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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523
Rollsiegel
In die Zeit der frühen Hochkultur Mesopotamiens (um 3000 v.Chr.) werden die ersten Rollsiegel datiert, die schon bei den frühen Hochkulturen der Sumerer die Hauptsiegelart bildeten und von den nachfolgenden Reichen in und um das Zweistromland (Assur, Elam, Altbabylon) übernommen wurden. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, blieben die Ha...
Roma
Personifikation der Stadt Rom und damit des römischen Staates als weibliche Gottheit. Die Roma entwickelte sich nach dem Vorbild griechischer Stadtgottheiten und ist häufig auf römischen Münzen dargestellt. In der frühen Republikzeit ist die Darstellung des Romakopfes mit verziertem Helm vor allem auf Silber-Denaren vorherr...
Romanow
Russische Zarendynastie, ursprünglich Bojaren (russische Adlige), die durch Verwandtschaft mit den Rurikiden 1613 durch Michail Fjodorowitsch (Zar Michael I.) auf den Zarenthron gelangte. Die direkte Linie der Romanows herrschte bis 1730 (Peter II.) in männlicher und bis 1762 in weiblicher Folge (Elisabeth II.) über Russland. Mit Pet...
Ronde
Bezeichnung für den ungeprägten Münzrohling, auch Plättchen oder Platte genannt; entspricht der alten Bezeichnung Schrötling.
Romanow-Rubel
Silberne Gedenkmünze zu einem Rubel von 1913 auf die 300-Jahrfeier der Dynastie Romanow. Sie zeigt auf der Vs. die Büsten des ersten (Michail I. Feodorowitsch) und letzten Zaren (Nikolaus II.) der Dynastie, auf der Rs. den gekrönten russischen Doppeladler über den Jahreszahlen 1613-1913.
Roosevelt-Dime
Der jüngste Typ des US-amerikanischen Dime ist nach dem Tod des 32. US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt (1882-1945) von John R. Sinnock kreiert und 1946 erstmals ausgegeben wurde. Er zeigt auf der Vs. das Kopfbild Roosevelts, auf der Rs. eine Fackel zwischen zwei Zweigen. Seit 1965 wurde der zuvor als Silbermünze (900/1000) ausgegeb...
Roosschelling
Niederländischer Schillingtyp (Rosenschilling), der in der ersten Hälfte des 17. Jh.s geprägt wurde, benannt nach der Rückseitendarstellung einer Rose im Zentrum eines mit Blumen verzierten Kreuzes.
Rosa Americana
Bezeichnung kupferner Token, die der englische Fabrikant William Woods nach 1722 für die englischen Kolonien in Nordamerika ausbrachte. Ausgegeben wurden die drei Nominale Halfpenny, Penny und Twopence. Der Typ zeigt auf der Vs. die lorbeerbekränzte Büste König Georgs I., die Rs. eine meist bekrönte, voll-erblühte Rose...
Rose Ryal
Englische Goldmünze zu 30 Shillings, die König Jakob (James) I. (1603-1625) seit 1604 ausgeben ließ. Sie wurde zwischen 1612 und 1619 mit 33 Shillings bewertet. Die Vs. zeigt den König auf dem Thron sitzend mit Zepter und Reichsapfel in Händen, die Rs. den königlichen Wappenschild (vierfeldig) auf einer großen R...
Roseler
Vorläufer des Schildgroschens, eines Typs des Meißner Groschens, geprägt von Friedrich dem Streitbaren zwischen 1405 und 1402. Er zeigt als Rückseitenvariante den Löwenschild, von einer fünfblättrigen Rose umgeben.
Rosenobel
Spätmittelalterliche englische Goldmünze, die in der ersten Regierungszeit Eduards IV. (1461-1470, 1471-1483) entstand, mit dem erstmals die Dynastie York den englischen Kaiserthron usurpierte. Der Rosenobel oder Ryal unterscheidet sich im Typ vom Nobel (Schiffsnobel) auf der Vs. durch eine Fahne (mit Monogramm E) neben dem gewappneten He...
Rosina
Pezza della Rosa
Rosstaler
Bezeichnung der Taler in den braunschweigischen Landen, die das springende Sachsenross zeigen. Erstmalig erschien der Rosstaler im Jahre 1649 unter Herzog Christian Ludwig von Braunschweig-Lüneburg-Celle (1648-1665). Bald wurden auch goldene Dukaten und Mehrfachdukaten (bis zu 4 Dukaten), Schautaler (bis zu 10 Talern) und Talerteilstücke ...
