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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Lira Austriaca
Bezeichnung der Lira, die im Königreich Lombardei-Venetien unter österreichischer Herrschaft geprägt wurde. Nach dem Wiener Kongress von 1815 wurde aus der Lombardei und Venetien ein Königreich gebildet. Als König von Lombardei-Venetien wurde Kaiser Franz I. von Österreich (1815-1835) eingesetzt. In diesem neu gebildet...

Lira Moceniga
Die unter dem Dogen Pietro Mocenigo (1474-1476) in Venedig geprägte Lira löste die Lira Tron ab. Bei gleichem Gewicht und Feingehalt zeigt sie auf der Vs. den vor dem hl. Markus knienden Dogen, auf der Rs. den stehenden Christus. Der ursprüngliche Wert der Silbermünze von 20 Soldi wurde 1518 auf 21, 1525 auf 24 Soldi erhöht...

Lira Pontificia
Papst Pius IX. (1846-1870) führte am 18. Juni 1866 die Lira als Münzeinheit der Dezimalwährung ein, in Entsprechung zur Lira-Währung des Königreichs Italien und der Lateinischen Münzunion. Nach der Besetzung Roms durch italienische Truppen am 20. September 1870 prägte die Münzstätte des Vatikans keine M&...

Lira Tron
Die im Jahr 1472 unter dem Dogen Nicolo Trono (1471-1474) von Venedig ausgemünzte Lira zu 20 Soldi war die erste Silbermünze mit der Nominalbezeichnung Lira. Sie zeigt auf der Vs. die Büste des Dogen und zählt - neben dem Bagattino aus derselben Zeit - zu den einzigen Porträtdarstellungen auf Münzen der Republik Venedi...

Lirale
Auch Lerali (Mehrzahl: Marale) werden die interessant geformten Kupferbarren aus dem Nordosten Transvaals (Südafrika) genannt, die aus der Zeit vor Beendigung der Kupferproduktion in den 70er Jahren des 19. Jh.s stammen. Ein etwa 50 cm langer, schmaler Stab ist am Ende mit einer rechtwinklig abgeknickten, trichterförmigen Verdickung verse...

Lis
Seltene französische Gold- und Silbermünze (Lis d´or und Lis d´argent), die Louis XIV. (1643-1715) im Dezember 1655 proklamierte. Die Goldmünze zeigt auf der Vs. das aus vier Lilienblüten (Fleur de lis) gebildete Kreuz mit vier Lilienblüten in den Winkeln, auf der Rs. das gekrönte Wappen von Frankreich, das...

Litas
Münzeinheit von Litauen zwischen 1924 und 1940 und seit der Unabhängigkeit, die am 6. September 1991 von der Sowjetunion anerkannt wurde. 1 Litas (Plural: Litai, Litu) = 100 Centu (Singular: Centas). Die Münzen Litauens zeigen auf der Vs. meist einen Reiter zu Pferd, auf der Rs. die Wertbezeichnung.

Litra
Antikes Gewichtsmaß in Sizilien und Unteritalien, das in 12 Unzen (Oncia) unterteilt war, ähnlich wie das römische Pfund in 12 Unzen (Uncia). Im Gewicht von etwa 109 g wurde die Litra als Bronzemünze in Lipara im 4. Jh. v.Chr. ausgeprägt. Weitere Bronzelitren sind die mit XII bezeichneten Münzen von Katane, Rhegion un...

Lituus
Römisches Priestergerät in Form eines gekrümmten Stabs, der als Insignium (Abzeichen) der Auguren zeremoniellen Zwecken diente. Der Lituus (Augurenstab) wurde von dem 15-köpfigen Kollegium (Cäsar ernannte einen 16. Auguren) zum Abstecken eines Beobachtungsfeldes am Himmel (Templum) verwendet. Daraus lasen die Auguren die Vo...

Livornina
Pezza della Rosa

Livornino
Bezeichnung zweier toskanischer Talertypen, an deren Prägung sich drei toskanische Großherzöge aus dem Haus der Medici im 17./18. Jh. beteiligten. Auf den Vs.n der Taler (ital. Talleri) ist das Kopfbild bzw. die Büste des jeweiligen Herrschers zu sehen. Der erste Typ, der auf der Rs. den Hafen von Leghorn (Livorno) zeigt, wurde...

