Kopie von `Wörterbuch der Münzkunde`

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Kategorie: Wirtschaft und Finanzen > Münzen
Datum & Land: 10/02/2009, De.
Wörter: 2766


Gehenkelte Münzen
Bezeichnung für Münzen mit einer Öse (Henkel), die zur Befestigung eines Kettchens an der Münze angelötet wurde, um sie als Schmuck oder Amulett zu tragen. Damit waren die Münzen weitgehend entwertet. Zur Reaktivierung der Münze als Sammlungsstück musste die &...

Geknitterte Münzen
Numismatische Bezeichnung für meist große Münzen aus dünnem Edelmetall, die aufgrund ihrer geringen Stabilität Knitterfalten aufweisen. Besonders häufig treten solche Falten bei einigen dünnen Brakteaten des Mittelalters auf. Auch Goldmünzen wie R...

Gekrätz
Krätze

Geldersatz
Sammelausdruck für Zahlungsmittel, die als Ersatz für das Geld nur beschränkt verwertbar sind. Dabei handelt es sich vor allen Dingen um Marken und Token. Es gab sie in Form von Belagerungsmünzen oder Notgeld zu Zeiten akuten Geldmangels oder als Gef...

Geldgeschichte
Wissenschaft von der geschichtlichen Entwicklung des Geldes als Zahlungsmittel, der prämonetären Formen des Geldes, der Münzen und des Buch- und Papiergelds. Als Teilgebiet der Wirtschaftsgeschichte liefert sie wichtige Daten über Güter- und Geldströme, Handelsbilanzen ...

Geldkrisen
Seit jeher ist die Geschichte des Geldes mit einem langsamen Verfall des Geldwertes (schleichende Inflation) verbunden, zu Zeiten der Metallwährungen in Form einer allmählichen, meist unmerklichen stufenweisen Verminderung des Edelmetallgehalts der Münzen. Zeitweise hat sich diese Ent...

Geldtheorie
Geldtheorien gibt es schon seit der Antike, als Aristoteles den wesentlichen Grundgedanken des Geldes als Tauschwert aufzeigte. Als im Mittelalter die Fragen nach der Berechtigung des Zinses auftauchten, beriefen sich die Scholastiker bei der Beurteilung des Zinses als Wucher auf die Bibel und, vor ...

Geldwerttheorie
Die Wirtschaftswissenschaftler und Staatsrechtler versuchen schon seit jeher, den Wert des Geldes zu erklären. So entstand eine Anzahl von Theorien, deren Elemente auch untereinander kombiniert wurden: 1. Die Produktionskostentheorie geht davon aus, dass die Produktionskosten des als Gel...

Geldzeichen
Sammelbegriff für prämonetäre Geldformen (Naturalgeld), Münzen und Papiergeld.

Geld
Die Frage nach der Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Geldes wurde im Laufe der Geschichte, je nach Entwicklungsstand der Geldwirtschaft und der damit verbundenen Probleme, verschieden beantwortet. Das Geld ist mit der Entwicklung des Tauschverkehrs entstanden und teilt den einseitigen Akt des Na...

Gelegenheitsmünzen, -medaillen
1. Ereignismünzen und -medaillen, die im Gegensatz zu Personenmedaillen auf bestimmte Ereignisse geprägt wurden, bei denen der Anlass und nicht die Person im Mittelpunkt stehen. So z.B. bei Einweihungen von Bauten, Kanälen, Eisenbahnlinien oder bei Erstfahrten und -flü...

Gelochte Münzen
Aus verschiedenen Gründen nachträglich angebrachte Lochung bei Münzen, im Gegensatz zu Lochmünzen. Die Lochung kann am Münzrand vorgenommen worden sein, um die Münze als Schmuck oder Amulett zu tragen, oder zur betrügerischen Entnahme von Edelmetall angebohrt...

Gemauerter Wappenschild
Im Gegensatz zum geschindelten Wappenschild Bezeichnung für einen Wappenschild, dessen Teilungslinien enger zusammenstehen als die Spaltungslinien, so dass sich das Bild einer Mauer (aus Backsteinen) ergibt.

