Kopie von `Jan Maat's kleines Seemannslexikon`

Die Wörterliste gibt es nicht mehr oder die Website ist nicht (mehr) online. Nachstehend finden Sie eine Kopie der Informationen. Eventuell ist die Information nicht mehr aktuell. Wir weisen Sie darauf hin, bei der Beurteilung der Ergebnisse kritisch zu sein.
Kategorie: Verschiedene Industrien Handwerk > Seemannsbegriffe
Datum & Land: 13/01/2009, De.
Wörter: 3489


Kommandierung
= Versetzung zur einer anderen Schiffseinheit ( Bundesmarine)

Kommandobrücke
= Befehlsstand des Schiffes; Schiffsbrücke für den Kapitän, Wachoffizier, Lotsen

Kommandowimpel
= Kommandzeichen, das jeder Seeoffizier führt, der die Befehls- und Kommandogewalt über ein in Dienst gestelltes Kriegsschiff hat, wird im höchsten Topp Tag und Nacht gesetzt; muß höherem Kommaandozeichen weichen, wenn entsprechend Berechtigter an Bord.

Kommandozeichen
= Flagge oder Stander an Kraftfahrzeugen oder auf Schiffen zur Kennzeichnung der Dienststellung und Bezeichnung des Aufenthaltsortes der Befehlshaber, Kommandierenden Generale, Kommandeure von Großverbänden, sowie der Führer von Einheiten aller Art, an den jeweiligen Inhaber der Befehls- und Kommadogewalt gebunden; keine pers...

Kommodore
= Kapitän in Admiralsrang, Titel für den Geschwaderführer (Marinefliegergeschwader), ältester Kapitän einer Handelsreederei

Kommodore Johnson
= Viermastbark, ex: Magdalena Vinnen, 1921 in Kiel gebaut. Segelschulschiff des Norddeutschen Lloyd von 1936-1945. An die UdSSR abgeliefert und besuchte als Sedov 1983 erstmals wieder Bremerhaven.

Kompart
= Abteilung oder Abschnitt eines Ladesraumes

Kompaß
= Gerät zum Bestimmen der Himmelsrichtung mittels Magnetnadel

Kompaßrose
= Gradskala (Windrose) auf dem Kompaß

Kompaß-Stricheinteilung
= Die ältere Einteilung der Kompaßrose in 32 Strich; 1 Strich = 11,25 Grad.

Kondensator
= Kessel zur Rückgewinnung von Dampf in Wasser, das erneut für die Maschine verwendet werden kann

Kondemnation
= Erklärung eines Experten, durch die festgestellt wird, daß ein durch Kollision, Brand, Strandung o.ä. beschädigtes Schiff nicht mehr repariert werden kann, sich eine Reparatur nicht mehr lohnt (Seerecht)

Konnossement
= Ladeschein, Urkunde über die übernommene Ladung

Konteradmiral
= Offiziersdienstgrad bei der Marine, im Rang eines Generalmajors

Konterbande
= veraltet für Schmuggelware

Konstruktionsverdrängung
= (Marine) Gewicht des völlig ausgerüsteten Kriegsschiffes einschl. Munition mit der Hälfte der Brennstoff- und Kesselspeisewasservorräte an Bord, siehe Wasserverdrängung

Konstruktions-Wasserlinie
abgekürzt KWL ( auch CWL). Diejenige Schwimmlinie, die dem Konstruktions-Gewicht bzw., der entsprechenden Verdrängung entspricht. Liegt das Schiff auf der CWL, so liegt es auf seiner richtigen Wasserlinie, eben auf der Wasserlinie

Kontaktmine
= (Marine) Mine, die bei unmittelbarer Berührung mit einem Ziel detoniert.

Kontinent
= Festland, aus der Sicht der Inselbewohner

Konvoi, Konvoy
= Gruppe von Schiffen, die durch Spezialschiffe geleitet werden, z.B. Eisbrecher

Koog
= dem Meer abgewonnenes, eingedeichtes Marschland ( auch Polder)

Koow
= plattdeutsch für Möwe, Koowenei = Möwenei

Kopf
= die oberste Ecke eines Hochsegels. daran wird das Fall angeschäkelt.

