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Kategorie: Meteorologie und Astronomie > Astronomie
Datum & Land: 05/03/2011, De.
Wörter: 1689
Wolf-Rayet-Sterne
[Wolf-Rayet stars] Massereiche Sterne mit extrem starken Sternwind. Blasen einen Grossteil ihrer Masse mit dem Sternwind ab. Enden meist als Supernova. Die Oberflächentemperatur liegt zwischen 20000 und 50000 K. Die Spektren zeigen breite Emissionslinien, wobei Kohlenstoff (WC) oder Stickstoff (WN) dominiert. Der Name kommt von den französischen Astronomen Charles Wolf und Georges Rayet.
Wolf-Schema
[Wolf schema] Ein Verfahren, bei dem aus Vergleich von zwei Sternfeldern (eines mit bekannter, bzw. nicht vorhandener Extinktion, ein unbekanntes) die Extinktion sowie Grösse und Entfernung von Dunkelwolken abgeschätzt wird.
Wolf Sonnenfleckenzahl
[] Auch als Zürcher Sonnenfleckenrelativzahl bekannt. Eingeführt wurde sie von Rudolf Wolf von der Zürchersternwarte. Sie misst sowohl die Anzahl der Gruppen als auch die einzelnen Flecken. Angegeben wird R = k(10g + f), wobei k ein Gewichtsfaktor ist, g die Anzahl der Gruppen und f die Gesamtzahl der Flecken. Der Gewichtsfaktor hängt vom Teleskop(durchmesser) ab und ist 1 für Teleskope mit 100 mm Apertur.
Woschod
Name von zwei bemannten russischen Raumfahrzeugen (12.10.1964 und 18.3.1965).
Wostok
Name der berühmten Serie von russischen Raumfahrzeugen, mit welchen z.B. Juri Gargarin ins All und heil wieder zurück gekommen ist (12.4.1961), aber auch W.W. Terschkowa, die erste Frau im All (16.6.1964). Gerüchten nach gab es auch einige weniger glückliche Allausflügler, die mit diesen Dosen unterwegs waren.
Wurmloch
[worm hole] Eine hypothetische tunnelartige Raumzeitstruktur. Auf Längenskalen der Plancklänge könnte die Raumzeit schaumartig sein und mit Wurmlöchern durchlöchert sein.
W-Sterne
Abkürzung für Wolf-Rayet-Sterne.
W Ursae Mojoris Stern
[W Ursae Mojoris stars] Ein Typ von Bedeckungsveränderlichen Sternen mit zwei fast berührendenden Komponenten fast gleichen Spektraltyps F oder G. Die Periode liegt im Bereich von einigen Stunden, und die Minima der Lichtkurve sind fast gleich.
Würzburgantenne
[Würzburg antenna] Radarantenne, die ab 1944 in Grossbritannien und den Niederlanden für die ersten systematischen Radiobeobachtungen verwendet wurde.
W Virginis Stern
[W Virginis stars] Metallarme Verwandte der Delta Cepheiden, die anders als diese der Population II angehören. Sie sind leuchtschwächer als diese und finden sich vor allem in Kugelsternhaufen und dem Bulge von Scheibengalaxien.
XMM
Abkürzung für das X-Ray MultiMirror Teleskop. Ein Satellitenprojekt der ESA, das auf mindestens 10 Jahre Lebenszeit konzipiert ist und eine sensitive abbildende Kamera und einen Spektrograf besitzt.
XUV
Abkürzung für Extremes Ultraviolett. Wellenlängenbereich im Überlappbereich zwischen UV und Röngtenstrahlung zwischen 6 und 60 nm.
X-Boson
[X-boson] Ein (noch) hypothetisches Wechselwirkungsteilchen, das in vereinheitlichenden Theorien eingeführt wird, mit dem Leptonen in Quarks und umgekehrt verwandelt werden können.
X-Ray
Engl. oder Anglizismus für Röntgenstrahlung. Konrad Wilhelm Röntgen, der diese Strahlungsart entdeckte, nannte sie auch X-Strahlung.
