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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Münzen
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 6523
Handprägung
Hammerprägung
Hannover Sovereign
Spottmedaille von 1837 auf Ernst August II., Herzog von Cumberland und seit 1837 König von Hannover. Die Medaille zeigt auf der Vs. Königin Victoria, auf der Rs. einen Reiter (den Herzog) und einen Drachen (Katholizismus), darüber die Schrift 'TO HANOVER'. Ernst August hatte sich als Führer der Ultrakonservativen im britischen O...
Hansatsu
Bezeichnung für das im feudalen Japan dezentral ausgegebene Papiergeld , das zwischen 1680 und der Zeit der Meiji-Restauration (1868-1902) im Umlauf war. Bis auf drei kurzzeitige zentrale Ausgaben der Regierung wurden praktisch alle Noten dezentral ausgegeben. Es soll sich um etwa 1700 verschiedene Typen des Hansatsu gehandelt haben.
Hao
Bezeichnung für das 10-Cent-Stück in Hongkong. Nach anderer Transkription auch Chiao. 10 Hao = 1 Hongkong-Dollar (Yuan)
Hapa Haneri
Dala
Hapaha
Dala
Hapalua
Dala
Haraldsslåtten
Spottname für die minderwertigen Silbermünzen aus der späten Regierungszeit des Königs Harald III. Hardrådi (der Harte) von Norwegen (1047-1066). Mit einem Feingehalt von 500/1000 waren sie praktisch zu Billonmünzen herabgesunken. Die Legenden der barbarisierten Münzen sind meist unleserlich. Seltene Stücke...
Hard Time Tokens
US-amerikanische Tokens, die privat in den Jahren 1833-1844 ausgegeben wurden. Da die Herausgabe in die Zeit der tiefen amerikanischen Depression nach 1837 fiel, werden sie Hard Time Tokens genannt. Die Stücke waren meist kupfern, einige Stücke ähnelten den regulären großen Centstücken (Large Cent). Manche Hard waren ...
Hardhead
Schottische Billonmünze zu 1 1/2 Pence, die Königin Mary Stuart im Jahr 1555 einführte. Unter König James VI. (1567-1625) wurde die Prägung fortgeführt und der Wert auf 2 Pence erhöht. Die Benennung leitet sich von dem französischen Hardi ab.
Hardi d´argent
Von den englischen Königen in Aquitanien im 14. Jh. geprägte Silbermünze im Wert von 3 Deniers tournois, die dann die französischen Könige in der zweiten Hälfte des 15. Jh.s und in der ersten Hälfte des 16. Jh.s nachahmten, zuletzt König Franz (François) I. (1515-1547). Hardi von Aquitanien, Edu...
Hardi d´or
Von dem englischen Herrscher Edward, dem Schwarzen Prinzen (1355-1375), in Aquitanien etwa im Jahr 1368 eingeführte Goldmünze. Die ungefähr 4 g schwere Feingoldmünze zeigt auf der Vs. das Hüftbild des Herrschers mit Schwert, auf der Rs. das Blumenkreuz mit Lilien und Löwen in den Winkeln im Mehrfachpass. Mit der gekr&o...
Harington Tokens
Englische Kupfertokens im Wert eines Farthing, nach Lord Harington von Exton benannt, der die Prägeerlaubnis im Jahr 1613 von König Jakob (James) unter der Bedingung erhielt, den König am Münzgewinn zu beteiligen. Die Prägelizenz wurde später vom Herzog von Lennox übernommen. Da ihr Kupferwert nicht dem Nominalwer...
Harnisch
Teil der Rüstung zum Schutz des Oberkörpers des Ritters. Der Harnisch besteht aus zwei Teilen, dem Brust- und Rückenstück. Diese bestanden in der Antike meist aus Bronze, seit dem 13. Jh. wurden sie aus Eisenplatten und -ringen gefertigt. Die Darstellung der Herrscher im Harnisch (geharnischt) auf Münzbildern entfaltete im ...
