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Kategorie: Meteorologie und Astronomie > Astronomie
Datum & Land: 05/03/2011, De.
Wörter: 1689
de Sitter Modell
[de Sitter model] Eine alternative Bezeichnung für das (Einstein-)de Sitter Universum.
de Sitter Universum
[de Sitter universe] Bezeichnung für ein masse- und strahlungsloses Modell des Universums. Diese Hypothese ist natürlich unrealistisch, aber das 1917, also ein Jahr nach der Veröffentlichung von Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie, erlaubte dieses einfache Modell bereits einige Aussagen über das reale Universum. Speziell von Bedeutung ist, dass das de Sitter Universum erstmals ein expandierendes Universum anstelle eines statischen als möglich gezeigt hat.
Deslandres
[Deslandres] Mit 234 km Durchmesser einer der grossen Mondkrater, der am südlichen Rand des Mare Nubium gelegen ist. Innerhalb Deslandres befindet sich der Krater Hölle, sein Rand überlappt mit mehreren Kratern, am bekanntesten davon Lexell, Walter und Regiomontanus.
Despina
[Despina] Ein von Voyager 2 im Jahr 1989 entdeckter kleiner Mond des Neptun von 150 km Durchmesser. Die Bahnparameter sind: Bahnradius 53000 km, Exzentrität kleiner als 0.001, Umlaufperiode 0.33 Tage und Inklination 0.07.
Detektor
[detector] Als Detektor bezeichnet man die Komponente(n) eines Beobachtungsinstruments, welches sensitiv auf Strahlung oder Teilchen ist, und so eine Messung derselben erlaubt. Beispiele sind Filme oder Fotoplatten, CCD-Detektoren, Photomultiplier oder Zählrohre.
Deuterium
[deuterium] Auch als schwerer Wasserstoff bekanntes Isotop des Wasserstoffs, 21H, manchmal auch mit D bezeichnet, das ein zusätzliches Neutron besitzt. Damit ist die Kernladungszahl 1 (Wasserstoff besitzt ja nur ein Proton), die Massenzahl aber 2 (Proton plus Neutron). Deuterium ist primordial enstanden, und seither vor allem in Sternen (vor allem in der Protosternphase und in massearmen Sternen) abgebaut worden.
Dezeleration
[deceleration] Abbremsung, das Gegenteil der Akzeleration. Mathematisch die zweite Zeitableitung der Ortskoordinate mit negativem Vorzeichen.
Dezelerationsparameter
[deceleration parameter] Eine kosmologische Grösse mit Symbol q, welche die Abbremsung der Expansionsgeschwindigkeit des Universums beschreibt. In einem Friedmann-Le Maître-Universum ist q die Hälfte des Dichteparameters Omega. Werte von q kleiner als 0.5 bedeuten ein ewig expandierendes Universum, Werte grösser als 0.5 charakterisieren ein schliesslich kollabierendes Universum. Für Kosmologien mit einer Kosmologischen Konstante Lambda kann q auch negativ werden, was eine beschleunigte Expansion bedeutet (z.B. Inflationsphase).
dispersiv
[dispersive] lichtbrechend
DIRBE
[DIRBE] Abkürzung für Diffuse Infrared Background Experiment, einem Instrument des COBE-Satelliten.
Dispersion
[dispersion] Im Wortsinn: die Streuung. In der Optik: Abhängigkeit einer physikalischen Grössen von der Wellenlänge. Die Wellenlängenabhängigkeit der Lichtbrechung in Medien hat zur Folge, dass (weisses) Licht in seine verschiedenen (farbigen) Komponenten aufgespaltet wird. Das Ergebnis ist ein Spektrum. In der Statistik: Ein Mass für die Verteilung einer Messgrösse. In der Mechanik: Oft wird die Geschwindigkeitsdispersion (von Sternen) als Dispersion bezeichnet.
Diphda
[Diphda] Eigenname des Sterns beta Ceti, auch unter dem Namen Deneb Kaitos bekannt. Es ist ein Riese (Leuchtkraftklasse III) des Spektraltyps K0 und der scheinbaren visuellen Helligkeit von 2.0 mag. Die Entfernung beträgt 16 pc.
