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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Potin
Französische Bezeichnung einer zinnreichen Bronzelegierung, die die Kelten vorwiegend in Gallien zum Gießen von Münzen verwendeten. Die keltischen Potinmünzen enthalten immer einen relativ hohen Zinnanteil. Den Legierungen ist in wechselnden Zusammensetzungen neben Zinn auch Kupfer, Blei, Silber und Spuren anderer Metalle beige...

Potlatchobjekte
Indianerstämme an der Nordwestküste Nordamerikas verschenkten während sog. Potlatchfeste Decken, Kleidung und andere Dinge an ihre Gäste oder zerstörten im Rahmen dieses Ritus Kupferplatten, Kanus, Häuser und andere Gegenstände, die als Zahlungsmittel, Besitz- oder Wertgegenstände fungierten. Solche Potlatchf...

Pound Sterling
Pfund Sterling

Pougeoise
Bezeichnung des mittelalterlichen Vierteldenars in Südfrankreich, der in der Stadt Le Puy geprägt wurde. Der Denier von Le Puy zählt zu den französischen Feudalmünzen. Sein Wert sank durch Münzverschlechterungen auf ein Viertel ab, was sich durchaus als praktisch für den Geldverkehr erwies; denn somit war es im t&...

Placeatschelling
Staatenschelling

Plack
1. Auch Bawbee, ist eine schottische Billonmünze, die zwischen 1470 und 1590 geprägt wurde. Sie zeigt auf der Vs. das gekrönte Landesschild, auf der Rs. zuerst das Andreaskreuz, später die gekrönte Distel. 2. Plak

Plak
Auch Plack, bezeichnet verschiedene niederländische Groschen- und Billonmünzen. Die Benennung ist vom frz. "plaque" (dünnes Metallplättchen) abgeleitet. Dementsprechend wurden Münzen, die auf dünnen Schrötlingen geprägt wurden, als Plakken (Placken) bezeichnet. Im 14./15. Jh. war dies der niederländische...

Plaketten
Kunsthistorisch versteht man unter Plaketten einseitige Metallreliefs, die aus einem Modell aus Holz, Stein oder Schiefer geschnitten, in Wachs und Gips geformt oder nach einer Treibarbeit gegossen sind und ihrerseits selbst als Modell oder Vorlage dienen. Zumindest trifft diese Rolle als Zwischenmodell für die Renaissance- und frühe Baro...

Plancustaler
Bezeichnung einer medaillenförmigen Talermünze von Basel aus dem Jahr 1623, jedoch ohne Jahresangabe, die den römischen Politiker und Feldherrn Lucius Munatius Plancus als Standfigur zeigt. Als römischer Statthalter der Provinz Gallia Comata um etwa 44/43 v. Chr. gründete Plancus - neben Lugdunum (Lyon) - die Colonia Rauric...

Plantagen-Token
Münzähnliche Marken, die von Plantagenbesitzern in Süd- und Südostasien zur Bezahlung ihrer Arbeiter ausgegeben wurden. Diese Token liefen in Indien, Indonesien, auf Ceylon, Java und Hawaii unter verschiedenen Kolonialherren um. Sie behoben in den abgelegenen ländlichen Agrargebieten den Kleingeldmangel. Das Privatgeld laut...

Plapparte
1. Auch Plapperte oder Blafferte, bezeichnen schweizerische und süddeutsche Groschenmünzen aus dem 15. Jh., die nichts mit den norddeutschen Blafferten (Hohlpfennigen) zu tun haben. Die Herkunft der Benennung ist nicht gesichert, möglicherweise vom frz. "blafard" (bleich), nach der matten Farbe der Billonmünzen. Erstmalig werden...

Plaquette
Billonmünze aus der 2. Hälfte des 18. Jh.s, die in den Österreichischen Niederlanden im Wert von 14 Liards geprägt wurde. Sie zeigt auf der Vs. die Wertzahl, auf der Rs. den Doppeladler. Auch die Bischöfe von Lüttich prägten zur gleichen Zeit Plaquettes.

Platin
Ein hellgrau-silberglänzendes, zähes, äußerst beständiges, nicht sehr hartes Edelmetall, Hauptvertreter der Gruppe der Platinmetalle, chem. Zeichen Pt. Platin wird im Ural, Südafrika, Kanada und Kolumbien abgebaut und vorwiegend zur Herstellung von Schmuck, medizinischen Geräten und in der chemischen Industrie ge...

