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Kategorie: Meteorologie und Astronomie > Astronomie
Datum & Land: 05/03/2011, De.
Wörter: 1689
Astigmatismus
[astigmatism] Abbildungsfehler eines optischen Elements (Linse oder Spiegel), der Licht, das das optische Element an verschiedenen Stellen passiert, an verschiedenen Brennpunkten abbildet. Dadurch werden Punktquellen zu Linien oder Ellipsen verzerrt.
Asteroidengürtel
[asteroid belt] Zone zwischen Mars und Jupiter (2 bis 3.3 AU), in der die meisten Asteroiden gefunden wurden. Die Verteilung der Asteroiden im Asteroidengürtel ist aufgrund von gravitativen Resonanzeffekten (bewirkt vor allem durch Jupiter) nicht gleichmässig: es gibt überdichten (Trojaner) und Löcher (Krikwood gaps). Im inneren Bereich des Asteroidengürtel sind die Asteroiden zu 60& vom S-Typ, 10% vom C-Typ. Aussen sind 80% C und 15% S. Der Asteroidengürtel stellt somit eine Übergangszone zwischen dem inneren (silikatdominierten) und äusseren (dominiert von leichteren Elementen wie C, N, O und H) Sonnensystem dar.
Asterismus
[asterism]
Asteroid
[asteroid] Kleinplaneten, die sich auf kreisförmigen oder elliptischen Bahnen zwischen den grossen Planeten bewegen, werden Asteroide genannt. Die grössten erreichen einige hundert Kilometer Durchmesser, das Gros allerdings ist nur einige Kilometer bis einige hundert Meter gross. Der grösste Asteroid ist Ceres mit knapp 1000 km Durchmesser. Wegen ihrer zu kleinen Masse sind sie nicht kugelförmig, sondern sondern sehr unregelmässig geformt. Die meisten Asteroiden befinden sich im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter, allerdings gibt es auch in anderen Bereichen einige bekannte Vertreter. Manche können der Erde sehr nahe kommen.
Association of Universities for Research in Astronomy
[Association of Universities for Research in Astronomy] Ein Konsortium von 20 US-amerikanischen Universitäten, die das Space Telescope Science Institute und die National Optical Astronomy Observatories betreiben. Abkürzung: AURA.
Assoziation
[association] (Lose) Gruppe von etwa 10 bis 100 Sternen, die vor allem in den Spiralarmen der Milchstrasse zu finden sind. Die meisten sind relativ jung, einige Millionen Jahren alt; da die Sterne gravitativ nur schwach aneinander gebunden sind, lösen sich die Assoziationen mit der Zeit auf. Die Sterne einer Assoziation sind offensichtlich aus einer Molekülwolke zur gleichen Zeit, vor eben höchstens einigen Millionen Jahren, entstanden. In der Umgebung von Assoziationen findet man immer Ansammlungen von interstellarer Materie. Man unterscheidet OB- (bestehend aus Sternen vom Spektraltyp O und B) und T-Assoziationen (hauptsächlich bestehend aus T Tauri Sternen).
ASP
[ASP] Abkürzung für die Astronomical Society of the Pacific.
Aspekte
[aspects] Einige spezielle Stellungen der Planeten in Relation zur Erde haben spezielle Namen erhalten. Für die inneren Planeten Merkur und Venus (innerhalb der Erdbahn) gibt es die folgenden Aspekte (auch Konstellationen):
Asiago Astrophysical Observatory
[Asiago Astrophysical Observatory] Die wichtigste eigene Beobachtungsanlage des Astronomischen Departements der Universität Padua. Es liegt in den venezianischen Alpen etwa 90 km nördlich von Padua auf etwa 1200 m Höhe, was aufgrund der über die Jahre hinweg ansteigenden Inversionsschicht den Beobachtungsbetrieb teilweise einschränkt. Das grösste Teleskop ist ein 1.82 m Spiegel, das grösste Teleskop in Italien. Das älteste Instrument ist ein 1.22 m Spiegelteleskop aus dem Jahr 1942. Zwei Schmidt-Kameras aus dieser Anlage wurden auf einen höheren Ort, etwa 10 Kilometer östlich verlegt, wo die Witterungsbedingungen besser sind.
Ashen light
[Ashen light] Schwaches Leuchten auf der dunklen Seite der Venus, das wiederholt von visuellen Beobachtern berichtet wurde, allerdings nicht fotografisch dingfest gemacht werden konnte. Falls das Phänomen real ist, handelt es sich wahrscheinlich um eine Art Airglow, wie er aus der Erdatmosphäre bekannt ist.
ASCA
[ASCA] Japanischer Röntgensatellit, der als Joint-Venture Röntgensatellit zwischen den USA und Japan 1993 gestartet wurde. Er hiess ursprünglich Astro-D und hat einen Röntgenspektrograph an Bord.
Ascraeus Mons
[Ascraeus Mons] Einer der mächtigen Schildvulkane der Tharsisregion auf dem Mars.
