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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523


Rautenheller
Unter Herzog Wilhelm III. von Sachsen (1440-1482) um die Mitte des 15. Jh.s geprägte Heller im Wert eines halben Pfennigs (Gewicht etwa 0,24 g). Die Benennung der einseitigen Billonmünze leitet sich von dem Münzbild ab, das einen Rautenschild zeigt.

Rautenschild
Der Rautenschild wird durch mehrere schrägrechte und schräglinke Linien in gleichen Abständen gebildet (gerauteter Wappenschild). Die Damenwappen wurden in Westeuropa oftmals rautenförmig (auch oval) dargestellt.

Rautenkranz
Stirnreif, mit blattförmig ausgebildeten Zinken besetzt, benannt nach der Mauerraute, der er ähnlich gewesen sein soll, als er in der heraldischen Frühzeit als schräg über ein Schild gezogenes Beizeichen benutzt wurde. Der durchgehende Rautenkranz im Wappen von Sachsen stellte das Beizeichen einer jüngeren Linie des as...

Q
Kennbuchstabe der französischen Münzstätten Chalons sur Marne (bis 1572), Narbonne (1586-1710) und anschließend Perpignan (bis 1837).

Quadrans
Römische Bronzemünze der Republik- und Kaiserzeit. Der Quadrans erschien zuerst in der Reihe des Aes grave als 1/4 des Asses (im Libralfuß). Nach dem Duodezimalsystem (1 As = 12 Unciae) wird der Quadrans mit 3 Unciae bewertet und ist daher auch mit drei Kugeln als Wertzeichen versehen. Die charakteristische Vorderseitendarstellung d...

Quadratum incusum
Lateinischer Ausdruck (dt.: etwa "eingeschlagenes Viereck") für eine besondere Rückseitengestaltung bei älteren griechischen Münzen der Antike, die vor allem in archaischer Zeit zu finden ist, als die Münzprägung noch in den Anfängen war. Ursprünglich diente der Oberstempel nicht zur bildlichen Gestaltung, so...

Quadratum supercusum
Bezeichnung des leicht erhabenen, quadratischen Zentrums, das zuerst auf Pfennigen aus Metz sowie auf süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Vierschlagpfennigen und Rappenmünzen im Mittelalter erscheint. Das Quadratum supercusum erklärt sich aus der eigentümlichen Herstellung und Bearbeitung der betreffenden Sch...

Quadratzwanziger
Bezeichnung der nach dem Konventionsfuß geprägten 20-Kreuzer-Stücke, die als auffälliges Element des Münzbildes ein auf der Spitze stehendes (um 90° gedrehtes) Quadrat aufweisen. Die Verwendung des Quadrats war nach der Konvention von 1753 eigentlich den halben Konventionsgulden zu 30 Kreuzern vorbehalten. Trotzdem set...

Quadriga
Lateinische Bezeichnung des vierspännigen Wagens der Antike. In der Mythologie taucht die Quadriga als Gefährt des Sonnengottes Helios und als Kampfwagen der homerischen Helden auf. Der Vierspänner wurde in historischer Zeit bei Kampfspielen benutzt, in Olympia seit 680 v.Chr. Ähnlich wie die Biga (Zweigespann) ist das Viergespa...

Quadrigatus
Verschiedene römische Silbermünzen der Republikzeit sind nach der Darstellung der Quadriga auf der Rückseite Quadrigatus benannt, was etwa "mit einer Quadriga versehenes Gepräge" bedeutet. 1. Die ersten Quadrigati (etwa von 225 bis 213/12 v.Chr.) stellen das Bindeglied zwischen den frühen römischen Didrachmen und dem...

Quadrupla
Auch Quadrupel, ist die italienische Bezeichnung für große Goldmünzen, die 1547 im vierfachen Wert und Gewicht des Scudo d´oro unter der spanischen Herrschaft Karls V. in Neapel und Sizilien eingeführt wurden. Auch der Kirchenstaat und Savoyen gaben zwischen dem ausgehenden 16. und dem beginnenden 18. Jh. Quadrupla aus, s...

Quaestor
Römischer Kassenbeamter, dem zur Republikzeit die Verwaltung der Staatskasse oblag. Daher waren die Quaestoren zur Republikzeit auch mit dem Münzwesen Roms, seiner Provinzen und Kolonien befasst. Gelegentlich kommt die Bezeichnung - meist mit Q abgekürzt - auf republikanischen, provinzialen und kolonialen Münzen Roms vor.