Plektron
Schlagstäbchen oder -plättchen aus Holz, Elfenbein oder Metall mit blattförmiger Spitze, das zum Anreißen der Saiten der Kithara diente. Das Plektron kommt auf einigen antiken Münzen im Zusammenhang mit der Darstellung der Leier vor, z.B. auf römischen Münzen des Brutus.

Plenersche Bankakte
Bezeichnung der nach dem damaligen österreichischen Finanzminister Plener benannten Vorschrift, die 1862 ein zweistufiges Deckungssystem für die Banknoten der Privilegierten Österreichischen Nationalbank vorsah. Der Versuch, die Napoleonischen Kriege durch die vermehrte Ausgabe von Staatspapiergeld (Bankozettel) zu finanzieren, f&uum...

Pluto
Griechischer Gott des Reichtums, Sohn der Eirene, auf griechischen Münzen gelegentlich in Gestalt eines kleinen Knaben an die Seite seiner Mutter gestellt.

Pi
Frühere chinesische Bezeichnung für Geld, insofern es aus Metall hergestellt wurde. So wurde Ameisennasengeld als "I Pi", Messergeld als "Tao Pi", Spatengeld als "Ch´an Pi" und die Brückenmünzen als "Kiao Pi" bezeichnet.

Piaster
Ursprünglich die in Europa und der Levante gebräuchliche Benennung des Peso (Acht-Reales-Stück). Der Piaster wurde nicht nur an der Londoner Börse notiert, sondern verbreitete sich auch als Handelsmünze vor allem im arabischen und nordafrikanischen Mittelmeerraum, der zu dieser Zeit größtenteils von den Osmanen b...

Piastra
Bezeichnung für die schweren Silbermünzen, die in vielen italienischen Staaten in verschiedenen Gewichten und Silbergehalten im 17./18.Jh. geprägt wurden. Neben kleineren Staaten, wie Castiglione delle Stivere und Piombino, gaben vor allem das Herzogtum Toskana, der Kirchenstaat, das Königreich Neapel sowie Sizilien und Genua (L...

Piastre de Commerce
Nach dem Vorbild des Trade-Dollar gab Frankreich für den Handel in Französisch-Indochina seit 1885 eine Handelsmünze in Silber aus, den Piastre de Commerce. Dieser Piastre de Commerce war in den ersten zehn Jahren 27,215 g, später 27 g schwer (900/1000 fein) und zeigt auf der Vs. eine Allegorie der Republik Frankreich (sitzend) ...

Piatyaltynny
Bezeichnung des nach den Münzreformen des Zaren Peter der Große (1689-1725) eingeführten silbernen 15-Kopeken-Stücks.

Piatatschok
Russische Bezeichnung des 5-Kopeken-Stücks, das mit den Münzreformen des Zaren Peter der Große (1689-1725) als Silbermünze eingeführt und bereits seit 1723 abwechselnd in Kupfer und Silber ausgegeben wurde.

Piccolo
Bezeichnung des leichten Denaro Oberitaliens, im Gegensatz zum schweren Grosso. Der früher auch "Picciolo" genannte leichte Silberpfennig entwickelte sich aus dem Berner von Verona. Der Piccolo wurde bereits im ausgehenden 12. Jh. geschlagen, vor allem in Venedig. Von dort verbreitete sich die später auch Bagattino genannte Silbermün...

Pice
Bezeichnung der Paisa im alten Indien, die als kleines kupfernes Teilstücke der Rupie ausgegeben wurde: 1 Rupie = 16 Annas = 64 Pice. Beteiligt an der Pice-Prägung war die mit staatlichen Machtbefugnissen ausgestattete britische Handelsgesellschaft (British East India Company) und nach Beschneidung und Übertragung der Rechte im 19. J...

Pidyon Haben
Religiöse Zeremonie der Juden, die auf die Bibel zurückgeht. Einem alten Brauch entsprechend erlöst der Vater seinen erstgeborenen Sohn vom Tempeldienst durch symbolische Zahlung von 5 Schekel oder 100 g Silber, die in der gängigen Währung zu leisten sind. Die Zahlung hat 31 Tage nach der Geburt des Sohnes zu erfolgen, es s...

Pie
Das kleinste Nominal Indiens, das im 19. und 20. Jh. in einigen indischen Fürstentümern und von der britischen Kolonialmacht als Kupfermünze - gelegentlich auch als Bronzemünze - geprägt wurde. 12 Pies (Pai) = 4 Paise (Pice) = 1 Anna. Es gab auch Doppelstücke (Haiderabad). Mit der Unabhängigkeit des Subkontinents ...

