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Kategorie: Wirtschaft und Finanzen > Münzen
Datum & Land: 10/02/2009, De.
Wörter: 2766
Pezza della Rosa
Gold- und Silbermünzen des Großherzogtums Toskana, die zwischen 1665 und 1721 unter den Medici geprägt wurden. Die Bezeichnung bezieht sich auf die Rückseitendarstellung, einem aus zwei Rosenstöcken bestehenden Rosenbusch. Darunter LIBVRNI (Livorno), danach auch Livornina g...
Pfaffenfeindtaler
Bezeichnung von Talermünzen, die der protestantische Herzog Christian von Braunschweig nach der Eroberung der katholischen Stadt Paderborn im Dreißigjährigen Krieg 1622 schlagen ließ. Das Münzmetall stammt aus erbeuteten Kirchenschätzen, vorwiegend wohl aus dem Libori...
Pfalzgraf
Der Pfalzgraf (lat. comes palatinus) entwickelte sich im Fränkischen Königreich aus dem Hofbeamtentum: zunächst als Beisitzer, dann als Vertreter des Königs beim Königsgericht und Vorsteher der Gerichtsschreiber. Schließlich wurden die Pfalzgrafen Vorsitzende des sich ...
Pfalz
Der Name geht aus dem lat. 'palatium' (Palast) hervor und findet sich auch in der Bezeichnung 'Palatin' (lat. mons Palatinus), einer der sieben Hügel Roms (Kernsiedlungsgebiet), der die Residenz der römischen Kaiser (später die Unterkünfte der deutsch-römischen Kaiser bis zu...
Pfandbrief
Festverzinsliches Inhaberpapier (selten Namenspapiere), das der Finanzierung von Krediten dient. Pfandbriefe werden als Teilschuldverschreibungen gestückelter Anleihen von privaten Hypothekenbanken, öffentlich-rechtlichen Kreditanstalten und Schiffspfandbriefbanken ausgegeben. Die speziell...
Pfeilspitzengeld
Vormünzliches Zahlungsmittel in Form von Pfeilspitzen, das vor allem in Afrika in Umlauf war. Der Großteil des Waffengelds lag allerdings in Kümmerformen vor, das für die kriegerische Verwendung unbrauchbar war. Die stumpfen und ungehärteten Pfeilspitzen aus Eisen war...
Pfennigzeit
Numismatische Bezeichnung der mittelalterlichen Epoche, in der die Pfennige als Währungsmünzen Geltung hatten. Die Pfennigzeit beginnt im 9. Jh. und wird um die Wende vom 13. zum 14. Jh. durch die Groschenzeit abgelöst.
Pfennig
Die Münzbezeichnung entstand im 8./9. Jh. im germanischen Sprachbereich, die etymologische Herkunft des Wortes ist nicht geklärt. Ausgangspunkt der europäischen Pfennigprägung ist der karolingische Silberpfennig oder Denar, lat. Denarius genannt. Er wurde durch die Münzrefor...
Pferdehufgeld
Typ des Tok money.
Pfund Sterling
Das englische Pfund (Pound) wurde seit Beginn der Prägung des angelsächsischen Pfennigs ( Penny) bis zur Einführung der Dezimalwährung 1971 mit 240 Pennys gerechnet. Das Pfund Sterling bildete sich als Zähleinheit, weil im Mittelalter - von seltenen Ausnahmen abge...
Pfundner
Tiroler Silbermünze zu 1/5 Goldgulden oder 12 Kreuzern, die Herzog (später Erzherzog) Sigismund der Münzreiche (1446-1490) etwa um 1483 einführte. Das auch 'Großer Groschen' genannte Stück zählt nicht nur zu den ersten größeren Silbermünzen (Raugew...
Pfund
Aus dem Lat. 'pondus' (Gewicht) entwickelte sich über das mhd. 'phunt' die Bezeichnung Pfund. Das römische Pfund, die Libra im Gewicht von 327,45 g, bildete im Römischen Reich die Basis, nach der die Münzen ausgerichtet wurden. Die in 12 Unciae (Unzen) eingeteilte Libra, na...