Rosswerk
Wenn die Einrichtungen der Münzen nicht durch Wasserkraft angetrieben werden konnten, mussten sie (vor Erfindung der Dampfmaschine) mit Pferdekraft, den sog. Rosswerken, betrieben werden. Die geblendeten Pferde gingen an einem Göpel ständig im Kreis. Die Kraft der Pferde wurde auf eine senkrechte Achse übertragen, an der ein Rad...
Rostralkrone
Lat. als corona rostrata oder corona navalis (Schiffsschnabelkrone) bezeichnet, ähnelt einer Strahlenkrone und ist mit kleinen Schiffsvorderteilen (Prora) verziert. Sie wurde den römischen Feldherren für Seesiege verliehen. Auf römischen Bronzemünzen ist z.B. Agrippa, der Jugendfreund, Flottenchef, Mitregent und designierte...
Rostrum
Lat. Bezeichnung (eigentlich Schnabel) des Rammsporns (griech. embolon), die wichtigste Waffe am Vorderteil (Prora) der Schiffe in der Antike. Solange man den Schiffsvorderteilen die Gestalt eines Tiers gab, war das spitze, keilförmige Rostrum in Gestalt der Schnauze eines Tiers (u.a. Fisch, Eber, Stier, Adler) gestaltet. Später ragte das...
Rote Sechser
Bezeichnung unterwertiger brandenburgisch-preußischer 6-Pfennig-Stücke. Die Prägung der unterwertigen Sechser, die schon nach kurzer Umlaufzeit nicht mehr silbern, sondern kupferrot aussahen, wurde noch ein Jahr vor dem Tod des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm (1640-1688) im Jahr 1687 begonnen. Unter Friedrich III. (16...
Rote Seufzer
Bezeichnung unterwertiger sächsischer 6-Pfennig-Sücke, die ihre dünne Silberschicht im Umlauf schnell verloren und eine kupferrote Farbe annahmen. Kurfürst August I. von Sachsen (1694-1733) veranlasste in den Jahren 1701/02 in der Münzstätte Leipzig die Ausprägung enormer Mengen (nach Suhle 28 Millionen Stück...
Rothschild
Privatbankiersfamilie mit Banken in verschiedenen Ländern, die bis zum Ersten Weltkrieg ein "Gesamthaus Rothschild" bildeten. Der Aufstieg des Hauses Rothschild begann, als der Frankfurter Münz-, Antiquitäten-, Textilien- und Wechselhändler Meyer Amschel Rothschild im Jahr 1769 Hoffaktor des reichen Landgrafen von Hessen-Kassel ...
Rothschild Love Dollar
In den USA gebrauchte Bezeichnung von Vereinstalern (1857-1866) und Doppeltalern (1860-1866) der Freien Stadt Frankfurt (am Main), die nach dem Fuß des Wiener Münzvertrags geprägt wurden. Die Taler zeigen auf den Rs.n den gekrönten Adler, auf den Vs.n das Brustbild der Personifikation Frankfurts, der Francofurtia, wofür di...
Rial
In arabischen Staaten verbreitete Münzeinheit (siehe auch Riyal): 1. Im Iran wurde mit der Währungsreform vom 13. März 1932 der Rial, unterteilt in 100 (neue) Dinars (= 20 Shahi), eingeführt. Bis 1937 galten 100 Rials einen goldenen Pahlewi, danach wurde die Goldmünze zum Tageskurs (Gold-Silber) in Rial berechnet. Bis 195...
Ricardo, David
(1772-1823)Bedeutender britischer Nationalökonom, Politiker und Geschäftsmann, der sich als Theoretiker der klassischen Nationalökonomie einen Namen machte. Er entstammte einer jüdischen Familie portugiesischer Abkunft, die noch vor seiner Geburt in London von Holland nach England auswanderte. Bereits mit 14 Jahren trat er in die Börs...
Richtpfennig
Der Richtpfennig ist der 256. Teil der Gewichtsmark. Je nach dem Gewicht der Mark, das im Mittelalter regional schwankte, wogen die Richtpfennige also etwa zwischen 0,9 und 1,1 g. Im Mittelalter war man wohl nur in einigen Handelszentren (Lübeck, Köln, Wien) befähigt, feinere Gewichte abzuwägen. Zur Unterteilung des Richtpfennig...