DMR
[DMR] Abkürzung für Differential Microwave Radiometers, einem Instrument auf dem COBE-Satelliten.
Dn-sigma Beziehung
[Dn-sigma relation]
Doppelsterne
[binary stars] Die Häfte oder mehr aller Sterne befindet sich in Doppel- oder Mehrfachsternsystemen. Dabei laufen die einzelnen Komponenten um den gemeinsamen Schwerpunkt, der auch innerhalb einer der Komponenten liegen kann, wenn die Massenunterschiede sehr gross sind. Man unterscheidet weite Systeme und enge Systeme. Enge Systeme können sich berühren (im extrem: common envelope) und sogar verschmelzen. In vielen Fällen beobachtet man Hinweise auf einen Massentransfer auf eine Komponente (z.B. Kataklysmische Doppelsterne).
Dopplereffekt
[Doppler effect] Veränderung der Wellenlänge einer akustischen oder elektromagnitischen Strahlung durch eine (Relativ)Bewegung von Sender und/oder Empfänger. Bewegen sich Sender und Empfänger aufeinander zu, erhöht sich der Ton/die Frequenz (wird blauer), entfernen sich die beiden voneinander, erniedrigt sich die Tonhöhe/Frequenz (wird röter). Eine bekannte Variante des Dopplereffekts kann man an Autostrassen ausprobieren: ankommende Autos klingen höher als wegfahrende.
Dopplerverschiebung
[Doppler shift]
Drehimpuls
[angular momentum] Eine physikalische Grösse, die die Stärke einer Drehbewegung misst. Es ist das Vektorprodukt aus (Orts)vektor vom Ursprung (Zentrum der Drehbewegung) zum Objekt und dessen Geschwindigkeitsvektor. Somit ist der Drehimpuls gross, wenn die Geschwindigkeit gross ist bei grossem Abstand. Der Drehimpuls ist eine sogenannte Erhaltungsgrösse, das heisst, in einem abgeschlossenen System kann Drehimpuls nicht erzeugt oder vernichtet werden.
Dreieck
[triangle] 1) Eine geometrische Figur mit drei Ecken (daher kommt wohl der Name), drei Kanten oder Seiten und einer Winkelsumme von 180 Grad. 2) Ein auch unter dem Namen Nördliches Dreieck bekanntes Sternbild am Nordhimmel.
Dreisatz
[] Eine einfache Rechenregel, mit der man z.B. zwischen verschiedenen Einheitensystemen umrechnen kann. Beispiel: welcher Winkel entspricht einer Rektaszension von 2 h? Das Winkelmass hat 360 Grad, das Zeitmass 24 h, und wir wollen das den 2 h entsprechenden Wert x im Winkelmass wissen. Also:
Dreikörperproblem
[three body problem]
DSN
[DSN] Abkürzung für Deep Sky Network.
Dunkle Materie
[dark matter] Nichtleuchtende Materie, die sich in dynamischen Untersuchungen von Galaxien, am besten untersucht für Scheibengalaxien, bemerkbar macht und zur Erklärung der Strukturbildung im Universum benötigt wird. Sie wird auch oft als missing mass bezeichnet.
Dunkelwolken
dark nebula] Wolken aus Gas und Staub, welche das Licht von dahinterliegenden Objekten abschwächen oder auslöschen können. Die Absorption des Lichtes ist abhängig von der Wellenlänge, also auch von der Farbe. Rotes Licht wird weniger stark gestreut als blaues (kurzwelliges) Licht. IR- und Radiostrahlung wird nur wenig abgeschwächt, so dass die Dunkelwolken in diesen Spektralbereich durchsichtig erscheinen. Das †œVerschlucken† des Lichtes nennt man auch Extinktion.
Dunkeladaption
[dark adaption] Der Vorgang der Anpassung des Auges an die Dunkelheit. Er wird durch chemische Prozesse beeinflusst und dauert bei jedem Mensch verschieden lang. In der Regel sind 20 Minuten eine normale Dauer für die Anpassung. Die Dunkelanpassung wird durch kurzwelliges Licht (blau) schneller und leichter gestört als durch langwelliges Licht (rot). Daher verwenden Astronomen rotes Licht, wenn sich Suchkarten studieren oder Einstellungen am Teleskop vornehmen.