Astrolabium
[astrolabe]
Astrologie
[astrology] Die Ausführung einer Tradition, die versucht, das Schicksal von Lebewesen mit den Positionen von Sonne, Mond und Planeten zu den Sternen in Beziehung zu setzen. Es ist keine Theorie bekannt, die die Aussagen der Astrologie auf eine wissenschaftliche Basis stellen. Nichtsdestotrotz übt sie offenbar eine grosse Anziehungskraft auf viele Menschen aus, die durch Berichte von passenden Ereignissen genährt wird. So †œfunktioniert† die Astrologie für Leute, die an sie glauben (self-fullfilling prophecy). Beispielsweise wählen astrologiegläubige Menschen †œpassende† Lebenspartner, während bei †œUngläubigen† keine solche Korrelation erkennbar ist. In der Vergangenheit, speziell in der Frühantike, war die Trennung zwischen Astronomie und Astrologie unscharf. Erst die Entwicklung der Naturwissenschaften auf der Basis der Verifizierbarkeit der gefundenen (Natur)gesetze ermöglichte eine klare Differenzierung.
Astrometrischer Doppelstern
[astrometric binary] Doppelsternsystem, bei dem die unsichtbare Komponente durch zyklische Irregularität der sichtbaren Komponente nachgewiesen werden kann.
Astrometrie
[astrometry] Ein Zweig der Astronomie, der sich mit der Messung von Örtern und Eigenbewegungen von Himmelsobjekten befasst. Durch den Kopernicus-Satelliten und die damit gewonnenen Daten hat diese - schon etwas angestaubte Disziplin - ein beeindruckendes Revival erlebt.
Astronautik
[astronautics] Die Wissenschaft vom Reisen ins Weltall.
Astronom
[astronomer] (Berufs)bezeichnung für Menschen, die sich mit dem Studium von Sternen, heute allgemeiner, Himmelsobjekten befassen. Im modernen Sinn wird Astronom synonym mit Astrophysiker verwendet. Das Wort stammt vom griechischen astronomos = der, der die Sterne ordnet.
Astronomer Royal
[Astronomer Royal] Vor 1972 der Titel des Direktors des Royal Greenwich Observatory in Greenwich, UK. Danach wurde dieser Ehrentitel einem herausragenden Astronomen vergeben, der nicht notwendigerweise Direktor des Greenwich Observatorys ist, welches vermutlich der neoliberalen Sparwut zum Opfer fiel.
Astronomia nova
[Astronomia nova] Das 1609 von J. Kepler veröffentlichte Buch, das die ersten beiden seiner drei Gesetze zur Planetenbewegung enthält.
Astronomical Ephemeris
[Astronomical Ephemeris] Ein Jahrbuch, das bis 1981 vom Royal Greenwich Observatory herausgegeben wurde. Seitdem wird es als Astronomical Almanac weitergeführt.
Astronomical Journal
[Astronomical Journal] Ein Journal für professionelle Astronomen, das 1849 von B.A. Gould gegründet wurde (Abkürzung AJ). Der Schwerpunkt liegt eher auf beobachtender Astronomie.
Astronomie
[astronomy] Lehre von den Himmelskörpern. Ursprünglich vor allem die Bestimmung von Bewegungen der Himmelskörper: Bestimmung von Finsternissen, Kalendern und für Navigationszwecke. Heute verschmolzen mit der Astrophysik
Astronomischer Almanach
[Astronomical Almanac] Ein Jahrbuch für professionelle Astronomen, das seit 1981 vom US Naval Observatory und dem Royal Greenwich Observatory gemeinsam herausgegeben wird. Es enthält Daten zu den Mondphasen, Sonnenauf- und untergangszeiten, Bedeckungen sowie Informationen zu hellen Sternen, astronomischen Konstanten und Positionen von Sternwarten.
Astronomische Uhr
[astronomical clock] Eine Uhr, die astronomische Informationen anzeigen kann, wie Mondphasen oder Sternzeit.
Astronomisches Dreieck
[astronomical triangle] Dreieck in der Projektion am Himmel bestehend aus dem Zenith (am spezifischen Ort des Beobachters!), eines Stern (Himmelsobjekts) und des Himmelsnord- oder Südpol.
Astronomische Dämmerung
[astronomical twilight] Die Astronomische Dämmerung ist die Zeitperiode, in der die Sonne 102° bis 108° unterhalb des Zeniths steht.
Astronomische Einheit
[astronomical unit] Die mittlere Entfernung Erde-Sonne, die 149.597870 Millionen Kilometer beträgt, 1 pc = 206162 AU. Entfernungen im Sonnensystem werden in Astronomischen Einheiten angegeben.
Astronomische Nachrichten
[Astronomische Nachrichten] Das 1821 gegründete Journal zur Veröffentlichung wissenschaftlicher Ergebnisse war eines der ersten modernen Journale seiner Art. Zeitschriften dieser Art dienen der Kommunikation der wissenschaftlichen Gemeinschaft, der Verbreitung neuer Resultate und Ideen und der Kritik an diesen.
Astro-1
[Astro-1] Ein aus 4 Teleskopen bestehendes Beobachtungsgerät, das an Bord eines Space Shuttles betrieben wird. Es hat 3 UV-Geräte, eine Spektrograf, ein abbildendes Instrument und einen Polarimeter, sowie ein Breitbandröntgenteleskop. Es war im Dezember 1990 im Einsatz.
Astrofotografie
[astrophotography] Die Aufnahme von Himmelsobjekten mit fotografischen Mitteln.
