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Kategorie: Meteorologie und Astronomie > Astronomie
Datum & Land: 05/03/2011, De.
Wörter: 1689


Capricornus
[capricornus] Im Deutschen als Steinbock bekanntes Sternbild des Zodiak. Sichtbar am Südhimmel im Herbst nach der Abenddämmerung.

Car
[Car] Abkürzung für Carina.

Carina
[carina] Im Deutschen als Kiel oder Schiffskiel bekanntes Sternbild. Der Name stammt aus dem Lateinischen. Carina ist (wie man am †œmoderenen†, d.h. nicht der antiken Mytholgie entstammenden Namens, erkennen kann) am Südhimmel angesiedelt. Die Milchstrasse durchquert das Sternbild.

Carme
[carme] Einer der 4 äussersten Jupitermonde, der nach einer Dame aus der griechischen Mythologie benannt ist. Er wurde 1938 von Seth B. Nicholson entdeckt. Carme ist rückläufig und bewegt sich auf einer elliptischen Bahn (grosse Halbachse 22.6 · 106 km; Exzentrität 0.21; Umlaufzeit 692 Tage; Inklination (Bahnneigung gegen Jupiter-Sonne-Umlaufsebene) 163°). Aufgrund der starken Bahnneigung, Exzentrität und der Gegenläufigkeit liegt die Vermutung nahe, dass Carme ein eingefangener Planetoid ist.

Cartesische Koordinaten
[cartesian coordinates] Ein rechtwinkliges Koordinatensystem, das nach René Descartes benannt ist. In der Astronomie nur selten verwendet, da hier Zylinder- oder Kugelkoordinatensysteme in der Regel eine systemgerechtere Beschreibung erlauben.

Cas
[Cas] Abkürzung für Cassiopeia.

Cassegrain-Coudé-Teleskop
[Cassegrain-Coude telescope] Ein Typ von Spiegelteleskopen, bei welchen der Sekundärspiegel den Strahlengang in die hohle Stundenachse auslenkt.

Cassegrain-Fokus
[Cassegrain-focus] Der Primärfokus, der bei Cassegrain-Systemen hinter dem Hauptspiegel liegt.

Cassegrain-Teleskop
[Cassegrain-telescope] Eine Art von Spiegelteleskopen mit durchbohrtem Hauptspiegel und einem konvexen Sekundärspiegel, der das vom Hauptspiegel gebündelte Licht durch die Bohrung des Hauptspiegels lenkt. Der Primärfokus von Cassegrain-Teleskopen liegt hinter dem Hauptspiegel, im Gegensatz etwa zu Gregori-Teleskopen (diese haben auch einen konkaven Sekundärspiegel). Sehr häufig sind Schmidt-Cassegrainteleskope bei kleinen Teleskopen, v.a. bei in der Amateurastronomie gebräuchlichen Typen (z.B. C8, C11, C14 von Celestron und LX200 von Meade) und bei fotografischen Weitfeldteleskopen anzutreffen. Durch die Schmitt-Korrekturlinse sind diese Teleskope auf etwa 1 m Eingangsöffnung limitiert. Die meisten Grossteleskope sind Cassegrain-Systeme oder davon abgeleitete Konstruktionen.

Cassegrain-System
[Cassegrain system] Eine Bauart von Spiegelteleskopen, die auch Cassegrain-Teleskope genannt werden.

Cassinische Teilung
[Cassini division] Die auffälligste der †œTeilungen†, also der dunklen Zwischenbereiche des Saturnringsystems, wird nach ihrem Entdecker G. D. Cassini (1675) als Cassinische Teilung benannt. Die Teilung ist etwa 1 Bogensekunde breit, also mit einem Fernrohr von etwa 10 cm Öffnung gerade noch erkennbar. Die Cassinische Teilung trennt den A- und B-Ring, wobei die innere Kante etwa 117500 km vom Zentrum des Saturn entfernt liegt. Voyageraufnahmen haben gezeigt, dass die Teilung nicht wirklich leer ist, sondern von einigen sehr schwachen Ringen durchzogen ist. Es wird vermutet, dass kleine Monde von etwa 20 km Durchmesser diese Teilung verursachen, aber solche Satelliten konnten auf den Voyagerbildern nicht nachgewiesen werden.

Cassini-Sonde
[Cassini probe] Die Cassini-Sonde ist ein Gemeinschaftsprojekt der NASA und der ESA und besteht aus einem Orbiter und dem Huygensraumschiff, welches die Atmosphäre des grössten Saturnmondes, Titan, untersuchen soll. Die Cassinisonde wurde im Oktober 1997 gestartet und hatte wegen eines erdnahen †œSwingby-†Manövers zum Teil heftige Diskussionen ausgelöst, da die Energieversorgung des Raumschiffs durch eine Plutoniumbatterie gesichert wird. Im Juni 2004 wird die Sonde Saturn erreicht haben.