Phai
Sio
Phalerae
Lateinischer Ausdruck für kreisförmige Metallbeschläge, die als Stirn- und Brustschmuck am Zaumzeug der Pferde befestigt waren. Sie stellten begehrte Beutestücke dar. Seit dem 2. Jh. v.Chr. wurden die Phalerae als militärische Auszeichnung an Soldaten verliehen, die sie am R...
Phantasieprägungen
Bezeichnung für Medaillen (private Prägungen), die sich den Anschein geben, offizielle staatliche Münzen zu sein. Sie geben vor, aus realen oder erdichteten Staaten zu stammen. Ebenso beziehen sich die Münzbezeichnungen auf bestehende oder erdachte Währungen. Phantasiepr&aum...
Philippeios
Bezeichnung des Goldstaters Philipps II. von Makedonien (359-336 v.Chr.) nach inschriftlichen und literarischen Quellen. Die früheste griechische Massenprägung stammt aus der Ausbeute der Goldminen des Pangaiongebirges und wurde in vielen Münzorten ausgegeben. Der Philippeios stellt e...
Philippstaler
1. Auch Königstaler, bezeichnet die Silbermünzen, die König Philipp II. von Spanien (1555-1598) seit 1557 in seinen niederländischen Besitzungen ausbringen ließ. Die Vs. zeigt das Brustbild Philipps, die Rs. das gekrönte spanische Wappen auf dem Andreaskreuz. Die niede...
Phokäische Elektronmünzen
Die Statere aus Elektron der Stadt Phokaia (Kleinasien) zählen zu den frühesten Prägungen der Antike. Sie sind in der Regel an dem Seehund (phoca), dem (redenden) Wappen der ionischen Stadt, zu erkennen. In früher Zeit zeigen die Statere und ihre Teilstücke auf der Vs....
Phrygische Mütze
Hohe, kugelförmige Kopfbedeckung mit abgeknickter, nach vorn gelegter Spitze, die aus dem antiken Land Phrygien in Kleinasien stammt. Die phrygische Mütze ähnelt dem römischen Pileus, der aber nicht nach vorn abgeknickt ist. Während der Französischen Revolution wu...
Phönix
Heiliger Vogel der Ägypter in reiherähnlicher Gestalt als Erscheinungsform des Re und des Osiris. Nach griechischer Vorstellung verbrennt Phönix sich selbst und ersteht aus der Asche verjüngt wieder; daher symbolisiert er Ewigkeit und Auferstehung. In der Spätantike erschein...
Piaster
Ursprünglich die in Europa und der Levante gebräuchliche Benennung des Peso (Acht-Reales-Stück). Der Piaster wurde nicht nur an der Londoner Börse notiert, sondern verbreitete sich auch als Handelsmünze vor allem im arabischen und nordafrikanischen Mittelmeerraum...
Piastra
Bezeichnung für die schweren Silbermünzen, die in vielen italienischen Staaten in verschiedenen Gewichten und Silbergehalten im 17./18.Jh. geprägt wurden. Neben kleineren Staaten, wie Castiglione delle Stivere und Piombino, gaben vor allem das Herzogtum Toskana, der Kirchenstaat, das ...
Piastre de Commerce
Nach dem Vorbild des Trade-Dollar gab Frankreich für den Handel in Französisch-Indochina seit 1885 eine Handelsmünze in Silber aus, den Piastre de Commerce. Dieser Piastre de Commerce war in den ersten zehn Jahren 27,215 g, später 27 g schwer (900/1000 fein) und zeigt...
Piatatschok
Russische Bezeichnung des 5-Kopeken-Stücks, das mit den Münzreformen des Zaren Peter der Große (1689-1725) als Silbermünze eingeführt und bereits seit 1723 abwechselnd in Kupfer und Silber ausgegeben wurde.
