Kopie von `Wörterbuch der Münzkunde`

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Kategorie: Wirtschaft und Finanzen > Münzen
Datum & Land: 10/02/2009, De.
Wörter: 2766


Neufürsten
Im Unterschied zu den Altfürsten werden diejenigen Fürsten Neufürsten genannt, die erst nach dem Reichstag zu Augsburg 1582 gefürstet wurden. Auf dem Reichstag zu Augsburg wurde festgesetzt, welche Fürstenhäuser im Reichsfürstenrat saßen, die Reichstags...

Neugroschen
Billonmünze im Königreich Sachsen und im Herzogtum Sachsen-Altenburg, die nach dem in der Münzreform von 1840 eingeführten neusächsischem Münzsystem geschaffen wurde. Es übernimmt den preußischen 14-Talerfuß, der Taler unterteilt in 30 Neugroschen, der ...

Neuguinea-Münzen
Nachdem Großbritannien am 6. November 1884 den Südosten der zweitgrößten Insel der Erde durch ein Kriegsschiff zu ihrem Herrschaftsgebiet erklärt hatte, ließ Bismarck am 16. November des gleichen Jahres an der Nordostküste die deutsche Fahne hissen. Nachdem die ...

Neujahrsmünzen und -medaillen
Schon Ovid berichtete, dass die Römer zu Neujahr Bronzemünzen mit der Darstellung des Janus als Hinweis auf den Jahreswechsel verschenkten. Aus der römischen Kaiserzeit gibt es Bronzemedaillen der Kaiser Hadrian (117-138), Antoninus Pius (138-161) und Severus Alexander (222-235) auf d...

Neukreuzer
Bezeichnung der österreichischen Kreuzer, die nach dem Wiener Münzvertrag von 1857 mit den deutschen Zollvereinsstaaten ausgegeben wurden. Der Kreuzer wurde von nun an nach dem Dezimalsystem (in zehn Zehntel) unterteilt und nicht mehr nach dem Duodezimalsystem. Daher wurde die ...

Neumann, Josef
(1805-1878) Österreichischer Numismatiker, dessen Sammlung von etwa 30.000 Kupfermünzen und Marken die Grundlage seines 6-bändigen Werks über Kupfermünzen bildete, das 1966 nachgedruckt wurde. Es gilt heute noch als Standardwerk für Kupfermünzen,...

Neuner
Volkstümliche Bezeichnung für Münzen, die im neunfachen Wert verschiedener Nominale ausgeprägt wurden. Der Neunfachwert ergab sich aus dem Bruchteil einer Rechnungsmünze. So stellte z.B. das 9-Grote-Stück von 1807 aus Kniphausen einen Achteltaler dar (72 Grote = 1 Taler...

Neuprägungen
Nachprägung

Neusilber
Auch Alpaka, Argentan und German silver (engl.), ist eine Legierung aus 50-70% Kupfer, 15-40% Zink und 10-26% Nickel, teilweise noch mit Zusätzen an Blei oder Mangan. Die Legierung ähnelt in seinen Eigenschaften dem Kupfernickel (ähnliche Farbe, etwas härter). Der M&u...

Neutaler
1. Bezeichnung für den Ecu neuf in der Schweiz (in Deutschland Laub-, Lorbeer- oder Federtaler). Die seit 1726 ausgegebene französische Großsilbermünze wurde in der Schweiz - wie in Süddeutschland - zur Hauptumlaufmünze und mit 38 bis 40 Batzen bewert...

Neuzeit
Der Begriff wurde von den italienischen Humanisten zur Unterteilung in drei Zeitepochen (Antike, Mittelalter und Neuzeit) gebraucht. Die Geschichtswissenschaften setzten den Beginn der Neuzeit um 1500 n.Chr. an. Als Beginn der Neuzeit ist das Aufkommen von Renaissance, Humanismus, Reformation ...

New England-Münzen
Rohe, runde Silberplatten, die auf der Vs. mit der Abkürzung NE (für New England) und auf der Rs. mit den Wertzahlen XII, VI und III für die entsprechenden Werte zu 12 (Shilling), 6 (Sixpence) und 3 (Threepence) Pence gestempelt waren. Die Stempel wurden den Schrötlingen aufgepun...