Cassiopeia
[Cassiopeia] In mittleren nördlichen Breiten ein zirkumpolares Sternbild, durch das die Milchstrasse zieht. Die Abkürzung ist Cas, der Genitiv Cassiopeiae. Wegen der Anordnung der fünf hellsten Sterne wird es auch das †œHimmels-W† genannt. Der hellste Stern, alpha Cassiopeiae, heisst Schedar und ist 2.2 mag im Visuellen. Auch beta Cassiopeia, hat einen arabischen Eigennamen, nämlich Caph. Gamma Cassiopeiae ist der Prototyp der Hüllenveränderlichen; seine Helligkeit schwankt zwischen 1.6 mag und 3.0 mag. Mit Cassiopeia A liegt eine starke Radioquelle in diesem Sternbild. Aufgrund der Nähe zum Milchstrassenband verwundert nicht, dass viele offene Sternhaufen in diesem Sternbild angesiedelt sind. Der bekannteste davon ist vermutlich M103.

Cassiopeia A
[Cassiopeia A] Eine der stärksten bekannten Radioquellen, die von einem sehr inhomogenen Emissionsnebel umgeben ist. Die Radiostrahlung ist nicht-thermisch. Diese Befunde lassen auf eine Supernovaexplosion als Ursache schliessen. Aufgrund der Expansionsgeschwindigkeit des Nebels lässt sich das Explosionsdatum auf etwa 1700 bestimmen, allerdings gibt es keine Berichte über ein solches Ereignis. Cassiopeia A ist etwa 3 kpc entfernt.

Castalia
[Castalia] Asteroid mit der Nummer 4769, der 1989 von Eleanor Kay Helin entdeckt worden ist. Er gehört zur Apollogruppe. Die Grösse ist etwa 1.8 km, die grosse Halbachse ist 1.063 AU, die Umlaufperiode 1.1 Jahre, die Inklination 8°.9. Die Bahn ist stark exzentrisch, mit einem Perihel von 0.55 AU und einem Aphel von 1.58 AU. Minimaler Abstand zur Erde ist 0.023 AU oder 3.4 Millionen km.

Castor
[Castor] Trotz seines Namens alpha Geminorum ist Castor nur der zweithellste Stern in diesem Sternbild, 1.5 mag. Castor ist ein sechsfach-Sternsystem in einer Entfernung von etwa 13.7 parsec. Die beiden hellsten Komponenten bilden ein visuelles Doppelsternpaar mit einer Umlaufperiode von 467 Jahren. Beide Komponenten sind selbst spektroskopische Doppelsterne mit Umlaufperioden von 9.2 und 2.9 Tagen. Das ganze System wird von einem weitern spektroskopischen Doppelstern umkreist, das in 1150 Jahren den Schwerpunkt des Gesamtsystems umkreist.

Catalogue of Bright Stars
[Catalogue of Bright Stars] Zu Deutsch ein Katalog heller Sterne, der vom Yale-Observatorium herausgegeben worden ist.

Catadioptrisches System
[catadioptric system] Ein aus Spiegeln und Linsen bestehendes optisches System. Die bekanntesten Vertreter dieser Konstruktionsart sind die Schmidt-Cassegrain-Systeme und die Maksutov-Teleskope. Weniger bekannte Systeme wie das Sampson-Catadioptrische System werden für spezielle Anwendungen eingesetzt.

Catena
[catena] Bezeichnung für eine Kette von Kratern auf Planeten oder Monden. Bekannt ist zum Beispiel die Tithoniae Catena auf dem Mars.

Catopritsches System
[catoptric system] Ein nur aus Spiegeln bestehendes optisches System, wie zum Beispiel das Newton- oder gewöhnliche Cassegrainteleskop.

Cavus
[cavus] Ein Wort aus dem Lateinischen, wörtlich: Loch. Damit werden steilwandige Begrenzungen von Depressionen auf Planeten und Monden bezeichnet.

CCD
[CCD] Abkürzung für Charged Coupled Devices, zu Deutsch: Ladungskoppler. Diese Art von Halbleiterbausteinen werden in CCD-Detektoren in Video- und Digitalkameras sowie in astronomischen Kameras eingesetzt. Häufig wird mit †œCCD† ein CCD-Detektor bezeichnet.