Pietas
Römische Göttin der Frömmigkeit und Ehrfurcht, die in Rom seit 181 v.Chr. in einem eigenen Tempel verehrt wurde. Für die Römer personifizierte die Pietas eine oft beschworene Tugend, das angemessene, ehrfürchtige Verhalten gegenüber Göttern, Eltern, Verwandten und Bekannten. Die Pietas kommt schon auf Mü...

Pieter d´argent
Brabantische Groschenmünze aus den Jahren 1430/1, die auf der Vs. Sankt Peter mit Buch und Schlüssel in Händen über dem Schild von Brabant-Burgund, auf der Rs. das Blumenkreuz zeigt. Sie enthielt etwa 1,21 g Silber, bei einem Raugewicht von ca. 2,68 g. 32 Stück gingen auf einen goldenen Pieter d´or. Es gab auch Halb- ...

Pieter d´or
Goldmünze von Brabant, die zwischen 1375 und 1432 geschlagen wurde. Sie zeigt auf der Vs. das nimbierte Brustbild des hl. Petrus mit Buch und Schlüssel in Händen, darunter den Schild von Brabant-Burgund, auf der Rs. das Blumenkreuz. Der Pieter d´or wurde im Gewicht von knapp über 4 g aus fast reinem Gold von Johanna und We...

Pileus
Römische Filzmütze, die traditionell von Fischern, Handwerkern (Schmieden) und Reisenden getragen wurde. Das Aufsetzen der runden, eng am Kopf anliegenden Mütze (pileus libertatis) gehörte zur Zeremonie bei der Freilassung von Sklaven und ist darum auch als Attribut der Libertas (Freiheitsgöttin) auf römischen Mün...

Pilgerpfennige
Keine Münzen, sondern Marken und Zeichen, die seit dem Mittelalter in Wallfahrtsorten an Pilger verkauft wurden. Sie dienten als Verehrungsgegenstände, Andenken oder Belege der unternommenen Wallfahrt. Ursprünglich wurden sie am Pilgerhut, später an Ketten und Bändern getragen. Es gibt sie aus verschiedenen Metallen und in ...

Pillar Dollar
Englischsprachige Bezeichnung des Säulenpiasters. Das Wort Pillar (Säule) bezieht sich auf die Rückseitendarstellung der beiden Herkulessäulen des spanisch-mexikanischen Acht-Reales-Stückes. Das Acht-Reales-Stück war im Geldumlauf Nordamerikas zur Kolonialzeit die vorherrschende Großsilbermünze und wurde auc...

Piloncito
Kugelförmige Goldmünzen auf den Philippinen der vorkolonialen Zeit. Die etwa 1,5 bis 2 g schweren Goldklümpchen (etwa 915/1000 fein) liefen einige hundert Jahre (bis ins 16. Jh.) in einem großen Gebiet der philippinischen Inselwelt um. Die Piloncitos sind heute sehr selten, vermutlich wurden viele eingeschmolzen.

Pinienzapfen
Stadtpyr

Pingin
Bezeichnung des (Penny) in der irischen Landessprache, der seit 1928 im Irischen Freistaat und in der 1937 gegründeten Irischen Republik geprägt wurde. Bis 1971 galten 12 Pingin (Pence) = 1 Scilling (Shilling). Es gab Stücke zu 1/4 Pingin (irisch Feorling, engl. Farthing genannt), zu 1/2 Pingin (irisch Leat Pingin, engl. Halfpenny), ...

Pisano, Antonio
(1395-1455)Berühmter italienischer Maler, Zeichner und Medailleur, genannt Pisanello (der kleine Pisaner). Er gilt als Erfinder der Medaille und führte sie gleich zu einem Höhepunkt. Die im Jahr 1438 entstandene Gussmedaille auf den Paläologenkaiser Johannes VIII. (1435-1448) gilt als erste Medaille im Sinne einer bis heute ununterbrochene...

Pistole
Volkstümliche Bezeichnung für eine weit verzweigte und wichtige Familie von Goldmünzen, die sich neben den Dukaten bildete. Die Herkunft der Bezeichnung Pistole ist nicht geklärt, man vermutet eine Ableitung von "pistola" oder "piastra" (Münzplättchen). Ausgangspunkt der Pistole ist das Doppelstück des Escudo de o...