Rider
Schottische Goldmünze, die unter Jakob III. (1460-1488) in Anlehnung an den französischen Franc à cheval (siehe Franc d´or) 1475 eingeführt wurde. Die Vs. zeigt den König in vollem Harnisch und mit gezücktem Schwert auf galoppierendem Pferd, die Rs. das gekrönte Wappenschild auf einem Langkreuz. Es gab auc...
Riel
Währungseinheit in Kambodscha. 1 Riel = 100 Sen.
Rigsbankdaler
Dänische Hauptsilbermünze, die nach dem Staatsbankrott 1813 zu 96 Rigsbank-Skilling bzw. 30 Schilling Courant (in Schleswig-Holstein) geprägt wurde. Der Rigsbankdaler im Gewicht von 14,447 g (875/1000 fein) wurde mit 1/2 Rigsdaler Specie (Speciesdaler) bewertet. Die Vs.n zeigen die Büste der jeweils herrschenden dänischen K...
Rigsbanktegn
Nach dem Staatsbankrott zwischen 1813 und 1815 von der dänischen Reichsbank (Rigsbank) ausgegebene kupferne Notmünzen zu 2, 3, 4, 6, 12 und 16 Skilling. Die Reichsbankmarken zeigen auf den Vs.n ein ovales Wappen unter der Königskrone, auf den Rs.n sind sie mit RIKSBANKTEGN, der Wertbezeichnung, dem Wert und der Jahreszahl beschriftet...
Rigsdaler
Der Reichstaler in Dänemark und Norwegen (bis 1814 mit Dänemark verbunden). Die Bezeichnung Rigsdaler erscheint zum ersten Mal auf einem Speciestaler unter der Regentschaft des Kronprinzen Frederik (1784-1808), des späteren Königs Frederik VI. (1808-1839), der anstelle des senilen König Christian VII. (1766-1808) regierte. ...
Rijder
Niederländische Gold- und Silbermünze, dessen Typ - wie der schottische Rider - dem französischen Franc à cheval angelehnt ist. Die Goldmünzen des Typs siehe unter Goldener Reiter, die Silbermünzen unter Silberner Reiter.
Rijksdaalder
Bezeichnung der nach dem Fuß des Reichstalers geschlagenen Talermünzen der Generalstaaten, zur Unterscheidung von Talermünzen (Daalder) nach anderem Münzfuß. Die ersten Rijksdaalder wurden 1583 mit dem Bildnis eines geharnischten Ritters mit Schwert von fast allen nördlichen Provinzen geprägt, teilweise auch als...
Riksdaler
Die ersten schwedischen Talermünzen wurden um 1534 unter Gustav Wasa geprägt und Daler genannt. Die Hauptmünze war und blieb aber die schwedische Mark. Der Wert der Daler stieg bald auf 4 Mark und wurde weiterhin so gerechnet (Rechnungsmünze), die ausgeprägten Dalermünzen entfernten sich aber von diesem Wert. Der Riksd...
Riksdaler Riksmynt
Mit der Einführung der Dezimalwährung in Schweden (1855) wurde der Riksdaler Riksmynt zu 100 Öre eingeführt, 4 Riksdaler Riksmynt entsprachen dem Riksdaler (Species), ein Wertverhältnis, das auf den alten Rechnungswert des Dalers (4 Daler = 1 Riksdaler) aus dem 17. Jh. zurückgeht.
Rin
Kleinste japanische Münzeinheit, die mit der Einführung des modernen Münzsystems in Japan in der Meiji-Ära nach 1870 ausgegeben wurde. 1000 Rin = 100 Sen = 1Yen. Das 1-Rin-Nominal wurde bis 1884, das 5-Rin-Nominal bis 1909 geschlagen.
Ringdollar
Das erste Geld Australiens aus der Provinz New South Wales (Neusüdwales) wurde aus etwa 40.000 spanischen Pesos hergestellt, die unter Gouverneur Lachlan Mac Quarie zu 4 Shilling 9 Pence je Stück aufgekauft wurden. In Sydney wurden die Mittelstücke ausgestanzt, umgeprägt und gelangten als Dumps zu 1 Shilling 3 Pence (oder im Wer...
Ringgelder
Einfache oder spiralförmige Ringe und Reife aus Halbedelsteinen, Muscheln, Palmfasern und fast allen Metallen (Gold, Silber, Kupfer, Bronze, Messing, Zinn, Eisen) waren nicht nur als zierender Schmuck für Arme, Beine, Finger, Füße, Hals, Ohren oder Stirn beliebt, sondern stellten (wie der meiste Schmuck) auch Wertobjekte dar, d...
