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Kategorie: Meteorologie und Astronomie > Astronomie
Datum & Land: 05/03/2011, De.
Wörter: 1689


Commonwealth-Observatorium
[Commonwealth observatory] Sternwarte auf dem Mount Stromlo bei Canberra mit einem 1.88 m und einem 1.27 m Reflektor und einem 50/65cm Schmidt-Teleskop. Es gibt auch noch einen 0.66 m Refraktor.

Compton-Effekt
[Compton effect] Streuprozess von elektromagnetischer Strahlung an Elektronen. Dabei ändert sich die Richtung und Wellenlänge der Strahlung, die Elektronen werden †œweggekickt†. Der Prozess wurde 1923 von A.H. Compton entdeckt. Man unterscheidet nach dem gewöhnlichen Comptoneffekt, bei welchem Photonen (meist hochenergetische Röntgen- und Gammastrahlen) Elektronen beschleunigen, und den inversen Comptoneffekt, bei welchen energiearme Photonen (aus der kosmischen Hintergrundsstrahlung oder Sternen) durch Stösse mit hochenergetischen Elektronen zu Röntgen- oder Gammaphotonen werden.

Compton Gamma Ray Observatory
[Compton Gamma Ray Observatory] Auch unter der Abkürzung CRO bekanntes Satellitenobservatorium, das im April 1991 von der NASA gestartet wurde. Der Satellit hat vier Instrumente:

Compton-Streuung
[Compton scattering] Alternative Bezeichnung für den Compton-Effekt.

Concordia
[Concordia] Namensgebender Asteroid für die Concordia-Gruppe. Er hat die Nummer 58, 104 km Durchmesser, wurde 1860 von Karl Theodor Rober Luther entdeckt. Die Bahndaten: grosse Halbachse 2.703 AU, Umlaufzeit 4.44 Jahre, Periheldistanz 2.59 AU, Apheldistanz 2.82 AU, Inklination 5°.1. Concordia hat ein C-Klassen-Spektrum.

Concordia-Familie
[Concordia family] Eine Familie von Asteroiden. Sie liegt im Hauptgürtel mit mittleren Entferungen von 2.70 bis 2.75 AU von der Sonne mit Bahninklinationen zwischen 4° und 6°. Die drei grössten Mitglieder Concordia, Nemesis und Isabella haben C-Klassen-Spektren.

Cooling flow
[cooling flow] Ein vielleicht mit Kühlungsstrom zu übersetzender technischer Ausdruck für eine Mechanismus, welcher heisses Gas in elliptische Riesengalaxien in den Zentren von Galaxienhaufen einfliessen lässt. Durch die Verdichtung in den Galaxien wird die Kühlung des Gases effizienter, wodurch sich der Druck verringert, und weiteres Gas nachströmen kann. Das Gas kann ins Zentrum oder nahe dahin der Galaxie strömen. Was dort damit passiert, ist indes noch unklar. Es konnten bislang keine Beweise für die Entstehung von Sternen erbracht werden, oder für ein †œFüttern† eines zentralen supermassiven Schwarzen Loches. Eventuell wird das Gas aber in aktiven Phasen des Galaxienkerns verbraucht, wenn Wechselwirkungen in der Akkretionsscheibe eines zentralen Schwarzen Loches harte Strahlung und Jets von mit hoher Geschwindigkeit ausströmenden Gases produzieren.

Copernicus
[Copernicus] Ein Mondkrater, am Rande des Oceanus Procellarum gelegen, von 90 km Durchmesser und etwa 5500 m hochen Randgebirge. Bei Vollmond sind seine bis 500 km langen Strahlen gut sichtbar. Benannt nach dem polnischen Kirchenmann und Astronomen Nikolaus Kopernikus (Nikolaj Koppernigk).

Copernicus-Satellit
[Copernicus spacecraft] Einer der OAO-Satelliten der NASA (OAO-3), der am 21.8.1972 gestartet wurde und mit Gamma-, Röntgen- und UV-Instrumenten ausgestattet war. Er war bis 1980 in Betrieb. Ausgestattet war er mit einem 0.81 m UV-Teleskop zur UV-Spektroskopie von heissen Sternen im Wellenlängenbereich von 70 nm - 300 nm. Drei kleinere Röntgenteleskope waren ebenfalls mit an Bord. Weitere Forschungsergebnisse konnten im Bereich der Interstellaren Materie (ISM) erzielt werden durch Beobachtung des Absorptionsverhaltens von ISM vor Sternspektren.

Coprates
[Coprates] Eine dunkle, langgezogene Struktur auf der Marsoberfläche bei -15° Breite, 65° Länge, welches auch als Valles Marineris bekannt ist. Es handelt sich um eine ausgedehntes Canyonsystem. Ein alter Name ist Agathodaemon.

Cor Caroli
[Cor Caroli] Name des Doppelsterns alpha Canum Venaticorum. Die hellere Komponente ist vom Spektraltyp A0 und hat eine scheinbare Helligkeit von 2.9 mag. Es ist der Prototyp für die magnetischen Variablen (Alpha Canum Venaticorum Veränderliche), die neben der Helligkeitsveränderung auch eine Variabilität der Spektren zeigen. Die Helligkeitsvariationen hier sind 0.1 mag mit einer Periode von 5.5 Tagen. Die schwächere Komponente ist vom Spektraltyp F0 mit einer scheinbaren Helligkeit von 5.6 mag. Die Entfernung beträgt 40 pc.