Pistrucci, Benedetto
(1784-1855)Italienischer Gemmenschneider, Münzgraveur und Medailleur, der sich mit Kameen und Gemmen in Pisa, Florenz und Rom einen Namen machte. Im Jahr 1814 kam der Künstler nach Paris, wo er ein Wachsmodell von Napoleon Bonaparte anfertigte. Nach der Niederlage Napoleons floh der Künstler noch vor der Ankunft der Alliierten in Paris (1815) n...

Pistrucci-Crown
Pistrucci

Pite
In verschiedenen Gebieten Frankreichs übliche Bezeichnung für den mittelalterlichen Viertelpfennig. In Südfrankreich war eher der Ausdruck Pougeoise gebräuchlich.

Pitis
Auch Pitjis oder Pitjes, Bezeichnung für Münzen, die aus Zinnlegierungen gegossen sind. Sie liefen zwischen dem 17. und der Mitte des 19. Jh.s in Gebieten der malaiischen Halbinsel (Malaysia) und der benachbarten Inselwelt (Sumatra, Borneo, Bangka, Java u.a.) um. Die Münzen sind verschieden groß und schwer, rund, sechs- oder ac...

Phai
Sio

Pius
1. Lat. "pius" bedeutet fromm oder der Fromme. Ehrenname römischer Kaiser seit Antoninus Pius (138-161 n.Chr.), später durch "felix" (glücklich) erweitert, wie z.B. bei Umschriften der Kaiser Caracalla und Elagabal ( ANTONINVS PIVS FEL(IX) AVG). Bei Gordianus III. (GORDIANUS PIUS FEL AVG) gehört Pius zum Namen. Die Ehrenbezeichn...

Phalerae
Lateinischer Ausdruck für kreisförmige Metallbeschläge, die als Stirn- und Brustschmuck am Zaumzeug der Pferde befestigt waren. Sie stellten begehrte Beutestücke dar. Seit dem 2. Jh. v.Chr. wurden die Phalerae als militärische Auszeichnung an Soldaten verliehen, die sie am Riemen auf der Brust trugen. Schließlich find...

Philippeios
Bezeichnung des Goldstaters Philipps II. von Makedonien (359-336 v.Chr.) nach inschriftlichen und literarischen Quellen. Die früheste griechische Massenprägung stammt aus der Ausbeute der Goldminen des Pangaiongebirges und wurde in vielen Münzorten ausgegeben. Der Philippeios stellt ein Didrachmon nach attischem Münzfuß (8...

Philippstaler
1. Auch Königstaler, bezeichnet die Silbermünzen, die König Philipp II. von Spanien (1555-1598) seit 1557 in seinen niederländischen Besitzungen ausbringen ließ. Die Vs. zeigt das Brustbild Philipps, die Rs. das gekrönte spanische Wappen auf dem Andreaskreuz. Die niederländisch Philipsdaalder genannte schwere Tal...

Pfaffenfeindtaler
Bezeichnung von Talermünzen, die der protestantische Herzog Christian von Braunschweig nach der Eroberung der katholischen Stadt Paderborn im Dreißigjährigen Krieg 1622 schlagen ließ. Das Münzmetall stammt aus erbeuteten Kirchenschätzen, vorwiegend wohl aus dem Liborius-Schrein des Paderborner Doms. Der ehemalige Bis...

Pfalz
Der Name geht aus dem lat. "palatium" (Palast) hervor und findet sich auch in der Bezeichnung "Palatin" (lat. mons Palatinus), einer der sieben Hügel Roms (Kernsiedlungsgebiet), der die Residenz der römischen Kaiser (später die Unterkünfte der deutsch-römischen Kaiser bis zu Otto III.) beherbergte. Ursprünglich waren d...

Pfalzgraf
Der Pfalzgraf (lat. comes palatinus) entwickelte sich im Fränkischen Königreich aus dem Hofbeamtentum: zunächst als Beisitzer, dann als Vertreter des Königs beim Königsgericht und Vorsteher der Gerichtsschreiber. Schließlich wurden die Pfalzgrafen Vorsitzende des sich abspaltenden Pfalzgerichts. Otto der Große (...

Pfandbrief
Festverzinsliches Inhaberpapier (selten Namenspapiere), das der Finanzierung von Krediten dient. Pfandbriefe werden als Teilschuldverschreibungen gestückelter Anleihen von privaten Hypothekenbanken, öffentlich-rechtlichen Kreditanstalten und Schiffspfandbriefbanken ausgegeben. Die speziellen Vorschriften zur Ausgabe und Deckung von Pfandb...