Harps
Beiname der irischen Groats und ihrer Halbstücke, die unter König Heinrich (Henry) VIII. etwa seit 1535 mit der Darstellung einer Harfe (engl.: harp) erschienen. Es sind die ersten Münzen überhaupt, die auf dem Münzbild das irische Symbol zeigen, das seitdem auf vielen irischen Münzen dargestellt ist. Diese Tradition ...
Harpyien
Sturm- und Todesdämonen der griechischen Mythologie, die meist als Vögel mit Menschenkopf dargestellt sind. Die Darstellung von Harpyien findet sich auf antiken Elektron-Münzen von Kyzikos (Kyzikenern) sowie im Wappen von Ostfriesland (Harpyienschild). Darstellung einer Harpyie auf einem Taler von Ostfriesland
Hartgeld
Volkstümliche Bezeichnung des Münzgelds, im Gegensatz zum Papiergeld.
Hat Piece
Seltene schottische Goldmünze, die König Jakob (James) VI. im Jahr 1591 im Wert von 4 (schottischen) Pounds prägen ließ. Die Benennung Hat-Piece (Hutstück) geht auf die Darstellung eines bemerkenswert hohen Hutes zurück, den der König trägt. Links neben der Hutkrempe zeigt die Vs. der Münze die schottis...
Hau
Münzeinheit des Archipels Tonga seit Einführung des Dezimalsystems 1967. 100 Pa´anga = 1 Hau. Dabei ist der Pa´anga (Tonga-Dollar) in Währungsparität mit dem australischen Dollar (1:1) eigentlich die Währungseinheit, die Bezeichnung Hau findet nur für Gedenkmünzen und Proben Verwendung. Die ersten Vier...
Hauptseite der Münze
Als Haupt- oder Vorderseite der Münze wird die staatsrechtlich bedeutendere Seite der Münze bezeichnet, im Gegensatz zur Rückseite. Bei Münzen monarchischer Staaten zeigt die Hauptseite stets das Bild, den Namen oder das Monogramm des Herrschers. Wenn diese Elemente auf die beiden Seiten verteilt sind, so wird nach oben genannte...
Hausgenossenschaft
Als der König im Mittelalter (vor allem im 11. Jh.) das Münzrecht an weltliche und geistliche Herrscher übergab, mussten die neuen Münzherren eine Organisationsform für die Münzbetriebe finden. Dabei stellte sich für die Münzherren, die auf ihrem Herrschaftsgebiet nicht genügend Metallvorkommen hatten, d...
Hausknechtstaler
Bezeichnung für die Talermünzen, die Herzog August d. J. von Braunschweig-Wolfenbüttel in den Jahren 1653 bis 1666 prägen ließ. Die Benennung entstand als Spott auf das Münzbild, das den Wilden Mann zeigt, der die Tanne quer vor sich hält, als würde er Hausknechtsarbeit für den Landesherrn verrichten. D...
Hazienda-Token
Münzähnliche Privatmarken, die in Mittel- und Südamerika von Großgrundbesitzern an die Arbeiter zur Bezahlung der Löhne ausgegeben wurden und immer noch werden. Viele Stücke tragen den Namen der Großgrundbesitzer auf ihrem Gepräge. Das private Kleingeld diente der Behebung des Kleingeldmangels in den dü...
Heaume d´argent
Französische Groschenmünze, die König Karl (Charles) VI. (1380-1422) im Jahr 1420 im Wert von 20 Denier tournois einführte. Die Vs. zeigt einen Helm auf dem Lilienschild, die Rs. das Blumenkreuz. Auch Johann von Heinsberg (1419-1455) ließ für Lüttich Heaume schlagen.
Heaume d´or
Flandrische und französische Goldmünzen, die einen Helm (frz.: heaume) auf dem Münzbild zeigen. Zuerst ließ Louis de Male (1346-1384) von Flandern den Vieil Heaume d´or 1367/68 in Gent prägen. Er zeigt auf der Vs. das von 2 Löwen gehaltene behelmte Schild, auf der Rs. die Initiale D im Vierpass in der Mitte eine...
