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Kategorie: Wirtschaft und Finanzen > Münzen
Datum & Land: 10/02/2009, De.
Wörter: 2766
Potin
Französische Bezeichnung einer zinnreichen Bronzelegierung, die die Kelten vorwiegend in Gallien zum Gießen von Münzen verwendeten. Die keltischen Potinmünzen enthalten immer einen relativ hohen Zinnanteil. Den Legierungen ist in wechselnden Zusammensetzungen neben Zinn auch Kup...
Potlatchobjekte
Indianerstämme an der Nordwestküste Nordamerikas verschenkten während sog. Potlatchfeste Decken, Kleidung und andere Dinge an ihre Gäste oder zerstörten im Rahmen dieses Ritus Kupferplatten, Kanus, Häuser und andere Gegenstände, die als Zahlungsmittel, Besitz- oder...
Pougeoise
Bezeichnung des mittelalterlichen Vierteldenars in Südfrankreich, der in der Stadt Le Puy geprägt wurde. Der Denier von Le Puy zählt zu den französischen Feudalmünzen. Sein Wert sank durch Münzverschlechterungen auf ein Viertel ab, was sich durchaus als prak...
Pound Sterling
Pfund Sterling
PP
1. Abkürzung auf Münzen der Römerzeit. In der Mehrzahl der Fälle kommt die Abkürzung in der Bedeutung Pater Patriae vor, ein Titel, den sich viele römische Kaiser auf Münzen zulegten. In einzelnen Fällen kommt die Abkürzung auch in den Bedeutungen '...
Prachertaler
Niederdeutsche Bezeichnung für Bettlertaler.
Praefectus
Lateinischer Titel des Burggrafen.
Prager Groschen
oder böhmischer Groschen sind Bezeichnungen für die Groschen, die König Wenzel II. von Böhmen mit Hilfe florentinischer Finanzberater nach dem Vorbild des französischen Gros tournois in der neu geschaffenen Münzstätte Kuttenberg um 1300 zum ersten Mal p...
Preismedaillen
Medaillen, die bei Wettbewerben an die Sieger und/oder nächstplatzierten Teilnehmer vergeben werden, wie z.B. bei Sportveranstaltungen. Bei den Olympischen Spielen werden an die drei erstplatzierten Wettkämpfer Medaillen verliehen, je nach Platzierung gestaffelt in Gold, Silber und Bronze....
Preußischer Taler
Amtliche Bezeichnung des preußischen Reichstalers nach dem Graumannschen Münzfuß seit dem 'Gesetz über die Münzverfassung in den preußischen Staaten' von 1821.
Primitivgeld
Andere Bezeichnung für vormünzliche Zahlungsmittel bzw. ursprüngliche oder traditionelle Geldformen, manchmal auch für Frühformen der Münze verwendet. Der Ausdruck ist zumindest unglücklich gewählt, da er mit der Bezeichnung 'Primitive' für Angehörig...
Princeps
Aus dem Lat. 'primus' (der Erste) und 'capere'(einnehmen) zusammengesetzt, also 'der die erste Stelle einnimmt', der Fürst oder Herrscher. Der Ausdruck erscheint auf Münzen gelegentlich im Mittelalter als Titel der Herzöge von Savoyen und der Fürsten von Oranien. Die deutschen Ku...
Principat
Bezeichnung der spanischen Goldmünzen, die Ferdinand (Fernando II., der V. von Spanien) der Katholische (1479-1516) 1493 in Barcelona und Perpignan schlagen ließ. Sie wurden im Feingehalt der venezianischen Dukaten und nach den Typen der Dukaten von Barcelona geprägt. Sie zeigen auf ...
Prinzendaalder
Bezeichnung einer niederländischen Talermünze nach dem Münzfuß des Rijksdaalders. Die aus dem Jahr 1581 stammende Silbermünze zeigt das Brustbild Wilhelms von Oranien. Sie wurde in der holländischen Stadt Dordrecht geprägt, die der Mittelpunkt des Befreiungs...
private Münzen und Münzstätten
Münzen, die nicht von staatlichen Münzstätten, sondern von Privatleuten, Unternehmern oder Gesellschaften ausgegeben wurden. Die Frage, ob die ersten Münzen aus Elektron, die aus dem Gebiet Lydien-Ionien stammen, private oder staatliche Ausgaben sind, ist bisher nicht gekl&...
Privatsammlungen
Münzsammlungen, die von Privatpersonen zusammengetragen wurden, im Gegensatz zu öffentlichen Sammlungen.