Gemeinschaftsmünzen
Sammelbezeichnung für Münzen, die von mehreren Münzherren gemeinschaftlich ausgegeben wurden. Im weiteren Sinn versteht man darunter Münzen, die nach einem gemeinsamen Münzfuß geprägt sind. Die nach dem Konstanzer Vertrag von 1240 geprägten Bodenseebrak...

Gemmen
Münzverwandte (paramonetäre) Formen in Bezug auf Gravurtechnik, Ähnlichkeit der verwendeten Instrumente und (teilweise) Thematik. Die Gemmen sind wie der Münzstempel seitenverkehrt gearbeitet. Bei den Griechen galten die Gemmenschneider als gleichrangig mit den großen Meist...

Genealogie
Historische Hilfswissenschaft als Lehre von der Verwandtschaft der (geschichtlich bedeutenden) Geschlechter. Für die Numismatik ist sie in Bezug auf Geschlechter und Familien, die das Münzrecht ausgeübt haben, von Bedeutung. Genealogische Taschenbücher bieten dazu wertvolle Infor...

Genevoise
Bezeichnung für die Münzeinheit der Genfer Republik (1794-1798), die 1794 im Dezimalsystem zu 100 Centimes = 10 Décimes eingeführt wurde. Die Vs. der Silbermünze zeigt eine weibliche Gestalt mit der Mauerkrone auf dem Kopf n.l., im Abschnitt EGALITE, LIBERTE, INDEPENDENCE ...

Genius
Römischer Schutzgeist, der den Geist eines menschlichen Einzelwesens oder einer Gemeinschaft begleitet bzw. einen Ort beschützt. Seit Nero (54-68 n.Chr.) kommt der Genius als halbnackter oder ganz unbekleideter Jüngling auf Geprägen der römischen Kaiserzeit bis in die konsta...

Genovino
1. Goldmünze aus Genua, die schon 1149 durch ein Edikt beschlossen, aber erst über ein Jh. später ausgeprägt wurde. Ihre Vs. zeigt ein Kastell, die Rs. ein Kreuz, in der Umschrift CONRADUS. Der Typ des Genovino blieb ebenso beständig wie der des Fiorino von Florenz und...

Gentil
Kurzbezeichnung für den portugiesischen Goldmünzentyp Dobra gentil. Dobra.

Geographische Personifikation
Abgesehen von einigen Personifikationen von Flussgöttern, Nymphen und Tychen auf griechischen Münzen setzt die Personifikation von Orten eigentlich erst auf Münzen Roms ein. Die bekannteste geographische Personifikation der Antike ist wohl die behelmte Roma, die über ...

Georg d´or
Bezeichnung der hannoverschen Pistolen, die seit 1758 unter den Kurfürsten (seit 1814 Königen) von Hannover geprägt wurden. Diese waren in Personalunion auch Könige von Großbritannien. Georg II. (1727-1760) ließ 1758 nur geringe Stückzahlen mit einem Goldge...

George Noble
Sehr seltene englische Goldmünze aus der Regierungszeit Heinrichs (Henrys) VIII. (1509-1547). Der englische König ließ sie in seiner zweiten Münzperiode (1526-1544) prägen, erstmals vermutlich im Jahr 1530. Der Typ zeigt auf der Vs. ein Schiff mit der Tudor-Rose, auf der Rs...

Georgstaler
Sammelbezeichnung für Taler und Medaillen in Talergröße, welche die Darstellung des St. Georg, meist hoch zu Ross im Kampf mit dem Drachen, zeigen. Da der Heilige als Patron der Reiter und Pferde, Ritter, Soldaten und Wanderer zu den 14 Nothelfern zählte, waren solche Taler zur ...

Gepolijste Stempel
Niederländische Bezeichnung für den Erhaltungsgrad 'Polierte Platte'.

Gepräge
Bezeichnung für das Münzbild, die Aufschrift (Legende) und den Rand der Münze. Im weiteren Sinn wird der Ausdruck auch oft in der Bedeutung 'Münze' verwendet.