New Jersey Cent
Der Staat New Jersey beauftragte 1786 die drei Privatunternehmer Thomas Goadsby, Albion Cox und Walter Mould mit der Prägung von etwa 3 Millionen Kupferstücken. Die Prägung war auf zwei Jahre befristet, fünfzehn Kupferstücke galten im Zahlungsverkehr einen Shilling. Mould st...

Newton, Sir Isaac
(1642-1727) Der englische Physiker, Mathematiker und Astronom war seit 1696 als Wardein und nach seinem Umzug nach London 1699 als königlicher Münzmeister tätig. Er beschäftigte sich mit monetären Fragen aller Art, vor allem mit Maßnahmen gegen...

Ngultrum
Bezeichnung der Währungseinheit des Königreichs Bhutan, das zwischen Tibet und Indien im Himalaja liegt. Der Name Ngultrum (dNgul Tam, 'Silbermünze') wurde als bhutanesische Bezeichnung der indischen Rupie eingeführt und dient seit der Währungsreform von 1974 als offizielle ...

Nickelmessing
Goldgelber Münzwerkstoff in der Zusammensetzung Kupfer (79%), Zink (20%) und Nickel (1%), der in vielen Ländern zur Münzherstellung verwendet wird. Abweichend ist die Legierung in Jugoslawien (75% Cu, 21% Zn, 4% Ni), Norwegen (81% Cu, 10% Zn, Ni 9%) und Taiwan (65% Cu, 20% Zn, 1% Ni) ...

Nickel
1. Silberweißes, zähes Metall, chemisches Zeichen Ni, Dichte 8,9, Schmelzpunkt 1453° C, aufgrund seiner Härte und Widerstandsfähigkeit gegen Oxidation als Münzmetall geeignet, in der Münzprägung meist in Kupferlegierungen verwendet. Das Metall hat unlegiert ...

niederelbische Agrippiner
Agrippiner

Niederrheinisch-Westfälischer Kreis
Folgende Münzstände prägten im Niederrheinisch-Westfälischen Kreis (gemäß der Einteilung in Reichskreise von 1521): die Herzogtümer Jülich-Berg und Kleve-Mark, Jülich-Berg (1511-1806, zwischen 1609 und 1624 die possidierenden Fürsten), W...

Niedersächsischer Kreis
Nach der Einteilung der Reichskreise (basierend auf dem Reichstagsbeschluss zu Worms 1521) prägten im Niedersächsischen Kreis folgende Münzstände: die Herzogtümer Braunschweig (Br.)-Grubenhagen (Älteres Haus, bis 1596), Br.-Wolfenbüttel (Mittleres Haus, ca. 1510-16...

Nike
Griechische Göttin, die den Sieg verkörpert, in Entsprechung zur römischen Victoria. Sie ist eigentlich nicht selbst die Verleiherin, sondern die Überbringerin des Sieges, und zwar nicht nur im kriegerischen Sinn, sondern auch im friedlichen Wettstreit. Auf Münzen ersc...

Nimbiert, Nimbus
Der Heiligenschein (vom lat. nimbus = Wolke) spielt in der christlichen Kunst eine große Rolle. Er umhüllt den Kopf von Christus, Maria, den Aposteln und Heiligen. Schon in der Antike umgab ein Strahlenkranz als Zeichen der Erhabenheit die Götter, Heroen und Herrscher. Seit der konst...

Nobel
Auch Noble, Bezeichnung der mittelalterlichen, englischen Goldmünze und deren Nachprägungen, die sich zur Handelsmünze im Nord- und Ostseehandel entwickelte. König Edward III. (1327-1377) ließ auf das kurze Experiment des Leopard (1.Goldprägeperiode, Januar bis A...

Nomenmünzen
Kleine römische Kolonialmünzen, die für die Gaue (Nomen) Ägyptens geschlagen wurden. Sie zeigen, wie die anderen Alexandriner eine reiche Typenvielfalt und sind griechisch beschriftet.

