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Kategorie: Wirtschaft und Finanzen > Münzen
Datum & Land: 10/02/2009, De.
Wörter: 2766
Herzschild
Wenn zwei oder drei Schilde aufeinander gelegt sind, wird der kleinste Schild, der zugleich meist auch das älteste bzw. wichtigste Wappen trägt, Herzschild genannt.
Hexagrammon
Byzantinische Silbermünze, die von Herakleios (610-641 n.Chr.) im Wert von 1/12 Solidus eingeführt wurde. Die Münzsorte im Gewicht von 6 Skrupeln (ca. 6,6 g) hielt sich bis ins beginnende 8. Jh.
Hfl.
Abkürzung für die Gulden-Währung der Niederlande (Holländischer Floren).
Hibernia
Die lateinische Bezeichnung für Irland findet sich auf irischen Münzen bis ins beginnende 19. Jh. als Landesbezeichnung (heute Eire).
Hiberno-Norse Coins
Englische Bezeichnung für die Nachahmungen der englischen Denare, die die norwegischen Wikinger in Irland schlugen. Es handelt sich meist um stark barbarisierte Imitationen der Prägungen des englischen Königs Ethelred II. (978-1016). Die Schrift der barbarischen Nachprägungen ist...
Hidschra
Auch Hedschra, bezeichnet die Auswanderung des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina im September des Jahres 622 n.Chr. Der 1. Tag der mohammedanischen Zeitrechnung (nach Mondjahren) ist auf den 16. Juli 622 unserer Zeitrechnung festgelegt und wird international mit A. H. (Anno Hegirae) abg...
Hieronymus d´or
Jérôme d´or
Hilaritas
Römische Personifikation der Heiterkeit mit den Attributen Füllhorn, Palmzweig, gelegentlich auch Zepter oder Patera, manchmal von einem oder zwei Kindern umgeben. Sie findet sich auf Münzen der römischen Kaiserzeit seit Hadrian (117-138 n.Chr.), oftmals auf Münzen der Kaise...
Hildebrand, Bror Emil
(1806-1884) Schwedischer Numismatiker, der einen vollständigen Katalog über schwedische Medaillen herausgab. Außerdem gab der am Münzkabinett in Stockholm beschäftigte Forscher ein Verzeichnis der in Schweden gefundenen angelsächsischen Denare heraus...
Hinkende Währung
Bezeichnung für Währungssysteme, bei denen die Kurantmünzen in einem Edelmetall (z.B. Gold) frei ausprägbar sind, während die Kurantmünzen des anderen Metalls (z.B. Silber) zwar unbeschränktes Zahlungsmittel, aber nicht frei ausprägbar sind. So wurden z.B. die...
Hippokamp
Antikes Fabelwesen mit dem Vorderteil eines Pferdes und dem Hinterteil eines Fisches, (ähnlich dem Seepferdchen), das als Reittier von Göttern auf Münzen in Phönizien, Griechenland, Kleinasien und Italien vorkommt. In klassischer und römischer Zeit wurde es als Reittier der ...
Hirschdukaten
Dukaten mit der Darstellung eines Hirsches, im weitesten Sinne zählen darunter auch die seit Mitte des 17. Jh.s geprägten Dukaten der Grafen von Stolberg, die den Hirsch (als Wappentier) zeigen. Im Besonderen sind aber die Dukaten des Landgrafen Ludwig VIII. (1739-1768) von Hessen-Darmstad...
Hirschgulden
1. Bezeichnung der Kippergulden des Herzogtums Württemberg zu 60 Kreuzern aus den Münzstätten Christophstal, Stuttgart und Tübingen. Diese wurden in den Jahren 1622/23 mit der Darstellung eines liegenden Hirsches auf der Rs. geprägt. Aus dem Jahr 1623 gibt es auch doppelte S...
Hirtenpfennige
Bezeichnung der einseitigen Pfennige der ehemaligen Reichsstadt Buchhorn (heute Friedrichshafen) am Bodensee, die das Stadtwappen, ein Hirtenhorn, neben einer Buche zeigen.
Hispania
Lateinische Bezeichnung des Gebiets der iberischen Halbinsel, die nach der Eroberung durch Rom im 2. Punischen Krieg (218-201 v.Chr.) in die Provinzen Hispania citerior und Hispania ulterior gegliedert wurde. Auf einigen römischen Münzen sieht man die Hispania als Personifikation Spaniens ...