Cordelia
[Cordelia] Der innerste Uranusmond, der auf einer Kreisbahn von 49750 km in 8.1 h den Uranus umläuft. Sie wurde 1986 von Voyager 2 entdeckt und ist zusammen mit Ophelia Hirtenmond für den epsilon Ring des Uranus. Ihr Durchmesser ist etwa 50 km.

Corioliskraft
[Coriolis force] Eine Scheinkraft, die bewegte Körper, Flüssigkeiten oder Gase auf den Oberflächen rotierender Körper ablenkt. Auf der Erde verspüren bewegte Objekte auf der Nordhalbkugel eine Ablenkung nach rechts, auf der Südhalbkugel nach links. Am Äquator wirkt die Corioliskraft senkrecht zur Oberfläche. Die Corioliskraft ist verantwortlich für die †œAufwicklung† der Zyklone (Tiefdruckgebiete) und Antizyklone (Hochdruckgebiete). Vor der allgemeinen Berechung durch Gustave Gaspard de Coriolis hat der englische Meteorologe George Hadley 1735 den Einfluss der Erdrotation auf die Bewegung der Luftmassen erkannt.

Corona
[corona] Lateinisches Wort für Krone oder Kranz. Die Mehrzahl ist Coronae, der Genitiv ebenfalls Coronae. In der Planetologie bezeichnet man Struktureinheiten auf Planeten mit konzentrischen Strukturen um einen kreisförmigen oder ovalen Kern als Coronae. In der Sonnen- und Stellarphysik bezeichnet man die heissen, äussersten Schichten der Sternatmosphären als Corona oder Korona. Diese haben Temperaturen von mehr 1 Mio Kelvin und sind daher hochionisiert (Sonnenkorona).

Corona Australis
[Corona Australis] Ein kleines Sternbild am Südhimmel mit dem Genitiv Coronae Australis, der Abkürzung CrA und dem deutschen Namen Südliche Krone. Ein alternativer Name ist Coronae Austrinus. Obwohl die hellsten Sterne (alpha und beta) gerade 4.1 mag hell sind, ist aufgrund der Anordnung relativ leicht zu erkennen.

Corona Borealis
[Corona Borealis] Sternbild am Nordhimmel mit dem Genitiv Coronae Borealis, der Abkürzung CrB und dem deutschen Namen Nördliche Krone. Von Mitteleuropa aus am besten im Sommer sichtbar. Der hellste Stern, alpha Coronae Borealis, heisst Gemma (Edelstein) oder Alphecca und hat eine scheinbare Helligkeit von 2.2 mag. R Coronae Borealis ist der Prototyp einer Gruppe von Veränderlichen, die plötzlich und unvorhersehbar verblassen. T Coronae Borealis ist eine rekurrierende Nova, die 1866 und 1946 beobachtete Ausbrüche hatte. Der Stern wurde bis 2 mag hell, und fiel innert eines Monats auf 10.8 mag, seine übliche Helligkeit. Kleinere Ausbrüche wurden im UV beobachtet. Es ist ein spektroskopischer Doppelstern mit einem Roten Riesen und einem Weissen Zwerg und einer Umlaufperiode von 227.6 Tagen. Im englischen Sprachraum auch als Blaze Star bekannt.

Coronal transients
[coronal transients?] Rasche Störungen in der Sonnenkorona im Gefolge von Flares oder Protuberanzenausbrüchen. Dabei wird koronale Materie blasenförmig nach aussen geworfen. Im Extremfall können diese Blasen die Grösse der Sonnenscheibe erreichen.

Corvus
[Corvus] Sternbild am Südhimmel mit dem Genitiv Corvi, der Abkürzung Crv und dem deutschen Namen Rabe. Von Mitteleuropa aus im Frühling knapp über dem Horizont sichtbar. Der hellste Stern, gamma Corvi, hat eine scheinbare Helligkeit von 2.6 mag.

Cos-B
[Cos-B] Europäischer Satellit (ESA) mit einem Gammaobservatorium, der am 9.8.1975 gestartet wurde. Er war bis April 1982 im Einsatz. Er hatten einen elliptischen Orbit um die Erde. Hauptuntersuchungsgebiet waren Gammaquellen in der galaktischen Ebene im Energiebereich von 70 MeV bis 5 GeV (2.5 · 10-7 nm - 2 · 10-5 nm. Als Detektor wurden Wolframplatten und Funkenkammern eingesetzt: die Gammaquanten erzeugen in den Platten Elektron-Positron-Paare, die in der Funkenkammer nachgewiesen werden können. Zu den bekanntesten Entdeckungen gehören der Crab- und der Velapulsar sowie der Quasar 3C273.

Cosmic Background Explorer
[Cosmic Background Explorer] Ein Satellit der NASA, gestartet im November 1989, ausgestattet mit einem IR- und Mikrometerwellenobservatorium. Das Ziel der Mission war, die kosmische Hintergrundstrahlung (KHS, oder CBR für Cosmic Background Radiation) zu messen. Unregelmässigkeiten in der KHS wurden mit einer Dreiergruppe von Differential Microwave Radiometers (DMRs) vermessen; das Ergebnis waren Fluktuationen von der Grösse 1/100000. Das Far-Infrared Absolute Spectrometer (FIRAS) vermass das Spektrum der KHS, welches ein nahezu perfektes Schwarzkörperspektrum von 2.73 K ist. Das Diffuse Infrared Background Experiment (DIRBE), welches Protogalaxien, bzw. Galaxien in frühen Entstehungsstadien finden sollte.