Quart d´ecu
Französische Bezeichnung des 1/4-Ecu-Stücks im Wert von 15 Sols. Das Teilstück des silbernen Ecu wurde 1578 unter Heinrich (Henri) II. im Jahr 1578 eingeführt. Es zeigt auf der Vs. das Wappen zwischen II und II, auf der Rs. das Blumenkreuz. Das Viertelstück des Ecu war nicht nur in Frankreich eine beliebte Umlaufmünze,...

Quartenses
Zeitgenössische Bezeichnung der schlesischen Silbermünzen, die zwischen 1292 und 1322 von vielen Münzständen Schlesiens geprägt wurden. Ihre lateinische Benennung (die Viertelteile) leitet sich von ihrem Wert her, denn sie bildeten ein 1/4-Skot oder -Schoter, eine damals in dieser Gegend gängige Recheneinheit (= 1/24 e...

Quarter Eagle
US-amerikanische Goldmünze zu 2 1/2 Dollars, das Viertelstück des Eagle. Der Quarter Eagle wurde zwischen 1796 und 1929 geprägt und zeigt auf der Rs. verschiedene Adler-Typen, auf den Vs.n bis 1907 verschiedene Darstellungen der Liberty, danach das Kopfbild eines Indianers (Typ Indian Head).

Quarterolus
Zeitgenössische lateinische Bezeichnung einer Billonmünze des 13. Jh.s aus Venedig. Die italienisch auch als Quartarolo und Quartero bezeichnete kleine Münze wurde wahrscheinlich im beginnenden 13. Jh. von dem Dogen Enrico Dandolo im Gewicht von etwa 0,77 g in Venedig eingeführt. Sie zeigt auf der Vs. die vier Buchstaben VEN(eti...

Quartinho
Bezeichnung des Viertelstücks der portugiesischen Goldhandelsmünze Moidor (Moeda de ouro zu 4000 Reis). Der Quartinho wurde zum ersten Mal 1677 geprägt. Auch nach Einführung der goldenen Escudos (1722) wurde der Quartinho zu 1000 Reis bis weit ins 19. Jh. weiter geprägt, zuletzt 1821.

Quartje
Bezeichnung des niederländischen Viertelguldens zu 25 Cents, volkstümlich auch Heitje genannt. Manchmal erscheint noch die alte Schreibweise Kwartje.

Quarto
Bezeichnung des Viertelstücks des spanischen Real, aber in der Regel Cuarto geschrieben. Die Schreibweise "Quarto" erscheint z.B. auf den in London 1842 geprägten Münzen für Gibraltar im Wert von 1/24 Real, der mit der Wertbezeichnung One Quart versehen ist. Es gab auch kupferne Half- und Two-Quarts. 24 Quarts = 1 Real.

Quartuncia
Das Viertelstück der Uncia stellt wohl das kleinste Nominal der römischen Republik dar. Die Bronzemünze wurde nur selten und in wenigen Jahren (etwa um 221 v.Chr.) ausgegeben. Ihr Gewicht beträgt ca. 3 g, das Gepräge zeigt - wie die Uncia - den Kopf der Bellona und die Prora.

Quaternio
Bezeichnung des vierfachen römischen Aureus, der in der römischen Kaiserzeit nur selten geschlagen wurde. Vielleicht handelt es sich um Donativprägungen, denn es sind nur seltene Exemplare von wenigen Kaisern bekannt, u.a. von Augustus und Domitian. Die Numismatik hat zudem aus Geprägen von Münzen aus unedlen Metallen auf w...

Quatrefoil
Englische Bezeichnung des vierblättrigen Kleeblatts, das öfter als Münzzeichen auf englischen Münzen erscheint, z.B. für 2 Jh.e als Mittelpunkt des Kreuzes auf Münzen der Erzbischöfe von York.

Quatrunx
Selten verwendete Bezeichnung der altitalischen AE-Münzen im Wert von 4 Unciae oder 1/3 As, gebräuchlicher ist die Bezeichnung Triens.

Quattrino
Kleine Silbermünze, die im Kirchenstaat und in vielen italienischen Staaten seit dem 14. Jh. geprägt wurde. Die Benennung leitet sich von ihrem Wert von vier (ital. quattro) Piccoli ab. Seit dem 16. Jh. wurden die Quattrini als kupferne Scheidemünzen ausgegeben, die päpstlichen Quattrini seit Clemens VIII. (1592-1605). Im Kirche...