Histamenon
(nomisma) Das Histamenon, auch Stamenon nomisma genannt, wörtlich 'Standard (Goldmünze)', löste unter Kaiser Nikephoros II. (963-969 n.Chr.) den Solidus als Standardgoldmünze des Byzantinischen Reichs ab. Siehe Stamenon nomisma. ...
Hobo Nickels
Bezeichnung für die durch die Hobos modifizierten Stücke des offiziellen US-amerikanischen 5-Cent-Stückes (Nickel). Die Blütezeit der Hobo Nickels fiel in die Zeit, in der der Typ Buffalo Nickel (1913-1938) umlief. In dieser bewegten Epoche, die den 1. Weltkrieg, die Prohib...
Hochmeister
Das Oberhaupt des Deutschen Ordens (auch Deutschritter- oder Deutschherrenorden; engl.: Teutonic order) in Ostpreußen war Fürst des Deutsch-Römischen Reichs. Kaiser Friedrich II. verlieh Hochmeister Hermann von Salza 1226 neben landesherrlichen Hoheitsrechten in Preußen auch da...
Hochrandpfennige
Neuere Bezeichnung der Sachsenpfennige, da sie formal durch ihren aufgebördelten hohen Rand auffallen. In alten numismatischen Werken wurden sie noch als Wendenpfennige bezeichnet.
Hochzeitsmünzen, -medaillen
Gedenkmünzen, die auf die Hochzeit oder das Hochzeitsjubiläum geprägt wurden. Es gibt solche Prägungen vom Altertum bis zur Gegenwart. Im ausgehenden 16. Jh. kommen Medaillen in Mode, die auf ihrem Gepräge die biblische Hochzeit zu Kana darstellen. Im 17. Jh. wandelt sich da...
Hochzeitstaler
Im weiteren Sinn werden alle Talermünzen, die auf die Hochzeit oder das Hochzeitsjubiläum (meist in den Fürstenfamilien) geprägt wurden, als Hochzeitstaler bezeichnet. Im engeren Sinn sind die Hochzeitstaler aus der Reihe der Glaubenstaler gemeint, die Herzog Ernst von Sach...
Hoedjesschelling
Niederländische Schillingmünze (Hutschilling) zu 6 Stuiver, die zwischen 1672 und 1783 von der Provinz Seeland ausgegeben wurde. Die Rs. zeigt einen Löwen mit Speer, auf dessen Spitze die Freiheitsmütze zu sehen ist.
Hoferzwanziger
Sandwirtszwanziger
Hoffaktor
Bezeichnung für den Leiter einer Faktorei, der im Auftrag des Fürsten die Geschäfte des Hauses leitete. Der Hoffaktor handelte mit Waren und Geld des Fürsten. Er war für den Bedarf des Hofs an Lebensmitteln, Luxusgütern, Kleidung u.a. zuständig und hatte deren Fina...
Hog Money
Bezeichnung des ersten Kolonialgelds, das England etwa 1616 für Nordamerika (auf den Bermudas) ausgab. Die Benennung leitet sich von der Darstellung eines Schweins auf der Rs. ab. Diese Tiere sollen in großen Mengen auf der unbewohnten Atlantik-Inselgruppe vorgefunden worden sein, als Sir...
Hohlmedaillen
Bezeichnung für Medaillen, die nicht durchgängig aus Metall bestehen, sondern innen einen Hohlraum aufweisen. Meist wurden beide Seiten getrennt hergestellt und dann miteinander verbunden (gelötet oder verschweißt). Ein Meister der Hohlmedaille war im 17. Jh. der niederländ...
Hohlmünzen
Im Gegensatz zu den Dichtmünzen nur einseitig mit einem Stempel geprägte Münzen aus dünnem Blech. Sie haben nur ein Münzbild, das sich auf der Rs. unscharf wiederholt. Zu diesen Geprägen zählen die Brakteaten, Hohlpfennige und Hohlringheller.
Hohlpfennige
Bezeichnung für kleine Brakteaten mit sehr einfachen, aber stark reliefierten Geprägen, die im 14. und 15. Jh. vor allem in Norddeutschland geschlagen wurden.