Dubhe
[Dhube]
d
[d] Abkürzung für Tag, vom Lateinischen Dies.
Dämmerung
[twilight, dusk, dawn] Dämmerung ist die Zeit vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang, wenn noch †œRestlicht† von der Sonnen sichtbar ist. Man unterscheidet drei Dämmerungen: die zivile oder Bürgerdämmerung, die nautische und die astronomische. Das entpricht Zenitdistanzen des Sonnenmittelpunktes von zwischen 90° 50†™ und 96°, 96° und 102°, und 102° und 108°.
Dämmerungsstrahlen
[crepuscular rays] Durch Streuung an Staubteilchen in der Troposphäre entstehendes Lichtphänomen. Sie entstehen kurz vor Sonnenaufgang beziehungsweise kurz nach Sonnenuntergang, wenn die Sonne fast tangential zum Horizont des Beobachters steht. Durch Schattenwurf von Wolken kann eine Fächerartige Struktur entstehen.
Dämonstern
[demon star] Populärname für Algol, der daherkommt, dass Algol im Sternbildperseus im Bereich des Kopfes der Gorgonin Medusa liegt.
D-Klasse Asteroid
[D-class asteroid] D-Klassen Asteroiden finden sich vor allem ausserhalb des Asteroidenhauptgürtels jenseits von 3.3 AU von der Sonne. Sie haben eine Umlaufzeit von der Hälfte des Jupiters, d.h. sie befinden sich in 2:1 Resonanz zu ihm. Sie scheinen aus karbonreichen Material zu bestehen. Das Spektrum zeigt keine herausragenden Features. Die Albedo ist mit 0.02 bis 0.05 sehr klein. Vertreter der D-Klasse sind die Trojaner (Asteroid 911, Agamemnon) und der Hilda-Gruppe (z.B. Normannia, Asteroid 1256).
Eduarda
[Eduarda] Asteroid Nummer 340, kinematisch ähnlich den Mitgliedern der Concordia-Familie, hat aber im Gegensatz zu deren C-Klassenspektrum ein S-Klassenspektrum.
Effektivtemperatur
[effective temperature] Die Temperatur eines Körpers, die man erhält, wenn man das Spektrum eines Schwarzen Körpers an dessen gemessenes Spektrum anpasst. Dabei ist die Effektivtemperatur die Temperatur, bei welcher das Intensitätsmaximum des Spektrums erreicht wird. Stern kann man in erster Näherung als Schwarze Körper auffassen, und somit ihnen eine Effektivtemperatur zuordnen, die oft auch als Oberflächentemperatur angegeben wird.
Eigenbewegung
[proper motion] Die Bewegung von Sternen senkrecht zur Sichtlinie. Zur Messung der Eigenbewegung muss man bei nahen Sternen für die Parallaxe aufgrund der Erdbewegung um die Sonne korrigieren. Die Eigenbewegung zusammen mit der viel leichter über den Dopplereffekt zu messenden Sichtliniengeschwindigkeit ergibt die räumliche Geschwindigkeit eines Sterns.
Elektron
[electron] Elektronen sind negativ geladene Elementarteilchen mit endlicher Ruhemasse. Eine Grösse kann man allerdings nicht angeben, nur eine obere Schranke, die derzeit bei 10^19 m angegeben wird. Elektronen befinden sich üblicherweise in den Hüllen von Atomen. Sie können allerdings aus diesen durch Ionisationsprozesse herausgeschlagen werden. Man kann das benutzen, um Elektronenröhren zu bauen, die man in Fernseher und Computermonitore zu bauen. Elektronen können auch in Kernreaktionen entstehen. Diese Elektronen haben eine sehr grosse Energie und werden als radioaktive Betastrahlung bezeichnet.
ElElektronenvolt
[electron volt] Ein Elektronenvolt (eV) ist die Energie, die man benötigt, um ein Teilchen auf einer Wegstrecke von 1 m auf die Geschwindigkeit von 1 m/s zu beschleunigen.