Hebräermünzen
oder Ulfeldtsche Münzen, nach dem Namen des dänischen Reichshofmeisters Ulfeldt, war die Bezeichnung für dänische Kriegsmünzen, die König Christian IV. (1588-1648) in den Kriegsjahren 1644/45 ausgeben ließ. Dabei handelt es sich um minderwertige, später herabgesetzte 2- und 1-Mark-Stücke sowie um St&uum...
Heckenmünzen
Bezeichnung für illegale Münzstätten seit dem Mittelalter. Nicht nur Personen, die gar kein Münzrecht hatten, sondern auch einige Münzherren betrieben nebenbei Heckenmünzen oder ließen in den legalen Münzstätten minderwertige Beischläge beliebter Münzen prägen, indem sie z.B. das Metall ...
Hedeby-Münzen
Bezeichnung der ersten in Skandinavien hergestellten Münzen, die nicht wie früher angenommen aus Birka, sondern aus Hedeby stammten. Beide Städte lagen am Handelsweg von Dorestad am Rhein (bei Utrecht) nach Russland (Nowgorod). Nach der Zerstörung Dorestads ahmten die Wikinger einfach die karolingischen Münzen nach: ohne M&...
Hedlinger, Johann Carl
(1691-1771)Stempelschneider und Medailleur schweizerischer Herkunft (Schwyz), der nach einem kurzen Aufenthalt an der Pariser Münze (1717) als Hofmedailleur in Stockholm (1718-1745) die Stempel vieler schwedischer Münzen schnitt und etwa 150 Medaillen schuf. Hedlinger gilt als der wohl bedeutendste Medailleur des 18. Jh.s. Neben seinen Selbstbildnis...
Hedschra
Hidschra
Heilandstaler
1. Nach dem rückseitigen Motiv der Auferstehung Christi benannte Talermünze aus der Regierungszeit des Fräuleins Maria von Jever (1536-1575). Die Vs. zeigt den Löwen von Jever. 2. Sammlerbezeichnung der schwedischen Salvatortaler nach der Darstellung des Christus mit Wunden.
Heilige
Nach katholischer Kirchenlehre sind Heilige Verstorbene, die von den Lebenden verehrt und um Fürbitte bei Gott angerufen werden können. Der christliche Heiligenkult hat sich aus der Märtyrerverehrung der Urkirche entwickelt, wobei die Beliebtheit des Verstorbenen beim gläubigen Volk die entscheidende Rolle spielte. Seit dem 4. J...
Heiligenschein
Nimbus
Heiliges Jahr
oder Jubeljahr (lat.: anno jubilei) wurde zum ersten Mal im Jahr 1300 von Papst Bonifaz VIII. (1294-1303) verkündet. Es findet in regelmäßigen Abständen von 25 Jahren statt, zuletzt 1975/1976. Daneben werden auch außerordentliche Heilige Jahre verkündet, z.B. 1933/1934 zum 1900-jährigen Jubiläum des Todesja...
Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation
Bezeichnung für das alte Römisch-Deutsche Reich bis 1806, das aus dem ostfränkischen Reich der Karolinger entstanden ist; gelegentlich auch als Erstes Deutsches Reich, heute meist als Römisch-Deutsches Reich (abgekürzt RDR) bezeichnet. Schon Otto der Große (936-973 n.Chr.) sah die Kaiserkrone als Symbol der Herrschaft...
Heiratswappen
Allianzwappen
Heitje
Volkstümliche Bezeichnung für das auch Quartje genannte 25-Cent-Stück in den Niederlanden.
Hekte
Im weiteren Sinn bedeutet das griechische Wort Hekte eigentlich den sechsten Teil einer Einheit. Im engeren Sinn werden die Elektronmünzen im Wert eines Sechstelstaters aus Kyzikos, Mytilene und Phokaia als Hekten bezeichnet. Sie sind teilweise inschriftlich auch so genannt. Die Hekten von Mytilene und Phokaia wiegen etwa 2,6 g. Dabei sind die...