Astrophysical Journal
[Astrophysical Journal] Eines der wichtigsten astronomischen Journals (zusammen mit AJ, A&A, MNRAS und PASP). Es wurde von G.E. Hale im Jahr 1895 gegründet und umfasst neben dem Hauptjournal separate Hefte für Kurzveröffentlichungen (Letters) und sehr lange Papers, die Daten oder Methoden ausführlich beschreiben (Supplement). Es ist das bei weitem umfangreichste der obengenannten Journals. Herausgeber ist die AAS, Produzent die University of Chicago Press. Oft als ApJ abgekürzt.
Astrophysik
[astrophysics] Wissenschaft zur Untersuchung von allen extraterrestrischen mit physikalischen Mitteln. Die moderne Astrophysik ist ein Zweig der Physik, von welcher viele Einzeldisziplinen verwendet werden: angefangen von der Mechanik (Planetensystem, Stellardynamik, etc.), Thermodynamik (Wärmetransport in Sternen, Gaswolken, ...), Atomphysik (Spektralanalyse), Kernphysik (Energieerzeungung in Sternen durch Fusion, Kernprozesse in Endstadien von Sternen, Nukleosynthese), Teilchenphysik (Teilchenprozesse bei Supernovaeexplosionen, in Akkretionsscheiben), Vielteilchentheorie (Galaxiendynamik), Elektromagnetismus (Induktion durch Konvektion in Sternen, Magnetfelder in der Interstellaren Materie, in kompakten Objekten), allgemeine Relatvitätstheorie, um einige Beispiele zu nennen. Oft treten in der Astrophysik extreme Zustände auf, die anderen Bereichen der Physik nicht zugänglich sind. Ein weiteres Charakteristikum ist das gleichzeitige Zusammenspiel vieler verschiedener Bereich der Physik bei astrophysikalischen Objekten.
Astroseismologie
[astroseismology] Das Studium von Oszillationen, der Entstehung, Ausbreitung und Dämpfung in Sternen. Mit Hilfe der Sonnen- und Sternseismologie kann man das optisch nicht zugängliche Innere von Sternen und der Sonne ausloten. Die angewandten Verfahren sind denen der irdischen Seismologie eng verwandt. Am besten zu untersuchen ist aufgrund der Nähe und der damit verbundenen guten räumlichen Auflösung die Sonne; in diesem Fall können auch hochfrequentere Oszillationen, die nicht so tief in die Sonne eindringen, gemessen und ausgewertet werden. Man spricht hier auch von Helioseismologie und Heliotomografie. Der SOHO-Satellit erlaubt eine Beobachtung der Sonne rund um die Uhr, so dass zusammenhängende Zeitreihen von Beobachtungen zur Verfügung stehen.
Asymptotischer Riesenast
[asymptotic giant branch] Eine Linie im rechten oberen Eck des Hertzsprung-Russell-Diagramm, die von Sternen, die im Hauptreihenstadium weniger als 10 Sonnenmassen hatte, bevölkert wird. Sie befinden sich in einem zweiten, kurzen Expansionsstadium, wodurch sie sehr hell (grosse Oberfläche) und sehr rot (Abkühlung durch die Expansion) sind. AGB-Sterne haben sowohl Wasserstoff als auch Helium als Brennmaterial bereits verbraucht und können keine weiteren Fusionszyklen mehr starten (da zu geringe Masse). Der Kern wird durch Elektronenentartung stabilisiert und besteht aus Kohlen- und Sauerstoff. Die umgebende Hülle zündet wiederholt Helium-Flashes. Diese Flashes verursachen eine Langzeitvariabilität der AGB-Sterne. AGB-Sterne haben haben Durchmesser von bis zu einigen Astronomischen Einheiten, etwa 100 bis 1000 Sonnendurchmesser. Im finalen Stadium wird die Hülle abgeblasen und der Stern kann unter günstigen Umständen als Planetarischer Nebel beobachtet werden.
Astigmatismus
Bildfeldwölbung
Atomuhr
[atomic clock] Ein Typ Uhr mit extrem hoher Ganggenauigkeit. In solchen Uhren macht man sich die regelmässigen (periodischen) Schwingungen von Atomen oder Molekülen zu nutze. Am häufigsten eingesetzt wird die Cäsium-Uhr, bei der man die Frequenz, die dem Energieunterschied zwischen zwei bestimmten Energiezuständen des Cäsiumatoms gemessen wird. Die Genauigkeit ist besser als 1 auf 10 Billionen. Der Cäsiumstandard wird als Zeitstandard für die Sekunden im SI-System verwendet und ist somit die Grundlage für die Internationale Atomzeit (International Atomic Time, TAI).
