Kopie von `Wörterbuch der Münzkunde`

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Kategorie: Wirtschaft und Finanzen > Münzen
Datum & Land: 10/02/2009, De.
Wörter: 2766


Düttchen
Deutsche Bezeichnung für die polnischen Dreigröscher, die in großen Mengen während der Kipper- und Wipperzeit umliefen. Die polnische Bezeichnung dudki (von dudek = Wiedehopf, spöttisch für den Adler auf polnischen Münzbildern) nahm im 14. Jh. die Bede...

Düttich
Ungarische Groschenmünze aus Billon der Jahre 1622/23 aus der Münzstätte Kremnitz, im Münzbild den polnischen Dreigröschern ( Düttchen) nachempfunden. Ihr Raugewicht betrug 1,88 g (372/1000 fein) bei einem Wert von 9 (ungarischen) Denaren.

Eagle
Goldmünze der USA zu 10 Dollar, die 1795 bis 1804 mit einem Feingewicht von 16,037 g und 1838 bis 1933 mit einem Feingehalt von 15,046 g geprägt wurde. Ihr Name leitet sich von Adler (engl. eagle) ab, der in verschiedenen Typen auf den Rs.n der Goldstücke erscheint: 1795-1797 ein klei...

Ebenezer-Krone
Dänische Krone zu 4 Mark aus den Jahren 1659/60 in Erinnerung an die erfolgreiche, aber blutige Verteidigung von Kopenhagen durch die Bürger der Stadt gegen das schwedische Heer Karls X. Gustav (1654-1660) am 10./11. Februar 1659. Die Rs. zeigt das Schwert Gottes, das die nach der Krone gr...

Ebereckzähne
Die gerundeten Eckzähne von männlichen Hausschweinen, die Eberhauer, stellten auf Neuguinea und den Inseln Melanesiens einen beträchtlichen Geldwert dar. Die Wertobjekte wurden sowohl als Zahlungsmittel und 'Reichtumsanzeiger' wie als auch Hals- und Nasenringe zu Schmuckzwecken genutz...

Ebergulden
Satirische Medaillen im Gewicht eines halben Talers, die Landgraf Ludwig VIII. (1739-1768) von Hessen-Darmstadt als Teil seiner Jagdmünzen schlagen ließ. Die Vs. zeigt einen Eber neben einem Baum, die Rs. eine aufgespannte Wildschweindecke mit der Aufschrift GELD VERBINDET, SVCHT UN...

Eckhel, Joseph Hilarius
(1737-1798) Österreichischer Numismatiker, der mit dem Eckhelschen System, der Ordnung der antiken griechischen Münzen, eine vorbildliche Einteilung für die Numismatik schuf. Der Professor für Altertumskunde und historische Hilfswissenschaften an der Universit&...

Ecu blanc
Die dem deutschen Taler entsprechende Silbermünze, die unter König Ludwig (Louis) XIII. (1610-1643) im Jahr 1641 zu 60 Sols eingeführt wurde. Die ersten Silber-Ecus hatten ein Raugewicht von 25,98 g (913/1000 fein). Da die Münze unter vier Königen mit dem Namen Louis ausgege...

Ecu de Bourgogne
Carambole

Ecu des Etats
Französische Bezeichnung für den niederländischen Staatendaalder.

Ecu d´or
Erste französische Goldmünze, die von König Ludwig IX. (1226-1270), Saint Louis (der Heilige), um 1270 im Wert von 10 Sols tournois oder 120 Deniers tournois eingeführt wurde. Das Feingewicht des ersten Ecu d´or (Denier d´or à l´écu) lag bei ca. 4,2 g. Die Vs. zeigt...

Ecu Pistolet
Erste Goldmünze der Stadt Genf aus den Jahren 1562 bis 1586 und 1638 bis 1642 mit dem Doppeladler auf der Vs. und der Sonne auf der Rs. Im Jahr 1563 ließ der spanische König Philipp II. (1556-1598) ebenfalls einen Ecu Pistolet mit gekröntem Wappen und Blumenkreuz in Dôle s...

Ecu
1. Bezeichnung französischer Goldmünzen seit dem Mittelalter (um 1270-1654). Der Name Ecu (Schild) geht auf die Darstellung der Wappenschilder auf den verschiedenen Typen des Ecu d´or zurück. Ecu d´or au soleil des Königs Charles VIII. 2. Franz&o...