Privileg des Quentchens
Kaiser Karl V. verfügte am 10. März 1524, dass Münzen für Österreich nicht nach der Esslinger Reichsmünzordnung (8 Reichsguldiner auf die Kölner Mark) geprägt werden sollten, sondern nach dem von Erzherzog Ferdinand am 15. Februar in Nürnberg instru...
Probekörner
Bezeichnung der nach der Kupellenprobe verbleibenden Körner chemisch reinen Silbers.
Probemünzen
Auch Probeabschläge oder Proben sind Münzen, die zu Probezwecken vor der geplanten Ausführung der Prägung geschlagen werden. Als Unterscheidungsmerkmale der Proben von den regulären Stücken gelten z.B. unterschiedliches Aussehen, die Verwendung (meist billigeren) Materi...
Probiergewichte
Die Probiergewichte waren ideelle Gewichte, die der Untersuchung (Probierung) von Erzen dienten. Sowohl ihre Benennung wie auch ihre Stückelung unterschied sich von den Warengewichten und schwankte regional. So wog der sog. Probierzentner in Westfalen 3 g, in Sachsen 3,75 g, in Österreich ...
Probiernadel
Strichprobe
Probierordnung
In der Augsburger Reichsmünzordnung von 1559 erließ Kaiser Ferdinand I. die Probierordnung, die Verwaltung und Aufsicht über das Münzwesen im Römisch-Deutschen Reich (bis 1806) regeln sollte. Dabei wurde der Versuch unternommen, bereits bestehende Gebräuche - wie...
Probierstein
Strichprobe
Proconsul
Römischer Titel, der sich auf ein Amt mit vorwiegend militärischem Charakter in der Provinz bezog. Gelegentlich nahm auch der römische Kaiser diesen Titel an. Auf Münzen findet sich der Titel abgekürzt (PROCOS) seit der Regierungszeit des Geschlechts der Severer, wenn auch s...
Proklamationsgeld
Bezeichnung von speziellen Münzen und Medaillen, die zur Ausrufung (Proklamation) der spanischen Könige anlässlich ihres Regierungsantritts zwischen 1701 (Felipe V.) und 1808 (Fernando VII.) in den Münzstätten der spanischen Kolonien in Süd- und Mittelamerika (vor allem...
Pronkdaalder
Niederländische Bezeichnung (Prunktaler) einer ca. 61,2 g schweren Talermünze im Wert von zwei Philippstalern, die der spanische König Philipp II. (1556-1598) als Herzog von Geldern als Geschenk vergab. Die Vs. der silbernen Donativprägung zeigt das Brustbild des K&ou...
proof sets
Englische Bezeichnung für Sätze von Münzen in der Spezialanfertigung Polierte Platte, die speziell für Sammelzwecke von vielen Ländern hergestellt werden. Das Geschäft mit Münzsätzen in Polierter Platte boomte seit den 60er Jahren des 20. Jh.s, als klein...
proof
Englische Bezeichnung für die Spezialanfertigung Polierte Platte, der Ausdruck proof-like entspricht in etwa dem deutschen 'Spiegelglanz'.
Prora
Griechische und lateinische Bezeichnung für den Bug (Vorderteil) größerer Schiffe. Die Prora kommt als Symbol für ganze Schiffe auf verschiedenen griechischen und römischen Münzen der Antike vor. Die Prora läuft in zwei Enden aus, einem spitzen, unter Wasser liege...
Proserpina
Römische Göttin (Tochter der Ceres), die der griechischen Göttin Persephone entspricht.
Providentia
Römische Vergöttlichung der göttlichen Vorsehung (Providentia deorum) und der voraussichtigen Fürsorge des Kaisers (Providentia Augusti) für Thron und Reich. Ihre Darstellung erscheint auf römischen Münzen aus der Kaiserzeit als stehende (später auch sitzende)...
Prunkwaffen
In Afrika dienten Waffen - in Form von Messern, Beilen, Lanzen, Speer- oder Pfeilspitzen - immer auch als Wertobjekte, sei es als Brautpreis, als Ablösung bei Vergehen gegen die gesellschaftlichen Bräuche, als Entgelt für soziale Dienstleistungen oder als Grabbeigabe der Verstorbenen....
Pruta
Auch Prutah, bezeichnet sowohl antike Bronzemünzen des Königreichs Judäa als auch die kleinen Münzen des modernen Israel zwischen 1949 und 1959 (Plural Prutot): 1000 Prutot = 1 Israelische Lira (Pfund). Die modernen Prutot sind nach den Vorbildern der antiken Makkabäer...