CCD-Detektor
[CCD-detector] Eine Kamera, die einen CCD-Chip als Fotodetektor verwendet. CCD-Kameras haben in der Astronomie gegenüber Fotoplatten noch immer den Nachteil, dass sie nur sehr kleine Flächen abdecken können, meist wenige Quadratzentimeter. Fotoplatten gibt es deutlich grösser. Dagegen haben CCDs gegenüber chemischen Aufnahmeverfahren eine Reihe von Vorteilen. Die Wichtigsten davon:

CD
[CD] Abkürzung für Cordoba-Durchmusterung.

cD-Galaxie
[cD-galaxy] Riesen-elliptische Galaxien, die in den Kernbereichen von reichen Galaxienhaufen angetroffen werden. Sie haben eine deutlich flachere Helligkeitsverteilung als normale elliptische Galaxien (das heisst, sie werden von innen nach aussen weniger schnell dunkel), und haben zum Teil mehrere Kerne. Nach aussen hin gehen sie fast fliessend in den Galaxienhaufen über. Die hellsten bekannten Galaxien sind cDs, mit bis zu 2 · 1012 Sonnenleuchtkräften. cD-Galaxien wachsen durch Gasakkretion und Kannibalismus von kleineren Galaxien, die beim Einfall in den Haufen nahe an dessen Zentrum, und damit der cD-Galaxie, vorbeikommen.

CDM
[CDM] Abkürzung für Cold Dark Matter, kalte dunkle Materie. Dieser Begriff findet sich häufig in der Kosmologie: aufgrund verschiedener Hinweise ist davon auszugehen, dass ein grosser Teil der Gesamtmasse des Universums dunkel ist, d.h. nicht in Form von Gas, Sternen und Kleinkörpern wie stellaren Remnants (Weisse Zwerge, Neutronensterne, Schwarze Löcher), Braunen Zwergen oder Planeten vorliegt (nicht-baryonische Materie). In CDM-Modellen werden als Dunkle Materie bislang noch unbekannte, massereiche Elementarteilchen (meist WIMPs genannt = Weakly Interacting Particles) verwendet. Das Gegenstück sind HDM, Hot Dark Matter Modelle, in welchen Neutrinos (sofern sie eine endliche Ruhemasse haben) als Dunkle Materie behandelt werden. Gegenwärtig erklären CDM-Modelle die beobachtbare Welt besser.

CDS
[CDS] Centre de Données astronomiques de Strassbourg. Ein Zentrum, in dem astronomische Datenbanken verwaltet werden, z.B. SIMBAD.

Celaeno
[Celaeno] Stern in den Plejaden mit einer scheinbaren visuellen Helligkeit von 5.5 mag, Spektraltyp B7, Leuchtkraftklasse IV.

Cen
[Cen] Abkürzung für Centaurus.

Centaurus
[Centaurus] Centaurus oder Kentaur ist ein griechische Fabelwesen, halb Mensch, halb Pferd und ausserdem ein Sternbild. Es ist von mittleren nördlichen Breiten allerdings nicht vollständig sichtbar. Das Sternbild beherbergt den uns nächstgelegenen Stern, proxima Centauri, der zum Mehrfachsternsystem alpha Centauri (Rigil Centaurus oder Toliman) gehört. Auch der zweithellste Stern hat dank seiner beträchtlichen Helligkeit Eigennamen: Hadar oder Agena.

Centaurus A
[Centaurus A] Die Radio- und Röntgenquelle Centaurus A wurde mit der elliptischen Galaxie NGC 5128, der uns nächstgelegenen Riesenelliptischen Galaxie, identifiziert; gleichzeitig ist sie auch die uns nächstgelegene Radiogalaxie. NGC 5128 zeigt ein prominentes Dunkelband aus Gas und Staub, das von einer eingefallenen, gasreichen Scheibengalaxie stammen könnte. Centaurus A zeigt zwei Radiokeulen, wovon die grössere 0.5 Mpc misst, sowie einen Jet von etwa 3 kpc Länge.

Cepheiden
[cepheids] Gebräuchliche, zusammenfassende Bezeichnung für delta Cepheiden und W Virginis Sterne.

Cepheidenstreifen
[cepheids strip] Alternative Bezeichnung für den Instabilitätsstreifen im HRD, in welchem eine Reihe von Arten pulsationsveränderlicher Sterne zu finden ist.