Gerauteter Wappenschild
Begriff aus der Heraldik für einen Wappenschild, der durch mehrere gleich große Rauten in zwei Tinkturen (Farbe und Metall) gemustert ist. Diese Rhomben können waagerecht (schräg) oder senkrecht (pfahlweise) stehen.

German silver
Englischsprachige Bezeichnung eines Münzwerkstoffs, der hierzulande als Neusilber bezeichnet wird. Trotz des Namens enthält die Metall-Legierung kein Silber, es handelt sich vielmehr um eine Kupfer-Nickel-Zink-Legierung, die gewöhnlich 55-60% Kupfer (Cu), 18% Nickel (Ni) und 22-...

Gersh
Silbermünze des Königreichs Abessinien (Äthiopien), die 1889 von König Menelik II. zunächst im Wert auf 1/20 Birr (Talari), dann 1903 per Dekret auf 1/16 Birr gesetzt wurde. Es gab auch Teilstücke aus Kupfer und silberne Mehrfachstücke. Der Gersh wurde bis zur Einf...

Gerätegeld
Sammelbegriff für vormünzliche (prämonetäre) Zahlungsmittel, die in Form von Äxten, Beilen, Messern, Hacken, Spaten, Angelhaken, Wurf-, Pfeil- oder Lanzenspitzen aus Metall hergestellt wurden. Da nicht jedermann solche Geräte schmieden konnte, bedurfte es einer Arbeitst...

Gerätemünzen
Bezeichnung für Bronzegeld, das in der Tschou-Dynastie vom 11. bis zum späten 3. Jh. v.Chr. in China in Gebrauch war. Der Begriff bildete sich, weil die Gerätemünzen eine Zwitterform zwischen Geräte- und Münzgeld darstellen. Es handelt sich um Spaten- und Me...

Geschachtes Wappenfeld
Bezeichnung aus der Heraldik für einen Wappenschild, der durch Spaltungs- und Teilungslinien in mindestens 12 oder mehr gleich große Quadrate unterteilt ist. Ein solcher Schild weist zwei oder mehrere heraldische Farben ( Tinkturen) auf.

Geschenkmünzen
Dabei handelt es sich um Donativprägungen, die zu besonderen Gelegenheiten verschenkt wurden, wie z.B. die Mehrfach-Dukaten, die preußische Städte zu den Krönungsfeierlichkeiten an den polnischen König verschenkten. Auch die Auswurfmünzen, die bei festliche...

Geschichtsmünzen
Veralteter Ausdruck für Gedenkmünzen, die zur Erinnerung an geschichtliche Ereignisse geprägt wurden, u.a. auf Jubiläumsfeiern von Städtegründungen, auf gewonnene Kriege, Schlachten oder Friedensschlüsse. Hierzulande zählen die bayerischen Geschich...

Geschichtstaler
Bezeichnung für eine Reihe von bayerischen Gedenkmünzen in Form von Konventionstalern (1825-1837) und Doppel-Vereinstalern (1837-1856), die die bayerischen Könige Ludwig I. (1825-1848) und sein Nachfolger Maximilian II. (1848-1864) prägen ließen. Die Anläss...

Geschindelter Wappenschild
Im Gegensatz zum gemauerten Wappenschild stehen beim geschindelten die senkrechten Spaltungslinien ( gespaltener W.) enger zusammen als die waagerechten Teilungslinien ( geteilter W.).

Geschreckte Münzen
Veralteter Ausdruck für einen Prägefehler (Schrötlingsriss); heute wird der Ausdruck gesprungene Münzen verwendet.

Gespaltener Wappenschild
Bezeichnung für einen Wappenschild, der durch eine senkrechte Linie in zwei genau gleich große Felder eingeteilt ist, im Gegensatz zum geteilten Wappenschild. Die Anzahl von Mehrfachspaltungen müssen, ebenso wie Mehrfachteilungen, in der Blasonierung angegeben sein.