Livre
Das französische Pfund, vom lat. Libra abgeleitet, ursprünglich französische Rechengeldeinheit auf der Basis des Karlspfunds, ähnlich der Lira in Italien. Die Livre wurde zu 20 Sols (Sous) à 12 Deniers = 240 Deniers gerechnet. Die wichtigste Silbergewichtseinheit war zunächst die Livre parisis, später setzte sic...

Livre de la Compagnie des Indes
Beiname des Livre d´argent fin, nach dem Edikt vom 4. Dezember 1719 im Wert von 20 Sols ausgegeben. Die nur im Jahr 1720 geprägte Feinsilbermünze erhielt den Beinamen nach der von John Law gegründeten Kolonialgesellschaft "Compagnie des Indes". Sie stellte nur kurzzeitig den Wert der Recheneinheit Livre dar. Ihr Wert stieg und...

Livre d´argent fin
Livre de la Compagnie des Indes

Leberecht, Karl
(1749-1827)Russischer Medailleur, Münzgraveur und Gemmenschneider deutscher Abstammung, der die meiste Zeit seines Lebens an der St. Petersburger Münze arbeitete. Er war Mitglied der dortigen Akademie der Künste und Ehrenmitglied der Stockholmer und Berliner Akademie der Künste. Er schuf Medaillen auf historische Persönlichkeiten und ...

Leder
1. Leder ist schon in archaischer Zeit als Tauschmittel vorgekommen. Es gilt als gesichert, dass im alten Rom vor dem schweren Bronzegeld gestempelte Lederhäute als Zahlungsmittel umliefen. 2. Geld aus dem Material Leder findet sich gelegentlich als Zahlungsanweisung in Notzeiten im Mittelalter. Suhle datiert die Ausgabe von Ledergeld durch ...

Leeuwendaalder
Löwentaler

Legal tender
Englische Bezeichnung für ein gesetzliches Zahlungsmittel.

Legende
Numismatische Bezeichnung für die Aufschrift auf Münzen. Unterschieden wird die Randschrift, die Umschrift und die Inschrift. Die Legenden auf Münzen sind in der Regel abgekürzt um das Kopfbild des Monarchen oder Herrschers angebracht. Im Gegensatz zum Motto (religiöser oder patriotischer Sinnspruch) bezeichnet die Legende ...

Legierung
Werkstoff aus zwei oder mehreren Bestandteilen, wovon mindestens einer ein Metall ist. Man unterscheidet den Hauptbestandteil (Grundmetall) von den Nebenbestandteilen (Zusätzen). Das Legieren verändert die Eigenschaften des Werkstoffs. Die Herstellung von Legierungen geschieht meist durch Zusammenschmelzen der Bestandteile, das Sintern pu...

Lei
Plural (Mehrzahl) der rumänischen Währungseinheit Leu.

Legpenninge
Niederländische Bezeichnung (niederdeutsch auch Werppenninge) für numismatische Objekte, die vergleichbar mit den deutschen Rechenpfennigen oder den französischen Jetons sind.

Leicester Rijksdaalder
Talermünze auf der Grundlage des ersten einheitlichen Münzgesetzes der niederländischen Generalstaaten. Königin Elisabeth I. (1558-1603) von England schickte zur Unterstützung der protestantischen Provinzen eine Streitmacht in die Niederlande, die von ihrem Günstling Robert Dudley, Earl of Leicester, befehligt wurde. O...

Leitmotiv
Aus der Musik entlehnter Begriff für ein Hauptmotiv, das sich immer wieder auf Münzen bestimmter Staaten findet. Beispiele sind das Ahornblatt als Leitmotiv auf Münzen Kanadas, das Känguru auf Münzen Australiens oder die Harfe auf Münzen Irlands.

Leitzmann, Johann Jakob
(1798-1877)Deutscher Pfarrer und Numismatiker, der seit 1834 die erste numismatische Zeitung in Deutschland mit dem Titel "Numismatische Zeitung" herausgab. Zusätzlich betätigte er sich noch als Sammler und Autor der Werke: Abriss einer Geschichte der gesamten Münzkunde, Erfurt 1828; Wegweiser auf dem Gebiete der deutschen Münzkunde, 3 Tei...