X-ray burster
[X-ray burster] Englische Bezeichnung für Röntgen-Burster Variable stellare Röngtenquellen, die 1976 mit dem niederländischen ANS Satelliten entdeckt wurden. Die Ausbrüche können sehr virulent sein und dauern bis zu einigen Tagen an. In einigen Fällen sind sie wiederkehrend. Schnelle Burster zeigen Ausbrüche in Abständen von weniger als 10 Sekunden. Die Ausbrüche zeigen keine Periodizität. Einige Dutzend Objekte dieses Typs sind bekannt, die sich vornehmlich in der Milchstrassenebene befinden, einige auch in Kugelsternhaufen. Wahrscheinlich handelt es sich um ein System ähnlich den Novae mit einem Neutronenstern anstelle des Weissen Zwerges. Das akkretierte Material ist vermutlich in diesem Fall Helium.
X-Strahlung
[X-ray] Ursprünglich von W. Röntgen eingeführte Bezeichnung für Röntgenstrahlung. Im englischsprachigen Raum als X-ray erhalten.
X-Teilchen
[X-particles] Alternativer Ausdruck für die X-Bosonen.
Yagi Antenne
[Yagi antenna] Antenne für Radioempfang: eine Reihe von parallelen Dipolen, wie sie vor der Einführungen des Satellitenfernsehens für terrestrische Fernsehantennen verwendet wurden. In der Radioastronomie werden Anordnungen von Yagis eingesetzt als billige Apertursytheseteleskope für Durchmusterungen.
Yarkovsky Effekt
[Yarkovsky effect] Durch Rotation eines kleinen, um die Sonne laufenden Teilchens entstehende Temperaturvariation, die in anisotroper Rückstrahlung der thermischen Energie resultiert.
Yerkes-Aktinometrie
[Yerkes actinometry] Ein 1931 erschienener (vom Yerkes Observatory erstellt) Helligkeitskatalog mit 2354 Sternen im Deklinationsbereich von 60 bis 75 Grad.
Yerkes-Observatory
Observatorium in Williams Bay, Wisconsin, USA. Beherbergt das grösste Linsenteleskop der Welt mit 1 m Objektivlinse. Das Observatorium gehört zur Universität Chicago. Der Refraktor wurde 1897 nach zweijähriger Bauzeit in Betrieb genommen. Treibende Kraft für die Verwirklichung war George Ellery Hale, der auch später das 2.5 m Teleskop am Mount Wilson und das 5 m Teleskop am Palomar Mountain zu Wege brachte. Benannt ist das Observatorium nach dem Sponsor Charles Yerkes, seinerzeit Millionär in Chicago.
Yerkes-System
[Yerkes-system] Auch als MK-System bekanntes System zur Klassifizierung von Sternen nach Spektraltyp und Leuchtkraftklasse. Es war von W.W. Morgan und Ph.Ch. Keenan eingeführt worden.
Yohkoh
Spitzname eines japanischen Sonnensatelliten (Solar-A), gestartet im August 1991. Messung von Röntgen- und Gammastrahlung.
YY Orionis Stern
Eine Unterklasse der T Tauri Sterne, die sich durch eine spezielle Form von Emissionslinien mit einer Absorptionskomponente im roten Linienflügel auszeichnet. Die Linienprofile sind variable auf Zeitskalen von Tagen. Etwa die Hälfte der T Tauri Sterne dürfte zu dieser Unterklasse gehören.
Y
Häufigkeit des Heliums. Üblicherweise in Einheiten des solaren Wertes.
Zahleffekt
[number effect] Weit entfernte Objekte zeigen Rotverschiebung der Spektrallinien, was als Dopplereffekt gedeutet wird und somit auf eine Expansion des Raumes schliessen lässt. Aufgrund der Rotverschiebung reduziert sich die Anzahl der Photonen in einem fixen Farbband von einer weit entfernten Galaxie um den Faktor 1/(1+z), wobei z die Rotverschiebung bedeutet.
ZAMS
Abkürzung für Zero Age Main Sequence, zu Deutsch: Alter Null Hauptreihe. Frisch geborene Sterne reihen sich nach dem Zünden des Wasserstoffbrennens im Kern entsprechend ihrer Masse auf der sogennanten Hauptreihe im Hertzsprung-Russell-Diagramm ein.
ZC
Englische Abkürzung für Zodiacal Catalogue, den Zodiakalkatalog.
Zentaur
[Centaur] Ein von mittleren nördlichen Breiten unsichtbares Sternbild mit lateinischem Namen Centaurus und der Abkürzung Cen. Der hellste Stern, alpha Centauri (hat einem bekannten Computerspiel als Namensgeber gedient) oder Toliman, ist der Hauptstern des der Sonne am nächsten gelegenen Sternsystems. Er ist 1.3 parsec entfernt, hat eine scheinbare Helligkeit von 0.0 mag (Hauptstern) und 1.2 mag (Begleiter) und Spektraltyp G2/K1.