Pfeilspitzengeld
Vormünzliches Zahlungsmittel in Form von Pfeilspitzen, das vor allem in Afrika in Umlauf war. Der Großteil des Waffengelds lag allerdings in Kümmerformen vor, das für die kriegerische Verwendung unbrauchbar war. Die stumpfen und ungehärteten Pfeilspitzen aus Eisen waren in Yaunde bis 1914 im Markthandel das gebräuchli...

Pfennig
Die Münzbezeichnung entstand im 8./9. Jh. im germanischen Sprachbereich, die etymologische Herkunft des Wortes ist nicht geklärt. Ausgangspunkt der europäischen Pfennigprägung ist der karolingische Silberpfennig oder Denar, lat. Denarius genannt. Er wurde durch die Münzreform geschaffen, die unter dem Karolinger Pippin (751...

Pferdehufgeld
Typ des Tok money.

Pfennigzeit
Numismatische Bezeichnung der mittelalterlichen Epoche, in der die Pfennige als Währungsmünzen Geltung hatten. Die Pfennigzeit beginnt im 9. Jh. und wird um die Wende vom 13. zum 14. Jh. durch die Groschenzeit abgelöst.

Pfund
Aus dem Lat. "pondus" (Gewicht) entwickelte sich über das mhd. "phunt" die Bezeichnung Pfund. Das römische Pfund, die Libra im Gewicht von 327,45 g, bildete im Römischen Reich die Basis, nach der die Münzen ausgerichtet wurden. Die in 12 Unciae (Unzen) eingeteilte Libra, nach der die bis 1970 geltende englische Währung "Pfu...

Pfund Sterling
Das englische Pfund (Pound) wurde seit Beginn der Prägung des angelsächsischen Pfennigs (Penny) bis zur Einführung der Dezimalwährung 1971 mit 240 Pennys gerechnet. Das Pfund Sterling bildete sich als Zähleinheit, weil im Mittelalter - von seltenen Ausnahmen abgesehen - aus dem englischen Towerpfund exakt 240 Pfennige (Ster...

Pfundner
Tiroler Silbermünze zu 1/5 Goldgulden oder 12 Kreuzern, die Herzog (später Erzherzog) Sigismund der Münzreiche (1446-1490) etwa um 1483 einführte. Das auch "Großer Groschen" genannte Stück zählt nicht nur zu den ersten größeren Silbermünzen (Raugewicht: 6,35 g; Silbergehalt: etwa 6 g), sondern zei...

Peace Dollar
Bezeichnung eines Silberdollar-Typs der Vereinigten Staaten, der nach dem Ersten Weltkrieg zwischen 1921 und 1928 und 1934/35 geprägt wurde. Der Peace Dollar geht auf eine Resolution (1920) der American Numismatic Association zurück, den Silberdollar im Gedenken an den Friedensschluss zwischen den USA und Deutschland zu prägen. Nach ...

Pearl Black Crown
Bezeichnung einer Gedenkmünze der Isle of Man, die im Jahr 1990 zum 150. Geburtstag der "Penny Black"-Briefmarke ausgegeben wurde. Die "Penny Black" (wörtlich: Schwarzer Pfennig) war (abgesehen von Gebührenzetteln) die erste Briefmarke der Welt, die von der englischen Post am 6. 5. 1840 eingeführt wurde. Für die Darstellung...

Peca
Bezeichnung einer portugiesischen Goldmünze zu 4 Escudos, die König Johann (João) V. (1706-1750) im Jahr 1722 einführte. Sie zeigt das Kopfbild des Königs auf der Vs. und das portugiesische Wappen auf der Rs. Das Design der Wappen wechselte zwischen 1722 und 1720 jährlich. Sie stellte die halbe Dobra (3) dar und wurd...

Pecunia
Lateinisches Wort für Geld allgemein, auch Eigentum ,Vermögen. Ursprünglich möglicherweise von pecus (Vieh, Kleinvieh) abgeleitet, deutet diese nicht unumstrittene Lesart auf die Herkunft der altitalischen Währung als Viehgeld hin. In der spätrömischen Kaiserzeit verschiebt sich die Bedeutung von Pecunia auf Klein...

Pedum
In der Antike bezeichnete das Pedum einen kleinen, knorrigen, am Ende gekrümmten Knotenstock der Hirten, der dem griechischen Gott Pan und einigen Lokalgottheiten als Attribut beigegeben war. Daraus entwickelte sich im Mittelalter der Abts- und Bischofsstab als Symbol des christlichen Hirten.