Gessner, Hans Jakob
(1677-1737) Der Schweizer Medailleur und Stempelschneider war seit 1706 Münzmeister an der Münze in Zürich. Er arbeitete jedoch auch für Bern und Uri. In Zürich schuf er eine Reihe von Münzen und Medaillen. Dazu gehört ebenso die Zürcher Tal...

Gessnertaler
Seltene und berühmte Zürcher Talermünze, die der Schweizer Maler und Dichter Salomon Gessner (1730-1788) im Jahr 1773 für seine Heimatstadt entworfen haben soll. Aufgrund eines Stempelbruchs wurden nur wenige Exemplare geprägt. Ihr Münzbild zeigt auf der Vs. den Stadtsc...

Gestopftes Loch
Bezeichnung für eine Manipulation an Münzen und Medaillen, die zuvor zum Tragen als Schmuck mit einem Loch versehen wurden. Um diesen sehr wertmindernden Makel zu beseitigen, werden die betreffenden Löcher wieder gestopft. Aber auch noch so fachmännisch ausgeführte Restaurat...

Geteilter Wappenschild
Im Unterschied zum gespaltenen Wappenschild wird Schild beim geteilten Wappenschild durch eine waagerechte Teilungslinie in zwei ungefähr gleich große Felder unterteilt.

Gevierter Wappenschild
Eine Kombination aus gespaltenem und geteiltem Wappenschild mit mindestens zwei heraldischen Farben. Der Schild muss durch eine Spaltungslinie und eine Teilungslinie so quadriert werden, dass die beiden oberen Felder genau gleich groß sind; dasselbe Größenverhältnis...

Gewichtsstücke
Für antike Münzen siehe unter Exagium, für mittelalterliche Prägungen unter Münzgewichte.

Ghettogeld
Bezeichnung für das Geld, das die Selbstverwaltung während des 2. Weltkriegs in den jüdischen Ghettos im nordböhmischen Theresienstadt (heute Terez'n) und im polnischen Litzmannstadt (heute Lodz) ausgab. In Theresienstadt wurde Papiergeld in Nominalen zwischen 1 und 100 Kronen, i...

Ghirsh
Auch Ghersh, Gersh oder Qirsh bezeichnet die Münzeinheit (Groschen) in einigen arabischen Ländern. Bis 1916 galt in Ägypten 1 Ghirsh (Qirsh) = 40 Para, seit 1916 gilt 1 Ägyptisches Pfund = 100 Ghirsh = 1000 Millièmes. Nach dem Ende des anglo-ägyptischen Kondominiums &...

Ghurush
auch Kurush oder Qurush, bezeichnen türkische Silbermünzen in Talergröße, die Sultan Suleyman II. im Jahr 1687 im Osmanischen Reich einführte. Die Bezeichnung leitet sich von Grossus (Groschen) ab, obwohl die Münze sowohl in Größe als auch hinsichtlich...

Gigliato
1. Silbergroschen, der unter Karl (Carlo) II. von Anjou (1285-1309) als Carlino im Königreich Neapel im Jahr 1303 eingeführt wurde. Der Name dieses Grosso geht auf die Darstellung der Lilien (ital.: giglio) um das Kreuz auf der Rs. zurück, die Vs. zeigt den König sitz...

Gigot
Brabanter Kupfermünze, die zuerst in Antwerpen und Brügge im ausgehenden 16. Jh. herausgegeben wurde. Sie breitete sich im frühen 17. Jh. über die südlichen Niederlande aus und wurde auch in einigen angrenzenden Gebieten beigeschlagen. Volkstümlich wurde sie in Flandern...

Gildenzeichen
Kein Geld, sondern Marken, die ihre Träger als Mitglieder von Gilden oder Zünften auswiesen. Die häufig prächtig verzierten Legitimationsmarken wurden im Auftrag der Gilden im Spätmittelalter in Frankreich, den Niederlanden, Süddeutschland und der Schweiz für die v...

Giorgino
Kleine Groschenmünze aus Billon, die Alfonso II. d´Este (1559-1597) im Herzogtum Ferrara einführte. Der Name geht auf die Darstellung des St. Georg auf der Rs. zurück. Unter Herzog Cesare d´Este (1598-1628) wurde der Grosso auch in Modena mit dem Bild des St. Geminianus ei...

