Kopie von `Astronomische Arbeitsgruppe Laufen e.v.`

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Kategorie: Meteorologie und Astronomie > Astronomie
Datum & Land: 05/03/2011, De.
Wörter: 1689


U Geminorum Stern
[U geminorum-star] Eine Klasse von Zwergnovae, die, wie üblich, nach dem ersten bekannten Vertreter der Klasse benannt ist.

Variable Sterne
[variable stars] Siehe Veränderliche Sterne.

van Maanens Stern
[van MaanenÕs star] Nahegelegener Stern 12. Magnitude, entdeckt von Adriaan van Maanen, identifiziert als Weisser Zwerg.

Vallis
Ein sinusförmiges (U-) Tal auf Planetenoberflächen.

van Allen Gürtel
[van Allen belts] Zwei - mehr oder weniger - kugelschalenförmige Strahlungsgürtel um die Erde, in der elektrische Teilchen durch das Erdmagnetfeld eingesperrt sind. Im inneren Gürtel finden sich hochenergetische Elektronen und Protonen, die wahrscheinlich durch Wechselwirkung von kosmischer Strahlung mit den oberen Atmosphärenschichten freigesetzt werden. Der innere Gürtel liegt vom Erdmittelpunkt aus gemessen zwischen 7200 km bis 27000 km (1.2 bis 4.5 Erdradien), der äussere zwischen 27000 km und 36000 km (4.5 bis 6 Erdradien). Der äussere Gürtel enthält Teilchen mit geringerer Energie, die vor allem von Sonnenwind eingetragen werden. Entdeckt durch den ersten amerikanischen Erderkundungssatellit Explorer 1, 1958.

Valles Marineris
Ein gigantische Canyonsystem auf dem Mars, das sich am Marsäquator in Ost-Westrichtung über mehr als 5000 km erstreckt. Im zentralen Bereich bis zu 6 km tief. Einige Erosionsspuren einmündender Täler deuten auf Wasserflüsse in ferner Vergangenheit hin. Wahrscheinlich ist das Valles Marineris eine Bruchzone, die während der Anhebung der Tharsisregion entstand.

Valhalla
Kreisförmige Struktur auf Callisto, die von 15 konzentrischen Ringen umgeben ist. Entstand durch Einschlag.

Vakuumturmteleskop
[vacuum tower telescope] Spezielle Teleskopart zur Sonnenbeobachtung. Beispiele findet man auf Teneriffa (Kiepenheuer Institut für Sonnenphysik in Freiburg im Breisgau) und auf dem Sacramento Peak.

Vela Pulsar
[Vela pulsar] Ein Pulsar im Sternbild Vela, der einer der hellsten Pulsare in Radiobereich ist und die hellste Gammastrahlungsquelle am Himmel. Der Vorgängerstern explodierte vor etwa 10000 Jahren als Supernova. Die Periode ist mit 89 Millisekunden charakteristisch für einen jungen Pulsar; durch das `Mitschleifen« von Teilchen im Magnetfeld verliert der Pulsar Rotationsenergie, wodurch sich seine Periode um 10.7 Nanosekunden pro Tag verlängert. Seit seiner Entdeckung 1968 (aufgrund seiner Helligkeit war es einer der ersten beobachteten Pulsare) konnte viele Glitches beobachtet werden, bei welchen sich die Rotationsperiode um bis zu 200 Nanosekunden verkürzt hat.

Vela
Lateinischer Name des Sternbild Segel.

Veil Nebel
[Veil nebula] NGC 6960. Teil des Cygnus Ringes (im Schwan), eines Supernovaüberrestes.

Vega
Sowjetisches Satellitenpaar, die 1984 gestartet waren, um Sonden in der Venusatmosphäre abzusetzen und um den Halleyschen Komet 1986 aus der Nähe zu untersuchen.

Venera
Eine Serie sowjetischer Sonden zur Erkundung von Venus. Venera 7 landete 1970 als erste erfolgreich am Boden. Als letzte Sonde dieser Serie gelangte Venera 16 zur Venusoberfläche. Aufgrund der extremen Bedingungen auf der Venusoberfläche überlebten die Sonden oft nur wenige Sekunden bis Minuten; trotzdem lieferten sie viele Informationen über die Atmosphäre und die Oberfläche der Venus.

Venus
Zweiter Planet von der Sonne her gesehen.

Veränderliche
[variables] Abkürzung für veränderliche Sterne.

