territorien - wie in den Gebieten Westeuropas und Nordspaniens - auch das Karlspfund zugrunde ...