Nominalismus
Geldwerttheorie

Nominalwert
Der Wert, der in neuerer Zeit einer im Zahlungsverkehr gültigen Münze als Wert aufgeprägt ist. Der Nominalwert sagt nichts über den Materialwert, die Kaufkraft oder den Wechselkurs einer Münze aus.

Nominal
Vom lat. Nomen (Name) abgeleiteter Ausdruck, der die Münze nach ihrem Namen bezeichnet, wie Mark, Franc, Dollar, Schilling, Pfennig oder Cent. Die Einfachstücke, also das 1-Mark-Stück oder das 1-Dollar-Stück werden als Nominalmünzen bezeichnet. Viele Nominale sind in Mehrfac...

Nomisma
Griechische Bezeichnung für Geld allgemein (auch Brauch, Einrichtung), später auf Goldmünzen übertragen und schließlich auf den goldenen byzantinischen Solidus. In der zweiten Hälfte des 10. Jh.s gab es im Byzantinischen Reich die Unterscheidung zwischen dem voll...

Nomos
Ursprünglich bedeutete das altgriech. Nomos Gesetz, Brauch, später Münze. Durch die Rückübertragung aus dem lat. Nummus tauchte der Ausdruck in der Schreibweise Nommos auf. Die griechischen Statere Unteritaliens, insbesondere die Goldstücke aus Tarent, wurde...

Nonsunt
Volkstümliche Bezeichnung des schottischen Groat zu 12 Pence, der nur 1558/59 unter der Herrschaft von Maria Stuart und François geprägt wurde. Die Münze wurde nach zwei Worten aus der lat. Inschrift auf der Rs. benannt: IAM NON SUNT DUO SED UNA CARO (Nun sind sie nicht zwei, so...

Nordisk Numismatisk Union
Zusammenschluss der sechs großen numismatischen Vereine Skandinaviens, die jährlich eine Jahresschrift und zehn Monatshefte für ihre Mitglieder herausgibt.

Northumberland Shilling
Bezeichnung des ersten unter König Georg III. 1763 ausgegebenen Shilling-Typs, nach dem Herzog von Northumberland benannt, der die Shillings anlässlich seiner Ernennung zum Vizekönig bestellte, um sie an die Armen in Irland zu verteilen. Aufgrund des Silbermangels ließ die n&aum...

Notenbank
Zur Ausgabe von Banknoten berechtigte Bank. In den meisten Nationalstaaten hat nur eine einzige Bank, die Zentralbank, das Recht, Noten auszugeben. In Deutschland ist es die Deutsche Bundesbank mit Sitz in Frankfurt. Am 1. Januar 1994 nahm das Europäische Währungsinstitut (EWI) in Frankfur...

Notendeckung
Schon das zu Zeiten der Edelmetallwährungen herausgegebene Notengeld musste von den ausgebenden Notenbanken, zumindest von der Zentralnotenbank, durch eine bestimmte, festgelegte Menge an Münzgeld (zumindest an ungeprägtem Münzmetall) gedeckt sein. Dem Anteil der Deckung liegt di...

Notenkontingentierung
Bezeichnung des gesetzlich festgelegten Betrags, zu dem die berechtigten Notenbanken Banknoten ausgeben dürfen. Als die Banknoten noch als Geldersatz (Surrogat) für Münzgeld gesehen wurden, diente die Kontingentierung - neben der Notendeckung - als Schutzmechanismus gegen eine z...

Notgeld
1. Im weiteren Sinn bezeichnet Notgeld die in Kriegs- oder Krisenzeiten, z.B. in belagerten Städten oder Festungen, seit dem Mittelalter ausgegebenen Geldzeichen, wie z.B. Belagerungsmünzen, Feldklippen und Klippen. Sie wurden oft aus Ersatzstoffen hergestellt, wie Pappe ...