Veränderliche Sterne
[variable stars] Sterne, deren Helligkeit sich periodisch oder irregulär verändert. Es gibt viele verschiedene Varianten.

Vergrösserung
[magnification] Als Vergrösserung eines Fernrohres ist das Verhältnis von Objektiv- zu Okularbrennweite definiert: V = fObjektiv / fOkular. Die Vergrösserung ist für astronomische Fernrohre eher von untergeordneter Bedeutung. Wichtiger ist das Lichtsammelvermögen und die Abbildungsqualität.

Vertex
[vertex] Der Punkt im Raum, auf den sich eine Gruppe von Objekten hinbewegt, heisst Vertex oder Zielpunkt. Von einigen Bewegungssternhaufen kennt man die Vertices: Hyaden (6 Grad östlich von Beteigeuze), Bärenstrom (Schütze), Praesepe (zwischen Beteigeuze und Sirius), Plejaden (Maler).

Vertikal
[verticalis] Der Vertikal, auch als Vertikalkreis oder Höhenkreis benannt, ist ein Grosskreis, der den Horizont senkrecht schneidet (natürlich den idealen Horizont, als nicht im Gebirge) und somit durch Zenit und Nadir läuft.

Vertikalkreis
[] Der Vertikalkreis, ein Winkelmessgerät, ist eine Erweiterung des Passage- oder Durchgangsinstrumentes, das im Gegensatz zu diesen nicht auf den Meridian begrenzt ist, sondern auch um die senkrechte Achse drehbar ist. Damit kann man zum Beispiel auch Sterndurchgänge an einem Vertikal (z.B. dem durch Ost- und Westpunkt verlaufenden) messen.

Very Large Array
Mercedessternartig angeordnetes Array von 27 Radioantennen von je 25 m Durchmesser. Die Antennen sind auf Schienen aufgesetzt, so dass die einzelnen Arme auf je 21 km Länge ausgedehnt werden können. Grössstes Apertursyntheseteleskop der Welt. Die Antennen sind elektronisch gekoppelt. Bei den üblicherweise verwendeten 6 cm Wellen beträgt die maximale Auflösung 1 Bogensekunde (beste Auflösung: 0.05 Bogensekunden bei einer Wellenlänge von 1.3 cm). Oft wird die Abkürzung VLA benutzt.

Very Large Telescope
Teleskopanlage der ESO auf dem Berg Paranal in der nördlichen Atacamawüste Chiles in der Nähe von Antofagasta. Kernstück sind vier koppelbare 8.2 m grosse Spiegelteleskope und einige kleinere Teleskope. Oft findet man die Abkürzung VLT.

Very Large Baseline Array
Netz von Radioantennen in Nordamerika mit einem effektiven Durchmesser von 8000 km und einer maximalen Auflösung von 0.2 Millisekunden. Oft abgekürzt als VLBA.

Very-Long-Baseline Interferometrie
Technik in der Radioastronomie, bei welcher mehrere Radioteleskope (in der Regel über weite Strecken verteilt) verwendet werden, so dass sie wie ein einziges riesiges Radioteleskop arbeiten. Die Kopplung erreicht man über Aufnahmen der Singal auf Magnetbändern oder Platten zusammen mit hochgenauen Zeitsignalen, die dann zentral zu einem Radiosignal zusammengesetzt werden. Durch die grosse Basislänge erreicht man extrem gute Winkelauflösung von einige Millibogensekunden. Das ist besser als mit optischen Teleskopen vom Erdboden aus erreichbar. Man kann damit auch die Drift der Kontinente messen. Oft abgekürzt als VLBI.

Verzögerungsstrecke
[delay line] Speziell in der Radiointerferometrie eingesetzte Kabelstücke, um für die Signale von verschiedenen Antennen jeweils Zeitverzögerungen zu erzielen, so dass die zusammenzusetzenden Signale in Phase sind.

Vesta
[Vesta] Kleinplanet, Asteroid 4. Vesta wurden 1802 von H. Olbers entdeckt. Es ist mit 501 km der drittgrösste Asteroid und der hellste, der unter besten Bedingungen sogar mit blossem Auge beobachtete werden kann.

Vignettierung
[] Ungleichmässige Beleuchtung der Bildebene in optischen Geräten wie Teleskopen. Grund sind meist Teile des Gerätes, die in den Strahlengang reichen.