ECU
Abkürzung für European Currency Unit (ECU), des vom Europäischen Rat am 13. März 1979 beschlossenen künstlichen Europäischen Währungssystems (EWS) zur engeren währungspolitischen Zusammenarbeit der EG-Staaten. Der ECU löst die Europäische Rechnungsei...

Edelmetalle
Die Edelmetalle Gold, Silber und das erst später entdeckte Platin sind sehr beständig gegen die Naturelemente Wasser, Luft und sogar Feuer. Chemisch sind sie nur in stark oxydierenden Säuren auflösbar. Aufgrund ihrer Schönheit, Geschmeidigkeit und der damit verbundenen Formb...

Edelmetallfluss
Das in Bergwerken gefundene Gold und Silber und das in Flüssen gewaschene Gold wurde regional und international auf Goldschmieden und Münzstätten verteilt und dort zu Schmuck verarbeitet bzw. zu Münzen verprägt. Die Bergbauunternehmer brachten es meist in Form von Barren in ...

Edelstahl
Durch Legierung von Chrom, Nickel und anderen Stoffen verhärteter, rostfreier Stahl, der u. a. für die Prägung von Münzen ( Acmonital) und für die Herstellung von Münzwerkzeugen benutzt wird.

Edergold-Dukaten
Aus dem Waschgold des Flusses Eder (Edder) geprägte doppelte Goldgulden, Dukaten und Halbdukaten der Landgrafen von Hessen-Kassel. Das älteste Stück ist ein Doppelgulden aus dem Jahr 1677, den Landgraf Karl (1670-1730) mit der Flusslandschaft und Schrift beprägen ließ. Im A...

Edikt von Péronne
Das französische Edikt von 1641 schuf ein neues Münzsystem, das bis zur Französischen Revolution galt. Es basiert auf dem 1640 eingeführten goldenen Louis d´or und der im Edikt von Péronne 1641 eingeführten Großsilbermünze, dem Ecu blanc, der mi...

Effekte
Urkundlich verbriefte Wertpapiere, die leicht zu übertragen (fungibel) sind und an der Börse gehandelt werden. Man unterscheidet Teilhaber-Effekte (Aktien und Kuxe), Schuldverschreibungen auf den Inhaber (Pfandbriefe, Obligationen) und Zertifikate über Anteile an Investmentfonds.

Ehemedaillen
Hochzeitsmünzen und -medaillen.

Ehrenmedaillen
Staatliche, kommunale oder korporative Verdienstmedaillen, die seit dem 18. Jh. zur Dekoration getragen wurden. Sie wurden für zivile oder militärische Verdienste verliehen und oft am Bande getragen (wie die Orden). Ihr Aussehen ist rund, kreuz- oder spangenförmig.

Ehrenmünzrecht
Das Recht, mit Schrift, Bild oder Wappen auf Münzen zu erscheinen, ohne selbst an der Regierung oder am Münzrecht teilzuhaben. Regling gibt als Beispiel römische Statthalter aus der Zeit des Augustus auf provinzialen Münzen an.

Eichung
Die amtliche Abstimmung der Maße und Gewichte auf die behördlich festgesetzten Normalwerte. Der gewerbliche Gebrauch von eichungspflichtigen Messgeräten und Gewichten wird nach dem Gesetz für das - und Eichwesen vom 11. 7. 1969 erst durch Eichung statthaft. Das Gesetz wird durch...

Einfassung
Umrahmung der Münze in Form von Kranz, Perlkreis, Bandmuster oder Kreislinien. Die Einfassung des Münzbildes konnte ornamentalen Charakter haben, ihr Hauptzweck diente jedoch zur Verhinderung von Fälschung und Beschneidung.

Einhieb
Auch Einschnitt nennt man die Echtheitsprüfung bei Münzen im Altertum und im Mittelalter. Dabei wurden mit dem Meißel ein oder mehrere (X-förmige) tiefe Einschnitte in die Münze geschlagen, um eine Metallprobe abzunehmen. Zu demselben Zweck wurden auch Abschläge am Ran...

Einhorngulden
Sammlerbezeichnung für den unter Herzog Ernst August (1692-1698) von Braunschweig-Lüneburg im Jahr 1694 geprägten Zweidritteltaler im Wert eines Gulden. Er erhielt seinen Namen nach einer Erhebung auf der Stirn des welfischen Rosses (Münzrückseite), die durch einen Ste...