Nova Constellatio-Ausgaben
Die silbernen Nova Constellatio sind Muster oder Proben, die als Versuch zur Gestaltung des zukünftigen Münzwesens der Vereinigten Staaten von Amerika anzusehen sind, aber nicht über das Versuchsstadium hinaus reichten. Die Muster, die 1783 von Benjamin Dudley für den Gouverneur ...

Novgorodka
Bezeichnung der Denga der Republik Novgorod, die zwischen 1420 und 1535 als Silbermünze ausgegeben wurde, auch nach der Eroberung (1478) durch den Moskauer Großfürsten. Es gibt mehrere Typen: Auf der Vs. ist eine Huldigungsszene dargestellt, die Rs. ist beschriftet. Die Novgoro...

Novodel
Auch Nowodel, bedeutet 'Neuherstellung' und ist die russische Bezeichnung für amtliche Nachprägungen, die für Sammelzwecke hergestellt wurden. Sie sind von Sammlern sehr gesucht und erzielen auf Auktionen gewöhnlich hohe Preise. Sie wurden von dem Petersburger Münzhof seit e...

Nugget
1. Die Bezeichnung für Goldklumpen oder Goldkörner leitet sich aus dem engl. Nugget (Klumpen) ab. Solche Goldklumpen kommen an allen reichen Goldfundstätten vor, populär wurden sie allerdings durch den kalifornischen Goldrausch von 1849. Repräsentative und interessant geform...

Numismatica in Nummis
Bezeichnung des Sammelgebiets von Münzen und Medaillen, deren Gepräge numismatische Motive zeigen. Dabei kann es sich ebenso um Prägewerkzeuge oder -maschinen handeln wie um Darstellungen von Münzgebäuden und Medailleuren, Graveuren, Münzmeistern oder Numismatikern etc....

Numismatik
Die Wissenschaft, die sich mit dem historischen Geldwesen beschäftigt. Der Begriff geht heute weit über den Begriff Münzkunde hinaus. Er leitet sich von griech. nomisma, lat. nummus ab (wörtlich übersetzt: Münze, sinngemäß: Geld). Die Numismatik b...

Numisnautik
Bezeichnung von Motivsammlungen, die Darstellungen von Schiffen sowie die Geschichte der Seefahrt und des Seewesens auf Münzen und Medaillen zeigen. Die Numisnautik ist heutzutage ein beliebtes und umfangreiches Sammelgebiet. Vergleiche auch Schiffsdarstellungen, Schiffstaler oder &...

Nummion
Auch Noummion oder Nummium, bezeichnet eine Einheit der reichen byzantinischen Kupferprägung, die nur in Vielfachen ausgeprägt wurde, 40 Nummia entsprechen einem byzantinischen Follis. Der Beginn der byzantinischen Kupferprägung fällt in die Regierungszeit von Anastasius I....

Nummus
Lateinische Bezeichnung für Geldstück, Münze. Das Wort ist aus dem Griech. entlehnt, möglicherweise von nomizo (als Brauch, Sitte, Recht anerkennen), nomimos (gebräuchlich, gesetzlich, rechtmäßig) oder nomos (Brauch, Sitte, Gesetz). Später wurde es wieder ins...

N
Münzbuchstabe der französischen Münzstätte Montpellier vom 16. bis 18. Jh. auf französischen Münzen.

Näpfchenheller
Umgangssprachliche Bezeichnung in Sachsen für geringhaltige Hohlringheller aus Billon und Kupfer, die im 17. Jh. als kleinste Scheidemünzen umliefen. Die dünnen Blechmünzen aus fast reinem Kupfer mit einem Durchmesser unter 10 mm wogen in der Regel unter 0,2 g. Zu den...

Oak Tree-Münzen
Teil des Massachusettsgelds, das in der damaligen nordamerikanischen Kolonie Englands geprägt wurde. Die Oak-Serie wurde wie alle anderen zum Massachusettsgeld gehörigen Serien in den Wertstufen Threepence, Sixpence und Shilling ausgeprägt, die Besonderheit besteht in der Auspr&...