Cosmos-Satelliten
[Cosmos-satellites] Auch Kosmos-Satelliten. Die Nachfolger der Sputniks, die seit März 1962 von der Sowjetunion und nachfolgend von Russland für alle erdenklichen Zwecke eingesetzt werden.

COSPAR
[COSPAR] Eine in Paris logierende Organisation, die wissenschaftliche Programme, die anlässlich des Internationalen Geophysikalischen Jahres (1958) gestartet wurden, fortführen soll. Mit vollem Namen heisst sie Committee on Space Research. Gegründet wurde sie vom International Council of Scientific Unions.

Coudé-Fokus
[coudé focus] Ein Brennpunkt, der bei äquatorial montierten Teleskopen in der Polachse liegt. Das Licht wird vom Hauptspiegel auf einen konvexen Sekundärspiegel auf einen planen Tertiärspiegel in die Deklinationsachse gelenkt, und dort über zwei weitere Planspiegel in die Polachse eingelenkt. Da der Coudé-Fokus stationär ist, eignet er sich für den Anschluss von schweren Geräten, oft in einem eigenen Coudé-Raum. Häufig handelt es sich dabei um Spektrografen. Coudé ist französisch und bedeutet Ellbogen, was auf die Form des Strahlengangs hinweist.

Coudé-System
[Coudé-system] Eine Spiegelteleskop mit einem Coudé-Fokus.

Couder-Teleskop
[Couder telescope] Ein nach dem französischen Optiker André Couder benannter Teleskoptyp, der auf einem Ritchey-Chrétien-Typ basiert. Er hat einen asphärischen konkaven Hauptspiegel und einen konkaven elliptischen Sekundärspiegel. Diese Teleskope haben ein weites Gesichtsfeld, ein kleines Öffnungsverhältnis und sind frei von Koma, Astigmatismus und sphärischer Aberration. Nachteilig sind das gekrümmte Bildfeld und, dass der Fokus im Instrument liegt, und somit nicht für visuelles Beobachten geeignet ist.

cos T = tan(d) tan(b)
T erhält man so im Winkelmass, wenn d und b in den üblichen Winkeleinheiten eingesetzt werden, und muss darum in ein Zeitmass umgerechnet werden, was man mit dem Dreisatz erledigen kann.

CP-Sterne
[CP-stars] Sterne mit chemischen Besonderheiten (Chemical Peculiarities), das heisst, die Sterne haben (starke) Abweichungen von der üblichen Elementzusammensetzung in ihren Atmosphären.

CrA
[CrA] Abkürzung für das Sternbild Corona Australis.

Crabnebel
[Crab Nebula] Slangausdruck für Crab nebula oder Krebsnebel.

Crab nebula
[Crab Nebula] Englische Bezeichnung für den Krebsnebel.

Crab Pulsar
[Crab pulsar] Übliche Bezeichnung für den Pulsar PSR 0531+21 (in älteren Quellen auch noch als NP0532 genannt) im Krebsnebel. Der Crab Pulsar gehört zu den Millisekunden-Pulsare mit einer Rotationsperiode von 33.3 ms. Die Dezelerationsrate beträgt 36.4 ns pro Tag; d.h. die Rotationsdauer nimmt pro Tag um diese 36.4 ns (Nanosekunden = Milliardstel Sekunden) zu. Die dabei verlorengehende Rotationsenergie geht in Mitbewegung der Magnetosphäre des Neutronensterns, in welchem Teilchen auf relativistische Geschwindigkeiten beschleunigt werden und stark gebündelte Synchrotronstrahlung aussenden. Der Crab Pulsar stammt aus der Supernovaexplosion von 1054 und ist einer der jüngsten beobachtbaren Pulsare. Entdeckt wurde er 1968 im Radiobereich (daher auch als Taurus A bekannt), 1969 konnte er erster Pulsar im optischen Wellenlängenbereich nachgewiesen werden. Er erscheint im visuellen als Stern 16 mag. Der Crab Pulsar ist auch im Röntgen- und Gammalicht sichtbar. Die Entfernung ist etwa 2 kpc.

CrAO
[CrAO] Abkürzung für das Crimean Astrophysical Observatory, das ukrainische Astrophysikalische Observatorium auf der Krim.

Crater
[Crater] Sternbild am Südhimmel mit dem Genitiv Crateris, der Abkürzung Crt und dem deutschen Namen Becher (ursprünglich aus dem Griechischen = Mischkrug). Der hellste Stern, delta Crateris, hat eine scheinbare visulle Helligkeit von 3.6 mag. Das Sternbild ist sehr unauffällig. Auch sonst bietet es nichts Besonderes.

CrB
[CrB] Abkürzung für das Sternbild Corona Borealis.

Crêpe-Ring
[crêpe ring] Populäre Bezeichnung für den C-Ring des Saturn. Er liegt innerhalb des B-Rings und hat eine Dicke von 17500 km. Die Innenseite ist 74500 km vom Saturnmittelpunkt entfernt. Er ist nicht sehr prominent.

Cressida
[Cressida] Einer der kleinen Monde des Uranus. Es ist der viertinnerste Mond mit einem Abstand von 61780 km und einer Umlaufperiode von 0.464 Tagen = 11.1 Stunden. Ein alternativer Name ist Uranus IX. Der Durchmesser ist nur 62 km. Er wurde von Voyager 2 im Jahr 1986 entdeckt. Die Bahnebene liegt sehr gut in der Äquatorebene des Uranus.