Cepheus
[Cepheus] Im deutschen auch als Kepheus bezeichnetes Sternbild des Nordhimmels mit der Abkürzung Cep. Von mittleren Breiten (Mitteleuropa) gehört es zu den zirkumpolaren Sternbildern. Der hellste Stern, alpha Cephei, heisst auch Alderamin. Die Hauptkomponente des Doppelsterns delta Cephei ist der Prototyp der Klasse der pulsationsveränderlichen delta Cepheiden (Abstand 41†). Der rote Stern mu Cephei ist ebenfalls veränderlich. Aufgrund der Farbe hat er den Namen Granatstern erhalten.

Ceres
[Ceres] Kleinplanet mit 980 km Durchmesser, 1 ·1021 kg Masse, 4.6 Jahren Umlaufperiode, einer elliptischen Bahn (grosse Halbachse 2.768 AU, Exzentrität 0.076) mit einer Inklination von 10.6 Grad, einer Dichte von 2.7 g/cm3 und einer Rotationsperiode. Er wurde am 1.1.1801 von Guiseppe Piazzi entdeckt. Benannt nach einer römischen Göttin.

Cerro Tololo Inter-American Observatory
[Cerro Tololo Inter-American Observatory] Oft als CTIO abgekürzter Name eines Observatoriums in den chilenischen Anden, auf dem 2215 m Cerro Tololo gelegen. Dieser liegt 55 km südöstlich von La Serena, wo sich auch das Hauptquartier befindet. Das Hauptgerät ist ein 4 m Spiegel, der 1976 eingeweiht wurde. Er wurde nach dem ersten Direktor, Victor Emanuel Blanco, Blanco Teleskop benannt. Es ist gewissermassen der Zwilling zum 4 m Teleskop am Kitt Peak National Observatory. Weiter Teleskope sind ein 1.5 m Spiegel (1968), ein 0.9 m Spiegel (1967), ein 0.6 m Curtis-Spiegel der Universität Michigan (gebaut 1950, 1963 nach Cerro Tololo gebracht) und der 1 m Spiegel der Yale Universität (1973 am Cerro Tololo aufgebaut).

Cet
[Cet] Abkürzung für das Sternbild Cetus, Walfisch.

CETI
[CETI] Englische Abkürzung für: Communcation with ExtraTerrestrial Intelligences, zu deutsch: Kommunikation mit ausserirdischen Intelligenzen. Bislang erfolglos, entweder weil es die nicht gibt, sie nicht mit uns reden können, sie nichts mit uns zu tun haben wollen, oder wir nicht intelligent genug sind, um sie zu verstehen.

Cetus
[Cetus] Lateinischer Name für das Sternbild Cetus, zu deutsch (etwas ungenau, da Wale bekanntlich keine Fische sind) Walfisch. Der Genitiv ist Ceti. Es gehört zu den Äquatorsternbildern, und ist von Mitteleuropa im Herbst und Winter am Abend sichtbar. Der Stern o ceti ist auch als Mira bekannt, welche der Prototyp für eine Klasse von veränderlichen Sternen ist.

CH-Stern
[CH-star] Das hat nicht mit der Conföderatio Helvetica (CH) zu tun. Es ist die Bezeichnung für einen Typ von Roten Riesen mit starken Molekülbanden von Kohlenwasserstoff, CH. Daneben sind auch Linien von Zyanid, CN, und Kohlenstoff als C2 prominent. CH-Sterne gehören zur Population II und finden sich im galaktischen Halo und in Kugelsternhaufen.

Chryse Planitia
[Chryse Planitia] Ein Becken auf dem Mars mit etwa 1500 km Durchmesser und 5 km Tiefe bei 27 Grad Breite und 36 Grad Länge. Es handelt sich vermutlich um einen alten Einschlagskrater. Eine Reihe alter Flussbette weisen auf früheren Wasserfluss in das Becken hin. Aus diesem Grund wurde es für einen der wahrscheinlichsten Orte gehalten, an dem Leben entstanden hätte sein können. Viking 1, welche zur Klärung dieser Frage 1976 dort landete, konnte keine Spuren von Leben entdecken.

Chronometer
[chronometer] Alternative Bezeichnung für Uhr.

Chronologie
[chronology] Die Wissenschaft, die sich mit der Zeit beschäftigt. Die astronomische Chronologie hat die Festlegung einer Zeitskala nach astronomischen Ereignissen zum Inhalt. Dazu gehören die Datierung von Überlieferungen von geschichtlichen Ereignissen wie Finsternisse und Planetenkonstellationen.