Helfferich, Dr. Karl
(1872-1924)Der Politiker und Finanzwissenschaftler entwickelte als Staatssekretär im Finanzministerium im Sommer 1923 den Plan einer Roggenwährung zur Überwindung der die Wirtschaft lähmenden Inflation. Da eine Goldwährung aufgrund zu geringer Goldreserven undurchführbar war, schlug der Reformer vor, auf eine Roggenmark, die 5 kg...
Helfricht, Friedrich Ferdinand
(1809-1892)Stempelschneider und Graveur an der Münze in Gotha. Zeitweilig Mitarbeiter an der Medaillenanstalt von Loos in Berlin. Seine Arbeit umfasst mehr als 150 Medaillen, Münzen, Petschaften, darunter zählen seine Porträtmedaillen auf berühmte sächsische Zeitgenossen.
Helios
Griechischer Sonnengott, der im Vergleich zu anderen Kulturen (z.B. Re in Ägypten) in Griechenland nicht kultisch verehrt wurde. Eine Ausnahme ist die Stadt Rhodos auf der gleichnamigen Insel im Mittelmeer, deren kultische Verehrung des Helios in dem Koloss von Rhodos (eines der sieben Weltwunder) ihren Höhepunkt fand. Auf seiner Fahrt mi...
Heller
Bezeichnung einer Pfennigmünze, die unter Kaiser Friedrich I. im ausgehenden 12. Jh. in der Reichsmünzstätte Hall (heute: Schwäbisch Hall) eingeführt wurde. Deshalb auch die Bezeichnung Haller oder Häller. Die Vs. zeigt ein Spaltkreuz und die Umschrift FRISA (Fridericus Rex Imperator Semper Augustus), die Rs. die Innen...
Helling
Hälbling
Helm
1. Bezeichnung einer sehr seltenen englischen Goldmünze im Wert eines Viertelflorins, die unter Edward III. im Jahre 1344 geprägt wurde. Sie ist das Halbstück des Leopard und zeigt auf der Vs. den behelmten Leoparden, auf der Rs. das Blumenkreuz mit einem Vierpass in der Mitte. 2. Auf vielen Münzen seit der Antike erscheint de...
Helmdecke
Ein wohl zunächst aus praktischen Gründen auf die Schädel- und Nackenpartie gelegtes Tuch. Durch die künstlerische Gestaltung entwickelte sich die Helmdecke zu einem beliebten Ornament der Heraldik, da die Helmdecke den Künstlern eine größere Freiheit ließ als beispielsweise die strenge Form des Schildinhal...
Helmpfennige
Im weitesten Sinn bezeichnet der Ausdruck alle Pfennige mit einem Helm im Münzbild. Im Besonderen wurden die von Kurfürst Friedrich I. (1415-1440) in Frankfurt/Oder für die Mark Brandenburg geprägten Hohlpfennige und die seit 1322 geprägten Pfennige der hannoverschen Stände als Helmpfennige bezeichnet.
Helmzier
Schon seit der Antike trugen die Krieger als Verzierung Rosshaarbüsche auf dem Helm. An verschiedenen Stellen des Helms finden sich Ornamente: Bei den Griechen waren vor allem die Sphinx, Skylla, Charybdis und andere mythologische Figuren sowie Schlangen, Greife und sonstige Untiere beliebt, die den Feind schrecken sollten. Daneben finden sich...
Helvetia
Ursprünglich lateinische Bezeichnung für das Gebiet der Schweiz. Seit Einführung der Frankenwährung (1850) erscheint die allegorische Darstellung der Helvetia als weibliche Gestalt mit Landesschild (stehend und sitzend) auf vielen Münzen der schweizerischen Eidgenossenschaft. Darstellung der Helvetia auf 1/2-, 1- u. 2-Fran...
Hemi...
Das griechische Hemi bedeutet halb, die mit Hemi zusammengesetzten Worte weisen also auf ein Halbstück hin.
Hemiassarion
Münze im Wert eines halben Assarion (entsprechend 1/2 römischen As). Münzen mit diesem Wert liefen zur römischen Kaiserzeit häufig in Griechenland und Kleinasien um. Die Wertaufschrift findet sich aber nur auf Münzen von Chios aus dieser Zeit.