Kopfbrett
= dreieckige Verstärkung in der oberen Ecke (Kopf) eines Hochsegels, an der das Fall befestigt ist, dessen Zugkraft durch das Kopfbrett gleichmäßiger auf das Segel übertragen wird.

kopflastig
= ist ein Schiff, wenn es vorn tiefer eintaucht als achtern, durch schlechte Trimmung

Kopfschlag
= Knoten, bei dem das lose Ende einer Leine beim Belegen auf einem Poller oder Belegklampe unter dem letzten Törn liegt, wodurch dieses bekniffen wird und sich nicht lösen kann

koppeln
= den gefahrenen Kurs auf die Seekarte eintragen. das Koppeln erfolgt mit Hilfe von Kursübertrager oder Kursdreieck und einem Bleistift, so daß der Koppelort jeder Zeit mit einer Zeitangabe sichtbar ist.

Koppelnavigation
= Ermittlung des Schiffskurses und der Position aus bisher gefahrenem Kurs sowie dem letzten genau bestimmten Standort unter Berücksichtigung von Geschwindigkeit , Zeit sowie Wind- und Strömungseinfluß ohne Zuhilfenahme weiterer nautischer Mittel.

Koppelort
= wird auf der Kommandobrücke der Schiffsort in der Seekarte bezeichnet.

Koreastraße
= zwischen Korea und der Insel Tsuschima mit der geringsten Breite von 66 sm.

Korallenbank
= durch Versteinerung der Skelette von Korallen entstandenes, unterseeisches Gebilde

Korallenriff
= aus Korallenskeletten aufgebauter Riff (Wall) in warmen Meeren

Korb
= Maßeinheit für gefangenen Fisch, 1 Korb entspricht etwa 1 Zentner Frischfisch

Kormoran
= Sportsegelboot, 10-m²-Jolle mit Schwert, Fock- und Großsegel. 5,035m lang und 1,70m breit. Kennzeichen: stilisierter Kormoran im Großsegel

Korsar
= 1. Seeräuberschiff, 2. Seeräuber, Freibeuter, 3: Zweimann-Jolle mit Trapez und Spinnaker, Länge 5,0m, Breite 1,73m, Segelfläche 11,5 m², Kennzeichen: Schwert im Großsegel

Korvette
= kleines schnelles Kriegsschiff oder kleine Fregatte. Im allgemeinen Vollschiff-Takelage, aber auch als Bark, später mit Propellerschrauben

Korvettenkapitän
= Seeoffizier im Majorsrang (Bundesmarine)

Krabbe
= Zehnfußkrebs mit breitem Kopfbruststück wird auch Garnele oder Granat genannt

Krabbenkutter
= spezielles Fischerboot für den Krabbenfang

Kraftsack
= Segeltuchbeutel für das Handwerkzeug der Matrosen auf Segelschiffen, auch als Crewsack bezeichnet

Krähennest
= Ausguckposten auf dem Vordermast, der gegen Wind und Wetter geschützt ist; auch Mastkorb

Kran, Krane
= Ladegeschirr (Hebevorrichtung) zum Heben und Versetzen von Lasten an Bord

krappe See
= kurze, für das Schiff unangenehme Wellen; hohe See

krängen, krengen
= ein Schiff, Boot sich seitwärts neigen; hauptsächlich eines Seglers am Winde

Krängung
= seitliche Neigung ( Schräglage ) des Schiffes

Kraweelbeplankung
= Art der Beplankung, bei der die Holzplanken mit ihren Kanten stumpf aufeinandergesetzt werden; siehe auch Karweel.

Kreier, Krajer, Kreie
= Schlickschlitten, - rutscher ein schlittenartiges hölzernes Gefährt, mit dem früher der Fischer seinen Fang aus den Prielen aufgestellten Fangkörben oder an Watt aufgebauten Reusen zur Tidenniedrigwasserzeit abholt.

Kreiselkompaß
= ein drehbarer aufgehängter Kreisel, der im Gegensatz zum Magnetkompaß auch in geschlossenen Metall-Hohlräumen die Nord-Süd-Richtung anzeigt. Er ist ein unmagnetischer Kompaß, der den Vorteil hat, stets genau rechtweisend Nord zu zeigen

Kreisläufer
= versagen des Geradlaufapparates beim Torpedo. Die Steuerung klemmt nach einer Seite, so daß der Torpedo im Kreise herumläuft.