Zentralstern
[central star] Der zu einem Weissen Zwerg kontrahierende Kern eines ehemaligen Sterns im Zentrum eines Planetarischen Nebels. Trotz der sehr hohen Oberflächentemperatur (etwa 100000 K) sind die Zentralsterne oft nicht sichtbar (wegen der kleinen Oberfläche und der geringen Intensität im visuellen Wellenlängenbereich).
Zenitteleskop
[zenith telescope] Teleskop, das senkrecht montiert ist, mit dem mittels eines Mikrometerokulars der Winkelabstand von Sternen vom Zenit gemessen wird. Damit kann man die geografische Breite bestimmen. In Zeiten von GPS wohl veraltet.
Zenitstundenrate
[zenithal hourly rate] Die Zenitstundenrate (nach dem englischen Begriff ZHR abgekürzt) ist ein Index für die Aktivität von Meteorströmen, welcher angibt, wieviele Meteore bei besten Sichtbedingungen im Maximum des Meteorstroms gesehen werden können, wenn der Radiant im Zenit stehen würde; als Grenzmagnitude wird 6.5 mag im Visuellen angesetzt (“beste Bedingungen”). Mit grösserer Zenitdistanz sind schwache Meteor immer weniger sichtbar. Somit ist die beobachtete Rate kleiner als die Zenitstundenrate; man erhält diese, indem man an die beobachtete Rate eine Reihe von Korrekturen verrechnet. Für Meteorströme, die sich im Lauf der Zeit verändern, z.B. die Leoniden, ist die Zenitstundenrate veränderlich. Als Schwellenwert für einen Meteorstrom gilt eine ZHR von 5 - darunter sind sie nicht von sporadischen Meteoren zu unterscheiden.
Zenitdistanz
[zenith distance, coaltitude] Winkelabstand eines Objekts von Zenith entlang eines Grosskreises gemessen.
Zenit
[zenith] Der Punkt am Himmel genau über dem Kopf, oder anders ausgedrückt: die Verlängerung der Linie Erdmittelpunkt - Beobachter in den Himmel.
Zelenchukskaya
Name des Ortes, in dem das Special Astrophysical Obervatory der Russischen Akademie der Wissenschaften untergebracht ist.
Zellenstruktur des Universums
[cellular structure of the universe] Das Universum zeigt eine geklumpte Struktur, in dem sich Galaxien in Gruppen und Haufen in Knoten, Wänden und Filamenten anordnen, die grosse Räume umspannen, in welchen praktisch nur leuchtschwache Galaxien (low surface brightness galaxies) gefunden werden.
Zeitzone
[time zone] Geografische Zone, innerhalb derer die gleiche Zeit gilt. Ein Beispiel ist die Mitteleuropäische Zeit, die in den meisten Zentraleuropäischen Ländern gilt.
Zeitrechnung
[] Eine der ältesten und wichtigsten Aufgaben der Astronomie. Die Bestimmung und Berechnung von Kalendern hat sich daraus abgeleitet.
Zeitmessung
[] Die Bestimmung der Dauer eines Vorganges durch Vergleich mit einer Zeiteinheit/einem Zeitnormal. Dafür baut man Uhren.
Zeitmass
[] Die Angabe von Winkeln in Stunden, Minuten und Sekunden statt im Gradmass. Wird in der Astronomie vor allem für die Angabe der Rektaszension (Stundenwinkel) verwendet.
Zeitgleichung
[time equation??] Differenz von mittlerer Sonnenzeit und wahrer Sonnenzeit (und andersrum natürlich).
Zeitdilatation
[time dilation] Wörtlich die “Zeitdehnung”. Die Zeitdilatation ist eine Erscheinung, die auf der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit beruht, und sie wurde in der speziellen Relativitätstheorie Einsteins 1905 beschrieben. Sie sagt aus, dass vom System A aus betrachtet in einem mit einer gleichförmigen Geschwindigkeit v bewegten System B die Zeit um den Faktor sqrt(1-(v/c)2) verlangsamt abläuft. c ist dabei die Vakuumlichtgeschwindigkeit und sqrt ist die Quadratwurzel.