ElEnergie
[energy] Eine abstrakte physikalische Grösse. Grob gesagt, kann einem viel passieren, wenn man ein System mit grossem Energieinhalt stört, und wenig, wenn nur ein kleines Mass an Energie enthalten ist. Energie ist erhalten, das heisst, sie kann nicht vernichtet werden, sondern nur von einer Form in eine andere umgewandelt werden. Ein Elektromotor in einer Lokomotive etwa wandelt elektrische Energie in mechanische und thermische Energie um, eine brennende Kerze chemische Energie in elektromagnetische. Eine Lawine kann potentielle Energie in Bewegungsenergie umwandeln und diese in Wärme und mechanische (Zerstörungsenergie).
entwickelte Sterne
[evolved stars] Sterne in Nachhauptreihenstadien (Rote Riesen, Horizontalaststerne, ...).
EnEntkopplung
[decoupling] Die Phase im frühen Universum (im Urknallmodell), in welcher die Strahlung von der Materie abkoppelt. Da es verschiedene Arten von Materie gab, fand die Entkopplung zu verschiedenen Zeiten, d.h. Temperaturen statt: vom Urknall an kühlte sich das Universum mit zunehmender Ausdehnung ab. Neutrinos entkoppelten bereits 1 s nach dem Urknall bei einer Temperatur von 1010 K, Atome und Moleküle bei wenigen tausend K nach etwa 300000 Jahren. Von diesem Zeitpunkt an ist das Universum materiedominiert, davor war es strahlungsdominiert. Von der letzten Entkopplung stammt die kosmische Hintergrundstrahlung (cosmic background radiation), die sich mit der Expansion des Universums abgekühlt hat und heute eine Temperatur von 2.73 K hat. Sie wird oft auch als 3 K-(Hintergrunds-)Strahlung bezeichnet. Sie wurde 1965 von A.A. Penzias und R.W. Wilson mittels einer Hornantenne entdeckt.
Entartungsdruck
[degeneracy pressure] Von der Temperatur unabhängiger Druck, der aufgrund des Pauli-Prinzips für Fermionen entsteht. Er ist lediglich von der Dichte abhängig. Objekte, die durch Entartungsdruck stabilisiert werden, zeigen im Gegensatz zu Sternen, die durch thermischen Druck stabilisiert werden, eine inverse Masse-Radius-Beziehung: je grösser die Masse, desto kleiner der Radius.
Entartung
[degeneracy] Bestimmte Teilchen, genannt Fermionen, können gemäss dem Pauli-Prinzip nur eine gewisse maximale Packungsdichte erreichen (in einer Phasenraumzelle können sich keine zwei Teilchen befinden, welche die gleichen Quantenzahlen haben). Dadurch kann ein Druck aufgebaut werden, welcher Objekte gegen die Eigenanziehungskraft stabilisieren kann, wenn diese keinen thermischen Druck durch die Kernfusion im Inneren wie normale Sterne mehr aufbauen können (massearme Körper wie kleine Planeten werden durch chemische Prozesse stabilisiert). Diese Objekte werden auch Kompakte Objekte genannt; Weisse Zwerge (Elektronenentartung) und Neutronensterne (Neutronenentartung) gehören dazu, aber auch die Kerne von massearmen Sternen, Braunen Zwergen und massereichen Planeten können entartet sein. Der Entartungsdruck ist nur von der Dichte, aber nicht von der Temperatur abhängig.
Energieerzeugung
[energy production]
entarteter Stern
[degenerate star] Stern, der durch Entartungsdruck gegen den Kollaps aufgrund der Eigenanziehungskraft stabilisiert wird. Weisse Zwerge werden durch Elektronenentartung, Neutronensterne durch Neutronenentartung am Kollaps gehindert. In massearmen Sternen und Braunen Zwergen stützt Elektronenentartung den Kern.