Peelsche Bankakte
Die nach Robert Peel, Premierminister von England, benannte Peelsche Bankakte (engl. Peel´s Act) von 1844 ist ein Gesetz, das vordergründig die Organisationsstruktur der Bank of England reformierte und zur Grundlage des Goldstandards sowie zum Vorbild der Währungsgesetzgebung des 19. Jh.s wurde. Das Gesetz beendete mit der Wiederein...

Peerdeke
Bezeichnung einer Silbermünze zu 1/4 Snapphaan, die wohl von Herzog Karel van Egmond (1492-1538) zu Beginn des 16. Jh.s in Gelderland eingeführt wurde. Die Benennung Peerdeke (Pferdchen) leitet sich von der Vs. ab, die einen Fürsten zu Pferd zeigt. Die Rs. zeigt ein Langkreuz, das mit einem Schild belegt ist. Die Peerdeken wurden von...

Pegasos
Nach antiken Sagen wurde das geflügelte Ross von Poseidon und der Gorgone Medusa gezeugt und entsprang - bei der Tötung Medusas durch Perseus - dem Rumpf der Gorgone. Hauptsächlich stand Pegasos im Dienst von Zeus, wurde aber von Bellerophon gezähmt und bei der Tötung der Chimäre geritten. Der Pegosos steht in besonder...

Pegasosstatere
Bezeichnung der antiken Silbermünzen, die in Korinth und einigen Kolonien nach korinthischem Münzfuß geschlagen wurden. Sie wurden früher volkstümlich (Pferdchen) genannt, nach dem Motiv des Pegasos auf der Vs. der Münzen. Der korinthische Stater entsprach im Gewicht etwa der Didrachme nach attischem Münzfu&szli...

Pehlewi
Mittelpersische (iranische) Schriftsprache, die sich im Zeitraum zwischen den Feldzügen Alexanders des Großen bis zu den arabischen Eroberungen im 7. Jh. n.Chr. auf Münzen im Gebiet der Persis findet. Dazu zählen vor allem die Münzen der späten Arsakiden und der Sassaniden.

Pei
Siamesische (thailändische) Porzellannotmünzen, die als Kleingeldersatz seit 1770 in großen Mengen ausgegeben wurden. Es gibt über tausend verschiedene Arten in verschiedenen Werten. Sie wurden von der Regierung im frühen 19. Jh. als Zahlungsmittel anerkannt oder zumindest geduldet und 1873 verboten, verblieben aber bis et...

Pelanor
Bezeichnung der fladenförmigen Barren (Eisengeld) aus Sparta. Aufgrund eines Fundstücks nahm man in der Forschung früher als Münzfuß des Eisengeldes das ungefähre Gewicht der Mine aus Aigina (äginäischer Münzfuß) an. Jedoch zeigten die weiteren Funde, dass die Eisenstücke im Gewicht so sehr s...

Pele
Geldschnur aus unzähligen winzigen, fein geschliffenen Scheibchen von Schneckengehäusen oder Muschelschalen, die in der Mitte mit einem Loch durchbohrt sind. Das mit einem großen Aufwand hergestellte Pele wirkt durch die weißen, violetten und orangefarbenen Scheibchen äußerlich sehr attraktiv und wurde bis ins 20. J...

Pelekys
Griechische Bezeichnung der Doppelaxt oder des zweischneidigen Beils, das in prähistorischer und archaischer Zeit neben seinem Gebrauchswert (als Waffe und Opfergerät) auch als Tausch- und Zahlungsmittel Verwendung fand. Dieses Beilgeld gehört zum Gerätegeld (Waffengeld). Unsicher ist die Deutung von Steinbeilen aus Hortfunden p...

Pelikantaler
Schaumünze des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1589-1613). Der Pelikantaler erschien im Jahr 1599 und wurde in den Münzstätten Goslar und Osterode in mehreren Varianten geprägt. Der Typ ist nach der Darstellung auf der Rs. benannt: Sie zeigt einen Pelikan, der seine Jungen mit dem eigenen Blut aus sei...

Pelzgeld
Vormünzliches Geld in Form von Tierfellen, das vor allem in den Polarländern (u.a. Sibirien, Kanada, Alaska) als Tausch- und Zahlungsmittel im Handel Verwendung fand. Das Pelzgeld wird zum Naturalgeld gerechnet.

Pence
Plural numeralis für Penny, der für die Vielfachstücke der Münze benutzt wird, z.B. Two- (2), Three- (3), Six- (6)- oder Tenpence (10). Die Mehrzahl des einfachen (bzw. halben) Pennystückes wird im Engl. mit Pennies (bzw. Halfpennies) ausgedrückt. Das Teilstück zu 1/4 Penny wird als Farthing bezeichnet.