Hohlringheller
Einseitig geprägte Heller, die mit einem wulstartigen Hohlring umfasst sind. Sie sind im Rheinland vor allem im 15. Jh. verbreitet und werden dort auch Möhrchen genannt. Sie zeigen meist Wappen, im Hohlring häufig Buchstaben oder Beizeichen. Man unterscheidet die alten Hoh...
Holey Dollar
Gelochte Münzen in Dollargröße, meist spanisch-amerikanische Pesos. Die Benennung leitet sich aus dem englischen 'hole' (Loch) ab. Seit der 2. Hälfte des 18. Jh.s liefen auf den Karibischen Inseln (Westindies) Holey Dollars als Notgeld um. Die wertvollsten Sammlerstücke sin...
Holzgeld
In Europa ist Holz nur in den Notzeiten nach dem Ersten Weltkrieg in einigen deutschen und österreichischen Städten zur Herstellung von Notgeld verwendet worden, z.B. Hadersfelder Notgeld. Die amerikanischen Wooden Nickels sind vorwiegend zu Sammelzwecken hergestellt worden. In China...
Holzkirche
Bezeichnung für ein Münzbild auf mittelalterlichen Geprägen, die ein stilisiertes Kirchengebäude zeigen. Die vom karolingischen Tempel-Typ abgeleitete Holzkirche findet sich häufig auf Pfennigmünzen des 10. und 11. Jh.s, vor allem auf Sachsenpfennigen und auf &nbs...
Holzmedaillen
Mit großem Druck auf Holz geprägte Medaillen aus der Barockzeit, die meist als kunstvolle Brettsteine für das Damespiel gefertigt wurden ( Dambrettsteine).
Hongkong-Dollar
Währungseinheit der britischen Kronkolonie Hongkong (1841-1997) bis heute. Als Zweigstelle der Royal Mint in London war Hongkong 1866-1868 Münzstätte, dort wurden Silberdollars, deren Halbstücke und Stücke zu 1, 5, 10 und 20 Cents geprägt. Die Währungsmünzen H...
Honos
Römische Personifikation der (militärischen) Ehre erscheint auf römischen Münzen meist zusammen mit Virtus. Selten allein mit den Attributen Füllhorn und Zweig (oder Zepter) auf Münzen der röm. Kaiserzeit aus dem 2. Jh. n.Chr.
Hoorngulden
Horngulden
Horngold
Bezeichnung für geringhaltige Goldlegierungen, die im Mittelalter gelegentlich zur Prägung von Goldmünzen verwendet wurden.
Horngroschen
Sächsischer Goschentyp, den die Herzöge Ernst und Albrecht gemeinsam mit Wilhelm III. zwischen 1465 und 1469 in Freiberg und Kolditz prägen ließen. Die Münzen zeigen auf der Vs. den behelmten sächsischen Schild, auf der Rs. den thüringischen Löwenschild und d...
Horngulden
Unterwertiger Goldgulden, den der Bischof von Lüttich, Johann von Hoorn (1484-1506), prägen ließ. Das Feingewicht zweier Goldgulden entsprach etwa dem Feingewicht eines rheinischen Guldens; im Rheinland rechnete man im Verhältnis 1:2. Der Feingehalt der Goldmünze lag ...
Hornsilber
Chemisch Silberchlorid (AgCl), ist eine Salzverbindung, die sich auf Silber bildet. Sie entsteht durch Verbindung von Silber mit Salzsäure, Schmutz und organischen Stoffen. Dadurch bildet sich auf Silbermünzen ein fester graugelber bis dunkelbrauner Belag.
Horoskop
Aus dem Griechischen, wörtlich 'der die Stunde der Geburt ansehende Stern', d.h. der Stern, der in der Geburtsstunde am Osthorizont aufsteigt. In der römischen Kaiserzeit im 2. Jh. n.Chr. verlagerte sich die Bedeutung des astrologischen Begriffs auf schematische Darstellung aller Planeten ...
Hosenbandorden
Höchster englischer Orden (Order of the Garter), der 1350 von König Edward III. (1327-1377) zu Ehren des hl. Georg gestiftet wurde. Er besteht aus dem Ordensband, dem Bruststern und einem am linken Knie getragenen Schnallenband mit der französischen Aufschrift 'HONI SOIT QUI MAL Y PEN...