Prägefehler
Fehlprägungen
prägefrisch
bankfrisch
Prägemedaillen
Bezeichnung für Medaillen, die im Prägeverfahren hergestellt sind (wie das Gros der Münzen) im Gegensatz zu Gussmedaillen (Gussverfahren) oder Gravurmedaillen (graviert). Das Bild und die Schrift der Prägemedaille wird mit einem Stempelpaar auf einen Schrötling (Platte...
Prägequote
Die auferlegte Menge (Minimum oder Maximum) der an einer Münzprägung beteiligten Münzstände bzw. Münzstätten. Prägequoten wurden schon seit dem ausgehenden Mittelalter von den Münzvereinen getroffen. Die Prägequote von Münzvereinigungen wurde n...
Prägering
Ringförmiges Prägewerkzeug aus Stahl, das die Münzplättchen während des Prägevorgangs an den Seiten umschließt. Die genau zylindrische angeordneten Innenwandungen sind gehärtet, um dem hohen Druck standzuhalten, der bei der Prägung entsteht. Der Innendur...
Prägewerkzeuge
Die Werkzeuge zum Prägen von Münzen, Medaillen und Marken sind im Wesentlichen Prägering, Rändelbacken, die Stempel oder Matrizen und im weiteren Sinn auch die Patrizen, die zur Herstellung der Stempel verwendet werden.
Prägung
In der Münztechnik bezeichnet man mit Prägevorgang die Herstellung von Münzen aus Plättchen ( Schrötlingen), indem das Metall im Prägestock (zwischen zwei Prägestempeln und dem Prägering) durch hohen Druck (Stoß, Schlag) verformt wird. F...
Prämienmedaillen und -münzen
Gepräge mit oder ohne Geldcharakter, die als Anerkennung, Auszeichnung oder Belohnung für bestimmte Leistungen vor allem im Zeitraum zwischen dem 17. und 19. Jh. vergeben wurden, auch in Klippenform. Man spricht von Prämientalern und - je nach Wert bzw. Größe - auch von Pr&...
Präsenzzeichen
Marken, die bei Versammlungen u.ä. an die Anwesenden verteilt wurden und zum Empfang einer Gratifikation berechtigten. Dazu gehören z.B. die Ratsmarken, die vor allem von Städten im Rheinland zum Zeichen der Anwesenheit bei Ratsversammlungen an Mitglieder des Stadtrats ausgegebe...
Pseudoautonome Münzen
quasiautonome Münzen
Pseudolegenden
Unleserliche oder unverständliche Legenden, die auf Münzen des Altertums, der Völkerwanderungszeit und des Mittelalters erschienen. Pseudolegenden tauchen vor allem auf Münzen von Völkern oder Stämmen auf, die keine oder eine unterentwickelte Schriftkultur besitze...
Pseudomünzen
Bezeichnung von Münzen, die in Wirklichkeit nicht als Geld dienen, da sie nicht für den Geldumlauf eines Staates geprägt wurden. Dabei bedienen sich die Regierungen der verschiedenen Ausgabe-Staaten (Entwicklungsländer, kleine Inselstaaten) einiger Tricks: Entweder wird der Nennw...
Ptolemäer
Ursprünglich aus Makedonien stammendes Herrschergeschlecht, das nach Ptolemaios, einem engen Freund, Leibwächter und General Alexander des Großen, benannt ist. Nach Lagos, einem makedonischen Adligen und dem Vater des Ptolemaios, wird die Dynastie auch als 'Lagiden' bezeichnet; seine...
Pu-Münzen
Bezeichnung der chinesischen Gerätemünzen in Form von Spaten oder Grabegabeln.
Pudicitia
Römische Personifikation der Züchtigkeit, Schamhaftigkeit und Keuschheit. Sie kommt auf römischen Münzen der Kaiserzeit vorwiegend als sitzende (seltener stehende) Frauengestalt mit Schleier vor. Meist ist sie auf Münzen von Kaiserinnen dargestellt, auch wenn deren Lebenswan...
Pulken
Bezeichnung für die polnischen Halbgroschen (polnisch: Polki), die seit Kasimir IV. (1444-1494) bis zur Münzreform unter König Sigismund I. (1506-1548) im Jahr 1526 die wichtigsten Umlaufmünzen in Polen waren. Ihre Vs.n zeigen den polnischen Adler, ihre Rs.n eine Krone. Das Gewic...
Pulo
Bezeichnung einer seltenen russischen Münze, die nach dem Vorbild des (tatarischen) Pul im 15. und zu Beginn des 16. Jh.s geprägt wurde. Die Kupfermünzen liefen eher in Twer um, seltener in Moskau oder Nowgorod (Lokalmünze). In welchem Wertverhältnis der Pulo zu den ze...