Kreuz, Südliches
= Eins der schönsten Sternbilder am südlichen Himmel. Es wird gebildet durch vier in Kreuzform stehendeSterne und erhielt seinen Namen von holländischen Seeleuten im 16. Jahrhundert.

Kreuzballon
= großes Vorsegel für Jachten, das beim Kreuzen gefahren wird, überlappt das Großsegel erheblich, auch Genua-Fock genannt

kreuzen
= im Zickzack gegen den Wind segeln, auf dem Meer hin und her fahren und verschiedene Ziele ansteuern

Kreuzer
= schnelles, leicht gepanzertes Kriegsschiff zur Aufklärung und Sicherung von Flottenverbänden

Kreuzfahrt
= Vergnügungsfahrt auf einem großen Schiff, das zahlreiche Häfen ansteuert

Kreuzfahrtschiffe
= das sind besonders komfortabel ausgestattete Schiffe. An Bord befinden sich Restaurants, Bars, Kino, Geschäfte, Schwimmbad, Sauna und vieles mehr

Kreuzknoten
= Verwendung: Verbindet zwei gleichstarke Schoten, Seile, Taue.

Kreuzmast
= hinterster Mast von einem dreimastigen Segelschiff, Aufteilung: Kreuz-Untermast, Kreuz-Marsstenge, Kreuz-Bramstenge, Segel: Kreuzuntermarssegel (Begien), Kreuzobermarssegel, Kreuzoberbramsegel, Kreuzroyal

Kreuzpeilung
= eine einfache Methode der Standortbestimmung im Küstenbereich

Kreuzsee
= durch Zusammentreffen verschieden gerichteter Meereswellen entstehender, für die Schiffahrt gefährlicher Seegang; auch: hohle See, rauhe See, kabbelige See

Kriegsschiff
= Schiff für Kampf und Verteidigung auf See

Kriek
= 1. kleiner Wasserlauf, 2: kleiner Hafen

Krieselwind
= Wasserhose (Wirbelwind) auf der Ostsee

krimpen
= wenn der Wind die Himmelsrichtung wechselt, etwa von von Westen nach Osten bzw. umgekehrt

Krimpfung
= Verkürzung der Fasern des Tauwerks bei Wasseraufnahme

KTS
= Kühl- und Transportschiff; auch für Kleines Torpedoschnellboot

Kuff
= flachgehendes ostfriesisches Küstensegelschiff; es ist ein Anderthalbmaster. Sie war sehr ähnlich der verbreiteten Tjalk, von der sie sich dadurch unterschied, daß der Rumpf hinten in eine Piek auslief, während die Tjalk hier flach ist und nur vorgebaute Steven besitzt. Auch Schnigge genannt.

Kufftjalk
= ein Mittelding zwischen Kuff und Tajalk. Sie hat den Rumpf der Tjalk und die Takellung der Kuff.

Kugelbake
= das Wahrzeichen Cuxhavens, eines der bekanntesten Seezeichen an der deutschen Küste, zeigt bei Cuxhaven die Einfahrt zur Elbmündung an. Als Toppzeichen trägt sie eine Kugel.

Kuhbrücke
= durch die Reservestegen und - rahen zwischen Fock und Großmast gebildetes Deck.

Kuhmatrosen
= alte Bezeichnung für schlechte Seeleute

Kuhschwanz
= nennt der Seemann ein Tauende, das zerfranst ist ( auf ordentliche Schiffe gibt es keine Kuhschwänze)

Kuhsturm
= starker Wind

Kuhwende
= beim Kreuzen durchgeführte Drehung des Schiffes mit dem Heck durch den Wind. Wurde früher von schwer manövrierenden Seglern angewendet.