Epizykel
[epicycle]
Equuleus
[equuleus]
Erdatmosphäre
[earth†™s atmosphere] Atmos = Luft, und Sphäre ist eine Kugel. Mit Erdatmospäre bezeichnet man die Lufhülle der Erde. Luft ist eine Mischung aus verschiedenen Gasen. Die Zusammensetzung der Gasmischung hängt von der Höhe ab: in den oberflächennahen Schichten findet man etwa 70% N (Stickstoff), 25% O2 (molekularer Sauerstoff), 5% CO2 (Kohlendioxid) und irgendwo noch etwa 1% andere Gase (Edelgase, anthropogene Einträge). In höheren Luftschichten finden sich andere Gasarten wie zum Beispiel O3 (Ozon) in der Stratossphäre, welches die Ultraviolette Strahlung herausfiltert (und uns so vor Sonnenbrand und Hautkrebs bewahrt; noch zumindest).
Erdbeben
[earth quake] Durch Instabilitäten in der Erdkruste ausgelöstes, kurzzeitiges Ereignis, bei dem aufgebaute Spannungen in der Kruste abgebaut werden. Die freiwerdende Energie wird durch sich ausbreitende Wellen (longitudinal und transversale Wellen) vom Ort des Geschehens, dem Epizentrum, abtransportiert. Wellen, die ins Erdinnere abgestrahlt werden, können in tieferen Schichten gebeugt/reflektiert werden, und an weit entfernten Orten aufgezeichnet werden. Mit Daten, die an mehreren verschiedenen Stationen aufgezeichnet wurden, kann man das Epizentrum lokalisieren. Desweiteren können solche Aufzeichnungen verwendet werden, den Aufbau des Erdinneren zu untersuchen. Die Wissenschaft zur Erforschung der Phänomene im Zusammenhang mit Erdbeben heisst Seismologie. Mit - meist durch Explosionsladungen - ausgelösten künstlichen Erdbeben können lokal kontrolliert Untersuchungen des Aufbaus des Erdinneren, speziell der Erdkruste, vorgenommen werden. Das gehört zur Seimsmik. Einsatzgebiete sind Rohstoffsuche, insbesondere die Suche nach fossilen Brennstoffen wie Erdöl und Erdgas. Das weltumspannende Netz von seismischen Stationen wird auch bei der Überwachung von unterirdischen Kernwaffentests verwendet, auch wenn gewisse amerikanische Kreis das noch nicht können.
Erhaltungsgrösse
[conserved quantity] Eine physikalische Grösse, deren zeitliche Ableitung in einem abgeschlossenen System konstant ist, heisst Erhaltungsgrösse. Energie, Drehimpuls, Masse und Ladung sind bekannte Beispiele.
ESA
Abkürzung für European Space Agency = Europäische Raumfahrtbehörde. Das europäische Gegenstück zur Nasa.
Eskimo-Nebel
[clown face nebula, eskimo nebula] Ein Planetarischer Nebel, NGC 2392, in den Zwillingen, der seinen Namen seinem Erscheinungsbild verdankt.
ESO
Abkürzung für European Southern Observatory = Europäische Südsternwarte. Organisation von 10 europäischen Ländern
Europa1)
[europe] Ein Kontinent des Planet Erde. 2) (Europa) Der viertgrösste Jupitermond mit einem Durchmesser von 3138 km und einem mittleren Abstand von 671400 km vom Jupiter. Er ist der zweitinnerste der vier Galileischen Monde.
eV
Abkürzung für Elektronenvolt.
Faber-Jackson Beziehung
[Faber-Jackson relation] Die Beziehung zwischen der zentralen Geschwindigkeitsdispersion und der Helligkeit von elliptischen Galaxien. Die Beziehung ist relativ eng (gut definiert) und wurde nach ihrer Entdeckung 1976 durch S. Faber und Jackson vor allem für die Entfernungsbestimmung von Ellipsen verwendet. Ab 1987 wurde die Faber-Jackson Beziehung durch die Dn-sigma Methode abgelöst, und die Faber-Jackson Beziehung als Spezialfall der Fundamental Plane (Fundamentalebene) erkannt.
Falsches Kreuz
[] Eine Konstellation am Südhimmel, die dem Kreuz des Südens ähnelt. Die Sterne sind etwas schwächer als die des echten, aber es ist ausgedehnter, und somit ein bisschen auffälliger.