Quattrocento
Kunsthistorischer Begriff für die Blütezeit der Frührenaissance in Italien, die ins 15. Jh. fällt. Die italienische Bezeichnung (wörtlich 1400) wird auch für das gesamte 15. Jh. (1400-1499) gebraucht. Der aus der Antike abgeleitete neue künstlerische Stil des Quattrocento (in Architektur, Malerei, Bildhauerei) str...

Quecksilber
Chemisches Zeichen Hg (Hydrargyrum, "Wassersilber"), früher auch Mercurius genannt. Quecksilber ist ein äußerst giftiges Metall von silberartig glänzendem Aussehen, das meist in flüssigem oder gasförmigem Zustand vorkommt, da es sich erst bei minus 38,87° verfestigt. Bereits bei Zimmertemperatur neigt es zum Verda...

Quellenfunde
Münzen, die man meist in oder nahe bei heilbringenden Quellen gefunden hat. Das Hervortreten des Wassers aus der Erde wurde schon in der Antike von den Griechen und Römern als heilig angesehen und meist in Form von Quellnymphen und lokalen Schutzgeistern (lat. genius loci) verehrt. Diesen brachte man als Opfergaben Münzen dar, die in...

Quentchen
Nach dem alten Gewichtssystem wurde die Gewichtsmark (Mark I) in 16 Lot zu je 4 Quentchen unterteilt. Ein Quentchen stellte also den 64. Teil der alten Gewichtsmark dar und wurde seinerseits wieder in 4 Richtpfennige unterteilt. Das Quentchen der Kölner Mark stellte umgerechnet ein Gewicht von 3,654 g dar. Diesem Gewicht entsprach das Privileg...

Querschnittssammlung
Münzsammlungen, die nach historischen, geographischen oder numismatischen Gesichtspunkten auf ein breites Spektrum hin angelegt sind. Die Querschnittssammlung soll ein anschauliches Beispiel der Münzprägung eines bestimmten Zeitabschnitts bieten und hebt nicht auf eine möglichst komplette Sammlung von Serien oder nach Katalognum...

Quetschgeld
Zeitgenössische Bezeichnung aus einem Bericht der Münzstätte Zellerfeld (Harz) im Jahr 1780, der die Schrötlinge auf dem Weg zur Verarbeitung zu Münzen als Quetschgeld bezeichnet. In der Münze Zellerfeld wurde noch um 1780 teilweise mit der Hand- oder Hammerprägung gearbeitet, die sich seit 1500 nicht wesentlich v...

Quetzal
Währungseinheit in Guatemala seit der Währungsreform am 26. November 1924, nach dem farbenprächtigen, langschwänzigen Tropenvogel Quetzal benannt, dem Wappenvogel der mittelamerikanischen Republik. 1 Quetzal = 100 Centavos. Das 1-Quetzal-Stück wurde als Silbermünze nur 1926 im Gewicht von 33,33 g (720/1000) gepräg...

Quilate
Spanische und portugiesische Bezeichnung für Karat, die den Feingehalt der Legierungen von Goldmünzen angibt.

Quinas
Das portugiesische Wappen mit den in Kreuzform gestellten fünf kleinen Schilden im Zentrum, von denen jedes wiederum fünf Punkte trägt. Die Quinas soll auf den Sieg der Portugiesen bei Ourique im Jahr 1139 anspielen, der die Reconquista (Rückeroberung) Portugals von den Mauren weitgehend abschloss. Anschließend nahm Graf A...

Quinar
Lat. eigentlich Quinarius (Fünfer), bezeichnet eine römische Silbermünze, die um 211 v.Chr. zusammen mit dem Denar und dem Sesterz eingeführt wurde. Ihr Münzbild zeigt zunächst auf der Vs. das Kopfbild der Roma, auf der Rs. die galoppierenden Dioskuren und die Schrift ROMA. Der Quinar ist hinter dem Romakopf mit der r&...

Quincunx
Lateinische Bezeichnung (nichtrömischer) Münzen im Wert von 5 Unciae, wie sie in den Aes-grave-Reihen ostitalischer Stämme vorkommt, deren Münzsystem dezimal geteilt ist, im Unterschied zum Duodezimalsystem der frühen römischen AE-Münzen. In Orten Apuliens - u.a. Luceria und Venusia - kommen in der zweiten Hä...