Lek
Albanische Währungseinheit seit 1925. 100 Quindar Leku = 1 Lek. 5 Lek = 1 Franka Ar (Franken Gold). Zwischen 1947 und 1964 ließ die Sozialistische Volksrepublik Albanien nur Lekë (Mehrzahl von Lek) ausprägen. Seit 1964 gilt: 100 Quindarka = 1 Lek.

Lempira
Währungseinheit des mittelamerikanischen Staats Honduras zu 100 Centavos de Lempira seit der Münzreform vom 3. April 1926. Die Benennung leitet sich von dem Indianerhäuptling Lempira ab, der gegen die ersten spanischen Eroberer Widerstand leistete. Die Rs.n der silbernen Lempiras, die erstmals 1931 im Gewicht von 12,5 g (900/1000 fei...

Leonardo da Vinci
(1452-1519)Obwohl Leonardo selbst nie Stempel schnitt oder Münzen anfertigte, entwarf das Universalgenie während seiner Schaffenszeit am Hofe des Herzogs Ludovico Sforza in Mailand (1482-1499) eine Reihe von Münzen, deren Stempel Cristofano Caradosso schnitt. Darüber hinaus beschäftigte er sich mit der Münztechnik und erstellte ...

Leone
Münzeinheit der westafrikanischen Republik Sierra Leone (Löwengebirge) zu 100 Cents seit 1964. 50 Leones = 1 Golde.

Leoni, Leone
(1509-1590)Italienischer Bildhauer, Goldschmied und Medailleur der Renaissance. Der Konkurrent von Benvenuto Cellini wurde 1537 an die päpstliche Münzstätte in Rom berufen, arbeitete aber vor allem für die spanischen Habsburger unter Karl (Carlo) V. (1534-1556) und Philipp (Filippo) II. (1556-1598) in Mailand. Seine Reisen nach Spanien, i...

Leopard
Sehr seltene Goldmünze Englands, die unter König Edward III. im Jahr 1344 im Wert eines halben Florin ausgegeben wurde. Die Darstellung der Vs. zeigt einen gekrönten Leoparden (heraldisch) mit Banner, die Rs. das Blumenkreuz im Vierpass, mit einem Leoparden in jedem Winkel. Das noch seltenere Doppelstück im Wert eines Florin zei...

Leopold d´or
Sehr seltene lothringische Goldmünze, die Herzog Leopold I. Joseph von Lothringen (1697-1729) als Pistole nach dem Vorbild des französischen Louis d´or ausgeben ließ. Es gibt fünf verschiedene Rückseitendarstellungen, die Vs. zeigt immer das Kopfbild des Herzogs nach rechts. Außerdem gibt es Doppelstücke. ...

Lepton
Ursprünglich hat möglicherweise ein Gewichtsmaß Lepton o.ä. im antiken Griechenland existiert. Bezeichnung der alten Griechen für die kleinste Münze einer Serie, unabhängig davon, welches Metall verwendet wurde. Zur Zeit der römischen Besetzung wurden Lokalausgaben kleiner Kupfermünzen im Ostteil des R&...

Leu
Währungseinheit Rumäniens seit 1866. 100 Bani = 1 Leu. Im Jahr 1870 wurde der Leu als Silbermünze in Entsprechung zum Franc der Lateinischen Münzunion zum ersten Mal geprägt. Im Jahr 1881 wurde das aus den Fürstentümern Walachei und Moldau vereinigte Fürstentum zum Königreich proklamiert. Die zum 40. Reg...

Levantetaler
Im weitesten Sinne alle Talermünzen, die durch die Handelsbeziehungen von Europa in die Levante flossen. Dazu zählen neben dem Reichstaler Großsilbermünzen einflussreicher italienischer Staaten, vor allem venezianische Großsilbermünzen. Die Levante, hierzulande auch Morgenland oder Orient genannt, umfasst die Kü...

Levok
Russische Bezeichnung des niederländischen Löwentalers. Dem entsprach die Bezeichnung "levkovoe serebro" für die Legierung des Löwentalers (750/1000).

Laari
Münzeinheit der Malediven, dem Inselstaat im Indischen Ozean, südlich von Sri Lanka. 100 Laari (früher Lariat) = 1 Rufiyaa (Malediven-Rupie). Zur Ableitung der Bezeichnung siehe unter Larin .