Einlösungsscheine
Österreichisches Papiergeld aus dem Jahr des Staatsbankrotts 1811, das zur Einlösung der Bankozettel im Verhältnis 1:5 ausgegeben wurde. Die Scheine wurden als 'Wiener Währung' in Nennwerten bis zu 100 Gulden von der 'Privilegierten Vereinigten Einlösungs- und Tilgungs...

einseitige Prägung
Bezeichnung für Münzen, Medaillen und Proben, die nur mit einem Stempel auf der Vs. geprägt wurden. Solche Prägungen gab es vor allem in Form von Not- und Belagerungsmünzen und bei Fehlprägungen und Abschlägen. Aber auch reguläre Münzen konnten einseitig ...

Eintrachtstaler
Sammelbezeichnung für Talermünzen des 16.-18. Jh.s, die in Bild und/oder Schrift die Eintracht und Harmonie zwischen regierenden Brüdern ausdrücken. Eine der frühesten ist ein 1599 in Goslar geprägter Schautaler des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbü...

Eiraku Sen
Japanische Bezeichnung einer ursprünglich chinesischen Käschmünze der Ming-Dynastie, Epoche Yung Lo (1403-1423). Dieser Münztyp wurde als Handelsmünze aus China importiert, als die Prägetätigkeit in Japan eingestellt worden war. Durch den Handel mit China und Korea...

Eirene
Griechische Friedensgöttin (eine der Horen), Tochter von Zeus und Thetis. Sie ist gelegentlich auf griechischen Münzen der Antike dargestellt. Ihre Attribute sind Ölzweig, Ähren oder der Caduceus, manchmal erscheint sie zusammen mit Pluto. Sie gilt - besonders im ikonograph...

Eisengeld
Allgemein wird aus Eisen hergestelltes Geld als Eisengeld bezeichnet. Im Besonderen ist der Ausdruck im Zusammenhang mit den vormünzlichen eisernen Zahlungsmitteln aus Afrika in Gebrauch. Hacken, Wurfmesser, Lanzen- und Speerspitzen, Eisenstäbe und Barren in mannigfaltigen Formen (Prunk-, ...

Eisenhower-Dollar
Bezeichnung des nach dem Entwurf von Frank Gasparro zwischen 1971 und 1978 geprägten Typs des US-amerikanischen 1-Dollars, nach der Vorderseitendarstellung des Kopfbildes von Dwight D. Eisenhower, der zwischen 1953 und 1961 Präsident der USA war. Die Rs. zeigt den Weißkopf-Seeadler m...

Eisen
1. Das Metall, chemisches Zeichen Fe, fand schon früh Verwendung als vormünzliches Gerätegeld, z.B. in Form von eisernen Spießen im archaischen Griechenland (siehe Obolos) oder als afrikanisches Eisengeld. Im antiken Griechenland finden sich die ersten Eisenmünz...

Ekuele
Währungseinheit der zentralwestafrikanischen Republik Äquatorialguinea von 1975 bis 1979. 1 Ekuele = 100 Céntimos.

Ekwele
Währungseinheit der Republik Äquatorialguinea von 1980 bis 1984. 1 Ekwele = 100 Céntimos. Die Mehrzahlform heißt Bipkwele.

Elector
Titel des Kurfürsten des Römisch-Deutschen Reiches, das Wort ist abgeleitet aus dem lat. eligere (wählen). Der Titel lautete ausgeschrieben Sacri Romani Imperii Elector, Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches. Alle Kurfürsten waren seit dem 13. Jh. im Römisch-Deut...

Eleemosyne-Zeichen
Präsenzzeichen des Domkapitels von Münster im 16./17. Jh. Die Eleemosyne war eine Wohlfahrtseinrichtung; sie wurde durch den Nachlass der Domherren finanziert. Die münzähnlichen Zeichen wurden in bestimmten Gottesdiensten verteilt und konnten dann an der Kasse eingelöst werd...

Elefantenorden
Der älteste und höchste dänische Orden war ursprünglich ein geistlicher Ritterorden, der 1559 n.Chr. in einen weltlichen Orden umgewandelt wurde. Seit 1693 besteht er in seiner jetzigen Verfassung als einklassiger Orden des dänischen Königshauses. Dazu zählen der G...