Oban
Kostbare japanische Goldstücke im Wert von 10 Rio Gold, die in ovaler Form seit der Tensho-Ära (1572-1592) ausgegeben wurden. Sie werden in sieben verschiedene Typen unterteilt, die nach den Epochen des Shogunats bezeichnet sind: Die beiden Tensho-Typen werden nach der diamantförmigen...

Oberrheinischer Kreis
Einer der Reichskreise nach der Einteilung des Römisch-Deutschen Reichs, wie sie 1521 auf dem Reichstagsbeschluss in Worms vorgenommen wurde. Die geographische Abgrenzung folgt der politischen Zugehörigkeit zum Reichsverband, auch wenn das nicht den numismatischen Gegebenheiten entsp...

Oberstempel
Auch Obereisen, bezeichnet den frei beweglichen Stempel, im Gegensatz zum fest verankerten Unterstempel. Zur Zeit der Hammerprägung wurde der Prägeschlag direkt auf das Obereisen ausgeübt. Es unterlag einer erhöhten Abnutzung, da die Prägekraft direkt auf den Oberstemp...

Obersächsischer Kreis
Einer der silberreichsten Reichskreise des Römisch-Deutschen Reichs war der Obersächsische Kreis (und Lausitz). Einige wichtige Münzstände vom Beginn der Neuzeit bis zum Ende des Alten Reichs (1806) waren die anhaltinischen Fürstentümer: Anhalt-Zerbst (1605-1767),...

Oberwähr
Bezeichnung der höherwertigen Groschenmünzen der Doppelwährung, die 1444 in Sachsen und Thüringen eingeführt wurde. Als Oberwähr galten die Judenkopfgroschen (im Verhältnis 20:1 zum Goldgulden), die eigentlich nur für den Außenhandel gedacht waren....

Obligation
Abgeleitet vom lat. obligatio (Haftung, Verbindlichkeit, Verpflichtung), bezeichnet eine beurkundete Schuldverschreibung, wobei sich der Aussteller dem Gläubiger gegenüber zu einer Geldleistung mit laufender Verzinsung verpflichtet. Eigentlich handelt es sich um ein langfristiges Darlehen,...

Obolino
Verkleinerungsform für Obol im Italienischen. Der Obolino kam in Oberitalien (Mailand und Como) vor.

Obolos
1. Altgriechische Kleinmünze, das Sechstel der Drachme. Der Ausdruck soll sich über die Bezeichnung 'Obelos' (eiserner oder bronzener Bratspieß) gebildet haben. Solche Spießchen haben bei den alten Griechen wohl als Gerätegeld gedient, vor allem auf dem Peloponnes. I...

Obol
Bezeichnung des (silbernen) Halbstücks des Pfennigs bzw. Denars im Mittelalter. Die Benennung bildete sich über die lateinische Form des griechischen Obolos und hat sich in dem Ausdruck 'den Obolus entrichten' bis heute erhalten. Die Bezeichnung Obol kam über die romanischen Spr...

Obsidionalmünzen
Aus dem Französischen (monnaies obsidionales) übernommene Bezeichnung für Belagerungsmünzen.

obverse
Englische Bezeichnung für die Vorder- oder Hauptseite einer Münze; die Entsprechung im Deutschen ist avers.

Ochavo
Bezeichnung des Achtels des spanischen Real, das im Rahmen des neuen Münzsystems 1497 unter dem Königspaar Ferdinand und Isabella eingeführt wurde. Der Ochavo wurde zuerst als viereckige (ochavo quadrado) Silbermünze, später als runde Kupfermünze ausgeprägt.

Octavo
Bezeichnung des mexikanischen Achtelstücks des Real, der im frühen 19. Jh. von den Aufständischen und nach Ausrufung der föderativen Republik von 1823 von der Republik und Einzelstaaten bzw. Departements in verschiedenen Typen ausgegeben wurde.

Octonio
Bezeichnung des achtfachen Aureus, der sehr selten geprägt wurde.