Vikingsonden
[Viking spacecrafts] Viking 1 und 2 waren zwei identische Raumsonden der NASA zur Erforschung des Mars. Die Sonden bestanden aus einem Orbiter und einem Landefahrzeug, die beide weich landeten.

Virgo
[Virgo]

Virgo A
[Virgo A] Die hellste Radioquelle im Virgohaufen. Es ist M 87, oder besser der zentrale Bereich der Galaxie, etwa 1 kpc gross. Vermutlich ist ein Schwrzes Loch, umgeben von einer Akkretionsscheibe, die Ursache für die Radioemission. Aus Messungen der Rotationsgeschwindigkeit einer optischen Scheibe kann man die Masse des zentralen Massiven Dunklen Objektes abschätzen. Man erhält einen besten Wert von M = 3.2 × 109 Sonnenmassen.

Virgo-Haufen
[Virgo-cluster] Der von der Milchstrasse aus gesehen nächstgelegene Galaxienhaufen. In einer Entfernung von 16 bis 20 Mpc gelegen, bedeckt er mehr als 120 Quadratgrad am Himmel. Er enthält mehrere tausend Galaxien. Die bekannte Galaxie M 87 (NGC 4486) ist die massereichste, allerdings keine cD Galaxie. Der Virgohaufen hat eine sehr inhomogene Struktur und kann in mindestens 3 Unterhaufen aufgeteilt werden. Sechzehn Haufenmitglieder sind im Messierkatalog enthalten.

Virgo-Superhaufen
[Virgo-supercluster] Um den Virgohaufen herum konzentrieren sich Galaxiengruppen wie die Lokale Gruppe, Canes Venatici-Gruppe, M81- und M101-Gruppe. Das Gesamtensemble von Virgo-Haufen und diesen Gruppen nennt man den Virgo-Superhaufen. Die Ausdehnung des Superhaufens sind etwa 50 Mpc.

Virialtheorem
[virial theorem] Das Virialtheorem besagt, dass ein einem physikalischen System im Gleichgewicht die potentielle Energie W zur kinetischen (Bewegungs-) Energie K in der Relation W = 2 K steht. Mit diesem Gesetz konnte Fritz Zwicky zeigen, dass in Galaxienhaufen die tatsächliche Masse grösser ist als die leuchtende Materie. Das führte auf das Problem der Dunklen Materie. (Zwicky mass die schätzt die Grösse des Coma(???)-Haufens und mass die Geschwindigkeiten einiger der hellsten Galaxien, aus welchen er den Mittelwert berechnen konnte. So konnte er die kinetische Energie bestimmen und die potentielle Energie des Haufens ausrechnen. Aus dieser folgt dann die Masse. Diese `kinetische« Masse vergleicht man mit der Leuchtkraft und bestimmt das Masse-Leuchtkraft Verhältnis. In typischen Galaxienhaufen erhält man Werte von der Grösse M/L = 500.)

Visueller Doppelstern
[visual binary] Doppelstern, dessen beide Komponenten als separate Abbildungen aufgelöst werden können (mit einem geeigneten Teleskop: aufgrund des verzerrenden Einflusses der Erdatmosphäre ist die Auflösung eines Teleskopes begrenzt; besser hat es z.B. das Hubble Weltraumteleskop, das entsprechend höhere Auflösung hat und damit viele Doppelsterne auflösen kann, die mit erdgebundenen Teleskopen nicht als solche erkannt werden).

Visuelle Helligkeit
[visual magnitude] Helligkeit eines Himmelsobjekt gesehen im Wellenlängenbereich, in dem das menschliche Auge sensitiv ist.

VLT
Abkürzung für das Very Large Telescope der ESO.

VLBA
Abkürzung für das Very Long Baseline Array.

VLBI
Abkürzung für das Very Long Baseline Interferometer.

VLA
Abkürzung für Very Large Array.

Vulkan
[volcano] Ein hypothetischer Planet innerhalb der Merkurbahn, der Ende des 19. Jahrhunderts gesucht wurde. Existiert nicht.

Vulpecula
[Vulpecula] Lateinischer Name des Sternbild Füchschen.

VV Cephei Stern
Ein Typ von Überriesen-Doppelsternen mit Emissionslinienspektrum. Die erste Komponente ist ein Überriese vom Spektraltyp G bis M, die zweite Komponente ein B-Stern. Man kennt etwa 20 Stück.

v =
(G (M+m) wobei G die Gravitationskonstante, M die Masse des zentralen Objektes, m die Masse des umlaufenden Objektes und r der Radius der Kreisbahn ist.