Kulani
= zweireihige blaue Jacke der Marineangehörigen, genannt nach einer Kieler Herstellerfirma

Kuli
= ehemals abwertende Bezeichnung für Kriegsmarineangehörige

Kurilenstraße
= Durchfahrt an der Südspitze der Halbinsel Kamtschatka

Kurre
= kleines Grundnetz der Kutterfischerei; auch Heringschleppnetz

Kurrleine
= Trosse aus Stahldraht oder Fasermaterial zum Aussetzen, Schleppen und Einholen eines Fischfanggeräts

Kurs
= die Fahrtrichtung eines Schiffes, es ist stets der rechtweisende (geographische) Kurs gemeint und nicht der mißweisende (magnetische) Kurs.

Kurzspleiß
= 1. Spleiß zum Verbinden zweier Tauwerksenden, bei dem eine Verdickung an der Spleißstelle entsteht. 2. scherzhaft: für einen kurz geratenen dicken Menschen

kurzstag
= beim Ankerlichten wird die Kette so weit eingehievt, dass sie keinen Durchhang mehr hat.

Kusenbrecher
= spezieller Schraubenschlüssel für den Schiffsbetrieb, bes. zum Lösen und Festdrehen von Schäkelbolzenköpfen unterschiedlicher Form und Größe.

Kutter
= 1) Bez. für hochgetakelte Jachten mit mehr als einem Vorsegel, 2) (Fisch-Kutter) motorgetriebenes Fischereifahrzeug für die Küsten-, aber auch Hochseefischerei mit dem Schleppnetz, 3) Rettungs-, Beiboot eines Kriegsschiffes

Kuttertakelung
= Takelung von Segelyachten, wobei die Segelfläche etwa zu gleichen Teilen auf 1 Großsegel und 2 Vorsegel verteilt ist. Zur Kuttertakelung gehört nur 1 Mast. Als Vorsegel werden Fock und Klüver gefahren. Das Großsegel kann ein Hochsegel oder ein Gaffelsegel sein. Die Takelung der Riemenkutter besteht oft aus 2 Masten mit...

KVR
= Kollisionsverhütungsregeln; Internationale Regeln von 1972 zur Verhütung von Zusammenstößen auf See

KWL
= Konstruktions-Wasserlinie, siehe dort.

LA, Lüa
= Länge über alles - gemessen zwischen dem hintersten und vordersten festen Punkt des Schiffes (der Bugspriet ist einzubeziehen) - Die Länge über Alles gibt die Länge des Schiffes an, die zwischen den zwei Geraden vorliegt, die senkrecht zwischen den äußersten Punkten des über bzw. unter Wasser liegenden Sc...

Laberdan
= in Lauge gesalzener Kabeljau

Laboe
= Hafen am Ostufer der Kieler Förde

Labsalbe
= Mischung aus Tran und Holzteer zum Rostschutz von Eisen- und Stahltrossen

labsalben
= Tränken des Gutes ( mit Garn umwickelte Teile, Drähte) mit Mitteln, die Wetterfestigkeit garantieren

Labskaus, Lapskaus
= ursprünglich seemännisches Gericht aus Pökelfleisch oder Fisch, Kartoffeln, Zwiebeln und sauren Gurken. Der Begriff Labskaus, der seit 1701 bekannt ist, kommt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie 'eine Speise für derbe Männer'

Ladebaum
= Vorrichtung zum Heben und Versetzen von Lasten auf Frachtschiffen

Ladefähigkeit
= die gesamte Ladung, die das Schiff in den Laderäumen aufnehmen kann und/oder die es bis zur Ladelinie tragen kann.

Ladegeschirr
= Einrichtungen mit denen Güter an Bord bewegt werden (Bordkräne, Ladebäume, Winden)

Ladelinie
= die durch den Freibord festgelegte Wasserlinie der zulässigen mittleren Eintauchung des Schiffes. Sie darf den im Freibordzertifikat berechneten Abstand vom Vermessungsdeck nicht unterschreiten.

Lademarke
= (Tieflademarke); siehe Freibord

Laderaum
= dient zum Stauen der Ladung

Ladung
= umfaßt praktisch alle Güter, flüssig, fest oder gasförmig, die ein Frachtschiff über See befördern kann.

Ladungsoffizier
= Nautischer Offizier, in der Regel der 1. Nautische Offizier, der die Beladung und Entladung des Schiffes sowie die Maßnahmen zur Ladungsfürsorge leitet und überwacht.