Giovannino
Genueser Halbgroschen aus dem ausgehenden 17. Jh. im Wert von 5 Soldi. Der Name ist eine Verkleinerungsform von Giovanni, nach der Darstellung Johannes (ital. Giovanni) des Täufers auf der Rs. der Münze.

Gips
Das Material Gips (Kalziumsulfat) wurde zu Abformungen seltener Münzen für Ausstellungszwecke oder für die fotografische Wiedergabe verwendet. Besonders wenn es nicht auf die letzten Feinheiten der Wiedergabe ankam, z.B. auf Münztafeln und in Katalogen, wurde die Fotografie der G...

Giralgeld
Buchgeld

Girobank
Im Laufe des frühen 17. Jh.s entstanden nach dem Vorbild der Taula de Cambi in den Städten des Königreichs Aragon (Barcelona 1401, Valencia 1408) und den venezianischen banchi di scritta in den großen Handelszentren Europas die ersten städtischen Wechsel- oder Giroban...

Giro
Bezeichnung für bargeldlosen Zahlungsverkehr mittels Überschreibung (Gut-, Lastschrift) eines Betrages (Bank-, Giral- oder Buchgeld) von einem Konto auf ein anderes Konto. Der Überweisungsauftrag wird schriftlich erteilt. Der Transaktion liegt ein Vertrag zwischen Bankier und Ba...

Giulio
Silberner Grosso des Kirchenstaats, nach Papst Julius II. (1503-1513) benannt, der die Groschenmünze zu 10 Baiocchi im Jahr 1508 mit einem Gewicht von 3,86 g einführte. Die Münzbilder zeigen av. die päpstlichen Büsten oder Wappen, rv. die Apostel Petrus und Paulus. Sei...

Giustina
Bezeichnung verschiedener venezianischer Silbermünzen, die auf der Rs. das Bild der heiligen Giustina (Iustina) mit der lat. Umschrift MEMOR ERO TVI IUSTINA VIRGO (Ich werde mich an dich erinnern, Jungfrau Justina) zeigen. Der Doge Niccolo da Ponte (1578-1585) führte einen (schweren) Scudo...

Glashandelsperlen
Vormünzliches Geld, das bei den Naturvölkern Westafrikas als Zahlungsmittel (neben anderen) fungierte, aber dort nicht hergestellt wurde. Funde früher Stücke deuten darauf hin, dass schon die alten Ägypter und Phönizier aus farbigem Glas Perlen hergestellt haben, um sie...

Glasmünzen
Aufgrund seiner Zerbrechlichkeit und der Schwierigkeit für Reproduktionsverfahren ist Glas als Material zur Herstellung von Münzen ungeeignet. In der älteren Literatur werden gelegentlich Glasmünzen erwähnt, dabei handelt es sich wohl um frühislamische Münzgewichte...

Glaubenstaler
Sammelbezeichnung für eine Reihe von Talermünzen Herzog Ernsts des Frommen von Sachsen-Gotha (1640-1675) mit religiösen Darstellungen und Aufschriften. Nach eigenen Entwürfen ließ der Herzog von 1668 bis 1672 den Katechismustaler, Hochzeitstaler (mit Brautpaar),...

Glaukes
Bezeichnung der antiken silbernen Tetradrachmen von Athen, benannt nach der Rückseitendarstellung, der Eule (griech. glaux). Die Glaukes waren wohl das wichtigste Nominal der Eulen von Athen. Die erste Ausprägung der Glaukes fällt in die Zeit der endenden Tyrannis und der ...

Glockengeld
Auch Gonggeld, ist ein vormünzliches Zahlungsmittel in Form von Glocken oder ähnlichen Klanggeräten aus verschiedenen Erdteilen. In China (spätes 2./frühes 1. Jh. v.Chr.), Borneo und Teilen Indiens liefen so geformte Zahlungsmittel ebenso um wie in Afrika. In Zentralaf...