Crimean Astrophysical Observatory
[Crimean Astrophysical Observatory] In Nauchny, 600 m über dem Meer, auf der Krim gelegenes Observatorium mit einem 2.6 m Spiegelteleskop, zwei 1.25 m Reflektoren, einem 1 m Sonnenteleskop und einem Gammateleskop. Weiter gehören Teleskop am und auf dem Berg Koschka in der Nähe von Simeis zum CrAO, darunter ein 22 m Radioteleskop. Das Observatorium wurde 1912 als Aussenstelle des Pulkovo Observatoriums gegründet, im 2. Weltkrieg zerstört und anschliessend wieder aufgebaut. Bis 1991 wurde es von der Akademie der Wissenschaften der UdSSR betrieben, seither von der Ukraine.

Crt
[Crt] Abkürzung für das Sternbild Crater.

Cru
[Cru] Abkürzung für das Sternbild Crux.

Crux
[crux] Lateinischer Name des südlichen Sternbildes mit dem Genitiv Crucis, der Abkürzung Cru und dem deutschen Namen Kreuz (des Südens). Die vier hellsten Sterne ergeben ein kleines Kreuz. Es wird oft mit dem false cross, dem flaschen Kreuz, in seiner Nachbarschaft verwechselt, welches grösser erscheint. Die Milchstrasse zieht sich durch das Kreuz des Südens, in welchem eine markante Dunkelwolke, der Kohlensack, liegt. Der hellste Stern, alpha crucis oder Acrux, hat eine visuelle scheinbare Helligkeit von 0.76 mag. Er ist etwa 150 pc entfernt und ein visueller Doppelstern, beide Komponenten vom Spektraltyp B. Beta Crucis oder Mimosa hat eine scheinbare visuelle Helligkeit von 1.2 mag, gamma Crucis 1.6 mag und delta Crucis 2.8 mag. Epsilon Crucis fungiert als †œSymmetriebrecher† des sonst gleichmässig geformten Drachens oder Kreuzes. Alle anderen Sterne sind schwächer als 4 mag. Erwähnenswert ist noch das Schmuckkästchen, ein offener Sternhaufen, NGC 4755, um den Stern kappa Crucis.

Crv
[Crv] Abkürzung für das Sternbild Corvus, zu Deutsch Rabe.

CTIO
[CTIO] Abkürzung für das Cerro Tololo Inter-American Observatory.

Cusp
[cusp] Bezeichnung für die Regionen um die Spitzen des sichelförmigen Mondes, der Venus, des Merkurs von der Erde ausgesehen, oder von Himmelskörpern von Satelliten aus gesehen. Die steil ansteigenden Dichteprofile in den Zentren von Galaxien oder Sternhaufen. Das Gegenteil sind core profiles.

Cusp-Kappe
[cusp cap] In der Regel für die hellen Kappen an den †œHörnern† (Cusps) der Venus verwendete Bezeichnung, die an die Polkappen erinnert.

CVn
[CVn] Abkürzung für das Sternbild Canes Venatici, zu deutsch Jagdhunde.

Cyg
[Cyg] Abkürzung für das Sternbild Cygnus, zu deutsch Schwan.

Cyg A
[Cyg A] Abkürzung für die Radioquelle Cygnus A.

Cygnus
[Cygnus] Lateinischer Name des Sternbilds Schwan mit dem Genitiv Cygni und der Abkürzung Cyg. Es ist ein prominentes Sternbild am Sommerhimmel auf der Nordhemisphäre, das manchmal auch als Kreuz des Nordens bezeichnet wird. Das Band der Milchstrasse läuft entlang des †œKörpers† des Schwans. Der hellste Stern, alpha Cygni oder Deneb, bildet zusammen mit der Wega und Atair das Sommerdreieck. Es hat eine visuelle scheinbare Helligkeit von 1 mag. Albireo oder beta Cygni, der Kopfstern des Schwans, ist ein enger visueller Doppelstern mit einer roten und einer blauen Komponente. Weitere bekannte Objekte sind der Doppelstern 61 Cygni, welcher der erste Stern ist, von welchem die Entfernung bestimmt werden konnte. P Cygni ist ein veränderlicher blauer Überriese mit einer scheinbaren visuellen Helligkeit von 5 mag. SS Cygni ist die hellste bekannte Zwergnova. NGC 6826 ist ein Planetarischer Nebel. Viele Sternhaufen, am bekanntesten der offene Haufen M39, liegen im Schwan, als auch eine ganze Reihe von Gas- und Dunkelwolken wie dem Nordamerikanebel und dem Cygnusbogen. Desweiteren sind die Radiodoppelquelle Cygnus A, eine der stärksten Radioquellen des Himmels, und die Röntgenquelle Cygnus X-1, die als erster guter Kandidat für ein schwarzes Loch von stellarer Masse gilt. Es gibt noch vier weitere Röntgenquellen im Cygnus.

Cygnus A
[Cygnus A] Die nach der Sonne und Cassiopeia A dritthellste Radioquelle des Himmels ist diese Doppelradioquelle im Schwan. Das optische Gegenstück, 1952 identifiziert, ist eine elliptische Galaxie in einer Entfernung von etwa 250 Mpc. Die Quelle der Radiostrahlung könnten die beiden Kerne von zwei verschmelzenden Galaxien sein.

Cygnus X-1
[Cygnus X-1] Röntgendoppelstern im Sternbild Cygnus, dessen optisch unsichtbare eine Komponente als Kandidat für ein Schwarzes Loch stellarer Masse gilt. Die andere Komponente ist ein Überriese mit geschätzt 20 Sonnenmassen. Aus der Dopplerverschiebung der sichtbaren Komponente kann man die Masse des Schwarzen Loch-Kandidaten auf 5 bis 15 Sonnenmassen berechnen, je nach Annahme der Inklination der Bahn relativ zur Beobachtungsrichtung. Da diese Masse für einen Neutronenstern deutlich zu gross ist, wird die Annahme eines Schwarzen Loches als plausibel gewertet.