Elektronische Zahlungsmittel
Bezeichnung für virtuelle Zahlungsmittel bzw. für nicht-gegenständliches Geld, das durch Chips und Computer als digitale Information gespeichert und transportiert wird. Vermutlich wird der Zahlungsverkehr mit bedrucktem Papiergeld und ausgestanzten Metallstücken (Münzgeld), ...

Elektron
Eine natürlich vorkommende Legierung aus Gold und Silber, ursprünglich als eigenes Metall betrachtet. Das Elektron wurde im 7. Jh. v.Chr. in den griechischen Städten Kleinasiens (Lydien) zur Herstellung von Schmuck, Gerät und den ersten Münzen verwendet. Das griechische Wort...

Elephant Cash
Volkstümliche Bezeichnung des kupfernen Kasu aus dem indischen Mysore.

Eligius, St.
(ca. 588-660) Der Schutzpatron der Goldschmiede, Schmiede, Münzmeister und Münzgesellen arbeitete selbst als Goldschmied und Münzmeister in Paris, Marseille und Arles. Am Merowingerhof bekleidete er eine hohe Stellung und wurde unter König Dagobert (628-639) Ka...

Elisabeth d´or
Deutsche Bezeichnung für das goldene 10-Rubel-Stück, das unter der russischen Zarin Elisabeth I. (1741-1762) zwischen 1755 und 1759 ausgegeben wurde. Der russische Name Zolotoj (aus Gold) wird auf einem Probestück von 1755 sogar ausdrücklich als Münzbezeichnung verwendet.

Elisabeth-Taler
Beiname des sehr seltenen hessischen Guldiners, den Landgraf Wilhelm II. (1485-1509) 1502 in der Münzstätte Kassel prägen ließ. Die Vs. zeigt den Wappenschild mit dem hessischen Löwen, die Rs. die heilige Elisabeth mit dem Marburger Dom. Es gab auch Doppel-, Halb- und...

Elisabether
Beiname des seit dem frühen 16. Jh. in Hessen geprägten Albus zu 20 (hessischen) Pfennigen mit dem Brustbild der heiligen Elisabeth auf der Vs.

Emaillierte Münzen und Medaillen
Durch Emaillierung konnten silberne oder goldene Medaillen mit verschiedenen Farben verziert werden. Das Verfahren war besonders in der Zeit der Spätrenaissance und im Frühbarock beliebt. In der 2. Hälfte des 19.Jh.s war die Emaillierung von Münzen zu Schmuckzwecken beliebt, beso...

Emalangeni
Pluralform von Lilangeni, der Währungsmünze im südafrikanischen Königreich Swasiland.

Emblematische Prägungen
Emblematisch in der neuzeitlichen Bedeutung von Emblem. In diesem Sinn sind die Taler des Fräuleins Maria von Jever (1636-1675) emblematische Talerprägungen (z.B. der Dornenkronentaler), ebenso wie eine Reihe von Talern, die Herzog Heinrich Julius von Braunschweig am Ende des 1...

Emblem
Der aus dem Griechischen gebildete Ausdruck ('Hineingelegtes') wurde zunächst für Mosaiksteinchen und Schmuckeinlagen benutzt. In der Numismatik der Neuzeit steht Emblem für eine Zusammensetzung aus Bild und Wort. In diesem Sinn enthielten die emblematischen Prägungen in de...

Emdener Gulden
Bezeichnung für die Goldgulden, die aus der Münzstätte Emden stammen. Im 16./17. Jh. wurde die Bezeichnung für eine Rechnungsmünze gebraucht.

Emigrationsmedaillen
Sammelbezeichnung für eine Reihe von Medaillen, Schraubtalern und Rechenpfennigen, die auf die Ausweisung der Protestanten aus dem Erzbistum Salzburg im späten 17. und im 18. Jh. hergestellt wurden. Seit dem 16. Jh. hingen große Teile der Bevölkerung im Salzburger un...

Emissionsbuchstabe
Buchstabe auf antiken Münzen. Er diente in der Abfolge des jeweiligen Alphabets der Kennzeichnung einer Münzausgabe, der Zählung der Stempel bei römischen Denaren oder der Kennung der Monate.