Lew
Bulgarische Währungseinheit seit 1880. 100 Stotinki = 1 Lewa. Die ersten Lewa wurden als Silbermünzen nach dem Vorbild des französischen Franc geprägt. Die Legenden der bulgarischen Münzen sind in kyrillischer Schrift abgefasst.

Laetitia
Römische Personifikation der Freude, die auf römischen Münzen der Kaiserzeit als weibliche Person mit den Attributen Kranz und Zepter vorkommt. Darstellung der Laetitia auf einem As der Crispina (gest. 183)

Labarum
Christliches Feldzeichen der Römer, das aus einem Schaft besteht, an dem eine rote Fahne durch eine Querstange befestigt war, auf der Spitze erschien das Christogramm. Konstantin der Große führte das Labarum als Heereszeichen ein. Nach der Legende verhieß ihm vor der Schlacht an der Milvischen Brücke 312 n.Chr. ein Traum,...

Lafayette-Dollar
Gedenkmünze der Vereinigten Staaten von Amerika, die zum 100. Todestag von George Washington, dem ersten Präsidenten der USA, am 14.12.1899 geprägt wurde. Die Silbermünze zeigt auf der Vs. die Büsten von George Washington und Marie Joseph Marquis de Lafayette, einem französischen Adligen, der seit 1777 den Unabhän...

Lagerlisten
Angebotslisten von Münzhändlern über Münzen, die zu festgesetzten Preisen verkauft werden und im Lager des Münzhändlers vorrätig sind oder die er in Kommission hat.

Lagergeld
Gefangenenlagergeld

Lammdukaten
Bezeichnung für eine Reihe von Dukaten, auch für Teil- und Mehrfachstücke, der Freien Reichsstadt Nürnberg, die als Münzbild ein Lamm zeigen. Sie wurden seit 1832 als Nürnberger Friedenswunschdukaten (auch doppelte) geprägt. Die Lammdukaten von 1649 auf den Frieden von Westfalen gibt es auch als Dreifachstück...

Lampsakener
Bezeichnung der Statere von Lampsakos, einer griechischen Stadt am Hellespont. Die Nachbarstadt von Kyzikos prägte in der ersten Hälfte des 5. Jh.s Münzen aus Elektron. Sie zeigen auf der Vs. das Vorderteil eines Pegasos (geflügeltes Pferd), manchmal im Weinlaubkranz mit Buchstaben darunter, auf der Rs. das Quadratum incusum. Zw...

Landgraf
Seit dem 12. Jh. Titel des Vorsitzenden eines Landesfriedensbezirks im Deutschen Reich. Seit dem 13. Jh. waren die Landgrafen von Ober- und Unterelsass, im Breisgau oder von Stühlingen mit der Landgrafschaft direkt vom König belehnt. In Thüringen ersetzten die Landgrafen praktisch das Stammesherzogtum und standen über den andere...

Landsberger Groschen
Schildgroschen

Lanzen- und Speerspitzengeld
In Teilen Afrikas, vor allem in Zentral- und Südostafrika, waren Lanzen-, Speer-, und Pfeilspitzengeld als Zahlungsmittel oder Brautpreis verbreitet. Es wurden auch zum Gebrauch geeignete Speer- oder Lanzenspitzen als Geld verwendet, wie z.B. die feingeschmiedeten Lanzenspitzen der Mobenge. In der Mehrzahl waren für den Handel und Zahlung...

Large Cent
Bezeichnung der frühen kupfernen Cent-Stücke der Vereinigten Staaten, die auf breiten Schrötlingen (Durchmesser 26-29 mm) zwischen 1793 und 1857 (mit Ausnahme des Jahres 1815) geprägt wurden. Sie tragen das Kopfbild oder die Büste der Liberty auf den Vs.n und die Wertbezeichnung auf den Rs.n. Die Typen werden nach den versc...

Hvid
Skandinavische Bezeichnung für den Witten zu 4 Pfennig, nach dem dänischen Wort hvidt (weiß). Die ersten dänischen Nachahmungen der Münze des wendischen Münzvereins liegen zeitlich im letzten Drittel des 14. Jh.s. Im 15. Jh. entwickelten sich die Hvide zu einer Hauptmünzsorte, zeitweise sogar zur einzigen Mü...