Ringgit
Malaiische Bezeichnung des spanisch-amerikanischen Pesos auf der malaiischen Halbinsel und Umgebung (Borneo, Sumatra) im 18./19. Jh., heute die Währungseinheit von Malaysia. 1 Ringgit (Malaysia-Dollar) = 100 Sen (Cents). 200 Ringgit 1976 auf den Fünfjahresplan
Rio
Gewichtseinheit im alten Japan vor der Meiji-Ära (1870). 1 Rio = 4 Bu = 1 Shu.
Rittenhouse, David
(1732-1796)Berühmter US-amerikanischer Uhrmacher, Astronom und Wissenschaftler, der am 4. April 1792 von Präsident George Washington zum ersten Münzdirektor des Münzamts in Philadelphia bestellt wurde. Erst zwölf Tage zuvor war das Gesetz verabschiedet worden, das erste US-Münzamt in der damaligen Hauptstadt Philadelphia zu erric...
Rixdollar
Eine nach dem niederländischen Münzsystem geprägte Silbermünze zu 48 Stivers - so die engl. Bezeichnung des niederländischen Stuiver - der britischen Kolonie Ceylon, dem heute unabhängigen Sri Lanka. Nachdem 1785 französische Revolutionstruppen die Vereinigten Provinzen der Niederlande erobert und die Batavische R...
Riyal
Auch Ryal oder Rial, bezeichnet ursprünglich die (europäischen) Großsilbermünzen (u.a. Taler, Peso) in den mohammedanischen Ländern Arabiens. Später wurde der Name in einigen Ländern auf (zunächst silberne) Münzeinheiten übertragen (Rial).
Rheingolddukaten
Flussgolddukaten
Rheinischer Gulden
Bezeichnung der goldenen Leitwährungsmünze im 14. und 15. Jh. im Rheingebiet. Durch die umfangreiche Prägung des Goldguldens durch die Kurfürsten von Köln, Mainz, Trier und der Pfalz gewannen die rheinischen Gulden im 14. und 15. Jh. an Bedeutung und bildeten die Währung im rheinischen Raum. Aufgrund des Goldmangels ve...
Real
Bezeichnung spanischer und portugiesischer Silbermünzen, die um die Mitte des 14. Jh.s eingeführt wurden, sich in beiden Ländern aber verschieden entwickelten. Auf der Insel Mallorca ließ König Pedro IV. von Aragon (1343-1387) Goldmünzen schlagen, die auf der Vs. den König auf dem Thron, auf der Rs. das Patriarch...
Real de a Ocho
Spanische Bezeichnung des Acht-Reales-Stücks.
Rebellentaler
Der erste von fünf emblematischen Prägungen (Talern), die Herzog Julius Heinrich von Braunschweig-Wolfenbüttel im Jahr 1595 auf die Streitigkeiten mit Adligen seines Landes prägen ließ. Der Rebellentaler zeigt auf der Vs. den braunschweigischen Wilden Mann mit Fackel und einem doppelseitig gespitzten Pfeil in Händen. ...
Rechenpfennige
Münzähnliche Marken aus unedlen Metallen, die zwischen dem 13. und 17./18. Jh. als Hilfsmittel für das "Rechnen auf den Linien" dienten, in Österreich und Süddeutschland Raitpfennige, in den Niederlanden Werpp- oder Legpenninge, in Frankreich Gectoirs oder Jetoirs, später Jetons, in England counters und in Spanien cont...
Reckbank
Auch Streck- oder Reckwerk, früher auch "Rockenbank" genannt, ist ein Gerät, das zwischen dem 16. und 18. Jh. verwendet wurde, um die langen Zaine auf eine gleichmäßige Dicke zu bringen. Bis zum 16. Jh. wurden die langen Zaine durch mühsames und zeitraubendes Dünnklopfen mit dem Hammer bearbeitet. Beim Reck- oder Stre...
Redend
1. Redende Münzen sind im Gegensatz zu stummen Münzen beschriftet und erleichtern in der Regel die Bestimmung der Münze, es sei denn, die Schrift ist unleserlich oder unverständlich. 2. Redende Abzeichen, Symbole oder Wappen finden sich schon in der Antike auf Münzen, wie die Rose der Stadt Rhodos oder wenn der Name des Be...