Hemidrachme
Das Halbstück der Drachme wird als häufigstes Teilstück der Drachme angesehen, in der Regel ein Triobol. Die Silbermünze von gewöhnlich ca. 2,2 g (nach dem attischen Münzfuß) ist als Präsenzgeld bei der Volksversammlung und als Taggeld für den athenischen Richter erwähnt. In vielen griechischen St&...
Hemihekton
Halbstück der Hekte, also 1/12 Stater. Die kleine Elektronmünze aus der Zeit der frühen Münzprägung in Griechenland und Kleinasien ist wohl seltener geschlagen worden als die Hekte.
Hemilitron
Griechische Silbermünze zu einer halben Litra, von vielen Städten auf Sizilien geprägt und meist mit H gekennzeichnet. Der Hemilitron entsprach dem römischen Semis, bei Dezimalrechnung dem Quincunx. Einige sizilianische Städte gaben bronzene Hemilitra mit 6 Kugeln (Duodezimalsystem) als Wertzeichen heraus. In Tarent und Kyr...
Hemiobol
Antike griechische Münze im Wert von einem halben Obol, die später auch in Bronze gemünzt wurde. In der Stadt Cumae (Campania) ist ein goldener Hemiobol aus dem 5. Jh. v.Chr. erwähnt.
Hemipelekon
Griechische Bezeichnung des einschneidigen, metallischen Axt- oder Beilgelds, das als Tausch- und Zahlungsmittel in prähistorischer und archaischer Zeit im ägäischen Raum genutzt wurde. Seine Verwendung als Gerätegeld ist noch bis in homerische Zeit gesichert: Der Bogenschuss des heimkehrenden Odysseus trifft durch die Ösen...
Hemistater
Das Halbstück des Stater ist als Goldmünze für Kyrene erwähnt, kommt aber auch in Makedonien (Philipp und Alexander der Große), Athen (Peloponnesischer Krieg), Karystos, Citium (auf Zypern) und Tarent vor.
Hemitetartemorion
Griechische Kleinmünze zu einem halben Tetartemorion, als 1/8 Obol. Das Nominal ist meistens als Bronzemünze, in Athen aber auch als winzige Silbermünze mit einem Gewicht von etwa 0,09 g geprägt worden.
Henkelkreuz
Das Henkelkreuz, ein T mit einem ovalen Henkel oben, ist ursprünglich das ägyptische Sinnbild für 'Leben' und 'Leben nach dem Tod', also Unsterblichkeit. Das Zeichen findet sich nicht auf ägyptischen Münzen, aber leicht abgewandelt auf kilikischen (südöstliches Kleinasien), karischen (südwestliches Kleinasien...
Henkelspur
Löt-, Schweiß-, oder Feilspuren, die durch Entfernung von Henkeln und Ösen der zuvor als Amulette oder Schmuck getragenen Münzen herrühren. Manchmal sind Münzen, die zuvor als Schmuck gedient haben, so selten oder einzigartig, dass sich das Zurückversetzen in den früheren Zustand trotz der Bearbeitungsspuren...
Henri d´or
Französische Goldmünze, die König Heinrich (Henri) II. in den Jahren 1550-1559 mit einem Gewicht von 3,65 g (958/1000 fein) prägen ließ. Es gab drei Typen, der interessanteste ist der Henri d´or à la Gallia, der auf der Vs. die belorbeerte Büste des Königs zeigt, auf der Rs. (im Stil des römisch...
Hephaistos
Auf griechischen Münzen gelegentlich dargestellter Gott des Erdfeuers und der Schmiede(kunst), dem der römische Vulcanus entspricht.
Hera
Griechische Götterkönigin, Schutzgöttin der Frauen und der Ehe, Schwester und Gemahlin des Zeus. Ein Kult breitete sich von Argos her aus, blieb aber auf Teile des Peloponnes und die griechischen Inseln der Ägäis beschränkt. Auf Münzen von Argos, Samos und Elis finden sich meist Darstellungen des Kopfes der Gö...