Atom
[atom] Wort griechischen Ursprungs (atomos = unteilbar). Unteilbar ist es allerdings nur im chemischen Sinn: ein Atom ist die kleinste stabile Einheit eines chemischen Elements. Das charakteristische Grössenmass eines Atoms ist 1 Š = 0.1 nm = einzehnmilliardstel Meter. Ein Atom besteht, wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Rutherford nachgewiesen, aus einer Elektronenhülle und einem Atomkern aus positiv geladenen Protonen und elektrisch neutralen Neutronen. Der Kern ist etwa 5 Grössenordnungen kleiner als das Atom. Die Anzahl der Protonen bestimmt die Kernladungs- oder Ordnungszahl des Atoms und damit, um welches chemische Element es sich handelt. Im Normalzustand hat das Atom die gleiche Anzahl von Elektronen in der Hülle wie Protonen im Kern, so dass es nach aussen elektrisch neutral ist. Durch chemische Prozesse können Elektronen eingefangen oder verloren werden, so dass das Atom nach aussen elektrisch geladen erscheint; in diesem Zustand spricht man von Ionen. In der Astronomie gibt man den Ionisierungszustand nach der folgenden Nomenklatur an: I bezeichnet den Grundzustand, II einfach ionisiert (ein Elektron ist verlustig gegangen), III ist zweifach ionisiert (zwei Elektronen fehlen) usw. Z.B. ist Fe V vierfach ionisiertes Eisen. Durch Übergänge der Elektronen in der Atomhülle zwischen verschiedenen Energiezuständen oder bei Einfang oder Verlust von Elektronen werden elektromagnetische Prozesse initiiert: Trifft ein Photon auf ein Atom, kann ein Elektron in der Hülle von einem niedriegeren auf ein höheres Energieniveau gehoben werden. Im Effekt bedeutet das, dass das (kontinuierliche) Licht einer Hintergrundsquelle durch ein Gas im Vordergrund in den Wellenlängen absorbiert wird, die den Energieunterschieden der erlaubten Übergänge der Elektronen in der Atomhülle entsprechen. Ein Beobachter sieht in diesem Fall dunkle Absorptionslinien im Spektrum dieses Objekts. Springen dagegen Hüllenelektronen von höheren auf niedrigere Niveaus, wird Licht mit der dem Energieunterschied entsprechender Wellenlänge ausgesandt. Man sieht im Spektrum helle Emissionslinien.
Atmosphärsches Fenster
[atmospheric window] Ein Band des elektromagnetischen Spektrums, für das die Erdatmosphäre transparent ist. Dies ist vor allem der Fall im Bereich des sichtbaren Lichts (deswegen haben oberirdische Lebewesen Augen, die in diesem Wellenlängebereich empfindlich sind) und im Radiobereich (der Teil des Spektrums, der für Satellitenübertragung von Fernsehen, Telekommunikation und Daten verwendet wird; die exzessive kommerzielle Nutzung dieses Spektralbereich macht radioastronomische Beobachtunge mehr und mehr schwieriger bis unmöglich. Wir sehen nicht im Radiobereich, weil wir dann viel grössere Augen bräuchten, die in normale Köpfe schlecht hineinpassen würden. Denk mal an ein Radioteleskop, z.B. Effelsberg in der Eifel.). Daneben gibt es noch einige Bänder im Infrarot, die ebenfalls transparent sind, speziell in Gegenden mit geringer Luftfeuchtigkeit, da die Wassermoleküle in diesem Bereich die Hauptabsorber sind.
Atmosphärische Refraktion
[atmospheric refraction] Lichtablenkung in der Atmosphäre mit dem Effekt, dass astronomische Objekte scheinbar näher am Zenith stehen als sie tatsächlich sind. Die Stärke der Refraktion hängt wiederum von der Weglänge durch die Atmosphäre ab und ist nahe am Horizont stärker. So kann man die Sonne noch sehen, wenn sie real bereits unter dem Horizont steht. Ursache für diesen Effekt ist die optische Gesetzmässigkeit, dass Licht beim Übergang von einem dünneren (Vakuum des Weltalls) in ein dichteres Medium (z.B. Erdatmosphäre) zum dichteren Medium hin gebrochen wird.
Atmosphärische Extinktion
[atmospheric extinction] Durch Streuung und Absorption von Licht in der Atmosphäre verursachte Abschwächung der Intensität eines Himmelsobjekts. Die Extinktion ist um so stärker, je länger der Lichtweg durch die Atmosphäre ost, d.h. je tiefer das Objekt am Horizont steht. Die Streuung hängt von der Wellenlänge ab in der Weise, dass kurzwelligeres Licht stärker gebrochen wird. Darum erscheinen Objekt nahe am Horizont röter als hoch am Himmel (Sonnenunter- oder -aufgang, Mond dito).
Atmosphärische Dispersion
[atmospheric dispersion] Die Lufthülle verursacht eine Aufspaltung des Lichts von Sternen in ein kleines Spektrum: die näher zum Zenith hin gelegene †œSeite† erscheint so blauer als die vom Zenith entferntere.
Atlas
[Atlas]
Atmosphäre
[atmosphere] Lufthülle um einen Planeten, natürlichen Satelliten oder die äussersten Schichten um einen Stern. Das Wort stammt aus dem Griechischen (Atmos = Luft, eine Sphäre ist eine Kugelschale). Nur Körper mit einer ausreichend grossen Anziehungskraft können das seiner Natur nach leicht flüchtige Gas halten (umso leichter flüchtig, je heisser es ist). So haben etwa Merkur und der Mond keine Atmosphäre mehr, Venus, Erde, Mars und Titan dagegen schon. Bei den äusseren Riesenplaneten ist der Übergang zwischen Atmosphäre und darunterliegenden Schichten nicht mehr klar. In diesen Fällen bezeichnet man die äussersten Schichten als Atmosphäre. Im Fall von Sternen bezeichnet man als Atmosphäre diejenigen Schichten, aus welchen das beobachtet stellare Spektrum entsteht.