Cygnus X-3
[Cygnus X-3] Ebenfalls eine Röntgendoppelquelle, die auch im Very High Energy (VHE)-Bereich periodische Strahlung aussendet. Damit ähnelt sich Herkules X-1.

Cygnus X-5
[Cygnus X-5] Diffuse Röntgenquelle, die mit Teilen des Cygnusbogens, eines Supernovaüberrestes, übereinstimmt. Cyg X-1

C
[C] Chemisches Symbol für Kohlenstoff (Carbon).

C-Linie
[C-line] Eine der Fraunhoferschen Linien im Sonnenspektrum. Fraunhofer bezeichnete die Linien der Reihe nach von Rot nach Blau mit Buchstaben. Die Linie ist heute bekannter unter dem Namen H-alpha der Balmerserie bei 646.3 nm.

Córdoba Durchmusterung
[Córdoba Durchmusterung] Der Südhimmelsteil der Bonner Durchmusterung, der in Córdoba, Argentinien, für die Deklinationen -22° bis -90° erstellt wurde. Sie enthält 614000 Sterne.

c.p.m.
[c.p.m.] Abkürzung für common proper motion.

C-Prozess
[C-process] Fusionsprozess in massereichen Sternen, in welchen Kohlenstoff zu Magnesium und Neon verbrannt wird. Der C-Prozess benötigt Temperaturen von 800 Mio K. Der Prozess kann nur noch sehr kurze Zeit unterhalten werden, und bringt dem Stern nur noch wenig Energie im Vergleich mit der Wasserstofffusion und dem Triple-Alpha-Prozess, in welchem das hier verbrennende 12C entsteht. Allerdings ist der Prozess wie der bei mehr als einer Milliarde K einsetzende O-Prozess für die Elementsynthese von entscheidender Bedeutung für die Produktion schwerer Elemente bis 56Fe (Eisen).

C-Stern
[C-star] Kurzbezeichnung für Kohlenstoffsterne, in der Morgan-Keenan-Klassifikation. Das sind Sterne der Spektralklasse R und N in der Harvard-Klassifikation (also ähnliche Spektren wie M), und der Leuchtkraftklasse III, also Rote Riesen. Die Sterne zeigen starke Absorptionsbande der Moleküle CN (Zyan oder Cyan), CO (Kohlenmonoxid) und Kohlenstoff C2. Oft zeigen sie auch Lithiumlinien.

Dawes-Grenze
[Dawes limit] Die Dawes-Grenze wurde von W.R. Dawes gefunden. Sie gibt an, welches maximale Auflösungsvermögen ein Teleskop mit einer gegebenen Apertur in der Praxis haben kann. Die Skala wurde anhand von Doppelsternbeobachtungen mit verschiedenen Aperturen erstellt.

David-Dunlap-Observatorium
[David Dunlap Observatory] Observatorium der Universität Toronto in Richmond Hill, Ontario. Das Hauptgerät des 1935 gegründeten Observatoriums ist ein 1.88 m Spiegelteleskop, der ebenfalls 1935 in Betrieb genommen wurde. Es ist das grösste optische Teleskop in Kanada. Das David-Dunlap-Observatorium betreibt seit 1971 auch den 0.6 m Helen Sawyer Hogg Reflektor in Las Campanas.

Davida
[Davida] Der Asteroid 511 ist mit 324 km Durchmesser der sechstgrösste Asteroid im Asteroiden-Hauptgürtel. Er wurde 1903 vom amerikanischen Astronome Raymond Smith Dugan entdeckt. Er gehört zur C-Klasse und hat eine Rotationsdauer von 5.17 Tagen. Die Umlaufzeit um die Sonne beträgt 5.66 Jahre, die grosse Halbachse ist 3.176 AU, dsa Perihel bei 2.61 AU und das Aphel bei 3.74 AU. Die Inklination beträgt 15°.9.

Datumsgrenze
[date line] Da bei einer Reise um die Erde entlang des Äquators alle 15° Länge die Sonne eine Stunde früher (bei einer Reise von West nach Ost) oder später (bei einer Reise von Ost nach West) am Kulminationspunkt ankommt. Bei der Ankunft am Abgangspunkt hat man so also einen Tag gewonnen oder verloren (siehe Jules Vernes †œReise um die Welt in 80 Tagen†).

Datum
[date] Eine Zuordnung einer Zahl oder Kombination von Zahlen, um einen Zeitpunkt zu charakterisieren (eindeutig zu beschreiben). In der Regel werden Daten so gewählt, dass man mit Hilfe eines Kalenders einfach Differenzen zwischen verschiedenen Daten (Mehrzahl von Datum) bilden kann. Eine Datumsangabe ist vollständig, wenn sie einen Nullpunkt und die seitdem vergangene Zeit in einer Zeiteinheit angibt. Der †œalltägliche† Kalender der westlichen Welt verwendet als Nullpunkt †œdie Geburt Christi† (auch wenn die wohl nicht in dem Jahr war; weniger religiös veranlagte Menschen nennen das auch die Zeitenwende) und besteht aus der Anzahl Jahre, Monate, Tage und der Uhrzeit, die seither vergangen ist. Zum Beispiel 25. März 2002, 19:54.