Pul
Kupfermünze der Goldenen Horde zwischen dem 13. und 15. Jh. in schwankendem Gewicht (1 bis 2 g). Die Münzbilder beziehen sich häufig auf Sternbilder, Tiere oder geometrische Figuren. In Russland wurde im 15. und zu Anfang des 16. Jh.s der kupferne Pulo nach dem Vorbild des Pul g...
Pumphosenkrone
Spöttische Bezeichnung der dänischen Silberkrone von 1665. Der Name geht auf die Vorderseitendarstellung zurück, die König Frederik III. (1648-1670) als Ganzfigur (stehend) in auffällig weiten Hosen zeigt.
Punktvarianten
Abweichungen der Münzstempel in der Interpunktion, die bei Kleinmünzen zwischen dem 16. und 18. Jh. besonders häufig vorkommen. Sie sind für Numismatiker wichtig, die über die Stempelanalyse (Feststellung der Stempelkopplungen) Aussagen z.B. über die Emissionsfrequenz o...
Punzen
Kleine Stempel (Positive), die das Bild oder die Schrift erhaben tragen. Aus vielen kleinen Punzen könnte man eine Patrize zusammensetzen. In der Technik der Vorpunzierung werden die erhabenen Grundbilder oder -schriften in Form von Stahlstäben in den Stempel eingesenkt oder frü...
Purimtaler
Sammlerbezeichnung für eine Talermünze von Erfurt aus dem Jahr 1632, die im Dreißigjährigen Krieg unter schwedischer Besatzung geschlagen wurde. Sie zeigt auf der Vs. oben 'Jehova' in hebräischer Schrift in einem strahlenden Oval. Die Rs. ist mit einer 12-zeiligen Schrift i...
Pyr
Stadtpyr
P
Münzzeichen der Münze Dijon auf französischen Münzen vom 16. Jh. bis 1772, Le Puy (1590-1592), Pesaro auf Geprägen des Herzogtums Urbino (Italien) seit dem 16. Jh., Perugia auf päpstlichen Münzen und Prägungen zur Zeit der Römischen Republik, Poznan (Pose...
Pölchen
Bezeichnung der Nachahmungen der polnischen Halbgroschen von Sigismund I. (siehe auch Pulken und Kwartnik) durch Ludwig I. von Böhmen und Ungarn, die zwischen 1517 und 1526 in großen Mengen nach Polen und Preußen eingeschleust wurden. Erst als Sigismund in der Münzr...
Qirsh
Andere Schreibweise für Ghirsh.
Quadrans
Römische Bronzemünze der Republik- und Kaiserzeit. Der Quadrans erschien zuerst in der Reihe des Aes grave als 1/4 des Asses (im Libralfuß). Nach dem Duodezimalsystem (1 As = 12 Unciae) wird der Quadrans mit 3 Unciae bewertet und ist daher auch mit drei Kugeln als W...
Quadratum incusum
Lateinischer Ausdruck (dt.: etwa 'eingeschlagenes Viereck') für eine besondere Rückseitengestaltung bei älteren griechischen Münzen der Antike, die vor allem in archaischer Zeit zu finden ist, als die Münzprägung noch in den Anfängen war. Ursprünglich diente d...
Quadratum supercusum
Bezeichnung des leicht erhabenen, quadratischen Zentrums, das zuerst auf Pfennigen aus Metz sowie auf süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Vierschlagpfennigen und Rappenmünzen im Mittelalter erscheint. Das Quadratum supercusum erklärt sich aus der eigentü...
Quadratzwanziger
Bezeichnung der nach dem Konventionsfuß geprägten 20-Kreuzer-Stücke, die als auffälliges Element des Münzbildes ein auf der Spitze stehendes (um 90° gedrehtes) Quadrat aufweisen. Die Verwendung des Quadrats war nach der Konvention von 1753 eigentlich den halben Konven...
Quadrigatus
Verschiedene römische Silbermünzen der Republikzeit sind nach der Darstellung der Quadriga auf der Rückseite Quadrigatus benannt, was etwa 'mit einer Quadriga versehenes Gepräge' bedeutet. 1. Die ersten Quadrigati (etwa von 225 bis 213/12 v.Chr.) stellen das Bindegli...
Quadriga
Lateinische Bezeichnung des vierspännigen Wagens der Antike. In der Mythologie taucht die Quadriga als Gefährt des Sonnengottes Helios und als Kampfwagen der homerischen Helden auf. Der Vierspänner wurde in historischer Zeit bei Kampfspielen benutzt, in Olympia seit 680 v.Chr. Äh...
Q
Kennbuchstabe der französischen Münzstätten Chalons sur Marne (bis 1572), Narbonne (1586-1710) und anschließend Perpignan (bis 1837).