Piatyaltynny
Bezeichnung des nach den Münzreformen des Zaren Peter der Große (1689-1725) eingeführten silbernen 15-Kopeken-Stücks.
Piccolo
Bezeichnung des leichten Denaro Oberitaliens, im Gegensatz zum schweren Grosso. Der früher auch 'Picciolo' genannte leichte Silberpfennig entwickelte sich aus dem Berner von Verona. Der Piccolo wurde bereits im ausgehenden 12. Jh. geschlagen, vor allem in Venedig. Von dort ver...
Pice
Bezeichnung der Paisa im alten Indien, die als kleines kupfernes Teilstücke der Rupie ausgegeben wurde: 1 Rupie = 16 Annas = 64 Pice. Beteiligt an der Pice-Prägung war die mit staatlichen Machtbefugnissen ausgestattete britische Handelsgesellschaft (British East India Company) und na...
Pidyon Haben
Religiöse Zeremonie der Juden, die auf die Bibel zurückgeht. Einem alten Brauch entsprechend erlöst der Vater seinen erstgeborenen Sohn vom Tempeldienst durch symbolische Zahlung von 5 Schekel oder 100 g Silber, die in der gängigen Währung zu leisten sind. Die Zahlung hat 31...
Pietas
Römische Göttin der Frömmigkeit und Ehrfurcht, die in Rom seit 181 v.Chr. in einem eigenen Tempel verehrt wurde. Für die Römer personifizierte die Pietas eine oft beschworene Tugend, das angemessene, ehrfürchtige Verhalten gegenüber Göttern, Eltern, Verwandten...
Pieter d´argent
Brabantische Groschenmünze aus den Jahren 1430/1, die auf der Vs. Sankt Peter mit Buch und Schlüssel in Händen über dem Schild von Brabant-Burgund, auf der Rs. das Blumenkreuz zeigt. Sie enthielt etwa 1,21 g Silber, bei einem Raugewicht von ca. 2,68 g. 32 Stück gingen auf ei...
Pieter d´or
Goldmünze von Brabant, die zwischen 1375 und 1432 geschlagen wurde. Sie zeigt auf der Vs. das nimbierte Brustbild des hl. Petrus mit Buch und Schlüssel in Händen, darunter den Schild von Brabant-Burgund, auf der Rs. das Blumenkreuz. Der Pieter d´or wurde im Gewicht von knapp über...
Pie
Das kleinste Nominal Indiens, das im 19. und 20. Jh. in einigen indischen Fürstentümern und von der britischen Kolonialmacht als Kupfermünze - gelegentlich auch als Bronzemünze - geprägt wurde. 12 Pies (Pai) = 4 Paise (Pice) = 1 Anna. Es gab auch Doppelstücke (Haideraba...
Pileus
Römische Filzmütze, die traditionell von Fischern, Handwerkern (Schmieden) und Reisenden getragen wurde. Das Aufsetzen der runden, eng am Kopf anliegenden Mütze (pileus libertatis) gehörte zur Zeremonie bei der Freilassung von Sklaven und ist darum auch als Attribut der Lib...
Pilgerpfennige
Keine Münzen, sondern Marken und Zeichen, die seit dem Mittelalter in Wallfahrtsorten an Pilger verkauft wurden. Sie dienten als Verehrungsgegenstände, Andenken oder Belege der unternommenen Wallfahrt. Ursprünglich wurden sie am Pilgerhut, später an Ketten und Bändern getrag...
Pillar Dollar
Englischsprachige Bezeichnung des Säulenpiasters. Das Wort Pillar (Säule) bezieht sich auf die Rückseitendarstellung der beiden Herkulessäulen des spanisch-mexikanischen Acht-Reales-Stückes. Das Acht-Reales-Stück war im Geldumlauf Nordamerikas zur Kolonialze...
Piloncito
Kugelförmige Goldmünzen auf den Philippinen der vorkolonialen Zeit. Die etwa 1,5 bis 2 g schweren Goldklümpchen (etwa 915/1000 fein) liefen einige hundert Jahre (bis ins 16. Jh.) in einem großen Gebiet der philippinischen Inselwelt um. Die Piloncitos sind heute sehr selten, verm...