Zeitdienst
[] Ein Service, den Sternwarten früher betrieben haben, und zum Teil auch heute noch anbieten. Sie liefern Zeitnormale, die von astronomischen Beobachtungen abgeleitet werden.
Zeitbewahrung
[] Auf Sternwarten dienten früher vor allem hochganggenaue Pendeluhren der “Zeitbewahrung”. Sie wurden regelmässig vor allem mittels Meridiandurchgängen von Standardsternen kalibriert.
Zeitbestimmung
[] Um an verschiedenen Orten Abläufe zeitlich vergleichen zu können, müssen Zeitpunkte eindeutig bestimmt werden können. Dazu benötigt man Vorrichtungen zur Messung von Zeit. Uhren sind solche Geräte, aber man kann auch astronomische Beobachtungen heranziehen wie die Lichtblitze eines Pulsars oder den Meridiandurchgang eines Sternes.
Zeit
[time] Physikalische Grösse, die Ereignisse an einem Ort einer Abfolgeordnung unterwirft.
Zeeman-Effekt
[Zeeman effect] Magnetfelder führen zu einer Aufspaltung von Spektrallinien in verschiedene Komponenten. Die Weite der Aufspaltung kann zur Messung von Magnetfeldstärken verwendet werden.
ZFD
Abkürzung für ZweiFarbenDiagramm.
ZHR
[ZHR] Abkürzung für Zenithal Hourly Rate, zu Deutsch Zenitstundenrate.
Zirkel
[circle, pair of compasses] Ein Hilfsmittel zum Zeichnen von Kreisen.
zirkumpolar
[circumpolar] Um den Himmelspol herum. Sterne oder Sternbilder sind zirkumpolar für eine gegebene geografische Breite, wenn sie von dieser das ganze Jahr beobachtet werden können. Für Mitteleuropa sind z.B. die Kassiopeia und die Wega zirkumpolar.
Zirkumpolarstern
[cirumpolar star] Ein Stern, der bei einer gegebenen geografischen Breite (also an einem festen Ort), das ganze Jahr über sichtbar bleibt. Beispiel: Pfäffikon (Schwyz) liegt auf einer geografischen Breite von 47 ° 12 min. Also ist der Himmelspol 47 ° 12 min über dem Nordhorizont (wenn man sich die Hügel am Nordufer des Zürichsees wegdenkt). Somit sind alle Sterne, die weniger als 47 ° 12 min vom Himmelspol entfernt sind, das ganze Jahr über sichtbar (mit der Ausnahme der Zeit, hinter der sie hinter den Hügeln am Nordufer des Zürichsees verschwinden; eventuell sollte man wegen dieses Mankos ein Abtragen der Hügel in Betracht ziehen).
Zirkumpolarsternbilder
[circumpolar constellations] Sternbilder, die weniger weit vom Himmelspol entfernt sind als die geografische Breite, von der man sie beobachtet, sind ganzjährig sichtbar und werden als Zirkumpolarsternbilder bezeichnet.
zirkumstellare Materie
[circumstellar matter] Gas und eventuell Staub, das sich um einen Stern herum befindet. In den Frühphasen der Sternbildung ist es das Material, aus dem heraus sich der Stern gebildet hat. In den (instabilen) Spätphasen ist es Material, das der Stern durch Sternwinde verliert.
Zirkumstellarer Maser
[circumstellar maser] Ein Maser, der in der kühlen, staubhaltigen Hülle von Roten Riesen getrieben wird. In den verschiedenen Schichten des Sterns finden sich Maser verschiedener Moleküle. Kohlenstoffreiche Sterne haben HCN-Maser, sauerstoffreiche OH, H20 und SiO Maser. OH-Infrarotquellen haben sauerstoffreiche Hüllen mit charakteristischen Doppellinienmaser bei 1612 MHz, sowie starker IR-Emission aus der Staubhülle.
Zivilisation
[civilisation] Ein Spiel der Natur, bei dem es darum geht, getunte, in der Regel auf Aminosäuren basierende, Organismen auf einem Planeten zu kreieren und sich entwicklen zu lassen. Ein beliebtes Spiel bei grossen und kleinen Göttern.
ZoA
Abkürzung für Zone of Avoidance. Zone der Vermeidung (wörtlich übersetzt) wird der Bereich des Himmels bezeichnet, der durch das Staubband in der Scheibe der Milchstrasse abgeschirmt wird.