V
Symbol für die visuelle Helligkeit. Speziell im Johnson Filtersystem (Johnson und Morgan), wo V ein um 550 nm zentrierten Band ist.

V-Typ Asteroid
[V-type asteroide] Der einzige bekannte Typ dieser Klasse ist Vesta. Daher der Name.

Wasserstoff
[hydrogen] Das einfachste chemische Element mit dem Symbol H. Die normale Form des Wasserstoffatoms besteht aus einem elektrisch positiv geladenen Proton im Atomkern und einem elektrisch negativ geladenen Elektron in der Atomhülle. Es gibt zwei weitere Isotope des Wasserstoffs, den schweren Wasserstoff oder Deuterium mit einem zusätzlichen Neutron im Kern, und den überschweren Wasserstoff oder Tritium mit zwei zusätzlichen Neutronen im Kern.

Wasserschlange
[Hydra] Die Wasserschlange ist ein extrem langgezogenes Sternbild zwischen kleinem Hund und der Waage mit lateinischem Namen Hydra und der Abkürzung Hya. Der hellste Stern, alpha Hydrae alias Aphard (der einzeln stehende Stern), hat den Spektraltyp K3, die scheibare Helligkeit 2.0 mag und befindet sich etwa 55 parsec von der Sonne entfernt.

Wassermann
[Aquarius] Ein Sternbild in der Ekliptik (also ein Tierkreiszeichen), das seinen Namen davon trägt, dass es während des Höhepunktes der Regenzeit im Nahen Osten vom Nachthimmel verschwand. Der zweithellste Stern, alpha aquarii oder Sadamelik (der König) hat eine scheinbare Helligkeit von 3.0 mag, ist vom Spektraltyp G0 und ist etwa 340 parsec entfernt.

Wal(fisch)
[whale] Sternbild in der Nachbarschaft von Andromeda, Perseus, Pegasus und Cassiopeia. Der griechischen Mythologie nach war der Wal ein Meerungeheuer, dem zu dessen Besänftigung die äthopische Prinzessin Andromeda, Tochter der Cassiopeia, geopfert werden sollte. Der griechische Held Perseus errettete sie allerdings mit Hilfe seines geflügelten Pferdes Pegasus von den anstehenden Qualen. Der hellste Stern, alpha Ceti oder Menkab (Nase), ist vom Spektraltyp M2 und hat eine scheibare Helligkeit von 2.5 mag. Die Entfernung zur Sonne beträgt etwa 70 parsec.

Wandelsterne
[] Die direkte Übersetzung des griechischen “Planeten”.

wahrer Ort
[] Die Ortsangabe ist für Aberration und Parallaxe korrigiert und auf den Sonnenmittelpunkt bezogen.

wahrer Horizont
[true horizon??] Der Horizont, dessen Horizontebene durch den Erdmittelpunkt definiert ist. Bei nahen Objekten, also im Planetensystem, muss man den Unterschied zwischen scheinbarem Horizont und wahren Horizont beachten. Bei fernen Objekten (Sternen, Galaxien) spielt der Unterschied keine Rolle mehr.

Wagen
[] Eine abgekürzte Form für den Grossen Wagen, des markanten Teils des Sternbildes Grosser Bär (Ursa maior).

Waagepunkt
[] Das Gegenstück zum Widderpunkt, dem Frühjahrspunkt, ist der Waagepunkt. Die beiden Punkte markieren die Frühjahrs- (Widderpunkt) und Herbst-Tagundnachtgleiche (Waagepunkt). Die Tagundnachtgleichen sind auch als Äquinoktia bekannt.

Waage
[Libra] Sternbild in der Ekliptik (also ein Tierkreiszeichen) mit lateinischem Namen Libra und der Abkürzung Lib. Der hellste Stern, alpha Librae oder Zuben Elgenubi (auf Deutsch Südliche Schere, was darauf hinweist, dass das Sternbild seinerzeit mit dem Skorpion verschmolzen war), ist ein Doppelstern mit scheinbaren Helligkeiten von 2.8 mag und 5.2 mag und den Spektraltypen A3 und F4. Die Entfernung ist etwa 24 parsec.

Wasserstoffbrennen
[hydrogen burning] Alternativer Ausdruck für Wasserstoffusion.