Pine-Tree-Münzen
Letzte Folge des Massachusettsgelds, das zwischen 1667 und 1682 in der nordamerikanischen Kolonie geprägt wurde. Die Münzen wurden zuerst (nach ihrer Herkunft) als Bay- oder Boston Coinage bezeichnet, seit etwa 1680 bürgerte sich dann der heute gebräuchliche Name ein, nach ...
Pingin
Bezeichnung des (Penny) in der irischen Landessprache, der seit 1928 im Irischen Freistaat und in der 1937 gegründeten Irischen Republik geprägt wurde. Bis 1971 galten 12 Pingin (Pence) = 1 Scilling (Shilling). Es gab Stücke zu 1/4 Pingin (irisch Feorling, engl. Farthing g...
Pinienzapfen
Stadtpyr
Pisano, Antonio
(1395-1455) Berühmter italienischer Maler, Zeichner und Medailleur, genannt Pisanello (der kleine Pisaner). Er gilt als Erfinder der Medaille und führte sie gleich zu einem Höhepunkt. Die im Jahr 1438 entstandene Gussmedaille auf den Paläologenkaiser Johannes V...
Pistole
Volkstümliche Bezeichnung für eine weit verzweigte und wichtige Familie von Goldmünzen, die sich neben den Dukaten bildete. Die Herkunft der Bezeichnung Pistole ist nicht geklärt, man vermutet eine Ableitung von 'pistola' oder 'piastra' (Münzplättchen). Ausgangspu...
Pistrucci, Benedetto
(1784-1855) Italienischer Gemmenschneider, Münzgraveur und Medailleur, der sich mit Kameen und Gemmen in Pisa, Florenz und Rom einen Namen machte. Im Jahr 1814 kam der Künstler nach Paris, wo er ein Wachsmodell von Napoleon Bonaparte anfertigte. Nach der Niederlage Napol...
Pistrucci-Crown
Pistrucci
Pite
In verschiedenen Gebieten Frankreichs übliche Bezeichnung für den mittelalterlichen Viertelpfennig. In Südfrankreich war eher der Ausdruck Pougeoise gebräuchlich.
Pitis
Auch Pitjis oder Pitjes, Bezeichnung für Münzen, die aus Zinnlegierungen gegossen sind. Sie liefen zwischen dem 17. und der Mitte des 19. Jh.s in Gebieten der malaiischen Halbinsel (Malaysia) und der benachbarten Inselwelt (Sumatra, Borneo, Bangka, Java u.a.) um. Die Münzen sind versc...
Pius
1. Lat. 'pius' bedeutet fromm oder der Fromme. Ehrenname römischer Kaiser seit Antoninus Pius (138-161 n.Chr.), später durch 'felix' (glücklich) erweitert, wie z.B. bei Umschriften der Kaiser Caracalla und Elagabal ( ANTONINVS PIVS FEL(IX) AVG). Bei Gordianus III. (GORDIANUS PIUS FEL ...
Pi
Frühere chinesische Bezeichnung für Geld, insofern es aus Metall hergestellt wurde. So wurde Ameisennasengeld als 'I Pi', Messergeld als 'Tao Pi', Spatengeld als 'Ch´an Pi' und die Brückenmünzen als 'Kiao Pi' bezeichnet.
Piécetten
In der Schweiz auch volkstümlich Piecli, Biesli oder Biesle genannte Kleinsilbermünzen im Wert von 6 bzw. 7 Kreuzern. Im Einzelnen sind dies: 1. Die 7-Kreuzer-Stücke (1786-1797) des Kantons Freiburg (Fribourg), die in entsprechenden Kreuzer-Werten auch als doppelte (1787-1789), vierf...
Piéfort
Auch Piedforts, werden die französischen Dickabschläge genannt, die auf dickeren Schrötlingen ausgeführt werden als die reguläre Münzprägung, meist finden Schrötlinge von doppelter Dicke Verwendung. Im Gegensatz zu den Essais oder Proben werden die Pi&ea...