Dark Matter
[Dark Matter] Englische Bezeichnung für Dunkle Materie.

Daten
[data] Informationen, die in einer vorgegebenen Form gespeichert und weiterverarbeitet werden können. Die Speicherform kann Papier, magnetische oder optische Platten, elektronische Bausteine usw. sein. Daten brauchen ein Format, aus welchem der Sinngehalt rekonstruiert werden kann. In der modernen Astronomie fallen zum Teil riesige Datenmengen an, die reduziert, verarbeitet, dargestellt und dauerhaft gespeichert werden müssen.

Danjon Skala
[Danjon scale] Eine fünfstufige Skala zur Bestimmung der Dunkelheit von totalen Mondfinsternissen, die von A. Danjon eingeführt worden war. Die Stufe 0 ist extrem dunkel/Mond unsichtbar, die Stufe 4 ist extrem hell/Mondsichtbarkeit kaum eingeschränkt. Die Dunkelheit der Mondfinsternisse ist vor allem abhängig von der Opazität der Erdatmosphäre, welche durch Wolken und Vulkanausbrüche beeinflusst wird.

Danjon Astrolab
[Danjon astrolabe] Vom André Danjon 1938 entwickelter Prismenastrolab zur Bestimmung von Sternörtern. Er wurde für die Erstellung von Sternkatalogen verwendet. Er ist auch als unpersönlicher Astrolab bekannt.

Damokles
[Damocles] Der Asteroid 5335, der 1991 vom britischen Astronomen Robert Houston McNaught entdeckt wurde. Damokles hat eine ungewöhnliche Bahn, die ihn von der Marsumlaufbahn bis zur Uranusumlaufbahn bringt. Zusammen mit der grossen Inklination von 61°.9 deutet dies darauf hin, dass es sich um einen ausgegasten Komenten (eventuell aus der Halley-Familie) handeln könnte (er zeigte bisher keine Spuren eines Schweifs). Die Umlaufzeit ist 41 Jahre, die grosse Halbachse sind 11.88 AU, das Perihel ist bei 1.58 AU, das Aphel bei 22.18 AU.

Dall-Kirkham-Teleskop
[Dall-Kirkam telescope] Eine Abart des Typs der Cassegrain-Teleskope mit einem elliptischen Hauptspiegel und einem konvexen sphärischen Sekundärspiegel. Das Bild dieses Teleskoptyps ist frei von Astigmatismus, hat dafür aber mit Koma im offaxis-Bereich. Es wird daher vor allem für Beobachtungen eingesetzt, wo gutes Auflösungsvermögen und kein grosses Beobachtungsfeld wichtig ist. Es wurde unabhängig voneinander vom englischen Teleskopbauer Horace Edward Stafford Dall und dem Amerikaner Alan R. Kirkham entwickelt.

Dactyl
[Dactyl] Name des von der Galileosonde 1993 entdeckten Mondes des Asteroiden Ida. Es ist der erste bekannte Mond eines Asteroiden. Er ist 1.6 mal 1.4 mal 1.2 km gross und hat eine mittlere Dichte von 2.6 g cm-3. Zum Zeitpunkt der Entdeckung war er etwa 100 km von Idas Zentrum entfernt.

DDO
[DDO] Abkürzung für das David Dunlap Observatory.

DDO-Klassifikation
[DDO classification] Ein am David-Dunlap-Observatorium entwickeltes Klassifizierungsschema, welches die Helligkeit von Scheiben- und irregulären Galaxien mit der Stärke ihrer Spiralarme korreliert. Die hellsten Galaxien sollten die deutlichsten Spiralarme zeigen. Dieses Schema fügt zu den Hubble-Typen Sa, Sb, Sc, Sd und Irr noch den Leuchtkraftklassen der Sterne ähnliche Klassen I bis V bei. Klasse I entspricht den hellen Galaxien mit 2 · 1010 Sonnenleuchtkräften oder -20.5 mag im B-Band, die Klasse V solchen mit einer Helligkeit von -14 mag in B oder 108 Sonnenleuchtkräften. Sa und Sb Galaxien dominieren die oberen Klassen bis Klasse III.

DDO-Photometrie
[DDO photometry] Ein Farbfiltersatz mit zentralen Wellenlängen von 350, 380, 410, 420 und 450 nm, der am DDO entwickelt wurde zur Beobachtung von G und K Riesen. Der Strömgren u Filter entspricht dem DDO-350 nm.

dec.
[dec.] Abkürzung für Deklination.

Dedispersion
[dedispersion] Um die interstellare Dispersion zu kompensieren, wird in der Radioastronomie ein Verfahren namens Dedispersion angewandt. Dazu wird ein Objekt statt in einem breiten Radioband in einzelnen schmalbandigen Kanälen beobachtet. Kennt man die Dispersion der Quelle, kann man zwischen den Kanälen Zeitverzögerungen einsetzen, um die dispersive Zeitverzögerung zwischen den Kanälen des Bandes zu kompensieren. Die Signale aus den einzelnen Kanälen werden dann kombiniert, um das das dedispersive Signal zu erhalten. Diese Technik ist vor allem wichtig bei kurzperiodischen Pulsaren eingesetzt, deren Pulse durch die interstellare Dispersion leicht verschmiert werden.

Deep sky
[deep sky] Bezeichnung für das Universum ausserhalb des Sonnensystems mit Ausnahme der Sterne. Deep sky Objekte sind also Nebel, Sternhaufen und Galaxien.

Deep Sky Objekt
[deep sky object] Objekte jenseits des Sonnensystems mit Ausnahme von Sternen werden oft als Deep Sky Objekte bezeichnet.