Aten
[Aten] Heisst der 1976 von E. Helin 800 durchmessende Asteroid mit der Nummer 2062. Er ist der Prototyp der Athengruppe, deren Orbits mehrheitlich innerhalb der Erdbahn liegen. Einige kommen der Erde bisweilen sehr nahe mit Werten ihres Aphelions von mehr als 0.94 Astronomischen Einheiten.
Ataxit
[ataxite] Eine Sorte von Eisenmeteoriten mit hohem Nickelanteil. Sie haben keine offensichtlichen Strukturen wie z.B. Widmanstättensche Figuren.
Automatische Plattenmessmaschine
[automatic plate measuring machine] Oft als APM abgekürzte Maschine zum Einscannen und Digitalisieren von fotografischen astronomischen Aufnahmen. Üblicherweise werden Positionen, Helligkeit und Form aufgenommen. Die APM des Institute of Astronomy in Cambridge, UK, kann eine halbe Million Bilder einer 35 cm Fotoplatte in sechs Stunden verarbeiten.
Automatisches fotometrisches Telesop
[automatic photometric telescope] Ein Teleskop oder eine Anlage von Teleskopen, die vollautomatisch fotometrische Serienbeobachtungen von variablen Objekten machen. Als Objektgruppen kommen vor allem veränderliche Sterne, aber auch Kerne von aktiven Galaxien und Quasare in Frage. Zusätzlich zur Automatik des Findens, Nachführens, Aufnehmens, Aufbereiten und Archivieren der Daten müssen solche Teleskope so eingerichtet werden, dass sie die Wetterbedingungen einschätzen können (keine Beobachtungen bei bedecktem Himmel/Regen etc., aber auch z.B. Messung der Seeing-Qualität.
Autoguider
[autoguider] Eine (elektronische) Vorrichtung, mit der die Nachführung eines Teleskopes automatisiert wird. Meist wird dabei ein Stern nahe des zu beobachtenden Objektes ausgewählt, der dann durch ein separates Teleskop oder durch einen Off-Axis Spiegel mit einer Kamera aufgenommen wird, und bei einer Bewegung auf der Bildebene eine Reaktion der Nachführungsmotoren auslöst. Häufig werden als Kameras heute CCD-Kameras verwendet, man kann aber auch Felder von fotoempfindlichen Zellen einsetzen.
Australia Telescope
[Australia telescope] Eine Apertursyntheseteleskop (also Radioteleskop) in New South Wales, Australien. Es besteht aus dem Compact Array (am Paul Wild Observatory in Culgoora) mit sechs Antennen von je 22 Meter Durchmesser (sechs Kilometer Basislänge in Ost-West-Richtung), einem weiteren Teleskop gleicher Bauart 100 km südlich in Mopra (nahe dem Siding Springs Observatorium) und dem grossen Radioteleskop in Parkes (64 m Durchmesser), etwa 300 km südlich des Compact Arrays. Herausragendes Merkmal ist der grosse Wellenlängenbereich, in dem diese Teleskope benutzt werden können.
Auroraoval
[auroral oval] Die ellipsenförmige Zone um die magnetischen Pole der Erde, um die der Grossteil der Aurorae stattfindet. Der Ort und die Grösse derselben variiert mit Variationen des Erdmagnetfeldes.
Aurorazone
[auroral zone] Die Bereiche auf der Erdoberfläche, von welchen die meisten Aurorae zur Nachtzeit beobachtet werden. Diese Zonen fallen etwa mit den Polarkreisen (etwa 67° nördlicher und südlicher Breite) und sind etwa 6° breit.
Aurora
(borealis) [aurora] Als Nordlichter oder Polarlichter bekannte meteorologische Erscheinung von teils quasistationären, teils wild bewegten, Farberscheinungen in der Atmosphäre, am häufigsten in hohen geografischen Breiten während des Maximums des Sonnenzyklus zu beobachten. Die Farben rot und grün, die von Emissionslinien von Sauerstoff und Stickstoff herrühren, dominieren die Erscheinungen.
AURA
[AURA] Abkürzung für Association of Universities for Research in Astronomy.
Aufsteigender Knoten
[ascending node] Der Punkt, an dem ein umlaufendes Objekt die Referenzebene von Süden nach Norden kreuzt. Der gegenüberliegende Punkt ist der absteigende Knoten. Für Objekte im Sonnensystem (Planeten, Kleinplanete und Kometen) ist die Ekliptik die Referenzebene.
Aubrit
[aubrite] Eine Sorte von Gesteinsmeteoriten, zu den Achondriten gehörend, und fast ausschliesslich aus dem Silikatmineral Enstatit bestehend.
Schedir
Zu deutsch die †œBrust†` heisst sonst auch alpha Cassiopeiae. Die Brust ist etwa 70 pc entfernt, hat eine scheinbare Helligkeit von 2.2 mag, den Spektraltyp K0. Sie hat etwa 400 Sonnenleuchtkräfte.
A-Stern
[A star] Der Spektraltyp mit den prominentesten Balmerlinien des Wasserstoffs. Daneben noch prominente Linien von Metallen, vor allem Eisen, am unteren Ende des Temperaturbereichs (zu den F-Typen hin). Effektivtemperatur etwa 10000 K. Bekannte Vertreter sind Sirius und Vega.