Hubertusmünzen
Münzen mit der Darstellung des hl. Hubertus (etwa 655-727), Bischof von Maastricht-Lüttich, der später durch die Hirsch-Legende zum Schutzpatron der Jäger wurde. Zu den Hubertusmünzen zählen u.a. die Guldengroschen des Herzogs Johann III. von Jülich-Cleve-Berg (151...
Huitain
Genfer Achteltaler, die 1623-1628 mit dem Stadtschild Genfs auf der Vs. und dem Reichsadler auf der Rs. ausgegeben wurden.
Huldigungsmünzen
Gedenkmünzen von Städten oder Gebieten, die die Herrschaft eines (neuen) Herrschers feierlich anerkennen. Solche Münzen stehen oft in Zusammenhang mit der Krönung bzw. der Eroberung von Städten.
Hundesechstel
Volkstümliche Spottbezeichnung für den 1822 geprägten Sechsteltaler von Preußen. Auf der Rs. der Münzen deckte das Wappenbild die beiden oberen Glieder der sie umgebenden Ordenskette so ab, dass darin zwei sich gegenüberstehende Hunde gesehen werden konnten. Ein Jahr s...
Hundsgulden
Bezeichnung des unter Albrecht Ernst I. von Öttingen (1659-1683) geprägten silbernen Gulden zu 60 Kreuzer aus dem Jahr 1675, benannt nach der Rückseitendarstellung eines Bracken (Wappentier der Öttinger), der nach links läuft. Die Vs. zeigt den Fürstenhut über dem ...
Hungermünzen
Solche Medaillen und Jetons sind eng verwandt mit Medaillen auf Missernten, Teuerungen und ähnliche Katastrophen. Aus dem Jahr 1816/17 gibt es eine Reihe Hungermünzen in Süddeutschland. Auch nach dem Ersten Weltkrieg gibt es Hungermedaillen, deren Aufschrift den Hunger als Leiden des ...
Hurenkarrentaler
Volkstümliche Bezeichnung für die prächtigen Schautaler, die 1622 zur Erinnerung an die Gründung der Stadt Magdeburg geschlagen wurden. Es gab einfache, anderthalbfache, doppelte (auch als hexagonale Klippe), dreifache Taler und 10-Dukaten-Stücke. Sie zeigen auf der Vs. Otto...
Hussitenpfennige
Einseitig geprägte Löwenpfennige von Böhmen aus der Zeit der Hussitenkriege (1419-1436).
Hustaler
Medaillen in Talergröße mit der Darstellung des tschechischen Reformators Hus, der während des Konstanzer Konzils 1415 trotz Zusage des freien Geleits als Ketzer verbrannt wurde. Dies löste im empörten Böhmen die Hussitenkriege aus. Die ursprünglichen Stücke ...
Husumer Taler
Talermünze von 1522, die der dänische König Frederik (Friedrich) I. für das Herzogtum Schleswig und Holstein im Jahr 1522 ausgab. Der Name geht auf die Umschrift der Rs. zurück: MONET(A) NOVA* ARGENTA: HVSIMITI (Neues Geld: Silbergeld von Husum) zurück. Die Vs. zeigt di...
Hvid
Skandinavische Bezeichnung für den Witten zu 4 Pfennig, nach dem dänischen Wort hvidt (weiß). Die ersten dänischen Nachahmungen der Münze des wendischen Münzvereins liegen zeitlich im letzten Drittel des 14. Jh.s. Im 15. Jh. entwickelten sich die Hvide zu einer H...
Hwan
Südkoreanische Münzeinheit, bis zur Währungsreform 1962 im Wert von 100 Chon. Danach wurden 100-Hwan-Stücke aus Kupfer-Nickel eingezogen, die 50-Hwan-Stücke wurden auf 5, die Nominale zu 10 Hwan auf 1 Won gesetzt und 1975 eingezogen.
Hybride Münzen
Auch Hybride oder Zwittermünzen genannte Prägungen, deren Münzseiten von nicht zusammengehörigen Stempeln geprägt wurden. Solche Fehler unterliefen vor allem größeren Münzstätten, die mehrere gleich große Münzsorten herstellte, sodass gelegent...
Hydrostatische Probe
Mittels der hydrostatischen Probe lässt sich der Feingehalt einer Goldmünze durch das spezifische Gewicht bestimmen. Das spezifische Gewicht ist das Gewicht im Verhältnis zu dem gleichen Raumteil Wasser. Das spezifische Gewicht von Gold ist fast doppelt so hoch wie das von Silber (etw...