Chromosphäre
[chromosphere] Nicht direkt sichtbare Übergangszone zwischen der Photosphäre und der Korona der Sonne und der Sterne. In der Chromosphäre sinkt die Temperatur von knapp 6000 K am Rand der Photosphäre bis auf etwa 4000 K bei etwa 500 km Höhe ab, um dann auswärts (6000 K bei 1500 km, Übergangszone mit starkem Temperaturanstieg ab 2500 km) zur Korona (Übergang bei etwa 9000 km) hin auf etwa hunderttausend Grad anzusteigen. Die Dichte fällt von der Grenze zur Photosphäre von 1021 Teilchen/cm3 auf 1015 Teilchen/cm3 an der Grenze zur Korona.

chromatische Aberration
[chromatic aberration] Chromatische Aberration ist ein Farbfehler, der bei Linsenfernrohren aufgrund der Wellenlängenabhängigkeit der Brechung von Licht in Glas auftritt. Eine Korrekturmöglichkeit ergibt sich aus der Konstruktion von Objektiven mit mehreren Linsen aus verschiedenen Glassorten mit unterschiedlichen Brechungseigenschaften.

Chopper
[chopper] Eine Vorrichtung in Infrarotteleskopen, mit dem der Strahl schnell zwischen 2 Punkten am Himmel hin- und hergeschaltet werden kann. Dies wird benötigt, um den Himmelshintergrund bestimmen und subtrahieren zu können.

Chondrit
[chondrite] Chondrite sind Steinmeteorite, die in der Regel kugelförmige Chondren enthalten. Die Chondrite sind mit 86 % Anteil die häufigste Gruppe der Meteoriten. Sie bestehen hauptsächlich aus Eisen- und Magnesiumhaltigen Silikaten, und spiegeln mit Ausnahme der flüchtigen Stoffe die Zusammensetzung der Sonne wieder. Man unterscheidet drei Arten von Chondriten nach ihrer chemischen Zusammensetzung:

Chondren
[chondrules] Kleine Kügelchen von 0.2 - 3.8 mm Durchmesser (die meisten liegen im Bereich 0.5 - 1.5 mm) in Gesteinsmeteoriten. Sie werden in allen Chondriten mit Ausnahme der CI-Untergruppe der Karbonchondriten gefunden. Meist bestehen die Chondren aus Silikaten oder Glas (Hypersthen, Enstatit, Bronzit, Pigeonit, Olivin, Serpentin). Der Ursprung der Chondren ist noch unklar, aber sie scheinen bereits vor ihrem †œEinbau† in die Chondriten existiert zu haben. Chondren gehören zu den primitivsten festen Materialen im Sonnensystem.

Chlor-Sonnenneutrino-Experiment
[Brookhaven-solar neutrino- experiment] Zur Detektion von Neutrinos von der Sonne wurde in den 1970ger Jahren vom Brookhaven National Laboratory ein Experiment in 1500 m Tiefe (zum Schutz vor kosmischer Strahlung) in einer Mine in South Dacota durchgeführt. Dazu wurde ein Tank mit 400 Kubikmetern Chlorethylen (ein Putzmittel) gefüllt. Wenn ein Neutrino ein Chloratom trifft, kann das 37Cl unter Aussendung eines Elektrons in 37Ar (Argon, ionisert) umgewandelt werden, und aus dem Molekül herausgetrennt werden. Durch Neutralisation bildet sich Argon, welches mit Helium aus dem Chlorethylen herausgewaschen werden kann. Mit einem Zählrohr kann der beta-Zerfall des Argons zu Chlor nachgewiesen werden.

Chiron
[Chiron] Ein Planetoid oder eher ausgegaster Kometenkern mit zeitweise schwacher Aktivität (Schweifbeobachtung 1989), der auf einer sehr exzentrischen Bahn mit e = 0.379 zwischen Jupiter und Saturn (grosse Halbachse 13.695 AU) in 50.682 Jahren um die Sonne kreist; Periheldurchgang 1996). Der Durchmesser des 1977 von Charles Kowal entdeckten Asteroid 2060 ist etwa 170 km. Aufgrund der Nähe zu Jupiter und Saturn ist die Bahn instabil.

Chemische Zusammensetzung
[chemical composition] Die chemische Zusammensetzung gehört zu den Zustandsgrössen von Sternen, allerdings zu den nur schlecht bekannten. Durch Spektralanalyse kann man nur die Sternatmosphäre, also die oberste Schicht, hinsichtlich der Zusammensetzung aus chemischen Elementen, bei kühlen Sternen auch Molekülen, untersuchen. Diese Untersuchungen sind sehr aufwändig, und daher die Anzahl von gut untersuchten Sternen klein. Qualitative Untersuchungen sind einfacher durchzuführen. Diese zeigen mit Ausnahme einiger Sondertypen eine erstaunliche Gleichförmigkeit: Wasserstoff dominiert mit 60 bis 70 %, Helium folgt mit 30 bis 50 % (Massenprozente). Die schwereren Elementen haben nur Anteile von 2 bis 4 %.