Wasserstoffusion
[hydrogen fusion] Die Verschmelzung von Wasserstoff zu Helium nennt man Wasserstoffusion. Die Fusion ist ein kernphysikalischer Vorgang, kein chemischer Prozess. Die dabei freiwerdende Energie E ist um Grössenordnungen grösser als die bei chemischen Prozessen freiwerdende Energie; sie wird nach der bekannten Formel E = m c2 aus der Differenz der Masse von vier Wasserstoffkernen (Protonen), die für den Prozess benötigt werden, und dem Endprodukt, einem Heliumkern und dem Quadrat der Lichtgeschwindigkeit berechnet.

Wasserstoffkonvektionszone
[hydrogen convection zone] Bei Hauptreihensternen kann in den den äusseren Schichten eine Konvektionszone auftreten, das heisst Aufwärtsströmung von heissem, ionisierten Wasserstoff, und, nach dessen Abkühlung und Rekombination zum neutralen Wasserstoff, Absinken dieses kalten, nichtionisierten Materials. Bei der Sonne findet man das obere Ende der Wasserstoffkonvektionszone unmittelbar unter der nur einige hundert Kilometer dicken Fotosphäre; man kann sie als Granulen direkt beobachten.

WC-Sterne
[WC-stars] WC-Sterne bilden eine Untergruppe der Wolf-Rayet-Sterne. Sie zeichnen sich durch starke Emissionslinien von Kohlenstoff aus.

Weakonen
[weakons] Auch Eichbosonen genannte Wechselwirkungsteilchen der schwachen Kraft.

Wechselwirkung
[interaction] In der Physik nennt man die gegenseitige Beeinflussung von physikalischen Objekten Wechselwirkung. Eine Wechselwirkung beruht auf einer Kraft, deren es in der Physik vier gibt: Gravitation, Elektromagnetische Kraft, Schwache Kraft und Starke Kraft.

Wega
Hellster Stern in der Leier. Klassisches Beispiel für einen Stern vom Spektraltyp A. Die scheinbare Helligkeit ist 0.04 mag, die Entfernung beträgt 8 parsec.

Weisses Loch
[white hole] Das hypothetische Gegenstück zum Schwarzen Loch. Es stellt eine mathematisch erlaubte Lösung der Feldgleichungen der ART dar, ist aber nicht beobachtet.

Weisser Riese
[white giant] Kein Stern. So hiess einmal ein Waschmittel.

Wellenlänge
[wave length] Die Entfernung von zwei benachbarten Punkten gleicher Phase einer Welle, zum Beispiel von Berg bis nächster Berg. Die Wellenlänge von Radiowellen ist von der Grössenordnung m bis mm, sichtbares Licht hat Wellenlängen von 400 bis 700 nm.

Weltall
[universe] Ein anderes Wort für Weltraum, manchmal auch für Weltmodelle.

Weltalter
[age of the universe] Das Weltalter ist der Kehrwert des Hubbleparameters H0. Ein Wert von H0 = 60 liefert ein Weltalter von T0 = 3 · 1019 / 60 = 5 · 1017 sec = 16 Gyr. Das so definierte Weltalter ist eine Obergrenze an das tatsächliche Weltalter, da es eine gleichmässige Expansion zugrunde legt und die erwartete Abbremsung ausser Acht lässt.

Welthorizont
[event horizon] Wenn in einem expandierenden Universum sich jedes Raumelement pro Zeiteinheit um den gleichen Betrag vergrössert, so erscheint von einem, beliebig ausgewählten, Beobachtungspunkt aus eine Kugelsphäre (in allen Richtungen gleich weit entfernt) mit Lichtgeschwindigkeit wegzufliegen. Da die Lichtgeschwindigkeit aber die grösste Geschwindigkeit ist, mit der Signale übermittelt werden können, kann von Orten weiter entfernt als diese Kugelschale keine Information mehr empfangen werden. Die Kugelschale, die sich scheinbar genau mit Lichtgeschwindigkeit vom Beobachter entfernt, ist der Welthorizont für diesen Beobachter.