Farbe
Differenz der Helligkeit (eines Objektes) in verschiedenen Farbbändern. Beispiel: B-V, d.h. das Objekt ist blauer, wenn die Differenz negativ ist und röter, wenn sie positiv ist.
Farben-Helligkeitsbeziehung
[color-magnitude relation] Beziehung von zwischen der Farbe und Helligkeit von Sternen. Diese Beziehung hängt von Zustandsgrössen von Sternen wie chemische Zusammensetzung und Alter ab.
Farben-Helligkeits-Diagramm
[color-magnitude diagram] Diagramm, in welchem die Farben und Helligkeiten von Sternen aufgetragen werden. Sternhaufen zeigen deutliche Strukturen in den Farben-Helligkeitsdiagrammen.
Feldstecher
[binocular]
Fernrohr
[telescope]
Fernrohr
[telescope] Sternbild am Südhimmel. Es wurde 1752 von Lacaille eingeführt und liegt zwischen Schütze und südlicher Krone. Der hellste Stern, alpha Telescopii, ist vom Spektraltyp B3 und etwa 185 pc entfernt. Er hat nur eine scheinbare Helligkeit von 3.5 mag.
FIRAS
Abkürzung für Far-Infrared Absolute Spectrometer, einem Instrument des COBE-Satelliten.
Fische
[Pisces] Sternbild auf der Nordhalbkugel, in der Ekliptik.
Fliegender Fisch
[Volans] Sternbild am Südhimmel
Flare
[flare, solar flare] Erscheinung in der Chromosphäre und Korona der Sonne, die meist explosionsartig Materie aufheizt und beschleunigt. Die typische Zeitdauer sind einige Minuten. In dieser Zeit wird das Material auf bis zu einige hundert Millionen Grad erhitzt. Der Grossteil der Strahlung wird als Röntgenstrahlung abgestrahlt; Flares sind allerdings auch im optischen und im Radiobereich sichtbar. Flares sind immer in Verbindung mit aktiven Regionen der Sonne. Berüchtigt sind Flares wegen der Teilchenstrahlung, der die Erde Stunden bis Tage nach den Ausbrüchen erreichen und neben Nordlichtern auch Störungen im Funkverkehr hervorbringt.
Flare-Sterne
[flare stars] Sterne, die ähnliche Phänomene wie die von der Sonne bekannten Flares und Sonnenflecken haben. Die durch die Flecken und Flares hervorgerufenen Helligkeitsvariationen der Sternoberfläche bewirken zusammen mit der Sternrotation Helligkeitsänderungen des Sterns. Da Flares und Flecken durch Magnetfelder hervorgerufen werden, kann man diese Phänomene durch Messung der Lichtpolarisation nachweisen (Zeeman-Effekt).
Flash-Spektrum
[flash spectrum] Spektren der Chromosphäre, die bei Sonnenfinsternissen aufgenommen werden. Wegen der kurzen Zeitdauer des Auftreten des †œDiamantrings†, also der Chromosphäre, wird es als Flash-Spektrum bezeichnet.
Fliege
Sternbild am Südhimmel.
Fluss
[flux] Strahlungsmenge, üblicherweise angegeben in für Nichtastronomen seltsamen Einheiten. (Strahlungs)Leistung pro Wellenlängeeinheit und Flächeneinheit.
Fotomultiplier
[photomultiplier] Ein Fotomultiplier ist eine spezielles lichtelektrisches Messsystem zur quantitativen Messung von sehr schwachen Helligkeiten. Dabei wird zusätzlich zur primären Alkalimetallschicht nach einer Anodenbeschleunigungsstrecke eine zweite Alkalimetallschicht mit einer nachfolgenden zweiten Beschleunigungsstrecke eingesetzt (ein normales lichelektrisches Fotometer hat nur eine Alkalimetallschicht, aus welcher auftreffende Photonen Elektronen herausgeschlagen werden, die von einem positiv aufgeladenen Anode angezogen werden; man misst also die Lichtintensität als Stromfluss.). Es können noch weitere Kaskaden nachgeschaltet werden. Im Resultat kann ein auftreffendes Photon so eine Elektronenlawine auslösen, die leicht messbar ist. Fotomultiplier erlauben eine Messgenauigkeit von 0.01 mag. Tatsächlich wird die Messgenauigkeit nicht durch das Instrument, sondern meistens durch Seeing und Szintillation (Flackern der Sterne) beeinträchtigt.