Chemischer Ofen
[fornax] Ein Sternbild am Südhimmel mit der lateinischen Bezeichnung Fornax, Genitiv Fornacis und der Abkürzung For. Es beherbert einen Galaxienhaufen mit der cD-Galaxie NGC 1399. Bisweilen wird auch die Bezeichnung Ofen gebraucht.

Chasma
[chasma] Planetologische Bezeichnung für tief eingeschnittene Täler auf Planetenoberflächen. Die Bezeichnung stammt aus dem Lateinischen, der Plural ist Chasmata.

Charon
[Charon] Mond des Pluto, der mit 1172 km fast die Hälfte des Durchmessers seines Mutterplaneten (2500 km) hat. Er wurde 1978 von J.C. Christy entdeckt. Die Umlaufperiode, wegen der gebundenen Rotation gleich der Rotationsperiode, beträgt 6 d 9 h 17 min, der Radius der Umlaufplan um Pluto ist 19460 km. Die Bahnebene ist relativ zur Bahnebene des Pluto um die Sonne um 95o geneigt. Aufgrund der gegenseitigen Bedeckungen von Charon und Pluto konnten die Durchmesser der beiden sehr gut bestimmt werden, sowie einige Oberflächenmerkmale extrahiert werden. Für diese Beobachtungen war das HST von grossem Nutzen, da Pluto und Charon mit ihrem scheinbaren Abstand von 0.9 Bogensekunden vom Erdboden nicht als getrennte Körper beobachtet werden können. Charons Dichte beträgt nur 1.8 g/cm3, die Masse ist 1.9 · 1021 kg, etwa 16% der Plutomasse. Nach spektroskopischen Untersuchungen ist die Oberfläche zu grossen Teilen mit Wassereis bedeckt.

Chaos
[chaos]

Charged Coupled Device
[Charged Coupled Device] Zu Deutsch ein †œladungsbindendes Gerät†, mit der sehr gebräuchlichen Abkürzung CCD. Es sind Halbbauteile mit einer Gitterstruktur, in welchen auftreffende Photonen elektrische Ladungen freisetzen, die nach einer gewählten Belichtungszeit ausgelesen werden können. CCDs haben die Photoplatten weitgehend verdrängt, da ihre Eigenschaften hinsichtlich Linearität (doppelt soviele Photonen erzeugen doppeltes Signal) und Quantenausbeute (fast jedes Photon erzeugt ein Signal) jenen weit überlegen sind. Negativ ist die kleinere Fläche im Vergleich zu den Photoplatten. Images von grossen CCDs (mehr als 2000 x 2000 Pixels) erzeugen sehr grosse Datenfiles, vor allem bei der Nachbearbeitung der Aufnahmen (image processing). Das Speichern von CCD Aufnahmen in elektronischen Archiven stellt die Verantwortlichen immer wieder vor grosse Herausforderungen ob der schieren Datenmenge (vor allem durch (halb)automatische Teleskope).

Chandrasekhar-Masse
[Chandrasekhar limit] Ein alternativer Begriff für die Chandrasekhar-Grenzmasse oder -Grenze.

Chandra
[Chandra] Röntgensatellit, der nach einem der besten Physiker, dem Inder S. Chandrasekhar, benannt ist.

Chandrasekhar-Grenze
[Chandrasekhar limit] Auch als Chandrasekhar Grenzmasse genannte obere Grenzmasse von Weissen Zwergen, die etwa 1.4 Sonnenmassen beträgt. Überschreitet ein Weisser Zwerg, z.B. durch Akkretion von einem Begleitstern, diese Masse, kann die Elektronenentartung, die die Weissen Zwerge gegen den gravitativen Kollaps stabilisiert, die Eigenanziehungskraft nicht mehr aufwiegen, so dass der Weisse Zwerg zu einem Neutronenstern kollabiert. Das analoge Limit für Neutronensterne heisst Oppenheimer-Volckov-Limit.

Chandlersche Periode
[Chandler†™s period] Eine periodische Schwankung der Polhöhe, die nach ihrem Entdecker, dem Amerikaner S.C. Chandler, benannt ist.

Chamäleon
[chameleon] Kleines Sternbild am Südhimmel mit lateinischem Namen Chamaeleon und der Abkürzung Cha. Von Mitteleuropa aus nicht sichtbar (was in diesem Fall kein grosser Verlust ist.)