Larin
oder Lari ist ein Gerätegeld, das im 16./17. bis ins beginnende 18. Jh. bei den Küstenvölkern Südostasiens entlang des Persischen Golfs, des Arabischen Meers und des Indischen Ozeans, vor allem am Golf von Bengalen, als bevorzugtes Handelsgeld und Zahlungsmittel diente. Es besteht aus einem mehr oder weniger gebogenen Silberdrah...

Laubrand
Randverzierung auf Münzen und Medaillen in Form einer Reihe von Blättern.

Lats
Währungseinheit Lettlands seit 1993. 100 Santimu = 1 Lats (Mehrzahl Lati). Damit ließ Lettland die Währungsbezeichnung aufleben, die schon während der ersten Phase der Unabhängigkeit zwischen 1918 und 1940 galt.

Lat money
Bezeichnung des Barrengelds des Königreichs Lanchang (Laos) am Fluss Mekong, das in Form des silbernen Tigerzungengelds und des bronzenen Kanugelds vom 17. bis ins 19. Jh. umlief.

Hwan
Südkoreanische Münzeinheit, bis zur Währungsreform 1962 im Wert von 100 Chon. Danach wurden 100-Hwan-Stücke aus Kupfer-Nickel eingezogen, die 50-Hwan-Stücke wurden auf 5, die Nominale zu 10 Hwan auf 1 Won gesetzt und 1975 eingezogen.

Hybride Münzen
Auch Hybride oder Zwittermünzen genannte Prägungen, deren Münzseiten von nicht zusammengehörigen Stempeln geprägt wurden. Solche Fehler unterliefen vor allem größeren Münzstätten, die mehrere gleich große Münzsorten herstellte, sodass gelegentlich ein falsches Stempelpaar gekoppelt wurde.

Hydrostatische Probe
Mittels der hydrostatischen Probe lässt sich der Feingehalt einer Goldmünze durch das spezifische Gewicht bestimmen. Das spezifische Gewicht ist das Gewicht im Verhältnis zu dem gleichen Raumteil Wasser. Das spezifische Gewicht von Gold ist fast doppelt so hoch wie das von Silber (etwa 1:1,84) und mehr als doppelt so hoch wie das von...

Hyperpyron
Byzantinische Goldmünze, die in der Münzreform von 1092 unter Kaiser Alexios I. Komnenos (1081-1118) als Standardgoldmünze die Nachfolge des Stamenon nomisma antrat. Sie wog - wie der Solidus - 4,5 g und hatte einen Feingehalt von 21 Karat, was einem Legierungsverhältnis von 21 Teilen Gold zu 3 Teilen anderem Metall entspricht.

Laubtaler
Auch Lorbeer- oder Franztaler, wurde in Deutschland der französische Ecu au lauriers, ein Typ des Ecu blanc, genannt, der in Südwestdeutschland die Haupthandelsmünze des 18. Jh.s war und auch in Preußen bis in die Mitte des 18. Jh.s zirkulierte. Die Bezeichnung leitet sich vom Münzbild ab, den Zweigen, die das Lilienwappen...

Lauer, Ludwig Christoph
(1817-1873)Nürnberger Medailleur, der die von seinem Großvater Ernst Ludwig Lauer (1762-1845) im Jahr 1790 eröffnete Nürnberger Medaillenmünze von seinem Vater Johann Jakob (1790-1865) übernahm. Nach deren technischer Erneuerung gründete er im Jahr 1860 die Münzprägeanstalt Ludwig Christoph Lauer, die unter seinen...

Lauffer, Caspar Gottlieb
Geburts- und Todesjahr unbekannt. Nürnberger Münzmeister, Medailleur und Münzwardein des Fränkischen Kreises (um 1700 bis 1745). Der große 1742 veröffentlichte Verkaufskatalog (Lauffersches Medaillen-Cabinet) bietet neben eigenen Arbeiten u.a. auch Stücke seines Vaters Lazarus Gottlieb Lauffer sowie Stücke v...

Laurel
Englische Goldmünze zu 20 Shilling, die 1619-1625 unter König Jakob (James) I. im Raugewicht von ca. 9 g (ca. 917/1000 fein) geprägt wurde. Sie ist nach dem Lorbeerkranz (engl.: laurel) benannt, der den Kopf der Königsbüste auf der Vs. ziert, die Rs. zeigt ein Langkreuz über dem gevierten Wappenschild. Man unterscheid...