Zodiak
[zodiac] oder der Tierkreis werden die dreizehn Sternbilder genannt, durch die die Sonne im Lauf des Jahres wandert. Genauer definiert der Weg der Sonne die Ekliptik. Klassisch gehören zum Tierkreis die Sternbilder Fisch, Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock und Wassermann (vom Frühjahrsäquinoktium an). Aufgrund der Präzession der Erde liegt auch der Ophiuchus mittlerweile in der Ekliptik, ohne dass er sich in den Horoskopen hätte etablieren können. Manchmal liest man auch Zodiakus.
Zodiakalband
[zodiacal band] Der vom Zodiakallicht aufgehellte Bereich entlang der Ekliptik.
Zodiakalkatalog
[zodiacal catalogue] Katalog der 3539 hellsten Sterne innerhalb von 8° der Ekliptik. Verwendet wird der Katalog für die Vorhersage von Sternbedeckungen. Der Katalog ist vollständig bis zur 7 mag und enthält noch 313 Sterne, die schwächer als 8.5 mag sind. Zusammengestellt wurde der Zodiakalkatalog von James Robertson (Astronomical Papers prepared for the use of the American Ephemerids and Nautical Almanac, Volume 10, Part 2, 1940).
Zodiakalstaubwolke
[zodiacal dust cloud] Staubpartikel in der Ebene des Sonnensystems, das im inneren Bereich des Planetensystems konzentriert ist. Meist bestehend aus Silikaten sind es whl Überreste von Kometen und von Kollisionen von kleinen Objekten, vor allem im Asteroidengürtel.
Zodiakallicht
[zodiacal light] Von an Staub in der Ebene des Sonnensystems gestreutes Sonnenlicht, dsa sich als schwaches kegelförmig verteiltes Licht bemerkbar macht. Am besten kann man es in mondlosen Nächten im Westen nach Sonnenuntergang beobachten. Das Zodiakallicht behindert die Beobachtung lichtschwacher, flächig ausgedehnter Objekte. Das der Sonne direkt gegenüber erscheindende Licht heisst auch Gegenschein (im Englischen counterglow).
Zond
Reihe von Sowjetischen Satelliten in den sechziger Jahren. Zond 1 flog zur Venus, Zond 2 zum Mars (beide ohne Daten zu senden), Zond 3 schoss Aufnahmen von der Mondrückseite, Zond 4 war kaputt, und die Zonds von 5 bis 8 flogen um den Mond und setzten wieder auf der Erde auf.
Zonenkataloge
[] Kataloge der Astronomischen Gesellschaft, die im Rahmen des Zonenunternehmens der AG erstellt wurden. Sie sind auch als AGK bekannt und sind Positionskataloge.
Zonenunternehmen
[] Positionsbestimmungen an Sternen in ausgesuchten Deklinationsbändern.
Zonenzeit
[] Die Erde ist in Zeitzonen eingeteilt, in welchen die gleiche Zeit gilt, unabhängig von der “astronomischen” Zeit an einem bestimmten Ort. Die Zeitzonen sind etwa 360 / 24 = 15 ° breit; der Zeitunterschied zwischen Ost- und Westrand einer idealen Zeitzone ist 1 Stunde.
Zone of Avoidance
“Zone der Vermeidung” (wörtlich übersetzt) wird der Bereich des Himmels bezeichnet, der durch das Staubband in der Scheibe der Milchstrasse abgeschirmt wird.
Zustandsgrössen
[] Zustandsgrössen sind direkt oder indirekt messbare physikalische Grössen von astronomischen Objekte. Der Begriff wird vor allem bei Sternen verwendet. Die wichtigsten stellaren Zustandsgrössen sind
Zustandsdiagramm
[] Ein zweidimensionales Diagramm, in dem astronomische Objekte als Punkte in Abhängigkeit von der Grösse der Werte ihrer Zustandsgrössen eingetragen werden. Beispiele sind Farben-Helligkeitsdiagramme, das HRD, Masse-Leuchtkraft- und Periode-Leuchtkraftdiagramme.
Zuben Elschemali
Arabischer Name des hellsten Sterns des Sternbild Waage.
Zuben Elgenubi
Arabischer Name des Hauptsterns des Sternbild Waage.
Zweifarbendiagramm
[two color diagram] Diagramm, in dem zwei Farbindizes gegeneinander aufgetragen werden. Kann für Sterne (in der Sonnenumgebung, in Kugelsternhaufen etc.) aber auch für andere Objekte gemacht werden (Asteroiden, Galaxien, ...).