Chromatische Aberration
Sphärische Aberration

Cha
[Cha] Abkürzung für das Sternbild Chamäleon.

Cir
[Cir] Abkürzung für das Sternbild Circinus, zu deutsch: Zirkel.

Circinus
[circinus] Lateinischer Name des Sternbild Zirkel.

Circlet
[circlet] Aus dem Englischen stammender Name für einen ringförmigen Asterismus im Sternbild Fische. Er setzt sich aus einer Reihe von Sternen vierter und fünfter Grösse zusammen: gamma, kappa, lambda, TX, iota, theta und 7 piscium. Er liegt südlich des grossen Pegasusquadrates.

Cirrusnebel
[Cirrus nebula] Auch als Cygnus-Nebel oder Cygnus-Bogen bekannter Emissionsnebel im Sternbild Schwan. Es handelt sich um einen Supernovaüberrest einer etwa 300000 Jahre alten Supernova. Er ist noch sehr gut in der Kreisform erhalten, und zeigt eine radiale Expansion von etwa 100 km/s. Der Ring hat einen Durchmesser von 3 Grad (sechsfacher Vollmonddurchmesser) und ist etwa 750 pc entfernt. Die hellsten Teile sind auch als NGC 6992 (auch Schleiernebel genannt), NGC 6920, NGC 6979 und NGC 6995 bekannt.

cislunar
[cislunar] Zwischen Erde und Mond (gelegen).

Clast
[clast] Englischer Begriff für ein Fragment eines Gesteins oder Minerals, welches in einem anderen eingeschlossen ist. Brekzie ist eine Form dieses Gesteins.

Clathrate
[clathrate] Eine Bezeichnung für Einschlussverbindungen, das sind chemische Verbindungen, bei welche eine Wirtskomponente in den käfigartigen Hohlräumen ihres Kristallgitters eine Gastkomponente aufnimmt, ohne dass es zu einer chemischen Bindung kommt. Ein Beispiel sind (Edel)Gase in Eiskristallen (Clathrat Hydrate).

CLEAN
[CLEAN] Eine in der Radioastronomie eingesetzte Technik, um den ungewollten Einfluss von Seitenkeulen zu eliminieren. Dazu muss das Muster der Störung durch die Seitenkeulen berechnet oder gemessen werden. Diese Technik wird vor allem bei Apertur-Synthese Beobachtungen eingesetzt.

Clementine
[clementine]

Cluster
[cluster] Englischer Begriff für Haufen. Je nachdem, mit wem man redet, sind es Sternhaufen (offene oder Kugelsternhaufen) oder Galaxienhaufen.

CMD
[CMD] Abkürzung für color-magnitude diagram.

CME
[CME] Abkürzung für Coronal Mass Ejection.

CMa
[CMa] Abkürzung für das Sternbild Canis Maior.

CMi
[CMi] Abkürzung für das Sternbild Canis Minor.

CMR
[CMR] Abkürzung für color-magnitude relation.

CM-relation
[CM relation] Englische Bezeichnung für die Farben-Helligkeits-Beziehung.

CN-Band
[CN band] Absorptionsbande in den Spektren von meist kühlen Sternen später Typen (rote Riesen) mit ausgedehnten Hüllen. Die Bande wird vom Zyanid CN verursacht.

Cnc
[Cnc] Abkürzung für das Sternbild Cancer, zu deutsch Krebs.

CNO-Zyklus
[CNO-cycle] Gängige Abkürzung für den Kohlenstoff-Stickstoff oder Kohlenstoff-Stickstoff-Sauerstoff Zyklus. Die Abkürzung beruht auf den chemischen Symbolen C, N, O der beteiligten Elemente.

CN-Stern
[CN star] Eine Sorte von Riesensternen mit abnorm starken Absorptionsbanden von Zyanid, CN, in den Spektren.

COAST
[COAST] Abkürzung für das Cambridge Optical Aperture Synthesis Telescope.

COBE
[COBE] Abkürzung für Cosmic Background Explorer.

CoD
[CoD] Abkürzung für Cordoba Durchmusterung.

coded mask
[coded mask] Blenden, die nach einem Zufallsmuster verteilt sind, und in nichtabbildenden Röntgen- und Gammateleskopen eingesetzt werden. Eine Röntgen- oder Gammaquelle erzeugt auf dem hinter der Maske liegenden Detektor ein Schattenmuster, aus dem mit einem Dekonvolutionsalgorithmus mit einem Computer ein Bild rekonstruiert werden kann.