Penni
Bezeichnung des finnischen Pfennigs, der im Jahr 1860 im damaligen Großfürstentum Finnland gesetzlich eingeführt und 1864 zum ersten Mal ausgeprägt wurde. 100 Penniä = 1 Markka.

Penning
Altenglischer, niederdeutscher und (bis heute) skandinavischer Ausdruck für die Pfennigmünze (Denar). In Skandinavien wurde der Penning nach dem Vorbild des englischen Penny und des lübischen Pfennigs geschlagen und war bis ins 14. Jh. die Hauptmünze. In Schweden wurde der Silverpenning (Silberpfennig) zum letzten Mal im Jahr 15...

Penny
Der Penny entwickelte sich im angelsächsischen England nach dem Vorbild des karolingischen Denars. Seit etwa 765 n.Chr. begann im Königreich Kent die Ablösung der leichten Sceattas durch schwerere Silberstücke, die sich in Gewicht und Feingehalt an den karolingischen Pfennigen auf dem Festland orientierten, wie sie Pippin seit e...

Pennyweight
Das englisch-amerikanische Pfenniggewicht (abgekürzt dwt) ist eine Unterteilung der Gewichtseinheit Troy Pound (Troy Pfund): 1 Troy Pound = 20 Troy Ounces (oz) = 240 Pennyweights (1 oz = 20 dwt). Das Pennyweight selbst wurde seit 1280 in 24 Grains (je 0,0648 g) unterteilt. Angaben in Pennyweight finden sich auf vielen englischen Münzgewic...

Pentadrachmen
Bezeichnung der goldenen Fünfdrachmenstücke im Gewicht von etwa 17,8 g, die von den ersten Königen der Ptolemäer in der ersten Hälfte des 3. Jh.s v.Chr. geschlagen wurden. Die Pentadrachme wurde auch Trichrysus genannt, da sie dem Silberwert von 60 (phönizischen) Drachmen entsprach und damit drei Stateren gleichkam (Ch...

Pentagramm
Das auch Drudenfuß genannte Zeichen in Form eines fünfzackigen Sterns galt früher als Abbild eines Fußes elfischer Wesen und sollte zum Vertreiben der Elfen dienen. Der Fünfstern kam im Frühmittelalter auf merowingischen Münzen und im 10./11. Jh. auf Münzen von Bourges (Frankreich) vor. Später diente e...

Pentalitron
Bezeichnung des Fünffachstücks der Litra, wie sie als Silbermünze von etwa 4,3 g im sizilischen Akragas vorkommt. Ihr Wert entsprach etwa einer attischen Drachme oder einem halben korinthischen Silberstater.

Pentanummion
Bezeichnung einer kleinen byzantinischen Kupfermünze zu 5 Nummi (1/8-Follis). Die von Kaiser Anastasios I. (491-518) eingeführte Münzsorte hielt sich bis in die zweite Hälfte des 7. Jh.s. Die Stücke tragen als Zahlwert (5) auf den Rs.n ein griechisches E oder ein lateinisches V, letzteres auf Prägungen westlicher M&uum...

Pentekontadrachme
Selten geprägtes Goldstück im Wert einer goldenen Tetradrachme, die 50 Silberdrachmen entsprach. Das Nominal wurde gelegentlich unter den Ptolemäern in Ägypten ausgeprägt.

Pentekontalitron
In Sizilien wurde die Dekadrachme (10-Drachmen-Stück) auch als Pentekontalitron (50 sizilischen Litrae) bezeichnet. Sie wurde als Silbermünze in Syrakus geprägt.

Pentobolon
Fünffachstück des Obolos, wie es als Silbermünze z.B. im 4. Jh. v.Chr. in Athen geprägt wurde.

Pentonkion
Das antike sizilisch-unteritalische Fünfunzenstück (lat. Quincunx) kommt als kleine Silbermünze in Leontinoi (Sizilien) mit fünf Kugeln als Wertbezeichnung vor. In Rhegion und Katane wurde das Pentonkion als Bronzemünze geprägt; sein Wert wurde mit bezeichnet, in Menaion mit E. Das bronzene Pentonkion von Himera aus d...

Pepiones
Mittelalterliche kastilische Pfennige, die unter Alfonso X. (Alfons der Weiße, 1252-1284) von Kastilien und Leon im Wert eines halben Denars (von Burgos) geprägt wurden. Das Münzbild zeigt auf der Vs. das Kastell (Kastilien) mit der Umschrift ALF REX CASTELLE und auf der Rs. den Löwen (Leon), Umschrift EX LEGIONE. Auch im Namen...