Weltmodelle
[models of the universe] Weltmodelle oder kosmologische Modelle versuchen, die Struktur und Entwicklung des Universums, auf die wesentlichen Bestandteile reduziert, nachzuzeichnen. Weltmodelle sind bereits von den ältesten Kulturen, von welchen Überlieferungen vorhanden sind, bekannt. In der griechischen Zeit wurden Modelle entwickelt, die die Beobachtungen so gut möglich erklären konnten; die Kristallosphärenmodelle waren zwar ein Irrweg, aber gleichwohl sehr ausgefeilte Modelle. Nach dem Mittelalter wurden Fragen nach der Grösse des Universums (endlich oder unendlich) und ab dem 18. Jahrhundert auch nach seiner Stabilität gestellt. Einen Knackpunkt stellte das Olbersche Paradoxon dar: in einem Universum mit annähernd homogen verteilten Sternen sollte der Nachthimmel hell sein, da das Licht von den Sternen zwar mit dem Quadrat der Entfernung der Sterne abnimmt, ihre Anzahl aber ebenso quadratisch zunimmt.

Weltradius
[radius of the universe] Eine etwas unanschauliche Grösse, die ein Mass für die Grösse des in die gekrümmte vierdimensionale Raumzeit eingebetteten dreidimensionalen gekrümmten Raumes dient. Er wird in der Regel mit R abgekürzt und ist, wegen der Expansion des Raumes, zeitabhängig. Der Weltradius geht in die Metrik (z.B. Robertson-Walker Metrik im homogenen und isotropen Universum; kosmologisches Prinzip) des betrachteten Raumes ein.

Weltraumfahrt
[space travel] Weltraumfahrt oder Astronautik nennt man die Tätigkeit, ausserhalb der Erdatmosphäre mit bemannten oder unbemannten Raumschiffen herumzufliegen. Die Einsatzzwecke reichen von Forschung über Imponiergehabe bis Steuergeldverschwendung (Inflationsbekämpfung).

Weltraum
[space] Der Raum zwischen Planeten, Sternen, Galaxien (ohne Atmosphären).

Weltraumforschung
[] Unter Weltraumforschung oder extraterrestrischer Physik versteht man die Ausnutzung von raketentechnischen Möglichkeiten zur Beobachtung und Messung im Weltraum.

Weltraumteleskop
[space telesope] Teleskop/Observatorium auf Satelliten, in der Regel auf einer Erdumlaufbahn, zur Beobachtung astronomischer Objekte oberhalb der Atmosphäre.

Weltzeit
[Universal time] Die Weltzeit ist die Zeit des Nullmeridians, das heisst der Zeit von Greenwich (heute Teil von London). Tatsächlich verwendet wird UTC (auch UT 1), die mit Atomuhren festgestellt wird.

Wendekreis
[tropic] Der Breitengrad (etwa 23.7 Grad), an welchem die Sonne einmal im Jahr (zur entsprechenden Sonnenwende) beim Meridiandurchgang genau im Zenith steht. Es gibt den nördlichen und südlichen Wendekreis.

Wendepunkte
[solistial points??] Die Punkte auf der Ekliptik, an welchen die Sonne “wendet” (die Punkte, an denen sie zur Sommer- und Wintersonnwende, den Solistitia, steht).

Westerbork Observatorium
Niederländisches Radioobservatorium, verwaltet vom Dwingeloo Observatorium. Es ist ein Synthese Radio Teleskop mit 14 Aperturelementen. Es wurde 1970 in Betrieb genommen und 1980 erweitert, wobei die Basislänge von 1.5 auf 3 km vergrössert wurde.

Westpunkt
[west point] Das Gegenstück zum Ostpunkt: diese beiden Punkte sind die Schnittpunkte von Himmelsäquator und Horizont.

Whirlpool-Galaxie
[whirlpool galaxy] M 51 oder NGC 5194. Eine face-on Spiralgalaxie in den Jagdhunden in 4 Mpc Entfernung. Es ist eine Grand-Design Spirale mit ausgeprägten Spiralarmen. Die Spiralstruktur war die erste, die beobachtet wurde (vom Iren Lord Ross 1845). Die auffällige Spiralstruktur ist das Resultat der Wechselwirkung mit NGC 5195.

Widder
[ram] Herbst- und Wintersternbild (Tierkreiszeichen) mit lateinischem Namen Aries und der Abkürzung Ari. Der hellste Stern, alpha Arietis alias Hamal (arabisch für Widder) hat eine scheinbare Helligkeit von 2.0 mag, den Spektraltyp K2 und ist etwa 20 parsec entfernt.

Widderpunkt
[] Alte Bezeichnung für den Frühlingspunkt, an dem die Sonne beim Frühjahrsäquinoktium (Tagundnachtgleiche) steht. Tatsächlich ist der Widderpunkt aufgrund der Präzsession mittlerweile in den Fischen.

