Kopie von `Jan Maat's kleines Seemannslexikon`

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Kategorie: Verschiedene Industrien Handwerk > Seemannsbegriffe
Datum & Land: 13/01/2009, De.
Wörter: 3489


Laeisz, Ferdinand
= 1801-1887, Kaufmann und Reeder in Hamburg. Laeisz gründete seine Reederei mit der Brigg Carl und erwarb 1852 die Bark Pudel, nach welcher alle seine späteren Schiffe mit dem Anfangsbuchstaben P benannt und in der ganzen Welt als die ' flying-P-liner ' bekannt wurden.

Lagune
= vom offenen Meer durch einen Landstreifen oder Riffe getrennter, flacher Meeresteil, Strandsee

Lahnung
= Buschdamm, Schlickfänger, ein buhnenartiger Damm aus Busch, der zwischen zwei Pfahlreihen fest eingepackt und mit Draht verschnürt ist. Sie haben den Zweck, in Landgewinnungsfeldern die Wasserbewegung ( Strömung, Wellen) zu beruhigen und damit die Schlickablagerung zu fördern.

Lakatoi
= Wasserfahrzeug in Neuguinea; drei und mehr Einbäume nebeneinander mit einer gemeinsamen Plattform aus Bambus

Laken
= gelegentliche Bezeichnung für das Segel

Land
= an Land gehen, das Schiff verlassen

Landgangssteg
= Gangway, der Laufsteg vom Schiff zur Kaje

Landgewinnung
= Förderung der Entstehung von neuen Deichvorland. Nach dem Zweck unterscheidet man Vorland- gewinnung und Neulandgewinnung. Die Vorlandgewinnung dient dem aktiven Küstenschutz. Sie bezweckt die Schaffung oder Sicherung eines ausreichend breiten Außengodens vor dem Hauptdeich. Bei der Neulandgewinnung wird ein möglichst ...

Landhai
= gewissenloser Anwerber von Seeleuten

Landlubber
= Landratte

Landmarke
= vom Meer gut sichtbarer und erkennbarer Punkt, z.B. ein Kap, Leuchtturm oder Kirchturm, der für Navigationspeilungen benutzt wird

Landratte
= Bezeichnung der Seeleute für Nichtseemann

Landseite
= 1. Umschlagbereich zwischen Lagerschuppen und Hinterland; 2. Seite des Schiffs, mit der es am Kai liegt

Landungsboot
= dient für die Aufnahme von Soldaten, um diese an Küstenstreifen abzusetzen

Land unter
= volkstümliche Bezeichnung der Überflutung unbedeichter, begrüntder Vorländer, besonders des Grünlandes der Halligen.

Ladungsrechner
= Bordcomputer, mit dem Gesamtmasse und optimale Verteilung der festen oder flüssigen Ladung zwecks Gewährleistung von Freibord und Stabilität sowie Einhaltung der zulässigen Schiffskörperbeanspruchung ermittelt werden.

Landzunge
= schmale Halbinsel

lange Trompete
= ein Verkürzungsstek, bei dem man ein Auge legt, um die durchhängende Bucht mit ihrem oberen Teil hineinzustecken und anschließend um die untere Bucht den gleichen Kopfschlag legt.

Langschiff
= Kriegsfahrzeug der Wikinger

Langspleiß
= ist beim Tauwerk das gegenseitige Eindrehen der einzelnen Tauwerk-Stränge zur Verbindung von zwei Tauwerkenden. 2. scherzhaft: besonders lang geratenen Menschen

La Pérouse-Straße, Laperuz Strait
= ist eine Meerenge, die den südlichen Teil der russischen Insel Sachalin vom Norden der japanischen Insel Hokkaido trennt. Sie verbindet das Japanische Meer im Westen mit dem Ochotskischen Meer im Osten. Sie ist 94 km lang und an der engsten Stelle 43 km breit. Sie ist zwischen 20 und 40 m, an der tiefsten Stelle 118 m tief. Die Straße...

lapsalben
= mit einem Lappen salben, das Einölen und Einfetten des Tauwerks zum Schutze gegen die Witterungs- einflüsse.

laschen
= das Festzurren beweglicher Gegenstände, Ladung an Bord; verstärken einer gesprungenen Spiere

Lasching
= festgezurrte Gegenstände z.B. durch Taue, die das Verrutschen durch Seegang verhindern

Laschgang
= sorgt für die Ladungsbefestigung an Bord unter Verwendung von Laschdraht und Spannschrauben

LASH
= Lighter Aboard Ship. Ein LASH-Schiff, auch LASH-Carrier genannt, lädt kein Stückgut oder Container. Seine Ladung ist in Schuten oder Leichtern verstaut, kleinen Wasserfahrzeugen, die der LASH-Carrier in Eigenleistung zu Wasser oder an Bord bringen kann. Dadurch werden teure Liege- und Löschzeiten in den Häfen verkürzt.