A-Typ Asteroid
[A-type asteroid] Extrem rote, stark reflektierender Typ von Asteroiden mit starken Absorptionslinien im nahen Infrarot.
BAA
Abkürzung für British Astronomical Association.
Baades Fenster
[Baade†™s Window] Ein Gebiet nahe des Zentrums der Milchstrasse, das eine sehr geringe Extinktion aufweist, was einen †œklaren† Blick in die zentrale Region der Galaxis ermöglicht. Das Gebiet liegt nahe am Kugelsternhaufen NGC 6522 im Sternbild Sagittarius. Namensgeber war der Entdecker Walter Baade.
Babinet-Punkt
[Babinet point] Einer der drei Punkte, an welchen die Polarisation des Himmelslichtes minimal ist. Der Babinet-Punkt liegt etwa 15 Grad oberhalb der Sonne.
Babylonien
[Babylonia] Ein antikes Reich im Zweistromland, in welchem vor allem für Kalenderzwecke und zur Navigation Astronomie betrieben wurde, welche stark mit astrologischen Ansätzen verbunden war. Die meisten der heutigen Sternbilder am Nordhimmel gehen auf die Babylonier zurück. Die Genauigkeit der Messungen war beachtlich: die Mondperiode war auf einige Stellen hinter dem Komma bekannt. Der Saroszyklus markiert einen weiteren Höhepunkt der babylonischen Astronomie.
Bahn
[orbit] Die Menge aller Punkte im Raum, die ein Teilchen, bzw. der Schwerpunkt eines Körpers zeitlich sequentiell (der Reihe nach) durchläuft, bezeichnet man als seine Bahn. Ist kein (Wechselwirkungs)Potential gegenwärtig, wirkt also auf das Teilchen keine Kraft, so ist die Bahn geradlinig. Die Bahn ist umso stärker gekrümmt, je stärker die Krafteinwirkung (das Potential) ist.
Bahnbestimmung
[orbit calculation] Die Bahnbestimmung ist eine der Aufgaben der Himmelsmechanik. Ziel ist die Bestimmung der Bahnelemente, die eine Berechnung der Position eines Objektes zu jeder Zeit erlauben.
Bahnelemente
[orbital elements] Mit der Angabe von sechs Bahnelementen kann man in einem gegebenen Gravitationspotential zu jeder Zeit den Ort eines Körpers berechnen. Die normalerweise verwendeten Bahnelemente sind:
Bahnkurve
[orbit] Parametrisierte Darstellung einer Bahn. Meistens wird als Parameter die Zeit verwendet.
Bahnneigung
[inclination] Ein anderes Wort für Inklination.
Baikonur
[Baikonur] Weltraumbahnhof in Kasachstan nordöstlich des Aralsees in der Nähe von Leninsk am Syrdarja, der zu Sowjetzeiten vor allem für die bemannten Missionen errichtet wurde. Von 1994 an wurden die Einrichtungen für 20 Jahre von Russland angemietet.
Baily
[Baily] Einer der grossen Mondkrater: er hat 298 km Durchmesser und ist stark erodiert.
Baker-Schmidt-Kamera
[Baker-Schmidt camera] Eine Variante der Schmidt-Kamera.
Balken
[bar] Triaxiale Struktur ähnlich einer plattgedrückten Zigarre.
Balkengalaxie
[bar galaxy, barred galaxy] Scheibengalaxie mit einer zentralen, langgezogenen Struktur, an der meistens Spiralarme ansetzen. Die Balken können stellarer Natur (aus Sternen bestehen) und/oder leuchtendes Gas sein. Oft beobachtet man in Balken eingebettete Balken (z.B. x2 Orbits in einem x1 Loop).
Balkenspirale
[barred spiral] Eine Spiralgalaxie mit einem zentralen Balken. In der Hubble-Notation durch ein grosses B gekennzeichnet, z.B. SBb ist eine Balkenspiralgalaxie vom Typ Sb.
Balkenspiralgalaxie
[barred spiral galaxy] Ein Synonym für Balkenspirale oder Balkengalaxie.
Balmerserie
[Balmer series] Die Balmerserie wurde in ihrer mathematischen Form vom Johann Jakob Balmer 1884/85 aufgestellt. Sie beschreibt die im sichtbaren Wellenlängenbereich liegenden Spektrallinien des Wasserstoffs, die bei Elektronenübergängen von höheren Niveaus auf das und vom zweiten Energieniveau auf höhere in der Atomhülle entstehen. Die langwelligste Balmerlinie, Halpha, entspricht dem Übergang von Niveau 3 auf 2 (Emission, oder umgekehrt für Absorption) und liegt bei einer Wellenlänge von 656.2 nm. Die nächste Linie, Hbeta, hat eine Wellenlänge von 486.1 nm. Die Linien liegen mit kleiner werdenden Wellenlängen immer dichter bis zur Balmergrenze, an das sich das Balmerkontinuum anschliesst. Dieses bewirkt die Absorption, die man als Balmersprung in Stern- und Galaxienspektren beobachten kann. Der Balmersprung kann bei fotometrischen Rotverschiebungsuntersuchungen verwendet werden, wenn die Aufnahme von Spektren zu teuer oder unmöglich ist.