Oexlein, Johann Leonhard
(1715-1787) Deutscher Stempelschneider, Medailleur und Gemmenschneider, zählt zu den bedeutendsten Vertretern des Rokokostils. Er lernte die Kunst von seinem Vater Christian Daniel Oexlein in Regensburg und Bengt Richter in Wien. Der Künstler arbeitete für verschied...

off-center
Englischer Ausdruck für dezentrierte Prägung, wie sie häufig auf Münzen des Römischen Reichs vorkommt.

Officina
Bezeichnung der Werkstätte, in der römische Münzen hergestellt wurden. Jede größere römische Münzstätte war in zwei oder mehr solcher Officinae unterteilt, der ein Officinator vorstand. Auf römischen Münzen der späten Kaiserzeit finden sich an ...

Oktadrachmen
1. Griechische Silbermünzen zu 8 Drachmen, die im ausgehenden 6. Jh. bis in das erste Viertel des 5. Jh.s v.Chr. im makedonisch-thrakischen Raum gemünzt wurden. Auch Alexander I. von Makedonien ließ nach 480 v.Chr. noch Oktadrachmen in phönikischem Münzfuß (im Gewicht...

Oktobol
Selten geprägte griechische Silbermünze zu 8 Oboloi, die u.a. von den euböischen Städten Chalkis und Histiäa ausgegeben wurde. Das Nominal entsprach im Gewicht etwa einem Drittel der attischen Drachme. Außerdem werden Silbermünzen im Gewicht von 5 g aus dem 3. Jh....

Old Coppernose
Spitzname König Heinrichs VIII. von England (1507-1547), der zur Behebung des Geldmangels der englischen Krone eine 'versteckte Steuer' erhob, indem er den Silbergehalt der silbernen Umlaufmünzen verminderte. Dies betraf vor allem die Testoons der dritten Prägeperiode (1544-1547...

Olympia-Münzen
Schon in der Antike wurden anlässlich der Olympischen Spiele Preismedaillen ausgegeben, die aber eigentlich nicht als Münzen zu bezeichnen sind. Sie zählen mit den anlässlich der neuzeitlichen Olympischen Spiele ausgebrachten Münzen zum Sammelgebiet der Olympia-Münzen. ...

Omajjaden
Auch Umayyaden, bezeichnet die erste Kalifen-Dynastie, begründet durch Moawija I. (661-680), der sich selbst zum 5. Kalifen ausrufen ließ. Das Islamische Reich wurde nach Turkistan, dem Panschab und Nordafrika bis nach Spanien ausgedehnt. Um 750 n.Chr. wurden die Omajjaden in Damaskus dur...

Oncia
Vom lateinischen Uncia abgeleitet, war die Oncia im 10. Jh. ein Goldgewicht (um 1220 in 600 Grana unterteilt) in Italien. Um 1335 wurde die Oncia Rechnungsmünze in Florenz (100 Oncia = 5 Fiorini). Im frühen 18. Jh. wurde die Oncia auf Malta in Silber und in Palermo als Goldmünze...

One tenth of a Penny
Der Zehntelpenny ist ein ungewöhnliches Nominal, das von der britischen Krone zwischen 1906 und 1957 nur für Britisch-Westafrika ausgegeben wurde. Damit sind die Gebiete Britisch-Kamerun (1961 zu Kamerun), -Togoland (1957 zu Ghana), Gambia, Goldküste (seit 1957 Ghana), Nigeria und Sie...

Oortje
Bezeichnung des Viertelstübers in Ostfriesland ( Örtgen).

Opfergeräte
In der Antike waren Pontifikalgeräte, die als Gerätschaften der Priester dienten, als Attribute auf Münzen zu finden.

Opfermark
Dänischer Sechsteltaler (1/6 Rigsdaler Courant) aus der Münzstätte Altona von 1808. Die Vs. zeigt das königlich gekrönte Monogramm Friedrichs (Frederik) VI. (1808-1839), die Rs. eine Inschrift zur Erinnerung daran, dass die Münze als 'freiwilliges Opfer für das Vat...