Hyperpyron
Byzantinische Goldmünze, die in der Münzreform von 1092 unter Kaiser Alexios I. Komnenos (1081-1118) als Standardgoldmünze die Nachfolge des Stamenon nomisma antrat. Sie wog - wie der Solidus - 4,5 g und hatte einen Feingehalt von 21 Karat, was einem Legierungsverhältnis vo...
H
Münzzeichen der Münzstätten Günzburg auf Münzen des Römisch-Deutschen Reichs 1782-1805, Darmstadt auf Münzen des Deutschen Kaiserreichs (1872-1882) und La Rochelle auf französischen Münzen (1539-1837), Heaton Mint (Privatmünze in Birmingham) und Herm...
Hälbling
Bezeichnung des Halbstücks des mittelalterlichen Denars, weit seltener als dieser geprägt. Auch als Helling, Obol oder Schärf bezeichnet.
Händelheller
Händleinheller
Händleinheller
Auch Händelheller, bezeichnet die Haller Pfennige oder Heller. Die Münzen erhielten ihren Namen nach der Darstellung der offenen Handfläche auf dem Münzbild.
Härtung
Verfahren zur Verfestigung und Erhöhung der Verschleißfestigkeit bei Münzen sowie von Präge- und Stanzwerkzeugen aus gehärtetem Stahl. Letztere werden in Härteöfen auf eine hohe Temperatur erhitzt (über 750° C) und anschließend rasch in Wasser, Mineral&...
Hörnleinspfennige
Einseitig geprägte Pfennigmünze zu 2 Hellern aus dem 15. Jh. in Württemberg. Ihr Münzbild zeigt das Jagdhorn, daher auch Jagdhorn-Pfennige genannt.
Ichi-Bu Gin
Auch Itsi-Bu Gin ist eine rechteckige Münze in Silber (jap.: Gin) im Wert eines Bu, die in Japan seit der Tempo-Ära von 1837 bis in die Kwaheishi-Ära 1869 im Gewicht von etwa 8,66 g geprägt wurde.
IHS
Griechische Abkürzung für Jesus, volkstümlich als 'Jesus, Heiland, Seligmacher' gedeutet. Das Christusmonogramm findet sich auf vielen Münzbeschriftungen seit dem 15. Jh.
Ikilik
Türkische Bezeichnung des 2-fachen Ghurush (doppelter Piaster), nach dem türkischen Zahlwort iki (zwei).
Imadi Riyal
Silbermünze in Dollargröße aus dem Mutawakkilitischen Königreich (Jemen) aus der Regierungszeit des Imams Yahya Bin Mohammed (1904-1948). Sie wurde 1948 durch den Ahmadi Riyal ersetzt.
Imhoof-Blumer, Friedrich
(1838-1920) Schweizer Sammler und Numismatiker, der die Stempel-Sequenzen alter griechischer Münzen erforschte. Darauf beruht die moderne chronologische Einteilung der antiken Münzen Griechenlands. Seine umfangreiche Sammlung griechischer Münzen (ca. 20.000 Exemplar...
Imitativprägungen
Barbarisierende Nachahmungen von Münzen, oft mit Verfremdung bekannter Münzbilder, wie z.B. die Imitativprägungen langobardischer Herrscher von byzantinischen Münzen.
Immobilisierter Typ
Bezeichnung für ein Münzbild, das über einen längeren Zeitraum nahezu unverändert beibehalten wurde, wie z.B. die vier Haupttypen der mittelalterlichen Otto-Adelheid-Pfennige oder der Haupttyp des venezianischen Zecchino, der über mehr als 500 Jahre konstant...
Immobilisierung
Beibehaltung eines beliebten Münzgepräges (Bild und/oder Schrift) über einen langen Zeitraum, wie im Fall der karolingischen Münzen nach Karl dem Großen.
Imperator
Seit dem 2. Jh. v.Chr. in der römischen Republik Ehrentitel der siegreichen (obersten) Feldherren, die auf Initiative der Soldaten, seltener des Senats, zum Imperator ausgerufen wurden. Der Kaiser kann mehrmals - jeweils nach militärischen Siegen - zum Imperator ausgerufen werden, auf M&uu...