Reduktionsmaschine
Die Reduktionsmaschine dient der Übertragung des in größerem Maßstab entworfenen Modells auf die gewünschte Größe der Patrize. Das positiv geschnittene Gipsmodell des Künstlers wird zunächst in gleicher Größe auf eine Hartkopie (positiv) übertragen und dann von dem Abtaststift der Redu...
Reduzierter Follis
Follis
Regensburger
Die Regensburger Pfennige werden dokumentarisch auch lat. als Ratisponenses oder als "lange Pfennige", letzteres im Gegensatz zu den Würzburger Pfennigen, die als "kurze Pfennige" bezeichnet wurden. Herzog Otto III. von Bayern und Bischof Heinrich von Regensburg ließen die mittelalterlichen Pfennige seit 1290 gemeinschaftlich in Regensbu...
Regimentstaler
Eigentlich Schautaler oder Medaillen einiger schwäbischer Städte, die sich auf das "Stadtregiment" (Regierungsgewalt) der Ratsherren bezogen. Der Ulmer Regimentstaler aus dem Jahr 1622 zeigt auf der Vs. die Stadtansicht, auf der Rs. einen Schildhalter, der acht Wappen der Ratsherren zeigt. Regimentstaler 1622 von Ulm
Regling, Kurt
(1876-1935)Archäologe, Historiker, klassischer Philologe und hervorragender Numismatiker auf dem Gebiet der antiken Münzen. Seit 1899 gehörte er dem Berliner Münzkabinett an und wurde als Nachfolger Julius Menadiers 1921 zu dessen Direktor ernannt. In diesem Jahr wurde er zum Honorarprofessor für Numismatik der Universität Berli...
Reichsapfel
Der Reichsapfel des Römisch-Deutschen Reichs in Form der Weltkugel mit aufgesetztem Kreuz gehört zu den Reichsinsignien und war das Symbol der Kaiser- bzw. Königsherrschaft. Er geht historisch auf den Globus der Römer zurück, der die Weltherrschaft des Römischen Reichs symbolisierte. Auf mittelalterlichen und neuzeitli...
Reichsbank
Als Nachfolgerin der Preußischen Bank entstand am 1. Januar 1876 die Reichsbank als Hauptnotenbank des Deutschen Reichs. Sie gab zunächst nur Noten zu 100 und 1000 Mark, erst seit 1906 auch zu 20 und 50 Mark aus. Daneben gab es auch Reichskassenscheine und Scheine privater Notenbanken. Im Inflationsjahr 1923 gab das Banknoteninstitut Sch...
Reichsgroschen
Apfelgroschen
Reichsdeputationshauptschluss
Beschluss der letzten außerordentlichen Reichsdeputation von 1803, bestehend aus Kur-Mainz, Böhmen (Österreich), Sachsen, Brandenburg (Preußen), Pfalz-Bayern, dem Hoch- und Deutschmeister, Württemberg und Hessen-Kassel. Ihre Vertreter verhandelten über die Entschädigung der durch Abtretung der linksrheinischen G...
Reichsguldiner
Auch Reichsguldener, bezeichnet die Großsilbermünzen, die von den Reichsmünzordnungen im 16. Jh. geschaffen wurden. Der Guldiner der Esslinger Reichsmünzordnung von 1524 im Wert von 21 Groschen sollte im Gesamtgewicht von 29,23 g (davon 27,41 g Feinsilber) ausgebracht werden, wurde aber nur in wenigen Versuchen geprägt (Rs...
Reichsinsignien
Hoheitsabzeichen der Kaiser des Römisch-Deutschen Reiches. Sie bestehen aus den Reichskleinodien Krone, Zepter, Reichsapfel, den Reichsheiligtümern Heilige Lanze, Schwerter und Kleidungsstücke des Krönungsornates. Die Reichskleinodien wurden auf Reichsburgen und Pfalzen (im Mittelalter) und in der Heilig-Geist-Kirche in Nür...
Reichskassenscheine
Bezeichnung des Staatspapiergeldes, das vom Deutschen Kaiserreich nach dem Gesetz vom 30. April 1874 ausgegeben und an die Einzelstaaten des Kaiserreichs gemäß ihrem Anteil an der Bevölkerungszahl verteilt wurde. Es sollte die Kassenscheine ersetzen, die von den Einzelstaaten vor der Reichsgründung 1871 ausgegeben wurden (Kasse...