Quindar
Kleines Münznominal von Albanien (Plural Quindarka). Von 1925 bis 1939 galten 100 Quindar Leku = 1 Lek; 5 Lek = 100 Quindar Ari = 1 Franka Ar. Seit August 1965 gilt: 100 Quindarka = 1 Lek (Plural: Lekë)

Quinto di Scudo
Papetto

Quinzain d´or
Bezeichnung einer französischen Goldmünze, die in der Regierungszeit König Louis´ XV. (1715-1774) geschlagen wurde.

Qirsh
Andere Schreibweise für Ghirsh.

Quiranda de Dongo
Wohlklingender Name für eine Schmuck- und Geldschnur, die aus Scheibchen der Afrikanischen Riesenlandschnecke Achatina - deshalb auch als Achatinageld bezeichnet - gefertigt ist. Quirandas de Dongo wurden als vormünzliche Zahlungsmittel im südlichen Kongogebiet und Angola z.B. zur Begleichung des Brautpreises oder zur Bezahlung von S...

Pyr
Stadtpyr

P
Münzzeichen der Münze Dijon auf französischen Münzen vom 16. Jh. bis 1772, Le Puy (1590-1592), Pesaro auf Geprägen des Herzogtums Urbino (Italien) seit dem 16. Jh., Perugia auf päpstlichen Münzen und Prägungen zur Zeit der Römischen Republik, Poznan (Posen, auch CP) seit dem 14. Jh. bis 1601, Porto (seit...

Pudicitia
Römische Personifikation der Züchtigkeit, Schamhaftigkeit und Keuschheit. Sie kommt auf römischen Münzen der Kaiserzeit vorwiegend als sitzende (seltener stehende) Frauengestalt mit Schleier vor. Meist ist sie auf Münzen von Kaiserinnen dargestellt, auch wenn deren Lebenswandel alles andere als keusch zu nennen war. Einen s...

Pul
Kupfermünze der Goldenen Horde zwischen dem 13. und 15. Jh. in schwankendem Gewicht (1 bis 2 g). Die Münzbilder beziehen sich häufig auf Sternbilder, Tiere oder geometrische Figuren. In Russland wurde im 15. und zu Anfang des 16. Jh.s der kupferne Pulo nach dem Vorbild des Pul geschlagen. Bei den Tataren und Turkmenen wurde die Bezei...

Pulken
Bezeichnung für die polnischen Halbgroschen (polnisch: Polki), die seit Kasimir IV. (1444-1494) bis zur Münzreform unter König Sigismund I. (1506-1548) im Jahr 1526 die wichtigsten Umlaufmünzen in Polen waren. Ihre Vs.n zeigen den polnischen Adler, ihre Rs.n eine Krone. Das Gewicht lag bei ca. 0,4 g.

Pulo
Bezeichnung einer seltenen russischen Münze, die nach dem Vorbild des (tatarischen) Pul im 15. und zu Beginn des 16. Jh.s geprägt wurde. Die Kupfermünzen liefen eher in Twer um, seltener in Moskau oder Nowgorod (Lokalmünze). In welchem Wertverhältnis der Pulo zu den zeitgenössischen Silbermünzen Russlands stand, i...

Pumphosenkrone
Spöttische Bezeichnung der dänischen Silberkrone von 1665. Der Name geht auf die Vorderseitendarstellung zurück, die König Frederik III. (1648-1670) als Ganzfigur (stehend) in auffällig weiten Hosen zeigt.

Punktvarianten
Abweichungen der Münzstempel in der Interpunktion, die bei Kleinmünzen zwischen dem 16. und 18. Jh. besonders häufig vorkommen. Sie sind für Numismatiker wichtig, die über die Stempelanalyse (Feststellung der Stempelkopplungen) Aussagen z.B. über die Emissionsfrequenz oder über die Chronologie machen.

Punzen
Kleine Stempel (Positive), die das Bild oder die Schrift erhaben tragen. Aus vielen kleinen Punzen könnte man eine Patrize zusammensetzen. In der Technik der Vorpunzierung werden die erhabenen Grundbilder oder -schriften in Form von Stahlstäben in den Stempel eingesenkt oder früher mit dem Hammer in den Stempel geschlagen und dann na...