Pjäs
Schwedische Bezeichnung für das silberne 5-Öre-Stück des 18.Jh.s. Das 10-Öre-Stück wurde Dubbel-pjäs genannt.
Placeatschelling
Staatenschelling
Plack
1. Auch Bawbe, ist eine schottische Billonmünze, die zwischen 1470 und 1590 geprägt wurde. Sie zeigt auf der Vs. das gekrönte Landesschild, auf der Rs. zuerst das Andreaskreuz, später die gekrönte Distel. 2. Plak
Plaketten
Kunsthistorisch versteht man unter Plaketten einseitige Metallreliefs, die aus einem Modell aus Holz, Stein oder Schiefer geschnitten, in Wachs und Gips geformt oder nach einer Treibarbeit gegossen sind und ihrerseits selbst als Modell oder Vorlage dienen. Zumindest trifft diese Rolle als Zwischenmo...
Plak
Auch Plack, bezeichnet verschiedene niederländische Groschen- und Billonmünzen. Die Benennung ist vom frz. 'plaque' (dünnes Metallplättchen) abgeleitet. Dementsprechend wurden Münzen, die auf dünnen Schrötlingen geprägt wurden, als Plakken (Placken) bezeichnet...
Plancustaler
Bezeichnung einer medaillenförmigen Talermünze von Basel aus dem Jahr 1623, jedoch ohne Jahresangabe, die den römischen Politiker und Feldherrn Lucius Munatius Plancus als Standfigur zeigt. Als römischer Statthalter der Provinz Gallia Comata um etwa 44/43 v. Chr. gründete Pl...
Planetenzeichen
Die Astrologie schrieb schon in vorgeschichtlicher Zeit den Gestirnen große Bedeutung für das Schicksal von einzelnen Menschen und ganzen Völkern sowie für den Ablauf von Tagen, Monaten und Jahren zu. Die Symbole für die Planeten, die unsere Sonne umkreisen, wurden se...
Plantagen-Token
Münzähnliche Marken, die von Plantagenbesitzern in Süd- und Südostasien zur Bezahlung ihrer Arbeiter ausgegeben wurden. Diese Token liefen in Indien, Indonesien, auf Ceylon, Java und Hawaii unter verschiedenen Kolonialherren um. Sie behoben in den abgelegenen ländlichen Agra...
Plapparte
1. Auch Plapperte oder Blafferte, bezeichnen schweizerische und süddeutsche Groschenmünzen aus dem 15. Jh., die nichts mit den norddeutschen Blafferten (Hohlpfennigen) zu tun haben. Die Herkunft der Benennung ist nicht gesichert, möglicherweise vom frz. 'blafard' (bleich), nach ...
Plaquette
Billonmünze aus der 2. Hälfte des 18. Jh.s, die in den Österreichischen Niederlanden im Wert von 14 Liards geprägt wurde. Sie zeigt auf der Vs. die Wertzahl, auf der Rs. den Doppeladler. Auch die Bischöfe von Lüttich prägten zur gleichen Zeit Plaquettes.
Platinabschläge
Abschläge von Münzen aus Platin tauchen gelegentlich seit dem 19. Jh. auf. Dabei handelt es nicht um Proben, sondern um vereinzelte Gefälligkeitsprägungen, die auf Veranlassung von Münzsammlern, Händlern oder Liebhabern geschlagen wurden.
Platinmünzen
Platinmünzen als regelrechte Zahlungsmittel wurden nur in Russland unter Zar Nikolaj Pavlovic (1825-1855) geprägt. Es handelt sich um Stücke im Nennwert von 3 (seit 1828), 6 (seit 1829) und 12 Rubel (seit 1830). Ihre Vs.n zeigen den bekrönten, russischen Doppeladler mit Zepter un...