Laser-Jolle
= Einmannjolle mit Steckschwert, seit 1974 Internationale Klasse, Länge 4,24m, Breite 1,37m, Gesamtmasse 65 kg, Segelfläche 7,10 m²

Last
= Vorrats-, Frachtraum unter dem Deck, Maßeinheit für die Schiffsfracht, auch für die Tragfähigkeit eines Schiffes. Maß für die Tragfähigkeit eines mittelalterlichen Schiffes: Die Last soll der Ladung eines vierspännigen Fuhrwerks entsprochen haben. Im wesentlichen wurden die Heringslast, die preußis...

Lateinsegel
= dreieckiges Segel an schräger Rah, wurde früher besonders von Schiffen des Mittelmeeres benutzt

Lateralplan
= Seitenplan, die Unterwasser-Seitenform des eingetauchten Schiffes. Sie ändert sich mit der Beladung des Schiffes und bei Schlagseite. Der Lateralplan bestimmt den Widerstand des Schiffes in der Querstabilität.

Lateralsystem
= Das System der Seitenbezeichnung eines Fahrwassers ( Fahrwasserbezeichnung, Kardinalsystem, Betonnung, Seezeichen, Toppzeichen)

Laterne
= Lampe mit Gehäuse und Glaslinse als Positionslicht für die Kennzeichnung des Schiffes ( z.b. Positionslaterne, Ankerlaterne, Hecklaterne, Topplaterne).

Lattenpegel
= ist ein Stab mit Maßeinteilung und dient zur Wasserstandsmessung, an Brücken, Schleusen und in Häfen

Laufbrücke
= Verbindung der Aufbauten über ein tiefliegendes glattes Deck

laufendes Gut
= Tauwerk, das zum Auf- und Niederholen von Segeln und Ladebäumen sowie andere Arbeiten dient.

lavieren
= ältere Bezeichnung für kreuzen

Leck
= Loch oder sonstige Beschädigung eines Schiffes, durch die Wasser eindringen kann

Leckage
= bei flüssigen Frachtgütern, Verlust durch lecken der Behälter.

Lecksegel
= dient für die Lecksicherung ( provisorisches Abdichten eines Lecks) besteht aus aus mehreren Lagen (Segeltuch), die teilweise durch Stahldrahtnetze verstärkt sind

Lee
= dem Wind abgekehrte Seite eines Schiffes (Windschatten); Leeseite

Leeabstand
= Entfernung von einer Küste, einem Boot oder Schiff, an dessen Leeseite man sich befindet. Zu geringer Leeabstand führt bei Segelbooten zu einer Fahrtminderung.

leegierig
= ein Boot, das die Eigenschaft hat, ständig abzufallen

Lee machen
= das Schiff quer zum Wind legen, so daß an der Leeseite des Schiffes ein windgeschütztes Gebiet entsteht.

Leesegel
= bei leichtem bis mäßigem achterlichem Wind angebrachte Zusatzsegel

Leeweg
= die Abdrift eines Schiffes oder Bootes

Lee-Spinnaker
= vom Rennsegler der Tonnen-Klassen und unter der IOR-Formel entwickeltes zusätzliches bauchiges großflächiges Vorsegel.

Legde
= Niederung. 1. vielfach wir die Legde ein flaches Gebiet auf dem Watt in der Nähe einer Wattwasserscheide bezeichnet; 2. Bezeichnung für Dünenlücken, durch die bei hohen Sturmtiden Wasser in das Dünengebiet strömt.