Herabsetzung
Gesetzliche Verminderung des Nennwerts einer Münze, im Mittelalter regelmäßig durch die periodischen Münzverrufungen bewirkt. Später wurde die Herabsetzung einer Münze immer dann nötig, wenn der Nennwert über den tatsächlichen Verkehrswert hinausging. Manchmal setzte man eine Münzsorte auch absicht...
Herakles
Antiker Held, Sohn des Zeus und der Alkmene, der durch seine Kraft, seinen Mut und seine Heldentaten und Abenteuer - vor allem durch seine im Auftrag von Eurystheus ausgeführten zwölf Taten (Dodekathlos) - zum beliebtesten Heros Griechenlands wurde. In der Mythologie wurde Herakles als Unsterblicher in den Olymp aufgenommen. Sowohl die Do...
Heraldik
Historische Hilfswissenschaft des Wappenwesens, bestehend aus der Wappenkunde, der Lehre von den zwischen dem 12. und 16. Jh. auf den Schilden getragenen Wappen, der Wappen- oder Heroldskunst, die sich mit der Darstellung der Wappen beschäftigt und dem Wappenrecht, das den Fragen nach Wappenfähigkeit und Recht auf Wappen nachgeht. Der Beg...
Heraldische Farben
Um die Farben der Wappen im Schwarzdruck darstellen zu können, wurden verschiedene Schraffierungen festgelegt, die in der Fachsprache Tinkturen genannt werden.
Heringe
Volkstümliche Bezeichnung für die Dreier (Dreipfennig-Münzen) des Herzogs Ulrich von Württemberg (1498-1519), die um 1509 in Schwaben in großen Mengen im Umlauf waren. Die Benennung geht auf die Deutung zweier springender Fische als Heringe im Münzbild zurück. Dabei handelt es sich um das Wappen der Herrschaft vo...
Herkules
Lateinischer Name des Herakles, der als Schutzgott der griechischen Kaufleute und durch die Etrusker (Hercle) Eingang in die römische Götterwelt fand. In latinisierter Form ist er als unbezwingbarer (invictus) Siegesgott (Victor) auf Münzbildern der Kaiserzeit dargestellt.
Herkulesgruppe
Nach Einführung des Franc wurde 1795 in Frankreich als erste Münze mit der Bezeichnung Franc das 5-Francs-Stück geprägt. Sein Münzbild zeigt die Herkulesgruppe (Umschrift: UNION ET FORCE). Die Gruppe wird dominiert von dem mit dem Löwenfell dürftig bekleideten Herkules (Sinnbild der Stärke), der die sich die ...
Hermes
Griechischer Götterbote, Gott der Reisenden, Kaufleute, Diebe, Hirten, Straßen und Wege. Der Sohn von Zeus und Maia führte auch die Seelen in die Unterwelt, erfand die Lyra und war Gott der Rhetorik. Seit der klassischen Zeit stellte man sich Hermes jugendlich-sportlich vor und sah ihn auch als Schutzgott der Jugend und der Gymnasie...
Heroldsbilder
Wappenfiguren, die aus abstrakten Formen oder durch geometrische Einteilung des Schildfeldes gewonnen werden.
Heros
Bei Homer zunächst Herren, Krieger und Helden wie Achill, später auch Halbgötter, z.B. Herakles, die ähnlich wie die christlichen Heiligen kultisch verehrt werden. Es bildet sich ein lokaler Heroenkult, fast jede Stadt (Polis) hat ihren Heroen. Dabei wird vom Namen der Stadt ausgehend nachträglich ein Heros geschaffen, der ...
Herzog
Das Wort stammt aus dem ahd. herizogo, der mit dem Heer auszog (lat. dux), bei den germanischen Stämmen ein nur für die Dauer des Krieges gewählter Heerführer. Im Frankenreich wurden die Herzöge genannten Herrscher von Alemannien, Aquitanien, Bayern und Thüringen zur Bedrohung für den König. Von den Karolinge...