Zweikörperproblem
[two body problem] Die physikalische Aufgabe, die Dynamik (den Bewegungsablauf) von zwei Körpern unter dem (alleinigen) Einfluss ihrer wechselseitigen Krafteinwirkung zu bestimmen. In der Astronomie wichtig ist vor allem die Variante mit der Gravitation als Wechselwirkung. Es wird häufig als Näherung für komplexere Systeme (Planetensystem, Planet-Mond-Systeme) berechnet.
Zwergast
[dwarf branch] Alternativer, selten benutzter Ausdruck für die Hauptreihe im HRD.
Zwergcepheiden
[dwarf cepheids] Ein alternativer Ausdruck für die delta Scuti-Sterne.
Zwerggalaxien
[dwarf galaxies] Kleine Galaxien, deren zentralen Oberflächenhelligkeit sich proportional zur Gesamthelligkeit ändert (im Gegensatz zu normalen elliptischen Galaxien). Sie enthalten 10 Millionen bis 10 Milliarden Sonnenmassen. Es gibt sie als Spiralen, irreguläre und spheroidale Galaxien. Nach der massgeblichen Klassifikation von B. Binggeli bezeichnet man sie als dE, dEn (Zwergellipsen, Zwergellipsen mit Kern), Im, Ir (irreguläre vom Typ der Magellanschen Wolken, andere), Sm (Zwergspiralen). Zwerggalaxien mit speziellen Eigenschaften sind die BCGs (Blue Compact Dwarfs, Galaxien mit Starburst).
Zwergnovae
[dwarf novae] Sterne mit meist unregelmässigen, aber sich wiederholenden novaähnlichen Ausbrüchen mit kleineren Amplituden von 2 bis 6 mag. Es handelt sich vermutlich um kataklysmische Systeme. Bekanntester Vertreter sind die U Geminorum Sterne.
Zwergsterne
[dwarf stars] Sterne der Leuchtkraftklasse V, also Hauptreihensterne. Spezielle Arten von Zwergen (keine Hauptreihensterne!) sind die Weissen, Braunen und Schwarzen Zwerge. Rote Zwerge sind massenarme Hauptreihensterne (Spektraltypen K und M).
Zwielicht
Populärer Ausdruck, der eigentlich die Dämmerung bezeichnet.
Zwillinge
[Twins] Tierkreiszeichen mit lateinischem Namen Gemini und der Abkürzung Gem. Der zweithellste Stern, alpha Geminorum oder Castor, hat eine scheinbare Helligkeit von 1.5 mag, den Spektraltyp A2 und ist 16 parsec entfernt.
Zwillingsparadoxon
[twins paradox] Ein Effekt aufgrund der Zeitdilatation.
Zwischenpopulation
[intermediate population] Vor allem Mirasterne mit kleiner Periode und Schnelläufer mit einer Geschwindigkeit von mehr als 30 km/s senkrecht zur Scheibe der Milchstrasse.
ZZ Ceti Stern
Pulsationsvariabler Weisser Zwerg mit Amplituden von 0.05 bis 0.3 Magnituden und Perioden zwischen 30 Sekunden und 30 Minuten.
Z
Symbol für Metallizität. Angabe üblicherweise in Relation zur Häufigkeit in der Sonne. Metalle werden in der Astronomie alle chemischen Elemente ausser Wasserstoff (H) und Helium (He) bezeichnet. Der Anteil der Metalle in der Sonne ist 2 % der Masse der Sonne.
z
Symbol für die Rotverschiebung (von weit entfernten Objekten wie Galaxien oder Quasaren, bzw. Galaxienhaufen).
Z Andromedae Sterne
[Z Andromedae stars] Variable Sterne, die zu den symboitischen Sternen gehören.
Z Cameliopardis Sterne
[Z Cameliopardis stars] Verwandte Klasse zu den UU Geminorum- und SS Cygni-Sternen, jedoch mit Unterbrechungen der Helligkeitsvariation auf etwa der Hälfte zwischen Maximum und Minimum der Lichtkurve. Sie sind sehr selten.
Zölostat
[coelostat??] Ein Gerät zur Sonnenbeobachtung, bei welchem mit beweglichen Spiegeln das Sonnenlicht auf Geräte wie Fotometer oder Spektrografen gelenkt wird.
Zürcher Sonnenfleckenrelativzahl
[] Mass für die Häufigkeiten von Sonnenflecken.