Reichskreise
In der Regierungszeit unter Kaiser Maximilian I. (1493-1519) wurde das Römisch-Deutsche Reich auf dem Kölner Reichstag (1512) zunächst in sechs, auf dem Wormser Reichstag (1524) in zehn Reichskreise unterteilt. Ihre Aufgaben waren die Wahrung des Landfriedens, die Aufstellung der Kreistruppen, die Erhebung von Reichssteuern und Aufsi...
Reichspfennigmeister
Auch Reichskassierer. Die Abgaben gingen im Römisch-Deutschen Reich seit dem 16. Jh. von den Reichsständen in den "Legstätten" Augsburg, Frankfurt a.M., Leipzig, Nürnberg, Regensburg an die zuständigen Reichskreise weiter, die sie den Reichspfennigmeistern ablieferten. Bei den Abgaben handelte es sich um die Kammerzieler un...
Reichstaler
1. Der Reichstaler wurde mit dem Münzedikt von 1566 geschaffen und wurde bald zur Hauptwährungsmünze Deutschlands und zum Vorbild ausländischer Talerprägungen (siehe die niederländischen Rijksdaalder und die schwedischen Riksdaler). Im Grunde handelte es sich um die Legalisierung des sächsischen Guldengroschens al...
Reichsvikar
Auch Reichsverweser, verwaltete die Königsmacht bei Thronvakanz, Regierungsunfähigkeit oder längerer Abwesenheit des Königs. In Gebieten des sächsischen Rechts nahm der Herzog von Sachsen, in den Ländern fränkischen Rechts der Pfalzgraf bei Rhein das Stellvertreteramt wahr; in den Jahren 1623 bis 1724 beanspruchte...
Reinigung
Münzen oder Medaillen sollten eigentlich nicht gereinigt werden. Eine Reinigung sollte nur im Notfall und mit äußerster Vorsicht vorgenommen werden, ganz gleich, ob es sich um eine mechanische oder chemische Reinigung handelt. Bei der chemischen Reinigung sind grundsätzlich die Vorschriften über Aufbewahrung und Behandlung...
Reinoldsgroschen
Auch Reinoldigroschen, bezeichnet die Groschenmünzen der Stadt Dortmund aus dem 15. Jh., die das Kopfbild des Stadtheiligen St. Reinold tragen. Die andere Seite zeigt den Reichsadler. Sie waren Hauptzahlungsmittel in Dortmund und in der Umgebung. Ihr Gewicht lag bei etwa 2,4 g, es gab auch Halb- und Viertelstücke.
Reinoldsgulden
Bezeichnung der minderwertigen Goldgulden, die Reinold IV. (1394-1423) zwischen 1402 und 1423 im Herzogtum Geldern schlagen ließ. Es gab verschiedene Typen, die meist auf den Vs.n Heilige, auf den Rs.n meist Wappenschilder zeigen. Ein Vorderseitentyp zeigt den Herzog unter gotischem Baldachin, ein anderer einen Engel mit dem Schild von Gelder...
Reis
Mehrzahl für den portugiesischen Real.
Reisetaler
1. Dänische Kuranttaler zu 6 Mark aus dem 18. Jh., die für Reisen des dänischen Königs (oder Mitglieder des Königshauses) nach Norwegen geprägt wurden. Sie zeigen auf den Vs.n das Bildnis des Regenten, die Rs.n sind mit doppelter Umschrift, Wert und Datum versehen und zeigen 1704 den norwegischen Löwen (mit Helleb...
Reiterpfennige
Denninge
Rektorentaler
Italienisch Tallero Rettorale, bezeichnet die Talermünzen im Wert von 60 Grossetti aus Ragusa (heute Dubrovnik), früher ein bedeutendes See- und Handelszentrum an der Küste Dalmatiens. Die Silbermünze ist nach der Darstellung des Idealbilds eines ragusischen Rektors auf der Vs. benannt. Die Rs.n zeigen das Stadtwappen von Ragusa...
Remedium
Früher war die Münztechnik nicht in der Lage, die Gewichtsbestimmungen des Münzfußes für ausgeprägte Münzen einzuhalten. Deshalb wurde gesetzlich ein bestimmter Toleranzbereich eingeräumt, den die Münzer einhalten mussten: das Remedium. Das Remedium betraf früher nur die Toleranz nach unten; es han...
Rempelheller
Volkstümliche Bezeichnung eines Typs von Hellermünzen aus der Stadt Breslau, die etwa ab 1422 geschlagen wurden. Der Name geht auf die Deutung der Darstellung auf der Vs. zurück: Das Kopfbild des hl. Johannes (Stadtpatron) wurde von der Bevölkerung als Porträt des berüchtigten Ratsherrn Rempel gedeutet. Die Darstellung...