Emission
Vom lateinischen emittere (herausschicken) abgeleiteter Ausdruck, der in der Numismatik für die Ausgabe von Münzen, Wertpapieren oder Banknoten durch die autorisierten Herausgeber steht.

Enckele
auch Enckelt ist die schwedische Bezeichnung für einfache (enkelt) Stücke; sie wurde bis ins 19. Jh. noch für das 1-Öre-Stück benutzt. Der Ausdruck wurde manchmal auch in Bremen für die 1-Schwaren-Stücke verwendet.

Engeladlerpfennige
Pfennigmünze der Stadt Straßburg aus dem ausgehenden 14. Jh., nach dem undeutlichen Münzbild der Stücke: Die Engeldarstellung konnte auch leicht als Adler interpretiert werden. Sie entstanden als Nachfolger der Engelpfennige des Bistums Straßburg.

Engelgroschen
Beiname der Schreckenberger

Engelköpfe
Zeitgenössische schlesische Bezeichnung der guthaltigen sächsischen Schreckenberger vor der Kipper- und Wipperzeit. Den Namen erhielten die Münzen nach der Darstellung des Engels mit Kurschild auf der Vs.

Engelot
1. Zeitgenössische deutsche Bezeichnung für den englischen Angel, nach der dänischen Bezeichnung Englot. Im Plural bezeichnen deutsche Urkunden die englischen Handelsgoldmünzen als Englotten. 2. Engels

Engelpfennig
Spätmittelalterliche Pfennige des Bistums Straßburg aus dem 12. bis 14. Jh. mit der Darstellung verschiedener Engel, auch Engeler genannt.

Engelsche
Mittelalterliche Bezeichnung für die englischen Sterlings und ihre Beischläge sowie für den etwa wertgleichen norddeutschen Witten. Der Name ist urkundlich bezeugt und fand wohl im Rheinland bis nach Niedersachsen Verwendung.

Engels
Unterteilung des niederländischen Troy-Gewichts (auch Engelot). 1 Troy-Pfund = 2 Mark = 32 Lot = 320 Engels. Auf einen Engels entfielen 32 As oder Ässchen.

Engeltaler
1. Bezeichnung der kursächsischen Kippermünzen, die 1620-1623 zu 10, 20, 40 und 60 Groschen geprägt wurden. Ihren Namen erhielten sie nach der Darstellung der schildhaltenden Engel auf beiden Münzseiten. Sie werden in der numismatischen Literatur meist als Kippertaler bezei...

Engenhoso
Bezeichnung der portugiesischen Goldmünze zu 500 Reis, die 1562 mit einem Raugewicht von 3,825 g (915/1000 fein) ausgegeben wurde. Ihre Vs. zeigt das bekrönte Landeswappen, die Rs. das Kreuz und die Jahreszahlangabe. Damit ist sie die erste portugiesische Münze mit Jahresangabe und da...

Englische
Zeitgenössische Bezeichnung für die englischen Sterlings, ihre Beischläge und den wertentsprechenden hanseatischen Witten vom 13. bis 15. Jh. in West- und Südwestdeutschland. Latinisiert als ANGLIE findet sich die Bezeichnung auch auf Münzen zu 7 Hellern aus Fran...

Engrogne
Angrogne

Enkele
Enckele

Enkeltaler
Sammlerbezeichnung für eine habsburgische Talermünze aus dem Jahr 1518, die auf der Vs. das Brustbild des Kaisers Maximilian I. (1493-1519) und auf der Rs. seine Enkel, die späteren Kaiser Karl V. (1519-1556) und Ferdinand (1558-1564), zeigt.

Enrique
Beiname der goldenen Dobla, die König Heinrich (Enrique) IV. von Kastilien und Leon (1454-1474) als Halb-, Einfach- und 5-Dobla-Stück nach dem Vorbild der französischen Chaise d´or schlagen ließ. Die Vs. zeigt den thronenden König mit Krone und Schwert (mit oder...

Enzola, Gianfrancesco
Goldschmied, Medailleur und Stempelschneider aus Parma, der in den Jahren 1455-1478 neben vielen Plaketten hauptsächlich große und prachtvolle Gussmedaillen für die Fürsten F. Sforza von Mailand, P.M. Rossi von Barceto und C. Sforza in Pessaro schuf.