Deep Space Netzwerk
[Deep Space Network] Zur Kontrolle, Kommunikation und Steuerung von Raumfahrzeugen aufgebautes, weltweites Netz von Radioantennen, das vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA betrieben wird. Es gehört der NASA. Um die Erdrotation auszugleichen, sind die Antennen auf drei Kontinente verteilt: Goldstone, California, USA, Nordamerika; Robledo de Chavella, Spanien, EU, Europa; Tidbinbilla Nature Reserve, Canberra, Australien. Jeder dieser Komplexe hat vier Hauptantennen von einmal 70 m, zweimal 34 m und einer von 26 m. Die 70 m Antennen musste vor der Begegnung von Voyager 2 mit Neptun 1989 von 64 m vergrössert werden. Goldstone hat zusätzlich noch eine zweite 26 m und eine 9 m Antenne. Die kleineren Antennen werden auch zur Verfolgung von erdnahen wissenschaftlichen Satelliten verwendet. Die Antennen können auch für radioastronomische Beobachtungen verwendet werden.

Deep Space 1
[Deep Space 1] Ein kleines Raumfahrzeug aus dem New Millenium Programm der NASA, welches 1998 gestartet wurde und den Asteroiden 3352, McAuliffe, (1999), den Kometen 76P/West-Kohoutek-Ikemura und den Planeten Mars (2000) aufsuchte.

Deferent
[deferent] Der Trägerkreis der Epizykel in der Epizykeltheorie des geozentrischen Weltbildes. Das Wort stammt vom lateinischen deferre = hinabtragen, hinabführen.

Deimos
[Deimos] Der äussere der beiden Marsmonde, der sich auf einer fast kreisförmigen mit einer Exzentrität von 0.001 in 23459 km Entfernung vom Marszentrum in 30 h 18 min 42 s um seinen Planeten bewegt. Die Inklination der Bahn zum Marsäquator ist 1.82 °, die Bahn ist rechtläufig. Deimos rotiert (wie der Erdmond) gebunden um den Mars, d.h. seine Rotationsdauer ist gleich seiner Umlaufzeit. Seine Form ist unregelmässig, die Grösse etwa 10 km mal 12 km mal 15 km. Die Masse ist 2 · 1015 kg, seine mittlere Dichte ist 1.9 g/cm3. Die scheinbare visuelle Helligkeit ist 12.7 mag, die Albedo 0.02. Von Marssonden wurde die Oberfläche untersucht, welche durch unzählige Krater charakterisiert ist. Die Oberfläche besteht aus Staub und Gesteinstrümmern (Regolith), die von den Meteoriteneinschlägen herrühren. Aus Spektraluntersuchungen ergab sich eine Ähnlichkeit mit kohligen Chondriten. Entdeckt wurde Deimos 1877 von A. Hall.

Deklination
[declination] Die Deklination ist der Winkelabstand eines Gestirns senkrecht vom Himmelsäquator gemessen. Das Symbol ist ; die Deklination wird in Grad angegeben, wobei vom Himmelsäquator, = 0°, nach Norden positive Winkel (Nordpol = +90°), nach Süden negative Werte ( = -90°) angegeben werden.

Deklinationsachse
[declination axis] Bei äquatorialen Montierungen ist die Deklinationsachse senkrecht zur Polachse angebracht und erlaubt die Bewegung des Teleskops in Richtung der Deklination.

Deklinationskreis
[declination circle] Ein Grosskreis am Himmel durch die beiden Pole. Alle Punkte entlang eines Deklinationskreisen haben den gleichen Stundenwinkel (Rektaszension).xs

Dekonvolution
[deconvolution] Auch †œEntfaltung†, ein Begriff aus der Mathematik. Dekonvolutionsalgorithmen werden eingesetzt, wenn die einzelnen Komponenten einer Überlagerung herausgerechnet werden sollen. Dazu muss in der Regel der Einfluss einer Komponente bekannt sein. Gemessen werden kann nur die Überlagerung. Mit diesen beiden kann dann die zweite Komponente bestimmt werden.

Del
[Del] Abkürzung für das Sternbild Delphinus.

Delfin
[dolphin] Sternbild mit dem lateinischen Namen Delphinus, dem Genitiv Delphini und der Abkürzung Del. Es ist ein unauffälliges Sternbild am Himmelsäquator östlich des Adlers, das von mittleren nördlichen Breiten im Sommer am Abendhimmel zu sehen ist. Die hellsten Sterne haben eine scheinbare visuelle Helligkeit von 4 mag, und scheinen einen weitläufigen Haufen zu bilden. Alpha Delphini mit einer scheinbaren visuellen Helligkeit von 3.8 mag, wurde von Nicolaus Venator (Niccolò Cacciatore) Sualocin, beta Delphini, scheinbare visuelle Helligkeit 3.6 mag, Rotanev genannt. Das sind seine Namen rückwärts geschrieben. Gamma Delphini ist ein gelbes Doppelsternsystem mit scheinbaren visuellen Helligkeiten von 4.3 mag und 5.1 mag.