Perfecit
Lat. Ausdruck ("hat fertiggestellt") findet sich meist abgekürzt (perf.) gelegentlich auf Medaillen, nie auf Münzen, denn der Ausdruck bezieht sich auf die Abformung (Guss), nicht auf den Stempelschnitt.

Periodisierung
Die Einteilung des Geschichtsablaufs in Zeitabschnitte (Epochen) ist wissenschaftlich umstritten und hängt mit unterschiedlichen Vorstellungen vom Gang der Weltgeschichte zusammen. Die älteste Periodisierung nach altbabylonischer Vorstellung (Weltaltermythos) geht von einem ursprünglich Goldenen Zeitalter der Menschheit aus, das in d...

Perner
Berner

Perlkreis
Auch Perlreif oder Perlrand, fasst einen (oder beide) Münzseiten mit einem aus perlförmigen Punkten zusammengesetzten, geschlossenen Kreis ein. Er war schon in der Antike auf griechischen, römischen und byzantinischen Münzen sehr beliebt, daneben gab es Strichelungen, (glatte) Kreise, Blätter und Kränze. Oft kommt der ...

Perpero
Italienische Bezeichnung des Perper.

Perper
Die Bezeichnung Perper erinnert an die byzantinische Münzbezeichnung Hyperpyron. Der Perper wurde Rechnungseinheit im östlichen Mittelmeerraum. Zur Ausprägung kam der Perper zwischen 1683 und 1750 und 1801 bis 1803 in der dalmatischen See- und Handelsstadt Ragusa (heute Dubrovnik), die zur Abwicklung ihres Handels nach außen hi...

Perra chica
Volkstümliche Bezeichnung des spanischen 5-Centimo-Stücks von 1870 nach dem Münzbild eines aufgerichteten Löwen (auf Wappen gestützt), der als "kleine Hündin" verspottet wurde. Das 10-Centimo-Stück wurde Perra gorda (dicke Hündin) genannt. Die Bezeichnung hielt sich bis ins 20. Jh.

Persephone
Griechische Unterwelts- und Fruchtbarkeitsgöttin (lat.: Proserpina), Tochter der Demeter und Gattin von Hades, der sie raubte. Darstellungen der auch Kora (Mädchen) genannten Göttin findet sich auf antiken Münzen Griechenlands, Siziliens und Kleinasiens, häufig als ährenbekränztes Kopfbild, manchmal auch mit einer...

Perseus
Sagenhafter griechischer Held, Sohn des Zeus, der sich in Gestalt eines Goldregens der Mutter Danae näherte. Unter Zuhilfenahme von Sichelschwert, Flügelschuhen und -helm tötete er die Gorgone Medusa, befreite die angekettete Andromeda von einem Meeresungeheuer (Harpa) und nahm sie zur Gattin. Perseus-Darstellungen finden sich auf Ky...

Personalunion
Verbindung zweier Staaten durch die Person eines Herrschers. Im Gegensatz zur Realunion bleibt die Selbstständigkeit der einzelnen Staaten unberührt, wie z.B. bei den Personalunionen von Hannover-Großbritannien (1714-1837), Schweden-Norwegen (1814-1905) und Niederlande-Luxemburg (1815-1819).

Personenmedaillen
Ohne besonderen Anlass gegossene oder geprägte Medaillen, Gedenk- oder Schaumünzen auf Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft und Politik, im Gegensatz zu Ereignismedaillen und Gelegenheitsmedaillen. Anders als die Medaillen italienischer Künstler der Renaissance, die in der Regel Adlige und Aristokraten porträtierten, wi...

Personifikation
Verkörperung von abstrakten Begriffen, von Überindividuellem (allegorische, symbolische Personifikationen) und unbelebten Gegenständen, vor allem von Staaten, Landschaften, Flüssen und Städten (geographische Personifikationen). Die Personifikation in der Religion und Kunst entspringt bei den Griechen mythischem Denken und e...

Peseta
Die Bezeichnung Peseta ist eine Verkleinerungsform von Peso, die sich bis zum Beginn des 18. Jh.s zurückverfolgen lässt, als man die "Peseta provinzial" für den lokalen Umlauf prägte. Sie galt seit 1728 einen Viertelpeso (2 silberne Reales), seit 1772 einen Fünftel-Peso. Als Spanien 1868 seine Währung an der Lateinisch...