Ephraimiten
Während des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) von preußischen Münzpächtern verschlechterte Gold- und Silbermünzen ( August d´or, Achtzehngröscher). Sofort nach Ausbruch des Kriegs besetzte der preußische König Friedrich der Große (1740...

Episcopus
Lateinische Bezeichnung für den Bischof, Mehrzahl episcopi. Die Bischöfe wurden stark in die Belange weltlicher Macht einbezogen und profitierten von den Münzrechtsverleihungen an die Kirche, die seit ottonischer Zeit im 10. Jh. vorgenommen wurden. Der Ausdruck Episcopat bezeichnet di...

Equipaga
Portugiesische Kolonialmünze zu 12 1/2 Reis bzw. 1/4 Macuta. Die Kupfermünze lief nur in den afrikanischen Besitzungen (Angola), nie im Mutterland Portugal selbst oder in den indischen oder südamerikanischen Kolonien um.

Erasion
oder Eradierung bezeichnet die Tilgung von Wort und Schrift auf öffentlichen Denkmälern und auf Münzen nach der Damnatio memoriae, der posthumen Verdammung römischer Kaiser. Bei Münzen ist die Ausführung der Ausradierung des Brustbilds oder der Beschriftung nur sc...

Erbländischer Taler
Sammlerbezeichnung für eine Talermünze, die im Münzbild das Porträt des Markgrafen der Oberlausitz und Kurfürsten von Sachsen, Johann Georg II. (1656-1680), mit den Insignien der Kurwürde (Mantel, Kurschwert und Kurhut) zeigen. Aufgrund der Beschwerde der Stände au...

Erbstein
Die Brüder Richard Julius (1836-1907) und Heinrich Albert Erbstein (1840-1890) zählen zu den bedeutendsten Numismatikern ihrer Zeit. Nach einer Anstellung am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg (1861-1866) gelangten sie nach Dresden. Am dortigen Münzkabinett katalogisierten s...

Ereignismünzen, -medaillen
Münzen oder Medaillen, die auf bestimmte Ereignisse geprägt oder gegossen wurden und dies in Bild und Schrift auch dokumentieren. Dazu zählen Geburten, Hochzeiten, Tode, Kriege, Schlachten, Friedensverträge, Staatsgründungen, Zusammenschlüsse von Ländern, Erfindung...

erfundene Münzen
oder erdichtete Münzen sind Gepräge, die nur in der Phantasie, nie real existiert haben. Teilweise wurde der Glaube an die Existenz der Münze durch Legenden oder gemalte Abbildungen in alten Münzbüchern genährt. Solche Münzen wurden dann auch von phantasievollen F&...

Erhaltungsgrad
Die Erhaltung einer Münze ist ein wichtiges Merkmal zur Bestimmung ihres Wertes (neben der Seltenheit der Münze und den Markteinflüssen auf das entsprechende Sammelgebiet). Zur Messung des Erhaltungsgrads hat sich für den Münzhandel und die Münzsammler im Laufe der Zeit...

Erlanger
Spätmittelalterliche Pfennigmünze, die Kaiser Karl IV. (1355-1378) von 1374 bis 1378 nach dem Vorbild der Regensburger Pfennige in der kaiserlichen Münzstätte Erlangen schlagen ließ. Ihre Rs. zeigt ursprünglich das Brustbild des Kaisers im Doppelspitzbogen, sp&au...

Ernst d´or
Goldmünze nach dem Vorbild des Karolin (Karl d´or) aus dem Jahr 1733, die Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt (1678-1739) auch als Halb- und Viertelstücke schlagen ließ. Die Vs. zeigt den Kopf des Landesherrn, die Rs. die kreuzförmig viermal gegeneinander gestellten...

Erondelle, Jean
Französischer Stempelschneider, der sich von 1552 bis 1554 an der Münzstätte in Paris mit dem Balancier (Spindelprägewerk) beschäftigte. Danach wechselte er an die Münzstätte Pau im Königreich Navarra und richtete dort Prägemaschinen ein. Als Graveur der ...

Eros
Griechischer Liebesgott, eng verbunden mit Aphrodite. Darstellungen zeigen ihn als schönen Jüngling oder geflügelten Knaben, meist unbekleidet mit den Attributen Pfeil und Bogen oder Köcher. Auf antiken Münzen ist Eros auf Delphinen reitend dargestellt oder als Begleit...