Herzschild
Wenn zwei oder drei Schilde aufeinander gelegt sind, wird der kleinste Schild, der zugleich meist auch das älteste bzw. wichtigste Wappen trägt, Herzschild genannt.
Hexagrammon
Byzantinische Silbermünze, die von Herakleios (610-641 n.Chr.) im Wert von 1/12 Solidus eingeführt wurde. Die Münzsorte im Gewicht von 6 Skrupeln (ca. 6,6 g) hielt sich bis ins beginnende 8. Jh.
Hfl.
Abkürzung für die Gulden-Währung der Niederlande (Holländischer Floren).
Hibernia
Die lateinische Bezeichnung für Irland findet sich auf irischen Münzen bis ins beginnende 19. Jh. als Landesbezeichnung (heute Eire).
Hiberno-Norse Coins
Englische Bezeichnung für die Nachahmungen der englischen Denare, die die norwegischen Wikinger in Irland schlugen. Es handelt sich meist um stark barbarisierte Imitationen der Prägungen des englischen Königs Ethelred II. (978-1016). Die Schrift der barbarischen Nachprägungen ist entweder unleserlich oder nachgemacht, sodass sie...
Hidschra
Auch Hedschra, bezeichnet die Auswanderung des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina im September des Jahres 622 n.Chr. Der 1. Tag der mohammedanischen Zeitrechnung (nach Mondjahren) ist auf den 16. Juli 622 unserer Zeitrechnung festgelegt und wird international mit A. H. (Anno Hegirae) abgekürzt.
Hieronymus d´or
Jérôme d´or
Hilaritas
Römische Personifikation der Heiterkeit mit den Attributen Füllhorn, Palmzweig, gelegentlich auch Zepter oder Patera, manchmal von einem oder zwei Kindern umgeben. Sie findet sich auf Münzen der römischen Kaiserzeit seit Hadrian (117-138 n.Chr.), oftmals auf Münzen der Kaiserinnen. Darstellung der Hilaritas auf dem Re...
Hildebrand, Bror Emil
(1806-1884)Schwedischer Numismatiker, der einen vollständigen Katalog über schwedische Medaillen herausgab. Außerdem gab der am Münzkabinett in Stockholm beschäftigte Forscher ein Verzeichnis der in Schweden gefundenen angelsächsischen Denare heraus, das durch die genaue Angabe der Umschriften besticht.
Hinkende Währung
Bezeichnung für Währungssysteme, bei denen die Kurantmünzen in einem Edelmetall (z.B. Gold) frei ausprägbar sind, während die Kurantmünzen des anderen Metalls (z.B. Silber) zwar unbeschränktes Zahlungsmittel, aber nicht frei ausprägbar sind. So wurden z.B. die alten Vereinstaler im Deutschen Kaiserreich in de...
Hippokamp
Antikes Fabelwesen mit dem Vorderteil eines Pferdes und dem Hinterteil eines Fisches, (ähnlich dem Seepferdchen), das als Reittier von Göttern auf Münzen in Phönizien, Griechenland, Kleinasien und Italien vorkommt. In klassischer und römischer Zeit wurde es als Reittier der Verstorbenen auf der Reise ins Jenseits dargestell...
Hirschdukaten
Dukaten mit der Darstellung eines Hirsches, im weitesten Sinne zählen darunter auch die seit Mitte des 17. Jh.s geprägten Dukaten der Grafen von Stolberg, die den Hirsch (als Wappentier) zeigen. Im Besonderen sind aber die Dukaten des Landgrafen Ludwig VIII. (1739-1768) von Hessen-Darmstadt gemeint. Der leidenschaftliche Jäger lie&sz...
Hirschgulden
1. Bezeichnung der Kippergulden des Herzogtums Württemberg zu 60 Kreuzern aus den Münzstätten Christophstal, Stuttgart und Tübingen. Diese wurden in den Jahren 1622/23 mit der Darstellung eines liegenden Hirsches auf der Rs. geprägt. Aus dem Jahr 1623 gibt es auch doppelte Stücke, die zwei sich gegenüberliegende H...