Fotometrie
[photometry] Eine astronomische Beobachtungstechnik zur Messung von (scheinbaren) Helligkeiten von astronomischen Objekten. Häufig werden fotometrischen Messungen in verschiedenen Farbbändern durchgeführt, und damit Farben bestimmt, welche Rückschlüsse auf die Physik des Objektes erlauben. (Farb)Fotometrie führt man an Sternen, Sternhaufen und Galaxien durch.
Fotometer
[photometer] Ein Gerät zur quantitativen Messung einer Lichtmenge. Oft werden dazu Verstärkerröhren eingesetzt, in welchen ein einfallendes Photon eine Kaskade von (elektrischen) Folgereaktionen auslöst (Verstärkung, photomultiplier). Auch heute sind Fotometer in der Astronomie speziell im Gebiet der Eichung (Kalibration) von absoluten Helligkeitsmessungen im Einsatz, obgleich die Röhren zum Teil durch Halbleiterbauelemente ersetzt werden.
Fotografie
[photography] Ein Sammelbegriff für alle Verfahren, mit welchen sichtbares oder unsichtbares (UV, IR, ...) Licht mit Hilfe von lichtempfindlichen Schichten aufgezeichnet werden kann. Im klassischen Fall sind diese beschichtete Glasplatten oder Kunststoffolien, die mit chemischen Emulsionen beschichtet sind. Diese Emulsionen verändern sich durch Lichteinstrahlung und können mit einem nachfolgenden chemischen Entwicklungsprozess konserviert werden. Oft gebraucht man Fotografie heute auch für elektrostatische und elektronische Aufzeichnungsverfahren.
Fornax-Haufen
[Fornax-cluster] Galaxienhaufen im Sternbild Fornax in etwa 15 Mpc Entfernung. Wird dominiert von der cD-Galaxie NGC 1399.
Freiheitsgrade
[degrees of freedom] Die Anzahl der unabhängigen Variablen eines dynamischen Systems bestimmt die Anzahl der Freiheitsgrade. Je mehr Teile ein System hat, desto mehr Freiheitsgrade hat es in der Regel - sofern nicht alle starr aneinander gekoppelt sind.
Fuhrmann
Sternbild am Nordhimmel.
Funkenkammer
[spark chamber] Ein physikalisches Messgerät, mit welchem ionisierende Teilchen nachgewiesen werden können.
FUSE
Fusion Verschmelzung von Atomkernen. Das Gegenteil der Kernspaltung.
F-Sterne
Sterne vom Spektraltyp F. Effektiv-Temperatur im Bereich von 8000 K. Balmerlinien des Wasserstoffs sind noch deutlich sichtbar, dazu kommen die Linien von Metallen. Masse um die 2 Sonnenmassen.
Füchschen
[little fox??] Sternbild am Südrand des Sternbild Schwan mit lateinischem Namen Vulpecula und der Abkürzung Vul). Der hellste Stern ist alpha oder 6 Vulpeculae, ein schwacher Stern von 4.4 mag von Spektraltyp M1.
Ganymed
Der mit einer mittleren Entfernung von 1070000 km dritte und mit 5262 km grösste der Galileischen Monde des Jupiter. Es ist der grösste Trabant überhaupt im Sonnensystem und deutlich grösser als die Planeten Merkur und Pluto. In Opposition ist Ganymed etwa 5.1 mag hell, und nur aufgrund seiner Nähe zum überstrahlenden Jupiter nicht mit blossem Auge sichtbar.
Gamma-Strahlung
Hochenergetische elektromagnetische Strahlung mit Energien grösser als Röntgenstrahlung, d.h. kürzeren Wellenlängen. Zählt zur Klasse der radioaktiven Strahlung, da sie bei Kernprozessen auftritt, in der Regel in Begleitung von beta- oder alpha-Strahlung. Energieangaben meist in keV (Kiloelektronenvolt) oder Mev (Megaelektronenvolt).