Purimtaler
Sammlerbezeichnung für eine Talermünze von Erfurt aus dem Jahr 1632, die im Dreißigjährigen Krieg unter schwedischer Besatzung geschlagen wurde. Sie zeigt auf der Vs. oben "Jehova" in hebräischer Schrift in einem strahlenden Oval. Die Rs. ist mit einer 12-zeiligen Schrift in lateinischer Sprache versehen, eine Huldigung an...

Pseudolegenden
Unleserliche oder unverständliche Legenden, die auf Münzen des Altertums, der Völkerwanderungszeit und des Mittelalters erschienen. Pseudolegenden tauchen vor allem auf Münzen von Völkern oder Stämmen auf, die keine oder eine unterentwickelte Schriftkultur besitzen, wie auf barbarischen Nachprägungen verschiedener...

Praefectus
Lateinischer Titel des Burggrafen.

Prachertaler
Niederdeutsche Bezeichnung für Bettlertaler.

Prager Groschen
oder böhmischer Groschen sind Bezeichnungen für die Groschen, die König Wenzel II. von Böhmen mit Hilfe florentinischer Finanzberater nach dem Vorbild des französischen Gros tournois in der neu geschaffenen Münzstätte Kuttenberg um 1300 zum ersten Mal prägen ließ. Die Vs. zeigt die böhmische Krone ...

Preismedaillen
Medaillen, die bei Wettbewerben an die Sieger und/oder nächstplatzierten Teilnehmer vergeben werden, wie z.B. bei Sportveranstaltungen. Bei den Olympischen Spielen werden an die drei erstplatzierten Wettkämpfer Medaillen verliehen, je nach Platzierung gestaffelt in Gold, Silber und Bronze. Bekannt sind auch Medaillen, die Firmen bei Ausst...

Primitivgeld
Andere Bezeichnung für vormünzliche Zahlungsmittel bzw. ursprüngliche oder traditionelle Geldformen, manchmal auch für Frühformen der Münze verwendet. Der Ausdruck ist zumindest unglücklich gewählt, da er mit der Bezeichnung "Primitive" für Angehörige anderer Kulturen korrespondiert, die in ethische...

Princeps
Aus dem Lat. "primus" (der Erste) und "capere"(einnehmen) zusammengesetzt, also "der die erste Stelle einnimmt", der Fürst oder Herrscher. Der Ausdruck erscheint auf Münzen gelegentlich im Mittelalter als Titel der Herzöge von Savoyen und der Fürsten von Oranien. Die deutschen Kurfürsten zogen in der Regel den Titel Elector...

Principat
Bezeichnung der spanischen Goldmünzen, die Ferdinand (Fernando II., der V. von Spanien) der Katholische (1479-1516) 1493 in Barcelona und Perpignan schlagen ließ. Sie wurden im Feingehalt der venezianischen Dukaten und nach den Typen der Dukaten von Barcelona geprägt. Sie zeigen auf der Vs. die gekrönte Büste des Herrscher...

Prinzendaalder
Bezeichnung einer niederländischen Talermünze nach dem Münzfuß des Rijksdaalders. Die aus dem Jahr 1581 stammende Silbermünze zeigt das Brustbild Wilhelms von Oranien. Sie wurde in der holländischen Stadt Dordrecht geprägt, die der Mittelpunkt des Befreiungskampfes der Vereinigten (nördlichen) Niederlande ge...

Privatsammlungen
Münzsammlungen, die von Privatpersonen zusammengetragen wurden, im Gegensatz zu öffentlichen Sammlungen.

Privileg des Quentchens
Kaiser Karl V. verfügte am 10. März 1524, dass Münzen für Österreich nicht nach der Esslinger Reichsmünzordnung (8 Reichsguldiner auf die Kölner Mark) geprägt werden sollten, sondern nach dem von Erzherzog Ferdinand am 15. Februar in Nürnberg instruierten Münzfuß (8 1/8 Guldiner auf die Kö...

Probiergewichte
Die Probiergewichte waren ideelle Gewichte, die der Untersuchung (Probierung) von Erzen dienten. Sowohl ihre Benennung wie auch ihre Stückelung unterschied sich von den Warengewichten und schwankte regional. So wog der sog. Probierzentner in Westfalen 3 g, in Sachsen 3,75 g, in Österreich 4,375 g und im Oberharz 5 g. Nach den Probiergewic...