Ordensmünzen
Münzen der Ritterorden, wie z.B. die Münzen des Johanniterordens oder des Deutschen Ordens ( Orden 1.). Münzen, die bildliche Darstellungen von Ordensemblemen ( Orden 2. und 3.) zeigen, wie die sächsischen Münzen, die sich auf den engl. Hosenbandorden oder de...

Orden
1. Von lat. ordo (Regel, Stand, Reihenfolge, Ordnung), bezeichnet Gemeinschaften, die sich einer Lebensform nach bestimmten Regeln unterworfen haben. Fast alle Religionen haben religiös motivierte Lebensgemeinschaften ausgebildet. Im Christentum entwickelten sich aus der Askese der Einsiedler d...

Oregon Exchange Company
Die Entdeckung von Gold in Kalifornien zog nicht nur Goldsucher an, sondern rief auch viele Siedler auf den Plan. Schnell entwickelte sich Goldstaub zum Tauschmittel, war aber für die Kaufleute aufgrund der unsicheren Qualität und Wiegevorrichtungen unbefriedigend. Petitionen für eine...

Oresmius, Nicolaus
(um 1320-1382) Der in der Nähe von Caen (Normandie) geborene Gelehrte, Philosoph, Theologe, Mathematiker, Geldtheoretiker und Bischof von Lisieux war einer der bedeutendsten Wegbereiter der neuzeitlichen Wissenschaft im Spätmittelalter. Er erkannte u.a. das Fallgesetz un...

Orfini, Emiliano
Eigentlich Emiliano Piermattei aus Foligno, wurde von Papst Pius II. (1458-1464) mit der Anfertigung päpstlicher Münzen betraut. Zur Finanzierung eines geplanten, aber nie ausgeführten Kreuzzuges gab der Papst eine ganze Reihe neu geschaffener Münzen heraus, für deren Gestal...

Originalhenkel
Bezeichnung für die mitgegossene oder geprägte Öse an einer Medaille oder Marke, die zum Tragen des Stücks an einer Kette oder einem Band vorgesehen war. Im Gegensatz zu einer nachträglich angelöteten Öse kommt das Entfernen des Originalhenkels einer Entwertung gle...

Ormonde Money
Bezeichnung eines Teils des irischen Notgelds, das während des Aufstands (Great Rebellion) der katholischen Bevölkerung gegen die protestantische Krone zwischen 1841 und 1849 geprägt wurde. Die aus drei Ausgaben bestehende Prägung wurde nach dem Earl of Ormande, dem Befehlshaber ...

Ortukiden
Artukidenmünzen

Ort
Alte Bezeichnung für 'Viertel', im Münzwesen das Viertel einer Münzeinheit, z.B. der Ortsgulden, Ortstaler, Örtli oder Örtgen. Der Reichsort (1/4 Reichstaler) war ein Sechsgroschenstück, das auch als Sechsling bezeichnet wurde. Das Dreigroschenstück wurde dem...

Osella
Bezeichnung der venezianischen Geschenkmünze, die in bescheidenem Umfang auch als Kursmünze umlief. Die Benennung leitet sich von 'uccella', der weiblichen Form von 'uccello' (Vogel) ab. Nach Umbildung der venezianischen Staatsordnung im aristokratischen Sinn (um 1297) überreichten di...

Osmanen
Bezeichnung des Herrschergeschlechts und der Bewohner des Osmanischen Reichs, nach dem Begründer der Dynastie Osman (1299-1326). Nach der Niederlage der Rum-Seldschuken gegen die Mongolen (1242) zerfiel das Reich der Rum-Seldschuken in Anatolien. Die schwache Zentralgewalt förderte die Bil...

Osterpfennig
Berner Gedenkzeichen, das 1668 anlässlich der Wahl an Ostern von den Ratsherren der Stadt Bern an Kinder bis 10 Jahre verschenkt wurde. Die Osterpfennige sollten den Tischlivierer ersetzen, der wegen Missbrauchs in Verruf geraten war. Obwohl der Wert des Osterpfennigs (2 Batzen) um das 16...

Otmani
Beiname des Akce.