Coelostat
[coelostat] Sonnenteleskop. Häufig in Sonnentürmen eingebaut. Auch als Zölostat bezeichnet. Das besondere an Coelostaten ist, das das Bildfeld nicht gedreht wird, und dass empfindliche Apparate nicht mitbewegt werden müssen. Ein Coelostat mit einem einzigen (ebenen) Spiegel kann benutzt werden, um Objekte in einer Deklination zu beobachten. In der Regel wird ein zweiter Spiegel benutzt, um Objekte an verschiedenen Deklinationen beobachten zu können.

Coesit
[coesit] Der Coesit ist ein Mineral, das als Hochdruckmodifikation von Siliciumdioxid, SiO2, entstehen kann, wenn eine Schockwelle beim Aufschlag eines Meteoriten durch eine quartzhaltige Schicht läuft. Es sind Temperaturen von 450° bis 800° Celsius und ein Druck von 38 kBar nötig, um dieses Mineral zu erzeugen. Es sind klare, farblose Kristalle, die in der Nähe von Meteoritenkratern gefunden werden können. Coesite wurden 1953 erstmals synthetisch hergestellt, der erste Nachweis in Meteoritenkratern gelang 1960.

Col
[Col] Abkürzung für Columba.

colatitude
[colatitude] Englischer Begriff für das Komplement zur Breite: 90° minus die Breite eines Körpers.

Cold Dark Matter
[cold dark matter] Kalte dunkle Materie, meist mit der Abkürzung CDM bezeichnet.

Columba
[columba] Sternbild des Südhimmels mit dem Genitiv Columbae, der Abkürzung Col und dem deutschen Namen Taube.

Com
[Com] Abkürzung für Coma Berenices.

Coma Berenices
[coma berenices] Sternbild des Nordhimmels mit dem Genitiv Comae Berenices und der Abkürzung Com. Im deutschen als Haar der Berenike bekannt. Ein Teil der überwiegend leuchtschwachen Sterne (alpha comae berenices, oder das Diadem, hat eine visuelle Helligkeit von 4.3 mag) gehört zu einem losen offenen Sternhaufen. In diesem Sternbild befindet sich der galaktische Nordpol. Da der Blick in dieser Richtung †œungetrübt† durch die Gas- und Staubwolken der galaktischen Scheibe ist (Zone of Avoidance), finden sich hier viele extragalaktische Systeme, unter anderem der Coma-Haufen und noch ein Teil des Virgo-Haufens. Die bekannten Galaxien M64 und NGC4565 gehören nicht zu diesen Haufen, sondern sind relativ nahe Galaxien in etwa 6 Mpc Entfernung.

Comagalaxienhaufen
[Coma cluster] Alternativer Begriff für Coma-Haufen.

Coma-Haufen
[Coma cluster] Galaxienhaufen im Sternbild Haar der Berenike mit mehr als 3000 bekannten Mitgliedern in etwa 100 Mpc Entfernung. Als ein prominenter Haufen ist er auch mit der Nummer 1656 in Abells Katalog enthalten. Der scheinbare Durchmesser beträgt mehr als 4°, der tatsächliche Durchmesser mehr als 6 Mpc. In den zentralen Bereichen dominieren elliptische und S0-Galaxien. Die hellsten, z.B. NGC4878 und NGC 4889, haben mehr als 1011 Sonnenleuchtkräfte. Die Masse des Haufens wird auf 2 · 1015 geschätzt. Der Coma-Haufen wurde lange Zeit als Musterbeispiel eines †œregulären† Haufens angeführt, bis man mit Hilfe von Geschwindigkeitsdaten der Haufengalaxien einfallende Unterstrukturen festgestellt hat.

Coma Sternhaufen
[Coma Star Cluster] Der Coma Sternhaufen im Sternbild Coma Berenices hat etwa 100 Mitglieder, von welchen die hellste knapp 4 mag hell sind. Der Haufen überdeckt mehrere Grad und ist etwa 80 pc entfernt. Er ist auch unter dem Namen Melotte 111 bekannt.

Comes
[comes, companion] Lateinischer Begriff für †œBegleiter†, womit die leuchtschwächere Komponente von Doppelsternsystemen bezeichnet wird. Die Mehrzahl ist comites.

Common Envelope Binary
[Common Envelope Binary] Eine spezielle Form von Doppelsternsystemen, in welcher der kompaktere Begleiter innerhalb der ausgedehnten, dünnen Hülle eines Riesensterns umläuft. Man nimmt an, dass alle kataklysmischen Doppelsternsysteme mit einem Weissen Zwerg oder einem Neutronenstern eine solche Phase durchlaufen haben, aber es gibt keinen Beobachtungsnachweis für einen solchen Stern.