Probierordnung
In der Augsburger Reichsmünzordnung von 1559 erließ Kaiser Ferdinand I. die Probierordnung, die Verwaltung und Aufsicht über das Münzwesen im Römisch-Deutschen Reich (bis 1806) regeln sollte. Dabei wurde der Versuch unternommen, bereits bestehende Gebräuche - wie den Kreisprobationstag - auf das gesamte Römisch-D...

Probierstein
Strichprobe

Probiernadel
Strichprobe

Proconsul
Römischer Titel, der sich auf ein Amt mit vorwiegend militärischem Charakter in der Provinz bezog. Gelegentlich nahm auch der römische Kaiser diesen Titel an. Auf Münzen findet sich der Titel abgekürzt (PROCOS) seit der Regierungszeit des Geschlechts der Severer, wenn auch selten.

Proklamationsgeld
Bezeichnung von speziellen Münzen und Medaillen, die zur Ausrufung (Proklamation) der spanischen Könige anlässlich ihres Regierungsantritts zwischen 1701 (Felipe V.) und 1808 (Fernando VII.) in den Münzstätten der spanischen Kolonien in Süd- und Mittelamerika (vor allem Mexiko) ausgegeben wurden. Auch spanische Mü...

Pronkdaalder
Niederländische Bezeichnung (Prunktaler) einer ca. 61,2 g schweren Talermünze im Wert von zwei Philippstalern, die der spanische König Philipp II. (1556-1598) als Herzog von Geldern als Geschenk vergab. Die Vs. der silbernen Donativprägung zeigt das Brustbild des Königs, die Rs. das spanische Wappen, umgeben von 18 Wappensc...

proof
Englische Bezeichnung für die Spezialanfertigung Polierte Platte, der Ausdruck proof-like entspricht in etwa dem deutschen "Spiegelglanz".

proof sets
Englische Bezeichnung für Sätze von Münzen in der Spezialanfertigung Polierte Platte, die speziell für Sammelzwecke von vielen Ländern hergestellt werden. Das Geschäft mit Münzsätzen in Polierter Platte boomte seit den 60er Jahren des 20. Jh.s, als kleine Inselstaaten proof sets mit exotischen Motiven verkauf...

Prora
Griechische und lateinische Bezeichnung für den Bug (Vorderteil) größerer Schiffe. Die Prora kommt als Symbol für ganze Schiffe auf verschiedenen griechischen und römischen Münzen der Antike vor. Die Prora läuft in zwei Enden aus, einem spitzen, unter Wasser liegenden Rammsporn und einem nach oben gebogenen Schna...

Proserpina
Römische Göttin (Tochter der Ceres), die der griechischen Göttin Persephone entspricht.

Providentia
Römische Vergöttlichung der göttlichen Vorsehung (Providentia deorum) und der voraussichtigen Fürsorge des Kaisers (Providentia Augusti) für Thron und Reich. Ihre Darstellung erscheint auf römischen Münzen aus der Kaiserzeit als stehende (später auch sitzende) Gestalt mit ausgestreckten Händen, mit kurze...

Prunkwaffen
In Afrika dienten Waffen - in Form von Messern, Beilen, Lanzen, Speer- oder Pfeilspitzen - immer auch als Wertobjekte, sei es als Brautpreis, als Ablösung bei Vergehen gegen die gesellschaftlichen Bräuche, als Entgelt für soziale Dienstleistungen oder als Grabbeigabe der Verstorbenen. Als Prunkwaffen werden besonders schöne, mit...

Pruta
Auch Prutah, bezeichnet sowohl antike Bronzemünzen des Königreichs Judäa als auch die kleinen Münzen des modernen Israel zwischen 1949 und 1959 (Plural Prutot): 1000 Prutot = 1 Israelische Lira (Pfund). Die modernen Prutot sind nach den Vorbildern der antiken Makkabäer-Münzen gestaltet: Sie zeigen wie ihre antiken Vorb...

PP
1. Abkürzung auf Münzen der Römerzeit. In der Mehrzahl der Fälle kommt die Abkürzung in der Bedeutung Pater Patriae vor, ein Titel, den sich viele römische Kaiser auf Münzen zulegten. In einzelnen Fällen kommt die Abkürzung auch in den Bedeutungen "perpetuus" (andauernd, beständig,) "praepositus" (V...