Laurentiusgoldgulden
Goldgulden der Stadt Nürnberg, die vom 15. bis 17. Jh. mit dem Bild des stehenden Märtyrers Laurentius mit Feuerrost in der linken Hand geprägt wurden. Die anderen Münzseiten zeigen einen Adler oder einen ovalen Schild, manchmal mit einem N (für Nürnberg) darauf. Der Laurentiusgulden ist nach einem leichteren Guldenfu&...

Law, John
(1671-1729)Nationalökonom, Geldtheoretiker und Finanzfachmann schottischer Abkunft, eine der schillerndsten Figuren seiner Zeit. Nach seinem Studium und längeren Aufenthalten in den Niederlanden und Italien fand Law 1716 in Frankreich Gelegenheit zur Umsetzung seiner visionären Theorien, die er in "Mémoire sur les banques" (1715) skizzie...

K
Kennbuchstabe der Münzstätte Bordeaux auf französischen Münzen bis 1878.

Kyrillische Datierung
Die kyrillische Datierung mittels kyrillischer Buchstaben, die für Zahlen stehen, findet sich bis zum beginnenden 18. Jh. auf russischen Münzen. Dabei gilt folgender Schlüssel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 usw. 20 30 40 50 60 70 80 90 100 101 111 121 usw. 200 300 400 500 600 700...

Kyzikener
Die wohl wichtigsten Münzen aus Elektron in der antiken Welt, benannt nach dem Prägeort Kyzikos (heute Balkiz/Türkei) im nördlichen Kleinasien (Mysien), auf einer kleinen Halbinsel am Südufer des Marmarameeres gelegen. Im Hafen der bedeutenden Handelsstadt wurde vor allem Getreide aus Südrussland umgeschlagen. Der Hand...

Kwacha
Währungseinheit in Sambia seit 1971. 1 Kwacha (Morgendämmerung, Freiheit) = 100 Ngwee. Im Nachbarland Malawi ist der Malawi-Kwacha zu 100 Tambala (Hahn) Währungseinheit.

Kwanza
Währungseinheit der seit dem 11. November 1975 unabhängigen Volksrepublik Angola. 100 Lwei = 1 Kwanza.

Kwartnik
Polnischer Halbgroschen, den Kasimir der Große (1333-1370) Mitte des 14. Jh.s einführen ließ. Die Münze zeigt auf der Vs. den König sitzend mit Zepter, auf der Rs. den polnischen Adler. Sie stellte bis ins erste Viertel des 15. Jh.s die Hauptumlaufmünze in Polen dar.

Kula-Ringtausch
Spezielle Form eines traditionellen Tauschhandels zwischen Gemeinschaften des Inselgebiets an der Ostspitze Papua-Neuguineas (Trobriand-, Woodlark-, d´Entrecasteaux-Inseln). Der Tauschhandel beinhaltet ein Netz von Verpflichtungen, die den Frieden der Beteiligten und die Freiheit des Handels gewährleisten. Im Zentrum des Ringtauschs, f&u...

Kuna
1. Altrussischer Ausdruck für Geld allgemein und als Grivna-Kuna eine Recheneinheit zu 1/22 Grivna. Der Ausdruck taucht seit dem 11. Jh. auf und kommt wohl aus der altrussischen Bezeichnung für den Marderpelz, der auch im Handel als Tauschmittel benutzt wurde. Die Bezeichnung ging auch auf andere Handelsmünzen verschiedenen Gewichts ...

Kupelle
Tiegel aus Holz- bzw. Knochenasche oder aus porösem feuerfestem Stein. Das dickwandige Gefäß mit der muldenförmigen Vertiefung in der Mitte dient der Kupellenprobe.

Kupellenprobe
Das auch Feuerprobe genannte Verfahren zur Bestimmung des Gehalts von Edelmetall in Legierungen. Ein abgewogenes Stück einer Legierung wurde unter Zugabe von Blei und Luftsauerstoff in einer Kupelle so lange geschmolzen, bis die unedlen Metalle von dem Bleioxid aus der Legierung herausgelöst worden waren. Die so entstandene Schlacke wurde...