Delphinus
[Delphinus] Lateinischer Name des Sternbildes Delfin.

delta-Aquariden
[delta aquarids] Ein Meteorstrom, der im Zusammenhang mit dem Halleyschen Kometen steht. Er hat zwei Radianten im Wassermann: der nördlich bei RA 23 h 04 m, = +02°, welcher am 6. August sein Maximum (ZHR = 10) erreicht, und der stärkere südliche, RA 22 h 36 m, = -17° (nahe delta Aquarii), der am 29. Juli das Maximum (ZHR = 25) erreicht.

delta Cephei
[delta Cephei] -Cephei ist ein Doppelstern im Kepheus. Die hellere der beiden Kompoenten ist der Prototyp der pulsationsveränderlichen Sterne der Klasse der delta-Cepheiden. Er hat eine Periode von 5.37 d, seine scheinbare visuelle Helligkeit schwankt zwischen 3.5 mag und 4.4 mag.

delta Cepheiden
[delta cepheids] Eine Klasse von Pulsationsveränderlichen Sternen, für die eine Periode-Leuchtkraft-Beziehung gilt, welche von Henrietta Leavitt 1912 entdeckt worden war. Sie werden aus diesem Grund (Messung der Periode der Lichtkurve und scheinbarer Helligkeit ==> absolute Helligkeit) als Standardkerzen in der Entfernungsbestimmung verwendet.

Delta Delphini
[delta Delphini stars] Eine veränderlicher Riesenstern der Spektraltypen A bis früh F mit schwachen Ca II-Linien. Es ist ein spektroskopisches Doppelsternsystem mit einer Umlaufperiode von 40.58 Tagen. Beide Komponenten sind offenbar Delta Scuti Sterne, wobei die Hauptkomponente eine Periode von 0.16 Tagen, die sekundäre Komponente eine von 0.13 Tagen hat.

delta Scuti-Sterne
[delta Scuti starts] Eine Sorte veränderlicher Sterne der Gruppe der Pulsationsveränderlichen, die auch mit DSCT abgekürzt bezeichnet werden. Sie haben kurze Perioden im Bereich von 0.01 bis 0.2 Tagen und kleine Amplituden von 0.003 mag bis 0.9 mag, meist unter 0.5 mag, die Spektraltypen sind im Bereich A0 bis F5. Sie liegen in der Verlängerung des (Cepheiden)Instablilitätsstreifen nahe/auf der Hauptreihe im HRD. Die Delta Scuti gehören zur Population I; von den Perioden her ähneln sie den RR Lyrae. Die Pulsationszone liegt in der Wasserstoffkonvektionszone, der Mechanismus ist der Kappa-Mechanismus, der auch beiden Cepheiden und RR-Lyrae für die radialen Pulsationen verantwortlich ist. Neben der Grundschwingung werden bei den Delta Scuti auch eine Reihe nichtradiale Nebenmoden beobachtet.

delta T
[delta T] Bezeichnung für die Differenz zwischen terrestrischer Zeit (terrestrial time, TT) und Universal Time (UT). Gegenwärtig ist diese Differenz etwa eine Minute, und vergrössert sich pro Jahr um 2/3 s. Die Ursache der Differenz liegt in kleinen Unregelmässigkeiten der Erdrotation und dem allgemeinen Abbremsen der Rotationsbewegnung, vor allem aufgrund der Gezeitenreibung. Die UT ist an die Erdrotation gebunden, während die TT die Bahndynamik der Körper im Sonnensystem definiert ist.

Deneb
[Deneb] Der hellste Stern im Schwan, alpha Cygni, mit einer Helligkeit von 1.2 mag. Es ist ein Überriese, Leuchtkraftklasse Ia, der Spektralklasse A2, mit etwa 100000 in einer Entfernung von etwa 500 pc. Es ist der am weitesten entfernte der Sterne erster Grössenklasse.

Deneb Kaitos
[Deneb Kaitos] Alternativer Name für den Stern Diphda alias beta Ceti.

Denebola
[Denebola] Eigenname für den Stern beta Leonis. Es ist ein Zwergstern (Leuchtkraftklasse V) des Spektraltyps A3 und der scheinbaren visuellen Helligkeit von 2.1 mag. Die Entfernung beträgt 12 pc. Es ist ein Doppelsternsystem mit einer Separation von 176†. Der Begleiter hat eine scheinbare visuelle Helligkeit von 7.6 mag. Der Name stammt aus dem Arabischen und bedeutet Schwanz des Löwen.

Dendrochronologie
[Dendrochronology?] Zu deutsch auch Baumringchronologie. Es ist ein Verfahren zur Datierung von vergangenen Ereignissen unter zu Hilfenahme der Jahresringe von Hölzern. Üblicherweise wird das Verfahren für vorgeschichtliche Geschehnisse verwendet; in der Astronomie wurde dieses Verfahren eingesetzt, um Rückschlüsse auf eine Veränderlichkeit der Sonne zu gewinnen. Allerdings ist dies sehr schwierig, da viele Faktoren den Wuchs von Bäumen beeinflussen.

Deprojektion
[deprojection] (Mathematische) Technik, um aus einer (gemessenen) eindimensionalen Verteilung eine zweidimensionale zu bestimmen, oder allgemein, auss einer n-dimensionalen eine m-dimensionale Grösse zu bestimmen, wobei n < m ist. In den vielen Fällen ist die Deprojektion nicht eindeutig, so dass zusätzliche Annahmen getroffen werden müssen. Deprojektion wird in der Astronomie z.B. angewandt, um aus gemessenen Oberflächenhelligkeitsprofilen die räumliche Dichteverteilung zu berechnen.

Desdemona
[Desdemona] Einer der 1986 von Voyager 2 entdeckten Uranusmonde. Desdemona hat einen Durchmesser von 54 km, einen Bahnradius von 63000 km, eine Exzentrität von weniger als 0.001. Die Umlaufperiode ist 0.47 Tage und die Inklination 0.2.