Poesia in Nummis
Bezeichnung einer Motivsammlung von Münzen und Medaillen, die thematisch auf Dichter und Schriftsteller und ihre Werke Bezug nehmen. Dazu gehören z.B. Gedenkmünzen zu Ehren von Joseph von Eichendorff (5 DM, BRD 1957 zum 100. Todestag), Theodor Fontane (5 DM, BRD 1969), Johann Wolfgang Goethe (3 und 5 RM, Weimarer Republik 1932; 20 M,...

Pogh
Kleine Kupfermünze des Königreichs Armenien von etwa 1080 bis zur Unterwerfung durch die Osmanen 1375. Der häufigste Typ zeigt auf der Vs. den König sitzend, ein Kreuz haltend, die Rs. ein Langkreuz zwischen zwei Löwen.

Points secrets
Französische Bezeichnung (geheime Punkte) für die Münzzeichen, die im spätmittelalterlichen Frankreich unter bestimmten Buchstaben in der Umschrift angebracht wurden. Die Punkte veränderten ihre Position, je nachdem, von welcher Münzstätte sie stammten. Die Münzen der Pariser Münzstätte waren z.B. m...

Poisha
Bengalischer Ausdruck für Paisa, Bezeichnung für die kleine Münzeinheit des Staates Bangladesch seit 1972, nachdem sich der durch Indien getrennte Ostteil Pakistans (Ostbengalen) von Pakistan 1971 unabhängig gemacht hatte: 100 Poisha = 1 Taka.

Polgrosze
Bezeichnung des polnischen Halbgroschens (siehe auch Kwartnik).

Poitevin
Bezeichnung der französischen Denare, die im Mittelalter in Poitiers geschlagen wurden. Poitiers war die Hauptstadt der Grafschaft Poitou. Im Jahr 1265 war beispielsweise Alphonse, der Bruder des französischen Königs Louis IX., mit den Grafschaften Poitou und Toulouse belehnt. Er ließ Poitevins mit der Inschrift COMES PICTAVIE....

Polierte Platte
Eigentlich kein Erhaltungsgrad, sondern eine Sonderanfertigung speziell für Sammler, die die höchste Qualitätsstufe moderner Prägungen darstellt. Die auch kurz als PP-Münzen bezeichneten Sammelstücke sind unter Verwendung polierter Stempel sowie polierter Ronden hergestellt. Das Polieren der Stempel ist deshalb mö...

Polletter
Auch Boletten, ist die Mehrzahl von Polett, das sich vermutlich vom ital. "bolla" (Siegel) ableitet. Es handelt sich um private Marken aus Schweden, die seit dem 17. Jh. als Quittung für geleistete Arbeiten, gelieferte Waren oder bezahlte Steuern und als Passiermarken für Brücken und Privatwege umliefen. Später liefen Polletter ...

Poltina, Poltinnik
Russische Bezeichnung für den halben Rubel. Die Poltina als Zahlungsmittel war im 13. Jh. die Hälfte eines als Rubel bezeichneten Silberbarrens. Diese Barrenhälfte hatte etwa das Gewicht von 100 g (ca. 850/1000 fein). Als Recheneinheit wurde sie in 50 Kopeken oder 5 Grivna unterteilt. Unter Zar Alexej Michailowitsch (1645-1676) wurde...

Poltura
Ungarische Bezeichnung für den Dreipölker, den die ungarischen Malkontenten während ihres Aufstands gegen die Habsburger zwischen 1704 und 1707 prägen ließen (siehe auch Malkontentenmünzen). Die Poltura galt 1 1/2 Krajczar (Kreuzer), es gab Stücke zu 1, 4, 10 und 20 Poltura. Sie zeigen meist auf der Vs. den bekr&...

Poluimperial
Bezeichnung des Halbstücks des russischen Imperial zu 5 Rubel.

Poludenga
Auch Poluschka, ist die Bezeichnung des Halbstücks der russischen Denga, die seit dem ausgehenden 14. Jh. als Silbermünze im Gewicht von etwa 0,45 g geprägt wurde. Seit dem 16. Jh. entsprach sie einer Viertelkopeke, seit der Münzreform Peters des Großen (1682-1725) wurde sie in Kupfer ausgebracht.

Polupoltina
oder Polupoltinnik, ist die Bezeichnung für das alte russische Viertelstück des Rubels (25 Kopeken), wörtlich eigentlich das Halbstück (Polu) der Poltina (1/2 Rubel). Die Bezeichnung Polupoltina wurde in der 1. Hälfte des 19. Jh.s durch den Ausdruck Tschetwertak (Viertelstück) ersetzt.