Erotische Medaillen
Medaillen und Spielmarken, die in allegorischer, symbolischer, satirischer und realistischer Weise in Schrift und Bild auf die Liebesbeziehungen der Geschlechter geprägt sind. Auch Medaillen auf die Eheschließung, sog. Hochzeitsmedaillen, zählen dazu. Beispiele für erotische Med...

Erstabschläge
Die ersten 100 bis 200 Münzen, die von einem neuen Stempelpaar hergestellt werden. Nach der Prägung werden sie einzeln der Maschine entnommen und weisen deshalb auch keine Beschädigungen ( bag marks) auf. Sie zeigen im Unterschied zu den gewöhnlichen Münzen einen st&aum...

erstarrtes Gepräge
immobilisierter Typ

Erze
Natürlich vorkommende, metallhaltige Mineralien oder Gemische, die zu Werkstoffen weiterverarbeitet werden. Für die Münzprägung waren gold-, silber- und kupferhaltige Erze von großer Bedeutung.

Erzherzog
Lat. Archidux, ist seit der Anerkennung durch Friedrich III. 1453 der regelmäßig geführte Titel der österreichischen Prinzen. Das Zeichen des Erzherzogs war der Erzherzogshut, der durch einige spitze Zinken hinter dem Hermelinstulp gekennzeichnet ist. Der Titel verschwindet mit ...

Erzämter
Ursprünglich Ämter, die bestimmten Persönlichkeiten am Hof des karolingischen, fränkischen und ottonischen Königs übertragen wurden. Die Ämter wurden erblich und die Inhaber der höchsten Ämter zu Electoren bzw. Kurfürsten. Durch die Goldene Bul...

Escalin
Bezeichnung des Schillings in den Niederlanden, vor allem Beiname des Arendschellings.

Escudillo
Diminutivform (kleines Schild) von Escudo, Münzbezeichnung des goldenen Halbstücks des Escudo. Der Escudillo wurde 1738 bis 1759, 1772 bis 1796 und 1817 in Madrid (Münzzeichen: gekröntes M) und Sevilla (Mzz: S, S/L) geprägt. Die Vs.n zeigen das Porträt des herrsch...

Escudo de oro
In Europa und im spanisch-amerikanischen Raum weit verzweigte Familie von Goldmünzen Spaniens vom 16. bis zum 19. Jh. In der Nachfolge des Excellente wurde der Escudo de oro zum ersten Mal 1537 in der Regierungszeit Karls I. und Johannas (1516-1556) mit einem Raugewicht von 3,38 g (914/10...

Escudo
1. Siehe Escudo de oro. 2. Spanische Währungseinheit von 1864 bis 1870, die sowohl als einfache und doppelte Silberstücke wie auch als goldene 2-, 4- und 10-Escudo-Stücke ausgeprägt wurde. 1 Escudo = 100 Centimos. 1870 wurde die Peseta zur Währungseinheit Spanie...

Eselsgulden
Albansgulden

Espadin
1. Portugiesische Billonmünze, die Alfonso V. (1438-1481) im Jahr 1460 zum Gedenken an seinen im Vorjahr gegründeten Schwertorden (espada = Schwert) prägen ließ. Das Münzbild zeigt av. den gekrönten Wappenschild, rv. eine Hand mit gesenktem Schwert im Vierpass. ...

Esphera
Beiname des halben Cruzado de ouro aus der portugiesischen Kolonie Goa, die unter dem Gouverneur Alfonso de Albuquerque (1509-1515) geschlagen wurde. Sie gilt als erste durch die europäischen Kolonialmächte in Übersee geprägte Goldmünze. Ihr Name leitet von dem Mü...

Espèce
Französische Bezeichnung für Species.

Essai
Französische Bezeichnung für Probemünzen. Die französischen Proben führen in der Regel die kleine Aufschrift 'Essai' mit sich. Es handelt sich um Modelle, die für das Parlament, das Finanzministerium oder die Banque de France hergestellt werden, um die Wirkung der...

Esslinger Reichsmünzordnung
Die erste Reichsmünzordnung, die am 10. November 1524 in Esslingen erarbeitet und von Kaiser Karl V. erlassen wurde. Der Kaiser und das Reich versuchten damit erstmals für gemeinsame Geldsorten zu sorgen, die auf Reichsebene gelten sollten. Der Reichstag zu Esslingen beschloss, den Goldgul...