Band
[band] Verkürzte, gebräuchliche Form von Farbband bei fotometrischen Untersuchungen. Man findet oft Ausdrücke wie: Beobachtungen im V- und R-Band...
Bandbreite
[band width] Die Bandbreite ist der Frequenzbereich, in dem ein Teleskop Licht empfangen kann, oder ein Filter Licht passieren lässt.
Bandenspektrum
[band spectrum] Moleküle erzeugen oft anstatt einzelner, scharfer Linien wie Atome Überlagerungen von vielen Linien ähnlicher Wellenlänge, sogenannte Banden. Dieser Effekt beruht auf den Schwingungs- und Rotationsfreiheitsgraden von Molekülen. Spektren, vor allem von kühlen Sternen, die solche Banden aufweisen, nennt man Bandenspektren. Bekanntes †œBandenmolekül† ist TiO, Titanoxid.
Bandentemperatur
[band temperature] Als Bandentemperatur bezeichnet man die Temperatur, die die Schwingungs- und Rotationszustände von Molekülen anregen, die zu den sogenannten Banden führen. Vergleiche die Anregungstemperatur bei Atomen.
Barlow-Linse
[Barlow lens] Barlow-Linsen sind üblicherweise zweiteilige, achromatische Linsengruppen, die kurz vor der Bildebene angebracht werden zum Zweck der Verdopplung der Objektivbrennweite. Es gibt auch Barlow-Linsen mit anderen Verlängerungsfaktoren als zwei.
Barnards
(Pfeil) [Barnard†™s star] Der Stern mit der grössten bekannten Eigenbewegung wurde von E.E. Barnard entdeckt. Die Eigenbewegung des 9.5 mag hellen Sterns ist 10.3 arcsec pro Jahr. Barnards Stern ist mit 1.8 parsec Entfernung einer der sonnenächsten Sterne.
Baryonen
[baryons] Eine Sorte von stark wechselwirkenden Elementarteilchen, die aus drei Quarks aufgebaut sind, und somit elektrisch neutral oder einfach positiv bzw. negativ geladen sind. Sie unterteilen sich in die Nukleonen und die Hyperonen.
Baryonenzahl
[number of baryons?] Die Baryonenzahl ist die Differenz der Anzahlen der Baryonen und der Antibaryonen. Die Baryonenzahl gilt als Erhaltungsgrösse. Falls dies tatsächlich gilt, darf das Proton als leichtestes Baryon nicht zerfallen.
Basel
[Bale] Stadt im Nordwesten der Schweiz, am Rhein gelegen, mit einem kleinen, aber formidablen Astronomischen Institut mit den Schwerpunkten Kosmolgie sowie Galaxien und Galaxiendynamik. Ein Asteroid names Basiliensis sorgt dafür, dass Basel nicht vergessen wird.
BD
Abkürzung für Bonner Durchmusterung.
Sagitta
Zu deutsch †œPfeil†`. Sternbild zwischen Herkules und Adler. Der griechischen Mythologie nach ist es der Pfeil, mit dem Herkules den Adler abschoss, der täglich die Leber des Prometheus behackte, welcher an einen Felsen im Kaukasus geschmiedet worden war, weil der den Menschen das Feuer brachte.
Bewegungssternhaufen
[moving clusters] Bewegungssternhaufen sind Gruppen von Sternen, die die gleiche (oder eine ähnliche) Raumgeschwindigkeit haben, das bedeutet, dass sie aus der gleichen Richtung kommen und auf ein gemeinsames Ziel zu halten. Dabei können die Mitglieder sehr weit an der Himmelskugel verstreut sein, so dass kein augenscheinlicher Zusammenhang zwischen ihnen besteht.
Bewegungsgrösse
[momentum] Alternativer Begriff für den Impuls, einer physikalischen Grösse, die das Produkt aus Masse und Geschwindigkeit ist. Im alltäglichen Sprachgebrauch auch als †œSchwung† bekannt.
Bewegungsenergie
[kinetic energy] Alternativer Ausdruck für kinetische Energie, einer physiklischen Grösse, die von der Masse und dem Quadrat der Geschwindigkeit, verziert mit einem Faktor 1/2, abhängt.
Bewegung der Gestirne
[motion of heavenly bodies] Veränderung der Position eines Sterns oder allgemeiner eines Himmelskörpers relativ zu anderen. Die wahre Bewegung ist für einen Beobachter auf der Erde nicht direkt beobachtbar, nur die scheinbare Bewegung. Diese hängt auch von der Bewegung des Beobachtungsstandortes ab (Ort auf der Erde/Drehung der Erde, Erde um Sonne, Sonnenbewegung in der Milchstrasse). Zudem wird ein Himmelskörper auf die Himmelskugel projeziert, wodurch die Bewegung entlang der Sichtlinie nicht beobachtbar ist.
Be-Veränderliche
[Be variables] Unregelmässig veränderliche Sterne des Spektraltyps B mit Emissionslinien im Spektrum. Bekannt sind sie auch unter dem Namen gamma Cassiopaiae Sterne.