Kupellenraub
Kupellenprobe

Kupfer
Metallisches Element mit dem chemischen Zeichen Cu (vom lat. cuprum) mit der Dichte von 8,9 g/cm³ und einem Schmelzpunkt von 1083 °C. Das rötlich glänzende, zähe Buntmetall besitzt gute Leitfähigkeiten in Bezug auf Wärme und Elektrizität. Es besitzt die doppelte Härte von Silber und die dreifache des Gold...

Kupfer-Nickel
Kupferlegierungen

Kupferbarren
Schon in vorgeschichtlicher Zeit verwendeten die alten Italiker Barren aus Kupfererzen und Bronzeguss-Stücke als Zahlungsmittel. Bei den Römern entwickelte sich daraus im 3. Jh. v.Chr. das Münzgeld (siehe Aes rude und Aes signatum). In Zentralafrika - vor allem im südlichen und östlichen Kongogebiet - waren Kupferbarren als...

Kupferlegierungen
Bei den Kreditmünzen des 20. Jh.s werden hauptsächlich folgende Kupferlegierungen benutzt: Aluminiumbronze: 90-95% Kupfer (Cu), 5-10% Aluminium (Al), Mangan (Mn) in Spuren. Bronzital oder Aluminium-Nickelbronze: 92-93% Cu, 2-6% Al, 2-6% Nickel (Ni). Bronze: 94-98% Cu, 0,5-5% Zinn (Sn) und /oder Zink (Zn), manchmal etwas Nickel statt Zinn ...

Kupferstifte
Bezeichnung der ca. 2 mm dicken Kupferdrähte, die in Zinnmedaillen des 17. und 18. Jh.s eingesetzt wurden. Die Zinnmedaillen sind an der dunklen Färbung der Kupferstifte zu erkennen. Zinn-Medaille 1780 mit Kupferstift unterhalb des Brustbildes

Kurantdukat
Dänische Goldmünze im Wert von 2 Rigsdaler Kurant, die Frederik IV. (1699-1730) während des Nordischen Kriegs (1700-1721) in den Jahren 1714-1716 prägen ließ. Das Münzbild zeigt auf der Vs. die Büste des Königs, auf der Rs. die Krone. Der Feingehalt (875/1000) und das Feingewicht (ca. 2,51 g) der Kurantdukat...

Kurhut
Rote Samtmütze, deren Krempe mit rotem Hermelin besetzt ist. Der Kurhut erscheint auch auf Münzen seit dem 17. Jh.

Kurantmark
Hauptrechnungsmünze zu 16 Schillingen im hamburgischen Münzfuß, der 1726 zu 34 Kurantmark auf die feine Gewichtsmark (233,855 g) entsprechend einem 11 1/3-Taler-Fuß in Hamburg eingeführt wurde. Mit dem Anschluss Lübecks 1727/28 und Mecklenburg-Schwerins 1763 bildete sie die grundlegende Rechnungseinheit im hamburgisc...

Kurrheinischer Kreis
Zum kurrheinischen Reichskreis (gemäß der Reichseinteilung von Worms 1521) zählen die Münzprägungen der Erzbistümer (und Kurfürsten von) Köln (1508-1777), Mainz (1489-1802) und Trier (1503-1794) sowie des Kurfürstentums Pfalz (1505-1802), allesamt bedeutende Münzstände. Sie bildeten mit dem Rh...

Kurswert
Münzwert (3)

Kurush
1. Auch Ghurush, ist vom die vom lat. "Grossus" (ital. Grosso) abgeleitete türkische Bezeichnung des Piasters. Die Bezeichnung ist schon in einer osmanischen Urkunde von Bajezid I. 1393 erwähnt, wobei hier eine fremde (ausländische) Währung gemeint ist. Im 17. Jh. erfreuten sich im Osmanischen Reich neben dem niederländisch...

Kusstaler
Medaille, deren Prägung Herzog Johann Casimir von Sachsen-Gotha im ausgehenden 16. Jh. veranlasst haben soll. Er soll damit seine geschiedene Gattin verspottet haben, die ihn angeblich betrogen hatte und daraufhin geschieden und ins Kloster verbannt wurde. Die Vs. zeigt ein sich küssendes Paar mit der Umschrift: "Wie küssen sich die ...