Widmannstättenfiguren
[Widmannstätten&146;s figures] heissen charakteristische geometrische Muster, die bei Schnitten von einigen Typen von metallischen Meteoriten (Eisen-Nickel) auftreten.

Wiensches Verschiebungsgesetz
[Wien&146;s law] Ein physikalisches Gesetz, das den Zusammenhang von Temperatur und der Wellenlänge des Maximums der Intensitätsverteilung einer Quelle beschreibt.

Wildente
[wild duck] M11 oder NGC 6705. Kleiner offener Sternhaufen mit etwa 200 Mitgliedern.

William Herschel Teleskop
[William Herschel telescope] Teleskop auf La Palma, Kanarische Inseln, das vom Royal Greenwich Observatory betrieben wird. Es hat einen 4.2 m grossen Hauptspiegel und wurde 1987 in Betrieb genommen. Alleskönnerteleskop (multi purpose telescope). Die beteiligten Staaten Grossbritannien, Spanien und die Niederlande teilen sich die Zeit.

Willstrop Teleskop
[Willstrop telescope] Spezieller Teleskoptyp für grosse Felder (> 5°). Kompakter als Schmidt Kameras.

WIMPs
[WIMPs] Weakly Interacting Massive Particles - schwach wechselwirkende (elektrisch neutrale) massive Teilchen. Bislang im Labor nicht nachgewiesen gelten sie als Kandidaten für Dunkle Materie.

Winchester
Asteroid 747 mit einem Durchmesser von 204 km. Entdecker war J. Metcalf im Jahr 1913.

Winkelgrad
[degree of arc] Einheit zum Messen von Winkeln mit dem Symbol °; 1° entspricht dem 360. Teil eines Kreises.

Winkeldurchmesser
[angular diameter] Scheinbarer Durchmesser eines (astronomischen) Objekts in einem Winkelmass wie Radian, Grad, Bogenminuten oder -sekunden. Mit der Entfernung des Objektes kann man den echten Durchmesser bestimmen.

Winkelentfernung
[angular distance] Abstand zweier astronomischer Objekte voneinander oder eines Objektes von einem gegebenen Ort in Einheiten eines Winkelmasses. Es ist der Winkel zwischen den geraden Linien von den Objekten zum Beobachter.

Winkelgeschwindigkeit
[angular velocity] Rate, in der ein Objekt einen bestimmten Winkel überstreicht. Wird in Einheiten von Winkelmass pro Zeiteinheit gemessen (z.B. Grad pro Sekunde).

Winkelmass
[Level] Ein lichtschwaches Sternbild am Südhimmel zwischen Skorpion und Zirkel mit lateinischem Namen Norma und der Abkürzung Nor. Der hellste Stern, gamma2 Normae, hat nur eine scheinbare Helligkeit von 4.1 mag, den Spektraltyp G8 und ist 40 parsec entfernt.

Winkelmass
[] Angabe von Winkeln in Einheiten von Grad (und dessen Untereinheiten Bogenminuten und Bogensekunden).

Winterpunkt
[winter point] Der Punkt, an dem die Sonne den südlichsten Punkt ihrer scheinbaren Bahn erreicht. Auf der Nordhalbkugel markiert dieser, um den 21. Dezember gelegene Punkt, den Winteranfang, auf der Südhalbkugel den Sommeranfang.

Wintersonnwende
[] Der 21. Dezember auf der Nordhalbkugel und der 21. Juni auf der Südhalbkugel. Die Sonne steht dann am tiefsten, die Hellphase des Tages dauert am kürzesten (der «kürzeste Tag«).

WN-Sterne
[WN-stars] Die Untergruppe von Wolf-Rayet Sternen, die starke Stickstoffemissionslinien haben, heissen WN-Sterne.

Wolf
[Wolf] Kleines südliches Sternbild mit lateinischem Namen Lupus und der Abkürzung Lup. Der hellste Stern, alpha Lupi, hat eine scheinbare Helligkeit von 2.3 mag, den Spektraltyp B2 und ist 130 parsec entfernt.

Wolf-Lundmark-Melotte Galaxie
[Wolf-Lundmark-Melotte galaxy] Irreguläre Galaxie (Abkürzung: WLN). Mitglied der Lokalen Gruppe in 0.86 Mpc Entfernung.