Gammastrahlenastronomie
[gamma-ray astronomy] Zweig der Astronomie, der sich mit der Untersuchung von Quellen befasst, die Gammastrahlung aussenden.
Gamma-ray burst
Seit Einführung von Spionagesatelliten zur Überwachung von Kernwaffentests bekannte kurzzeitige Blitze von gamma-Strahlung. Mit der verbesserten räumlichen Auflösung der gamma-Teleskope konnte gezeigt werden, dass gamma-ray bursts extragalaktischen Ursprungs sind; ihre Entstehung ist allerdings noch nicht geklärt.
galaxy Harassment
[galaxy Harassment] Ein Prozess, bei welchem in Galaxienhaufen einfallende Scheibengalaxien verändert werden. Dabei wird durch Gezeitenkräfte die Scheibe deformiert oder sogar abgestreift. Aus den Scheibengalaxien werden dadurch S0-Galaxien oder Zwergellipsen, die in den zentralen Bereichen der Galaxienhaufen zu finden sind. Dieser Prozess wurde als Alternative zu den Galaxienmergern (Verschmelzungen) von der Gruppe um Ben Moore vorgestellt.
Galaxis
[Galaxy] Ein anderes Wort für die Milchstrasse.
galaktisches System
[galaxtic system]
Galaxien
[galaxies]
Galaxienfarbe
[galactic color]
Galaxienhaufen
[cluster of galaxies] Eine Ansammlung von Galaxien, die nicht notwendigerweise gravitativ gebunden sind. Man unterschied früher reguläre und irreguläre Haufen, je nach Erscheinungsbild. Die ersteren weisen einen starke Konzentration zum Zentrum hin zu einer cD-Galaxie hin auf, letztere sind †œzerissener† und haben keine cD-Galaxie. Kleine Galaxienhaufen nennt man Galaxiengruppen oder nur Gruppen. Die Milchstrasse gehört zusammen mit der Andromedagalaxie und etwa 25 weiteren Galaxien zur Lokalen Gruppe. Der nächstgelegene Galaxienhaufen ist der Virgohaufen. Abell stellte die grossen Haufen in einem Katalog zusammen, was die Bezeichnung Abell-Haufen nach sich zog.
Galaktischer Kern
[Galactic Nucleus]
Galaktische Rotation
[Galactic rotation]
Galaktische Spiralstruktur
[Galactic spiral structure]
Galaktisches Alter
[galactic age]
Galaktischer Halo
[Galactic halo] Halo der Milchstrasse. Das ist eine annähernde kugelförmige Zone um die Galaxis, in welcher Kugelsternhaufen und metallarme, in der Regel sehr alte Sterne zu finden sind.
Galaktisch
[Galactic] Sich auf die Milchstrasse beziehend oder zur Milchstrasse gehörend.
Gezieltes Danebenschauen
[Averted Vision] Eine Beobachtungstechnik für die Visuelle Beobachtung, die sich zu Nutze macht, dass die Netzhaut ausserhalb des zentralen Bereichs empfindlich für Kontrastsehen ist (das Zentrum ist vor allem farbempfindlich). Mit gezieltem Danebenschauen kann man somit sehr lichtschwache Objekte sehen. Allerdings braucht diese Art der Beobachtung sehr viel Übung, da Menschen normalerweise gewohnt sind, †œgeradeaus† zu schauen.
Gezeiten
Eine Form von Gravitationswechselwirkung, die als Gradient der Kraft beschrieben werden kann. Dadurch wird sie stark ortsabhängig - sie variiert mit der dritten Potenz des Abstandes.
Gesichtsfeld
[field of view]1) Wahres Gesichtsfeld: das mit einem Fernrohr tatsächlich überschaubare Himmelsfeld. Bei normalen Teleskopen ist es kleiner als 1 Grad. 2) Scheinbares Gesichtsfeld: Der Durchmesser des im Okular sichtbaren Himmelsausschnittes.
geschlossenes Universum
[closed universe] Ein endliches Universum mit endlicher Lebenszeit und positiver Krümmung. Ein Beispiel ist eine Friedmann Universum mit eine Dichte grösser als der kritischen Dichte.