Platin
Ein hellgrau-silberglänzendes, zähes, äußerst beständiges, nicht sehr hartes Edelmetall, Hauptvertreter der Gruppe der Platinmetalle, chem. Zeichen Pt. Platin wird im Ural, Südafrika, Kanada und Kolumbien abgebaut und vorwiegend zur Herstellung von Schmuck, medizinisch...
Plattenmünzen
Plåtmynt
Plektron
Schlagstäbchen oder -plättchen aus Holz, Elfenbein oder Metall mit blattförmiger Spitze, das zum Anreißen der Saiten der Kithara diente. Das Plektron kommt auf einigen antiken Münzen im Zusammenhang mit der Darstellung der Leier vor, z.B. auf römischen Münze...
Plenersche Bankakte
Bezeichnung der nach dem damaligen österreichischen Finanzminister Plener benannten Vorschrift, die 1862 ein zweistufiges Deckungssystem für die Banknoten der Privilegierten Österreichischen Nationalbank vorsah. Der Versuch, die Napoleonischen Kriege durch die vermehrte Ausgabe von St...
Pluto
Griechischer Gott des Reichtums, Sohn der Eirene, auf griechischen Münzen gelegentlich in Gestalt eines kleinen Knaben an die Seite seiner Mutter gestellt.
Plättchen, Platte
Münzplättchen
Plåtmynt
Schwedische Bezeichnung für die großen und schweren Kupferplattenmünzen (engl. Plate money), die das Königreich Schweden zwischen 1644 und 1768 (mit Unterbrechungen) ausgab. Es handelt sich um rohe, rechteckige Kupferplatten, die gewöhnlich in der Mitte einen und an den Eck...
Poesia in Nummis
Bezeichnung einer Motivsammlung von Münzen und Medaillen, die thematisch auf Dichter und Schriftsteller und ihre Werke Bezug nehmen. Dazu gehören z.B. Gedenkmünzen zu Ehren von Joseph von Eichendorff (5 DM, BRD 1957 zum 100. Todestag), Theodor Fontane (5 DM, BRD 1969), Johann Wolfgang...
Pogh
Kleine Kupfermünze des Königreichs Armenien von etwa 1080 bis zur Unterwerfung durch die Osmanen 1375. Der häufigste Typ zeigt auf der Vs. den König sitzend, ein Kreuz haltend, die Rs. ein Langkreuz zwischen zwei Löwen.
Points secrets
Französische Bezeichnung (geheime Punkte) für die Münzzeichen, die im spätmittelalterlichen Frankreich unter bestimmten Buchstaben in der Umschrift angebracht wurden. Die Punkte veränderten ihre Position, je nachdem, von welcher Münzstätte sie stammten. Die Mü...
Poisha
Bengalischer Ausdruck für Paisa, Bezeichnung für die kleine Münzeinheit des Staates Bangladesch seit 1972, nachdem sich der durch Indien getrennte Ostteil Pakistans (Ostbengalen) von Pakistan 1971 unabhängig gemacht hatte: 100 Poisha = 1 Taka.
Poitevin
Bezeichnung der französischen Denare, die im Mittelalter in Poitiers geschlagen wurden. Poitiers war die Hauptstadt der Grafschaft Poitou. Im Jahr 1265 war beispielsweise Alphonse, der Bruder des französischen Königs Louis IX., mit den Grafschaften Poitou und Toulouse belehnt. Er lie&...
Pojköre
Seltenes schwedisches Örestück von 1772, das auf größerem Schrötling als das normale Örestück geprägt wurde. Die Benennung soll auf 'pojke' (Junge) zurückgehen, denn ein Junge soll - beim Versuch das Örestück zu fälschen - einen bess...
Polarbär
Bezeichnung der bimetallenen 2-Dollar-Münze, die 1996 in Kanada den 2-Dollar-Schein ablöste, nach dem Rückseitenmotiv benannt, das einen Eisbär auf einer Eisscholle zeigt.
Polgrosze
Bezeichnung des polnischen Halbgroschens (siehe auch Kwartnik).