Polupoluschka
Der kleinste Teilwert der russischen Denga. Der Ausdruck bedeutet 1/2 Poluschka oder 1/2 Poludenga, entsprach also 1/4 Denga. Im 16. Jh. war die Polupoluschka eine Recheneinheit. Unter Peter dem Großen wurde sie als kupferne 1/8-Kopeke ausgegeben und stellt damit das kleinste Nominal dar, das jemals in Russland ausgeprägt wurde. Ihre Vs....

Pond
Währungsbezeichnung des Burenstaates Südafrikanische Republik (Transvaal). Das Pond zu 20 Shillings wurde nach britischem Vorbild zum ersten Mal unter dem Präsidenten Thomas François Burgers (1872-1877) im Jahr 1874 in Gold (916/1000) ausgeprägt, allerdings nur in einer Auflage von 837 Exemplaren. Die Stücke zeigen d...

Pontifex Maximus
Titel des höchsten geistlichen Würdenträgers im alten Rom, Vorsitzender des Kollegiums der Pontifices, des obersten Gremiums des Priesterkollegiums, das sämtliche öffentliche und private Kulte beaufsichtigte. Das mit hohem Ansehen verbundene Amt wurde auf Lebenszeit verliehen und lag seit Caesar (bis zu Konstantin dem Gro&s...

Popolino
Bezeichnung italienischer Silbermünzen, so der Popolino di Firenze (von Florenz) zu 2 Soldi von 1305, der im Durchmesser und Typ dem silbernen Fiorino entspricht. Der Popolino di Roma (von Rom) soll 1/12 des Grosso Romanino gegolten haben.

Portcullis money
Bezeichnung für eine Serie englischer Silbermünzen, die nur 1600/01 geprägt wurden und ein Fallgitter (portcullis) auf der Rs. zeigen. Die Münzen wurden auf Anordnung der Königin Elisabeth I. für die East India Company (Ostindische Gesellschaft) geprägt, konnten sich aber nicht durchsetzen. Ihr Münzfuß ...

Portugaleser
Auch Portugalöser, ist die Bezeichnung des Portuguez und seiner Nachahmungen, die in der 2. Hälfte des 16. und im 17. Jh. in Norddeutschland und Skandinavien entstanden. Die meisten Nachahmungen der portugiesischen Goldmünze stammen aus Hamburg, das zwischen 1553 und 1673 Ein-, Halb- und Viertel-Portugaleser-Stücke "nach Portuga...

Portuguez
Schwere portugiesische Goldmünze im Wert von 10 Cruzados de ouro, die König Manuel I. (1495-1521) um 1499 aus fast reinem Gold in Portugal einführte. Die Vs. zeigt den Wappenschild mit zum Teil doppelseitigen Inschriften, die sich auf erfolgreiche portugiesische Eroberungen und Entdeckungen der Zeit beziehen. Die Rs. zeigt das gleich...

Poseidon
Griechischer Gott des Erdbebens und Beherrscher des Meeres, aber nicht verstanden als Beschützer der Seefahrt, sondern eher als grollender Erreger des Sturmes und des tobenden Meeres, das er mit seinem Attribut, dem Dreizack aufwühlt und bändigt. Auf antiken Münzen der griechischen Welt erscheint er gewöhnlich bärtig u...

Postage Currency
Bezeichnung der ersten offiziellen Ausgabe von Kleingeldscheinen der USA, die im Bürgerkrieg (1861-1865) vom 21. August 1862 bis zum 27. Mai 1863 in Werten zu 5, 10, 25 und 50 Cents ausgegeben wurden. Sie zeigen 5- und 10-Cent-Briefmarken, manche haben perforierte Ränder (wie Briefmarken). Die Emission des Postage-Currency wurde erst nach...

Postgebots-Auktion
Mail-Bid-Auktion

Postulatsgulden
Bezeichnung unterwertiger Goldgulden, die Graf Rudolph von Diepholz (1426-1433, Bischof 1433-1455) als Postulatus, d.h. nicht geweihter Anwärter auf den Bischofsstuhl von Utrecht, prägen ließ. Da diese Münzen kaum mehr als die Hälfte des für den Goldgulden vorgeschriebenen Feingoldgewichts enthielten, wurden sie nur f...