Legel, Lägel, Lögel
= Stropp mit zwei Augen oder auch brillenartiges Drahtauge; an einem Segel angesetztes Auge

Legerwall, Leegerwall, Leeküste
= Küstenstrich an der dem Wind abgewandten Seite (Leeseite) des Schiffs. Bei aufkommendem Sturm für Segler gefährlich, wenn es nicht gelingt, sich von der Küste freizukreuzen

lego
= seemännischer Ruf ' laß gehen ' ( aus engl. let go)

Leichte Brise
= Mittlere Windgeschwindigkeit 5 Knoten; Stärke 2 auf der Beaufortskala

Leichter
= kleineres flachgebautes Wasserfahrzeug (Kahn) zum Leichtern (Ladung aufnehmen) ohne eigenen Antrieb; Barge, Lastkahn, Schute

leichtern
= den Tiefgang eines Schiffes durch löschen einer Teilladung verringern

Leichtmatrose
= Matrose im Rang zwischen Jungmann und Vollmatrose, der noch in der Ausbildung steht; mit einer Seefahrtzeit von mindestens zwölf Monaten als Jungmann

Leichtwetter
= allgemeine Bezeichnung für Windgeschwindigkeiten unter 13 Knoten ( Stärke 4)

Leidarstein
= der Magnetkompaß der Wikinger. Ein Magneteisenstein auf einem Stück Holz, in einem Gefäß schwimmend, zeigt die magnetische Nordrichtung an.

Leide
= Wasserrinne oder Abzugsgraben, ferner Bach oder Tief

Leine
= dicke Schnurr, Seil mittlerer Stärke

Leinen los
= wenn es 'Leinen los' heißt, dann legt das Schiff ab. Die Leinen, die das Schiff mit dem Land verbunden hatten werden gelöst und vom Schiff eingeholt.

Leinenwurfgerät
= Raketenapparat zur Herstellung von Verbindung zwischen 2 Schiffen oder vom Land zum Schiff und umgekehrt. Die mittels einer Rakete über das andere Fahrzeug oder an Land geschossene dünne Leine ermöglicht das Nachholen stärkerer Leinen und Trossen. Damit ist die Möglichkeit der Hilfeleistung durch Abbergen, Abschlep...

Leiser Zug
= mittlere Windgeschwindigkeit 2 Knoten; Stärke 1 auf der Beaufortskala

Leitblock
= Ein Block, der die Zugrichtung einer Leine umlenkt. Z.B. der Fockschot

Leitdamm
= dammartiges Bauwerk aus Busch oder Stein im Watt, das dem strömenden Wasser eine bestimmte Richtung geben oder einem in seinem Schutz liegenden Außentief Lage- und Querschnittsstabilität verleihen soll. Solche Dämme werden auch im aktiven küstenschutz verwendet.

Leitender
= 1. Ingenieur, auch Chief

Le-Maire-Straße
= Meerenge zwischen Feuerland und der Staaten-Insel, die kürzere Fahrstrecke um das Kap Horn; von Le Maire 1616 entdeckt.

lenzen
= 1. Wasser aus dem Schiff pumpen; 2. Treiben eines Schiffes vor dem Sturm mit geringer oder ohne Segelfläche; vor dem Wind segeln

Lenzpforten
= verschließbare Öffnungen in der Schiffsseitenwand zum Ablaufen des Wassers

Lenzpumpen
= werden maschinell oder per Hand bedient, um das ins Schiff eingedrungene Wasser herauszupumpen

Lenzsack
= Treibanker, wird von Booten im Sturm nachgeschleppt, soll das Querschlagen des Bootes verhindern.

Lenzventil
= Klappe mit Ventil, die in den Boden von Jollen eingebaut wird. Im herausgedrückten Zustand wird durch den Unterdruck der Strömung des fahrenden Boots das Lenzwasser aus dem Bootsboden herausgesaugt.

Leuchtbake
= hohes Gerüst aus Holz oder Stahl, das ein Leuchtfeuer trägt.

Leuchtfeuer
= Lichtzeichen für die Navigation von Schiffen bei Nacht. Man unterscheidet: Festfeuer ein dauernder Schein von gleichbleibender Stärke Unterbrochenes Feuer der Schein erlischt kurzzeitig Wechselfeuer die Scheine zeigen verschiedene Farben Blinkfeuer die senden Scheine von über zwei Sekunden Dauer Blitzfeuer sie senden Sc...

Leuchttonne, Leuchtboje
= schwimmendes Seezeichen und dient zur Orientierung ( nicht zur Ortsbestimmung). Die Lichtquelle wird von eigener Energie gespeist.