Polierte Platte
Eigentlich kein Erhaltungsgrad, sondern eine Sonderanfertigung speziell für Sammler, die die höchste Qualitätsstufe moderner Prägungen darstellt. Die auch kurz als PP-Münzen bezeichneten Sammelstücke sind unter Verwendung polierter Stempel sowie polierter Ronden h...
Polletter
Auch Boletten, ist die Mehrzahl von Polett, das sich vermutlich vom ital. 'bolla' (Siegel) ableitet. Es handelt sich um private Marken aus Schweden, die seit dem 17. Jh. als Quittung für geleistete Arbeiten, gelieferte Waren oder bezahlte Steuern und als Passiermarken für Brücke...
Poltina, Poltinnik
Russische Bezeichnung für den halben Rubel. Die Poltina als Zahlungsmittel war im 13. Jh. die Hälfte eines als Rubel bezeichneten Silberbarrens. Diese Barrenhälfte hatte etwa das Gewicht von 100 g (ca. 850/1000 fein). Als Recheneinheit wurde sie in 50 Kopeken oder 5 Grivna unter...
Poltura
Ungarische Bezeichnung für den Dreipölker, den die ungarischen Malkontenten während ihres Aufstands gegen die Habsburger zwischen 1704 und 1707 prägen ließen (siehe auch Malkontentenmünzen). Die Poltura galt 1 1/2 Krajczar (Kreuzer), es gab Stücke zu 1...
Poludenga
Auch Poluschka, ist die Bezeichnung des Halbstücks der russischen Denga, die seit dem ausgehenden 14. Jh. als Silbermünze im Gewicht von etwa 0,45 g geprägt wurde. Seit dem 16. Jh. entsprach sie einer Viertelkopeke, seit der Münzreform Peters des Großen (1682-1725) wu...
Poluimperial
Bezeichnung des Halbstücks des russischen Imperial zu 5 Rubel.
Polupoltina
oder Polupoltinnik, ist die Bezeichnung für das alte russische Viertelstück des Rubels (25 Kopeken), wörtlich eigentlich das Halbstück (Polu) der Poltina (1/2 Rubel). Die Bezeichnung Polupoltina wurde in der 1. Hälfte des 19. Jh.s durch den Ausdruck Tschetwertak ...
Polupoluschka
Der kleinste Teilwert der russischen Denga. Der Ausdruck bedeutet 1/2 Poluschka oder 1/2 Poludenga, entsprach also 1/4 Denga. Im 16. Jh. war die Polupoluschka eine Recheneinheit. Unter Peter dem Großen wurde sie als kupferne 1/8-Kopeke ausgegeben und stellt damit das kleinste Nominal dar...
Pond
Währungsbezeichnung des Burenstaates Südafrikanische Republik (Transvaal). Das Pond zu 20 Shillings wurde nach britischem Vorbild zum ersten Mal unter dem Präsidenten Thomas François Burgers (1872-1877) im Jahr 1874 in Gold (916/1000) ausgeprägt, allerdings nur in einer Auflage v...
Ponscarme, François Joseph Hubert
(1827-1903) Französischer Medailleur und Stempelschneider sowie Professor an der Ecole des Beaux Arts (Schule der Schönen Künste) in Paris, u.a. Lehrer von Roty. Zahlreiche Medaillen stammen von seiner Hand.
Pontifex Maximus
Titel des höchsten geistlichen Würdenträgers im alten Rom, Vorsitzender des Kollegiums der Pontifices, des obersten Gremiums des Priesterkollegiums, das sämtliche öffentliche und private Kulte beaufsichtigte. Das mit hohem Ansehen verbundene Amt wurde auf Lebenszeit verliehe...
Pontifikalgeräte
Bezeichnung für die Opfergeräte und priesterlichen Insignien, die den Römern zu Opferzwecken und als Abzeichen der Priesterwürde dienten; gelegentlich sind sie als Attribute von Göttern auf römischen Münzen abgebildet, wie z.B. die Patera. Die einzelnen Pontifikalg...