Bewegung
[motion] Bewegung bezeichnet den Zustand der Ortänderung eines Objektes mit der Zeit. Der Ort eines Objektes wird in Form von Koordinaten bezüglich eines Bezugssystems (Inertialsystem) angegeben. Als Mass für diese Positionsveränderung wird die Geschwindigkeit (die erste Ableitung des Ortes, d.h. der Ortskoordinaten nach der Zeit) verwendet, die Veränderung der Geschwindigkeit ist die zweite Ableitung des Ortes nach der Zeit und heisst Beschleunigung. Die Wahl des Koordinatenssystems ist beliebig, d.h. nur die mathematische Beschreibung ist unterschiedlich, kann aber durch Transformationen von einem in jedes andere Koordinatensystem übergeführt werden. Bewegung ist stets relativ zum Betrachter. Ein ruhender Beobachter in einem Zug nimmt ein fest montiertes Objekt in diesem Wagen (zum Beispiel eine Lampe) als unbewegt relativ zu sich wahr, während ein Beobachter, der auf einem Bahnsteig den fahrenden Zug beobachtet, die Lampe als relativ zu sich bewegt sieht. Die Beziehungen zwischen verschieden bewegten Systemen werden in der Relativitätstheorie beschrieben. Für die meisten Anwendungen des Alltags reicht die klassische Formulierung, die in der sogenannten Galilei-Transformation mathematisch beschrieben wird.
Beugungsgitter
[diffraction grid] Eine Fläche mit einer Vielzahl feiner Schlitze oder, häufiger, feinen Ritzen, an welcher aufgrund der Wellenlängenabhängigkeit der Beugung Licht in seine verschiedenfarbigen Bestandteile aufgespalten wird. Beugungsgitter werden in Gitterspektrografen eingesetzt. Gegenüber Prismen haben Gitter den Vorteil der linearen Aufspaltung des Lichtspektrums (d.h. die Breite der Aufspaltung ist direkt proportional zur Wellenlängendifferenz: der Teil des Spektrums zwischen 500 nm und 550 nm ist auf dem Schirm/Kamera genauso breit wie der zwischen 550 nm und 600 nm. Bei Prismen ist die Aufspaltung nicht linear, wobei die kürzere Wellenlängen †œzusammengequetscht† sind.).
Beugung
[diffraction] Ablenkung von Wellen oder Teilchen von ihrer geradlinigen Bahn, die nicht durch Refraktion, Reflexion oder Streuung verursacht wird. Beugung tritt an Hindernissen der Wellen- oder Teilchenausbreitung auf, zum Beispiel an Blenden, Rändern von Linsen, Gittern oder Schirmen. Dabei wird Licht oder Teilchen in Zonen abgelenkt, die bei geradlinigen Bahnverlauf im †œSchatten† liegen würden.
Bethe-Weizsäcker-Zyklus
[Bethe-Weizsäcker cycle] Gebräuchliche Bezeichnung für den Kohlenstoff-Stickstoff-Sauerstoff-Zyklus oder CNO-Zyklus zur Fusion von Wasserstoff zu Helium in massereichen Sternen. Er wurde 1938 von Hans Bethe und Carl Friedrich von Weizsäcker (unabhängig voneinander) entdeckt.
Beteigeuze
[Betelgeuse] Ein Stern in der Gegend, aus der Ford Prefect stammt. Mit bürgerlichem Namen heisst Beteigeuze alpha Orionis. Es ist der zweithellste Stern im Orion, hat eine mittlere scheinbare Helligkeit von 0.8 mag, den Spektraltyp M1, die Leuchtkraftklasse Ia und einer Oberflächentemperatur von etwa 3000 K. Es ist ein langzeitvariabler Stern mit einer Periode von 5.7 Jahren und einer scheinbaren Helligkeit von 0.4 mag bis 1.3 mag. Beteigeuze ist etwa 180 pc entfernt. Der Name Betelgeuse stammt aus dem Arabischen und bedeutet †œSchulter†
Betazerfall
[beta decay] Eine Art von radioaktiven Zerfall, bei dem im Atomkern ein Neutron unter Aussendung eines Elektrons und eines Antineutrinos in ein Proton zerfällt. Die Kernladungszahl oder Ordnungszahl des Atomkerns steigt damit um 1 an, der Tochterkern ist als eine Stelle nach rechts im Periodensystem der Elemente zu finden. Die (radioaktive) Strahlung aus den freiwerdenden Elektron bezeichnet man als Betastrahlung.
beta Lyrae-Sterne
[beta Lyrae stars] Eine Art der bedeckungsveränderlichen Sterne, bei welchen Massenüberstrom von einem auf den anderen Stern auftritt. Sie gehören zu den halbgetrennten Systemen. Das überströmende Material sammelt sich in einer Akkretionsscheibe um die zweite Komponente.
beta Cephei-Sterne
[beta Cephei stars] Kurzperiodische Sterne der Gruppe der Pulsationsveränderlichen. Sie haben Perioden von 3 bis 7 Stunden und im Visuellen Amplituden von meist kleiner als 0.1 mag, selten bis 0.2 mag. Im UV sind die Amplituden bis 0.6 mag. Es handelt sich um Riesensterne der Spektraltypen B0 bis B3. Etwa die Hälfte der bekannten beta Cephei-Sterne zeigen Modulationen der Lichtkurve, die vermutlich auf Interferenz mit einer zweiten, leicht verschobenen Schwingungsfrequenz zu deuten ist. Der Anregungsmechanismus ist noch nicht bekannt.