Leuchtturm
= Seezeichen in Form eines hohen Turmes mit einem starken Leuchtfeuer an der Spitze, der an Land oder auch im Wasser an für die Navigation wichtigen Punkten steht und durch Form, Farbgebung und Lichtkennung identifizierbar ist. Sein Licht (Glühlampe oder Lichtbogen) wird durch Fresnellinsen und/oder Spiegelsysteme stark gebündelt.

Leutnant zur See
= unterster Offiziersrang (Bundesmarine)

Leuwagen
= 1. heißt an Bord der Schrubber zum Reinschiff machen; 2. Haltebügel für die Baumschot

lichten
= den Anker lichten, heben, hochziehen

Liek
= Tauwerk, mit dem die Segel eingefaßt werden, um sie zu versteifen, auch Leik; Segelkante

liften
= anheben; besonders für schwere Gegenstände

Ligurische Meer
= ist ein Teil des Mittelmeeres zwischen den Inseln Korsika und Elba im Süden und der Rivieraküste (Ligurien) von Norditalien und Monaco im Norden. Das Ligurische Meer ist ein Teil des Tyrrhenischen Meeres im nördlichem Mittelmeer.

Likedeeler
= Gleichteiler Bund, Vitalienbrüder: gegen Ende des 14. Jahrhunderts Bund an der Ost- und Nordseeküste unter Führung des Klaus Störtebeker (Er nahm den Reichen, um es mit den Armen zu teilen) und Michael Gödeke.

Limey
= scherzhaft für britische Seeleute, deren Schiffe auch als als 'lime-Juicers' bezeichnet wurden, da ein britisches Gesetz vorschrieb, Limonen-Saft gegen Skorbut mitzuführen.

Linie
= seemännischer Ausdruck für den Äquator

Linienfahrt
= die regelmäßige Schiffahrt auf festgesetzten Schiffahrtslinien. Gegensatz: Trampfahrt, die unregelmäßige Schiffahrt je nach Angebot und Frachtvertrag.

Linienschiff
= 1. ursprünglich ein Kriegsschiff, das mit anderen in Kiellinie oder Dwarslinie kämpfte; 2. Schlachtschiff, 3. Fracht- oder Fahrgastschiff das in der Linienschiffahrt eingesetzt ist. Es fährt im Liniendienst nach festen Fahrplan auf immer gleicher Route.

Linienschiffahrt
= Schiffahrt mit bestimmten, regelmäßig befahrenen Verbindungen

Linientaufe
= Äquatortaufe, ulkig-derbe Reinigungszermonie, denen Mitglieder einer Schiffsbesatzung (auch Passagiere) unterzogen werden, die erstmals den Äquator passieren.

Link
= Kettenglied, z.B. von einer Ankerkette

Lippe
= starkes, oben meist offenes Metallauge an Deck oder auf dem Schanzenkleid bzw. Reling zum Führen von Festmacherleinen.

Litoral
= ökologische Bezeichnung für den Küstensaum des Meeresbodens

LKWL
= Schiffslänge in der KWL (Konstruktionswasserlinie)

LL
= Schiffslänge zwischen den Loten - gemessen zwischen den Schnittpunkten der Konstruktionswasserlinie.

Lloyd
= der Name ist in der internationalen Seeschiffahrt zum festen Begriff geworden. Hinter dem Namen verbergen sich: Klassifikations- und Versicherungsgesellschaften, Reedereien und Werften, wie beispielsweise: Lloyds Schiffsregister, Germanischer Lloyd, Norddeutscher Lloyd, Hapag-Lloyd AG, Lloydwerft in Bremerhaven

Lloyds Schiffsregister
= ( Lloyd's Register of Shipping) älteste Klassifikationsgesellschaft, Sitz in London

Log, Logge
= Gerät zum Messen (Loggen) der Schiffsgeschwindigkeit relativ zum Wasser.

Logbrett, Logscheit
= Beim Handlog das aufrecht schwimmende Brettchen, das ähnlich wie der Treibanker im Wasser stehen und dabei die Logleine ausrauschen lassen soll. Nach dem Loggen wird scharf an der Logleine gezogen, am Hahnepot reißt die Leine aus dem Stöpsel, das Scheit klappt bei und läßt sich leicht einholen.

Logbuch
= Schiffstagebuch, wird heute mit automatischen Fahrtenschreiber und Kursaufzeichner kombiniert.

loggen
= mit dem Log messen

Loggast
= Matrose zur Bedienung des Logs (Logge)

Logger
= kleines Fischereifahrzeug mit Motor und Hilfssegel; auch Heringslogger und Heckfänger