Otto-Adelheid-Pfennige
Bezeichnung mittelalterlicher Denare, die als eine der umfangreichsten Prägungen des Mittelalters gelten. Sie zählen zu den Fernhandelsdenaren dieser Zeit, die - wie die Agrippiner - in großen Mengen rund um die Ostsee gefunden wurden. Aufgrund des hohen Anteils in schwed...

Oudiné, Eugène André
(1810-1889) Französischer Bildhauer und Medailleur, Schüler des Stempelschneiders André Galle. Auch wenn sich der Künstler vorwiegend dem Bereich der Plastik zuwandte, entwarf er doch eine Reihe französischer und ausländischer Münzen des...

Ouguiya
Währungseinheit der Islamischen Republik Mauretanien seit 1973. Die neue Währung war mit dem Austritt aus der Westafrikanischen Währungsunion (seit 1962) innerhalb der Währungszone des CFA Franc verbunden. Der Umtausch der neuen Geldzeichen erfolgte im Verhältnis 5 CFA...

Oxford Crown
Bezeichnung eines englischen Probestücks, das während des Bürgerkriegs zwischen Krone (cavaliers) und Parlament (roundheads) 1644 von dem begabten Münzgraveur Thomas Rawlings in der Münzstätte Oxford hergestellt wurde. Die sehr rare silberne Crown zeigt auf der Vs...

Oxidation
Im weiteren Sinne die Abgabe von Elektronen, wodurch die Metalle eine Veränderung erfahren, z.B. der Übergang aus einem elementaren in einen ionischen Zustand; im engeren Sinne die Aufnahme von Sauerstoff (Oxygenium) oder der Entzug von Wasserstoff. Unter dem Einfluss von Sauerstoff (O<...

O
Kennbuchstabe der französischen Münzstätte Riom (1555 - ca. 1640 und 1715-1772), der portugiesischen Münzstätte Lissabon (Olisippo) seit dem Anfang des 16. Jh.s (daneben auch L), der US-amerikanischen Münzstätte New Orleans/Louisiana (1838-1861, 1879-1909) sowie vo...

Pacifico
Bezeichnung einer Goldmünze von Barcelona (Katalonien), die Pedro von Portugal (1464-1466) im Jahr 1465 einführte. Sie zeigt auf der Vs. die Büste des Herrschers von vorn, auf der Rs. den Wappenschild. Es gab auch Halbstücke. Renatus von Anjou (1467-1470) führte die Prä...

Packsattelgeld
Silberbarren in Form eines Packsattels, die bis zum 19. Jh. in Südchina, Birma und Thailand im Verkehr waren und der Bezahlung größerer Beträge dienten. Sie wurden meist in fast reinem Silber gegossen und entsprachen im Gewicht (meist mehrfach) dem Tael (chin. Gewichtseinh...

Paduaner
Nachahmungen antiker Münzen, die im 16. Jh. vorwiegend in Padua hergestellt wurden, vorwiegend Sesterze und bronzene Medaillons. Es gibt Stücke, die sich eng an das Original halten, sowie frei erfundene Münzen von Kaisern, unter denen das Nominal gar nicht geprä...

Pagament
Zeitgenössische Bezeichnung für das aus alten Münzen geschmolzene Silber, das als Münzmetall zur Münzprägung wiederverwendet wurde. Bei fehlender oder zu geringer Silberausbeute des Bergbaus und steigendem Geldbedarf behalfen sich die Münzstätten damit, ...

Pagoda
Alte Goldmünze Südindiens, die schon unter der Chanukya-Dynastie im 6. bis 12. Jh. umlief, charakteristisch war die Darstellung des Ebers als Münzbild. Die Pavallas der Tamil-Staaten (im äußersten Süden) gaben Pagodas aus, die einen Löwen als Motiv zeigen. Sie wur...

Pahlewi
Bezeichnung der iranischen Herrscher-Dynastie (1925-1979) und der gleichnamigen iranischen Goldmünze, die nach dem Vorbild des früheren Toman zur Regierungszeit der beiden Schahs dieser Dynastie ausgegeben wurde. Der Begründer der Dynastie, Schah Riza Pahlewi, ließ den per...