Glockenmetall
Zum Glockenguss verwendete metallische Legierung aus 77-79% Kupfer, 21-23% Zinn und geringfügig anderen Zusätzen. Diese Legierung war zur Herstellung von Münzen zu unbeständig und fand nur in Notzeiten, vor allem bei Belagerungen, Verwendung. Während der Französischen R...

Glockentaler
Bezeichnung einer Serie von sieben Talern, die August der Jüngere, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel (1635-1666), auf die Befreiung der befestigten Stadt Wolfenbüttel (1643) während des Dreißigjährigen Kriegs in Zellerfeld schlagen ließ. Der Herzog nahm regen ...

Gluckhennentaler
Schautaler der Stadt Basel aus dem Jahr 1691 auf die Versöhnung zwischen dem Rat der Stadt und den Bürgern. Die Vs. zeigt die Stadtansicht, die Rs. eine Glucke mit sechs Küken, darunter lateinisch: ALIT ET PROTEGIT (Sie ernährt und beschützt). Die Beschwerde des Rats üb...

Glückstaler
Sammelbezeichnung für Münzen mit dem Motiv der Fortuna als Sinnbild für Glück auf Einfach- und Mehrfachtalern aus der ersten Hälfte des 17. Jh.s. Die Vorliebe für allegorische Darstellungen auf Münzbildern entsprach durchaus dem Zeitgeist des Barock. Die Gl&u...

Glühen
Unter Glühen versteht man das Erhitzen von Metallen bis zu einer bestimmten Temperatur, die vor dem Erreichen des Schmelzpunktes liegt. Danach werden die Metallteile langsam abgekühlt, um Spannungen und Ungleichheiten der Metall-Kristalle zu beseitigen, die vorher durch Walzen, Hämmer...

Gnacken
Geringhaltige Groschenmünzen aus dem 15./16. Jh., die häufig mit Gegenstempeln zur Abwertung versehen wurden, so z.B. die Würzburger Gnacken, die im Jahr 1496 auf 4 Pfennige gesetzt wurden. Sie wurden in Sachsen, Hessen, von den Grafen von Stolberg und dem Herzog von Braunschwei...

Gnadenpfennige
Keine Münzen, sondern Medaillen aus dem 16./17. Jh., die als Kleinode (z.B. emailliert, mit Ornamenten, Edelsteinen oder Perlen verziert) an Ketten um den Hals getragen wurden. Das Gepräge war meist mit dem Bildnis des Fürsten versehen, der sie Hofgünstlingen, hohen Beamten oder ...

Gobelotte
Urkundliche Bezeichnung des italienischen Cavallotto in deutschen Dokumenten.

Godless coinage
Englischer Ausdruck für Münzen, deren Gepräge die Schrift Dei Gratia oder deren Abkürzung D.G. (Von Gottes Gnaden) oder V.G.G. vermissen ließen. Das Fehlen des Hinweises auf das Gottesgnadentum verursachte meist einen öffentlichen Skandal, der zur Wiederherstellu...

Goetz, Karl
(1875-1950) Deutscher Medailleur und Bildhauer, der in seiner etwa 40-jährigen Schaffenszeit ein ungeheuer umfangreiches Medaillenwerk schuf, das im Werk von Gunter W. Kienast 'The medals of Karl Goetz' (Bd. 1 Cleveland 1967) und 'Goetz II' (Supplementband, Lincoln 1986) doku...

Goldabschläge
Goldgepräge von Stempeln, die für die Prägung von Münzen aus anderen Metallen (Silber, Kupfer) vorgesehen waren. Sie wurden meist für Probe-, Geschenk- oder Sammelzwecke ( Neuabschlag) und als Handelsmünzen verwendet. Häufig wurden Talerstempel dazu benutzt, G...

Goldautomatismus
Begriff der ökonomischen Theorie ( Ricardo, Hume) für einen selbstständigen Ausgleichsmechanismus für die Zahlungsbilanz beim Handels- und Kapitalverkehr zwischen Ländern mit Goldwährung. Demnach sind die Wechselkurse bei Goldwährung nur innerhalb der be...