Renovatio monetae
Lateinischer Ausdruck für Münzverrufung.
Renaissance
Begriff für die tiefgreifende Kunst- und Kulturwende vom Mittelalter zur Neuzeit, die im 14. Jh. von Italien ausging. Das Wort kommt aus dem Französischen und bedeutet "Wiedergeburt": Gemeint ist die Wiedergeburt der antiken Kunst, an deren Vorbildern sich die Renaissance-Künstler orientierten. Der Ausdruck wird sowohl für die Z...
Rentenkredit
Im Spätmittelalter und zu Beginn der Neuzeit war der Rentenkredit eine verbreitete Form des mittel- und langfristigen Kredits. Ein Kreditnehmer konnte sich dadurch Kapital verschaffen, dass er sein Haus, Grundstück oder seinen Acker mit einer Rente belastete. Zinssatz und Datum der fälligen Rückzahlungsbeträge waren vertrag...
Rentenmark
Einheit der Übergangswährung, die zur Zeit der Weimarer Republik im November des Jahres 1923 die Papiermark ablöste, die zur wertlosen Recheneinheit herabgesunken war. Zur Stabilisierung der Mark wurde übergangsweise die Rentenmark eingeführt. Die Rentenmarkscheine und Rentenpfennigmünzen (in Nominalwerten zu 1, 2, 5, ...
Rentenpapier
Bezeichnung eines fest verzinslichen Wertpapiers, das auf dem Rentenmarkt gehandelt wird.
Replik
Reproduktion
Reproduktion
Als Reproduktion oder Replik bezeichnet man die Nachahmung schöner alter Münzen oder Medaillen nach historischem Vorbild. Es handelt sich meist um seltene oder verloren gegangene Münzen, die für Museen oder Ausstellungen speziell angefertigt werden. In Deutschland müssen Repliken als solche auch für den Laien kenntlich...
Retrograd
Eine Schrift wird als retrograd (rückläufig) bezeichnet, wenn sie entgegen der üblichen Schriftrichtung läuft, wobei die Buchstaben seitenverkehrt sind. Retrograde Schrift kommt auf archaischen und frühklassischen griechischen Münzen und bei barbarischen Nachahmungen der Kelten häufiger vor, gelegentlich auch auf ...
Revers
Französische, international übliche Bezeichnung für die Rückseite einer Prägung, meist mit rv. oder rs. abgekürzt.
Reul
Bezeichnung des Sixpence-Stücks in der irischen Landessprache, das von 1928 bis zur Einführung der Dezimalwährung am 15. Februar 1971 im Freistaat Irland (seit 1922) bzw. in der Irischen Republik (seit 1937) geprägt wurde. Es zeigt auf der Vs. die Brian-Horn-Harfe (Staatsemblem), auf der Rs. den Irischen Wolfshund. Das irische T...
RDR
Abkürzung für Römisch-Deutsches Reich in der numismatischen Literatur. Unter diesem Begriff sind meist die kaiserlichen Prägungen gemeint, vor allem die Prägungen der Habsburger für ihre Stammlande (Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation).
Rad
Das Wagenrad erscheint schon in archaischer Zeit auf Münzen, wie auf den Wappenmünzen Athens in Form eines vierspeichigen Rades oder - in inkuse Dreiecke eingelassen - auf den Silbermünzen der Stadt Chalkis (Insel Euböa) zwischen 510 und 480 v.Chr.; auf Bronzen (400-300 v.Chr.) der thrakischen Stadt Istros erscheint das vierspei...
Raderalbus
Volkstümliche Bezeichnung des Albus, der als Vereinsmünze der rheinischen Kurfürsten u.a. auch das Mainzer Rad als Wappen trug.
Raitpfennige
Zeitgenössische Bezeichnung der Rechenpfennige in Süddeutschland und Österreich, wohl weil "raiten" als Synonym für "rechnen" gebraucht wurde. Österreichischer Raitpfennig 16. Jh.
Ramatanka
Bezeichnung kleiner schüsselförmiger Goldmedaillen aus Südindien, vor allem als eine Art Krönungsmünze der Könige von Vidschayanagar. Die Typen zeigen Rama - Held des altindischen Epos Ramayana und Inkarnation des Gottes Vishnu - und seine treue Gattin Sita. Es gab auch Mehrfachstücke. Nach dem Vorbild der alten T...