Krabbelaer
Arendschelling

Kran
Oder Qiran ist eine persische Silbermünze, die Faht Ali Schah (1797-1834) als Hauptsilbermünze im Wert von 1000 Dinar bzw. 20 Shahi einführte. Es gab auch Viertel-, Halb-, Doppel- und Fünffachstücke. Im Zuge der Währungsreform von 1932 löste der Rial den Kran ab.

Kranz
1. Das Wort leitet sich aus der griech. Entsprechung für Ring, lat. corona (Ring, Kranz, Krone), ab. Der Kranz fand im klassischen Altertum breite und reiche Verwendung, vor allem auf Festen, Prozessionen und Umzügen. Aus Blumen und Laub gebundene Kränze dienten zu Kult- und Weihezwecken, mit ihnen ehrte man militärische Triumph...

Kratzer
Beschädigung an der Oberfläche von Münzen oder Medaillen, die entweder vor, während oder nach dem Prägevorgang entstanden sind. Die Kratzer vor dem Prägen sind durch Befeilen bei der Justierung entstanden und wirken sich nicht so wertmindernd aus wie die Kratzer nach der Justierung.

Krauwinckel, Hans
Bedeutender Nürnberger Rechenpfennigmacher, der seit etwa 1586 Rechenpfennige in großer Zahl herstellte, die auch nach Frankreich und in die Niederlande exportiert wurden. Trotz der großen Menge bleibt die künstlerische Qualität seiner Rechenpfennige nicht hinter der seines Nürnberger Konkurrenten Kilian Koch zur&uu...

Kredit
Die Gabe eines Gutes durch einen Kreditgeber (Gläubiger) zur gegenwärtigen Nutzung an einen Kreditnehmer (Schuldner), der sich zu einer zukünftigen Gegenleistung verpflichtet. Der Begriff leitet sich aus dem lat. credere (vertrauen, glauben) ab. Das Vertrauen in die Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers ist Voraussetzung für d...

Kreditgeld
Volkswirtschaftliche Bezeichnung für Geld, das nur geringen eigenen stofflichen Wert besitzt. Den Geldcharakter und Wert erhält es durch den ausgebenden Staat und das Vertrauen seiner Bürger. Dazu zählt das gesamte Papiergeld und die Kreditmünzen, praktisch das ganze Geld der heutigen Währungen.

Kreisgroschen
Groschenmünze im Wert von 1/24 Taler, deren Prägung der Obersächsische Kreis im Jahr 1656 verfügte, um die vielen schlechten Groschenmünzen fernzuhalten. Das Ergebnis war aber umgekehrt: Nach dem Greshamschen Gesetz wurden die guthaltigen Groschen aus dem Land gezogen und eingeschmolzen, während die schlechthaltigen si...

Kreisprobationstag
Vom obersten Fürsten eines Reichskreises bestimmter Tag, an dem die Münzen auf Feinheit und Gewicht nachgeprüft (probiert) wurden. Die rheinischen Kurfürsten führten 1399 einen Probationstag in Koblenz ein, zunächst in jährlicher, seit 1409 in halbjährlicher Regelmäßigkeit. Münzbeamte, seit 14...

Kremnitzer Medaillen
Bezeichnung für die in der Münzstätte Kremnitz (heute das slowakische Kremnica) seit der 2. Hälfte des 16. Jh.s gefertigten Medaillen. Neben einer Gruppe von Medaillen auf Kaiser und Fürsten handelt es sich im Wesentlichen um religiöse Medaillen. Berühmt wurde der als Georgstaler bezeichnete Medaillentyp, der nach...

Kreuz
Vom lat. Crux (Marterpfahl) abgeleitete Bezeichnung eines Symbols, das schon seit vorgeschichtlicher Zeit bekannt ist und sich in vielen Variationen in den verschiedensten Kulturen findet. Auf Münzen das wohl am häufigsten gebräuchliche Symbol. Schon auf archaischen griechischen Münzen kommt das Quadratum incusum auch swastikaf&...

Kreuzer
Kleine Groschenmünze, die Graf Meinhard II. von Görz-Tirol (1258-1296) in Anlehnung an die vorangegangenen Adlergroschen seit 1274 in Meran schlagen ließ, damals (nach ihrem Wert von 20 Veroneser Pfennigen oder Bernern) Zwainziger, in lat. Dokumenten vigintinus oder vigintiarius genannt. Erst im 14. Jh. bekam die Münzsorte den ...

Kreuztaler
Albertustaler