Popolino
Bezeichnung italienischer Silbermünzen, so der Popolino di Firenze (von Florenz) zu 2 Soldi von 1305, der im Durchmesser und Typ dem silbernen Fiorino entspricht. Der Popolino di Roma (von Rom) soll 1/12 des Grosso Romanino gegolten haben.
Portcullis money
Bezeichnung für eine Serie englischer Silbermünzen, die nur 1600/01 geprägt wurden und ein Fallgitter (portcullis) auf der Rs. zeigen. Die Münzen wurden auf Anordnung der Königin Elisabeth I. für die East India Company (Ostindische Gesellschaft) geprägt, konnten si...
Porträtmedaillen
Bezeichnung für eine Gruppe von Medaillen, die das Porträt einer bestimmten Person zeigen, keine Allegorien. Dabei kann es sich um Porträts von Herrschern, Adligen und ihren Familienangehörigen handeln oder um bürgerliche Personen ( Personenmedaillen) wie Kaufleut...
Portugaleser
Auch Portugalöser, ist die Bezeichnung des Portuguez und seiner Nachahmungen, die in der 2. Hälfte des 16. und im 17. Jh. in Norddeutschland und Skandinavien entstanden. Die meisten Nachahmungen der portugiesischen Goldmünze stammen aus Hamburg, das zwischen 1553 und 1673 Ein-, ...
Portuguez
Schwere portugiesische Goldmünze im Wert von 10 Cruzados de ouro, die König Manuel I. (1495-1521) um 1499 aus fast reinem Gold in Portugal einführte. Die Vs. zeigt den Wappenschild mit zum Teil doppelseitigen Inschriften, die sich auf erfolgreiche portugiesische Eroberungen und ...
Porzellannotmünzen
1. Deutsches Notgeld (2) aus Porzellan oder Steingut aus den Jahren 1920 bis 1922. Die meisten Porzellanmünzen stammen aus der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meißen und sind aus weißem Biskuit-Porzellan oder braunem Böttger-Steingut hergestellt. Letzteres war praktische...
Poseidon
Griechischer Gott des Erdbebens und Beherrscher des Meeres, aber nicht verstanden als Beschützer der Seefahrt, sondern eher als grollender Erreger des Sturmes und des tobenden Meeres, das er mit seinem Attribut, dem Dreizack aufwühlt und bändigt. Auf antiken Münzen der griechisch...
Possidierende Fürsten
Nach dem Tod von Johann Wilhelm, dem letzten Herzog von Jülich-Kleve-Berg, begann 1609 der Streit um die Erbfolge. Mehrere Parteien beanspruchten das Erbe: Kaiser Rudolf II. und Matthias (offiziell Kaiser seit 1612) für das Haus Habsburg, die ältere Schwester des verstorbenen Herzogs,...
Postage Currency
Bezeichnung der ersten offiziellen Ausgabe von Kleingeldscheinen der USA, die im Bürgerkrieg (1861-1865) vom 21. August 1862 bis zum 27. Mai 1863 in Werten zu 5, 10, 25 und 50 Cents ausgegeben wurden. Sie zeigen 5- und 10-Cent-Briefmarken, manche haben perforierte Ränder (wie Briefmarken)....
Postgebots-Auktion
Mail-Bid-Auktion
Postulatsgulden
Bezeichnung unterwertiger Goldgulden, die Graf Rudolph von Diepholz (1426-1433, Bischof 1433-1455) als Postulatus, d.h. nicht geweihter Anwärter auf den Bischofsstuhl von Utrecht, prägen ließ. Da diese Münzen kaum mehr als die Hälfte des für den Goldgulden vorges...
postume Münzen
Bezeichnung für Münzen, die nach dem Tod (postum) des Münzherrn noch mit dessen Bildnis und unter seinem Namen weiter geprägt wurden. Nach dem Tod seines Vorgängers führte der neue Münzherr gewöhnlich für eine kurze Übergangszeit dessen Prä...