Rand
Nach dem Ausscheiden aus dem britischen Commonwealth 1961 führte die Republik Südafrika noch im selben Jahr den Rand als Währungsmünze ein. 1 Rand = 100 Cents. Der Rand wird seit 1961 in Gold, seit 1965 in Silber und seit 1979 in Nickel (seit 1991 Kupferbronze, Nickel galvanisiert) geprägt. Charakteristisch für den Ran...
Randdukaten
Bezeichnung von Dukaten, die seit dem 18. Jh. mit verschiedenen Rändelungen geprägt wurden, welche die Goldmünzen vor dem Beschneiden und Befeilen am Rand sichern sollten. Die verschiedenen Randverzierungen wurden mittels eines Rändelwerks auf die Münzen aufgebracht. Durch die unverletzte Rändelung am Rand konnte der D...
Randschaden
oder Randkerben sind Beschädigungen von Münzrändern, die durch äußere Einflüsse wie Schlag, Fall, Einschneiden oder durch das Entfernen von Trageösen (Henkelspur) verursacht wurden. Sie wirken sich wertmindernd auf die Münze aus und müssen in Auktionskatalogen und Lagerlisten angegeben werden, abgek&uum...
Randschrift
Schrift auf dem Rand (Kante) der Münze, zwischen Vorder- und Rückseite, die - ebenso wie die Randverzierungen - das Beschneiden und Fälschen von Münzen erschweren sollte.
Randstab
Stäbchenrand
Randverzierungen
Verzierungen auf dem Münzrand, die neben ihrem ornamentalen Charakter das Beschneiden und Fälschen der Münze erschweren sollten. Es handelt sich meist um gekerbte oder geriffelte parallele Linien (Kerbrand, Riffelrand), seltener kommen Kettenrand oder Laubrand vor.
Rappen
Bezeichnung der Pfennige des Rappenmünzbundes und bis heute der Schweizer Pfennige (Centimes) zu 1/100 Schweizer Franken (Franc). Die Ableitung des Münznamens ist etymologisch verschieden gedeutet worden. Früher leitete man den Namen von den Freiburger Pfennigen des 14. Jh.s ab, man vermutet, dass er möglicherweise vom Münz...
Rathaustaler
1. Medaillenähnliche Taler der Stadt Nürnberg, die ohne Jahresangabe (etwa 1688) geprägt wurden. Die Vs.n zeigen das Rathaus der Stadt mit der Stadtgöttin im Vordergrund, die Rs.n die Stadtansicht. Es gibt zwei Typen: das Rathaus mit geschlossenen Türen und der Stadtansicht von Süden und - seltener - das Rathaus mit ge...
Ratszeichen
Auch Ratspräsenzmarken, wurden vorwiegend zwischen dem 16. und 18. Jh. den meist ehrenamtlich tätigen Ratsherren zur Entschädigung oder Belohnung für die Teilnahme an Ratssitzungen oder Verdienste um die Stadt ausgehändigt. Teilweise wurden auch andere Bürger, wie die Stadtmusiker, mit Ratszeichen belohnt. In rheinisch...
Raugewicht
Das Bruttogewicht oder Gesamtgewicht einer Münze, im Gegensatz zum Netto- oder Feingewicht, das nur den Anteil des Edelmetalls einer Münze aufwiegt. Das früher auch Schrot genannte Raugewicht bezog sich auf die raue Mark, wie z.B. " 1/9 der rauhen Mark" bei einem Taler im 9-Talerfuß. Auch in Lot (16 Lot = 1 Kölner Mark = 2...
Raumfahrtmedaillen
Medaillen auf die Raumfahrt sind ein junges Sondersammelgebiet, vor allem in den USA. Die Mehrzahl der Medaillen, die mittlerweile in die Hunderte gehen, sind auf die bemannte Raumfahrt ausgegeben worden. Auch aus Russland gibt es einige offizielle Ausgaben, wie die Rubelstücke von 1981 und 1991 auf den 20. bzw. 30. Jahrestag der ersten Erdumk...
Rautengroschen
In den Jahren 1456/57 unter Herzog Wilhelm III. (1445-1482) für Thüringen geschlagener seltener Groschentyp. Der Rautengroschen hielt ebenso wie der zeitgleich von seinem Bruder Kurfürst Friedrich II. von Sachsen geprägte Schwertgroschen 1,03 g Silber.