Imperial
Bezeichnung der russischen Goldmünze zu 10 Rubel, die seit 1755 unter Zarin Elisabeth (1741-1762) geprägt wurde. Sie zeigt auf der Vs. die Büste der Herrscherin, auf der Rs. ein aus 5 Schilden gebildetes Kreuz mit der Jahreszahl in den Winkeln. Unter Zar Nikolaus II. (1894-1917) ersch...
Impfmedaillen
Zweig des Sammelgebiets Medicina in Nummis, das mit dem Aufkommen der Pockenimpfung in der Mitte des 18. Jh.s entstand. Es gibt Gepräge auf Ärzte, die sich besonders für die Impfung eingesetzt haben, einige Medaillen zeigen z.B. den Entdecker der Vaccination, Edward Jenner, der ...
Inchiquin Money
Bezeichnung für die irischen Crowns, Halfcrowns, Shillings, Ninepence, Sixpence und Groats, die während der Rebellion 1642 ausgegeben wurden. Das Notgeld ist nach Lord Inchiquin benannt, der die protestantische Armee der Provinz Munster befehligte. Die Silberstücke sind sehr unregelm&...
Incusus
Plural Incusi, siehe inkuse Münzen und Quadratum incusum.
Indian Head Cent
Der fünf Jahrzehnte lang (von 1859 bis 1909) geprägte Typ des US-amerikanischen 1-Cent-Stücks (small cent) zeigt auf der Vs. eine federgeschmückte, aber 'unechte' Indianerin. Als Vorlage des Entwurfs soll James B. Longacre das Porträt seiner Tochter Sarah gedient haben. Die ...
Indio
Portugiesische Silbermünze zu 33 (kupfernen) Reis, die um 1500 in der Regierungszeit Manuels I. (1495-1521) eingeführt wurde. Die Vs. zeigt den gekrönten Wappenschild, die Rs. ein Kreuz.
Indossament
Bezeichnung für einen auf der Rückseite (ital.: in dosso) eines Wechsels oder Orderpapiers geschriebenen Vermerk, der die auf dem Papier geforderte Leistung auf eine bis dato unbeteiligte Person überträgt. Das Indossament wurde wohl im beginnenden 15. Jh. in Genua entwickelt. Bed...
Indulgentia
Römische Personifikation der Gnade und Nachsicht, die auf Münzen der röm. Kaiserzeit seit Hadrian (117-138 n.Chr.) erscheint. Darstellung der Indulgentia auf einem Doppeldupondius des Antonius Pius
Inflation
Ein Prozess anhaltender allgemeiner Preissteigerung, gemessen an einem bestimmten Preisindex, z.B. Lebenshaltungskosten, Bruttosozialprodukt usw. Nach der Höhe der Preissteigerung unterscheidet man zwischen schleichender, trabender oder galoppierender (auch Hyper-) Inflation, letztere kommt mei...
Infula
Bezeichnung eines Geflechts aus weißen und scharlachroten Wollflocken, das von römischen Priestern und Priesterinnen - meist in Verbindung mit einer Vitta - um den Kopf getragen wurde. Das Tragen der Infula zeigte an, dass der Kopf des Trägers einer Gottheit geweiht war. Bei Op...
Inhaberpapiere
Wertpapiere, deren verbriefte Rechte grundsätzlich vom Inhaber geltend gemacht werden können. Der Name des Berechtigten ist nicht genannt, so kann das Papier ohne Formalität den Eigentümer wechseln. Sie werden rechtlich wie bewegliche Sachen behandelt und haben deshalb eine hohe ...
Initialmarke
Gelegentlich verwendeter Ausdruck für eine Münzort- oder Offizinmarke, wenn sie vor der Inschrift steht, auch Initialzeichen.
Inkunabeltaler
Zeitgenössische Bezeichnung für die ersten Talermünzen und Guldengroschen, die bis zu den 20er Jahren des 16. Jh.s entstanden sind. Das Wort ist aus der Buchdruckerkunst entlehnt, wo es die ersten Wiegendrucke (lat.: incunabula, 'Windel, Wiege') bezeichnet, die um 1500 noch in Anlehnu...
inkuse Münzen
Bezeichnung für Münzen, deren erhabenes Relief der Vs. sich auf der Rs. negativ vertieft zeigt. Insbesondere werden die verhältnismäßig großen Silbermünzen der griechischen Städte Unteritaliens aus der archaischen Zeit zwischen 550 und 480 v.Chr. lat. als In...