Goldbarren
Quaderförmige Gussbarren aus Feingold, die von den Banken in Gewichten von 10, 50, 100, 250, 500 und 1000 g gehandelt werden.

Goldbrakteaten
1. Die nordischen Goldbrakteaten aus dem 5.-7. Jh. n.Chr., die hauptsächlich in Skandinavien gefunden wurden, stellen kein Zahlungsmittel, sondern dünne Goldbleche mit einseitigen Geprägen dar, die teilweise bis zur Unkenntlichkeit barbarisiert sind. Artur Suhle deutet einige f...

Goldbronze
Bezeichnung einer Kupfer-Messing-Legierung mit einem Kupferanteil zwischen 77 und 85%. Ihren Namen verdankt die Legierung ihrem goldähnlichen Aussehen.

Goldene Bulle
Im weiteren Sinne ein Goldsiegel oder mit einem Goldsiegel versehene Urkunde, ausgegeben von Kaisern oder Königen vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Die Urkunde beschäftigt sich mit staatsrechtlichen Themen. Im engeren Sinne die Goldene Bulle Karls IV. von 1356 (Reichstage von Nürnbe...

Goldener Reiter
1. Hochwertige Standardgoldmünze der burgundischen Niederlande im 15. Jh., nach dem Münzbild des Herzogs zu Pferde ndl. Gouden Rijder und frz. Cavalier oder Philipp d´or genannt. Sie wurde zwischen 1435 und 1447 in der Regierungszeit des Herzogs Philipp der Gute von Burgund (1419-1467) gep...

Goldenes Vlies
Einziger Ritterorden des Herzogtums Burgund, der von Philipp dem Guten (1419-1467) im Jahr 1429 gestiftet wurde. Die Ordenszeichen des in den Niederlanden Gouden Vliesen genannten Ordens gehen auf die antike Jason-Sage zurück. Sie bestehen aus einem goldenen Widderfell, das an einer Kette h&aum...

Golde
Münzeinheit von Sierra Leone (Westafrika) zu 50 Leones. Sie wurde zum 5. Jahrestag der Unabhängigkeit 1966 eingeführt und selten (als Gedenkmünzen) ausgeprägt. In geringen Auflagen gab es die 1/4-, 1/2-, 1-, 5- und 10-Golde-Stücke in Gold, das Einfachstück und sein...

Goldfuchs
Umgangssprachliche Bezeichnung des goldenen 20-Mark-Stückes des Deutschen Kaiserreichs, das von 1873 bis 1915 geprägt wurde. Dem Münzmaterial der Goldmark war neben 90% Gold 10% Kupfer beigemischt, was den Stücken einen rötlichen Schimmer verlieh.

Goldgehalt
Ebenso wie der Silbergehalt wurde der Goldgehalt früher in Karat (unterteilt in Grän) gemessen. Reines Gold war 24-karätig, enthielt also 41,6 (Periode) Tausendteile pro Karat. In der Antike wurde das Gold so fein ausgemünzt wie es der Stand der Technik zuließ. Der florenti...

Goldgulden
Bezeichnung des Floren und seinen Nachahmungen in Deutschland und den Niederlanden. Im beginnenden 14. Jh. kamen die Florene nach Deutschland und entwickelten sich unter dem Namen Gulden schnell zu einem Hauptzahlungsmittel, vor allem in West- und Süddeutschland. Die Bezeichnung Goldgulde...

Goldkernwährung
Bezeichnung einer Goldwährung, deren Währungseinheit an den Wert einer Feingoldmenge gebunden ist. Im Gegensatz zur Goldwährung wird hier aber auf den Umlauf von Goldmünzen verzichtet. Wenn der Notenbank eine größere Menge an Banknoten vorgelegt wurde, musste sie in Go...

Goldklausel
Zur Zeit der Metallwährungen konnten Verträge abgeschlossen werden, die es den Vertragspartnern frei stellten, eine Geldschuld in bestimmter Münzsorte zu bezahlen. In Niedersachsen und Preußen war es in einigen Branchen (u.a. Pferdehandel, Landpacht) üblich, mit der P...