Hirtenpfennige
Bezeichnung der einseitigen Pfennige der ehemaligen Reichsstadt Buchhorn (heute Friedrichshafen) am Bodensee, die das Stadtwappen, ein Hirtenhorn, neben einer Buche zeigen.
Hispania
Lateinische Bezeichnung des Gebiets der iberischen Halbinsel, die nach der Eroberung durch Rom im 2. Punischen Krieg (218-201 v.Chr.) in die Provinzen Hispania citerior und Hispania ulterior gegliedert wurde. Auf einigen römischen Münzen sieht man die Hispania als Personifikation Spaniens manchmal zusammen mit der Gallia dargestellt. Die ...
Histamenon
(nomisma)Das Histamenon, auch Stamenon nomisma genannt, wörtlich 'Standard (Goldmünze)', löste unter Kaiser Nikephoros II. (963-969 n.Chr.) den Solidus als Standardgoldmünze des Byzantinischen Reichs ab. Siehe Stamenon nomisma. Histamenon des Kaisers Konstantinos X. (1059-1067)
Z
Kennbuchstabe der Münzstätten Grenoble (Frankreich, 1539-1772), Saragossa (Spanien, 1366-1387) und Zacatecas (Mexiko).
1/2C
Kennung der Münzstätte Besançon auf französischen Münzen (1694-1772).
Zyfert
Auch Ciffert oder Syfert. Halbstüber, der in Ostfriesland von 1572 bis 1782 geprägt wurde. Die verbreitete Münze bestand aus Billon; sie hatte ein Raugewicht von 1 g bei einem Feingehalt von nur 0,1g Silber.
Zyklische Datierung
Neben der Datierung nach dem astronomischen Kalender verwendete man im alten China (1949 offizielle Einführung des Gregorianischen Kalenders) noch ein sog. zyklisches System, das auch in Japan, Korea, der Mongolei und in Tibet verbreitet war. Dabei sind 60 Jahre in einem Zyklus zusammengefasst, die Jahre eines Zyklus werden aus 10 "Himmlischen...
Zweier
Alte Bezeichnung für Münzen, die den doppelten Wert einer Münzeinheit haben, vorwiegend im 18. Jh. in Ober- und Niedersachsen für die Doppelpfennige und in der Schweiz für die doppelten Kreuzer (Halbbatzen) gebraucht.
Zwainziger
Alte Bezeichnung für den seit dem ausgehenden 13. Jh. geprägten Südtiroler Etschkreuzer, der einen Wert von 20 Berner hatte.
Zweidritteltaler
Nach der Einführung des Zinnaischen und des Leipziger Münzfußes geschaffene Silbermünze im Wert von 60 Kreuzern. Diese Prägung wurde auch Leipziger Gulden oder einfach Silbergulden genannt. Es gab feine und grobe Silbergulden. Die feinen hatten ein Gewicht von 13,08 g, sie wurden aus fast reinem Silber geschlagen. Die grob...
Zodiakus
Tierkreis, die Himmelssphäre umspannende Zone (etwa 20 Grad) von 12 Sternbildern (Tierkreiszeichen), den die Sonne innerhalb eines Jahres bei ihrem vermeintlichen Umschwung entlang der scheinbaren Sonnenbahn (Ekliptik) umläuft. In der Antike stand die Sonne um den Frühlingsbeginn am 21. März (Tag- und Nachtgleiche) im Zeichen de...
Zolota
Bezeichnung des türkischen 30-Para-Stücks, das die Sultane des Osmanischen Reichs als Silbermünze prägen ließen.
Zolotoj
Elisabeth d'or
Zopfdukaten
Auch Schwanzdukaten, nannte die Bevölkerung die Dukaten des preußischen "Soldatenkönigs" Friedrich Wilhelm I. (1713-1740), die dessen Kopfbild mit Zopfperücke zeigen. Die Bezeichnung ging auch auf andere Münznominale mit gleicher Porträtdarstellung über wie Taler, Tympfe und Groschen.