Inngold-Dukaten
Dukaten aus dem Waschgold des Flusses Inn, die vom Kurfürstentum bzw. Königreich Bayern zwischen 1756 und 1830 geprägt wurden.
Inschrift
Im Gegensatz zur Umschrift, die längs des Randes auf der Vs. oder Rs. der Münze angebracht ist, befindet sich die Inschrift im Bereich des Münzfeldes.
Insignien
Symbolische Kennzeichen der Macht, Würde oder Amtsgewalt, die seit der Antike auf Münzen erscheinen. Dazu gehören Diadem, Krone oder Fasces (Stabbündel). Zu den Reichsinsignien der Römisch-Deutschen Kaiser zählen Krone, Zepter und Reichsapfel.
Interimstaler
Bezeichnung einiger Münzen in Talergröße, die in verschiedenen Varianten zum Spott auf das Augsburger Interim von 1548 gemünzt wurden. Obwohl Theologen beider Konfessionen an dem von Karl V. erlassenen Reichsgesetz mitgearbeitet hatten, wurde die bis zum Augsburger Religionsfrie...
Interregnum
Zeit zwischen dem Ende der Regierungszeit des alten und dem Beginn der Regierungszeit des neuen Herrschers. In Deutschland wird die kaiserlose Zeit zwischen dem Tod Konrad IV. im Jahr 1254 und der Wahl Rudolfs I. 1273 als Interregnum bezeichnet.
Inti
Münzeinheit der Republik Peru von 1985 bis 1991, benannt nach dem Sonnengott der Inka. 100 Céntimos = 1 Inti. Zwischen 1985 und 1988 wurden 1- und 5-Inti-Stücke aus Neusilber ausgemünzt, die auf der Vs. das peruanische Staatswappen, auf der Rs. den Großadmiral Miguel Grau...
invenit
Meist mit inv. abgekürzte lat. Bezeichnung (er hat erfunden) für den Designer, den Hersteller des zeichnerischen Entwurfs einer Medaille, im Gegensatz zum fecit des Stempelschneiders.
Isabella
Beiname der spanischen Dublone aus der Regierungszeit der Königin Isabella II. (1833-1868).
Isargold-Dukaten
Aus dem Flussgold der Isar hergestellte Dukaten (1756-1830) der Kurfürsten und Könige (seit 1806) von Bayern. Sie zeigen auf der Vs. den Kopf des herrschenden Landesherrn, die Rs. zeigt den in der Isar sitzenden Flussgott mit Gefäßen zum Auswaschen des Goldes, im Hintergrund die...
Ishu-Gin
Japanische Silbermünze zu 1 Shu, die im 19. Jh. in den Epochen Bunsei (1818-1830) und Kaei (1853-1860) ausgegeben wurde.
Isiskrone
Der Kopfschmuck der Göttin Isis besteht aus einer Sonnenscheibe zwischen zwei Hörnern des Rindes, manchmal mit Straußenfedern oder Uräusschlangen verziert. Sie findet sich auf dem Haupt der Göttin Isis, aber auch allein auf Münzen Ägyptens, Numidiens, Syrien...
Isis
Ägyptische Göttin, Gattin des Osiris, Mutter von Horus und Harpokrates. Die ursprünglich ägyptische Göttin entwickelte sich zu einer der führenden Gottheiten des Mittelmeerraums in hellenistischer Zeit. Seit dem 2. Jh. v.Chr. erscheint sie auf zahlreichen Münzen, b...
Italma
In Italien entwickelte Aluminiumlegierung, die sich für die Münzprägung besser eignet als das sonst für Münzen gebräuchliche Aluminium. Die Legierung besteht aus 96,2% Aluminium (Al), 3,5% Magnesium (Mg) und 0,3% Mangan (Mn).
Iterationszahl
Zahl, die die Wiederholung der Erneuerung einer Amtszeit angibt und zur Datierung von Münzen der römischen Kaiserzeit wichtig ist. Aufgrund der Ämterhäufung der Kaiser seit Augustus wird die Datierung, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nach den Ämtern der Kaiser vorgenommen. ...