Goldkrone
Krone

Goldmark
Kein Zahlungsmittel, sondern Rechnungseinheit. Das Gesetz über die Ausprägung von Reichsgoldmünzen vom 4. 12. 1871 schuf die ersten Reichsmünzen: 10- und 20-Markstücke in Gold, wobei gleichzeitig die Rechnungseinheit Mark in 100 Pfennige eingeteilt wurde (Dezimalsystem...

Goldparität
Aus der Goldbindung einer Währungseinheit ( Goldstandard) sich ergebende Wertrelation. In Deutschland wurde der Wert einer Goldmünze ab 1881 in der Regel in Mark der Reichsgoldwährung angegeben. Nach dem 2. Weltkrieg bestand für die meisten Währungen eine fiktive Goldpa...

Goldpfennig
Im Mittelalter liefen in Mittel- und Nordeuropa eigentlich nur Silbermünzen um. Neben den Goldbrakteaten finden sich auch einige Goldpfennige, die meist speziell an die Fürsten verschenkt oder an die Kirche abgegeben wurden. Es gab Prägungen von weltlichen Herrschern, z.B. von K...

Goldpunkt
1. Nach der Theorie des Goldautomatismus ( David Ricardo) schwanken die Wechselkurse zweier Länder mit reiner Goldwährung zwischen zwei Goldpunkten nach Angebot und Nachfrage. Wenn es für eines dieser Länder infolge des Ansteigens der Wechselkurse trotz Versand- bzw. T...

Goldringe
Im alten Ägypten war der Tauschhandel die Regel. Mit den Erweiterungen des Reichs der 18. Dynastie um die Mitte des 2. Jahrtausends v.Chr. kam Metall ins Reich, das Kaufleute im Handel verwendeten. Es handelt sich um goldene und silberne Ringe und Barren. Die Gegenstände fanden auch Eingan...

Goldstandard
Bezeichnung eines Währungssystems zweier oder mehrerer Länder mit Goldwährung, mit ungehindertem Export und Import von Gold, ungehinderter Konvertibilität von Geld in Gold und umgekehrt sowie fester Bindung der Geldmenge an Goldreserven. Das System fußt auf der Theori...

Goldstaub
Bezeichnung für feines Waschgold in verschiedenen Körnergrößen, das in einigen Kulturen als Zahlungsmittel Verwendung fand. Die Azteken in Mexiko gaben Goldstaub in Federkielen weiter, in Japan wurden die feinen Körner in Papierbeuteln gehandelt. Auch in Indien und auf der ...

Goldwährung
Eine Goldwährung liegt vor, wenn die Währungseinheit eines Landes in einer festgelegten Goldmenge ausgedrückt ist. Neben den Goldmünzen können auch Banknoten umlaufen, die von der Notenbank gedeckt sind. Siehe auch Währung.

Goldzertifikate
Staatliches Papiergeld, das von 1865 bis 1928 in den USA in Nominalen bis 10.000 Dollar ausgegeben wurde und in Gold einlösbar war. Eine 1934 hergestellte Auflage mit einem zusätzlichen 100.000-$-Schein gelangte nicht in Umlauf.

Gold
Edelmetall mit dem chem. Zeichen Au (vom lateinischen Aurum), der hohen spezifischen Dichte von 19,3 g/cm³ und dem Schmelzpunkt bei 1063° C ( Goldpunkt ). In der Natur kommt das seltene Metall gediegen als Berggold (meist in Quarz eingelagert), als Wasch- oder Seifengold (ausgewaschen in F...

Gonga
Glockengeld

Gonggeld
Ähnlich dem Glockengeld wurden in Asien und Afrika prämonetäre Zahlungsmittel in Form von bronzenen Gongs benutzt, am bekanntesten sind wohl die wertvollen birmesischen Kyee-Zee. Die Gongs wurden in unterschiedlichen Formen, Gewichten und Größen gefertigt. In der Rege...